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INSIDER - Mitarbeiterzeitung Kesseböhmer Ladenbau, Sonderausgabe

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12/2021<br />

SONDERAUSGABE<br />

LADENBAU<br />

Es wächst zusammen,<br />

was zusammengehört<br />

Einer für alle – alle für einen<br />

Seite 6<br />

Warum jetzt alle<br />

gewinnen<br />

Ein Interview mit Jan Staehler<br />

Seite 18<br />

News aus dem<br />

Bereich <strong>Ladenbau</strong><br />

Investitionen, Führungswechsel etc.<br />

Seite 23


2 <strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

Einkaufen ist heute mehr als nur die Versorgung mit Lebensmitteln.<br />

Vom Lebensmitteleinzelhandel bis zum Discounter, ob große oder kleine Flächen, aufwändig oder pragmatisch: Wir machen Märkte zu einem<br />

Ort, an dem sich die Kunden gern aufhalten, einkaufen, stöbern und probieren. Gemeinsam entwickeln wir modernste Einkaufskonzepte.


<strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

3<br />

VORWORT<br />

Sie lesen gerade in einer <strong>Sonderausgabe</strong><br />

unseres <strong>INSIDER</strong>. Das ist ein Novum und<br />

hat einen guten Grund.<br />

Denn dieser <strong>INSIDER</strong> beschäftigt sich mit<br />

Veränderung, einer Veränderung, die wir<br />

gerade in unserem größten Geschäftsfeld,<br />

dem <strong>Ladenbau</strong>, gestalten. Unter dem Dach<br />

eines neu gegründeten Unternehmens, der<br />

<strong>Kesseböhmer</strong> <strong>Ladenbau</strong> GmbH & Co. KG,<br />

bündeln wir künftig alle unsere Aktivitäten<br />

in diesem Bereich. An diesem Wandlungsprozess<br />

beteiligt sind vier sehr erfolgreich<br />

agierende Einzelunternehmen der <strong>Kesseböhmer</strong>‐Gruppe<br />

mit insgesamt rund 1.600<br />

Kolleginnen und Kollegen: HNP Metalltechnik<br />

in Quedlinburg, <strong>Kesseböhmer</strong> Warenpräsentation<br />

in Bohmte, Krause Metall in Herrnhut<br />

und Storebest in Lübeck.<br />

Veränderungen können zuweilen Bedenken<br />

auslösen. Mit diesem <strong>INSIDER</strong> möchten wir<br />

Ihnen Ihre möglichen Bedenken nehmen,<br />

Ihre Fragen beantworten, unsere Beweggründe<br />

erläutern und über unsere Pläne<br />

informieren. Jede Einzelne und jeden Einzelnen<br />

von Ihnen möchten wir mitnehmen bei<br />

dieser Umgestaltung. Begleiten Sie uns bei<br />

diesem Schritt und tragen Sie Ihren Teil dazu<br />

bei, damit die „<strong>Ladenbau</strong>‐Familie“ innerhalb<br />

der <strong>Kesseböhmer</strong>‐Unternehmensgruppe enger<br />

zusammenrückt.<br />

„Wer nicht mit der Zeit geht,<br />

geht mit der Zeit.“<br />

Friedrich Schiller<br />

Die Welt verändert sich, verlangt nach anderen<br />

Strukturen und Strategiewechseln. Wir<br />

als Unternehmen wollen den Wandel aktiv<br />

mitgestalten. Wir springen nicht auf jeden<br />

Zug auf, der vorüberfährt, erkennen aber die<br />

wesentlichen Dinge, denen wir uns anpassen<br />

müssen, um national und international<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben und um auch<br />

zukünftig mit „<strong>Ladenbau</strong> made in Germany“<br />

den Anforderungen unserer Kunden gerecht<br />

werden zu können.<br />

Einmal angenommen, Sie möchten bei sich<br />

zu Hause ein Zimmer komplett neu einrichten,<br />

einen Hauswirtschaftsraum zum<br />

Beispiel. Wäre es da nicht fantastisch, Sie<br />

bräuchten für Ihre vielfältigen Ansprüche,<br />

wie Waschmaschine und Trockner, Bügelstation,<br />

Wäschekörbe, Schränke und Regale,<br />

nur eine einzige Bestellung aufgeben,<br />

bekämen alles aus einer Hand und hätten<br />

immer nur einen, Ihren ganz persönlichen<br />

Ansprechpartner? Genau diesen Vorteil können<br />

wir unseren Kunden im <strong>Ladenbau</strong> nun<br />

bieten!<br />

Zusammen stark<br />

Hinzu kommt, dass wir als Unternehmensgruppe<br />

weltweit agieren. Allein im Geschäftsbereich<br />

<strong>Ladenbau</strong> sind wir mit Vertriebsbüros<br />

und Lagern in den USA, in<br />

Frankreich, Großbritannien und Polen<br />

vertreten. In diese Länder haben wir<br />

unsere deutschen Kunden begleitet,<br />

sehen darüber hinaus aber weiteres<br />

Potenzial, um international Marktanteile<br />

breiter aufzustellen. Die Herausforderungen<br />

sind groß, da gerade diese<br />

Märkte auch bei unseren Wettbewerbern<br />

im Fokus stehen. Wir müssen uns darum<br />

effizienter organisieren und die Stärken<br />

jedes einzelnen Betriebes ausbauen.<br />

Als Vertreter der Inhaberfamilie bin ich überzeugt<br />

davon, dass wir dem <strong>Ladenbau</strong> mit der<br />

Gründung der neuen <strong>Kesseböhmer</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

GmbH & Co. KG einen kräftigen Impuls<br />

verleihen können und das Geschäftsfeld<br />

zukunftsorientiert ausrichten. Denn schon<br />

jetzt gehört die Gesellschaft mit ihrem Produktspektrum<br />

und ihrer Leistungsfähigkeit<br />

aus den vier deutschen Standorten zu den<br />

drei führenden <strong>Ladenbau</strong>unternehmen in<br />

Europa. Zusammen sind die Unternehmen in<br />

Bohmte, Herrnhut, Lübeck und Quedlinburg<br />

noch stärker als jedes für sich allein.<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen, für die Umstrukturierung<br />

unserer <strong>Ladenbau</strong>sparte<br />

ziehen wir alle an einem Strang. Ich lade<br />

Sie darum gern zur Lektüre dieses <strong>INSIDER</strong><br />

ein und bitte Sie, uns direkt anzuschreiben,<br />

wenn es uns nicht vollumfänglich gelungen<br />

sein sollte, all Ihre Fragen mit diesem Magazin<br />

zu beantworten.<br />

Bis Ende März 2022 steht Ihnen dazu die<br />

E‐Mail‐Adresse XXXXX zur Verfügung.<br />

Ihr<br />

Oliver <strong>Kesseböhmer</strong>


4 <strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong>


<strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

5<br />

INHALTVERZEICHNIS<br />

Vorwort<br />

von<br />

Oliver <strong>Kesseböhmer</strong><br />

Seite 3<br />

Es wächst zusammen,<br />

was zusammengehört<br />

Die neue <strong>Kesseböhmer</strong><br />

<strong>Ladenbau</strong> GmbH & Co. KG<br />

Seite 6<br />

Fragen &<br />

Antworten<br />

zur neuen <strong>Kesseböhmer</strong><br />

<strong>Ladenbau</strong> GmbH & Co. KG<br />

Seite 9<br />

Vier Werke –<br />

ein Unternehmen<br />

Die vier Standorte<br />

der <strong>Ladenbau</strong>sparte im Portrait<br />

Seite 10<br />

Wandel<br />

im Handel<br />

Unsere Herausforderung<br />

für die Zukunft<br />

Seite 16<br />

Warum jetzt<br />

alle gewinnen<br />

Ein Interview<br />

mit Jan Staehler<br />

Seite 18<br />

1.600<br />

Kolleginnen & Kollegen<br />

– ein Team<br />

Seite 20<br />

NEWS · NEWS · NEWS<br />

Nachrichten<br />

aus den Unternehmen<br />

Seite 23<br />

Hätten Sie‘s gewusst?<br />

Wissens- und Bemerkenswertes,<br />

Erstaunliches & Unglaubliches<br />

aus der Welt des <strong>Ladenbau</strong>s<br />

Seite 26<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: <strong>Kesseböhmer</strong> Holding KG<br />

Redaktion: Bianca Schmand-Hannemann,+ bic.PR<br />

Gestaltung: XXXXX<br />

Organigramm Seite 7: XXXXX<br />

Grafik Seite 8: XXXXX


6 <strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

ES WÄCHST ZUSAMMEN,<br />

WAS ZUSAMMENGEHÖRT<br />

In diesem Jahr hat die <strong>Kesseböhmer</strong>-Unternehmensgruppe<br />

damit begonnen, ihre <strong>Ladenbau</strong>aktivitäten unter einem Dach<br />

zu bündeln. Dazu wurde am 13. Juli 2021 die <strong>Kesseböhmer</strong><br />

<strong>Ladenbau</strong> GmbH & Co. KG mit Sitz in Bad Essen-Dahlinghausen<br />

gegründet. Geführt wird die neue Gesellschaft von Oliver<br />

<strong>Kesseböhmer</strong> und Jan Staehler, der das operative Geschäft von<br />

Bohmte aus steuert.<br />

HNP Metalltechnik in Quedlinburg, <strong>Kesseböhmer</strong> Warenpräsentation<br />

in Bohmte, Krause Metall in Herrnhut und Storebest in Lübeck<br />

– diese vier Unternehmen und Produktionsstätten sollen jetzt in einem<br />

integrativen Prozess unter dem Dach der neuen <strong>Kesseböhmer</strong><br />

<strong>Ladenbau</strong> GmbH & Co. KG zusammenwachsen. Dabei firmieren sie<br />

jeweils weiter unter ihrem bisherigen Namen.<br />

Während Herrnhut und Quedlinburg schon länger sehr eng mit der<br />

<strong>Kesseböhmer</strong> Warenpräsentation in Bohmte zusammenarbeiten<br />

und sich zu wichtigen Mitgliedern der Gruppe entwickelt haben –<br />

Herrnhut als Spezialist für Drahtverarbeitung und Quedlinburg mit<br />

Kompetenzen in der Pulverbeschichtung und Montage –, agierte<br />

Storebest bislang meist eigenständig. Die aktuellen Veränderungen<br />

wirken sich darum in Lübeck stärker aus als an den anderen Standorten.<br />

Vier Standorte – ein Vertrieb<br />

Die in Lübeck ansässigen Funktionsbereiche Controlling, Einkauf, IT,<br />

Personalwesen und Vertrieb werden künftig – genauso wie der Vertrieb<br />

für Bohmte – zentral gesteuert. Ziel dieser Umstrukturierung<br />

ist es, dem Kunden nach dem Prinzip „One Face to the Customer“<br />

zu begegnen.<br />

Ein logischer Schritt, vor allem aus Kundensicht: Denn zwischen<br />

<strong>Kesseböhmer</strong> Warenpräsentation mit kundenindividuellen Regalierungssystemen<br />

sowie spezialisierten Warenpräsentationen für<br />

Backwaren oder den Textilhandel und Storebest als Hersteller von<br />

Kassentischen und Systemregalierung ergaben sich bereits in der<br />

Vergangenheit zahlreiche Synergien.<br />

So arbeiten die beiden großen <strong>Ladenbau</strong>unternehmen der Gruppe<br />

schon lange mit nahezu identischem Kundenstamm, haben oft sogar<br />

die gleichen Ansprechpartner in den großen Handelsunternehmen,<br />

die wissen, dass auch Storebest seit 22 Jahren zur <strong>Kesseböhmer</strong>-<br />

