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IT Management Januar/Februar 2022

Vermeiden, vermindern, kompensieren - Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit müssen kein Widerspruch sein Green IT neugedacht - Ein Schlagwort entwickelt sich, Ganzheitlichkeit ist gefragt Native oder Cross Plattform? Eine Kurzanleitung für Entscheider

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Green IT neugedacht - Ein Schlagwort entwickelt sich, Ganzheitlichkeit ist gefragt
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<strong>IT</strong> INFRASTRUKTUR | 47<br />

• Das Produkt – und die unterstützenden<br />

<strong>IT</strong>-Systeme – sind zum Entwicklungsbeginn<br />

nur vage definiert und müssen erst<br />

mitwachsen.<br />

• Nachvollziehbarkeit und Dokumentation<br />

spielen für kurzlebige Software-Features<br />

eine untergeordnete Rolle.<br />

Es muss nun ein Weg gefunden werden,<br />

mit dieser Situation umzugehen. Ein Lösungsansatz<br />

dieses Dilemmas besteht darin,<br />

für die verschiedenen Bereiche unterschiedliche<br />

Vorgehensmodelle für die<br />

Software-Entwicklung vorzusehen. Diese<br />

Abkehr von einem uniformen Vorgehensmodell<br />

innerhalb eines Unternehmens<br />

führt zu einer „Two-Speed-<strong>IT</strong>“.<br />

Erfolgsfaktor: Separierbarkeit<br />

der Komponenten nach Entwicklungsmodell<br />

Ein Erfolgsfaktor für eine Two-Speed-<strong>IT</strong><br />

ist eine Separierung der Systemlandschaft<br />

in mehrere möglichst unabhängige<br />

Teile. Diese können dann umso einfacher<br />

nach den beiden Paradigmen<br />

behandelt werden.<br />

<strong>IT</strong> ist heute vernetzt<br />

In früheren Zeiten wurden alleinstehende<br />

<strong>IT</strong>-Systeme gebaut und betrieben. Für viele<br />

Kunden wurden noch Anfang des Jahrtausends<br />

solche Solitäre gebaut.<br />

Heute findet man das kaum noch. Die<br />

Systeme stehen nicht mehr für sich alleine,<br />

sondern sind vernetzt. Nur im Verbund<br />

kommen alle Aspekte des fachlichen<br />

und technischen Know-hows des<br />

Geschäfts zum Tragen. Der Wert der<br />

Systeme für ein Unternehmen wandert zunehmend<br />

in die Vernetzung. Mehrfache<br />

Datenpflege und potentielle Inkonsistenzen<br />

werden vermieden. Hierdurch lassen<br />

sich dann auch verborgene Beziehungen<br />

zwischen den unterschiedlichen Daten<br />

aufspüren und ausnutzen.<br />

Wenn wir einen Schnitt der Systemlandschaft<br />

in agile und klassische Komponenten<br />

in Betracht ziehen, dann müssen<br />

die fachlichen Applikationen realisierbar<br />

sein, die unter Umständen mehrere<br />

solcher Komponenten der beiden Arten<br />

nutzen müssen. Dem gegen-über steht<br />

die Möglichkeit, vollständig unabhängige<br />

Applikationen nach jeweils eigenen<br />

Entwicklungsmodellen umzusetzen.<br />

Die einzelnen Komponenten erhalten<br />

Aufgaben, die nur sie durchführen. War<br />

es vormals üblich, querschnittliche Aufgaben<br />

wie beispielsweise eine Kundenverwaltung<br />

in den diversen Systemen separat<br />

zu halten, so wird diese Aufgabe nun<br />

einer zentralen Komponente übertragen<br />

(siehe Bild 1). Die anderen Komponenten<br />

benutzen jetzt deren Schnittstellen, ohne<br />

die Funktionalität zu duplizieren.<br />

Es ist in der Regel bei etablierten Firmen<br />

nicht möglich, die <strong>IT</strong> mit einem Schlag<br />

aus der „langsamen“ Welt der Kernsysteme<br />

in die „schnelle“ Welt der Frontend-Systeme<br />

zu transformieren. Damit<br />

sind auch gleich die zwei Bereiche genannt,<br />

die charakteristisch für die verschiedenen<br />

Geschwindigkeitsanforderungen<br />

stehen. Trotzdem sei bemerkt,<br />

dass diese Bereiche nicht zwangsweise<br />

auf diese Weise zugeordnet werden<br />

müssen. Auch Kernsysteme können agil<br />

und Frontend-Systeme klassisch erstellt<br />

werden.<br />

Ein Beispiel wäre in der Finanzbranche<br />

die Abwicklung eines neuen Produkts in<br />

einer eigenen Applikation. Das bedeutet<br />

aber auch, dass der gesamte Prozess<br />

der Abwicklung separiert wird. Das<br />

kann beispielsweise dann sinnvoll sein,<br />

wenn die gruppe klein und das Produkt<br />

zeitlich begrenzt ist. Da in diesem Fall<br />

die Grenzen klar gezogen sind, beeinflussen<br />

sich die Entwicklungsmodelle<br />

nicht.<br />

In der freien Wildbahn<br />

sind die Übergänge natürlich<br />

fließend, sodass<br />

auch die Separierbarkeit<br />

nur graduell möglich<br />

wird. Je enger die<br />

Kopplung der verschiedenen Systeme<br />

ist, desto schwieriger wird ein<br />

Vorgehen mit unterschiedlichen Entwicklungsmodellen.<br />

C1<br />

C2<br />

Bild 1: In der Abbildung wird versucht,<br />

der Kontext einer Two-Speed-<strong>IT</strong> zu visualisieren.<br />

A1<br />

Quelle: www.explore.iteratec.com/blog/<br />

C3<br />

A2<br />

www.it-daily.net

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