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30. Jänner 2022

- Experten und Bürger planen Graz um - Ärger um Öffi-Tickets - Generalprobe für neuen Speicherkanal - Jubiläum: Ein Jahr „Grazer“-Epaper - Jürgen Roth im Interview

- Experten und Bürger planen Graz um
- Ärger um Öffi-Tickets
- Generalprobe für neuen Speicherkanal
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<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong>, AUSGABE 5<br />

Im Gespräch<br />

Der Bundesobmann des Energiehandels<br />

der Wirtschaftskammer Jürgen Roth<br />

über Energiepreise und Mobilität. 16<br />

Im Kanal<br />

Der Zentrale Speicherkanal muss nur<br />

noch eine Generalprobe absolvieren,<br />

dann geht er endlich in Betrieb. 8<br />

Lehrling<br />

Spezial<br />

www.grazer.at<br />

Aus Grau<br />

mach Grün<br />

Alles neu. Gemeinsam mit Grazer Bürgern entwickelt das Institut für Städtebau an der Technischen Universität konkrete Vorschläge für eine<br />

Umgestaltung der Stadt. Im Rathaus signalisiert man großes Interesse und möchte die Ergebnisse in die Planungen einfließen lassen. SEITEN 4/5<br />

FREUDENTHALER, PSEINER, HOLDING GRAZ


2 die seite zwei<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

E D I T O R I A L<br />

von<br />

Tobit<br />

Schweighofer<br />

✏ tobit.schweighofer@grazer.at<br />

Bis zu 40 Euro<br />

für ein Kreuzerl<br />

am Wahlzettel<br />

E<br />

rstmals legten alle<br />

Parteien ihre Abrechnungen<br />

für den<br />

Gemeinderatswahlkampf<br />

offen. Dieser Einblick in die bis<br />

dahin verschlossenen Bücher<br />

eröffnet auch völlig neue<br />

Möglichkeiten der Analysen.<br />

Abseits der politischen Inhalte<br />

lassen sich auch in der<br />

Gewichtung der Wahlkampfbudgets<br />

deutliche Unterschiede<br />

erkennen. So verzichtete<br />

die erfolgreiche KPÖ so gut<br />

wie zur Gänze auf Werbemittel<br />

à la Kugelschreiber und<br />

Feuerzeug – lediglich 108 Euro<br />

haben die Dunkelroten dafür<br />

ausgegeben. Dafür steckte<br />

man 24 Prozent des Budgets in<br />

Inserate. Damit liegt man fast<br />

gleichauf mit der zweitstärksten<br />

Partei, der VP (25 Prozent).<br />

Der große Wahlverlierer, die<br />

FPÖ, setzte weniger auf<br />

Werbeflächen, dafür wurden<br />

die blauen Wahlhelfer mit<br />

Abstand am großzügigsten<br />

bezahlt (20,9 Prozent). Die<br />

Grünen setzten verhältnismäßig<br />

stark auf Internet-Werbeauftritte<br />

und PR-Agenturen (28<br />

Prozent), die SPÖ auf Veranstaltungen<br />

und Events (23,9<br />

Prozent) und die Neos<br />

schafften ihren Zuwachs<br />

vorrangig mit Inseraten (34<br />

Prozent). Dafür gaben sie mit<br />

257.600 Euro für 6447 Stimmen<br />

umgerechnet am meisten<br />

für ein Kreuzerl am Wahlzettel<br />

aus: exakt 39,96 Euro. Auch in<br />

dieser Statistik steigt die KP<br />

übrigens am besten aus:<br />

Lediglich 11,56 Euro „kostete“<br />

sie eine Stimme.<br />

Tobit Schweighofer, Chefredakteur<br />

SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ...<br />

... Gerald<br />

Rockenschaub<br />

Der neue WHO-<br />

Krisenmanager<br />

spricht über<br />

Omikron, aber<br />

auch über Sport,<br />

Musik und den<br />

schönsten Platz<br />

auf Erden.<br />

Ein Selfie beim<br />

Frühstück in<br />

Kopenhagen: Der<br />

Krisenmanager<br />

der WHO Gerald<br />

Rockenschaub<br />

braucht unbedingt<br />

Kaffee am Morgen.<br />

<br />

KK<br />

Sie leben seit kurzem wieder in Kopenhagen.<br />

Gibt’s da zum Frühstück schon Smørrebrød<br />

oder doch noch Kernöleierspeise?<br />

Weder noch! Bis 1. Februar bin ich noch im Hotel<br />

einquartiert: Da genieße ich Cornflakes, Müsli und<br />

Obststücke. Und Kaffee! Ohne geht’s bei mir nicht!<br />

Wie oft kommen Sie noch in die alte Heimat?<br />

Was vermissen Sie an der Steiermark?<br />

Durch Corona und auch in Zukunft durch meinen<br />

neuen Job eher selten. Am meisten gehen<br />

mir die Kulturveranstaltungen ab: Theater, Konzerte,<br />

Kino in deutscher Muttersprache. In Kopenhagen<br />

gibt’s zwar auch eine gute Oper, aber<br />

zuhause ist das schon noch mal was anderes.<br />

Sie sind so viel in der Welt herumgekommen:<br />

Wo ist für Sie der schönste Platz auf Erden?<br />

Schwer zu sagen ... Österreich und die Steiermark<br />

gehören auf alle Fälle dazu. Auch die Inseln<br />

im Südpazifik sind einfach wunderschön. Aber<br />

wahrscheinlich findet man auf jedem Kontinent,<br />

in jedem Land schöne Flecken.<br />

Wie darf man sich Ihren Job als WHO-Krisenmanager<br />

für gesundheitliche Notlagen in<br />

Europa vorstellen? Wie sieht der Alltag aus?<br />

Momentan sind wir natürlich mit Corona und<br />

besonders mit Omikron beschäftigt. Die Intensivstationen<br />

sind mit der Variante, dort, wo es<br />

eine hohe Durchimpfungsrate gibt, zwar weniger<br />

belastet, aber es gibt noch immer hohe Fallzahlen<br />

und damit viele Hospitalisierungen.<br />

Wie geht es Ihnen, wenn Sie die vielen<br />

Demos der Impfgegner sehen?<br />

Ich verstehe die Bedenken, gerade bei der Welle<br />

an Missinformation in den Sozialen Medien. Was<br />

ich nicht verstehe: Ein überwiegender Großteil<br />

der Experten geht in eine Richtung – und man<br />

glaubt einigen wenigen. Wenn von hundert Schilehrern<br />

99 sagen: „Fahr dort nicht runter – Lawinengefahr!“,<br />

dann glaubt man auch nicht dem einen,<br />

der das Gegenteil behauptet und fährt.<br />

Wie lange wird uns Corona noch beschäftigen?<br />

Jetzt ist eine entscheidende Phase. Mit zunehmender<br />

Immunität gibt es hoffentlich in den<br />

nächsten Monaten eine Veränderung. Wir lernen,<br />

besser damit umzugehen, und wir können hoffen,<br />

dass es zu keinen Überlastungen im Gesundheitssystem<br />

und zu Lockdowns mehr kommt. Aber das<br />

Virus hat uns schon öfter überrascht. Wir müssen<br />

unbedingt das globale WHO-Ziel von 70 Prozent<br />

Durchimpfungsrate weltweit erreichen, damit wir<br />

das Entstehen von neuen Varianten verhindern<br />

können und Corona endemisch wird.<br />

Corona-Nachrichten gibt’s im Minutentakt:<br />

Was machen Sie, um auch mal abzuschalten?<br />

Momentan hab ich nicht viel Gelegenheit, aber ich<br />

gehe gelegentlich ins Fitnessstudio oder schwimme<br />

ein paar Längen. Physisch aktiv sein hilft.<br />

Bringt Ihnen Musik auch Entspannung?<br />

Ich höre gerne Pop und Rock und gehe auch gerne<br />

hin und wieder in die Oper.<br />

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />

Dass wir endlich die Pandemie hinter uns bringen<br />

und daraus für die Zukunft lernen, um<br />

humanitäre Katastrophen besser zu bewältigen<br />

– egal ob Pandemien, Extremwetter und<br />

Klimakrise oder bewaffnete Konflikte.<br />

<br />

VERENA LEITOLD<br />

Gerald Rockenschaub wurde am 9. Oktober 1958 in<br />

Bruck geboren und studierte Medizin in Graz sowie<br />

„Public Health“ in Boston. Hilfsprojekte führten ihn<br />

nach Äthiopien, Eritrea, Kosovo, Jerusalem, Palästina<br />

oder Albanien. Ende 2021 wurde er zum neuen WHO-<br />

Krisenmanager der Europäischen Region ernannt. Er<br />

ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter.


graz<br />

4 graz<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

4<br />

redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10<br />

Wir müssen uns stets daran erinnern, dass Friede,<br />

Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit<br />

sind, und weiterhin gemeinsam gegen jegliche<br />

Art von Diskriminierung und Ausgrenzung ankämpfen.“<br />

LH Hermann Schützenhöfer zum Holocaust-Gedenktag SCHERIAU<br />

Vorschläge erarbeitet, Stadt ist mit an Bord:<br />

Experten und Bürger<br />

LH Hermann Schützenhöfer und<br />

LGF Detlev Eisel-Eiselsberg STVP<br />

<strong>2022</strong> wird das Jahr<br />

des Miteinanders<br />

■ 2021 war die „Zuversicht“<br />

das große Jahresthema der Steirischen<br />

Volkspartei, heuer soll<br />

es das „Miteinander“ sein. Mit<br />

kommunikativen Maßnahmen<br />

soll das Miteinander bewusst<br />

gelebt werden. So wird etwa der<br />

STVP-Podcast „Stimmrecht“<br />

zum Diskussionsformat „Miteinand’<br />

reden!“, mit dem „mobilen<br />

Stammtisch“ will man in die<br />

Gemeinden. Geplant ist in den<br />

nächsten Monaten außerdem<br />

ein Ideenwettbewerb für Ortsparteien<br />

und noch mehr.<br />

Gemeinderätin Daniela Katzensteiner<br />

mit Pudel Alfred im Augarten KPÖ/PRASSL<br />

Forderung: Digitale<br />

Hundestadtkarte<br />

■ Die Stadt stellt für Fellnasen<br />

vieles zur Verfügung – von Hundewiesen<br />

über Gackerl-Sackerl-<br />

Spender bis hin zu Trinkbrunnen<br />

mit Napf. Dazu kommt ein<br />

Angebot an Fachgeschäften,<br />

Hundeschulen, Tierärzten, Tierfriseuren<br />

und mehr. „Was noch<br />

fehlt, ist eine einfache und übersichtliche<br />

Möglichkeit, all diese<br />

Angebote gebündelt einzusehen“,<br />

so KPÖ-Tierschutzsprecherin<br />

Daniela Katzensteiner.<br />

In einem Antrag im Gemeinderat<br />

schlägt sie vor, einen Online-<br />

Stadtplan einzurichten.<br />

Erste Vorschläge und Zukunftsvisionen für räumliche Veränderungen in Graz hat das Institut für Städtebau<br />

schon angefertigt. Oben die Liebenauer Hauptstraße, unten die Elisabethinergasse. PRIVAT, FREUDENTHALER (4)<br />

derGrazer<br />

Was sollte in Graz noch geändert werden?<br />

„Mir persönlich<br />

gehen die vielen<br />

Werbeplakate<br />

in der Stadt auf<br />

den Geist. Mehr<br />

Grünflächen wären<br />

auch schön.“<br />

René Böhmer, 22,<br />

Fotograf<br />

„Ich würde mir<br />

mehr Radwege<br />

wünschen. Ich<br />

merke, dass ich<br />

unnötig oft auf<br />

die Straße ausweichen<br />

muss.“<br />

Magdalena Pabst,<br />

24, Sales-Managerin<br />

„Das Verkehrskonzept<br />

gehört<br />

grundlegend<br />

überarbeitet.<br />

Überall ist Stau,<br />

das nervt mich<br />

gewaltig.“<br />

Lennard Ganster,<br />

22, Student<br />

Blitzumfrage<br />

„Man sollte die<br />

Fußgängerzonen<br />

wie die<br />

Schmiedgasse<br />

grundsätzlich<br />

komplett radfrei<br />

machen. “<br />

Jörg Leitner, 60<br />

Wirt<br />

?<br />

ALLE FOTOS: DER GRAZER<br />

„Es gehören viel<br />

mehr Grünflächen<br />

her.<br />

Und manche<br />

Gegenden wirken<br />

schon etwas<br />

verdreckt.“<br />

Matthias Hebenstreit,<br />

24, Student


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 5<br />

➜<br />

TOP<br />

GETTY, STREET VIEW<br />

Kommunale Impfprämie gesichert<br />

Sechs GU-Gemeinden haben bereits eine<br />

Impfquote von mehr als 80 Prozent und<br />

bekommen damit fix Mittel vom Bund.<br />

Viele Geisterfahrer in Graz-West<br />

Der Autobahnknoten Graz-West ist der Geisterfahrer-Hotspot<br />

in Österreich. Insgesamt ist die<br />

Zahl der Geisterfahrer um 21 Prozent gestiegen.<br />

FLOP<br />

➜<br />

planen die Stadt um<br />

VISION. Das Institut für Städtebau der TU Graz entwickelt im Zuge einer Ausstellung<br />

gemeinsam mit der Bevölkerung Vorschläge für die Umgestaltung<br />

von Grazer Orten. Die Anregungen sollen laut Stadt in Planungen einfließen.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Wir müssen aufhören, jede<br />

Fläche systematisch zu<br />

bebauen und vielmehr<br />

von einem Plan ausgehen, der die<br />

Flächen schützt, die wir für die<br />

Lebensqualität als wesentlich erachten.“<br />

So fasst Aglaée Degros,<br />

Leiterin des Instituts für Städtebau<br />

der TU Graz, den Grundsatz<br />

der Ausstellung „Territorial Turn“,<br />

die kommende Woche, am 2. Februar,<br />

im Haus der Architektur<br />

eröffnet wird, zusammen. Darin<br />

setzen sich Experten mit einem<br />

Paradigmenwandel, einem Wandel<br />

grundlegender Wertevorstellungen<br />

im Städtebau auseinander.<br />

– und erarbeiten konkrete Umsetzungsvorschläge<br />

für Graz.<br />

Grazer gefragt<br />

„Man muss die Menschen in die<br />

Stadtplanung stärker einbinden“,<br />

erklärt Degros. Im Zuge der Ausstellung<br />

gibt es für Grazer deshalb<br />

die Möglichkeit, selbst aktiv<br />

zu werden. Wer Orte und Räume<br />

in Graz mit dringendem Handlungsbedarf<br />

erkennt, kann bis 15.<br />

März Fotos an urbagraz@tugraz.<br />

at schicken. Daraus werden von<br />

Experten im Zuge der Ausstellung<br />

konkrete Vorschläge erarbeitet, wie<br />

die Stadt im Sinne eines Territorial<br />

Turns umgestaltet werden könnte.<br />

Ein paar Beispiele wurden schon<br />

vorab identifiziert – beispielsweise<br />

die Elisabethinergasse, die Ungergasse<br />

oder die Liebenauer Hauptstraße.<br />

Laut Degros wird dabei<br />

dezidiert darauf geachtet, „welche<br />

Straße wofür geeignet wäre“. Die<br />

Ausstellung, die bis 3. April laufen<br />

wird, soll durch die Einbindung<br />

der Grazer Bürger stetig um neue<br />

Vorschläge erweitert werden.<br />

Seitens der neuen Stadtregierung<br />

vermeldet man schon<br />

Interesse, immerhin wurde im<br />

Regierungsprogramm dezidiert<br />

festgehalten, dass es „eine sorgsame<br />

und nachhaltige Stadtentwicklung“<br />

brauche und man den<br />

Bewohnern „ausreichend Freiräume<br />

und infrastrukturelle Versorgung“<br />

garantieren wolle. Vizebürgermeisterin<br />

Judith Schwentner,<br />

zuständig für die Stadtplanung,<br />

betont, „auf das Ergebnis dieser<br />

Ausstellung besonders gespannt“<br />

zu sein. „Das Städtebauinstitut<br />

leistet sehr wertvolle Arbeit für die<br />

Stadtentwicklung in Graz. Wir werden<br />

die Anregungen auf jeden Fall<br />

in unsere Arbeit einfließen lassen.“<br />

Vorbilder<br />

Kern des Konzepts des Territorial<br />

Turns ist es, Projekte nicht durch<br />

Grundstücksgrenzen zu definieren,<br />

sondern in einem größeren<br />

Kontext zu planen. In der Ausstellung<br />

werden auch Konzepte aus<br />

anderen Städten wie Nantes, Amsterdam<br />

oder Leipzig vorgestellt.<br />

Kurz gefragt …<br />

... Aglaée Degros<br />

1<br />

Was ist mit einem<br />

„Territorial Turn“ gemeint?<br />

Degros: Dabei geht es<br />

darum, die Stadt weniger von<br />

ihren Gebäuden her als von<br />

der Qualität ihrer Freiräume<br />

zu denken.<br />

2<br />

Was könnte das konkret<br />

bedeuten?<br />

Degros: Immer mehr<br />

Fachleute sind der Meinung,<br />

dass man zuerst die „schwachen<br />

Räume“ auf einer Karte<br />

verzeichnen muss, um sie zu<br />

schützen, und dann schauen,<br />

was noch zu bauen ist – und<br />

nicht umgekehrt.<br />

3<br />

Wie sieht es in Graz aus?<br />

Degros: Die Wohnungen<br />

in Graz sind noch recht<br />

bezahlbar. Das müssen wir<br />

beibehalten und gleichzeitig die<br />

Qualität der Freiflächen verbessern.<br />

Stadtwohnungen müssen<br />

für Familien attraktiver werden!


6 graz<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

K O M M E N T A R<br />

von<br />

Fabian<br />

Kleindienst<br />

✏ fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Zeit für Neues<br />

in der Grazer<br />

Stadtplanung<br />

B<br />

ebauung, Leerstandserhebung,<br />

mehr Grünraum<br />

im öffentlichen<br />

Raum, mehr Platz für Fußgänger<br />

und Radverkehr – das<br />

waren mit die bestimmenden<br />

Themen der Graz-Wahl im<br />

vergangenen Herbst. Auch<br />

seither reißt der Diskussionsbedarf<br />

nicht ab. Wer großteils<br />

mit dem Fahrrad durch die<br />

Stadt fährt, weiß, wie wenig<br />

Platz einem im Straßenverkehr<br />

gelassen wird. Und dass<br />

in der Stadtplanung viel zu<br />

lange vergessen wurde, auf<br />

den Erhalt von Grünflächen<br />

Wert zu legen, wurde ohnehin<br />

bereits hinlänglich diskutiert.<br />

Experten der TU wünschen<br />

sich nun einen „Territorial<br />

Turn“, einen Paradigmenwechsel<br />

im Städtebau – nicht<br />

nur in Graz, sondern international.<br />

Eine Planung, die<br />

stärker von Freiflächen als<br />

von Verbautem ausgeht. Die<br />

Flächen schützt, um Lebensqualität<br />

für jene, die schon in<br />

der Stadt wohnen, zu erhalten.<br />

Ob die Vorschläge, die<br />

gemeinsam mit Grazer<br />

Bürgern erarbeitet werden, so<br />

zu 100 Prozent umgesetzt<br />

werden können, ist vielleicht<br />

fraglich. Aber sie können<br />

jedenfalls als spannende<br />

Anregungen dienen – vielleicht<br />

auch als Inspiration für<br />

neue, bessere Ideen. Denn ob<br />

fürs Klima oder für die<br />

Lebensqualität in der Stadt:<br />

Die Zeit für einen Wandel in<br />

der Stadtplanung, die wäre<br />

wohl gekommen.<br />

Eine junge „Grazer“-Leserin<br />

erwarb online ein Jahresticket<br />

der Graz Linien und<br />

druckte dieses, wie auf der Seite<br />

angegeben, auf einem A4-Zettel<br />

aus. Diesen wollte sie bei den Graz<br />

Linien in ein handliches Ticket umtauschen.<br />

„Dort hat man mir aber<br />

erklärt, dass das nicht möglich ist“,<br />

erzählt die verärgerte Frau, die jetzt<br />

das ganze Jahr mit einem Zettel mit<br />

den Öffis fahren muss. „Im 21. Jahrhundert<br />

sollte es schon machbar<br />

sein, andere Möglichkeiten anzubieten.“<br />

Die zuständige Bürgermeister-<br />

Stellvertreterin Judith Schwentner<br />

will umgehend tätig werden: „Ein<br />

gutes Service ist mir wichtig, und wir<br />

sind froh über jeden Hinweis, wie<br />

wir etwas verbessern können. Die<br />

Holding arbeitet sehr lösungsorientiert,<br />

und ich bin zuversichtlich, dass<br />

wir auch hier rasch eine unkomplizierte<br />

Lösung finden werden.“ Dort<br />

stößt sie damit auf offene Ohren.<br />

„Die Graz Linien waren eines der<br />

ersten Unternehmen, die eine ,Print<br />

at Home‘-Lösung aus dem Onlineshop<br />

angeboten haben“, erklärt<br />

Sprecher Gerald Zaczek-Pichler.<br />

„Dieses Angebot wurde und wird<br />

von der Digitalisierung ersetzt. Aktuell<br />

prüfen wir die schnellstmögliche<br />

Umsetzung einer Möglichkeit, dass<br />

Kunden statt der ,Print at Home‘-<br />

Lösung auf Wunsch eine Scheckkarte<br />

bekommen können.“ Und er<br />

verspricht: „Der Vertrieb der Jahreskarten<br />

ab dem vierten Quartal <strong>2022</strong><br />

ist auch über die Graz-Mobil-App<br />

geplant. Die dort gekauften Jahreskarten<br />

sind dann am Smartphone<br />

darstellbar.“<br />

Keine ÖBB-Card!<br />

Seit Jahren kämpft der Grazer Seniorenbundobmann<br />

Ernest Schwindsackl<br />

dafür, dass die Grazer Senioren<br />

für Straßenbahn und Bus der<br />

Graz-Linien ein ermäßigtes Jahres-<br />

Eine im<br />

Internet<br />

ausgedruckte<br />

A4-Seite<br />

soll ein<br />

normales<br />

Jahresticket<br />

ersetzen.<br />

Das regt<br />

auf, so<br />

wie der<br />

jahrelange<br />

Kampf<br />

um ein<br />

normales<br />

Seniorenticket<br />

ohne ÖBB-<br />

Card. KK<br />

A4-Zettel als Bim-Ticket<br />

ÄRGER. Graz Linien regen auf. Eine Grazerin muss ein Jahr lang mit einer A4-Seite als<br />