Gruppe gehört. Das sorgte nun für entsprechenden Druck von Marktseite<br />

aus, die Geschäftsbeziehungen zu optimieren.<br />

Für den Kunden bedeutet die neue <strong>Kesseböhmer</strong> <strong>Ladenbau</strong> GmbH<br />

& Co. KG, dass er künftig nur noch einen Lieferanten anlegen, nur<br />

einen Rahmenvertrag abschließen und nur eine Bestellung aufgeben<br />

muss. Und pro Kunde gibt es künftig – unabhängig vom Standort –<br />

einen Haupt-Ansprechpartner, den so genannten Leadseller.<br />

Einer für alle – alle für einen<br />

Die Umstrukturierung bringt aber auch aus Unternehmens- und<br />

Wettbewerbssicht viele Vorteile. Die Anforderungen der großen Handelsunternehmen<br />

gestalten sich inzwischen so vielfältig, dass sie<br />

von einem Unternehmen allein nicht mehr bewältigt werden können.<br />

Es gilt darum, im Sinne des Kundennutzens die Kompetenzen der<br />

einzelnen Standorte zu stärken, das Zusammenwirken der Unternehmen<br />

zu optimieren und so Prozesse effizienter zu gestalten.<br />

Eine wesentliche Änderung betrifft darum den Bereich Engineering,<br />

der sich nun in Produkt- und Fertigungsprozessentwicklung aufteilt.<br />

So steht künftig die Entwicklung kundenindividueller Produkte<br />

an erster Stelle. Zeitlich versetzt entscheidet das zentrale Industrial<br />

Engineering, wer die Produkte wie fertigt. Die Abteilung kann dabei<br />

auf die jeweils hoch effiziente Produktion der vier spezialisierten<br />

Standorte zugreifen.<br />

DER ZEITPLAN<br />

Bestes Beispiel liefert das Projekt „Xxxxxxxxxxx“, bei dem sich <strong>Kesseböhmer</strong><br />

Warenpräsentation und Storebest im Verbund und mit<br />

Unterstützung von Krause Metall im August 2018 unter mehr als<br />

zehn Mitbewerbern durchsetzen konnten. Gegenüber dem Wettbewerb<br />

behaupten konnte sich die Unternehmensgruppe <strong>Kesseböhmer</strong><br />

auch mit Xxxxxxxxx xxxxxxx Xxxxxxxxx Konzept. Die komplette<br />

Ausstattung kommt mit Ausnahme der Kühlmöbel aus den vier<br />

Werken in Bohmte, Lübeck, Herrnhut und Quedlinburg. Selbst der<br />

öster reichische Standort ist mit der Produktion der Regalböden aus<br />

Holz beteiligt.


<strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

7<br />

DIE UMSTRUKTRIERUNG GRAFISCH


8 <strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

Nur gemeinsam können<br />

wir das stemmen!


<strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

9<br />

Fragen & Antworten<br />

Die <strong>Ladenbau</strong>sparte bei <strong>Kesseböhmer</strong><br />

wandelt sich. In diesem Zuge haben<br />

auch Sie sich vielleicht schon gefragt,<br />

welche Auswirkungen die aktuellen<br />

Veränderungen im Unternehmen auf<br />

Sie und Ihren Arbeitsplatz haben<br />

könnten. An dieser Stelle geben wir<br />

Antworten auf einige Fragen, die Sie<br />

uns in den letzten Wochen gestellt<br />

haben und die Sie jetzt beschäftigen.<br />

Ist Ihnen darüber hinaus noch etwas<br />

unklar, nutzen Sie gern die Möglichkeit,<br />

uns eine E‐Mail an xxxxxxxxxxx<br />

xxxxxxxxxxxxxxxxx zu schreiben.<br />

Wer leitet die <strong>Ladenbau</strong>sparte?<br />

Als Geschäftsführer der Einzelunternehmen<br />

HNP Metalltechnik<br />

GmbH, <strong>Kesseböhmer</strong> Warenpräsentation<br />

GmbH & Co. KG, Krause<br />

Metall GmbH und Storebest<br />

GmbH & Co. KG wird Jan Staehler<br />

auch die neue <strong>Kesseböhmer</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

GmbH & Co. KG leiten und damit die gesamte<br />

<strong>Ladenbau</strong>sparte. In dieser Funktion<br />

berichtet er direkt an Oliver <strong>Kesseböhmer</strong>.<br />

Jan Staehler ist bereits seit 2002 in leitenden<br />

Positionen innerhalb der <strong>Kesseböhmer</strong>‐<br />

Unternehmensgruppe tätig.<br />

Werden Arbeitsplätze abgebaut?<br />

Nein, ganz im Gegenteil! Schon heute investieren<br />

wir an allen vier Standorten in Fachpersonal,<br />

Gebäude, Maschinen und Anlagen.<br />

Das ist unbedingt notwendig, denn wir<br />

wollen die einzelnen Unternehmen fit<br />

machen für die Herausforderungen von<br />

morgen. Wir wollen die Synergien zwischen<br />

den vier Unternehmen nutzen und die <strong>Ladenbau</strong>sparte<br />

innerhalb der <strong>Kesseböhmer</strong>‐<br />

Gruppe stärken.<br />

Gibt es Spezialisierungen an<br />

den einzelnen Standorten?<br />

Ja, die Stärken der einzelnen Unternehmen<br />

sollen weiterentwickelt werden. So ist Herrnhut<br />

der Standort, der auf Drahtartikel spezialisiert<br />

ist. Lübeck kann eine entsprechende<br />

Expertise in der Blechverarbeitung vorweisen.<br />

Auf Quedlinburg bauen wir in Sachen<br />

Pulverbeschichtung und Montage. Bohmte<br />

wiederum ergänzt als Problemlöser das Portfolio,<br />

damit sich die neue <strong>Kesseböhmer</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

GmbH & Co. KG als Komplettanbieter<br />

positionieren kann. Die jeweiligen Kernkompetenzen<br />

werden weiter ausgebaut, jedoch<br />

ohne die Standorte zu Lasten der Flexibilität<br />

ausschließlich darauf zu beschränken.<br />

Behält HNP seinen<br />

eigenen Spezialvertrieb?<br />

Ja, der Bereich, über den Quedlinburg als<br />

Auftragsfertiger Spezial‐Transportkörbe für<br />

die Automobilindustrie sowie Displays in<br />

kleinen und mittleren Serien für die Markenartikelindustrie<br />

vertreibt, soll eigenständig<br />

weiterbestehen und ausgebaut werden.<br />

Werden in Zukunft alle Artikel<br />

unter dem Namen Storebest<br />

vertrieben?<br />

Nein, der Name Storebest steht innerhalb<br />

der <strong>Kesseböhmer</strong>‐Unternehmensgruppe als<br />

starke Marke ausschließlich für Systemregalierung<br />

und Kassentische.<br />

Verschwindet der Name<br />

„Storebest“ vom Markt?<br />

Nein, der Name hat weiter Bestand, sowohl<br />

als Unternehmensbezeichnung als auch als<br />

Marke für Regalierungssysteme und Kassentische.<br />

Als solche soll sie sogar weiter<br />

gestärkt werden. Allerdings werden die Artikel<br />

ab etwa 2023 von der <strong>Kesseböhmer</strong><br />

<strong>Ladenbau</strong> GmbH & Co. KG an die Kunden<br />

verkauft.<br />

Was bedeutet die neue Gesellschaft<br />

für die einzelnen Standorte?<br />

In der Produktion und im täglichen Geschäft<br />

wird es kaum unmittelbare Veränderungen<br />

für die einzelnen Standorte geben. Die Gesellschaften<br />

behalten ihre Namen,<br />

und auch die Verantwortlich keiten<br />

innerhalb der jeweiligen Organisationen<br />

ändern sich kaum. Im Bereich<br />

des Vertriebes und der Entwicklung<br />

sind die Auswirkungen<br />

spürbarer – hier werden zukünftig<br />

von Bohmte und Lübeck aus<br />

standortübergreifende Aufgaben<br />

übernommen. Mittelfristig gehen<br />

wir davon aus, dass sich alle vier Standorte<br />

positiv weiterentwickeln.<br />

Wird an allen Standorten weiter<br />

investiert?<br />

Ja, es gibt eine mittel‐ und eine langfristige<br />

Investitionsplanung für alle Werke.<br />

Ihre Frage zur Umstrukturierung der<br />

<strong>Kesseböhmer</strong>‐<strong>Ladenbau</strong>aktivitäten<br />

war nicht dabei oder wurde nicht<br />

vollumfänglich beantwortet?<br />

Dann schreiben Sie uns gern bis<br />

Ende März 2022 eine Mail an:<br />

XXXXXXXXXXX


10 <strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

VIER WERKE –<br />

EIN UNTERNEHMEN<br />

Warenpräsentationssysteme, die gab es innerhalb<br />

der <strong>Kesseböhmer</strong>-Unternehmensgruppe<br />

von Beginn an. Denn schon 1954,<br />

als Josef und Sohn Heinrich J. <strong>Kesseböhmer</strong><br />

die Produktion der Firma Becker & Co.<br />

in Bad Essen/Dahlinghausen übernahmen,<br />

entstanden hier Körbe aus Draht und Dekoständer<br />

für den <strong>Ladenbau</strong>. Die ersten Investitionen<br />

rentierten sich schon bald, denn<br />

1968 meldete <strong>Kesseböhmer</strong> ein starkes<br />

Wachstum dieses Geschäftsbereichs. Markenartikel<br />

von Tempo, Henkel, Nestlé, Coca-<br />

Cola, Vileda, Bosch und vielen anderen wurden<br />

in <strong>Kesseböhmer</strong>-Displays angeboten. In<br />

der Konsequenz baute das Unternehmen im<br />

selben Jahr das Werk in Bohmte.<br />

Heute arbeiten hier, zwischen Wiehengebirge<br />

und Nationalpark Dümmer, rund 650<br />

Menschen. Schwerpunkte bilden die Blechund<br />

Rohrbearbeitung sowie das Beschichten<br />

und Montieren. 12.500 Teile werden pro<br />

Tag beschichtet. Dazu gehören Verkaufsdisplays,<br />

Selbstbedienungs- und Präsentationssysteme<br />

für Backwaren, Obst und<br />

Gemüse sowie Textilpräsentationen, Abfallsammelstationen<br />

und neuerdings auch<br />

Hygiene ständer.<br />

Und wenn sich mit Bohmte historisch der<br />

Kreis zum <strong>Kesseböhmer</strong>-<strong>Ladenbau</strong> öffnet,<br />

so schließt er sich hier auch wieder, und zwar<br />

über die Vervollständigung der Produktpalette.<br />

Denn am Ende kommt aus Bohmte<br />

außer Kühlmöbeln alles, was in einem Markt<br />

nach der Ausstattung mit Standardregalen<br />

und Kassentischen noch fehlt und die neu<br />

gegründete <strong>Kesseböhmer</strong> <strong>Ladenbau</strong> GmbH<br />

& Co. KG zum Problemlöser und Komplettanbieter<br />

macht.


<strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

11<br />

Mit der Krause Metall GmbH aus Herrnhut<br />

in Sachsen, im Dreiländereck zu Tschechien<br />

und Polen, übernimmt die <strong>Kesseböhmer</strong>-Unternehmensgruppe<br />

1998 ein<br />

Traditionsunternehmen, dessen Kernkompetenz<br />

in der Drahtverarbeitung liegt.<br />

Der Ort in der Oberlausitz dürfte vor allem<br />

wegen des Herrnhuter Sterns bekannt sein,<br />

der – „nur echt mit 25 Zacken“ – 1897 im<br />

Schoß der Herrnhuter<br />

Brüdergemeinde entstand<br />

und als Ursprung<br />

aller Weihnachtssterne<br />

gilt.<br />

Der Geschäftsmann<br />

Pieter<br />

Hendrik Verbeek hatte auf<br />

Grundlage der ersten<br />

Papiersterne stabile, zusammensetzbare<br />

und<br />

damit versandfähige<br />

Exemplare mit Metallgerüst<br />

entwickelt. Auf sein<br />

1925 gegründetes Unternehmen<br />

geht auch die Krause Metall GmbH zurück,<br />

die zwischen 1939 und 1968 zusätzlich zu<br />

den Sternen Lampenschirme herstellte –<br />

mit Stoff, Papier oder Kunststoff bespannte<br />

Drahtgestelle. 1968 wird die Produktion der<br />

Lampenschirme eingestellt, die der Herrnhuter<br />

Weihnachtssterne an die Brüder-Unität<br />

rückübertragen.<br />

Was im Betrieb bleibt, ist die Kompetenz<br />

im Umgang mit Draht. So entsteht insbesondere<br />

nach 1945 ein umfangreiches und<br />

international nachgefragtes<br />

Drahtwarensortiment aus Kartoffelhorden,<br />

Fahrradgepäck-<br />

und Geschirrabtropfkörben<br />

sowie<br />

Vogelkäfigen. 1992<br />

kauft die Robert<br />

K r a u s e<br />

GmbH &<br />

Co. KG aus<br />

Espelkamp,<br />

Spezialist für Ringbuchtechnik,<br />

den<br />

Betrieb und führt ihn<br />

unter dem Namen<br />

Krause Metall GmbH<br />

als weitgehend selbstständiges Unternehmen<br />

fort. Nach dem Konkurs 1997<br />

erwirbt <strong>Kesseböhmer</strong> die Gesellschaftsanteile.<br />

Mit durchschnittlich 150 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern widmet man sich<br />

heute in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

zur Sternemanufaktur mit einem hochmodernen<br />

Maschinenpark der Herstellung<br />

von Waren präsentationsartikeln,<br />

wie Gitter tische, Food-Themen-Regale,<br />

Backwaren präsenter, Stapelkorbkombinationen,<br />

Ramm schutze, Müllkörbe, Flaschentragekörbe,<br />

Werkzeughalter oder Müllplatzeinhausungen<br />

für den Außenbereich. Mit<br />

seinem Produktportfolio und der Betriebsausstattung<br />

bildet der Standort Herrnhut<br />

die ideale Ergänzung zum Werk in Bohmte.


12 <strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

Noch weiter zurück als die Historie des<br />

Herrnhuter Werkes reicht die Geschichte<br />

von Storebest in der Hansestadt Lübeck.<br />

Heute produziert Storebest mit 650 Mitarbeitern<br />

auf 70.000 Quadratmetern Regalsysteme,<br />

Frischetheken und Kassentische<br />

für Discounter und Supermärkte weltweit.<br />

Dabei ist der Name Programm. Das Unternehmen<br />

versteht sich als Systemladenbauer,<br />

das jeweils mit Blick auf das einzigartige<br />

Einkaufserlebnis kundenindividuelle, flexible<br />

und wirtschaftliche Flächenkonzepte<br />

kreiert, entwickelt und prozesssicher umsetzt.<br />

Die Wurzeln gehen auf das Jahr 1870 zurück,<br />

als Carl Ludwig Thiel und Heinrich Christian<br />

Julius Koch die Tremser Eisenwerke Carl<br />

Thiel & Co. gründeten und dort verzinnte<br />

und emaillierte Poterien und Molkereigeräte<br />

herstellten. Das heutige Kerngeschäft rückte<br />

nach mehreren Umfirmierungen erst 1955<br />

in den Fokus: Unter dem Namen „Storebest-<br />

Ladeneinrichtung“ entstanden erste Selbstbedienungsmodule<br />

– ein Novum für den<br />

damaligen Handel. Nach Umzügen innerhalb<br />

Lübecks und zahlreichen Neubauten übernahm<br />

1999 schließlich die <strong>Kesseböhmer</strong>-<br />

Gruppe das Unternehmen aus einer Insolvenz<br />

und rundete damit ihr Portfolio im Segment<br />

Warenpräsentation und <strong>Ladenbau</strong> ab.


<strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

13<br />

Seit 2018 vervollständigt die HNP<br />

Metalltechnik GmbH aus Quedlinburg das<br />

<strong>Kesseböhmer</strong>-<strong>Ladenbau</strong>-Quartett.<br />

Das Unternehmen aus der Welterbestadt,<br />

die vor allem für ihre historische Altstadt<br />

samt Schloss bekannt ist und strategisch<br />

günstig in der Mitte Deutschlands direkt an<br />

der Harzautobahn A36 liegt, ging aus der<br />

1958 gegründeten PGH Draht- und Blechwaren<br />

hervor. Die Geschäftsbeziehungen<br />

reichen allerdings schon bis Anfang der<br />

1990er Jahre zurück: Zu dieser Zeit wurde<br />

die Pulverbeschichtung ausgebaut und<br />

<strong>Kesseböhmer</strong> sowie Storebest gehörten<br />

bis zur Übernahme zu den größten Kunden.<br />

Auch heute noch liegt das Hauptaugenmerk<br />

der 70 Mitarbeiter auf Pulverbeschichtung,<br />

Montage, Versand und Fertigung von Teilkomponenten.<br />

Daneben unterhält die HNP<br />

Metalltechnik einen eigenen Vertrieb und<br />

fertigt nach Auftrag Verkaufshilfen, Displays<br />

und Drahtwaren in Kleinserien für einen<br />

festen Kundenstamm aus der Werbung, für<br />

Autozulieferer und Samenhersteller.<br />

Das Besondere daran: Für diesen Geschäftsbereich<br />

arbeitet das Unternehmen<br />

mit einer eigenen Konstruktion.


