Pirouette No. 02/2022 Februar

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12 US-Meisterschaften Madison Chock und Evan Bates Foto: Ritoss Kaitlin Hawayek und Jean-Luc Baker gewannen die erwartete Bronzemedaille (mit 205 Punkten) und sind damit erstmals bei Olympia dabei. Aber es wurde knapper als erwartet, weil Hawayek von Juli bis November wegen einer im Sommertraining erlittenen Gehirnerschütterung mit folgenden Schwindelanfällen gehandicapt war. Im Rhythmustanz zu Blues und Disco von Donna Summer wackelte sie beim ersten Twizzle. Dadurch verloren sie zwei Levels und viele Pluspunkte und hatten 1,46 Punkte Rückstand auf Platz 3. Aber mit einer überzeugenden Kür zu zwei Chopin-Stücken konnten sie aus diesem Rückstand einen Vorsprung von 2,41 Punkten machen. Alle drei Spitzenpaare trainieren seit Jahren in Montreal. Caroline Green und Michael Parsons aus der Schule von Alexei Kiliakov kamen auf Platz vier mit 203 Punkten. Ihr Rhythmustanz gelang ausgezeichnet, hier dominierte +3 für die Elemente. Auch in der Kür machten sie keinen Fehler, aber ihre Präsentation war etwas schwächer. Platz 5 mit 187 Zählern erreichten Emily Bratti und Ian Somerville mit 187,98 Punkten, Rang sechs Katarina Wolfkostin und Jeffrey Chen aus der Shpilband-Schule mit 187,27 Zählern. Nur auf Rang 7 mit 185 Punkten landeten die sichtlich enttäuschten Christina Carreira/Anthony Ponomarenko. Die Pirouette schrieb schon vor einiger Zeit, es zeichne sich ab, dass sie nicht das Spitzenpaar werden, das sie sich erträumt hatten, vor allem weil Ponomarenko viel Mühe bei den Hebungen hat. Juniorenweltmeisterin Avonley Nguyen und ihr neuer russischer Partner Gregory Smirnov wollten ihr Debüt geben, konnten aber wegen Hüftbeschwerden von Smirnov nicht teilnehmen. Cain-Gribble/LeDuc Paarlaufmeister Neue und überlegene Paarlaufmeister mit 225 Punkten wurden Ashley Cain-Gribble und Timothy LeDuc aus dem Großraum Dallas in Texas. Im KP zur Filmmusik „Nurejev - The White Crow“ glückten der Tochter des Trainerehepaares Cain und ihrem Eislauf-Partner sieben erstklassige Elemente, darunter der weltweit nur selten gezeigte parallele 3R. Auch ihr Laufstil, gefördert von Choreograf Misha Ge, war bedeutend eleganter als früher, so wie es die Musik erfordert. „Diese Musik ist ein tolles Vehikel, um uns herauszuheben, besonders mit der Schrittfolge“, kommentierte Le Duc. Das brachte ihnen etwas übertriebene 79 Punkte. In der Kür zur Filmmusik W.E. von Abel Korzeniowski erhielten zehn der elf Elemente überwiegend Bewertungen von +4, nur die Sprungkombination aus 3S-2T-2R bekam Minuspunkte, weil Cain-Gribble den Salchow doppelt sprang. Jessica Calalang und Brian Johnson aus Irvine in Kalifornien kamen auf den zweiten Rang mit 209 Punkten. Hebungen und Twist waren Weltklasse, aber die Einzelsprünge klappten nicht wie gewünscht. Sie sind erster Ersatz für Peking, nachdem sich nach langwierigem Forschen im Spätsommer herausstellte, dass eine Kosmetikcreme Calalangs positiven Dopingtest vom Januar 2021 verursacht hatte, der eine längere Sperre verursacht hätte. Bronze mit 191 Zählern ging an Audrey Lu und Misha Mitrofanov aus Norwood bei Boston. So gut wie bei der Golden Spin, bei der sie die beiden Spitzenpaare aus Kalifornien