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Materialmappe_Die Wand_Endfassung

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DIE AUTORIN: MARLEN HAUSHOFER<br />

Marlen Haushofer wird am 11. April 1920, unter dem Namen Marie Helene Frauendorfer, in Frauenstein/Oberösterreich,<br />

als Tochter eines Revierförsters und einer Kammerzofe geboren. Als sie zehn<br />

Jahre alt ist, kommt sie an eine Internatsklosterschule in Linz, welche sie 1939 mit dem Abitur verlässt.<br />

Danach studiert sie Germanistik in Wien und Graz, bricht das Studium 1945 jedoch wieder ab.<br />

Mit 21 Jahren heiratet sie den Zahnarzt Manfred Haushofer und bekommt mit ihm zwei Söhne. <strong>Die</strong>se<br />

Ehe hält allerdings, aufgrund gravierender familiärer Probleme, nicht und im Jahr 1950 lässt sie sich<br />

scheiden, ohne dass die Öffentlichkeit davon erfährt. <strong>Die</strong>se Situation war für Marlen Haushofer eine<br />

große seelische Belastung, durch die sie in eine schwere Depression fiel. Ihre Kreativität wurde durch<br />

ihren seelischen Zustand nicht beeinträchtigt. Trotz der Scheidung lebt Marlen Haushofer weiterhin<br />

mit ihrem ehemaligen Mann zusammen und geht acht Jahre später erneut eine Ehe mit ihm ein.<br />

1946 schreibt Marlen Haushofer erste Kurzgeschichten, welche bald darauf in österreichischen Zeitungen<br />

und Zeitschriften abgedruckt werden. Im Jahr 1952 wird ihre erste Novelle DAS FÜNFTE JAHR vom<br />

Jungbrunnen-Verlag veröffentlicht, für welche sie mit dem Staatlichen Förderungspreis für Literatur<br />

ausgezeichnet wird. Danach entstehen bis zu ihrem Tod viele weitere Bücher. Im Jahr 1968 wird bei<br />

Marlen Haushofer Knochenkrebs diagnostiziert. Sie unterzieht sich, im Spätherbst desselben Jahres,<br />

einer Therapie. Am Anfang des darauffolgenden Jahres beginnt sie, zusätzlich zur Chemotherapie, eine<br />

Strahlenbehandlung. Ihre Freunde und Familie kümmern sich während dieser Zeit sehr um sie, jedoch<br />

hatten Marlens Freunde den Eindruck, dass die Familie den Ernst der Lage nicht wahrhaben wollte. Am<br />

21. März 1970, stirbt Marlen Haushofer im Alter von 50 Jahren, in einer Wiener Klinik.<br />

DIE WAND erscheint 1963, zu Zeiten des Kalten Kriegs und gilt als Marlen Haushofers Hauptwerk. Das<br />

Buch war zunächst, wie die meisten ihrer Werke, kein großer Erfolg, jedoch kam es 1983, also bereits<br />

nach Marlen Haushofers Tod, zu einer Neuauflage, welche sehr erfolgreich war. Das Buch erlangte<br />

zusehends an Aufmerksamkeit. Nicht nur DIE WAND, auch ihre übrigen Bücher erlangten nach ihrem<br />

Tod großen Erfolg, als die Frauenbewegung sie für sich entdeckte. So lässt sich DIE WAND als emanzipatorischer<br />

Frauenroman lesen, da sich die Protagonistin emanzipiert, sobald sie auf sich allein gestellt<br />

ist, aber auch als Zivilisationskritik. 2012 wurde das Buch von Julian Pölsler verfilmt.<br />

Theaterpädagogisches Begleitmaterial I Klara Ring I Telefon: 03981 277170 I E-Mail: k.ring@tog.de

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