14 <strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

KESSEBÖHMER WARENPRÄSENTATION<br />

● SB-Backwarenregale<br />

● Obst- und Gemüsepräsentationen<br />

● Aktionsdisplays<br />

● Textilpräsentationen<br />

● Kundenleitsysteme<br />

● Warenträger für die Vorkassenzone<br />

KRAUSE METALL<br />

● Gittertische<br />

● Präsentationsaufsätze<br />

● Warenträger<br />

● Regalsysteme


<strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

15<br />

STOREBEST<br />

● Kassentische<br />

● Regalsysteme<br />

● Dekorativer <strong>Ladenbau</strong><br />

● Marktplanung & Konzeptionierung<br />

● Schwerlast- und Lagerregale<br />

HNP METALL<br />

● Rohware für Regalteile, Preissysteme<br />

& Entsorgungsstationen<br />

● Beschichtung<br />

● Montage<br />

● Verpackung


16 <strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

HANDEL<br />

IM WANDEL<br />

Unsere Herausforderung für die Zukunft<br />

Seit der Eröffnung des ersten Supermarktes in den 1950er Jahren<br />

hat sich viel getan. Der Tante-Emma-Laden entwickelte sich vom<br />

Traditionsgeschäft zum Erlebnis-Shopping-Center, die Discounter<br />

von reinen Lagerhallen zu Edelstores.<br />

„New Retail“ lautet das Stichwort, um das sich im Handel alles<br />

rankt. Dahinter steht der Megatrend der Digitalisierung, der für<br />

den stationären Handel nicht nur Risiken birgt, sondern vor<br />

allem auch Chancen mit sich bringt.<br />

Wir sehen uns gut gerüstet, diese Chancen zu ergreifen, um<br />

den stationären Handel erfolgreich zu machen. Die Redaktion<br />

des <strong>INSIDER</strong> hat sich bei denen umgehört, die Augen und<br />

Ohren ganz nah am Markt haben.<br />

»<br />

Die Kunden geben mehr<br />

Verantwortung für einen<br />

erfolgreichen Markt in unsere<br />

Hände. Für dieses Vertrauen<br />

müssen wir am Puls der Zeit<br />

arbeiten und Experte sein von<br />

der Planung über die Konstruktion<br />

bis zur Realisierung, denn<br />

daran werden wir gemessen.<br />

«<br />

Marcel Baumeister<br />

Leadseller, Lübeck<br />

»<br />

Die vergangenen Jahre<br />

sind für die <strong>Kesseböhmer</strong><br />

Warenpräsentation und<br />

Storebest geprägt durch<br />

rasantes Wachstum, welches<br />

durch große europäische<br />

Roll-outs und weitere Expansion<br />

unserer wesentlichen<br />

marktbestimmenden Handelskunden<br />

initiiert wurde. Durch<br />

die offizielle Zusammenführung<br />

unserer starken Einzelunternehmen<br />

entsteht nun eines der<br />

bedeutendsten europäischen<br />

<strong>Ladenbau</strong>unternehmen. Der<br />

nächste Evolutionsschritt ist<br />

eingeleitet.<br />

«<br />

Harald Boerger<br />

Vertriebsleitung, Lübeck<br />

»<br />

Wir sind für unsere Kunden<br />

der Ansprechpartner für den<br />

ganzheitlichen <strong>Ladenbau</strong><br />

geworden. Wir begleiten und<br />

beraten bei der Planung,<br />

unterstützen bei der Projektierung,<br />

liefern und montieren<br />

die Regalierung und darüber<br />

hinaus den dekorativen<br />

<strong>Ladenbau</strong>. Alles aus einer<br />

Hand, wir sind Problemlöser.<br />

Service ist hier das A und O.<br />

«<br />

Christoph Ostermann<br />

Leadseller, Lübeck<br />

»<br />

Bei der Realisierung der<br />

Kundenanforderungen sind wir<br />

auf modernste Technik in<br />

Organisation, Fertigung und<br />

Logistik angewiesen, um<br />

wettbewerbsfähig zu sein.<br />

In allen Bereichen wird die<br />

Digitalisierung der Arbeitswelt<br />

weiter voranschreiten. Aber<br />

auch der sinnvolle Einsatz von<br />

neuen Fertigungsverfahren<br />

und Planungsmethoden muss<br />

ständig geprüft werden. Die<br />

Arbeitswelt wird sich ständig<br />

ändern und hat nur eine<br />

Konstante: Die mit Abstand<br />

wichtigsten Ressourcen sind<br />

und bleiben immer die Mitarbeiter,<br />

die diese Technologien<br />

professionell planen,<br />

realisieren und einsetzen.<br />

«<br />

Christian Görner<br />

Technische Leitung, Bohmte<br />

»<br />

Mit dem veränderten<br />

Einkaufsverhalten der Konsumenten<br />

wachsen die Herausforderungen<br />

an die <strong>Ladenbau</strong>konzepte.<br />

Der Anstieg im<br />

E-Commerce, gerade auch im<br />

Hinblick auf die Pandemiezeiten,<br />

verändert die Bedürfnisse<br />

im Markt. Hier gilt es,<br />

Trends zu erkennen und diese<br />

entsprechend umzusetzen.<br />

Aufgrund unserer breit<br />

gefächerten Möglichkeiten als<br />

einer der größten <strong>Ladenbau</strong>er<br />

Europas können wir diese<br />

Herausforderung annehmen<br />

und uns auch zukünftig als<br />

wichtiger Ansprechpartner für<br />

unsere Kunden etablieren.<br />

Unsere Kunden vertrauen uns,<br />

da wir es verstehen, auch<br />

schwierige Zeiten zu meistern<br />

und somit unseren Kunden als<br />

zuverlässiger Partner zur Seite<br />

zu stehen.<br />

«<br />

Mario Goda<br />

Vertriebsleitung, Bohmte


<strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

17<br />

»<br />

Dass unsere Kunden klar<br />

definierte Anforderungen<br />

stellen, wird immer seltener.<br />

In einem härter werdenden<br />

Wettbewerbsumfeld muss der<br />

Handel seinen Kunden einen<br />

Grund geben, damit sie zu ihm<br />

kommen. Dafür müssen wir<br />

ganzheitliche, zeitgemäße und<br />

gleichzeitig zukunftsorientierte<br />

Lösungen anbieten.<br />

«<br />

Robert Nowacki<br />

Leadseller, Lübeck<br />

»<br />

Der stationäre Einzelhandel<br />

muss immer attraktivere<br />

Geschäftsflächen schaffen,<br />

um sich gegenüber dem stetig<br />

wachsenden Onlinehandel<br />

abzuheben. Unsere Aufgabe ist<br />

es, den Kunden bei der Planung<br />

dieser komplexen Einkaufs-<br />

Erlebniswelten mit technischer<br />

Fachkompetenz zu begleiten<br />

sowie die vielen Schnittstellen<br />

in der Umsetzungsphase zu<br />

überwachen und zu steuern.<br />

«<br />

Christian Wietstock<br />

Leitung Projektmanagement,<br />

Lübeck<br />

»<br />

Eine interessante Tendenz<br />

bei nahezu allen unseren<br />

Kunden ist es, dass kleinste<br />

Ladenflächen im urbanen<br />

Umfeld erschlossen werden.<br />

Diese City-Märkte sprechen mit<br />

ihrem individuellen Design am<br />

Point of Sale an und überzeugen<br />

mit einem speziell auf die<br />

Bedürfnisse des städtischen<br />

Umfeldes reduzierten und<br />

angepassten Sortiment.<br />

Versehen mit modernster<br />

Technik reicht hier die Bandbreite<br />

vom Mini-Discounter<br />

hin zum personallosen<br />

24/7-Kleinstmarkt mit Self-<br />

Checkout. Auf diese Entwicklung<br />

sind wir im Verbund<br />

vorbereitet und begleiten<br />

schon jetzt unsere Kunden auf<br />

diesem wichtigen und zukunftsweisenden<br />

Weg.<br />

«<br />

Andre Teschke<br />

Teamleitung Design-/Planungsabteilung,<br />

Lübeck<br />

»<br />

Im vergangenen Jahrzehnt<br />

hat sich das Konsumverhalten<br />

der Bevölkerung gravierend verändert.<br />

Daraus ergeben sich<br />

insbesondere im Wettbewerb<br />

mit dem Onlinegeschäft sowie<br />

Lieferdiensten neue Anforderungen<br />

an den stationären<br />

Einzelhandel und die damit<br />

verbundenen Ladeneinrichter.<br />

Das Einkaufserlebnis für die<br />

Kunden muss immer attraktiver<br />

gestaltet werden. Die Herausforderungen<br />

der Zukunft liegen<br />

u. a. in der fortschreitenden<br />

Digitalisierung mit verstärktem<br />

Einsatz künstlicher Intelligenz<br />

und elektronischer Überwachung.<br />

«<br />

Markus Perner<br />

Produktentwicklung, Bohmte<br />

»<br />

Der stationäre Handel<br />

befindet sich seit Jahren in<br />

einem intensiven Wettbewerb<br />

mit dem Onlinegeschäft. Zur<br />

Stärkung ihrer Position sind<br />

unsere Kunden gezwungen,<br />

neue Wege einzuschlagen:<br />

Wo früher ein einfacher<br />

Drahtkorb für die Präsentation<br />

ausreichte, stehen heute v. a.<br />

Design, Flexibilität und<br />

Digitalisierung im Vordergrund.<br />

Themen wie neue Bezahlsysteme<br />

über Smartphones,<br />

vollständig kassen- und<br />

personallose Stores oder auch<br />

die Verknüpfung von Onlineund<br />

stationärem Geschäft per<br />

Click-and-Collect haben<br />

flächendeckend rasant an<br />

Bedeutung gewonnen.<br />

Um diese Wege erfolgreich zu<br />

beschreiten, sind unsere<br />

Kunden auf kompetente<br />

Partner angewiesen, die die<br />

wachsenden Herausforderungen<br />

zur Schaffung eines<br />

attraktiven Einkaufserlebnisses<br />

im Einzelhandel genau kennen<br />

und bewältigen können. Durch<br />

die Zusammenführung der<br />

Standorte treten wir nun dem<br />

Kunden gegenüber als ein<br />

Partner auf, der von der<br />

Planung bis hin zur Umsetzung<br />

einer Filiale der Zukunft<br />

sämtliche Inhalte aus einer<br />

Hand als Komplettpaket<br />

anbieten kann.<br />

«<br />

Simon Unland<br />

Junior Account Manager,<br />

Bohmte


18 <strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

WARUM JETZT<br />

ALLE GEWINNEN<br />

EIN INTERVIEW MIT JAN STAEHLER<br />

13. Juli 2021 – das ist das Gründungsdatum der <strong>Kesseböhmer</strong><br />

<strong>Ladenbau</strong> GmbH & Co. KG. Mit ihr schafft die<br />

Unternehmensgruppe ein Dach, unter dem alle <strong>Ladenbau</strong>aktivitäten<br />

gebündelt werden. Jan Staehler verantwortet<br />

das operative Geschäft der neuen Gesellschaft.<br />

Die Redaktion des <strong>INSIDER</strong> befragte ihn zu der Umstrukturierung,<br />

den Potenzialen des neuen Konstruktes und zu<br />

Zukunftsplänen.<br />

Herr Staehler, Sie werden die operativen Geschäfte der neuen<br />

<strong>Kesseböhmer</strong> <strong>Ladenbau</strong> GmbH & Co. KG führen. Auch wenn Sie<br />

schon länger in leitender Funktion für die <strong>Kesseböhmer</strong>-<br />

Unternehmensgruppe tätig sind: Bitte stellen Sie sich<br />

einmal unseren Lesern vor!<br />

Ja, tatsächlich bin ich seit 2002 bei <strong>Kesseböhmer</strong><br />

tätig. Damals verantwortete ich Marketing<br />

und Vertrieb des Bereichs <strong>Ladenbau</strong> der<br />

Heinrich J. <strong>Kesseböhmer</strong> KG, aus der ja die<br />

<strong>Kesseböhmer</strong> Warenpräsentation hervorgegangen<br />

ist. Kurze Zeit später wurde ich<br />

Geschäftsführer des Unternehmens – zunächst<br />

gemeinsam mit Xxxx Xxxx, dem<br />

damaligen technischen Leiter, später allein.<br />

Im Laufe der Unternehmensentwicklung übernahm<br />

ich außerdem die Geschäftsführungen bei der Krause<br />

Metall GmbH in Herrnhut sowie der HNP Metalltechnik GmbH in<br />

Quedlinburg. Seit 2018 führe ich gemeinsam mit Xxxxxx Xxxxxxxx<br />

zusätzlich die Geschäfte der Storebest GmbH & Co. KG in Lübeck.<br />

Gleichzeitig wurde ich mit der Integration von Storebest in den Bereich<br />

<strong>Ladenbau</strong> der <strong>Kesseböhmer</strong>-Gruppe beauftragt.<br />

Ich bin 51 Jahre alt, verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder.<br />