Ticket fahren, und Senioren benötigen für billigere Tickets immer noch eine ÖBB-Card.<br />

Von Tobit Schweighofer und Vojo Radkovic<br />

redaktion@grazer.at<br />

ticket erhalten. Derzeit müssen alle<br />

Senioren, die eine Ermäßigung wollen,<br />

die ÖBB-Vorteilscard kaufen.<br />

Die Senioren wollen nur mit Bim<br />

und Bus in Graz fahren und brauchen<br />

keine ÖBB-Card. Die zuständige<br />

Stadträtin Judith Schwentner<br />

dazu: „Wir verstehen, dass viele Senioren<br />

mit dieser Koppelung unzufrieden<br />

sind und hätten auch gerne<br />

eine andere Lösung für das Ticket.<br />

Letztendlich ist das aber ein Thema<br />

für den gesamten Verkehrsverbund<br />

und für Graz eine Finanzierungsfrage.<br />

Finanzstadtrat Eber hat seine<br />

Unterstützung diesbezüglich aber<br />

schon anklingen lassen.“<br />

Der Verkehrsverbund, der die<br />

Abkoppelung seit vielen Jahren blockiert,<br />

bleibt hart. Alice Saiko vom<br />

Verkehrsverbund Steiermark: „Derzeit<br />

ist hier leider keine Änderung<br />

geplant. Für das KlimaTicket Steiermark,<br />

das für Senioren ab dem vollendeten<br />

65. Lebensjahr um nur 441<br />

Euro erworben werden kann, reicht<br />

ein Lichtbildausweis.“<br />

derGrazer<br />

IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION:<br />

Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 666 6641) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (Leitung E-Paper & Online, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80<br />

666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Birgit Schweiger (Lektorat, 0650/2540976), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME:<br />

Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80<br />

666 6895), Victoria Purkarthofer (0664 / 80 666 6528 ) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | HERSTELLUNG: Druckerei Carinthia, St. Veit/Glan | VERTEILUNG: redmail Logistik und<br />

Zustellservice GmbH (05/1795-0) | VERBREITETE AUFLAGE: 176.193 (Der Grazer, wö, ÖAK 1.HJ 2021) | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

Ab März am Lendplatz:<br />

graz 7<br />

Standln öffnen am Sonntag<br />

FIX. Die Gastro-Standln am Lendplatz dürfen von März bis November<br />

sonntags aufsperren. Dies wurde im Stadtsenat einstimmig beschlossen.<br />

Von Tobit Schweighofer<br />

tobit.schweighofer@grazer.at<br />

Wie im „Grazer“ exklusiv<br />

berichtet, werden die<br />

Gastronomiestände am<br />

Lendplatz künftig auch am Sonntag<br />

geöffnet sein. Ein entsprechender<br />

Antrag wurde im Stadtsenat<br />

einstimmig beschlossen.<br />

„Der Lendplatz mit seinem<br />

Marktgebiet hat sich in den vergangenen<br />

Jahren hervorragend<br />

entwickelt“, weiß der zuständige<br />

Stadtrat Kurt Hohensinner,<br />

„nicht nur viele Grazer, sondern<br />

auch Touristen genießen das einzigartige<br />

Flair und das hervorragende<br />

kulinarische Angebot. Ich<br />

freue mich, dass wir den lang<br />

gehegten Wunsch einer Öffnung<br />

der Gastronomie auch am Sonntag<br />

nun erfüllen können. Wir<br />

werden das im Rahmen eines<br />

Stadtrat Kurt Hohensinner setzt den Wunsch aus dem Bezirk Lend um. LUEF, KK<br />

Pilotprojekts im heurigen Jahr<br />

tun.“ Die temporäre Öffnung der<br />

Gastro-Standln wird heuer probeweise<br />

von März bis Ende Okto-<br />

ber gelten. Um die umliegenden<br />

Anrainer nicht weiter zu belasten,<br />

sind die Öffnungszeiten auf<br />

9 bis 18 Uhr beschränkt.


8 graz<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Zwischen den beiden Fotos liegen 1,5 Jahre – inzwischen ist vom Zentralen Speicherkanal in der Mur oberflächlich nichts mehr zu sehen. HOLDING GRAZ (2)<br />

Letzte Phase für Speicherkanal<br />

JAHRHUNDERTPROJEKT. Im Frühling gibt es noch eine letzte Generalprobe, im zweiten Quartal geht<br />

der Zentrale Speicherkanal dann endgültig in Betrieb. Ein Überblick über die letzten Schritte bis dahin.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

neralprobe“ im Zuge der ersten<br />

größeren Niederschläge.<br />

Bis Ende März müssen außerdem<br />

noch letzte technische Restarbeiten<br />

erledigt werden. Nächste<br />

Woche beispielsweise werden<br />

weitere Sensoren im Bereich der<br />

Messsteuerung und Regeltechnik<br />

eingebaut. Der Baumbestand<br />

ist bereits zur Gänze wieder aufgeforstet,<br />

einige im Winter abgestorbene<br />

Bäume müssen demnächst<br />

noch ersetzt werden. Im<br />

zweiten Quartal geht das Projekt<br />

dann nach 13 Jahren in Betrieb.<br />

Schmutzlast halbiert<br />

„Der ZSK ist das bislang größte<br />

Umweltschutzprojekt der Stadt<br />

Graz mit einem Investitionsvolumen<br />

von rund 73 Millionen Euro.<br />

Mit seiner Inbetriebnahme werden<br />

wir die Schmutzfracht aus<br />

dem Kanalsystem halbieren und<br />

Vor vier Jahren – Anfang<br />

Oktober 2017 – fiel in Graz<br />

der Startschuss zu einem<br />

der größten Infrastrukturprojekte<br />

der vergangenen Jahrzehnte:<br />

Die Stadt investierte über die<br />

Holding rund 73 Millionen Euro<br />

in den Zentralen Speicherkanal.<br />

Jetzt geht der Bau, der seit Jahrzehnten<br />

geplant wird (bei der<br />

Kläranlage in Gössendorf wurde<br />

bereits 2009 am ersten Abschnitt<br />

zu bauen begonnen), in die letzte<br />

Phase. Seit Anfang September<br />

2021 läuft der Testbetrieb erfolgreich.<br />

Dabei werden alle eingebauten<br />

Schieber, Klappen und<br />

Wehre samt der Mess-, Steuerund<br />

Regeltechnik auf ihre Funktionen<br />

geprüft und getestet. Im<br />

Frühling gibt es noch eine „Gedamit<br />

einen nachhaltigen Beitrag<br />

zum Gewässerschutz leisten<br />

können“, freut sich Holding-<br />

Graz-Vorstand Gert Heigl.<br />

Das Herzstück des ZSK bilden<br />

sogenannte Kaskadenbauwerke<br />

mit Wehranlagen: Durch diese<br />

werden die Mischwässer in Abschnitten<br />

gespeichert und nach<br />

und nach in die Kläranlage zur<br />

Reinigung weitergeleitet. Das Ergebnis:<br />

Rund 70 Prozent der anfallenden<br />

Schmutzfrachten können,<br />

je nach freien Kapazitäten<br />

in der Kläranlage, gereinigt werden.<br />

Die Zahl der Tage, an denen<br />

überhaupt Schmutzwasser in die<br />

Mur fließt, wird um 80 Prozent<br />

reduziert. Zuvor gelangten an<br />

rund 50 Tagen im Jahr, an denen<br />

es statistisch gesehen so stark<br />

regnet, dass der alte Kanal nicht<br />

mehr alle Mischwässer aufnehmen<br />

konnte, rund 660.000 Kilogramm<br />

Schmutzstoffe unbehandelt<br />

in die Mur.<br />

Der Zentrale Speicherkanal<br />

konnte das Gesamtspeichervolumen<br />

von mehr als 100.000 Kubikmetern<br />

verdoppeln, was zu einer<br />

wesentlich besseren Wasserqualität<br />

in der Mur beiträgt.<br />

Grazbach als Problem<br />

Laut EU-Gesetz dürfen allerdings<br />

keine Bäche in einen Kanal<br />

abgeleitet werden. Deshalb darf<br />

beispielsweise der Grazbach,<br />

durch den es immer wieder zu<br />

Verschmutzungen kommt, nicht<br />

in den Speicherkanal fließen,<br />

sondern nur direkt in die Mur.<br />

Der Bach müsste deshalb ähnlich<br />

saniert werden wie der ZSK;<br />

Überlegungen in diese Richtung<br />

gibt es bereits, es bräuchte allerdings<br />

viel Geld und einen politischen<br />

Beschluss.<br />

Onlineshopping für Hausnummern<br />

McDonald’s bei der Messe im Umbau<br />

■ Ein neues Service der Stadt<br />

Graz ermöglicht es, ab 1. Februar<br />

die amtlich vorgeschriebene<br />

Hausnummerntafel auch online<br />

zu bestellen. Je nachdem,<br />

ob sich die Adresse außerhalb<br />

oder innerhalb der Welterbezone<br />

befindet, kostet eine Tafel<br />

79 oder 154 Euro. Fantasiehausnummern<br />

werden nicht ausgestellt,<br />

man kann nur eine amtlich<br />

vergebene Hausnummer<br />

wählen. Davon gibt es in Graz<br />

immerhin 44.462.<br />

Vize-BM Judith Schwentner und<br />

Elke Achleitner<br />

STADT GRAZ/FISCHER<br />

■ Der McDonald’s in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße<br />

wird<br />

gerade aufgepeppt und modernisiert<br />

– zuletzt wurde ja die Filiale<br />

in der Plüddemanngasse rundum<br />

erneuert. Bis zum 10. März ist<br />

nun jene bei der Messe geschlossen.<br />

Aber keine Sorge, die Küche<br />

bleibt weiterhin geöffnet, Abholung<br />

zu Fuß oder via McDrive ist<br />

weiterhin täglich möglich. Ab 7.<br />

Februar wird auch die Filiale in<br />

der Lauzilgasse erneuert, Jakominiplatz<br />

soll ebenso heuer folgen.<br />

Noch bis 10. März hat der „Maci“<br />

bei der Messe nur Essen to go. <br />

KK


10 graz<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Dialyse: 5 Stunden<br />

Die Familie Lässig feiert im<br />

Februar ihr Comeback. JULES STIPSITS<br />

Familie Lässig in<br />

der Komödie<br />

■ Die bekannte Familie Lässig<br />

tritt mit ihrem neuen Album<br />

„Eine Heile Welt!“ am<br />

19. und 20. Februar in der Komödie<br />

Graz auf. Ursprünglich<br />

wäre nur ein Spieltag geplant<br />

gewesen, aufgrund der großen<br />

Nachfrage wurde kurzerhand<br />

ein Zusatzkonzert organisiert.<br />

Nach zwei Jahren ist die Familie<br />

Lässig wieder vereint, dieses<br />

Comeback der Superlative mit<br />

Manuel Rubey, Günther Paal<br />

alias Gunkl, Catharina Priemer-Humpel,<br />

Clara Luzia,<br />

Gerald Votava und Boris Fiala<br />

will man nicht verpassen.<br />

Im Lift mit Öffi-Ticket<br />

Mit den Helfern bei den Transporten sind alle zufrieden. Die langen Wartezeiten sind das Problem.<br />

■ Von morgen bis voraussichtlich<br />

Mitte Juni stehen sowohl<br />

Schloßbergbahn als auch<br />

Schöckl-Seilbahn aufgrund von<br />

Revisionsarbeiten still. „Wir<br />

können das volle Angebot von<br />

Jahreskarte und Klimaticket fast<br />

fünf Monate nicht nutzen. Können<br />

wir stattdessen gratis mit<br />

dem Lift auf den Schloßberg fahren?“,<br />

fragten uns ein paar Leser.<br />

Die Holding Graz hat inzwischen<br />

reagiert: Mit einem Öffi-Ticket<br />

kann nun auch der Schloßberglift<br />

genutzt werden, zwischen<br />

Ausstiegshaltestelle und Restaurant<br />

Schlossberg wurde<br />

außerdem ein Shuttle-Dienst<br />

für Personen mit Mobilitätseinschränkungen<br />

eingerichtet.<br />

Ein ähnliches Service fordert<br />

die FPÖ jetzt auch für den<br />

Schöckl: Mehrmals täglich soll<br />

von der Talstation bis zu Gastroeinrichtungen<br />

am Grazer Hausberg<br />

via Shuttle verkehrt werden,<br />

geht es nach Gemeinderat<br />

Günter Wagner.<br />

VENA<br />

Der Schloßberglift kann während der Revision der Schloßbergbahn mit<br />

einem Ticket der Graz Linien benützt werden. Ein Shuttle gibt’s auch. FOTO<br />

Petition für Inklusion<br />

ROTES KREUZ<br />

Der Behindertenbeirat der Stadt Graz richtet sich jetzt mit einem Positionspapier<br />

und Verbesserungsvorschlägen an das Land Steiermark.<br />

GETTY<br />

■ Der Behindertenbeirat der<br />

Stadt Graz startete jetzt eine Petition<br />

an den Landtag zum Thema<br />

„Inklusive Bildung“. „Wenn<br />

wir eine inklusive Schule wollen,<br />

muss die Qualität der Maßnahmen<br />

weiterentwickelt, müssen<br />

strukturelle Rahmenbedingungen<br />

verbessert und neue Modelle<br />

der Kooperation zwischen allen<br />

Beteiligten im Schulsystem entwickelt<br />

und umgesetzt werden“,<br />

so Herbert Winterleitner vom<br />

Verein „Soziale Projekte Steiermark“.<br />

Der Beirat hat jetzt ein Positionspapier<br />

erarbeitet, das als<br />

Grundlage für ein gemeinsames<br />

Arbeiten aller, von Menschen mit<br />

Behinderungen, Politik, Elternvertretern,<br />

Schulpersonal und<br />

Behindertenverbänden, dienen<br />

soll. Man schlägt neben (infra)<br />

strukturellen Maßnahmen wie<br />

Barrierefreiheit, mehr Personalressourcen<br />

oder gesetzlichen<br />

Vereinfachungen etwa auch ein<br />

Schulfach „Soziales Lernen“ für<br />

alle Kinder vor.<br />

VENA


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 11<br />

warten auf Rettung<br />

REFORM EILT. Leider<br />

passiert das immer<br />

wieder: Ein Dialysepatient<br />

wartete im LKH fünf<br />

Stunden (!), bis er heimtransportiert<br />

wurde.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Der Grazer, um den es hier<br />

geht, ist schwer krank, er<br />

ist auf den Rollstuhl angewiesen<br />

und er muss dreimal in der<br />

Woche zur Dialyse ins LKH. Das Sitzen<br />

bereitet ihm große Schmerzen.<br />

Die Fahrten zum Krankenhaus und<br />

die vier Stunden dauernde Dialyse<br />

sind eine Qual. Und dann auch das:<br />

Für die Heimfahrt muss der Grazer<br />

manchmal fünf Stunden lang auf<br />

das Rote Kreuz warten, welches den<br />

Transport vornehmen soll. Dabei<br />

passiert es ihm immer wieder, dass<br />

Wohnpaket des Landes:<br />

er sieht, dass Rettungsautos leer weg<br />

von der Klinik fahren, ihn aber nicht<br />

mitnehmen können, da es keinen<br />

Auftrag dazu gibt. Der Grazer ist verzweifelt,<br />

er hat sich an den Volksanwalt<br />

Bernhard Achitz gewandt und<br />

um Hilfe gebeten.<br />

Klagen wie diese über langes Warten<br />

auf Rettungstransporte im Bereich<br />

des Landeskrankenhauses in<br />

Graz gibt es immer wieder. Volksanwalt<br />

Achitz: „Die Steiermark muss<br />

einfach das Krankentransportwesen<br />

neu aufstellen.“ In der Beschwerde<br />

an den Volksanwalt führt die Ehefrau<br />

des Patienten aus: „Immer wieder<br />

muss er stundenlang warten. Es<br />

ist schrecklich.“ Sie habe schon oft<br />

bei der Leitstelle angerufen, „aber<br />

oft heben die gar nicht mehr ab“.<br />

Besser durch Analyse<br />

Aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin<br />

Juliane Bogner-Strauß<br />

heißt es: „Das Rettungswesen in der<br />

Steiermark wird durch anerkannte<br />

Rettungsorganisationen durchge-<br />

führt. Die nicht primär für Einsatzfahrten<br />

genutzten Rettungsfahrzeuge<br />

werden im Rahmen des ASVG<br />

für Krankentransporte eingesetzt.<br />

Die Koordination erfolgt über das<br />

Rote Kreuz. Dieses hat auch durch<br />

zunehmende Transporte für Covid-<br />

Testungen und auch Impfungen<br />

zeitweise Spitzen und Überlastungen,<br />

die auch rückgemeldet wurden.<br />

Unabhängig davon wurde in der<br />

Steiermark begonnen, eine Analyse<br />

des Rettungs- und Krankentransportwesens<br />

durchzuführen. Diese<br />

Analyse soll Verbesserungspotenziale<br />

aufzeigen, um z. B. längere Wartezeiten<br />

zu verhindern.“ Vonseiten des<br />

Roten Kreuzes klagt man, dass die<br />

Sanitäter fehlen, dass man auf ein<br />

neues Rettungsauto zwei Jahre wartet,<br />

dass zu wenige Autos unterwegs<br />

sind. Nicht jeder Transport braucht<br />

ein Rettungsauto. Das System ist neu<br />

zu überdenken. Wartezeiten wie hier<br />

genannt allerdings, da sind sich alle<br />

einig, sind nicht akzeptabel, da muss<br />

eine Verbesserung her.<br />

21.000-mal Hilfe für Graz<br />

ERZBERG STOLLENPILZE<br />

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Barbara Eibinger-Miedl, Andreas<br />

Gremsl & Peter Gschiel<br />

Neuheit in Europa:<br />

Stollenpilze<br />

Kräuterseitlinge erfreuen sich<br />

in Österreich großer Beliebtheit.<br />

Nun haben die Gründer<br />

des steirischen Unternehmens<br />

InnÖvation eine europaweit einzigartige<br />

Anbauweise für den<br />

Kulturspeisepilz entwickelt: Ihre<br />

Erzberg-Stollenpilze werden in<br />

vier Kammern im unterirdischen<br />

Stollensystem des Erzbergs<br />

gezüchtet. Die Bio-Edelpilze<br />

sind ab sofort in ausgewählten<br />

Billa-Märkten in der Steiermark<br />

sowie in allen Billa-Plus-Märkten<br />

erhältlich.<br />

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HILFE. 2021 nahmen viele Grazer Unterstützung seitens des Landes in Anspruch,<br />

um über den Winter zu kommen. Bis 4. Februar ist das noch möglich.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Noch bis kommende Woche,<br />

konkret bis 4. Februar, kann<br />

der Heizkostenzuschuss,<br />

der Menschen mit geringem Einkommen<br />

zugutekommen soll (für<br />

Ein-Personen-Haushalte gilt eine<br />

Einkommensobergrenze von 1328,<br />

für Haushaltsgemeinschaften von<br />

1922 Euro), beantragt werden. Die<br />

stark gestiegenen Energiekosten –<br />

auch wenn sie bei den Endkonsumenten<br />

erst verspätet wirklich ankommen<br />

könnten (siehe Interview<br />

S. 16) – bereiten vielen Menschen<br />

Sorgen. Darum wurde der Heizkostenzuschuss,<br />

der gemeinsam<br />

mit der Wohnunterstützung das<br />

„Wohnpaket“ der steirischen Landesregierung<br />

bildet, um 50 Euro<br />

auf 170 Euro erhöht. „Wir lassen<br />

nicht zu, dass Menschen im Winter<br />

Steigende Energiekosten machen gerade im Winter vielen Grazer zu schaffen. GETTY<br />

frieren“, betont dazu Soziallandesrätin<br />

Doris Kampus.<br />

Dass Bedarf besteht, zeigen die<br />

Grazer Zahlen aus dem vergangenen<br />

Jahr. So haben 2021 in Graz<br />

1489 Haushalte Heizkostenzuschuss<br />

bezogen, 19.719 Haushalte<br />

erhielten Wohnunterstützung –<br />

durchschnittlich waren es 892 Euro<br />

für jeden Haushalt. Für die noch<br />

laufende Wintersaison 2021/22<br />

wurde das Gesamtbudget für den<br />

Heizkostenzuschuss auf rund 1,65<br />

Millionen Euro erhöht. Für die<br />

Wohnunterstützung stehen fast 50<br />

Millionen zur Verfügung.<br />

WEGES<br />

Dank auffälliger Tafeln ist man<br />

im Murtal am richtigen Weg.<br />

Beschilderte<br />

Touren im Murtal<br />

Den richtigen Weg am<br />

Berg zu finden spielt im<br />

Winter eine große Rolle – mit<br />

den neuen fix beschilderten<br />

Schneeschuhtouren im Murtal<br />

ist man auf der sicheren<br />

Seite. Die Region setzt<br />

schon seit Jahren darauf, die<br />

Schneeschuhwanderer auf<br />

sichere und mit der Jägerschaft<br />

abgestimmte Touren<br />

zu lotsen. So wurden rund<br />

30 Touren digitalisiert und<br />

Wanderer können so ihre<br />

Tour einfacher planen.


