IT Management Januar/Februar 2022
Vermeiden, vermindern, kompensieren - Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit müssen kein Widerspruch sein Green IT neugedacht - Ein Schlagwort entwickelt sich, Ganzheitlichkeit ist gefragt Native oder Cross Plattform? Eine Kurzanleitung für Entscheider
Vermeiden, vermindern, kompensieren - Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit müssen kein Widerspruch sein
Green IT neugedacht - Ein Schlagwort entwickelt sich, Ganzheitlichkeit ist gefragt
Native oder Cross Plattform? Eine Kurzanleitung für Entscheider
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48 | <strong>IT</strong> INFRASTRUKTUR<br />
Einerseits sind die Komponenten und<br />
ihre Vernetzung über Aufrufbeziehungen<br />
zu betrachten. Andererseits sind die<br />
Komponenten entsprechend ihres Entwicklungsmodells<br />
klassifiziert. Dabei<br />
stehen die Komponenten A1 und A2 für<br />
Applikationen, die nach einem agilen<br />
Vorgehensmodell (A) weiterentwickelt<br />
werden. C1, C2 und C2 sind Komponenten<br />
mit einem klassischen Vorgehensmodell<br />
(C).<br />
Erfolgsfaktor: Dienste für eine<br />
Two-Speed-<strong>IT</strong><br />
Dienste spielen in einer modernen Systemlandschaft<br />
eine zentrale Rolle. Schon<br />
Bild 2: Visualisierung des Problems.<br />
Die C-Applikationen der<br />
Kernapplikation benötigen<br />
neue Dienste.<br />
Fehlende Dienste bremsen die<br />
A-Projekte<br />
Die Entwicklung ist nicht mit der Einführung<br />
abgeschlossen. Das ist nur der Startpunkt<br />
für die Weiterentwicklung und Pflege<br />
eines Systems.<br />
Wenn zu Beginn das A-Projekt die benötigten<br />
Dienste bekommen oder sich Abhilfe<br />
geschaffen hat, so verstummt damit<br />
nicht der Ruf nach neuen oder überarbeiteten<br />
Diensten.<br />
A1<br />
A2<br />
Diensten gebildet werden. In solch einem<br />
Fall sollte man sich überlegen, ob es noch<br />
andere potentielle Verbraucher solch eines<br />
Dienstes gibt. In diesem Fall ist eine<br />
allgemeine Bereitstellung und langfristig<br />
eine enge Integration in das passende<br />
System empfehlenswert.<br />
Die Agilität birgt in sich die Gefahr, dass<br />
vermeintlich kurzlebige Lösungen „unsauber“<br />
umgesetzt werden, die danach mehr<br />
und mehr zu einem Problem werden können.<br />
Es ist also wichtig, sich auch über<br />
die längerfristigen Aspekte frühzeitig Gedanken<br />
zu machen.<br />
Falls die Anforderungen an die Datenaktualität<br />
und -verwendung dies zulassen,<br />
kann ein fehlender Dienst über eine asynchrone<br />
Datenbereitstellung kompensiert<br />
werden. Dies kann beispielsweise für<br />
Stammdaten genutzt werden, die sich selten<br />
ändern. Hier wäre eine Datenversorgung<br />
für eine lesende Komponente ein<br />
gangbarer Weg.<br />
C1<br />
C2<br />
lange zieht die „service-oriented architecture“<br />
(SOA) ihre Kreise durch die <strong>IT</strong>. Neuerdings<br />
werden einige Grundgedanken<br />
daraus weiter vorangetrieben und finden<br />
sich zunehmend als Micro-Services in<br />
neu konzipierten Systemen wieder.<br />
Für eine Two-Speed-<strong>IT</strong> müssen auch die<br />
beteiligten Dienste ins Auge gefasst werden.<br />
Damit die schnelllebigen A-Komponenten<br />
entwickelt werden können, müssen<br />
die benötigten Back-end-Dienste genutzt<br />
werden können. Im Idealfall stehen<br />
die Dienste der C-Komponenten bereits in<br />
einer technisch verwertbaren Form zur<br />
Verfügung. Alternativ können Wege gesucht<br />
werden, um fehlende Dienste zu<br />
kompensieren.<br />
C3<br />
Quelle: www.explore.iteratec.com/blog/<br />
Das Business – beispielsweise in Banken<br />
und Versicherungen – will und muss neue<br />
Produkte einführen. Dabei kommt man<br />
über kurz oder lang nicht an den C-Applikationen<br />
der Kernsysteme vorbei. Dort<br />
werden neue Dienste benötigt. Durch die<br />
Trägheit der C-Projekte kann dies nicht in<br />
der Geschwindigkeit geschehen, die von<br />
den A-Projekten gewünscht wäre (siehe<br />
Bild 2).<br />
Erfolgsfaktor: Kompensation von<br />
fehlenden Diensten<br />
Eine naheliegende Art, mit fehlenden<br />
Diensten umzugehen, ist es, diese einfach<br />
im Rahmen des Projekts zu bauen.<br />
Dazu gibt es einige Muster, die hierbei<br />
Anwendung finden können:<br />
Die Dienste können idealerweise aus der<br />
Komposition von anderen, bestehenden<br />
Die schlechteste aller Möglichkeiten soll<br />
auch nicht ungenannt bleiben. Dies wäre<br />
die schlichte Reimplementierung der fehlenden<br />
Funktionalität. Damit bekommt<br />
man eine Duplizierung in die Systeme die<br />
absolut unerwünscht ist. Im besten Fall<br />
hat dies doppelten Aufwand bei einer<br />
Anpassung zur Folge. Im schlechtesten<br />
Fall laufen die beiden Implementierungen<br />
auseinander und produzieren verschiedene<br />
Ergebnisse – fachlich gesehen ein<br />
GAU. Leider ist das trotzdem immer wieder<br />
einmal zu beobachten.<br />
Erfolgsfaktor: Technische<br />
Anbindung von Diensten<br />
Dass ein Dienst in einer C-Komponente<br />
vorhanden ist heißt noch nicht, dass er<br />
auch von einer A-Komponente angesprochen<br />
werden kann. Hierzu müssen unter<br />
Umständen auch noch technische Hürden<br />
überwunden werden.<br />
Auch wenn es prinzipiell technische<br />
Möglichkeiten gibt, dass beispielsweise<br />
Cobol-Programme auf dem Host mit Programmen<br />
in C# oder Java auf virtuellen<br />
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