Gebürtig bin ich zwar ein „kölsche Jung“, fühle mich aber eher dem<br />

norddeutschen Raum verbunden. Meine Familie väterlicherseits<br />

stammt aus Niendorf, und wir gehen gern und oft auf der Ostsee<br />

segeln.<br />

Welche Bedeutung hat die Umstrukturierung des Geschäftsfeldes<br />

<strong>Ladenbau</strong> innerhalb der <strong>Kesseböhmer</strong>-Gruppe aus unternehmerischer<br />

Sicht?<br />

Was wir jetzt angehen, ist eigentlich die logische Fortführung der<br />

bereits vor Jahren eingeschlagenen Strategie, die <strong>Ladenbau</strong>aktivitäten<br />

der Gruppe zu bündeln. Bohmte, Herrnhut und Quedlinburg<br />

kooperieren ja schon länger sehr eng miteinander; die Zusammenarbeit<br />

mit Lübeck wird seit 2018 sukzessive vorangetrieben. Jetzt<br />

halten wir den richtigen Zeitpunkt für gekommen, auch die Strukturen<br />

entsprechend anzupassen. Hierfür haben wir auch die volle Unterstützung<br />

der Inhaberfamilie.<br />

Aus unternehmerischer Sicht ist die Umstrukturierung<br />

aus vielerlei Aspekten sinnvoll. Zum einen bündelt<br />

die neue <strong>Kesseböhmer</strong> <strong>Ladenbau</strong> die Stärken<br />

aller Stand orte, so dass wir dem Wunsch unserer<br />

Groß kunden, ihnen gegenüber als<br />

Komplettan bieter aufzutreten, wesentlich<br />

besser entsprechen können. Zum anderen<br />

müssen wir nicht an allen Standorten alle<br />

Ressourcen vorhalten, sondern können auf<br />

die Kompetenzen der jeweiligen Werke zurückgreifen,<br />

also beispielsweise Drahtwaren<br />

aus Herrnhut und Quedlinburg, Kassentische<br />

aus Lübeck und Backwarenregale aus Bohmte.<br />

Dank der EDV-technischen Integration, die mit der Umstrukturierung<br />

einhergeht, sind wir zukünftig besser in der Lage, auch unsere<br />

Einkaufsaktivitäten zu bündeln und weitere Synergien zu generieren.<br />

Und was bedeutet die Umstrukturierung für den einzelnen Mitarbeiter?<br />

Für den einzelnen Mitarbeiter und die einzelne Mitarbeiterin ändert<br />

sich wenig. Die meisten Kolleginnen und Kollegen bleiben in den jeweiligen<br />

Produktionsbetrieben beschäftigt. Lediglich der Vertriebsaußendienst<br />

sowie einige Leitungsfunktionen wechseln in die neue<br />

<strong>Kesseböhmer</strong> <strong>Ladenbau</strong> GmbH & Co. KG.


<strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

19<br />

Dazu gehören zum Beispiel Xxxxxx Xxxxxxxx, der von Lübeck aus<br />

das Engineering — also die Entwicklungsabteilung — leitet, und<br />

Xxxxxx Xxxxxxxxxxx, der von Bohmte aus die Gesamtleitung des<br />

Qualitäts-managements übernimmt.<br />

Das gesamte Team – und damit meine ich alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in Bohmte, Herrnhut, Lübeck und Quedlinburg – dürfen<br />

die Umstrukturierung als Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des<br />

Unternehmens verstehen und damit als wesentliche Maßnahme zur<br />

Sicherung ihres Arbeitsplatzes.<br />

Vier Firmen aus verschiedenen Gegenden der Republik – Niedersachsen,<br />

Schleswig-Holstein, Sachsen und Sachsen-Anhalt –<br />

sollen nun unter einem Dach enger zusammenrücken. Was wollen<br />

Sie unternehmen, damit das funktioniert?<br />

Schon heute stehen wir zwischen den Werken in einem regen Austausch,<br />

sei es persönlich, per Telefon oder Video. Darüber hinaus bearbeiten<br />

wir Entwicklungs- und Investitionsprojekte bereits standortübergreifend.<br />

Inzwischen tritt auch der Vertrieb für Bohmte und Lübeck geschlossen<br />

nach außen auf. Xxxxxx Xxxxxxxx zum Beispiel betreut<br />

aus Lübeck den Kunden Xxxxxxx, Xxxxxx Xxxxxxxx aus Bohmte<br />

haupt-verantwortlich die Kunden Xxxxxxxxx und Xxxxxxxxx.<br />

Modernste EDV-Systeme unterstützen uns dabei, räumliche Distanzen<br />

zu überbrücken. Im Rahmen dessen, was unter Corona-Bedingungen<br />

möglich ist, versuchen wir auch, den persönlichen Kontakt<br />

unter den Kollegen zu fördern.<br />

Ich selbst besuche in regelmäßigen Abständen alle Standorte und<br />

unterstütze den Prozess des Zusammenrückens vor Ort nach<br />

Kräften.<br />

Mit der neuen <strong>Kesseböhmer</strong> <strong>Ladenbau</strong> GmbH & Co. KG haben Sie<br />

ein Dach gebaut, unter dem die <strong>Ladenbau</strong>firmen der <strong>Kesseböhmer</strong>-<br />

Gruppe eine Heimat finden. Woraus besteht aber das Fundament<br />

dieses Firmenkonstrukts? Welche Potenziale verbergen sich für<br />

seine langfristige Stabilität?<br />

Das Fundament dieses Konstrukts bilden ausschließlich unsere Mitarbeiter.<br />

Sie allein machen den Unterschied aus zu unseren Wettbewerbern,<br />

die ja die gleichen Maschinen und Anlagen betreiben. Tatsächlich<br />

verfügen wir an allen vier Standorten über ein unglaubliches<br />

Potenzial an engagierten, leistungsbereiten und loyalen Kolleginnen<br />

und Kollegen, die das ganze Spektrum von langjähriger Erfahrung<br />

über höchste Kreativität bis hin zu perfekter Kundenorientierung abdecken.<br />

Nur so ist zu erklären, warum es uns immer wieder gelingt,<br />

die unmöglichsten Kundenanforderungen zu erfüllen.<br />

Wie sind die einzelnen Standorte im Moment aufgestellt und welche<br />

Investitionen planen Sie in den nächsten fünf bis zehn Jahren?<br />

Alle Standorte sind solide und zukunftsgerichtet aufgestellt. Das derzeit<br />

größte Investitionsprogramm läuft in Lübeck. Nach dem Bau der<br />

Halle für die Holzfertigung prüfen wir gerade die Möglichkeiten für<br />

einen weiteren Hallenneubau, um den Platz für notwendige Ersatzinvestitionen<br />

in der Rohfertigung zu schaffen. In diesem Zusammenhang<br />

werden wir in den kommenden Jahren in Lübeck insbesondere<br />

in die Blechbearbeitung investieren.<br />

Für eine eigene Pulverbeschichtungsanlage in Herrnhut und eine<br />

große Montagehalle in Quedlinburg befinden wir uns in der Planung;<br />

die Entscheidung steht noch aus. In Bohmte planen wir neben den<br />

üblichen Ersatzinvestitionen die Modernisierung der Halle 51, eine an<br />

das ursprüngliche Werksgelände angrenzende Halle von ca. 8.000<br />

Quadratmetern, die wir vor Jahren gekauft haben, sowie den Neubau<br />

oder die Erweiterung des Versandgebäudes.<br />

Für den Blick in die Zukunft arbeiten wir mit einem strategischen Entwicklungsplan,<br />

der darauf zielt, neue Geschäftsfelder zu erschließen<br />

und den bestehenden Kundenstamm zum Beispiel auf internationalen<br />

Märkten auszubauen. Daraus ergeben sich alle weiteren notwendigen<br />

Investitionen sowohl für die <strong>Ladenbau</strong>gruppe als auch für die<br />

einzelnen Standorte.<br />

Herr Staehler, vielen Dank für das Gespräch!


20<br />

1.600<br />

KOLLEGINNEN<br />

& KOLLEGEN<br />

EIN<br />

TEAM<br />

Stefan Freigang (39),<br />

Herrnhut<br />

Lernte einen der ältesten Berufe der<br />

Welt: Schmied. Seit 2005 im Unternehmen,<br />

vorwiegend in der Drahterei.<br />

Seit 2018 Einrichter an den Gitterschweißmaschinen. Als Vater von<br />

drei Kindern ist Stefan Freigang ganz und gar Familienmensch.<br />

Ralf Gerwin (60), Bohmte<br />

Der gelernte KFZ-Mechaniker startete 1988 in der Produktion<br />

von Schwenkböden. Doch die Arbeit an der<br />

Schweißmaschine liegt ihm nicht. Seine Kündigung<br />

markiert den Beginn eines langfristigen Arbeitsverhältnisses.<br />

Heute gilt Ralf Gerwin als „Urgestein der Warenannahme“.<br />

Als Staplerfahrer weiß er einiges zu berichten.<br />

Amrei Harder (20), Lübeck<br />

„KeyShots“, „Creo“, Rendering, 3D-Raum, Dateiformate,<br />

Texturen – das ist das Vokabular, mit<br />

dem sich Amrei Harder im zweiten Ausbildungsjahr<br />

zur Mediengestalterin Online & Print beschäftigt.<br />

Zum ersten Mal überhaupt absolviert ein junger<br />

Mensch diese Ausbildung bei Storebest.<br />

Der Grund: Die Präsentation<br />

der Ladenkonzepte<br />

nähert sich immer<br />

mehr der Realität an. In<br />

ihrer Freizeit modelt<br />

Amrei Harder vor der<br />

Kamera.<br />

Oliver Hell (34), Bohmte<br />

Hat eine steile innerbetriebliche Karriere hingelegt, vom Industriemechaniker-Azubi<br />

in Bad Essen über den Vorrichtungsbau<br />

hin zum Investitionsplaner für das Werk in Bohmte.<br />

Dazu ließ sich Oliver Hell nebenberuflich im Abendstudium<br />

zum Techniker Maschinenbau ausbilden. Heute verhandelt<br />

er Maschinen in Millionenhöhe, kontrolliert den Warenfluss<br />

und managt das Layout der Fertigung.<br />

Rainer Keding (52), Lübeck<br />

Begann 1986 im Unternehmen, lernte Werkzeugmacher. Heute blickt er auf über<br />

30 Jahre im Musterbau zurück. Gut erinnert sich der Metaller an die Zeiten, als die<br />

Muster noch „gebastelt“ und Skizzen auf Pergament gezeichnet wurden. An seiner<br />

Arbeit gefällt ihm am besten, dass es immer etwas Neues gibt: „Das ist interessant,<br />

den Wandel im Handel zu verfolgen und mitzugestalten“, sagt er. Zu seinen<br />

Aufgaben gehört auch der Check, ob Pakete vollständig sind und die Teile zusammenpassen.<br />

Rainer Keding arbeitet eng mit allen Abteilungen zusammen, kennt die<br />

Abläufe aus dem Effeff.