12 graz<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

S E R V I C E<br />

Leser<br />

Briefe<br />

redaktion@grazer.at<br />

Habe große Zweifel<br />

Zu unserem Aufmacher vom<br />

Sonntag, 23. <strong>Jänner</strong>: „Pläne für<br />

ein Kaiser-Museum in der Burg“:<br />

Ganz große Idee von Peter Laukhardt,<br />

wäre natürlich ein Wahnsinn,<br />

wenn das so umsetzbar<br />

wäre. Ich habe da leider meine<br />

Zweifel wegen der Machbarkeit.<br />

Jakob Egger, Graz<br />

* * *<br />

Positive Geschichte<br />

Auch zum Kaiser-Museum: Der<br />

Idee darf man positiv gegenüberstehen.<br />

Die Frage ist, wer wird das<br />

bezahlen. Über Sponsoren ja, über<br />

Steuergelder eher nein!<br />

Christian Tropper, Graz<br />

* * *<br />

Geld woanders ausgeben<br />

Zur Museum-Geschichte: Ich meine,<br />

die Steuermillionen, die so ein<br />

Wiederaufbau kostet, werden anderswo<br />

dringender gebraucht! Aber<br />

vielleicht hat ja Laukhardt finanzkräftige<br />

Sponsoren, die sich der Finanzierung<br />

annehmen.<br />

Karl Heinz Leis, Graz<br />

* * *<br />

Kaiser-Museum gute Idee<br />

Das halte ich für eine gute Idee.<br />

Denn es ist den Grazern nicht so<br />

geläufig, dass Graz gar nicht so<br />

unbedeutend war im Aufstieg der<br />

Habsburger.<br />

Albin Linner, Graz<br />

* * *<br />

Restmüll bleibt liegen<br />

Zum Bericht „Ohne Abholpläne<br />

bleibt Restmüll einfach liegen“: Die<br />

Digitalisierung macht auch bei der<br />

Holding Graz keinen Halt, Senioren<br />

bleiben auf der Strecke.<br />

In der Vergangenheit haben die<br />

Mitarbeiter der Holding die Müllabholpläne<br />

bei den Haushalten<br />

abgegeben. Dieses Jahr war es plötzlich<br />

und ohne Vorwarnung still und<br />

leise anders. Die Bekanntmachung<br />

der Abholtermine, für eine bezahlte<br />

Dienstleistung, wurde eingestellt.<br />

Eine allgemeine Information an die<br />

betroffenen Haushalte, dass dieses<br />

Service ab <strong>2022</strong> nicht mehr zur<br />

Verfügung steht, wurde seitens der<br />

Holding verabsäumt und dürfte nur<br />

intern bekannt gewesen sein.<br />

Durch diese Umstellung konnten<br />

Bewohner ihre Rest- und Biomülltonnen<br />

sowie die Gelben Säcke für<br />

die Müllabfuhr nicht zeitgerecht<br />

vor dem Haus bereitstellen. Somit<br />

stapelt sich der Müll bis zum nächsten<br />

Abholtermin in den jeweiligen<br />

Haushalten. Das verärgert natürlich<br />

viele Grazer.<br />

Der Holding-Konzernsprecher, Gerald<br />

Zaczek-Pichler, gab im Artikel<br />

bekannt, dass „der Druck und<br />

Transport bekanntlich die Umwelt<br />

belastet“. Lieber bietet die Holding<br />

„digitale Angebote“. Was für die<br />

elektronisch begabte Jugend und<br />

Junggebliebene kein Problem darstellt.<br />

Viele Bürger und Steuerzahler<br />

bleiben aber auf der Strecke. Meine<br />

Mutter ist mit 75 Jahren, ohne fremde<br />

Hilfe, nicht in der Lage, sich einen<br />

Abholplan „zu besorgen“. Schon allein,<br />

weil sie die neudeutsche Sprache<br />

(Apps, Download …) nicht<br />

versteht und auch keinen Zugang<br />

zum Internet hat. Ältere Menschen<br />

fühlen sich vielfach nicht fit im<br />

Umgang mit dem Internet und der<br />

digitalen Welt. Die Digitalisierung<br />

bringt eben nicht allen Vorteile, sie<br />

schließt Menschen teilweise sogar<br />

aus und macht sie zu Bittstellern.<br />

Die politischen Verantwortlichen<br />

werden gebeten, das „Bürgerservice“<br />

der Stadt Graz so bürgerfreundlich<br />

auszurichten, dass auf<br />

unsere Senioren nicht vergessen<br />

wird.<br />

Sabine Hubmann, Graz<br />

* * *<br />

Pfeifferhofweg: Kein Sackerl<br />

Einer meiner Bekannten hat es drastisch<br />

formuliert: Der Pfeifferhofweg<br />

wird immer mehr zu einem Scheißerhofweg!<br />

Klare Bezeichnung für<br />

ein sehr ärgerliches Problem. Der<br />

Pfeifferhofweg ist seit vielen Jahren<br />

ein beliebter Wanderweg. Als es<br />

noch nicht so viele Autos gab und<br />

die Menschen noch wirklich wanderten,<br />

da war der Pfeifferhof eines<br />

der Grazer Nah-Ausflugsziele. Abgesehen,<br />

dass jetzt fast jede verfügbare<br />

Freifläche verbaut wurde, wandern<br />

sehr viele Grazer auch mit ihren<br />

Hunden am Pfeifferhofweg dahin.<br />

Leider bleiben die Hundstrümmerl<br />

zurück und die meisten Hundebesitzer,<br />

die ihre Vierbeiner meist nicht<br />

angeleint haben, vergessen auch auf<br />

das Sackerl fürs Gackerl. Das macht<br />

wirklich keinen Spaß, alle paar Meter<br />

in ein Hundstrümmerl zu treten.<br />

Karlheinz Maurer, Graz<br />

Jetzt App downloaden!<br />

Vergangene Woche<br />

im täglichen E-Paper<br />

Aufreger I<br />

■ Der Pfarrer der Basilika Mariatrost<br />

ließ unwissentlich ein Tor<br />

entfernen, das seltene Fledermausarten<br />

schützt. Jetzt muss die<br />

Stadt 5000 Euro für die Wiederverschließung<br />

zahlen. Beschlossen<br />

wurden die Mittel jedoch für die<br />

Öffnung für Besucher.<br />

Aufreger III<br />

■ Die „Initiative für ein unverwechselbares<br />

Graz“ rechnet vor: Der Bevölkerungszuwachs<br />

liegt bei 1500<br />

Personen, die Anzahl der verfügbaren<br />

Wohnungen ist um 6500 gestiegen.<br />

Da zunehmend auch Freiflächen versiegelt<br />

werden, fordert sie jetzt eine<br />

Revision der Raumordnung.<br />

Aufreger II<br />

■ Die Parteien haben ihre Wahlkampfkosten<br />

offengelegt. KPÖ, Grüne,<br />

SPÖ und Neos hielten sich an die<br />

vereinbarte Grenze von 400.000 Euro.<br />

Die FPÖ schoss 9 Prozent übers Ziel<br />

hinaus. Die ÖVP gab mit fast 700.000<br />

Euro am meisten aus, hatte dem Limit<br />

aber auch nicht zugestimmt.<br />

GETTY, GERNOT AMBROS, KK


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 13<br />

Jubiläum mit Gewinnspiel: Ein<br />

Jahr „Grazer“ als Tageszeitung<br />

TOP. Am Dienstag vor genau einem Jahr erschien die erste Ausgabe unseres täglichen E-Papers. Wir<br />

präsentieren die zehn meistgelesenen Geschichten und feiern mit einem Gewinnspiel: Wir verlosen<br />

einen Wohlfühlurlaub für zwei mit Therme, Sauna, 5-Gänge-Menü und Co im Spa Resort Styria.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Am 1. Februar 2021 ist „der<br />

Grazer“ nach 34 Jahren<br />

als Wochenzeitung quasi<br />

eine Tageszeitung geworden: An<br />

diesem Tag erschien nämlich die<br />

erste Ausgabe unseres E-Papers,<br />

das tagesaktuell alle wichtigen<br />

Infos aus der Stadt liefert. Genau<br />

299 Ausgaben hat es seither gegeben<br />

– eine davon eine Spezialausgabe<br />

zur Gemeinderatswahl<br />

am 26. September.<br />

Die mit Abstand meistgelesene<br />

Geschichte: „Sechs Polizei-Streifen<br />

kontrollieren jetzt Massenaufläufe<br />

in Park“ vom 29. März.<br />

Polizei und Ordnungswache<br />

mussten damals die Kontrollen<br />

verstärken, da der Frühling aufgrund<br />

der geschlossenen Gastronomie<br />

massig Grazer in die<br />

Parks gelockt hatte – Masken und<br />

Abstandsregel wurden vielfach<br />

missachtet.<br />

Die Top 10 der bestgeklickten<br />

Artikel in der digitalen Tageszeitung<br />

gibt’s unten.<br />

Jetzt App downloaden<br />

Das „Grazer“-E-Paper kann man<br />

über eine eigene App (verfügbar<br />

für iPhones und Android-<br />

Smartphones) sowie auf unserer<br />

Homepage www.grazer.at lesen.<br />

Das Service ist kostenlos – und<br />

wird es auch in Zukunft bleiben.<br />

Ein absolutes Highlight:<br />

Videos können<br />

direkt ins E-Paper<br />

eingebunden und<br />

in der App angesehen<br />

werden.<br />

Direkte Verlinkungen<br />

in den<br />

einzelnen Ausgaben<br />

führen außerdem<br />

zu mehr<br />

Informationen<br />

oder Bildergalerien.<br />

Neben den<br />

aktuellen Ausgaben<br />

können<br />

auch alle alten<br />

seit Beginn 2018<br />

im Archiv angesehen<br />

werden.<br />

Meistgelesene E-Paper-Geschichten<br />

Top 10, beginnend mit der Story mit den meisten Klicks<br />

<br />

■ 29. März: Sechs Polizei-Streifen kontrollieren jetzt Massenaufläufe<br />

in Grazer Parks<br />

■ 2. September: Mini-Metro, S-Bahn, Bim und Co: Vier Öffi-Konzepte<br />

für Graz im Finale, zwei ausgeschieden<br />

■ 24. August: Zukunftskonzept mit Gastronomie: Girardihaus wird<br />

jetzt zur „intimsten Bühne von Graz“<br />

■ 7. Juli: 500 Plätze um 9,3 Millionen: Stadt baut neue Garage fürs<br />

Park+Ride Murpark<br />

■ 7. Dezember: Bis zu 70.000 pro Tag, Experten fordern Umweltmaßnahmen:<br />

Viel zu viele Autos auf den Grazer Autobahnen <br />

■ 31. August: Museum, Gastro-Bim, Bauernmarkt: Mariatrost bekommt<br />

ein neues Zentrum<br />

■ 3. August: Team HC Strache will nach der Gemeinderatswahl ins<br />

Grazer Rathaus einziehen<br />

■ 28. Oktober: Mode, Möbel & Kaffee: Neue Mieter in der Grazer<br />

Innenstadt<br />

■ 2. Dezember: Deutsche investierten in den letzten zwei Jahren<br />

fast 400 Millionen Euro in Grazer Immobilien<br />

■ 11. November: Aufbau gestartet: Grazer Advent mit 2G und zwei<br />

Absagen<br />

Wohlfühlurlaub zu gewinnen<br />

■ Anlässlich unseres Jubiläums<br />

verlosen wir zwei Nächte<br />

für zwei Personen inkl. Halbpension<br />

im Spa Resort Styria<br />

****Superior in Bad Waltersdorf<br />

im Wert von rund 500 Euro. Im<br />

Paket dabei ist ein Doppelzimmer<br />

Superior, Frühstücksbuffet<br />

und ein 5-Gänge-Wahlmenü<br />

am Abend sowie die Nutzung<br />

des 2500 Quadratmeter großen<br />

hoteleigenen Wellnessbereichs<br />

mit Thermalwasser- und Saunalandschaft.<br />

Mitspielen kann man ab morgen<br />

täglich in unserer digitalen<br />

Tageszeitung. Ein Link zur Teilnahme<br />

ist in jeder Ausgabe zu<br />

finden. Wer jeden Tag mitspielt,<br />

erhöht seine Gewinnchancen.


szene<br />

graz<br />

14 www.grazer.at 19. <strong>30.</strong> SEPTEMBER JÄNNER <strong>2022</strong> 2012<br />

14<br />

Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Auf zur Promi(lle)-Millionenshow! Leider<br />

ist DJ Ötzi ein schlechter Telefonjoker, weil<br />

er berufsbedingt immer auflegt.“<br />

Paul Pizzera genoss vor der Aufzeichnung der Promi-Millionenshow<br />

ein Bier mit Witzen. Ausgestrahlt wird am 7. Februar. RAUCH<br />

Tuntenball-Alternativen<br />

in Loge & Kunsthauscafé<br />

ERSATZPROGRAMM. Auch der Tuntenball musste diese Woche abgesagt<br />

werden. Stattdessen gibt’s heuer eine Dinnershow in der Loge mit<br />

Courage-Preisverleihung sowie ein Drag Race im Kunsthauscafé.<br />

Miss Cee aus Nürnberg<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Es hat sich in den letzten Wochen<br />

bereits abgezeichnet,<br />

diese Woche ist es gewiss<br />

geworden: Auch der Tuntenball<br />

kann in diesem Jahr nicht stattfinden.<br />

Das Motto „Planet Exotica“<br />

wird auf 25. Februar 2023 verschoben<br />

– Tickets bleiben gültig.<br />

Veranstalter Joe Niedermayer<br />

entschuldigt sich für die späte Absage,<br />

jedoch waren ihm die Hände<br />

gebunden. „Eine frühzeitige Absage<br />

hätte ohne eine Zustimmung<br />

reits angelaufenen Kosten sitzen<br />

geblieben“, erklärt er. Der Erlös<br />

des Balls finanziert die kostenlosen<br />

Dienstleistungen, Projekte<br />

und die Miete des lesbischwulen<br />

Charity-Vereins für genau ein Jahr.<br />

Dinner-Varieté<br />

Um die Wartezeit auf den nächsten<br />

Ball zu verkürzen, hat das<br />

Team des Tuntenballs aber ein<br />

Ersatzprogramm konzipiert. Im<br />

Frühling geht es mit einer kleinen,<br />

aber feinen Überraschungs-<br />

Dinnershow los, bei der unterhaltsame<br />

Einlagen der neuen<br />

Ballmoderatorin, Kleinkunstprinzessin<br />

Grazia Patricia, zwischen<br />

den einzelnen Gängen serviert<br />

werden. Ort des Vergnügens:<br />

die Loge in der Nibelungengasse.<br />

Bei dieser Gelegenheit soll auch<br />

der Courage Award verliehen<br />

werden. „Es gibt so viele großar-<br />

des Veranstalterschutzschirmes<br />

der Regierung für die RosaLila<br />

PantherInnen einen großen finanziellen<br />

Schaden bedeutet.<br />

Denn unter diesen Umständen<br />

hätte man keine Ersatzzahlungen<br />

bekommen. Der ehrenamtliche<br />

Verein wäre demnach auf den betige<br />

Projekte von einzelnen Personen,<br />

die mit herausragendem<br />

Engagement für die LGBTIQ-<br />

Community vorangetrieben werden.<br />

Für das Jahr <strong>2022</strong> haben wir<br />

uns schon für eines entschieden,<br />

und das möchten wir auch dementsprechend<br />

ehren“, berichtet<br />

Vereinsobmann Niedermayer.<br />

Drag Race<br />

Im Herbst ist dann eine Spezialausgabe<br />

der Vorentscheidung zur<br />

Miss oder zum Mister Tuntenball<br />

im Kunsthauscafé geplant.<br />

Die ersten internationalen Dragqueens<br />

haben sich dafür schon<br />

angemeldet: Miss Cee aus Nürnberg,<br />

Melancholia Blackbile aus<br />

Prag und Alina Highprincess aus<br />

Tirol. Die Finalisten, die an diesem<br />

Abend beim Drag Race gekürt<br />

werden, treten dann wie gewohnt<br />

am Ball um die Krone an.<br />

Melancholia Blackbile aus Prag<br />

LUEF, PETZ, KK (3)<br />

Alina Highprincess aus Tirol<br />

Der Tuntenball findet heuer wieder nicht in gewohnter Form statt. Das Motto „Planet Exotica“ (am Bild rechts präsentiert<br />

von Grazia Patricia und Joe Niedermayer) wird auf 2023 verschoben. Für das Drag Race gibt’s schon Kandidaten (Fotos links).


<strong>30.</strong> 19. SEPTEMBER JÄNNER <strong>2022</strong> 2012 www.grazer.at<br />

szene graz 15<br />

SCHAUSPIELHAUS GRAZ/GELLNER, KK<br />

Pia Hierzegger<br />

GEBURTSTAGSKINDER<br />

Alles Gute zum Runden: Die Grazer DER WOCHE<br />

Schauspielerin feiert am Mittwoch<br />

ihren fünfzigsten Geburtstag.<br />

Happy Birthday!<br />

Stefanie Hallemann<br />

Am Samstag hat die Leiterin des<br />

Schlossberg-Restaurants Grund<br />

zu feiern: Der 33er steht an.<br />

Thomas Liu ist Lokalmatador im doppelten Sinn: Ende März eröffnet er sein elftes Lokal – das Laozi (Bild rechts). LUEF, KK<br />

Grazer Gastronom eröffnet elftes Lokal<br />

■ Während in Graz jeder die großen<br />

Gastro-Familien rund um<br />

Franz Grossauer bzw. Judith<br />

und Gerald Schwarz kennt, hält<br />

sich Thomas Liu lieber im Hintergrund.<br />

Dabei überholt er sowohl<br />

das Grossauer- als auch das aiola-<br />

Imperium Ende März, wenn er<br />

sein elftes Lokal in Graz aufsperrt:<br />

das Laozi in Waltendorf.<br />

Dabei handelt es sich um ein<br />

Restaurant mit amerikanischasiatischer<br />

Fusionsküche mit großem<br />

Gastgarten im neu gebauten<br />

Bezirkszentrum. Ein bisserl futuristisch<br />

wird es wie schon im Momoda:<br />

ein Katzenroboter serviert,<br />

ein 5D-Wandprojektor versetzt<br />

ebenfalls ins Staunen. In der Küche<br />

stehen Sushimeister Mr. Bin<br />

sowie Mr. Cui vom Wiener Toprestaurant<br />

KitchA.<br />

„Man muss weitere Schritte<br />

machen. In der momentanen Situation<br />

kann man nicht von jeder<br />

Investition leben“, erklärt Liu seine<br />

Entscheidung, ein weiteres Standbein<br />

zu eröffnen. Das Personal bereitet<br />

ihm – wie den meisten Wirten<br />

der Branche – momentan große<br />

Probleme. Rund 90 Personen sind<br />

bei ihm angestellt, es ist schwierig,<br />

gutes Personal zu finden. VENA<br />

Fake-Gabalier<br />

betrog Fan<br />

■ Unglaublich! Ein fal scher<br />

„Andreas Gabalier“ betrog<br />

eine Oberösterreicherin, wie<br />

jetzt bekannt wurde, mit einer<br />

Fake-Fanseite um insgesamt<br />

18.000 Euro. Der Täter wurde<br />

gefasst und hätte jetzt eigentlich<br />

in Linz vor Gericht stehen<br />

sollen – er ist jedoch untergetaucht.<br />

Die Identität des Andreas Gabalier<br />

wird immer wieder missbraucht. GEPA<br />

Vizekanzler a. D. Hannes Androsch (Mitte) mit Landeshauptmann<br />

Hermann Schützenhöfer und Vize Anton Lang FISCHER<br />

Höchste Ehre für Androsch<br />

■ „Mit der Überreichung des Ehrenrings des Landes<br />

Steiermark bedanke ich mich bei einem Humanisten,<br />

Politiker, Bildungsförderer und kritischen Beobachter<br />

gesellschaftlicher Entwicklungen, bei einem Industriellen<br />

und Wirtschaftsfachmann“, würdigte Landeshauptmann<br />

Hermann Schützenhöfer den ehemaligen<br />

Vizekanzler Hannes Androsch. Zur Verleihung<br />

der höchsten Auszeichnung des Landes kamen auch<br />

Vize-LH Anton Lang, die Landesräte Juliane Bogner-<br />

Strauß, Christopher Drexler und Barbara Eibinger-<br />

Miedl, Neos-Klubobmann Niko Swatek, die Uni-<br />

Rektoren Peter Riedler und Harald Kainz sowie die<br />

Präsidenten Josef Pesserl (AK) und Josef Herk (WK).<br />

Ein einsamer Gast am Hahnenkamm<br />

■ Covid-bedingt herrschte bei den<br />

Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel<br />

heuer große Promi-Flaute. Zu den<br />

wenigen, die live dabei sein konnten,<br />

zählte der Landtagsabgeordnete<br />

Alex Pinter. Der Sportsprecher der<br />

Grünen nützte einen Verwandten-<br />

Besuch in Tirol nicht nur, um den<br />

Innsbrucker Bürgermeister Georg<br />

Willi zu besuchen, sondern erlebte<br />

auch den Slalom-Sensationssieg von<br />

Dave Ryding hautnah mit.<br />

Grünen-Landtagsabgeordneter Alex<br />

Pinter war in Kitzbühel live dabei. KK


16<br />

eco<br />

www.grazer.at<br />

graz<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong><br />

<strong>30.</strong><br />

JÄNNER<br />

JÄNNER<br />

<strong>2022</strong><br />

<strong>2022</strong><br />

Fabian Kleindienst<br />

16 fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

in der Elementarpädagogik nutzt<br />

letztlich der gesamten Gesellschaft.“<br />

ÖGB-Präsident Horst Schachner machte diese Woche auf die<br />

Arbeitsbedingungen in Kindergärten und Horten aufmerksam.<br />

„Die Energiekosten treffen<br />

Konsumenten zeitversetzt”<br />

Jürgen<br />

Roth ist<br />

Obmann<br />

des Fachverbands<br />

für Energiehandel<br />

der WKO<br />

und Vorsitzender<br />

der neuen<br />

eFuel<br />

Alliance<br />

Austria.<br />

PSEINER<br />

INTERVIEW. Jürgen Roth, Energiehandel-Obmann der Wirtschaftskammer, im Gespräch über steigende<br />