geschlagen hatten (siehe Januarheft, S. 24), waren sie diesmal nicht, denn zwei Stürze in der Kür beim 3T und dem Wurfrittberger trübten den Gesamteindruck. Aber die sind ein Paar der Zukunft. Emily Chan und Spencer Howe, ebenfalls aus Norwood, belegten Rang vier nach Problemen nicht nur bei den Einzelsprüngen. Auf Platz fünf kamen Katie McBeath, mit 27 Jahren erst in der zweiten Saison Paarläuferin, und der sehr erfahrene Nathan Bartholomay, der schon 2014 (mit Felicia Zhang) bei den Olympischen Spielen war. Sie wechselten Ashley Cain-Gribble und Timothy LeDuc Foto: Skate Canada/Earl im Sommer nach Irvine zu den Trainern Jenni Meno, Todd Sand und Chris Knierim. Einen Tag vor dem KP mussten die Favoriten und Vorjahresmeister Alexa Knierim und Brandon Frazier ihre Teilnahme absagen. Denn Frazier war nicht nur positiv auf das Virus getestet worden, sondern war richtig krank und dokumentierte dies in einem Video, in dem er seine beinahe verlorene Stimme hören ließ. Aber weil sie im Herbst beim Grand Prix in Grenoble die höchste Punktzahl aller US-Paare erreicht hatten und das beste US-Paar bei der WM 2021 waren, erhielten sie neben den neuen Meistern einen der beiden olympischen Startplätze der USA, wenn sie bis zur Abreise wieder gesund sind und China sie einreisen lässt. Chelsea Liu und Danny O’Shea zogen ihre Teilnahme schon Ende November zurück, nachdem Liu sich beim Warschau Cup eine Gehirnerschütterung zuzog, die schwerer war, als sie aussah. Bei den Juniorenwettbewerben gab es keine wirklich erstklassigen Leistungen. Schlagzeilen machten höchstens die in Wiesbaden als US- Soldatenkind geborene Eistänzerin Isabella Flores und ihr Partner Dimitri Tsarevsky. Sie hatten im Herbst 2021 zweimal Silber in Courchevel und Danzig gewonnen und galten als Mitfavoriten. Aber sie gingen nicht an den Start und Flores schrieb in den sozialen und in halbseriösen Medien, dass die Eltern von Tsarevsky ihren 18 Jahre alten Sohn zu Hause einsperrten, weil sie ihm verbieten wollten, weiterhin mit ihr eiszutanzen. Später stand in einer Lokalzeitung, die russischstämmige Familie gehöre einer Sekte an und wolle ihren Sohn wegen eines Verstoßes gegen ihre religiösen Verhaltensregeln auf diese Weise bestrafen. Ob dies der Wahrheit entspricht, blieb unklar. Klaus-Reinhold Kany
Hevelius Cup 2022 Erster Synchronwettbewerb der ISU-Challenger Serie Endlich meldet sich das Synchroneiskunstlaufen bei dem ersten Wettbewerb der ISU- Challenger Serie auf der großen internationalen Bühne zurück. Gastgeber waren der polnische Eislaufverband und die wunderschöne alte Hansestadt Gdansk (Danzig). Vor dem Hintergrund der gerade alles überrollenden Welle der Omikron-Mutation waren die Blicke Richtung Polen erwartungsvoll, aber auch skeptisch und wohl auch ein wenig ängstlich, aber tatsächlich lief alles reibungslos. Zurückgezogen hatte vor Wettbewerbsbeginn nur das finnische Team Lumineers Senior, denn zwei der Läuferinnen wurden vor der Abreise nach Polen positiv auf das Corona-Virus getestet. Insgesamt starteten sechs Meisterklasse-Teams und sieben Juniorenmannschaften. In beiden Wettbewerben zeigten, wie inzwischen in fast allen Eiskunstlauf Disziplinen, die russischen Teams, wo der Hammer hängt. Meisterklasse | Hevelius Cup 2022 KP Kür Pkt 1 Team Tatarstan – Russland 1 1 226.00 2 Team Crystal Ice Senior – Russland 2 3 212.04 3 Team Dream Edges Senior – Finnland 3 2 210.35 4 Team Passion – Ungarn 4 4 170.85 5 Ice Fire Senior – Polen 5 5 145.24 6 Team United Angels – Deutschland 6 6 129.39 Nicht angetreten: – Team Lumineers Senior – Finnland – – – Junioren | Hevelius Cup 2022 KP Kür Pkt 1 Team Crystal Ice Junior – Russland 1 1 201.87 2 Team Valley Bay Synchro Junior – Finnl. 