21<br />

Beata Kreja (31), Bohmte<br />

Kam vor zehn Jahren „mit Lust auf etwas<br />

Neues“ aus Polen. Neben ihrer Tätigkeit in<br />

der Endmontage frischte sie ihre Deutschkenntnisse<br />

in der Abendschule auf. Beata<br />

Kreja schätzt die Gespräche mit den Kolleginnen<br />

und Kollegen, zu denen sie auch außerhalb<br />

der Arbeit ein gutes Verhältnis hat.<br />

André Leopold<br />

(28), Quedlinburg<br />

Der gelernte Industriemechaniker begann im Musterbau und<br />

wechselte anschließend zur Arbeitsvorbereitung. Aber alles<br />

nur der Anfang: André Leopold arbeitete sich ganz tief in die<br />

Fertigungssteuerung ein und schloss 2021 sein Meisterstudium<br />

ab. Die Kolleginnen und Kollegen macht das richtig<br />

stolz, denn zum ersten Mal nach der Wende endet eine Ausbildung<br />

im Unternehmen mit der Meisterprüfung. In seiner<br />

Freizeit restauriert der junge Vater gerade eine alte Wassermühle.<br />

Holger Nötzold (63), Quedlinburg<br />

Holger Nötzold liefert mit dem „N“ seines<br />

Nachnamens einen Teil des heutigen<br />

Unternehmensnamens. Denn 1996<br />

gründete er gemeinsam mit zwei Mitstreitern<br />

die HNP Metalltechnik neu und<br />

baute sie als Betriebsleiter und Prokurist<br />

mit viel Herzblut auf.<br />

Wolfgang Meier<br />

(56), Lübeck<br />

Wolfgang Meier startete mit der Ausbildung<br />

zum Werkzeugbauer 1981 im Unternehmen.<br />

Heute leitet er das Qualitätswesen. Wolfgang<br />

Meier fährt gern Motorrad und spielt plattdeutsches<br />

Theater.<br />

Peter Mucke (20),<br />

Herrnhut<br />

Handwerkliches Interesse im Umgang mit<br />

Metall und dass ihm der Betrieb schon länger<br />

bekannt ist: Das waren die ausschlaggebenden<br />

Gründe, warum sich Peter Mucke auf<br />

einen Ausbildungsplatz bei Krause Metall beworben<br />

hat.<br />

Heute befindet er sich im zweiten Lehrjahr<br />

zum Maschinen- und Anlagenführer und hat<br />

bereits alle Abteilungen durchlaufen. Für die<br />

Zukunft sieht Peter Mucke einige Perspektiven<br />

im Unternehmen: „Ich will definitiv dableiben“,<br />

sagt er.<br />

Den Vorgängerbetrieb gibt es schon etwas länger.<br />

Hier lernte Holger Nötzold 1975 den Beruf des<br />

Werkzeugmachers, arbeitete als Ingenieur und Konstrukteur.<br />

Nach der Wende verantwortete er Konstruktion<br />

und Arbeitsvorbereitung. Nötzold schätzt, dass<br />

sich der Mitarbeiterstamm in all den Jahren zu einer<br />

großen Familie entwickelt hat, aus der kaum jemand<br />

austrete und mit der problemlos auch mal Sonderschichten<br />

möglich seien.<br />

Christian Riedel (44),<br />

Lübeck<br />

Er ist der Mann für die Hardware.<br />

Im Oktober 2002 startete Christian<br />

Riedel als Systemadministrator<br />

für Storebest. Seit anderthalb<br />

Jahren verantwortet<br />

er EDV und Hardware-Infrastruktur<br />

für die gesamte <strong>Kesseböhmer</strong>-Unternehmensgruppe.<br />

Zum Ausspannen ist Christian<br />

Riedel gern mit Cockerspaniel-Hündin<br />

Oliana an der Ostsee unterwegs.


22 <strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

Martin Rörig (63), Bohmte<br />

Mit Kittel und Kappe. So kennt man Martin Rörig,<br />

ein echtes Urgestein, das gern Tacheles<br />

spricht. Der gelernte Autoschlosser kam 1977 als<br />

Akkordarbeiter fürs Punktschweißen ins Unternehmen.<br />

1988 besuchte er die Meisterschule. Martin<br />

Rörig hat in mehr als 40 Jahren viel erlebt: das stete<br />

Wachsen des Mitarbeiterstammes, aber auch die rasante<br />

Entwicklung bei der Lasertechnik.<br />

20 Leute umfasst seine<br />

Abteilung heute. Alles<br />

junge Menschen,<br />

alles Fachpersonal.<br />

Mit drei Platten- und<br />

zwei Rohrlasern<br />

schneiden sie aktuell<br />

in drei Schichten<br />

rund um die Uhr die<br />

Dünnbleche. 2021<br />

habe die Abteilung<br />

3.300 Tonnen Blech geschnitten,<br />

Tendenz steigend.<br />

Martin Rörig arbeitet gern bei <strong>Kesseböhmer</strong> und<br />

bleibt dem Unternehmen hoffentlich noch etwas<br />

länger erhalten.<br />

Simone Stettin (58), Herrnhut<br />

Simone Stettin startete nach dem Abi 1981,<br />

damals noch im VEB Stern-Drahtverarbeitung,<br />

als Praktikantin in der Verpackung<br />

– ihre Eintrittskarte, um ein<br />

technisches Studium beginnen zu<br />

können, so der Plan.<br />

Nach einem Jahr im Unternehmen<br />

dann die Entscheidung: Sie bleibt<br />

in der Firma und absolviert nebenher<br />

ein Maschinenbaustudium, das<br />

sie als Diplomingenieurin abschließt.<br />

Nach dem Wechsel in die Arbeitsvorbereitung 1984 arbeitet<br />

sie ab 1997 als Meister für Rohfertigung und<br />

Versand für den Gesamtbetrieb. Seit 2005 leitet<br />

Simone Stettin Montage, Verpackung und<br />

Versand. 2016 übernimmt sie an der Seite<br />

von Thomas Hocke die stellvertretende Betriebsleitung.<br />

Mit dem Unternehmen fühlt sie sich eng<br />

verbunden und sagt: „Ich komme gut mit<br />

den Mitarbeitern aus und arbeite gerne in<br />

dieser Firma.“<br />

Nicky Westermann (41), Quedlinburg<br />

Beginnt schon als 17-Jähriger bei HNP zu arbeiten, wo der Vater bereits<br />

als Werkzeugmacher tätig ist. Nach dem Abi zur Jahrtausendwende<br />

absolviert Nicky Westermann eine Lehre zum Industriekaufmann<br />

und lernt dabei alle Abteilungen kennen.<br />

Zudem übernimmt er bei Bedarf die Lagervertretung, leitet die<br />

Versandabteilung und erstellt die Lohnabrechnung. 2018 wird das<br />

Unternehmen auf das ERP-System umgestellt. Nicky Westermann<br />

wird Key-User, der erste, der geschult wird und so sein Wissen intern<br />

an die Kolleginnen und Kollegen weitergeben kann. Heute ist Nicky<br />

Westermann stellvertretender Betriebsleiter und übernimmt zum 1. Januar<br />

2022 die Betriebsleitung.<br />

Mario Winkler (29), Bohmte<br />

Ein Mann der Zahlen. Mario Winkler hat Tischler<br />

gelernt und sich im Unternehmen vom Kommissionierer<br />

zum Leiter Intralogistik entwickelt.<br />

Seit 1. Oktober 2021 leitet er die Abteilung mit<br />

85 Mitarbeitern. Pro Tag verlassen 22 LKW<br />

das Werk, werden 800 LKW-Stellplätze bearbeitet,<br />

werden 1.200 Sendungen bewegt und<br />

wird eine Halle drei Mal umgeschlagen.


<strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

23<br />

· NEWS · NEWS · NEWS · NEWS · NEWS · NEWS · NEWS · NEWS · NEWS · NEWS ·<br />

K-Box managt die Betriebsverpflegung<br />

Bohmte. Seit dem 2. Dezember 2021 bietet <strong>Kesseböhmer</strong> Warenpräsentation in Bohmte seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

erstmals eine Betriebsverpflegung. In dem neuen Pausenraum in der Produktionshalle 4, neben der Schlosserei, kommt die innovative<br />

„K-BOX“ zum Einsatz – ein autarker, digitaler und modular konzipierter Convenience Store zur Selbstbedienung.<br />

Damit stehen rund um die Uhr<br />

und ohne Wartezeit kalte und<br />

warme Speisen und Getränke<br />

zur freien Auswahl. Die Nutzer<br />

identifizieren sich mit einem<br />

Transponder am Modul. Sensorentechnik<br />

erkennt, welche Waren<br />

entnommen oder auch zurückgelegt<br />

wurden. Erst mit<br />

dem Schließen der Tür ist der<br />

Einkauf, der komplett bargeldlos<br />

funktioniert, abgeschlossen.<br />

Mit dem Start des neuen Pausenraums<br />

wechselte auch<br />

der Automatenbetreiber. Die<br />

Firma Dallmayr wird künftig<br />

alle Auto maten am Standort<br />

Bohmte bestücken,<br />

auch die „K-BOX“. Alle Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen<br />

sind herzlich eingeladen,<br />

das neue Angebot zu<br />

testen. Die Transponder<br />

sind beim Betriebsrat erhältlich<br />

und haben ein Startguthaben<br />

von 10 Euro.<br />

Neues Logo untermauert Zugehörigkeit<br />

Lübeck/Quedlinburg/Herrnhut.<br />

War Storebest bislang eher eigenständig unterwegs, so untermauert<br />

das neue Logo nun die Zugehörigkeit zur <strong>Kesseböhmer</strong>-Gruppe.<br />

Nach dem gleichen Prinzip werden auch die Unternehmenslogos der<br />

HNP Metalltechnik in Quedlinburg und der Krause Metall in Herrnhut<br />

zeitnah angepasst.