Energiepreise, Herausforderungen der Energiewende, Mobilität und das eFuel-Pilotprojekt in Graz.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Das Thema Energie ist aktuell<br />

in aller Munde. Die Kosten<br />

für Strom, Gas und auch<br />

Sprit sind stark gestiegen. Wie beobachten<br />

Sie diese Entwicklungen?<br />

Jürgen Roth: „Es war vorherzusehen,<br />

dass die Preise steigen werden<br />

– weil sie im Zuge der Corona-<br />

Krise massiv nach unten gegangen<br />

sind, sich die Wirtschaft mittlerweile<br />

aber zum Glück erholt hat.<br />

Es kommt aber noch ein zweiter,<br />

wichtiger Grund dazu: Die grüne<br />

Energiewende wird die Produkte<br />

kurz- und mittelfristig nicht billiger<br />

machen. Wir brauchen für fast alles<br />

eine neue Infrastruktur – neue Leitungen,<br />

neue Netze.“<br />

Man muss also mit weiter steigenden<br />

Preisen rechnen?<br />

Roth: „Die gestiegenen Stromund<br />

Gaspreise treffen jetzt in erster<br />

Linie die Industrie – die Endkonsumenten<br />

noch nicht so stark, weil es<br />

ja laufende Strom- oder Gaslieferverträge<br />

gibt. Wenn die Preise aber<br />

so bleiben, dann würde das für das<br />

nächste Jahr wohl schon für kleine<br />

Wohnungen massive monatliche<br />

Erhöhungen bedeuten. Das spüren<br />

die Endkonsumenten also erst<br />

zeitversetzt. Bei den Tankstellen ist<br />

das anders, die hinken der Preissteigerung<br />

nur 14 Tage hinterher.<br />

In diesem Bereich werden wir, aus<br />

dem Mark heraus, in den nächsten<br />

Jahren auch keine Steigerung haben<br />

– es kommen aber neue steuerliche<br />

Belastungen hinzu.“<br />

Sie klingen kritisch.<br />

Roth: „Der Weg an sich ist sehr<br />

positiv, wir wollen ja in einer lebenswerten<br />

Umwelt leben. Meiner<br />

Meinung nach kann es sich aber<br />

in der kurzen Zeit nicht ausgehen,<br />

all diese Neuerungen umzusetzen.<br />

Für 100 Prozent erneuerbaren<br />

Strom – und das ist nur die Spitze<br />

des Eisbergs, da geht es nur um<br />

den Strom, den wir jetzt brauchen<br />

– bräuchten wir 55 neue Kraftwerke<br />

wie das Murkraftwerk, 1200<br />

neue Windräder, jetzt gibt es etwa<br />

700 in Österreich, und zwei Millionen<br />

Photovoltaik-Anlagen.“<br />

Ihr Lösungsvorschlag?.<br />

Roth: „Das Wichtigste ist Technologieneutralität.<br />

Eine Lösung<br />

allein wird nicht reichen. Nehmen<br />

wir die Mobilität. Da fokussiert<br />

sich alles auf Elektroautos, ich prognostiziere<br />

aber: Das wird nicht<br />

reichen, wir werden verschiedene<br />

Technologien brauchen.“<br />

Die Statistik zeigt aber, dass in Graz<br />

vermehrt E-Autos gegenüber fossil<br />

betriebenen zugelassen werden.<br />

Roth: „Ja, wir haben aus verschiedenen<br />

Gründen schwache<br />

Zulassungszahlen – und da einen<br />

proportional hohen Anteil von<br />

Elektroautos. Aber in der Summe<br />

ist dieser Anteil viel zu gering, um<br />

eine Wende herbeizuführen. Die<br />

Behaltedauer von Autos steigt, das<br />

heißt, es werden immer mehr, die<br />

Elektroautos kommen nur zusätzlich<br />

hinzu. Das merkt man auch an<br />

den Tankstellen, die Verbräuche<br />

gehen nicht hinunter.“<br />

Sie sind Vorsitzender der eFuel Alliance<br />

Austria und haben gemeinsam<br />

mit der AVL ein Pilotprojekt<br />

gestartet, um ebensolche eFuels zu<br />

produzieren. Worum geht es da?<br />

Roth: „Ich glaube, dass eFuels<br />

ein Puzzlestein zu einer schnellen<br />

Energiewende sind. Sie haben<br />

zwei riesige Vorteile: Erstens kann<br />

man die komplette Infrastruktur<br />

erhalten und direkt an der Tankanlage<br />

CO 2<br />

-neutralen flüssigen<br />

Diesel tanken. Zweitens kann ich<br />

produzieren, wo mehr erneuerba-<br />

rer Strom vorhanden ist – und die<br />

Energie flüssig speichern. Das wird<br />

bei den erneuerbaren Energieformen<br />

die große Aufgabe der Zukunft<br />

sein. Das neue Verfahren, das<br />

von der AVL mitentwickelt wurde,<br />

ist effizienter als alles bisher Dagewesene.“<br />

Wann könnte man das ausrollen?<br />

Roth: „Das könnte schnell gehen,<br />

wir sind mit dieser Anlage<br />

2023 schon im Vollbetrieb. Das<br />

Problem ist aktuell noch die EU-<br />

Gesetzgebung. Wir verwenden<br />

für die Herstellung der eFuels beispielsweise<br />

CO 2<br />

, das ohnehin bei<br />

der Stahlproduktion der Vöest anfällt<br />

– und die gleiche Tonne CO 2<br />

,<br />

die ich vorher wegnehme, stoße<br />

ich wieder aus, bin über den Gesamtprozess<br />

also CO 2<br />

-neutral. Die<br />

EU misst bisher aber im Verkehrssektor<br />

– anders als zum Beispiel bei<br />

der Raumwärme – nur am Auspuff.<br />

Da ist Elektromobilität am Papier<br />

unschlagbar, auch wenn ich Kohlestrom<br />

tanke. Ich bin da aber guter<br />

Dinge. Bisher wurde unsere Branche<br />

immer als Teil des Problems<br />

gesehen, mit den eFuels sind wir<br />

aber erstmals Teil der Lösung. Das<br />

Ganze könnte ein riesiger Exportschlager<br />

für Graz werden.“


<strong>30.</strong><br />

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JÄNNER<br />

JÄNNER<br />

<strong>2022</strong><br />

<strong>2022</strong><br />

www.grazer.at<br />

www.grazer.at<br />

graz eco 17<br />

➜<br />

TEURER<br />

GETTY (2), JANTZEN<br />

Diesel +33,9 %<br />

eFuels und ausreichend Elektroautos<br />

sind noch fern. Der Dieselpreis<br />

stieg im Jahresvergleich aber stark.<br />

Wohnungsmiete –2,3 %<br />

Gerade in der kalten Jahreszeit eine<br />

gute Neuigkeit: Die Mieten nahmen<br />

im Vergleich zum Vorjahr leicht ab.<br />

Gründungsgarage-Finalkampf<br />

STARK. Mehrere Start-ups kämpften diese Woche im Finale der 17. Volume der Gründungsgarage um den<br />

ersten Platz. Gewonnen hat das Projekt „Moody Plant“. Die Gründungsgarage setzt neue Initiativen.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Diese Woche präsentierten<br />

acht Gründungsteams<br />

beim großen Finale der<br />

17. Volume der Gründungsgarage<br />

ihre Start-up-Projekte dem<br />

via Livestream zugeschalteten<br />

Publikum. Das Projekt Moody<br />

Plant konnte mit seinem Pitch<br />

das Publikum für sich gewinnen<br />

und belegte den ersten Platz.<br />

Michael Reiter konnte dabei<br />

mit Amelie, seiner berührungsempfindlichen<br />

Pflanze und digitalem<br />

Haustier, die Herzen der<br />

Zuschauer erobern.<br />

Den zweiten Platz belegte<br />

das Team ProChat, das einen<br />

leichten Zugang zum eigenen<br />

Projektmanagement für kleine<br />

und mittlere Teams ermöglicht.<br />

Dritter wurde das Team von<br />

HIREST, dessen videobasierte<br />

Social-Media-Plattform den Recruitingprozess<br />

sowohl auf Unternehmer-<br />

als auch auf Bewerbungsseite<br />

verbessern soll.<br />

Für die nächste Volume der<br />

Gründungsgarage kann man sich<br />

aktuell noch bis 13. März unter<br />

https://www.gruendungsgarage.<br />

at/bewerbung/ bewerben, zehn<br />

Teams werden dabei mit Mentoren<br />

bei der Realisierung ihrer<br />

Ideen unterstützt. Daneben<br />

startet die Gründungsgarage mit<br />

Amelie gewann den ersten Platz.<br />

KK<br />

BILLIGER<br />

➜<br />

dem „Growth Garden“ ein neues<br />

Format. Basierend auf den 17<br />

Nachhaltigkeitszielen werden<br />

dabei innovative Ideen erarbeitet,<br />

die Bewerbung ist noch bis<br />

20. März möglich.<br />

W I R T S C H A F T<br />

EcoNews<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Fotos im Citypark<br />

■ Der Citypark ist heuer erstmals<br />

Kooperationsparnter für<br />

die international bekannte<br />

Adventure- und Actionsport-<br />

Fotoausstellung von Red Bull<br />

Illume. Von 1. bis 11. Februar<br />

kann dabei pures Adrenalin,<br />

auf 56 fotografischen Meisterwerken<br />

festgehalten, bestaunt<br />

werden. Red Bull Illume ist der<br />

weltweit größte Wettbewerb für<br />

Adventure- und Actionsport-<br />

Fotografie.<br />

Ab 1. Februar findet im Citypark<br />

eine Fotoausstellung statt. WILL SOUNDERS<br />

Ingo Hofmann, Markus Zahrnhofer,<br />

Christian Kladiva (v. r.)KANIZAJ<br />

Große Investitionen<br />

■ Die Grazer Merkur Versicherung<br />

investierte im Jahr 2021<br />

nicht nur in neue Jobs und Talente,<br />

sondern auch in die digitale<br />

In frastruktur und Data<br />

Science. Mehr als 100 neue Mitarbeiter<br />

wurden eingestellt, das<br />

2020 gegründete Innovation Lab<br />

hat sich zu einem Ausbildungshub<br />

für Fachkräfte entwickelt<br />

und personell verdoppelt. „Wir<br />

haben uns dazu entschieden,<br />

diese andauernde Situation als<br />

Zukunftschance wahrzunehmen“,<br />

betont etwa Merkur-CEO<br />

Ingo Hofmann.


18 eco<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Es ist nie zu früh, sich mit der eigenen Ausbildung zu beschäftigen. Gerade<br />

als Lehrling hat man in der Steiermark sehr viele Möglichkeiten.<br />

GETTY<br />

Chancenvielfalt mit der<br />

richtigen (Lehr-)Ausbildung<br />

Viele Top-Unternehmen suchen Lehrlinge, auch<br />

bei der Berufsauswahl gibt es Unterstützung.<br />

Gerade in unsicheren Zeiten<br />

lohnt sich eine Lehre – immerhin<br />

hat man damit eine<br />

fixe Berufsausbildung und Fachkräfte<br />

werden immer stärker nachgefragt.<br />

Einige namhafte Unternehmen<br />

schnüren attraktive Angebote.<br />

Fokus auf Praxis<br />

„Für uns ist eine Lehre mehr als<br />

eine Berufsausbildung, unsere<br />

Lehrlinge sind ein wesentlicher<br />

Faktor unseres Unternehmenserfolgs“,<br />

erklärt Christian Krispel,<br />

Lehrlingsverantwortlicher bei Anton<br />

Paar, der seine Karriere einst<br />

ebendort mit einer Lehre begann.<br />

Bei Anton Paar werden Auszubildende<br />

aller elf Lehrberufe vom<br />

ersten Arbeitstag an voll in Arbeitsabläufe<br />

integriert, so lernen sie ab<br />

der ersten Minute durch echte Praxis.<br />

Gemeinsame bereichsübergreifende<br />

Events fördern zusätzlich<br />

das Miteinander, das über die Lehrzeit<br />

hinaus bestehen bleibt.<br />

Familiäres Umfeld<br />

Die Gady Family zählt zu den beliebtesten<br />

Arbeitgebern in der Steiermark<br />

– nicht zuletzt, weil man<br />

sich seit Jahren mit der Lehrlingsausbildung<br />

beschäftigt. Geschulte<br />

Ausbilder arbeiten eng mit jedem<br />

Lehrling zusammen. Die Lehrzeit<br />

wird zukunftsorientiert gestaltet.<br />

Den Mittelpunkt bilden Teamgeist,<br />

Vernetzung mit Lehrlingskollegen,<br />

soziale Kompetenz, Gesundheit,<br />

Bewegung und Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Nach der Lehrzeit<br />

besteht die Option auf ein unbefristetes<br />

Dienstverhältnis. Durch<br />

Konsequenz und Fleiß schaffen<br />

es immer wieder Auszubildende in<br />

Führungspositionen.<br />

Hilfe bei der Auswahl<br />

Wer sich nicht sicher ist, welcher<br />

Lehrberuf der richtige sein könnte,<br />

ist bei der Arbeiterkammer<br />

Steiermark richtig. Interessierten<br />

Jugendlichen stehen über 200<br />

Lehrberufe zur Auswahl. Die AK unterstützt<br />

bei der richtigen Berufsauswahl,<br />

Jugendliche können auf<br />

ein umfangreiches Beratungsangebot<br />

zurückgreifen. Außerdem hilft<br />

man Lehrlingen und jugendlichen<br />

Arbeitnehmern, wenn es darum<br />

geht, dass sie arbeitsrechtliche Ansprüche<br />

nicht bezahlt bekommen,<br />

oder wenn Ausbildungsordnungen<br />

bzw. arbeitnehmerschutzrechtliche<br />

Vorschriften nicht eingehalten werden.


„Grazer“-Themenschwerpunkt:<br />

Mehr Lehrlinge<br />

braucht das Land<br />

GETTY<br />

Im Fokus. Auf den nächsten 14 Seiten widmen wir uns der Lehre, mit all ihren Vorteilen und Möglichkeiten sowie mit Erfolgsgeschichten über die steirischen Sieger<br />

bei den AustrianSkills, Details zur Situation am Grazer Arbeitsmarkt sowie einer Diskussion am „Runden Tisch“ mit namhaften Vertretern großer Industrieunternehmen.


eco<br />

20 www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Runder Tisch der Industrie:<br />

„Die Lehre ist zu 100 Prozent<br />

V. l.: Herbert Walser (Magna Steyr) und Bernhard Pesenhofer<br />

(Andritz) diskutierten, moderiert von Fabian<br />

Kleindienst (Grazer), mit Herbert Tanner (Siemens),<br />

Helmut Röck (WKO) und Bernhard Posch (AVL List)<br />

über die Lehre in der technischen Industrie.<br />

DISKUSSION. Experten von Andritz, AVL, Siemens und Magna diskutierten im „Runden Tisch“ über<br />

die Industrielehre. Man kämpft mit Klischees und fordert besseren Berufsorientierungs-Unterricht.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Die Arbeitslosigkeit liegt unter<br />

