Untersuchung der Passierbarkeit an 7 ausgewählten Fah´s an ... - ezb
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Österreichische Fischereigesellschaft<br />
1010 Wien<br />
<strong>Untersuchung</strong> <strong>der</strong> <strong>Passierbarkeit</strong><br />
<strong>an</strong> 7 <strong>ausgewählten</strong> FAH´s<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting und Schwarza<br />
Projektleitung und Koordination: Jürgen Eberstaller<br />
Bearbeitung: Alfred Kaminitschek<br />
Unter Mitarbeit von:<br />
R. Krall<br />
P. Pinka<br />
P. Seeböck<br />
Stummer<br />
Universität für Bodenkultur<br />
Institut für Wasservorsorge, Gewässerökologie<br />
& Abfallwirtschaft<br />
Abteilung für Hydrobiologie,<br />
Fischereiwirtschaft und Aquakultur<br />
Leiter: o.Univ.Prof.Dr.M. Jungwirth
Wien, im Mai 2001
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. Einleitung und Zielsetzung 1<br />
2. Fragestellung und Begleitkriterien 2<br />
2.1 Qualitative <strong>Passierbarkeit</strong> hinsichtlich <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung 2<br />
2.2 Qu<strong>an</strong>titative <strong>Passierbarkeit</strong> hinsichtlich <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung 3<br />
2.3 Flussabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung 4<br />
2.4 Bewertungsstufen 5<br />
3. Morphologie 6<br />
3.1 FAH Felixdorf <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting 6<br />
3.2 FAH Markt Piesting <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting 8<br />
3.3 FAH Gutenstein <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting 10<br />
3.4 FAH Klausbach <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza 12<br />
3.5 FAH Zellenbach <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza 14<br />
3.6 FAH Vertical-slot <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza 15<br />
3.7 FAH Umgehungsbach <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza 17<br />
3.8 Zusammenfassung Piesting 19<br />
3.9 Zusammenfassung Schwarza 20<br />
4. Hydrologie 22<br />
5. Methodik 23<br />
6. Fischökologische <strong>Untersuchung</strong> 25<br />
6.1 FAH´s <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting 25<br />
6.2 FAH´s <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza 37<br />
7. Bewertung 49<br />
7.1 Bewertung <strong>der</strong> FAH´s <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting 49<br />
7.2 Bewertung <strong>der</strong> FAH´s <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza 53<br />
7.3 Zusammenfassung <strong>der</strong> Bewertung 57<br />
8. Verbesserungsvorschläge 58<br />
8.1 Für die FAH´s <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting<br />
58<br />
8.2 Für die FAH´s <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza 59<br />
9. Überlegungen für zukünftige FAH´s 61
1. Einleitung und Zielsetzung<br />
Neben Absturzbauwerken und Sperren <strong>der</strong> Wildbach- und Lawinenverbauung sowie des<br />
Flußbaues haben insbeson<strong>der</strong>e Wehr<strong>an</strong>lagen Unterbrechungen des Fließwasserkontinuums zur<br />
Folge. Sie stellen somit für die gesamte aquatische Tierwelt unüberwindbare Hin<strong>der</strong>nisse bei<br />
ihrer W<strong>an</strong><strong>der</strong>ung dar. Funktionstüchtigen Fischaufstiegshilfen (FAH´s) kommt daher zur<br />
zumindest teilweisen Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> freien Durchw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung eines Fließgewässers<br />
beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu (Eberstaller et al., 1996).<br />
In den letzten Jahren wurden daher bei zahlreichen Kleinkraftwerken <strong>an</strong> Flüssen wie <strong>der</strong><br />
Schwarza und <strong>der</strong> Piesting Fischaufstiegshilfen <strong>an</strong>gelegt. Dabei h<strong>an</strong>delt es sich um sehr<br />
unterschiedlich ausgeführte Vari<strong>an</strong>ten. Sowohl technische als auch naturnahe Modelle kommen<br />
<strong>an</strong> Schwarza und Piesting zum Einsatz.<br />
Im Zuge dieser <strong>Untersuchung</strong> werden 7 in ihrer Ausführung unterschiedliche FAH´s auf<br />
Funktionalität untersucht und mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> verglichen. Dabei werden bei je<strong>der</strong> FAH<br />
Ausstiegsreusen für ein Monat montiert und <strong>der</strong> tägliche Aufstieg dokumentiert. Drei davon<br />
