26.01.2022 Aufrufe

IT Management Januar/Februar 2022

Vermeiden, vermindern, kompensieren - Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit müssen kein Widerspruch sein Green IT neugedacht - Ein Schlagwort entwickelt sich, Ganzheitlichkeit ist gefragt Native oder Cross Plattform? Eine Kurzanleitung für Entscheider

Vermeiden, vermindern, kompensieren - Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit müssen kein Widerspruch sein
Green IT neugedacht - Ein Schlagwort entwickelt sich, Ganzheitlichkeit ist gefragt
Native oder Cross Plattform? Eine Kurzanleitung für Entscheider

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

48 | <strong>IT</strong> INFRASTRUKTUR<br />

Einerseits sind die Komponenten und<br />

ihre Vernetzung über Aufrufbeziehungen<br />

zu betrachten. Andererseits sind die<br />

Komponenten entsprechend ihres Entwicklungsmodells<br />

klassifiziert. Dabei<br />

stehen die Komponenten A1 und A2 für<br />

Applikationen, die nach einem agilen<br />

Vorgehensmodell (A) weiterentwickelt<br />

werden. C1, C2 und C2 sind Komponenten<br />

mit einem klassischen Vorgehensmodell<br />

(C).<br />

Erfolgsfaktor: Dienste für eine<br />

Two-Speed-<strong>IT</strong><br />

Dienste spielen in einer modernen Systemlandschaft<br />

eine zentrale Rolle. Schon<br />

Bild 2: Visualisierung des Problems.<br />

Die C-Applikationen der<br />

Kernapplikation benötigen<br />

neue Dienste.<br />

Fehlende Dienste bremsen die<br />

A-Projekte<br />

Die Entwicklung ist nicht mit der Einführung<br />

abgeschlossen. Das ist nur der Startpunkt<br />

für die Weiterentwicklung und Pflege<br />

eines Systems.<br />

Wenn zu Beginn das A-Projekt die benötigten<br />

Dienste bekommen oder sich Abhilfe<br />

geschaffen hat, so verstummt damit<br />

nicht der Ruf nach neuen oder überarbeiteten<br />

Diensten.<br />

A1<br />

A2<br />

Diensten gebildet werden. In solch einem<br />

Fall sollte man sich überlegen, ob es noch<br />

andere potentielle Verbraucher solch eines<br />

Dienstes gibt. In diesem Fall ist eine<br />

allgemeine Bereitstellung und langfristig<br />

eine enge Integration in das passende<br />

System empfehlenswert.<br />

Die Agilität birgt in sich die Gefahr, dass<br />

vermeintlich kurzlebige Lösungen „unsauber“<br />

umgesetzt werden, die danach mehr<br />

und mehr zu einem Problem werden können.<br />

Es ist also wichtig, sich auch über<br />

die längerfristigen Aspekte frühzeitig Gedanken<br />

zu machen.<br />

Falls die Anforderungen an die Datenaktualität<br />

und -verwendung dies zulassen,<br />

kann ein fehlender Dienst über eine asynchrone<br />

Datenbereitstellung kompensiert<br />

werden. Dies kann beispielsweise für<br />

Stammdaten genutzt werden, die sich selten<br />

ändern. Hier wäre eine Datenversorgung<br />

für eine lesende Komponente ein<br />

gangbarer Weg.<br />

C1<br />

C2<br />

lange zieht die „service-oriented architecture“<br />

(SOA) ihre Kreise durch die <strong>IT</strong>. Neuerdings<br />

werden einige Grundgedanken<br />

daraus weiter vorangetrieben und finden<br />

sich zunehmend als Micro-Services in<br />

neu konzipierten Systemen wieder.<br />

Für eine Two-Speed-<strong>IT</strong> müssen auch die<br />

beteiligten Dienste ins Auge gefasst werden.<br />

Damit die schnelllebigen A-Komponenten<br />

entwickelt werden können, müssen<br />

die benötigten Back-end-Dienste genutzt<br />

werden können. Im Idealfall stehen<br />

die Dienste der C-Komponenten bereits in<br />

einer technisch verwertbaren Form zur<br />

Verfügung. Alternativ können Wege gesucht<br />

werden, um fehlende Dienste zu<br />

kompensieren.<br />

C3<br />

Quelle: www.explore.iteratec.com/blog/<br />

Das Business – beispielsweise in Banken<br />

und Versicherungen – will und muss neue<br />

Produkte einführen. Dabei kommt man<br />

über kurz oder lang nicht an den C-Applikationen<br />

der Kernsysteme vorbei. Dort<br />

werden neue Dienste benötigt. Durch die<br />

Trägheit der C-Projekte kann dies nicht in<br />

der Geschwindigkeit geschehen, die von<br />

den A-Projekten gewünscht wäre (siehe<br />

Bild 2).<br />

Erfolgsfaktor: Kompensation von<br />

fehlenden Diensten<br />

Eine naheliegende Art, mit fehlenden<br />

Diensten umzugehen, ist es, diese einfach<br />

im Rahmen des Projekts zu bauen.<br />

Dazu gibt es einige Muster, die hierbei<br />

Anwendung finden können:<br />

Die Dienste können idealerweise aus der<br />

Komposition von anderen, bestehenden<br />

Die schlechteste aller Möglichkeiten soll<br />

auch nicht ungenannt bleiben. Dies wäre<br />

die schlichte Reimplementierung der fehlenden<br />

Funktionalität. Damit bekommt<br />

man eine Duplizierung in die Systeme die<br />

absolut unerwünscht ist. Im besten Fall<br />

hat dies doppelten Aufwand bei einer<br />

Anpassung zur Folge. Im schlechtesten<br />

Fall laufen die beiden Implementierungen<br />

auseinander und produzieren verschiedene<br />

Ergebnisse – fachlich gesehen ein<br />

GAU. Leider ist das trotzdem immer wieder<br />

einmal zu beobachten.<br />

Erfolgsfaktor: Technische<br />

Anbindung von Diensten<br />

Dass ein Dienst in einer C-Komponente<br />

vorhanden ist heißt noch nicht, dass er<br />

auch von einer A-Komponente angesprochen<br />

werden kann. Hierzu müssen unter<br />

Umständen auch noch technische Hürden<br />

überwunden werden.<br />

Auch wenn es prinzipiell technische<br />

Möglichkeiten gibt, dass beispielsweise<br />

Cobol-Programme auf dem Host mit Programmen<br />

in C# oder Java auf virtuellen<br />

www.it-daily.net

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!