dem Vorkrisenniveau,<br />

die steirischen Unternehmen<br />

schreiben so viele Stellen aus<br />

wie nie. Die heimische Wirtschaft<br />

brummt – gleichzeitig kämpft<br />

man, insbesondere in der technischen<br />

Industrie, zusehends mit<br />

dem Fachkräftemangel. Nicht zuletzt<br />

deshalb suchen die Betriebe<br />

intensiv nach geeigneten Lehrlingen<br />

in diesen Zukunftsbranchen.<br />

Dabei schnürt man überaus attraktive<br />

Angebote: Ein Lehrling in<br />

der metalltechnischen oder Fahrzeugindustrie<br />

verdient beispielsweise<br />

im 4. Lehrjahr mindestens<br />

1750 Euro und mit Lehrabschluss<br />

ein Mindestgehalt von 2328,44<br />

Euro. In der Elektro- und Elektronikindustrie<br />

bekommt ein Industrielehrling<br />

im 4. Lehrjahr sogar<br />

1829,63 Euro.<br />

Berufsorientierung<br />

Die Lehrlingsbilanz der Wirtschaftskammer<br />

zeigt einen positiven<br />

Trend, einen Anstieg der<br />

Lehranfänger – gleichzeitig hat die<br />

Lehre immer noch mit Klischees<br />

zu kämpfen. „Speziell die Industrie<br />

ist immer noch stark mit Bildern<br />

wie ‚schwer’ oder ‚dreckig’ behaftet“,<br />

erzählt Bernhard Pesenhofer,<br />

Leiter der Lehrwerkstätte bei<br />

Andritz. Das schrecke viele junge<br />

Menschen ab. „Wir versuchen da<br />

bewusst, andere Bilder zu setzen<br />

und ein realistischeres Bild zu vermitteln“,<br />

betont Helmut Röck von<br />

der WKO-Sparte Industrie.<br />

Die Unternehmen seien mittlerweile<br />

in Klimafragen hochinnovativ,<br />

die Digitalisierung greife immer<br />

stärker um sich. Herbert Walser,<br />

Leiter der Lehrwerkstätte bei Magna<br />

Steyr, betont: „Die jungen Menschen<br />

sehen, dass wir eine sehr<br />

innovative Branche sind. Das Bild,<br />

dass die Industrie schmutzig und<br />

laut ist, wird ja erst in die Jugendlichen<br />

hineingepflanzt. Deshalb<br />

ist für mich ganz klar, wo man ansetzen<br />

muss: in der Berufsorientierung.“<br />

So könne man zeigen, wie<br />

es wirklich abläuft, und Schnupperpraktika<br />

ermöglichen jungen<br />

Menschen, die Branchen selbst zu<br />

erleben.<br />

Eine bessere Berufsorientierung<br />

wird eine Schlüsselposition im<br />

Kampf gegen den Fachkräftemangel<br />

einnehmen, da war sich die<br />

Expertenrunde in der Diskussion<br />

Walser und Pesenhofer fordern mehr Fokus auf die Berufsorientierung.<br />

einig. Dabei sei es auch entscheidend,<br />

die Eltern miteinzubeziehen<br />

und ihnen die Vorteile einer<br />

Lehre zu vermitteln, wie Herbert<br />

Tanner, Grazer Standortleiter von<br />

Siemens, betont: „Ich hätte nie<br />

gedacht, dass sie bei derartigen<br />

Karriereentscheidungen so viel<br />

mitreden.“ Vergangene Veranstaltungen<br />

mit Lehrlingen hätten das<br />

aber bestätigt.<br />

Argumente für einen Weg in<br />

die Industrielehre gibt es auch abseits<br />

des Verdienstes einige. Über<br />

80 Prozent der Industrielehrlinge<br />

bleiben längerfristig im Betrieb,<br />

97 Prozent schließen die Lehrabschlussprüfung<br />

positiv ab, ein Viertel<br />

sogar mit Auszeichnung. „Die<br />

Lehre ist ein idealer Eintritt in ein<br />

sehr großes Unternehmen“, betont<br />

Pesenhofer. Dort könne man sich<br />

dann weiterentwickeln, wie Walser<br />

dementsprechend ergänzt: „Es<br />

gibt nicht nur Karrieremöglichkeiten<br />

in vertikaler, sondern auch in<br />

horizontaler Richtung. Ein großes<br />

Industrieunternehmen bietet die<br />

Möglichkeit, in verschiedenste Bereiche<br />

hineinzuwachsen – und so<br />

den Job möglichst lange spannend<br />

und attraktiv zu halten.“ Wichtig sei<br />

aber, so Röck: „Es sind die Chan-


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at eco<br />

21<br />

die richtige Entscheidung“<br />

cen da, aber man muss auch nicht.<br />

Es gibt Möglichkeiten zu Vertiefungen,<br />

zu Weiterbildungen und zum<br />

Aufstieg – aber man kann auch einfach<br />

in seinem Bereich bleiben.“<br />

Klimafit und innovativ<br />

Attraktiv ist die Arbeit in der Industrie<br />

nicht zuletzt aufgrund ihres<br />

hochinnovativen Charakters.<br />

Die Digitalisierung wird immer<br />

wichtiger, neue Lehrausbildungen<br />

wie zuletzt „Applikationsentwicklung<br />

und Coding“ entstehen, die<br />

steirischen Industriebetriebe geben<br />

fast zwei Milliarden Euro für<br />

Forschung und Entwicklung aus.<br />

„Bei den Jugendlichen gibt es eine<br />

Werteänderung. Nachhaltigkeit<br />

und Umweltbewusstsein sind viel<br />

wichtiger geworden“, weiß Pesenhofer.<br />

Bernhard Posch, Leiter der<br />

Lehrwerkstätte der AVL, ergänzt:<br />

„Wir müssen den Jugendlichen<br />

zeigen, was der Beitrag der Industrie<br />

zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit<br />

ist.“ Schlussendlich sei man<br />

dabei, hält Tanner fest, „erst am<br />

Beginn der Entwicklung“.<br />

Frauen gefragt<br />

Ein zentrales Thema bei der Diskussion<br />

war es auch, mehr Frauen<br />

für die technische Industrie zu begeistern.<br />

„Frauen tun der Struktur<br />

und der Organisation im Betrieb<br />

sehr gut“, betont etwa Tanner. Und<br />

Posch ergänzt: „Die sogenannten<br />

‚Soft Skills‘ werden immer wichtiger,<br />

und da bringen<br />

Mädchen<br />

sehr viel mit.“<br />

Ganz abgesehen<br />

von den<br />

richtigen Talenten,<br />

da seien vor<br />

allem veraltete<br />

Rollenbilder das<br />

Problem, wie<br />

Röck mit Verweis<br />

auf das Talentcenter WKO<br />

erzählt: „Bei Mädchen sind die<br />

technischen Fähigkeiten ähnlich<br />

verteilt wie bei<br />

den Burschen.<br />

Erst wenn man<br />

die Interessen<br />

da rüberlegt,<br />

rücken wieder<br />

stereotype<br />

Berufe in den<br />

Vordergrund.“<br />

Die besagten<br />

klischeehaften Bilder der Industrie<br />

erschweren die Situation.<br />

Lehre als Basis<br />

Damit war erneut die Brücke zum<br />

Thema Berufsorientierung geschlagen.<br />

Posch: „Viele wissen in<br />

Es gibt zu wenig<br />

Orientierung für<br />

junge Menschen,<br />

sie wissen oft nicht, welche<br />

Berufe es überhaupt gibt.“<br />

Bernhard Posch, AVL, sieht in der<br />

Berufsorientierung noch Potenzial.<br />

Die Talente<br />

sind zwischen<br />

Burschen und Mädchen<br />

gleichmäßig verteilt.“<br />

Helmut Röck, WKO-Sparte Industrie,<br />

über veraltete Rollenbilder<br />

und Tests im WKO-Talentcenter<br />

jungem Alter ja noch gar nicht,<br />

was für Berufe, was für Möglichkeiten<br />

es gibt.“ Vielfach sei die<br />

Matura bei Unsicherheiten noch<br />

die erste Wahl,<br />

Tanner hofft auf<br />

ein Umdenken:<br />

„Ich habe mit<br />

der Lehre eine<br />

vernünftige<br />

Ausbildung, mit<br />

der ich definitiv<br />

etwas machen<br />

kann.“ Pesenhofer<br />

ergänzt:<br />

„Man hat ein fixes Standbein und<br />

muss eigentlich keine Sorge haben,<br />

später keinen Job zu finden.“<br />

Es sei auch möglich,<br />

parallel die<br />

Matura zu machen.<br />

„Ich bin<br />

zu 100 Prozent<br />

überzeugt, dass<br />

die Lehre die<br />

absolut richtige<br />

Entscheidung<br />

ist.“<br />

Immer häufiger finden sich<br />

mittlerweile auch Personen, die<br />

sich nach der Matura und sogar<br />

nach dem Studium noch für eine<br />

Industrielehre entscheiden. „Der<br />

Altersschnitt geht generell nach<br />

oben“, erzählt Walser. Tanner:<br />

„Auch wenn man sich nach der<br />

Matura richtig entscheidet, hat<br />

man noch immer das ganze Leben<br />

vor sich.“<br />

Positive Zukunft<br />

Für die Zukunft gaben sich die<br />

Experten doch optimistisch.<br />

Posch: „Wir haben gesehen, dass<br />

die Unternehmen auch in Zeiten<br />

der Krise weiterhin auf die Lehre<br />

gesetzt haben – das zeigt ihren<br />

großen Stellenwert.“ Wenn man<br />

in Zukunft einen stärkeren Fokus<br />

auf Berufsorientierung lege, dann<br />

„sind wir auf einem guten Weg, ich<br />

bin sehr positiv gestimmt“, so Tanner<br />

zum Abschluss.<br />

<br />

Alle Lehrstellen<br />

Alle Industrielehrstellen<br />

finden sich unter: https://www.<br />

dieindustrie.at/lehrstellensteiermark/<br />

V. l.: Walser, Pesenhofer, Posch, Röck und Tanner vor dem „Runden Tisch“ in der Andritz-Lehrlingswerkstätte JB (3)


22 eco<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Im Raum Graz:<br />

CHANCE. Beim AMS<br />

Steiermark sind doppelt<br />

so viele offene Stellen<br />

gemeldet wie 2020.<br />

Auch viele Lehrstellen<br />

sind in Graz verfügbar.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

14.505 offene Stellen<br />

vermeldete das<br />

AMS Steiermark<br />

Ende Dezember –<br />

doppelt so viele<br />

wie im Jahr davor.<br />

Auch am Lehrlingsmarkt<br />

zeigt<br />

sich, dass viele Betriebe<br />

aktuell auf<br />

Karl-Heinz Snobe<br />

der Suche nach den<br />

Fachkräften von<br />

morgen sind. Im Großraum<br />

Graz, also Graz und Graz-Umgebung,<br />

waren mit Jahresbeginn<br />

insgesamt 700 offene Lehrstellen<br />

gemeldet, 236 davon sofort<br />

verfügbar. Dem gegenüber standen<br />

insgesamt 642 Lehrstellensuchende,<br />

273 davon sofort verfügbar.<br />

Auch diese Daten zeigen<br />

also: Am Lehrlingssektor tut sich<br />

ex trem viel, die Job- und in weiterer<br />

Folge auch Karrierechancen<br />

sind exzellent.<br />

Dementsprechend betont<br />

auch AMS-Steiermark-Landesgeschäftsführer<br />

Karl-Heinz<br />

Snobe: „Im Frühjahr<br />

besetzen viele Unternehmen<br />

bereits<br />

die Lehrstellen für<br />

den Herbst. Für Jugendliche<br />

ist daher<br />

jetzt der richtige<br />

Zeitpunkt, sich nach<br />

einem passenden<br />

Lehrplatz umzusehen.<br />

Denn eine abgeschlossene<br />

Lehrausbildung


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at eco<br />

23<br />

Laut AMS 700 Lehrstellen frei<br />

ist immer eine starke Basis fürs<br />

weitere Berufsleben.“<br />

Technik und Handel<br />

Blickt man auf die Details, fällt<br />

auf, dass sich die meisten offenen<br />

Lehrstellen in der Berufsgruppe<br />

„Metall-Elektroberuf“<br />

finden, da wurden insgesamt<br />

188 Lehrstellen gemeldet, 38<br />

davon sofort verfügbar. 183 (46<br />

sofort verfügbar) sind in den<br />

Bereichen „Handel und Verkehr“<br />

gemeldet.<br />

Gleich 75 Lehrlinge werden<br />

konkret für den Beruf<br />

„Einzelhandelskaufmann/-frau<br />

– Lebensmittelhandel“ gesucht,<br />

5,6 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Mit doch deutlichem Abstand<br />

folgt „Bürokaufmann/-frau“<br />

mit 33 gemeldeten Lehrstellen<br />

im Raum Graz, auch<br />

Kraftfahrzeugtechniker (Personenkraftwagentechnik<br />

und<br />

Nutzfahrzeugtechnik) werden<br />

stark gesucht (29).<br />

Die aktuellen Zahlen des AMS Steiermark zeigen: Es sind viele Lehrstellen im Raum Graz frei. <br />

AMS FRANKL, LUEF


24 eco<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

GETTY<br />

ANZEIGE<br />

Zukunft: Lehre mit Perspektive<br />

Bei LIBRO und PAGRO DIS-<br />

KONT haben schon viele<br />

erfolgreiche Karrieren gestartet.<br />

Bereits seit mehr als 20 Jahren<br />

bilden die österreichischen Handelsunternehmen<br />

Lehrlinge aus.<br />

Egal ob in den Filialen oder in den<br />

Zentralen – wer hier eine dreijährige<br />

Lehre zum Einzelhandelskaufmann<br />

beginnt, auf den wartet<br />

eine spannende Ausbildungszeit.<br />

Bei Libro und Pagro gibt es <strong>2022</strong><br />

rund 50 offene Ausbildungsplätze.<br />

Industrie baut<br />

STARK. Auch in Zeiten<br />

hoher Energiepreise<br />

steht die steirische Industrie<br />

gut da und sucht<br />

vielfach sogar Fachpersonal<br />

und Lehrlinge.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Die aktuelle Konjunkturumfrage<br />

der Industriellenvereinigung<br />

Steiermark zeigt<br />

auf, dass sich das Wachstum der<br />

steirischen Industrie fortsetzt.<br />

Zwar belasten die aktuell sehr<br />

hohen Energiepreise die Entwicklung,<br />

dennoch lesen sich die Daten<br />

der Rückmeldungen von über<br />

50 steirischen Industrieunternehmen<br />

mit mehr als 44.000 Mitarbeitern<br />

sehr positiv.<br />

Insbesondere in Hinblick auf die<br />

Beschäftigung. „Nach wie vor sind<br />

die steirischen Industriebetriebe<br />

auf der Suche nach Personal. 32<br />

Prozent wollen im ersten Quartal<br />

dieses Jahres Mitarbeiter einstellen,<br />

nur zwei Prozent planen<br />

mit sinkendem Personalstand“,<br />

schildert etwa Gernot Pagger, Geschäftsführer<br />

der Industriellenvereinigung<br />

Steiermark, Details aus<br />

der Umfrage. Die Daten zeigen<br />

also einmal mehr: Der Fachkräftemangel<br />

bleibt Thema, Betriebe<br />

wünschen sich gut ausgebildetes<br />

Personal – eine Lehre in der Industrie<br />

zahlt sich aus und bringt auch<br />

in wirtschaftlichen Krisenzeiten<br />

gute Jobaussichten und sichere<br />

Berufsoptionen.<br />

Optimismus<br />

Die aktuelle Geschäftslage bewerten<br />

die Unternehmen zwar<br />

etwas schlechter als noch zuletzt<br />

(-12 Punkte), mit einem Indexwert<br />

von +43 bleibt man hier<br />

aber immer noch auf einem hohen<br />

Niveau. Auch der Index des


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at eco<br />

25<br />

Personal aus<br />

Auftragsbestandes liegt mit +53<br />

noch über dem Vorkrisenniveau.<br />

Großer Optimismus ist im Hinblick<br />

auf den Sommer spürbar:<br />

Der Index zur Bewertung der<br />

Geschäftslage in sechs Monaten<br />

liegt mit +31 im deutlich positiven<br />

Bereich.<br />

Ein großer Teil der steirischen Industriebetriebe plant, den Personalstand<br />

heuer auszubauen. Für junge Menschen bieten sich also Perspektiven. GETTY


eco<br />

26 www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

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Neues Caritas-Projekt<br />

Migranten gegen<br />

SAPPI<br />

Der Papierkonzern Sappi in<br />

Gratkorn sucht Lehrlinge.<br />

Lehre bei Sappi<br />

Eine der Prioritäten von<br />

Sappi Gratkorn ist die<br />

Nachhaltigkeit des Unternehmens,<br />

um einen wichtigen<br />

Beitrag zu einer lebenswerten<br />

Zukunft zu leisten. Wer<br />

an dieser Zukunft mitarbeiten<br />

und spannende Innovationen<br />

bei einem nachwachsenden<br />

Rohstoff begleiten möchte,<br />

startet mit einer Lehre durch.<br />

Als eines der Nachwuchstalente<br />

investiert Sappi in die<br />

Ausbildung, um Lehrling und<br />

damit das Unternehmen noch<br />

weiter nach vorn zu bringen.<br />

Hemmnisse, aber leicht zu entwickeln: Migranten könnten im Fachkräftemangel eine besondere Rolle einnehmen. GETTY


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at eco<br />

27<br />

Fachkräftemangel<br />

WICHTIG. Das Projekt „Vielfalt.Qualifiziert“ der Caritas Graz soll Jugendliche mit<br />

Migrationshintergrund auf die Lehre in Einzelhandel und Industrie vorbereiten.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Das Wirtschaftsministerium<br />

hat im Jahr 2021<br />

einen Förder-Call zur<br />

Lehrlingsausbildung gestartet:<br />

Aus insgesamt 37 Einreichungen<br />

wurden nun 15 Projekte ausgewählt.<br />

Kürzlich ist davon auch<br />

ein Konzept aus Graz – konkret<br />

von der Caritas – gestartet.<br />

Dieses nennt sich „Vielfalt.Qualifiziert“<br />

und wurde in der Kategorie<br />

„Inklusion & Diversity“ eingereicht.<br />

Dabei sollen Jugendliche<br />

mit Migrationshintergrund auf<br />

die Lehre im Einzelhandel und in<br />

der Industrie, aber auch in vielen<br />

anderen Lehrberufen vorbereitet<br />

werden. Sie werden mit Unternehmen<br />

vernetzt, die dringend<br />

Fachkräfte suchen. „Migranten<br />

sind die große Hoffnung im Fachkräftemangel,<br />

da man sie relativ<br />

leicht weiterentwickeln kann,<br />

indem man ihnen beispielsweise<br />

Deutsch beibringt. Andere Arbeitslose<br />

sind oft länger schwierig<br />

zu vermitteln“, weiß Projektleiterin<br />

Bettina Schifko, Leiterin der<br />

Flüchtlingsabteilung der Caritas.<br />

Personen mit Migrationshintergrund<br />

tun sich oftmals schwerer,<br />

am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen,<br />

außerdem können junge<br />

Migranten mit dem Konzept Lehre<br />

nicht viel anfangen: Ein Kombisystem<br />

aus Beruf und Schule<br />

gibt es anderswo sehr selten. Genau<br />

da setzt das Projekt an.<br />

Momentan laufen die Vorbereitungen,<br />

ab März will man die<br />

15- bis 25-jährige Zielgruppe<br />

dann in Schulen und Jugendvereinen<br />

ansprechen. „Wir haben<br />

den Vorteil, dass wir gut mit der<br />

Community vernetzt sind, dadurch,<br />

dass wir Asylsuchende<br />

von ihrer Ankunft in Österreich<br />

weg betreuen“, so Schifko.<br />

Das Projekt ist auf zwei Jahre<br />

konzipiert. Ziel ist es, in dieser Zeit<br />

120 Lehrlinge an heimische Firmen<br />

zu vermitteln. Abgewickelt<br />

wird über die Wirtschaftskammer.<br />

4 Millionen Förderung<br />

Die insgesamt 15 Projekte werden<br />

im Rahmen der betrieblichen<br />

Lehrstellenförderung mit insgesamt<br />

vier Millionen Euro gefördert.<br />

„Unser Ziel ist es, aktuelle<br />

Entwicklungen zu berücksichtigen,<br />

neue Modelle im Bereich der<br />

dualen Ausbildung umzusetzen<br />

und die Qualität der Lehre zu unterstützen“,<br />

so Wirtschaftsministerin<br />

Margarete Schramböck.<br />

ENERGIE STEIERMARK<br />

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Energie Steiermark nimmt<br />

jährlich 30 Lehrlinge auf.<br />

Green Energy<br />

Bei der Energie Steiermark<br />

werden die derzeit rund<br />

100 Lehrlinge zu Green-Energy-Profis<br />

ausgebildet – zu Experten<br />

im Bereich Erneuerbare<br />

Energie mit einem besonderen<br />

Fokus auf zukunftsweisende<br />

Themen wie Digitalisierung,<br />

Smart Meter, E-Mobilität, etc.<br />

„Wir investieren in jene Köpfe,<br />

für die das Bekenntnis zum<br />

Klimaschutz gleichzeitig ihr<br />

Arbeitsplatz ist“, so Christian<br />

Purrer und Martin Graf, Vorstand<br />

Energie Steiermark. Ab<br />

September <strong>2022</strong> starten wieder<br />

Lehrberufe.


28 eco<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

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Lehrlinge extrem gefragt<br />

GETTY<br />

Am Bau werden top Fachkräfte<br />

ausgebildet.<br />

Stark wie Granit<br />

Mit über 2000 Mitarbeitern<br />

ist GRANIT nicht nur eines<br />

der führenden Bauunternehmen,<br />

sondern auch einer der<br />

Top-Arbeitgeber des Landes.<br />

Als oberstes Unternehmensprinzip<br />

gelten sichere Arbeitsplätze<br />

für alle Mitarbeiter. Dafür<br />

werden weiter engagierte junge<br />

Menschen gesucht, schon jetzt<br />

arbeiten rund 100 Lehrlinge in<br />

23 Berufen für GRANIT, auch<br />

künftig werden rund 50 jährlich<br />

aufgenommen.<br />

AUSBAU. Mit einer<br />

starken Initiative<br />

will KiK auch in Graz<br />

seine Lehrlingszahlen<br />

deutlich ausweiten, um<br />

Fachkräfte zu finden.<br />

■ Mit einer Lehre ergeben sich<br />

die verschiedensten Karriereoptionen<br />

– viele Betriebe bauen<br />

aktuell noch stark auf. Beim Textil-Discounter<br />

KiK beispielsweise<br />

startet man heuer mit einem<br />

neuen Lehrlingskonzept – und<br />

will die Zahl der Lehrlinge verdoppeln.<br />

Aktuell bildet man in<br />

ganz Österreich 20 junge Menschen<br />

aus. „Die Lehrlingsaus-<br />

Lehrlinge sind die Fach- und vielleicht Führungskräfte von morgen.<br />

GETTY<br />

bildung hat einen großen Stellenwert<br />

für uns. Zum einen ist es<br />

gesellschaftlich wertvoll, jungen<br />

Menschen Entwicklungs- und<br />

Karriereperspektiven zu bieten.<br />

Zum anderen können wir durch<br />

maßgeschneiderte Ausbildungsmodule<br />

Nachwuchsführungskräfte<br />

entwickeln“, erzählt<br />

Corinna Gerl, Human Resource<br />

Director bei KiK. Denn auch in<br />

ihrem Unternehmen spüre man<br />

den Fachkräftemangel stark,<br />

man habe teils Schwierigkeiten,<br />

„Fachkräfte mit Führungspotenzial<br />

am Arbeitsmarkt zu finden“,<br />

so Gerl. Daher auch die neue<br />

Lehrlingsinitiative.<br />

Deshalb plant man, künftig<br />

einen noch stärkeren Fokus auf<br />

das Thema Ausbildung zu setzen,<br />

um motivierte Jugendliche<br />

langfristig zu binden. Und, so<br />

Gerl: „Wir möchten zukünftig<br />

die Entwicklung in spannenden<br />

Bereiche, wie HR oder Vertriebssteuerung,<br />

noch stärker<br />

fördern.“


30 eco<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Acht Steirer siegten bei<br />