liegen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting, jeweils eine <strong>an</strong> den Zubringerbächen Klausbach bzw. Zellenbach <strong>der</strong><br />
Schwarza und schließlich noch zwei <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza selbst.<br />
Alle untersuchten Flußabschnitte sind nach <strong>der</strong> biozönotischen Längszonierung dem<br />
Rhithralbereich und zwar in erster Linie dem Metharhithral, mit <strong>der</strong> Forelle als Leitfischart<br />
zuzuordnen.<br />
Ziel dieser <strong>Untersuchung</strong> ist es Schwachstellen aufgezeigten und Verbesserungsvorschläge zu<br />
erarbeiten um bestehende FAH´s systematisch zu optimieren und Grundlagen für den Bau von<br />
weiteren „kleinen“ FAH´s zu schaffen.<br />
1
2. Fragestellung und Bewertungskriterien<br />
Ein allgemein gültiges Schema für die Bewertung <strong>der</strong> Funktionsfähigkeit von FAH´s existiert in<br />
Österreich und im gesamten EU-Raum nicht. Als Basis für die Evaluierung werden daher<br />
folgende Kriterien her<strong>an</strong>gezogen:<br />
Neben <strong>der</strong> Vernetzung von Ober- und Unterwasser des jeweiligen Kraftwerkes sollen FAH´s<br />
somit auch Lebensraum für die st<strong>an</strong>dorttypischen Lebensgemeinschaften bieten. Mit dieser<br />
erweiterten Zielsetzung, die sich in den letzten Jahren in g<strong>an</strong>z Mitteleuropa zunehmend<br />
durchsetzt, stellen Fischaufstiegshilfen somit über die reine longitudinale Durchw<strong>an</strong><strong>der</strong>barkeit<br />
hinaus wesentliche Best<strong>an</strong>dteile zur Erhaltung bzw. Verbesserung <strong>der</strong> ökologischen<br />
Funktionsfähigkeit von Fließgewässern dar (Jungwirth, 1998, Parasiewicz, et al., 1998). Diese<br />
umfassen<strong>der</strong>e Betrachtungsweise deckt sich mit <strong>der</strong> gesamtheitlichen Betrachtung von<br />
Fließgewässern, wie sie auch in <strong>der</strong> EU-Wasserrahmenrichtlinie zum Ausdruck kommt.<br />
Basierend auf den o.a. Zielsetzungen werden für die Evaluierung <strong>der</strong> Funktionsfähigkeit einer<br />
FAH die nachfolgend <strong>an</strong>geführten Beurteilungskriterien her<strong>an</strong>gezogen (vgl. Eberstaller, et al.,<br />
1998, Eberstaller, 1999).<br />
2.1 Qualitative <strong>Passierbarkeit</strong> hinsichtlich <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung<br />
Neuere <strong>Untersuchung</strong>en zeigen, dass die freie Durchw<strong>an</strong><strong>der</strong>barkeit von Fließgewässern für alle<br />
vorkommenden Fischarten und Alterstadien zumindest in gewissen Zeiträumen erfor<strong>der</strong>lich ist<br />
(vgl. Fischer & Kummer, 1998, Northcote, 1998). Dementsprechend soll die Fischaufstiegshilfe<br />
für alle gewässertypischen Fischarten in allen migrierenden Stadien passierbar sein. Dabei sind<br />
auch <strong>der</strong>zeit fehlende, autochthone Arten zu berücksichtigen (potentielle Arten), um für <strong>der</strong>en<br />
zukünftiges Wie<strong>der</strong>auftreten, z.B. nach Revitalisierungen, Initialbesatz etc. funktionsfähige<br />
W<strong>an</strong><strong>der</strong>korridore sicherzustellen.<br />
Einschlägige <strong>Untersuchung</strong>en for<strong>der</strong>n zusätzlich auch die <strong>Passierbarkeit</strong> für Benthosorg<strong>an</strong>ismen,<br />
vor allem für jene ohne flugfähige Stadien (Stehr & Br<strong>an</strong>son, 1938; Bishop & Hynes, 1969,<br />
Adam, 1996).<br />
2
2.2 Qu<strong>an</strong>titative <strong>Passierbarkeit</strong> hinsichtlich <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung<br />
Die Zahl aufsteigen<strong>der</strong> Individuen pro Art muss ausreichen, um den Best<strong>an</strong>d aller<br />
vorkommenden Lebensgemeinschaften nachhaltig, sowohl qu<strong>an</strong>titativ als auch hinsichtlich <strong>der</strong><br />
Artenzusammensetzung, entsprechend den gewässertypischen Verhältnissen sicherzustellen.<br />
Dieser Aspekt tritt beson<strong>der</strong>s klar bei Laichw<strong>an</strong><strong>der</strong>ungen jener Fischarten zutage, die im<br />
Laichareal nicht stationär vorkommen, von denen aber möglichst viele potentielle Elterntiere zu<br />
den Laichplätzen gel<strong>an</strong>gen sollen. In einem solchen Fall ist jedoch die Abschätzung, wie viele<br />
Individuen mindestens die FAH für die l<strong>an</strong>gfristige Erhaltung einer ausgewogenen Population<br />
passieren müssen, nur sehr schwer möglich (Hard, 1995). Vielfach kommt es auch zur<br />