24 <strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

Einsatz, der sich auszahlt<br />

In diesem Jahr investierte die <strong>Kesseböhmer</strong>-<br />

Unternehmensgruppe an allen <strong>Ladenbau</strong>-<br />

Standorten, und sie hat auch 2022 einiges<br />

vor. Ziel ist es, das Zusammenwirken aller<br />

vier Werke zu optimieren, Kapazitätsspitzen<br />

besser zu bewältigen und gut auf die Herausforderungen<br />

der Zukunft vorbereitet zu sein.<br />

In Lübeck eröffnet die Fertigstellung der „Halle 0“ neue Möglichkeiten,<br />

einzelne Bereiche, wie Wareneingang, Kleinserienfertigung,<br />

Montage oder NC-Fertigung Blech, zu erweitern, zusätzliche<br />

Lagerkapazitäten von 4.600 Quadratmetern zu schaffen und<br />

den Warenfluss zu verbessern. So fand zum Beispiel der Maschinenraum<br />

der Holzfertigung eine neue Heimat. Absaugung, Förderschnecke<br />

und Spänepresse wurden zuerst installiert.<br />

In Bohmte wurden mit den Hallen 16 und 17 zwei neue Hallen<br />

mit einer Gesamtfläche von 3.000 Quadratmetern fertiggestellt.<br />

Die Halle 16 teilt sich auf in einen Bereich Roboterschweißen und<br />

einen Bereich Serienfertigung von Aktionsregalen für den Lebensmitteleinzelhandel.<br />

Die Halle 17 ist die zweite Montagehalle für<br />

Backwarenregale. Hier werden derzeit in erster Linie<br />

Backwaren-regale für unseren Kunden Xxxxxx gefertigt. Darüber<br />

hinaus befin-den sich in Halle 17 im 1. OG modernste Büros für<br />

Fertigungs-meister und Produktionsleitung. Dass während der<br />

Bauphase der beiden Hallen eine externe Fläche von ca. 3.000<br />

Quadratmetern in Form eines Montagezeltes und einer externen<br />

Lagerhalle bewirt-schaftet werden musste, stellte eine<br />

Besonderheit dar. Hinter-grund dieser aufwändigen Maßnahme:<br />

Vor dem Bau der beiden Hallen mussten erst alte, noch<br />

genutzte Bestandsgebäude abge-rissen werden. Das erforderte<br />

einen präzisen und engen Termin-plan, der Dank der Mitwirkung<br />

aller Beteiligten exakt eingehalten werden konnte.<br />

Es folgten das neue Bearbeitungszentrum (BAZ) und alle weiteren<br />

NC-Maschinen. In der Endausbaustufe werden dort drei BAZ,<br />

zwei automatische Sägen, sechs Kantenanleimmaschinen, sieben<br />

Vertikal-Bohr-/Fräs-Maschinen und zwei Dübeleintreibanlagen<br />

produzieren. Ziel war es, die Fließrichtung des Materials entsprechend<br />

dem Arbeitsplan zu harmonisieren. Ein Novum stellt<br />

das Kragarmregal für die Lagerung von Kleinst- und Restmengen<br />

verschiedener Dekore dar sowie die Anbindung der Wareneingangstore<br />

an die „Halle 0“, um eine Entladung der Spanplatten von<br />

innen zu ermöglichen.<br />

Darüber hinaus saniert man in Lübeck gerade den aus den 1970er<br />

Jahren stammenden Verwaltungstrakt von Grund auf. Auf ca.<br />

1.600 Quadratmetern entstehen bis zu 63 moderne Arbeitsplätze<br />

sowie Konferenz- und Besprechungsräume in einer offenen und<br />

lichtdurchfluteten Atmosphäre, die auch dem rasanten Wachstum<br />

des Unternehmens und der wachsenden Mitarbeiterzahl Rechnung<br />

tragen. Die Bereiche Geschäftsleitung, Einkauf, Vertrieb,<br />

Personalwesen und Buchhaltung erhalten neue Büromöbel, die<br />

den Mitarbeitern eine individuelle, aber auch kommunikative Arbeitsumgebung<br />

ermöglichen.<br />

Darüber hinaus wurden in Bohmte 2021 drei weitere neue<br />

Schweißroboterzellen angeschafft. Sie entsprechen mit jeweils<br />

zwei parallel arbeitenden Robotern, die sowohl für MAG (Metall-<br />

Aktivgasschweißen) als auch für WIG (Wolframinertgasschweißen)<br />

eingesetzt werden können, dem aktuellen Gruppenstandard.<br />

So arbeitet man derzeit im Werk Bohmte mit insgesamt zehn dieser<br />

standardisierten Schweißroboterzellen; zwei weitere sind bestellt.<br />

Diese Universalroboterzellen sind perfekt auf das umfassende<br />

Produktportfolio abgestimmt, werden in Zukunft auch in<br />

den anderen Werken eingesetzt und ersetzen nach und nach vorhandene<br />

Insellösungen.<br />

2022 wird – neben unzähligen kleineren Investitionen – ein weiterer<br />

3D-Rohrlaser allermodernster Bauart den Maschinenpark ergänzen.<br />

Neben der erstmals in der Unternehmensgruppe bei<br />

Rohrlasern eingesetzten 3D-Technologie zeichnet sich diese Maschine<br />

durch eine Echtzeit-Geometrieerfassung der Werkstücke<br />

aus. Sie arbeitet damit sehr schnell und höchst präzise.<br />

Die Büromöbel stammen übrigens auch aus Unternehmen der<br />

<strong>Kesseböhmer</strong>-Gruppe: die höhenverstellbaren Gestelle der Bürotische<br />

aus dem Werk Weilheim, die gesamten Holzmöbel sowie<br />

die Tischplatten von Storebest Österreich. Die Großraumbüroflächen<br />

werden durch Glaswände für die verschiedenen Arbeits- und<br />

Kundenteams separiert. Der gesamte Verwaltungstrakt erhält von<br />

außen eine farblich abgesetzte Fassade, die den modernen Anblick<br />

des neu erweiterten Fabrikgebäudes abrundet und akzentuiert.<br />

Die im Sommer 2021 begonnenen und bei vollem Geschäftsbetrieb<br />

durchgeführten Umbauarbeiten sollen Ende Januar 2022<br />

abgeschlossen sein.


<strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

In Herrnhut blickt man trotz der allgemein schwierigen Lage,<br />

insbesondere bezogen auf die Auswirkungen der Coronapandemie,<br />

auf ein erfreuliches Jahr 2021. Das Unternehmen konnte erneut<br />

wachsen. Zu dem stabilen Mitarbeiterkern gehören auch<br />

zwei Auszubildende. Um Engpässe in der Produktion und kostenintensive<br />

Zukäufe von Artikeln zu vermeiden sowie Produktionsabläufe<br />

zu optimieren, wurden u. a. eine Gitterschweiß-, eine<br />

Draht richt- und eine 3D-Biegemaschine sowie eine weitere<br />

Schweißroboter-Zelle angeschafft. Darüber hinaus ist die komplette<br />

Handschweißerei innerhalb des Werkes umgezogen und<br />

wurde umfassend modernisiert.<br />

Geschäftsführerwechsel:<br />

Schneider kommt für Schröder<br />

Lübeck. Adrian Schneider (43, im Foto rechts) wird zum 1. Januar<br />

2022 als Prokurist in die Geschäftsleitung der Storebest GmbH &<br />

Co. KG in Lübeck berufen. An der Seite von Karsten Schröder (57,<br />

links im Bild) wird er ein Jahr lang in die Position des Geschäftsführers<br />

eingearbeitet. Die offizielle Übernahme soll zum<br />

1. Januar 2023 erfolgen.<br />

25<br />

Die HNP Metalltechnik in Quedlinburg hat 2021 ebenfalls<br />

eine Schweißzelle (Bild unten) und einen Gitterschweißautomaten<br />

angeschafft – jeweils baugleich zu den Anlagen an den anderen<br />

Standorten. So lassen sich Aufträge je nach freien Kapazitäten<br />

flexibel ohne Rüstzeiten zwischen den einzelnen Standorten<br />

verschieben.<br />

Karsten Schröder, der seit 1990 in wechselnden leitenden Funktionen<br />

innerhalb der <strong>Kesseböhmer</strong>-Gruppe tätig ist, hatte den Geschäftsführerposten<br />

von Storebest gemeinsam mit Jan Staehler<br />

seit 2018 inne und die Restrukturierung des Unternehmens auf<br />

einen guten Weg gebracht. In der Zukunft wird er sich wieder verstärkt<br />

seinen Aufgaben als Leiter IT/Controlling/Finanzen der<br />

<strong>Kesseböhmer</strong> Holding und als Geschäftsführer der Toplifter Beteiligungs-<br />

und Vertriebs-GmbH & Co. KG widmen.<br />

Adrian Schneider ist seit 1999 in der Unternehmensgruppe tätig.<br />

Nach der Ausbildung zum Industriekaufmann in Bad Essen arbeitete<br />

er sieben Jahre im Bereich Organisation/IT der <strong>Kesseböhmer</strong><br />

Holding und absolvierte von 2003 bis 2005 nebenberuflich ein<br />

Studium zum Informatik-Betriebswirt. 2009 wechselte er nach<br />

Weilheim/Teck zur <strong>Kesseböhmer</strong> Ergonomietechnik und 2010<br />

nach Lübeck zu Storebest.<br />

Als künftiger Geschäftsführer möchte er zusammen mit Jan<br />

Staehler Storebest zu einem integralen Bestandteil der <strong>Kesseböhmer</strong><br />

<strong>Ladenbau</strong>-Gruppe machen. Zudem gilt es für ihn, die Geschäftsprozesse<br />

und die Fertigung zu digitalisieren.<br />

Neue Betriebsleitung:<br />

Westermann folgt auf Nötzold<br />

Quedlinburg. Am 1. Januar 2022 übernimmt Nicky Westermann<br />

(41, im Foto rechts) die Betriebsleitung der HNP Metalltechnik in<br />

Quedlinburg. Er folgt damit auf Holger Nötzold (links), der zum 30.<br />

Juni 2022 in den Ruhestand wechselt.<br />

Nötzold arbeitet seit 1975 in dem Betrieb, der damals noch VEB<br />

Metall hieß. Hier lernte er zunächst den Beruf des Werkzeugmachers,<br />

arbeitete als Ingenieur und Konstrukteur und verantwortete<br />

nach der Wende Konstruktion und Arbeitsvorbereitung. 1996<br />

gründete er gemeinsam mit zwei Mitstreitern die HNP Metalltechnik<br />

neu und baute sie als Betriebsleiter und Prokurist mit viel Herzblut<br />

auf.<br />

Nicky Westermann ist seit 24 Jahren im Unternehmen tätig. Der<br />

Industriekaufmann war zuletzt stellvertretender Betriebsleiter.