ERFOLG. Wie viel steirische Fachkräfte mitunter nach ihrer Lehre können,<br />

haben vergangenes Wochenende die AustrianSkills in Salzburg gezeigt. Acht<br />

Steirer konnten eine Goldmedaille in ihren Arbeitsbereichen erkämpfen.<br />

Von Julian Bernögger<br />

julian.bernoegger@grazer.at<br />

Bei den Staatsmeisterschaften<br />

der Berufe in Salzburg,<br />

die am vergangenen Wochenende<br />

nach mehrmaligen<br />

Verschiebungen über die Bühne<br />

gingen, traten rund 200 Jungfachkräfte<br />

in 32 Kategorien an.<br />

Der große Wettbewerb musste<br />

aufgrund der aktuellen Coronasituation<br />

leider ohne Publikum<br />

stattfinden.<br />

derranking, denn die Steiermark<br />

holte sich die meisten Medaillen.<br />

Das zeigt wieder einmal,<br />

wie sehr sich eine<br />

Lehre in einem steirischen<br />

Betrieb auszahlen<br />

kann: Steirische<br />

Sieger bei den<br />

Staatsmeisterschaften<br />

sind Bodenleger<br />

Dominik Schwaiger<br />

(Karl Fetz e.U.), Dominik<br />

Kainersdorfer im<br />

Bereich Digital Construction 4.0<br />

(HTBLVA Graz Ortweinschule),<br />

Hochbauer Kilian Lupinski<br />

(Karl Puchleitner BaugesmbH),<br />

KFZ-Techniker Markus Maier<br />

(AVL List GmbH), Metallbauer<br />

Thomas Pöllabauer (Willingshofer<br />

GmbH), Marvin Gornicec<br />

und Florian Rauch (beide<br />

Berufliche Höchstleistungen<br />

gab es trotzdem jede Menge, vor<br />

allem von den steirischen Teilnehmern.<br />

Insgesamt 17 Medaillen<br />

konnte sich das weiß-grüne<br />

Team in Salzburg sichern, davon<br />

acht in Gold – das ist einmal<br />

mehr Platz eins im Bundeslän-<br />

Knapp AG) im Bewerb Mobile<br />

Robotics, Tischler Wolfgang<br />

Ramminger (Tischlerei<br />

Hasenburger) sowie<br />

Nico Reiter und<br />

Matthias Winkler<br />

(Knapp AG) bei Robot<br />

Systems Integration.<br />

Sie dürfen<br />

sich über ein Ticket<br />

für WorldSkills <strong>2022</strong> in<br />

Josef Herk Shanghai beziehungsweise<br />

die Euro Skills 2023<br />

in St. Petersburg freuen.<br />

Tolle Leistung<br />

„Trotz der außergewöhnlichen<br />

Rahmenbedingungen haben wir<br />

bei AustrianSkills in Salzburg<br />

sensationelle Leistungen gesehen.<br />

Das ist auf jeden Fall ein toller<br />

Erfolg, der die hervorragende<br />

WKÖ-Vizepräsident Philipp Gady (links im Bild) gratulierte den steirischen Staatsmeistern. Die Sieger dürfen<br />

ihr Können in Zukunft auch bei den WorldSkills <strong>2022</strong> und bei den EuroSkills 2023 zeigen.<br />

WKO/LUGGER


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at eco<br />

31<br />

AustrianSkills<br />

Ausbildungsqualität in unseren<br />

Betrieben einmal mehr unter Beweis<br />

stellt“, freute sich WKO-Steiermark-Präsident<br />

Josef Herk,<br />

der seit Anfang des Jahres auch<br />

Präsident des neu geschaffenen<br />

Skills-Vereins ist. Mit dem Verein<br />

soll die erfolgreiche Entwicklung<br />

der Bewerbe nun weiter professionalisiert<br />

werden.<br />

„Mit dieser neuen Struktur<br />

wollen wir den Schwung der<br />

EuroSkills mitnehmen und die<br />

Organisation weiter professionalisieren.<br />

Denn die Skills-<br />

Bewegung ist in den vergangenen<br />

Jahren stark gewachsen,<br />

wir wollen sie darum auf noch<br />

breitere Beine stellen. Ziel ist es,<br />

unser Land als den Hotspot für<br />

Jungfachkräfte mit exzellenter<br />

Ausbildung zu etablieren. Umso<br />

mehr möchte ich auch den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern<br />

bei den Staatsmeisterschaften<br />

gratulieren, die hier hervorragende<br />

Leistungen gezeigt haben“,<br />

erklärt Herk.<br />

Auch Philipp Gady, Vizepräsident<br />

der Wirtschaftskammer,<br />

ist von den tollen Leistungen der<br />

Fachkräfte begeistert: „Trotz der<br />

außergewöhnlichen Rahmenbedingungen<br />

haben wir bei AustrianSkills<br />

in Salzburg sensationelle<br />

Leistungen gesehen, die unmittelbar<br />

an die von EuroSkills in<br />

Graz angeschlossen haben. Es<br />

war ein schöner und vielversprechender<br />

Auftakt für das Skills-<br />

Jahr <strong>2022</strong>. Ich bin überzeugt,<br />

dass wir sowohl in Shanghai als<br />

auch in St. Petersburg wieder ein<br />

tolles Team Austria an den Start<br />

bringen können und große Erfolge<br />

feiern werden.“<br />

Lehre zahlt sich aus<br />

Einmal mehr hat sich bei den<br />

AustrianSkills also gezeigt, dass<br />

eine Lehre viele spannende<br />

Möglichkeiten für eine interessante<br />

Arbeit und eine tolle Karriere<br />

bieten kann.<br />

GETTY<br />

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Zukunft: Lehre mit Perspektive<br />

Eine Lehrlingsausbildung an<br />

der TU Graz eröffnet spannende<br />

Möglichkeiten und eine<br />

Ausbildung in attraktiven und<br />

nachgefragten Berufen. Es gibt<br />

14 unterschiedliche Lehrberufe.<br />

Derzeit sucht man Metalltechniker,<br />

Labortechniker und Werkstofftechniker.<br />

Außerdem bekommen<br />

die Mitarbeiter ein breites<br />

Angebot an Benefits.<br />

An der TU Graz gibt es viele<br />

interessante Lehrberufe.


32 eco<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

WKO-Lehrlingsbilanz<br />

Graz: Die Zahl der Lehrlinge<br />

2020 gab es coronabedingt einen Rückgang, die Lehrausbildung nimmt aber<br />

wieder Fahrt auf. Das belegt die aktuelle Lehrlingsbilanz der WKO.<br />

GETTY<br />

TOLL. Die Zahl der<br />

Lehranfänger stieg 2021<br />

deutlich an, im Regionenvergleich<br />

hat Graz klar<br />

die Nase vorn. Lehre mit<br />

Matura bleibt im Trend.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Erfreuliche Nachrichten vom<br />

steirischen Lehrstellenmarkt.<br />

Nachdem es im Jahr 2020<br />

einen coronabedingten Rückgang<br />

von 8,8 Prozent gab, verzeichnete<br />

man im Vorjahr wieder ein kräftiges<br />

Plus. Ende Dezember befanden<br />

sich insgesamt 4778 Lehrlinge im<br />

ersten Ausbildungsjahr – das sind<br />

ganze 427 mehr als 2020 (+ 9,8 Prozent).<br />

Damit liegt man sogar höher<br />

als im Vorkrisenjahr 2019. Allein in<br />

Graz sind es 1200 (731 Männer und<br />

469 Frauen), in Graz-Umgebung<br />

weitere 470 (298 Männer und 172<br />

Frauen). „Ein Erfolg, der angesichts<br />

der herausfordernden Rahmenbedingungen<br />

gar nicht hoch genug<br />

eingeschätzt werden kann“, betont<br />

WKO-Steiermark-Präsident Josef<br />

Herk: „Wir müssen heute dafür<br />

sorgen, dass morgen nach Corona<br />

genügend Fachkräfte zur Verfügung<br />

stehen.“<br />

Die Gesamtlehrlingszahlen über<br />

alle Ausbildungsjahre haben sich<br />

im Vergleich zum Vorjahr konstant<br />

bzw. geringfügig nach oben<br />

entwickelt (von 15.323 auf 15.328).<br />

14.613 Lehrlinge waren in Ausbildungsbetrieben<br />

beschäftigt, 715<br />

wurden in einer überbetrieblichen<br />

Einrichtung ausgebildet. Blickt<br />

man auf die Regionen, fällt auch<br />

hier auf, dass die Landeshauptstadt<br />

top ist. In Graz wurden mit<br />

Abstand die meisten Lehrlinge<br />

ausgebildet (3732), gefolgt von<br />

Graz-Umgebung (1500).


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at eco<br />

33<br />

steigt deutlich<br />

Lehrlinge benötigt<br />

Steiermarkweit hat sich auch die<br />

Gesamtzahl der Lehrbetriebe<br />

(Ausbildungsstätten) in der Steiermark<br />

gut entwickelt. Mit Stand<br />

Ende Dezember haben sich 5047<br />

Unternehmen und 36 überbetriebliche<br />

Ausbildungseinrichtungen in<br />

der Lehrlingsausbildung engagiert.<br />

Das entspricht einem Plus von 1,1<br />

Prozent. „Immer mehr Unternehmen<br />

sehen in der Lehrlingsausbildung<br />

eine wirksame Strategie, den<br />

Fachkräftemangel zu bekämpfen.<br />

405 neue von der Lehrlingsstelle<br />

der WKO erteilte Ausbildungsberechtigungen,<br />

um 51 mehr als im<br />

Jahr zuvor, sind dafür ein deutliches<br />

Signal“, erklärt Gottfried<br />

Krainer, Leiter der Lehrlingsstelle<br />

in der WKO Steiermark. Wie zukunftsfähig<br />

Lehrberufe gerade in<br />

Hinblick auf den Fachkräftemangel<br />

sind, betont Herk: „Egal in welcher<br />

Branche und in welcher Region ich<br />

zurzeit Unternehmerinnen und<br />

Unternehmer treffe, der Arbeitsund<br />

Fachkräftemangel ist quer<br />

durchs Land ein großes Thema.“<br />

Das bestätigt auch das Wirtschaftsbarometer<br />

der WKO Steiermark,<br />

demnach sehen 81 Prozent der<br />

Wirtschaftstreibenden das Finden<br />

von ausreichend qualifiziertem<br />

Personal als eine ihrer unternehmerischen<br />

Hauptsorgen.<br />

Ein genauer Blick auf die Top-<br />

Lehrberufe zeigt, dass die Metalltechnik<br />

nach wie vor die Nase vorn<br />

hat. Aktuell erlernen den Beruf<br />

<strong>2022</strong> Jugendliche – bei Männern<br />

liegt man klar vorne, auch bei den<br />

Frauen ist Metalltechnik schon der<br />

am vierthäufigsten gewählte Lehrberuf.<br />

Spannend ist, dass sich viele<br />

Maturanten noch für eine Lehre<br />

entscheiden, konkret 655 befanden<br />

sich Ende 2021 in einer Lehrausbildung.<br />

1800 Jugendliche nutzten<br />

das Angebot, während oder nach<br />

der Lehre Berufsmatura-Vorbereitungskurse<br />

zu besuchen.


34<br />

viva<br />

graz<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Valentina Gartner<br />

34 valentina.gartner@grazer.at<br />

Nach Schlaganfall mit 14:<br />

Die Omikron-Welle fordert uns alle,<br />

jetzt und in den nächsten Wochen.“<br />

Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß<br />

appelliert, das neue Portal, mit dem man sich mit Heim-<br />

Gurgeltest freitesten kann, zu nutzen. KK<br />

Dank Therapie bald wieder<br />

Der mittlerweile 16-jährige Kevin macht eine intensive Therapie.<br />

HOME4MOTION<br />

ERFOLG. Vor zwei Jahren<br />

hatte Kevin einen<br />

Schlaganfall, dank Therapie<br />

bekommt er seine<br />

halbseitige Lähmung<br />

langsam in den Griff.<br />

Von Valentina Gartner<br />

valentina.gartner@grazer.at<br />

Vor zwei Jahren erlitt der<br />

damals 14-jährige Kevin<br />

einen Schlaganfall.<br />

Der Schicksalsschlag kam völlig<br />

überraschend: „Wir waren im<br />

Schwimmbad, Kevin kam aus<br />

dem Wasser heraus. Plötzlich fiel<br />

er um“, erzählt Kevins Vater Ernst.<br />

Seitdem leidet er an einer Hemiparese<br />

– darunter versteht man<br />

eine unvollständige Halbseitenlähmung,<br />

bei der Kevins rechte<br />

Körperhälfte Lähmungserscheinungen<br />

aufweist. Bei Kevin zeigt<br />

sich das in einer reduzierten Kraft<br />

und Tiefensensibilität des rechten<br />

Beines und vor allem des rechten<br />

Armes. Konkret fällt es ihm beispielsweise<br />

schwer, Lebensmittel<br />

zu verarbeiten oder mit Messer<br />

und Gabel zu essen, was für ihn in<br />

seiner Lehre zum Koch nachteilig<br />

ist. „Meine größten Ziele sind, dass<br />

ich mit meinen Freunden wieder<br />

Fußball spielen und meine Ausbildung<br />

zum Koch erfolgreich abschließen<br />

kann“, erzählt der Junge.<br />

Dank einer Spende des Vereins<br />

„Dank dir“ wurde Kevin eine drei-<br />

Mobile Pflege: Zuzahlung erhöht<br />

ERHÖHUNG. Seit 1. Juni 2018 schafft ein Modell der Zuzahlung durch die Stadt Graz zu Hauskrankenpflege,<br />

Pflegeassistenz und Heimhilfe Abhilfe für pflegebedürftige Menschen. Nun wird um 27 Euro erhöht.<br />

Von Valentina Gartner & Tobit Schweighofer<br />

redaktion@grazer.at<br />

Viele pflegebedürftige Menschen<br />

sind gesundheitlich<br />

durchaus in der Lage, in<br />

ihrer vertrauten Wohnumgebung<br />

zu bleiben, anstatt in ein Heim zu<br />

müssen, allerdings konnten sich<br />

viele die mobilen Pflege- und Betreuungsdienste<br />

nicht leisten. Seit 1.<br />

Juni 2018 ermöglicht ein spezielles<br />

Tarifmodell, dass Betroffene Ausgleichszahlungen<br />

bekommen, damit<br />

die Höhe der Mindestpension<br />

erhalten bleibt. „Für pflegebedürftige<br />

Grazer ist seit dreieinhalb Jahren<br />

eine merkliche Verbesserung erreicht<br />

worden“, sagt Pflegestadtrat<br />

Robert Krotzer. Mit Jahreswechsel<br />

steigt diese Unterstützung nun von<br />

949,46 auf 977 Euro.<br />

„Die Energie- und Lebenserhaltungskosten<br />

steigen derzeit enorm.<br />

Neben dem Gebührenstopp für<br />

Müll- und Kanalgebühren ist es<br />

uns aber gelungen, eine Leistung<br />

der Stadt, die den Menschen zugutekommt,<br />

an die Pensionsanhebung<br />

zu koppeln“, freut sich Krotzer.<br />

Gerade bei kleinen Pensionen<br />

kommt es auf jeden Euro an, um<br />

sich neben Miete, Betriebskosten,<br />

Heizung, Strom und täglichem<br />

Lebensbedarf auch Pflege und Betreuung<br />

leisten zu können.<br />

Doppelte Entlastung<br />

Wenn Menschen länger zuhause<br />

bleiben können, ist das gut für sie<br />

wie auch für die Stadtfinanzen. Ist<br />

jemand im Pflegeheim, kostet das<br />

die Stadt über 12.000 Euro pro Jahr.<br />

Für mobile Dienste fällt nur etwa<br />

ein Achtel davon an. „Die Entlastung<br />

ist also eine doppelte“, betont<br />

Krotzer: „Für die Menschen – und<br />

für das Budget der Stadt.“<br />

Auch im Alter so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben zu können,<br />

wünschen sich die meisten. Mit dem Grazer Tarifmodell ist es möglich. ZVPÖ


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz viva 35<br />

➜<br />

IN<br />

GETTY 82)<br />

kicken<br />

wöchige Intensivtherapie mit täglich<br />

vier bis sechs Stunden hoch dosierter<br />

Bewegungstherapie bei HOME­<br />

4MOTION in Graz ermöglicht.<br />

Die drei intensiven Therapiewochen<br />

mit computer- und robotikgestützten<br />

Therapiegeräten waren<br />

nicht nur objektiv ein großer Erfolg.<br />

Es hat sich die Griffkraft verbessert<br />

und die Spastik der rechten Hand<br />

reduziert, und die Beweglichkeit<br />

des rechten Beines und das Gangbild<br />

haben sich verbessert. Was<br />

aber noch viel wichtiger ist, ist der<br />

subjektive, persönliche Erfolg für<br />

Kevin. So war es in den letzten<br />

Therapietagen sogar wieder möglich,<br />

Fußball zu spielen – er kommt<br />

seinem Wunsch, mit seinen Freunden<br />

wieder Fußball spielen zu können,<br />

immer näher!<br />

Statement-Farben<br />

Knallige Statement-Farben wie etwa<br />

Gelb und ein sattes Blaulila feiern<br />

jetzt ein buntes Comeback.<br />

Frühdiagnose rettet Leben<br />

■ Die Diagnose Krebs ereilt jedes<br />

Jahr 12 Millionen Menschen. Etwa<br />

42.000 Neuerkrankungen werden<br />

in Österreich jährlich registriert,<br />

Tendenz steigend. „375.749<br />

Menschen in Österreich lebten<br />

zu Jahresbeginn 2020 mit einer<br />

Krebsdiagnose. Bei einem Fünftel<br />

der Betroffenen (20,4 %) wurde die<br />

Diagnose in den drei Jahren zuvor<br />

gestellt, fast die Hälfte der Betroffenen<br />

(46,7 %) lebt bereits mehr als<br />

zehn Jahre mit Krebs“, so Statistik-<br />

Austria-Generaldirektor Tobias<br />

23 Ärzte und 55 Hebammen<br />

holten 2021 3415 Babys am<br />

LKH Graz auf die Welt. GETTY<br />

Thomas. Die häufigsten Krebserkrankungen<br />

sind Brustkrebs bei<br />

Frauen, Prostatakrebs bei Männern<br />

und Tumore in Lunge und<br />

Darm. Anlässlich des Weltkrebstags<br />

am 4. Februar <strong>2022</strong> haben sich<br />

die Grazer Ärzte Rainer W. Lipp<br />

und Georg C. Hutterer über Prostatakrebs<br />

und darüber, dass die<br />

Früherkennung das A und O ist,<br />

unterhalten. Sie machen zudem<br />

auf die immense Zahl an Behandlungsoptionen<br />

der Prostatakrebserkrankung<br />

aufmerksam.<br />

Neutrale Nuancen<br />

Beige und Co sind elegant und gehörten<br />

zu den wichtigsten Modetrends<br />

2021. Im neuen Jahr ist aber Schluss.<br />

OUT<br />

➜<br />

3415 Babys am LKH<br />

■ Das LKH-Universitätsklinikum<br />

Graz gehört zu den geburtenstärksten<br />

Kliniken in Österreich:<br />

Heuer landete es einmal<br />

mehr auf Platz drei (nach dem St.<br />

Josef Krankenhaus in Wien und<br />

dem Kepler Universitätsklinikum<br />

Linz) und auch im gesamten<br />

deutschsprachigen Raum<br />

schafft es das Krankenhaus immer<br />

unter die Top 10. Im Jahr<br />

2021 wurden 3415 Babys am<br />

LKH Graz geboren – zwei mehr<br />

als im Jahr davor.<br />

1105 neue Erdenbürger wurden<br />

dabei per Kaiserschnitt auf<br />

die Welt geholt. Die Sectio-Rate<br />

betrug 32 Prozent, das bedeutet,<br />

dass rund zwei Drittel der<br />

Kaiserschnitte auf Wunsch<br />

ohne medizinische Notwendigkeit<br />

erfolgt sind.<br />

Dieser Wert ist für ein Perinatalzentrum<br />

sehr niedrig – in<br />

Wien oder Innsbruck liegt er beispielsweise<br />

deutlich höher. Ziel<br />

ist es natürlich, die Sectio-Rate<br />

so weit wie möglich zu senken.<br />

In der Abteilung für Geburtshilfe<br />

waren am LKH Graz im vergangenen<br />

Jahr 23 Ärzte und 55<br />

Hebammen aktiv. Drillinge oder<br />

noch höhergradige Mehrlinge<br />

hat es 2021 nicht gegeben, dafür<br />

94 Zwillingsgeburten.<br />

Die jüngste Mutter war erst 15<br />

Jahre alt, die älteste 49 Jahre –<br />

wobei man dazu natürlich sagen<br />

muss, dass bei Frauen über 40,<br />

sicher über 45 Jahren, eine reproduktionsmedizinische<br />

Maßnahme<br />

im Sinne einer Eizellenspende<br />

notwendig ist.<br />

Auch an der Privatklinik Ragnitz<br />

verzeichnet man eine positive<br />

Bilanz: 1444 Babys wurden<br />

2021 dort geboren (plus 20 Prozent),<br />

so viele wie nie zuvor.VENA<br />

Zu den häufigsten Krebserkrankungen zählen bei Frauen Brustkrebs und<br />

bei Männern Prostatakrebs sowie Tumore in Lunge und Darm. <br />

GETTY


36 viva<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Schul-Ausbildung<br />

