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<strong>12</strong>‘20<br />
Fußball<br />
DIE BELASTUNG<br />
IST ENORM<br />
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Prof. Dr. Peter Billigmann hat als Mannschaftsarzt<br />
von TuS Rot-Weiß Koblenz in dieser Saison<br />
besonders viel Arbeit. Wer in der Regionalliga<br />
oder einer höheren Klasse in Deutschland<br />
Fußball spielen möchte, muss für eine Spielberechtigung<br />
nämlich zunächst einmal die sportmedizinische<br />
Untersuchung bestehen.<br />
So begaben sich alle Neuzugänge des Fußball-Regionalligisten,<br />
unter anderem auch Luca Beckenbauer, in die<br />
Hände des renommierten Sportmediziners. „Ein Belastungs-EKG<br />
und eine Blutabnahme gehören genauso dazu<br />
wie eine körperliche Untersuchung“, gibt Billigmann Einblicke<br />
in die Bestandteile der in einen internistischen und<br />
einen orthopädischen Teil aufgegliederten Untersuchung,<br />
welche die Spieler bestehen müssen. „Erst, wenn wir die<br />
Ergebnisse der Regionalliga GbR mitgeteilt haben, dürfen<br />
die Spieler in den Punktspielen eingesetzt werden.“ Rund<br />
200 Euro würde die Untersuchung pro Spieler kosten. Billigmann<br />
macht‘s für Rot-Weiß Koblenz ehrenamtlich. „Weil<br />
ich der Mannschaft helfen und etwas Gutes tun will“, betont<br />
der 64-jährige Mediziner.<br />
Darüber hinaus macht die hohe Belastung den Spielern zu<br />
schaffen, sodass auf Dauer mit einer verhältnismäßig hohen<br />
Anzahl an Verletzungen zu rechnen ist. Felix Käfferbitz<br />
zum Beispiel bekam kürzlich die Diagnose eines Syndesmosebandrisses<br />
ausgestellt und die Untersuchung weiterer<br />
Blessuren gehören ohnehin zum Tagesgeschäft. Die<br />
Athleten schätzen die Fähigkeiten Billigmanns und fühlen<br />
sich bei ihm in guten Händen. „Es ist genauso wichtig, ein<br />
gutes Netzwerk an anerkannten Kollegen zu haben“, betont<br />
er. Den verletzten Käfferbitz vermittelte Billigmann<br />
zur Operation etwa zu Dr. Peter Schäferhoff, dem Mannschaftsarzt<br />
des 1. FC Köln.<br />
Zur Kontrolle und Reha begab sich der Angreifer wieder<br />
in Koblenz in die Hände Billigmanns und des Physiotherapeuten<br />
Ralph Fröhlich, der eng mit dem Sportmediziner<br />
zusammenarbeitet. Fröhlich und sein Mitarbeiter Kevin<br />
Klöwer teilen sich die Trainingseinheiten sowie die Spiele<br />
der Rot-Weiß-Fußballer auf, um im Fall der Fälle vor Ort<br />
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