2 2 180.72 3 Teams Elite Junior – Ver. Staaten 3 3 169.74 4 Team Lexettes Junior – Ver. Staaten 5 4 149.86 5 Team Ice Fire Junior – Polen 4 5 140.50 6 Team Illuminettes Junior – Niederl. 6 6 112.76 7 Team Le Soleil – Polen 7 7 107.11 13 Hevelius Cup & Lumière Cup Synchron Im Meister-Wettbewerb setzte sich Team Tartastan mit 226 Punkten und deutlichem Abstand gegen das ebenfalls sehr starke Team Ice Crystal Senior durch. Die beiden russischen Teams erhielten keine negativen Elementebewertungen. Team Tartastan beste Bewertung war eine + 5, bei Ice Crystal Senior dagegen + 4. Besonders eindrucksvoll gelang Tartastan das No Hold-Element, das nicht nur in der Ausführung Level 4, sondern im Schritt ebenfalls Level 4 erreichte. Zusätzlich gab es von den Preisrichtern noch 2,36 Punkte dazu. Noch etwas höher wurde die Gruppenhebung mit insgesamt 10,35 Punkten belohnt, die im Schwierigkeitsgrad durchaus vergleichbar mit einem Vierfachsprung ist. Die Elemente der Zweitplatzierten waren ähnlich stark, bekamen aber etwas weniger Pluspunkte. Knapp hinter Ice Crystal Senior platzierten sich die finnischen Dream Edges Senior, deren stärkste Elemente ebenfalls die Gruppenhebung und das No-Hold-Element waren. Deutschland wurde von den United Angels aus Stuttgart vertreten, die sich mit viel Engagement und Freude auf der großen Wettbewerbsbühne zurückmeldeten. Aber die vielen durch Corona bedingten Trainingsausfälle und die große Aufregung beim ersten großen Wettbewerb nach zwei Jahren konnten sie nicht ganz verbergen. Das beste Juniorenteam Ice Crystal Junior kommt ebenfalls aus Russland und setzte sich mit 201 Punkten, großartigen Elementen und tollen Komponenten und mit einem Abstand von mehr als 20 Punkten zum zweitplatzierten und ebenfalls mit einer souveränen Leistung glänzenden Team Valley Bay Synchro Junior aus Finnland durch. Die Bronzemedaille ging an das US-Team Elite Junior, das sich auch in guter Form zeigte. ••• Lumière Cup 2022 Zweiter Wettbewerb der Synchron-Challenger Serie Mit einer Sondergenehmigung der Regierung konnte der Lumière Cup trotz der auch in den Niederlanden grassierenden Omikron-Welle stattfinden. Das Teilnehmerfeld der Meisterklasse schrumpfte aber leider von 12 ursprünglich gemeldeten Teams auf fünf, bei den Junioren von ursprünglich 14 auf 6. So zogen die mehrfachen Weltmeisterinnen Marigold Ice Unity aus Finnland ebenso wie Team Berlin 1 wegen Corona-Infektionen zurück. Darüber hinaus sah sich der Veranstalter gezwungen, den Wettbewerb der Kategorien Advanced Novice und der Interclub-Wettbewerbe abzusagen. Zuschauer waren nicht erlaubt. Trotzdem war die Atmosphäre in der Halle sehr positiv und fröhlich, es waren Animateure engagiert worden, die den Teams im Zuschauerbereich ordentlich einheizten. Sehenswert