zum Veggie-Experten<br />

TREND. Die HLW Schrödinger ist die erste Schule in Graz, an der man<br />

sich jetzt zur vegan-vegetarischen Fachkraft ausbilden lassen kann.<br />

Immer mehr<br />

Menschen<br />

ernähren<br />

sich vegan.<br />

An der HLW<br />

Schrödinger<br />

kann man die<br />

Hintergründe<br />

dazu sowie<br />

die Speisenzubereitung<br />

jetzt lernen.<br />

GETTY, HLW SCHRÖDINGER<br />

ner Umfrage von Statista bereits<br />

elf Prozent der Befragten an,<br />

sich vegan oder vegetarisch zu<br />

ernähren. Ganze 30 Prozent bezeichneten<br />

sich als Flexitarier –<br />

Der Trend zur pflanzlichen<br />

Ernährung ist<br />

ungebremst und wird<br />

langsam mehr und mehr zum<br />

Mainstream: 2021 gaben in eisie<br />

schränken ihren Fleischkonsum<br />

bewusst ein und ernähren<br />

sich pflanzenbasiert. Das Thema<br />

gewinnt immer mehr sozioökonomische<br />

und ökologische Relevanz.<br />

Auch in Graz gibt es immer<br />

mehr rein vegane Restaurants,<br />

kaum ein Lokal bietet keine Alternativen<br />

zu Tierprodukten an.<br />

An der HLW Schrödinger gibt<br />

es mit dem kommenden Schuljahr<br />

nun erstmals die Möglichkeit,<br />

sich in diese Richtung ausbilden<br />

zu lassen. Als erste Schule<br />

in Graz bietet die Höhere Lehranstalt<br />

für Wirtschaftliche Berufe<br />

in der Schrödingerstraße<br />

nämlich das Zusatzzertifikat „Vegan-Vegetarische<br />

Fachkraft“ an.<br />

Im Rahmen der Ausbildung<br />

wird die Philosophie dieser<br />

Ernährungsformen<br />

ebenso vermittelt wie<br />

Kenntnisse zu gesundheitlichen<br />

Aspekten, Nachhaltigkeit, Ökologie<br />

und Regionalität. Darauf<br />

aufbauend gibt es einen praktischen<br />

Teil mit Verkostungen<br />

plfanzenbasierter – und zum<br />

Teil neuartiger – Lebensmittel,<br />

mit Warenkunde und dem Zubereiten<br />

von Gerichten.<br />

In Kombination mit den an<br />

dieser Schule bereits vermittelten<br />

Fähigkeiten in der Küche<br />

sind dafür nur 30 Stunden nötig.<br />

Die Ausbildung gibt es seit<br />

2014 – sie wird von „Vegucation“,<br />

der Veganen Gesellschaft<br />

für Ernährung, organisiert und<br />

auch über das Wifi angeboten.<br />

<br />

VENA


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at viva<br />

37<br />

Krisensichere Branche<br />

JOB. An 13 Standorten<br />

in der Steiermark kann<br />

man sich kostenlos für<br />

diverse Pflegeberufe<br />

ausbilden lassen. Der<br />

Job ist krisensicher und<br />

macht glücklich.<br />

■ „Pflege ist nicht nur ein Beruf,<br />

sondern eine Berufung“, betont<br />

Gesundheitslandesrätin Juliane<br />

Bogner-Strauß immer wieder.<br />

Nicht nur, dass der Job einem viel<br />

Freude bereiten kann, der gesamte<br />

Pflegebereich ist auch eine zukunftssichere<br />

Branche. Menschen<br />

in dieser Sparte werden immer<br />

gebraucht. Hervorragend ausgebildete<br />

Pflegekräfte sind immerhin<br />

Der Pflegeberuf bringt Menschen zusammen und hat herzliche Seiten.<br />

GETTY<br />

eine tragende Säule des Gesundheitssystems<br />

– insbesondere die<br />

Corona-Pandemie in den letzten<br />

beiden Jahren hat das erneut verdeutlicht.<br />

Pflege ist nicht mehr das, was es<br />

vor 40 Jahren war. Wer in der Pflege<br />

arbeitet, verfügt über pflegerisches<br />

und medizinisches Knowhow,<br />

trägt Verantwortung und<br />

trifft Entscheidungen. Es wird<br />

Zeit, den Pflegeberuf mit anderen<br />

Augen zu sehen. Zeit, der Pflege<br />

die Aufmerksamkeit zu schenken,<br />

die sie verdient. Zeit, eine Pflegeausbildung<br />

an einer der Schulen<br />

für Gesundheits- und Krankenpflege<br />

des Landes Steiermark<br />

zu starten – kostenfrei und an insgesamt<br />

13 Standorten. Mit dieser<br />

Ausbildung kann man nicht nur<br />

im Krankenhaus arbeiten, sondern<br />

auch in Pflegeheimen, Altersheimen,<br />

in Arztpraxen, in der<br />

Behindertenpflege, in der mobilen<br />

Pflege und vielem mehr – der<br />

Beruf ist vielseitig und man kann<br />

sich ständig weiterbilden.<br />

Rätsel-Lösung vom 23. 1. <strong>2022</strong><br />

H D R U J P<br />

C O R O N A D E N K M A L<br />

P E R U E I T E L A K<br />

E S T A F F E L A K A<br />

K R O T Z E R R L K A P<br />

N U M E R O P E P I T A<br />

U R I A N S U R R E N U<br />

E N S T U E M P E R N<br />

D O D O E M A S I<br />

M O E L L E R S Y R I E N<br />

L U V G T R A E N E<br />

T E U T O N I A<br />

T E R R A E H E<br />

S A L L U S T<br />

W I E N I E T Lösung:<br />

D R E I E S S E BUERGER-<br />

R A L B O N INNENAMT<br />

Lösung:<br />

BUERGER-<br />

INNENAMT<br />

Sudoku-Lösung<br />

vom <strong>30.</strong> 1. <strong>2022</strong><br />

2 6 9 5 4 7 3 1 8<br />

3 4 7 6 8 1 2 5 9<br />

5 1 8 2 3 9 6 7 4<br />

8 2 5 3 7 4 9 6 1<br />

1 7 3 9 5 6 8 4 2<br />

6 9 4 8 1 2 5 3 7<br />

9 3 1 7 2 5 4 8 6<br />

4 5 2 1 6 8 7 9 3<br />

7 8 6 4 9 3 1 2 5


38 viva<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Dank mobiler Pflege in den<br />

WOHLFÜHLEN. In<br />

Sachen Pflege geht der<br />

Trend zur Betreuung<br />

zuhause. Grazer Experte<br />

gibt Tipps, für wen<br />

diese Art sinnvoll ist.<br />

Dank einer Betreuung zuhause kann man in seinem gewohnten Umfeld leben – und dennoch Hilfe in Anspruch nehmen. GETTY<br />

Von Valentina Gartner<br />

valentina.gartner@grazer.at<br />

Im Jahr 2020 wurden durch die<br />

anerkannten steirischen mobilen<br />

Pflege- und Betreuungsdienste/Hauskrankenpflege<br />

insgesamt<br />

1.774.513 Hausbesuche<br />

durchgeführt und 18.706 Kunden<br />

betreut. Der Trend, sich in seinen<br />

eigenen vier Wänden und somit<br />

in seiner gewohnten Ungebung<br />

betreuen zu lassen, steigt weiter<br />

steil an.<br />

Die Leistungen reichen dabei<br />

von der Hilfe beim morgendlichen<br />

Aufstehen über Körperpfle-


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at viva<br />

39<br />

eigenen vier Wänden bleiben<br />

ge, Medikamentengabe, Beweglichkeitsförderung,<br />

medizinische<br />

Hauskrankenpflegeleistungen<br />

(wie beispielsweise Injektionen,<br />

Sondenernährung oder Verbandwechsel),<br />

Unterstützung in der<br />

Haushaltsführung bis hin zur Anleitung<br />

von pflegenden Angehörigen.<br />

„Der größte Vorteil ist, dass<br />

man selbstbestimmt in der eigenen<br />

Wohnung bleiben kann und<br />

dabei auch versorgt ist“, bestätigt<br />

Klaus Katzianka von der 24-Stunden-Betreuung<br />

Europflege.<br />

Menschen immer älter<br />

Alleine in der Steiermark werden<br />

in zehn Jahren rund 320.000 Menschen<br />

im Alter von 65 Jahren oder<br />

älter leben. Die Herausforderung<br />

des demografischen Wandels in<br />

unserer Bevölkerung führt dazu,<br />

dass immer mehr hochbetagte<br />

Menschen betreut und gepflegt<br />

werden müssen. Einen wertvollen<br />

Beitrag für die Gesellschaft leisten<br />

meist Angehörige, die ihre Lieben<br />

daheim pflegen. Immerhin sind<br />

es rund 77 Prozent aller zu Pflegenden,<br />

die in den eigenen vier<br />

Wänden alt werden können und<br />

dürfen. Jedoch ist es auch für Angehörige<br />

eine Belastung, die dank<br />

diverser Angebote abgenommen<br />

werden kann – egal ob durch mobile<br />

Pflege, Hauskrankenpflege,<br />

Tages- oder 24-Stunden-Betreuung.<br />

Das Angebot an Maßnahmen<br />

zur Unterstützung ist vielfältig und<br />

wird auch laufend ausgeweitet.<br />

Aber für wen genau ist etwa eine<br />

Hilfe für zuhause? „Eigentlich für<br />

jeden, der im täglichen Alltag ohne<br />

fremde Hilfe nicht leben kann.<br />

Dies sind ältere bzw. betagte Menschen,<br />

dies sind auch Menschen<br />

mit körperlichen Einschränkungen<br />

wie auch Menschen mit einer<br />

Demenz, die ihren täglichen Alltag<br />

nicht mehr eigenständig organisieren<br />

bzw. verrichten können<br />

(geregelte Tagesstruktur)“, so Katzianka.<br />

Form der Hilfe zu finden, muss<br />

man sich informieren und darauf<br />

achten, dass die Bedürfnisse auch<br />

zur Firma passen, für die man sich<br />

entscheidet. „Ganz wichtig ist es,<br />

sich zu vergewissern, ob man es<br />

mit einem seriösen Partner zu tun<br />

hat. Sich nicht aufgrund einer Notsituation<br />

auf das nächstbeste Angebot<br />

stürzen. Aber sich auch nicht<br />

von billigsten Anbietern blenden<br />

lassen. Denn dabei leidet meist die<br />

Qualität der Betreuung wie auch<br />

die Entlohnung dieser Personenbetreuungskräfte,<br />

welche man nur<br />

billigst vermitteln möchte, um ein<br />

Geschäft abzuschließen“, weiß der<br />

Grazer.<br />

Um für Betroffene die ideale Oft kann die kleinste Berührung den Tag eines Betroffenen verschönern.GETTY


40 viva<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Stylisch auf der Piste: erdige<br />

FESCH. Um auf den<br />

Pisten in der Nähe von<br />

Graz zum Hingucker zu<br />

werden, trägt man laut<br />

Modeexpertin Ton in Ton<br />

oder einen bunten Mix.<br />

Von Valentina Gartner<br />

valentina.gartner@grazer.at<br />

Knallige Farben: modisch auf der Hochwurzen in Schladming-Dachstein unterwegs<br />

SCHLADMING-DACHSTEIN | PETER BURGSTALLER<br />

Schifahren gehört ja zu den<br />

beliebtesten Sportarten<br />

der Österreicher. Dabei ist<br />

schon lange nicht mehr nur der<br />

Sport an sich relevant, sondern<br />

auch das Auftreten dabei. Kurzerhand<br />

wird die Piste förmlich<br />

zum Laufsteg umfunktioniert.<br />

Ganz nach dem Motto „Sehen<br />

und gesehen werden“.<br />

Schibekleidung ist mittlerweile<br />

mehr als nur eine multifunktionale<br />

Kleidung. Um bei der


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at viva<br />

41<br />

Töne und Colour Blocking<br />

Abfahrt auf den Pisten in unserer<br />

Nähe zum absoluten Hingucker<br />

zu werden, braucht es die richtige<br />

Kleidung – natürlich muss es<br />

neben dem Aussehen auch funktional<br />

und warm sein. „Die Styles<br />

und Optiken der Schifashion<br />

2021/<strong>2022</strong> sind so vielfältig wie<br />

nie und lassen viel Spielraum für<br />

andere Einsatzgebiete. Dennoch<br />

haben Komfort und Funktionalität<br />

für die Piste höchste Priorität.<br />

Die neuen Styles reichen<br />

von clean bis detailliert verspielt,<br />

von monochrom bis farbenfroh.<br />

Für jeden Kunden ist was dabei:<br />

von der Schi-Fashionista bis zum<br />

sportlichen Abfahrtscrack“, erklärt<br />

Michaela Burgstaller, Einkaufsleiterin<br />

bei Gigasport.<br />

Angesagt ist eine Mischung<br />

aus sportiven, hell leuchtenden<br />

Kolorierungen und erdigen, gedeckten<br />

und bewusst zurückgenommenen<br />

Tönen. Aber auch<br />

knallbunte Statements dürfen<br />

gesetzt werden und es darf Mut<br />

zum Muster geben. Vielseitig<br />

kombinierbar ist auf jeden Fall<br />

der neue Farbtrend Erd- und Naturtöne.<br />

Wintersportler, die sich<br />

an den Knallfarben sattgesehen<br />

haben, freuen sich über Töne wie<br />

Tannengrün, Ocker, Anthrazit,<br />

Mittelblau und Schwarz.<br />

Das kommt auch allen Wintersportlern<br />

entgegen, die ihre<br />

Schi- oder Snowboardjacke auch<br />

außerhalb des Schiurlaubs tragen<br />

wollen. Die Modelle sind nicht<br />

nur farblich dezenter, ihre Designs<br />

sind meist auch so gestaltet,<br />

dass sie sich in urbane Freizeitlooks<br />

ebenso nahtlos einfügen<br />

wie ins Schioutfit. „Eine Schijacke<br />

kann durchaus auch als lässige<br />

Outdoor-Jacke beim Winterspaziergang<br />

getragen werden, ohne<br />

dass man ihre eigentliche Funktion<br />

sieht“, so die Expertin.<br />

Enge Hosen<br />

Slim Fit ist auf dem Vormarsch –<br />

enge Hosen erobern die Pisten!<br />

„Der vorherrschende Trend in Style<br />

und Schnitt ist körperbetont und<br />

bewegungsorientiert. Die Schnitte<br />

haben sich in den vergangenen<br />

Jahren grundlegend verändert<br />

– und dabei bleibt es auch. XXLund<br />

Baggy-Hosen sind definitiv<br />

out“, so der Modeguru.<br />

Mit den richtigen Outfits setzt<br />

man modische Statements und<br />

wird zum Star – auch auf der<br />

Piste. Und seien wir uns ehrlich,<br />

beim Warten auf den Lift oder<br />

beim Anstoßen in der Hütte bestaunt<br />

man gerne einmal die Anzüge<br />

der anderen. Also rein ins<br />

Auto und ab in ein Schigebiet in<br />

der Nähe. In nur wenigen Autominuten<br />

kommt man von Graz<br />

an wundervolle Orte.<br />

Ton in Ton von Kopf bis Fuß: Wer es gerne elegant mag, ist vorne dabei. GETTY<br />

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Graz ist eine der stressfreiesten<br />

Städte der Welt<br />

An dritter Stelle kommt Sushi mit sechs<br />

Prozent. Somit machen die Top 3 zusammen<br />

ein Drittel aller Bestellungen aus.<br />

Ebenfalls zu den Top 10 der beliebtesten<br />

Küchen für das Mittagessen zählt östtereichisches<br />

Essen. Immerhin 5,8 Prozent bestellen<br />

STORY<br />

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sich das regelmäßig als Mittagessen, was darauf<br />

hindeutet, dass die Grazer nach wie vor die<br />

heimische Küche schätzen. Doch auch die<br />

amerikanische (5,4 Prozent) und die asiatische<br />

Küche (4,7 Prozent) zählen zu den Favoriten<br />

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42 motor<br />

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Neuer Löwe<br />

aus der<br />

„alten Welt“<br />

Überzeugende<br />

Performance<br />

<br />

Peugeot Allure PureTech 130 PS Benziner<br />

■ MOTOR: Dreiliter-Benziner mit 4 Zylindern, Hubraum 1199 ccm,<br />

Leistung 130 PS (96 kW), Beschleunigung 0–100 km/h in 9,8<br />

Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 210 km/h, Stopp-Start-System,<br />

6-Gang-Schaltung manuell, Direkteinspritzung<br />

■ VERBRAUCH: (nach WLTP) kombiniert 5,7 Liter auf 100 Kilometern,<br />

C02-Emissionen 127 Gramm/Kilometer, Abgasnorm Euro 6d,<br />

Tankinhalt 52 Liter<br />

■ ABMESSUNGEN: Länge 4,36 Meter, Breite 1,55 Meter, Höhe 1,44<br />

Meter, Eigengewicht 1310 Kilo, zulässiges Gesamtgewicht 1850 kg<br />

■ PREIS: ab 25.020 Euro (Testauto 29.825 Euro)<br />

■ AUTOHAUS: Autohaus Fior GmbH, Kärntner Straße 67–73, Graz,<br />

Tel. 0 316/27 12 55, www.fior.at.<br />

Den Peugeot 308 bekommt man auch im Autohaus Edelsbrunner in<br />

Graz-Andritz, Grabenstraße 221.<br />

Hinten hat der Peugeot Kanten und Ecken und die LED-Lichter geben dem<br />

Ganzen einen besonderen Touch, der Charisma erzeugt. ERWIN SCHJERIAU (5)<br />

SELBSTBEWUSST. E-Autos hin, Plug-in-Antriebe<br />

her. Der neue Peugeot-308-Benziner bietet überzeugende<br />

Performance aus der „alten Autowelt“.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Das kleine Lenkrad und<br />

schon weiß man, wo man<br />

zuhause ist. Wir sind im<br />

Land der Löwen, und von diesen<br />

kraftstrotzenden, stolzen,<br />

charismatischen Tierchen hat<br />

Peugeot viele Varianten<br />

zu bieten. Etwa den<br />

neuen Peugeot 308<br />

Allure mit einem<br />

130-PS-Benzinmotor.<br />

Die alte<br />

Autowelt lässt<br />

grüßen. Auch<br />

wenn alle Autohersteller<br />

derzeit das<br />

hohe Lied vom glorreichen<br />

Elektroauto<br />

singen, die alten Verbrennungsmotoren<br />

haben noch lange nicht<br />

ausgedient, wie man an diesem<br />

Kompaktbeispiel sehen kann.<br />

Selbstbewusst bewegt sich der<br />

Benzin-Löwe auf seinen vier<br />

schnellen Pfoten.<br />

Es ist Autofahren wie früher.<br />

Der 308er hat eine ganz norma-<br />

Gut gebrüllt, Löwe<br />

le 6-Gang-Schaltung, der Rückwärtsgang,<br />

das Schalten selbst,<br />

all das sind wesentliche Memories<br />

an Autozeiten, wie wir sie<br />

seit Jahrzehnten gewohnt sind.<br />

Der neue Peugeot 308 SW<br />

kommt überaus modern daher.<br />

Auffallend an unserem Testauto<br />

ist schon die Farbe. Das Olivingrün<br />

scheint eine<br />

Trendfarbe zu werden.<br />

Der 308 sieht<br />

auch, da er ein<br />

wenig flacher geworden<br />

ist, sehr<br />

sportlich aus.<br />

Und cool sind<br />

die Scheinwerfer<br />

und das neue Logo,<br />

das mittendrin am<br />

Kühlergrill signalisiert,<br />

hier ist ein Löwe am Werk. Auch<br />

am Heck hat der Peugeot Ecken<br />

und Kanten. Es wird nicht jedem<br />

gefallen, mir gefiel’s.<br />

Im Cockpit kennt man sich<br />

schnell aus, hat die meisten Bedienungsmöglichkeiten<br />

gleich<br />

im Griff. Die beiden Bildschirme<br />

mit allen Informationen sind so


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at motor<br />

43<br />

Müllabholpläne<br />

wieder schicken<br />

■ Es betrifft vor allem die vielen<br />

Einfamilien- und Zweifamilienhäuser<br />

in Graz. Die Holding hat<br />

das Aussenden der Müllabholpläne<br />

eingestellt und stellt die Pläne<br />

nur mehr online zur Verfügung.<br />

Der Aufschrei kommt vonseiten<br />

der älteren Bewohner, die keinen<br />

Netzanschluss haben. Viele sehen<br />

in dem Versenden der Pläne eine<br />

Servicepflicht der Holding.<br />

hoch angebracht, dass man sie<br />

vom Fahrersitz aus gut sehen<br />

kann. Da gibt’s auch einen netten<br />

Gag: Man braucht nur drei Finger<br />

auf das Hauptdisplay drücken,<br />

und schon ist man wieder im<br />

Hauptmenü, ganz egal was man<br />

zuvor eingestellt hat.<br />

Der Innenraum ist sehr einladend<br />

und es gibt viel Platz vorne<br />

und auch auf den hinteren Sitzen.<br />

Beim Einsteigen reicht es,<br />

wenn man zum Auto geht, der<br />

Wagen öffnet sich von selbst.<br />

Sanfter Druck auf den Startknopf,<br />

und es geht los. Der Löwe<br />

nimmt schnell Fahrt auf. Leichter<br />

Druck aufs Gas und in weniger<br />

als 10 Sekunden ist man bei 100<br />

km/h angelangt. Da spürt man<br />

viel Schubkraft. An Spitze könnte<br />

man es mit dem 308-Benziner<br />

auf über 200 km/h schaffen.<br />

Der Franzose ist gut ausgestattet.<br />

Es gibt u. a. einen Totwinkelassistenten,<br />

Einparkhilfe<br />

vorne und hinten, einen Ausparkassistenten,<br />

einen Fernlichtassistenten,<br />

LED-Scheinwerfer,<br />

eine Rückfahrkamera mit<br />

360-Grad-Umgebungsansicht.<br />

Und es gibt ein völlig neues Infotainmentsystem,<br />

das sehr effektiv<br />

ausgestattet ist und hilfreich<br />

sein kann.<br />

Die neuen Benziner sind keine<br />

großen Stinker mehr. Der Löwe<br />

ist kein Trinker und gibt sich mit<br />

5,7 Liter Benzin auf 100 Kilometern<br />

zufrieden. Auch beim C02-<br />

Ausstoß hält sich der Löwe zurück:<br />

127 Gramm pro Kilometer.<br />

Auch wenn man sie nicht mehr<br />

so wirklich haben will, die Benziner<br />

und die gebashten Dieselmotoren<br />

werden immer sauberer.<br />

Der Peugeot 308 ist ein idealer<br />

Wagen für die Stadt. Es gibt ausreichend<br />

Platz für den Einkauf<br />

und man kommt auch locker in<br />

die Parkplätze in Tiefgaragen.<br />

Mit dem 308 fährt es sich sehr<br />

sicher. Das Sicherheitsgefühl ist<br />

ebenso wichtig bei der Entscheidung<br />

für ein Automodell wie der<br />

Komfort. Und davon ist im 308ersehr<br />

viel vorhanden. Es war eine<br />

angenehme Testfahrt mit dem<br />

308er aus dem Autohaus Fior in<br />

Graz. Den 308er gibt es auch als<br />

Diesel, und ein Plug-in-Hybrid<br />

wird folgen. Der 130-PS-Benziner<br />

ist ein stylisches, modernes,<br />

angenehmes Auto dieser Tage.<br />

Ein Blickfang ist der Löwe in seiner Vorderansicht. Mittig das Löwenlogo,<br />

links und rechts LED-Lichter, die den Stolz des Löwen unterstreichen.<br />

Das Cockpit hat einen sehr stylischen Touch. Das kleine Peugeot-Lenkrad<br />

weist in die sportliche Richtung, das Entertainment ist völlig neu.