26 <strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

Wissens- und Bemerkenswertes,<br />

Erstaunliches & Unglaubliches<br />

aus der Welt des <strong>Ladenbau</strong>s<br />

Schwarz (Lidl und Kaufland), Aldi, Rewe und<br />

Edeka gehören zu den Top 10 Retailern in Europa.<br />

Die Spitze des von Retail Index erstellten,<br />

30 Positionen umfassenden Gesamt-Rankings<br />

wird völlig von Lebensmittelketten eingenommen.<br />

Lebensmittel bestimmen noch immer<br />

den größten Teil der Konsumausgaben.<br />

(Quelle: Retail-Index, Veraart Research Group BV,<br />

Zeist/NL: Datenbank aller größeren Einzelhandelsfirmen<br />

in Europa in 18 Sektoren)<br />

Der Lebensmittelhandel in Deutschland:<br />

Mehr als 37.000 Geschäfte sichern eine<br />

flächendeckende Lebensmittelversorgung.<br />

Kunden können aus einem Sortiment von bis<br />

zu 50.000 Artikeln wählen. In der Branche<br />

arbeiten mehr als eine Million Beschäftigte.<br />

(Gefunden beim BVLH – Bundesverband des<br />

Deutschen Lebensmittelhandels, Berlin.<br />

Daten: EHI Retail Institute, Köln, und Destatis –<br />

Statistisches Bundesamt, Wiesbaden)<br />

Die Anzahl der Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel<br />

beträgt knapp ein Fünftel aller<br />

Einzelhandelsunternehmen, der Umsatzanteil<br />

liegt bei über einem Drittel.<br />

(Quelle: Bundesministerium für Ernährung und<br />

Landwirtschaft)<br />

Die jährliche Umsatzentwicklung im<br />

Einzelhandel mit Lebensmitteln weist seit<br />

2011 einen steten Anstieg von durchschnittlich<br />

3,34 Prozent auf. Allein im Jahr 2020<br />

stieg der Umsatz zum Vorjahr um acht<br />

Prozent.<br />

(Quelle: BVLH – Bundesverband des Deutschen<br />

Lebensmittelhandels, Berlin)<br />

Mit nahezu<br />

der Hälfte<br />

des Umsatzes<br />

erwirtschaftete der Geschäftsbereich<br />

<strong>Ladenbau</strong> von Januar bis Oktober 2021<br />

den größten Umsatzanteil innerhalb<br />

der <strong>Kesseböhmer</strong>-Unternehmensgruppe.<br />

Nach Angaben des EHI Retail Instituts Köln,<br />

erwirtschafteten die Geschäfte im deutschen<br />

Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2020<br />

einen Nettoumsatz von insgesamt rund<br />

179,8 Milliarden Euro.<br />

Die zehn größten Unternehmen im Lebensmittelhandel<br />

steuerten rund 168 Milliarden<br />

Euro dazu bei. Allein 78,7 Milliarden Euro wurden<br />

durch Discounter erzielt.<br />

Laut Statista, Hamburg, teilen sich die Edeka-<br />

Gruppe (27,1 Prozent), die Rewe-Gruppe<br />

(20,8 Prozent) und die Discounter (42,1 Prozent)<br />

den Markt im deutschen Lebensmittelhandel<br />

unter sich auf.<br />

Die Edeka- (37.362 Mio. € Nettoumsatz und<br />

5.921 Verkaufsstellen in 2020) und Rewe-<br />

Supermärkte (18.300 Mio. € Nettoumsatz<br />

und 3.289 Verkaufsstellen in 2020) rangieren<br />

an Platz 1 und 3 der Vertriebslinien im stationären<br />

Einzelhandel in Deutschland.<br />

(Quelle: EHI-Studie: „Stationärer Einzelhandel<br />

Deutschland 2021)


<strong>INSIDER</strong> <strong>Sonderausgabe</strong> <strong>Ladenbau</strong><br />

27<br />

Stärkster Discounter ist Lidl mit einem Nettoumsatz<br />

von 21,6 Milliarden Euro im Jahr<br />

2020, gefolgt von Aldi Süd (16,4 Milliarden<br />

Euro), dem zur Edeka-Gruppe gehörenden<br />

Netto Marken-Discount (14,55 Milliarden<br />

Euro) und Aldi Nord (12,2 Milliarden Euro).<br />

(Quelle: EHI-Retail Institute, Köln)<br />

In den vier Werken in Bohmte, Herrnhut,<br />

Lübeck und Quedlinburg absolvieren<br />

gerade<br />

24 junge Menschen<br />

ihre Ausbildung in zwölf Ausbildungsberufen<br />

– zusätzlich zu den über die<br />

Zentrale in Dahlinghausen angestellten<br />

Azubis, die einen Teil ihrer Ausbildungszeit<br />

auch im Werk Bohmte verbringen.<br />

15.909 Verkaufsstellen der Lebensmittel-<br />

Discounter zählte das EHI Retail Institute<br />

2020 in Deutschland.<br />

Handelsunternehmen in Deutschland investieren<br />

mit insgesamt 7,9 Milliarden Euro weiter<br />

auf hohem Niveau in Bau, Technik und<br />

Optik ihrer stationären Geschäfte. Der Fokus<br />

liege klar auf Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen,<br />

so EHI-<strong>Ladenbau</strong>expertin<br />

Claudia Horbert, aber auch in Neueröffnungen<br />

werde über alle Handelsbranchen wieder<br />

stärker investiert.<br />

Das ergab der EHI-Laden-Monitor 2020.<br />

Besonders wachstumsstark zeigten sich<br />

Lebensmittel-Fachmärkte. 735 Euro pro<br />

Quadratmeter Verkaufsfläche (VKF), und<br />

damit 15 Prozent mehr als drei Jahre zuvor<br />

investierte die Branche 2019. Noch deutlicher<br />

gestiegen (plus 21 Prozent) sind mit<br />

537 Euro pro Quadratmeter VKF die durchschnittlichen<br />

Einrichtungskosten für ein<br />

neues Textil-, Schuh- und Sportgeschäft.<br />

Die Zyklen für Komplettumbauten im Food-<br />

Handel lagen 2019 bei 9,6 Jahren.<br />

(Quelle: EHI-Laden-Monitor 2020)<br />

53 Prozent der <strong>Ladenbau</strong>verantwortlichen,<br />

besonders bei Unternehmen des täglichen<br />

Bedarfs, rechnen mit gleichbleibenden Investitionen,<br />

zehn Prozent prognostizieren sogar<br />

eine Steigerung.<br />

(Quelle: EHI Retail-Institute, Köln: „Strukturwandel<br />

in der <strong>Ladenbau</strong>-Branche“, 3. Dezember 2020)<br />

Die 4. Umfrage des Deutschen <strong>Ladenbau</strong>verbandes<br />

DLV vom 3. bis 15. September 2021<br />

unter den Mitgliedern hat rückblickend auf ein<br />

Jahr ergeben:<br />

n Die durchschnittliche Auslastung in der<br />

Produktion lag bei den <strong>Ladenbau</strong>ern bei<br />

98 Prozent, bei den Zulieferunternehmen<br />

bei 91 Prozent. Einige Firmen waren<br />

sogar zu 100 Prozent ausgelastet.<br />

n Bei der Frage zur Investitionswilligkeit<br />

des Handels berichten insbesondere<br />

die <strong>Ladenbau</strong>er von einer erfreulichen<br />

Entwicklung. 32 Prozent bemerkten eine<br />

große Investitionstätigkeit, 41 Prozent<br />

eine Normalisierung. Nur noch 27 Prozent<br />

klagen über verhaltene oder schlechte<br />

Stimmung.<br />

70.000<br />

Tonnen Stahl<br />

12.650 Kubikmeter Holz,<br />

890 Tonnen Edelstahl,<br />

700 Tonnen Pulver und<br />

470 Tonnen Aluminium<br />

verarbeiteten die vier <strong>Ladenbau</strong>-<br />

Unternehmen der<br />

<strong>Kesseböhmer</strong>-Gruppe<br />

bis jetzt in diesem Jahr.<br />

Bei den Zulieferbetrieben ist die Stimmung<br />

gut; 64 Prozent sagen, dass sich<br />

die Lage normalisiert oder gar verbessert<br />

hat. Die meisten Investitionen im Bereich<br />

<strong>Ladenbau</strong> fließen in den Lebensmitteleinzelhandel.<br />

Ein Lebensmitteldiscounter<br />

ist ein Einzelhandelsgeschäft mit<br />

einer üblichen Verkaufs fläche unter<br />

1.000 Quadrat metern, das ausschließlich<br />

in Selbstbedienung ein<br />

begrenztes, auf umschlagstarke<br />

Artikel konzentriertes Lebensmittelangebot<br />

und Nonfood I-Sortiment<br />

(Drogerieartikel, Wasch-,<br />

Putz- und Reinigungsmittel sowie<br />

Tier nahrung) sowie ein regelmäßig<br />

wechselndes Aktionsangebot<br />

mit Schwerpunkt Nonfood II (Geund<br />

Verbrauchsgüter des kurz-,<br />

mittel- und langfristigen Bedarfs<br />

wie Textilien, Schuhe, Gartenbedarf,<br />

Unterhaltungselektronik,<br />

E l e k t r o g r o ß g e r ä t e , B ü c h e r u n d<br />

Presseartikel usw.) führt.<br />

(Quelle: EHI Retail Institute, Köln)<br />

<strong>Ladenbau</strong>-Trends: Theke der Zukunft<br />

Premiumtheken sind Aushängeschilder im<br />

Lebensmitteleinzelhandel und signalisieren<br />

Kunden eine hohe warenkundliche Kompetenz.<br />

Sie helfen aber nicht nur, die Waren ins<br />

optimale Licht zu rücken, sondern wirken oftmals<br />

auch als Umsatzturbo.<br />

Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, dass<br />

immer mehr Konsumenten durchaus bereit<br />

sind, für hochwertige Genussprodukte auch<br />

entsprechend mehr zu bezahlen. Gute Voraussetzungen<br />

für Händler, die in der Lage sind, ihre<br />

qualitativ hochwertigen Waren im Frischebereich<br />

auch in einem passenden Rahmen in Szene<br />

zu setzen – getreu dem Motto „Das Auge<br />

isst mit“. Ganz nebenbei können sie sich damit<br />

zudem gegenüber Wettbewerbern profilieren.<br />

Premiumprodukte verdienen also in jedem Fall<br />

auch Premiumtheken. Für Händler dürften sich<br />

diese ladenbaulichen Investitionen lohnen,<br />

denn in der Regel nimmt mit einer aufgewerteten<br />

Frischeabteilung auch deren Umsatz über<br />

die Zeit merklich zu.<br />

(Quelle: RUNDSCHAU für den Lebensmittelhandel,<br />

22. September 2021)

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