war der Wettbewerb allemal, schon wegen der beiden russischen Teams Paradise und Crystal Ice Senior. Deutschland wurde von den Skating Graces vertreten. Team Paradise dominiert Die Russinnen, die im KP mit Musik von den Gipsy Kings und in der Kür mit „Samson und Delilah“ wunderbar weich und mit sehr eleganten Bewegungsabläufen unterwegs waren, gewannen den Wettbewerb mit insgesamt 18 Punkten Vorsprung. Die Elemente waren ebenso exzellent wie die Komponenten. Paradise lag klar vor der Konkurrenz aus dem eigenen Land, obwohl das Kreativelement nicht gegeben wurde (wegen der Hebung über Schulterhöhe?) und dieses dem Team Crystal Ice Senior immerhin fünf Punkte einbrachte. Die Bewertungen für die Ausführung der Elemente lagen bei Paradise im Durchschnitt zwischen + 4 und +5 und fast alle Elemente wurden mit höchstem Level gezeigt. Besonders schön war das Twizzle-Element mit Level 4, aber auch wie bereits beim Helvelius Cup in der Woche zuvor, der No-Hold-Block, der mit Level 4 für das Element und die Schritte belohnt wurde. Crystal Ice Senior war ebenfalls stark, hatte aber einen Sturz im No-Hold-Element und das erste Kreuzen wurde zwar mit Level 4 bewertet, der Kreuzungspunkt nur mit Level 1. Das Team hat für das Kurzprogramm die Mondscheinsonate von Beethoven und für die Kür einen Titel namens „Bang Bang - Battle Without Honor or Humanity“ aus dem Film „Kill Bill“) gewählt. Insgesamt war die Bewertung nicht ganz so hoch wie bei Paradise. Trotzdem reichte es noch für einen Vorsprung von knapp 50 Punkten vor den Bronzemedaillengewinnerinnen Les Zoulous aus Frankreich, deren neues KP zu „Feel the Sound of Kenya“ besonders emotional ist. Die Kür läuft das Team zu „The World of La Rochelle“. Einen guten vierten Platz erreichten die Skating Graces aus Chemnitz, die im Kurzprogramm zur Musik „Unstoppable“ von The Phantoms und in der Kür zu Musiken aus dem Film „Xena – the Warrior Princess“ laufen. Bei den Juniorinnen gewann Team Crystal Ice Junior aus Russland klar vor dem US-Team Image und den Schweizer Cool Dreams Junior. mb Meisterklasse | Lumière Cup 2022 KP Kür Pkt 1 Team Paradise – Russland 1 1 226.55 2 Team Crystal Ice Senior – Russland 2 2 208.61 3 Team Zoulous – Frankreich 3 3 154.81 4 Team Skating Graces – Deutschland 4 4 138.27 5 Team Ice United – Niederlande 5 5 127.48 Junioren | Lumière Cup 2022 KP Kür Pkt 1 Team Crystal Ice Junior – Russland 1 1 206.15 2 Team Image Junior – Ver. Staaten 2 2 166.48 3 Team Cool Dreams Junior – Schweiz 3 3 123.59 4 Team Le Soleil – Polen 4 4 114.00 5 Team Starlight Junior – Schweiz 5 5 106.26 6 Team Zazou Junior – Frankreich 6 6 100.68
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Seite 9 und 10: Favoriten siegen bei der Kanadische
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Seite 21 und 22: mal bei Alexander Zhulin in Moskau.
Seite 23 und 24: Drei russische Paare vorne Die Paar
Seite 25 und 26: 25 Europameisterschaften Minerva Fa
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Seite 31 und 32: überzeugte er mit zwei Vierfachen,
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Seite 35 und 36: 35 Eislaufgeschichte Bruno Grauel M

Pirouette No. 02/2022 Februar

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