44<br />

sport<br />

graz<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> 2021<br />

Gatter hochgeht und wir endlich<br />

Wir warten schon alle, dass das<br />

loslegen dürfen.“<br />

44 Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at<br />

UBI Graz:<br />

Barbara Muhr vergleicht die Vorfreude ihres Teams auf die steirische<br />

Tennis-Präsidentschaft mit dem Pferderennsport. GEPA<br />

Coronageplagter Jahresstart<br />

TOPSPIEL. Meister<br />

gegen Vizemeister heißt<br />

es heute in Klosterneuburg;<br />

für die Grazerinnen<br />

ist es coronabedingt<br />

die Jahrespremiere.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Im Finale des Vorjahres verloren Camilla Neumann (l.) und ihre Mitspielerinnen gegen die aktuellen Tabellenführer<br />

aus Klosterneuburg, für Heimkehrerin Hanni Maresch (r.) geht es gegen ihren Ex-Club.<br />

GEPA, FOTO KOHLMAIER<br />

Zwei Monate ist es her, dass<br />

die Spielerinnen der UBI<br />

Holding Graz, immerhin Vizemeister,<br />

ein Meisterschaftsspiel<br />

bestritten. Gleich die ersten beiden<br />

Spiele des Jahres mussten aufgrund<br />

vermehrt aufgetretener Coronafälle<br />

verschoben werden. „Es war eine<br />

Graz soll Tennis-Mekka werden<br />

ENGAGIERT. Im Steirischen Tennisverband kommt es wohl doch zu keiner Kampfabstimmung um<br />

die Präsidentschaft. Barbara Muhr will das Landesleistungszentrum nach Graz holen und noch mehr.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

2020 stellte Barbara Muhr<br />

ihre Präsidentschaft im<br />

Steirischen Tennisverband<br />

ruhend, lange sah es so aus, als<br />

würde es bei der Generalversammlung<br />

im März eine Kampfabstimmung<br />

gegen Interimspräsidenten<br />

Rudolf Steiner geben.<br />

Letzterer tritt nun aber doch nicht<br />

an, Muhr wird also wieder in ihr<br />

Amt zurückkehren.<br />

Dabei hat sie einiges vor – und<br />

vor allem für Graz große Pläne:<br />

„Wir streben an, nicht nur das<br />

Landesleistungszentrum in die<br />

Landeshauptstadt, oder zumindest<br />

den Großraum Graz zu holen,<br />

sondern den gesamten Sitz des<br />

Verbandes“, erklärt Muhr. Die Vision<br />

sei ein eigener Tennis-Campus,<br />

ein Vorbild hat Muhr mit Rafael<br />

Nadals Akademie auf Mallorca<br />

gefunden. „Ich will Graz und die<br />

Steiermark zum Tennis-Mekka<br />

machen.“ Das gelte es jetzt langsam<br />

vorzubereiten und erste Gespräche<br />

zu führen. „Es würde aber<br />

absolut Sinn machen, Graz ist der<br />

Mittelpunkt der Steiermark, die<br />

Landeshauptstadt, und hat schon,<br />

was die Anbindung betrifft, klare<br />

Vorteile“, so Muhr. „Vielleicht lässt<br />

sich an diesem Standort auch wieder<br />

ein internationales Challenger-Turnier<br />

verwirklichen.“<br />

Masterplan kommt<br />

Auch ansonsten hat die angehende<br />

Präsidentin einiges vor, der<br />

genaue Masterplan soll aber erst<br />

präsentiert werden – am 14. März<br />

wäre die Generalversammlung<br />

geplant. Konkret will Muhr sich<br />

aber die vorhandenen Turnier-<br />

Formate ansehen und Synergien<br />

nutzen, den Breitensport fördern<br />

und Potenziale der Digitalisierung<br />

nutzen. Dabei setzt sie neben einem<br />

bewährten Team auch auf<br />

junge Gesichter. „Ich glaube, es ist<br />

wichtig, dass wir im Funktionärsbereich<br />

langsam einen Generationenwechsel<br />

einleiten“, so Muhr.<br />

Graz soll in der steirischen Tennisszene wieder eine wichtigere Rolle einnehmen.GEPA


<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

sport graz 45<br />

OHA! ➜<br />

GEPA (2)<br />

Feiern beim UBSC<br />

Die Grazer Basketballer fixierten schon<br />

vor dem gestrigen Spiel einen Platz<br />

unter den besten sechs Teams.<br />

UVC im Pech<br />

Die Herren schieden aus dem Cup aus, die<br />

Damen lässt Corona nicht los. Das Cupspiel<br />

musste zweimal verschoben werden.<br />

OJE!<br />

➜<br />

gegen den Meister<br />

schwere Zeit, mit vielen Trainingsunterbrechungen“<br />

resümiert Trainerin<br />

Edvina Tankic. Ganz hat sich<br />

die Coronaproblematik auch jetzt<br />

noch nicht gelegt, mit Annika Neumann<br />

wird zumindest eine Schlüsselspielerin<br />

am Sonntag, wenn es<br />

gegen die amtierenden Meister<br />

und aktuellen Tabellenführer aus<br />

Klosterneuburg geht, fehlen. „Der<br />

einzige Vorteil in dieser Situation<br />

ist jener, dass wir in den Playoffs<br />

auf den gesamten Kader zurückgreifen<br />

werden können, da fast alle<br />

in unserem Team bereits Corona<br />

hatten,“ so Tankic.<br />

Schwerer Gegner<br />

Heute geht man jedenfalls ersatzgeschwächt<br />

ins Spiel – eine Spielabsage<br />

will man aber, wenn irgendwie<br />

möglich, vermeiden. Tankic:<br />

„Der Terminkalender wird sonst<br />

in Hinblick auf die Playoffs zu eng.“<br />

Coronabedingt konnte man zuletzt<br />

im Team nur individuell trainieren,<br />

so ganz will man die Flinte<br />

aber nicht ins Korn werfen, wie<br />

Routinierin und Klosterneuburg-<br />

Heimkehrerin Hanni Maresch im<br />

Vorfeld betonte: „Auch wenn die<br />

letzten Trainingswochen für uns<br />

sehr schwierig waren und wir nach<br />

wie vor mit Ausfällen zu kämpfen<br />

haben, sehen wir dieses Spiel als<br />

Herausforderung und wollen uns<br />

bestmöglich präsentieren.“<br />

„Klosterneuburg ist dieses Jahr<br />

wirklich sehr stark, eigentlich in<br />

einer eigenen Liga“, hält Tankic fest,<br />

die den Posten als Head Coach erst<br />

mit Saisonbeginn übernommen<br />

hat. Im ersten Ligaaufeinandertreffen<br />

verloren die Grazerinnen<br />

zuhause 34:52. Mit Platz drei in der<br />

Tabelle zeigt sich Tankic angesichts<br />

der schwierigen Bedingungen zufrieden.<br />

„Wir haben ein gutes Team<br />

und können auch gegen Klosterneuburg<br />

überraschen.“ Aus dem<br />

Cup musste man sich zwar vorzeitig<br />

verabschieden, in der Liga<br />

ist man aber noch auf Kurs: „Wir<br />

wollen ins Finale. Ein Platz wird da<br />

wahrscheinlich fix Klosterneuburg<br />

gehören, wir wollen den zweiten“,<br />

gibt sie die Marschrichtung vor.<br />

Gespielt wird auswärts um 17 Uhr,<br />

mit Camilla Neumann hat man –<br />

sollte kurzfristig nichts mehr passieren<br />

– immerhin die Spielerin mit<br />

dem besten Punkteschnitt der Liga<br />

in den eigenen Reihen.<br />

Lenia Standfest stellte gleich<br />

zwei neue U16-Rekorde auf.<br />

Zweifachrekord<br />

für Standfest<br />

STLV<br />

■ Beim ATSE Aufbaumeeting<br />

in Graz-Eggenberg gelangen<br />

Lenia Standfest (LTU Graz)<br />

gleich zwei steirische WU16-<br />

Hallenrekorde. Die 14-jährige<br />

Tochter des ehemaligen Fußballprofis<br />

Joachim Standfest<br />

verbesserte den WU16-Hallen-<br />

Weitsprungrekord auf 5,60 Meter<br />

und kurz später den 60-Meter-Rekord<br />

auf 7,95 Sekunden.<br />

Diese Woche wurde über steirische Fußball-Akademien diskutiert.<br />

Zukunft der Akademien<br />

■ Sportlandesrat Christopher<br />

Drexler lud diese Woche zum Gipfelgespräch<br />

über die steirischen<br />

Fußball-Akademien. Vom ÖFB ist<br />

bisher nur die Sturm/STFV (Steirischer<br />

Fußballverband)-Akademie<br />

am Standort HIB Liebenau anerkannt.<br />

Hier wurde starker infrastruktureller<br />

Verbesserungsbedarf<br />

angemeldet. Auch der GAK<br />

hätte gern eine eigene Akademie,<br />

die man für die Erlangung einer<br />

Bundesliga-Lizenz braucht. Am<br />

Standort TZ Weinzödl wären Adaptierungen<br />

nötig. Drexler gab sich<br />

im Anschluss optimistisch und<br />

GEPA<br />

stolz auf die starken steirischen<br />

Vereine. „Diese Teams haben aber<br />

naturgemäß unterschiedliche<br />

Philosophien und Vorstellungen.“<br />

Deshalb sei es wichtig gewesen,<br />

alle an einen Tisch zu holen. „Für<br />

das weitere Vorgehen ist aber auch<br />

eine Entscheidung über die künftige<br />

Regelung der Akademie-Arbeit<br />

durch den Österreichischen Fußballbund<br />

notwendig. Dann wollen<br />

wir gemeinsam mit den steirischen<br />

Bundesligateams eine Lösung erarbeiten,<br />

wie das Land Steiermark<br />

unsere heimischen Fußballtalente<br />

für die Zukunft unterstützen kann.“


46 grazer sonntag<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

SO ISST GRAZ<br />

Das Gasthaus „Häuserl im Wald“<br />

präsentiert ...<br />

... HiW-Fischsuppe<br />

Herr Diamant und Team bereiten<br />

viele schmackhafte Speisen zu. KK (2)<br />

Das „Häuserl im Wald“ ist in Graz eine<br />

echte Institution. Die tolle Lage und<br />

die charmante Atmosphäre begleiten den<br />

kulinarischen Genuss. Neben herzhaften<br />

Klassikern wie Schnitzel<br />

und Gefüllte Kalbsbrust<br />

startet ab<br />

2. Februar eine<br />

neue, feine<br />

Fischkarte. Ein<br />

Gericht daraus,<br />

die HiW-Fischsuppe,<br />

wird<br />

schon heute vorgestellt.<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

1 mittelgroße Karotte, 100 g Sellerieknolle,<br />

100 g Lauch, 2 Fleischtomaten, 2<br />

Knoblauchzehen, Salz, Pfeffer, 2 EL Olivenöl,<br />

80 ml Weißwein, 600 ml Fischfond, 4 Stk.<br />

geschälte Riesengarnelen, 4 Stk. Jakobsmuscheln,<br />

4 Stk. Tintenfisch, 200 g Fischfilet<br />

(das Häuserl im Wald verwendet Espada,<br />

Lachs und St. Petersfisch zu gleichen Teilen)<br />

Zubereitung:<br />

Karotten und Sellerie schälen und in<br />

Streifen schneiden. Lauch waschen und<br />

in dünne Scheiben schneiden, Tomaten<br />

mit heißem Wasser übergießen, die Haut<br />

abziehen und in kleine Stücke schneiden.<br />

Die Fischfilets klein würfelig schneiden.<br />

Das ganze Gemüse in Olivenöl kurz<br />

andünsten, mit Salz und Pfeffer würzen<br />

und die zerdrückte Knoblauchzehe<br />

zugeben. Mit Weißwein ablöschen und<br />

warmen Fischfond aufgießen. Die Fischfiletstücke<br />

in die Suppe geben, kurz<br />

aufkochen lassen und bei schwacher Hitze<br />

vier Minuten köcheln lassen. Die Garnelen<br />

und Jakobsmuscheln zugeben und weitere<br />

vier Minuten fertiggaren. Mit frischer<br />

Petersilie anrichten und Knoblauch-Toast<br />

dazu reichen. Guten Appetit!<br />

GRAZWORTRÄTSEL<br />

Verlängerung<br />

der<br />

Grenzgasse<br />

Puntigams<br />

ein "Rendezvous"<br />

mit Elke<br />

Kahr<br />

eine der<br />

drei<br />

Erinnyen<br />

ehemalige<br />

Industrieanlage<br />

beim<br />

Stufenbach<br />

Eskorte,<br />

Gefolge,<br />

Begleitung<br />

größeres<br />

Streichinstrument<br />

Langwaffe<br />

mit<br />

Patronenmagazin<br />

niederländ.<br />

Dynastie<br />

Beinmuskel<br />

(ugs.)<br />

röm. Ackerbaugöttin<br />

Abk. für<br />

"gleich"<br />

Täschchen<br />

für die<br />

Brille<br />

steir. Kinderfreundegründer<br />

†<br />

(Anton)<br />

8<br />

radioaktives<br />

Element<br />

KFZ-Kz. für<br />

Tamsweg<br />

riesiger<br />

Grazer<br />

"Schauraum"<br />

engl. für<br />

"Himmel"<br />

römisch<br />

für "2"<br />

Abk. für<br />

"Leibeserziehung"<br />

13<br />

Disziplin<br />

im Eiskunstlauf<br />

6<br />

11<br />

nicht<br />

außen<br />

englischer<br />

Adelstitel<br />

italien.<br />

Artikel<br />

maskulin<br />

singular<br />

Abk. "North<br />

Carolina"<br />

ostpreuß.<br />

Käsestadt<br />

steirischer<br />

Nobelpreisträger<br />

für<br />

Physik 1936<br />

winkelig<br />

ca. 735 Watt<br />

erhöhter<br />

Blutdruck<br />

2<br />

schlau,<br />

auf Zack<br />

1. Imam der<br />

Schiiten<br />

Verbindungslinie<br />

Abk. für<br />

"heilig"<br />

chem.<br />

Zeichen<br />

für<br />

Radon<br />

Göstinger<br />

Gipfel<br />

mit Burg<br />

4<br />

Vorsteher<br />

eines<br />

Klosters<br />

steir. Volkskundler<br />

†<br />

"Vater Don<br />

Quichottes"<br />

japan.<br />

Längenmaß<br />

(3927 m)<br />

französisch<br />

für<br />

"Insel"<br />

Abk. für<br />

"Sportclub"<br />

1<br />

3<br />

ein Trickfilm-Hase<br />

("Bugs ...")<br />

Endspurt<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

9<br />

Mus<br />

Verladebühnen<br />

Pflanzenspross<br />

"Bube" im<br />

Schnapsen<br />

angekommen<br />

12 13<br />

12<br />

7<br />

Italiener<br />

der Antike<br />

Erosionsrinne<br />

Glaslichtbild<br />

Abk. für<br />

"Kilobyte"<br />

10<br />

Zitatensammlung<br />

Kosmetikkissen<br />

KFZ-Kz. für<br />

Wien-Umg.<br />

scharfes S<br />

ein unerschrockener<br />

Kämpe<br />

Alternative<br />

zum Kurzstreckenflug<br />

5<br />

Preis für<br />

Grazer, die<br />

Kinder beglücken<br />

Lösung der Vorwoche: Buergerinnenamt Rätsellösungen: S. 37<br />

Aktuelles Lösungswort:<br />

4 3 1<br />

5 1 6<br />

8 2 7<br />

SUDOKU<br />

1 5 9<br />

1 7 4 2<br />

6 1 2 7<br />

9 1 5 6<br />

6 8 3<br />

7 4 9<br />

1161<br />

Und so geht’s!<br />

Jede Ziffer darf in<br />

jeder Reihe in jedem<br />

Quadrat nur<br />

einmal vorkommen.<br />

Bleistift<br />

spitzen, los geht’s.<br />

Viel Spaß!<br />

12<br />

englisch<br />

für<br />

"herb,<br />

trocken"<br />

G E W I N N S P I E L<br />

Drei Bi0Bienen-<br />

Apfel-Boxen<br />

zu gewinnen!<br />

Wie lautet die Lösung?<br />

E-Mail mit Betreff „Rätsel“,<br />

Lösung und Telefonnummer an:<br />

gewinnspiel@grazer.at<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinn nicht<br />

übertragbar. Einsendeschluss: 3. 2. <strong>2022</strong>. Gewinner<br />

werden telefonisch verständigt und sind mit<br />

der Veröffentlichung einverstanden.<br />

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<strong>30.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

grazer sonntag 47<br />

„GRAZER“-TIPPS FÜR DEN <strong>30.</strong> JÄNNER<br />

Operette Clivia<br />

Zum letzten Mal gibt es heute<br />

noch die Möglichkeit, die fulminante<br />

Operette „Clivia“ in der<br />

Oper Graz zu sehen: Um die<br />

Bodenschätze der südamerikanischen<br />

Republik Boliguay uneingeschränkt<br />

nutzen zu können,<br />

gewährt der amerikanische<br />

Geschäftsmann H. W. Potterton<br />

großzügigen Kredit und will in der<br />

Bananenrepublik eine willfährige<br />

Marionettenregierung installieren.<br />

Damit er mit seinen Helfershelfern<br />

über die Grenze gelangen kann,<br />

überredet er den Filmstar Clivia<br />

Gray, eine Scheinehe mit einem<br />

Boliguayaner einzugehen. Rasch<br />

ist im attraktiven Gaucho Juan<br />

Damigo ein heiratswilliger Gemahl<br />

für Clivia gefunden. Potter tons<br />

Umsturzpläne scheitern allerdings,<br />

denn Juan Damigo ist niemand<br />

anderer als Olivero, der Präsident<br />

Boliguays. Die Vorstellung beginnt<br />

um 18 Uhr.<br />

Kasperl und der Wackelzahn<br />

Im Grazer Orpheum Extra können<br />

die kleinen Grazer heute ein<br />

spannendes Abenteuer beim<br />

guten alten Kasperltheater erleben.<br />

Das Stück trägt den Titel<br />

„Kasperl und der Wackelzahn“.<br />

OPERETTE<br />

18 Uhr<br />

Oper Graz<br />

Flotter Tango und fetzige Musik sind bei der Aufführung von „Clivia“<br />

in der Grazer Oper garantiert. WERNER KMETITSCH, GETTY, MULTIMEDIALE SAMMLUNGEN/UMJ, CLEMENS NESTROY<br />

Es gibt heute drei Vorstellungen,<br />

eine gleich am Vormittag um 11<br />

Uhr, die anderen beginnen am<br />

Nachmittag um 15 und 16 Uhr.<br />

Altstadtspaziergang<br />

Wer gemütlich die Grazer<br />

Altstadt erkunden möchte, hat<br />

heute die Chance, bei einem<br />

geführten Spaziergang dabei<br />

zu sein. Die Stadtführung findet<br />

bei jedem Wetter statt, der Treffpunkt<br />

ist bei der Graz-Tourismus-<br />

Information in der Herrengasse.<br />

Eine Anmeldung bis 13.30 Uhr ist<br />

unbedingt erforderlich.<br />

Spannende Foto-Ausstellung<br />

Von 10 bis 18 Uhr kann man heute<br />

im Grazer Museum für Geschichte<br />

die Ausstellung<br />

„Ich bin Photo-Amateur!“<br />

mit Bildern des<br />

1986 verstorbenen<br />

Fotografen Eugen<br />

Hauber bestaunen.<br />

WOHIN AM SONNTAG<br />

Die Ausstellung skizziert anhand<br />

von Fotografien aus sechs<br />

Jahrzehnten den fotografischen<br />

Werdegang von Hauber, der in<br />

fortgeschrittenem Alter seine<br />

Passion zum Beruf machte.<br />

Kindertheater: Findus zieht um<br />

Im FRida&freD Kindertheater<br />

gibt es heute eine lustige Aufführung<br />

des Stücks „Findus zieht<br />

aus“. Petterson ist genervt, weil<br />

Findus ständig auf seinem Bett<br />

herumhüpft, und stellt Findus vor<br />

die Wahl: Entweder er stellt die<br />

Hopserei ein oder er zieht um. Es<br />

gibt zwei Vorstellungen um 11 Uhr<br />

und um 16 Uhr.<br />

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