Materialmappe_Die Wand_Endfassung
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<strong>Die</strong> ständigen Bilder von uns selbst und die Bilder, die wir von anderen zu sehen bekommen, machen<br />
uns überbewusst, wie wir gerade aussehen. Wie wir wirken. Wir fühlen uns beim Anblick unserer selbst<br />
befangen und wollen trotzdem von den tausend Augen des Internets gemocht werden. So sorgt das<br />
Selfie für die Illusion intimer Nähe. Wir glauben, den anderen immer nah zu sei. Für all die, mit denen<br />
wir diesen Augenblick teilen möchten, sind wir gewissermaßen in Streicheldistanz – nur eine Armlänge<br />
entfernt.<br />
ISOLATION<br />
Was bedeutet Isolation?<br />
Welche Arten von Isolation gibt es (räumliche / gesellschaftliche…)?<br />
Welche Erfahrungen habt Ihr mit Isolation gemacht (z.B. in Bezug auf Corona)?<br />
Gibt es gesellschaftliche Gruppen, die besonders von Isolation betroffen oder gefährdet sind (ältere<br />
Menschen / Alleinerziehende / Arbeitslose / Strafgefangene / Migrant*innen / Menschen mit Behinderung?<br />
Welche Folgen kann eine Isolation haben?<br />
VERTRAUENSSPIEL<br />
Zwei Schüler*innen stellen sich in einem Abstand von einigen Metern gegenüber. Beide schließen ihre<br />
Augen, laufen langsam, tastend aufeinander zu und versuchen sich genau in Mitte der Strecke zu treffen.<br />
Jeder der Schüler*innen kann stehen bleiben, wenn er oder sie das Gefühl hat, sich in der Mitte<br />
zu befinden.<br />
Das Spiel kann beliebig variiert werden, so können die beiden Schüler*innen unter anderem versuchen<br />
voreinander, in der Mitte, stehen zu bleiben, ohne zu tasten oder sich zu berühren, nur durch das<br />
Gefühl, dass nun jemand vor ihnen steht.<br />
Weiterhin kann auch nur einer der beiden auf den anderen zulaufen und bleibt stehen, sobald er das<br />
Gefühl hat gegen eine unsichtbare Schwelle oder eine Art Widerstand zu stoßen, so etwas wie eine<br />
Aura, die den Stehenden umgibt.<br />
Wichtig ist, dass immer beide der Schüler*innen die Augen geschlossen haben. Ein außenstehender<br />
Beobachter sagt Bescheid, wenn beide voreinander stehen geblieben sind und sie die Augen wieder<br />
öffnen können.<br />
Theaterpädagogisches Begleitmaterial I Klara Ring I Telefon: 03981 277170 I E-Mail: k.ring@tog.de