Vermischung stationärer und migrieren<strong>der</strong> Populationen. Von den meisten Fischarten ist zudem<br />
das Wissen um ihre Populationsdynamik, etwaige Metapopulationen etc. sehr gering (Schlosser<br />
& Angermeier, 1995, Schmutz & Jungwirth, 1999).<br />
Bei Fehlen ausreichen<strong>der</strong> Datengrundlage ist daher aus Sicht <strong>der</strong> Verfasser als Optimalziel<br />
<strong>an</strong>zunehmen, dass je<strong>der</strong> aufstiegswillige Fisch das Migrationshin<strong>der</strong>nis zu passieren vermag.<br />
3
2.3 Flussabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung<br />
Nach Ansicht <strong>der</strong> Verfasser ist jede FAH, die den Aufstieg einer Fischart bzw. eines<br />
bestimmten Altersstadiums ermöglicht, für diese Art bzw. dieses Stadium auch flussabwärts<br />
passierbar. Vielfach erfüllen jedoch FAH´s die Funktion als Hauptw<strong>an</strong><strong>der</strong>weg für<br />
flussabziehende Fische aufgrund zu geringer Dotation und ungeeigneter Lage des Einlaufes<br />
nicht. Dies gilt im beson<strong>der</strong>en Maße für Jungfische und die Benthosfauna, die primär durch<br />
Drift in <strong>der</strong> Hauptströmung flußab gel<strong>an</strong>gen (vgl. Pechl<strong>an</strong>er, 1986, BUWAL, 1997, Schmutz &<br />
Pokorny, 1998).<br />
Prinzipiell macht eine Fischaufstiegshilfe ohne gleichzeitige Gewährleistung adäquater<br />
Flussabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung keinen Sinn (Born, 1994). Die Abwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung muss nach Ansicht<br />
<strong>der</strong> Verfasser jedoch nicht unbedingt über die FAH selbst, son<strong>der</strong>n k<strong>an</strong>n auch über die<br />
Turbinen, das Wehr etc. erfolgen. Gerade für Jungfische und/o<strong>der</strong> Larven ist erfolgreiche<br />
Flussabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung bzw. Drift über das Wehr bei Überwasser bzw. bei geringer Fallhöhe<br />
durch die Turbinen (vor allem bei dem l<strong>an</strong>gsam laufenden Typ <strong>der</strong> Kapl<strong>an</strong>turbinen, wie sie <strong>an</strong><br />
vielen größeren österreichischen Flüssen vorliegen), zu vermuten. Ist die erfolgreiche<br />
Flussabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung nicht über diese Anlagenteile möglich (z.B. Aale, Lachse), sind<br />
spezielle Fischabstiegshilfen zu errichten (Born & Stein, 1997).<br />
4
2.4 Bewertungs-<br />
stufen<br />
Nicht<br />
funktionsfähig<br />
minimal<br />
funktionsfähig<br />
eingeschränkt<br />
funktionsfähig<br />
We<br />
rt<br />
Kriterium<br />
Flußaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung<br />
qualitativ qu<strong>an</strong>titativ<br />
1 keine Art bzw.<br />
Altersstadium k<strong>an</strong>n<br />
aufsteigen<br />
2 die<br />
schwimmstärksten<br />
Stadien <strong>der</strong><br />
schwimmstärksten<br />
Arten können<br />
aufsteigen<br />
3 schwimmstarke<br />
Arten könne mit<br />
Ausnahme von 0+-<br />
Fischen aufsteigen,<br />
ebenso adulte Ind.<br />
mittel<br />
schwimmstarker<br />
Arten<br />
funktionsfähig 4 fast alle Arten und<br />
Stadien mit<br />
Ausnahme extrem<br />
schwimmschwacher<br />
bodenbewohnen<strong>der</strong><br />
Arten (Koppe,<br />
Steinbeisser,..) bzw.<br />
adulten Individuen<br />
<strong>der</strong> Großfischarten<br />
(Huchen, Wels,<br />
Stör,..) können<br />
hoch<br />
funktionsfähig<br />
Optimal<br />
funktionsfähig<br />
”Optimalvari<strong>an</strong>te”<br />
als Grenzwert =<br />
gesamter Fluß in<br />
gewässertypspezifisc<br />
her Ausformung<br />
aufsteigen<br />
5 nahezu alle Arten<br />
und Altersstadien<br />
können aufsteigen<br />
6 alle Arten und<br />
Altersstadien können<br />
aufsteigen<br />
kein Individuum<br />
steigt auf<br />
vereinzelt können<br />
wenige Ind.<br />
aufsteigen<br />
es können mehrere<br />
Ind. aufsteigen, <strong>der</strong><br />
Prozentsatz<br />
tatsächlich<br />
aufsteigen<strong>der</strong> zu<br />
migrationswilligen<br />
Fischen ist aber<br />
gering, längerfristig<br />
Ansammlung von<br />
Fischen im<br />
Unterwasser<br />
einem mittleren bis<br />
großen Prozentsatz<br />
<strong>der</strong><br />
migrationswilligen<br />
Ind. ist die Migration<br />
möglich<br />
nahezu allen<br />
migrationswilligen<br />
Ind. ist <strong>der</strong> Aufstieg<br />
möglich<br />
allen<br />
migrationswilligen<br />
Ind. ist <strong>der</strong> Aufstieg<br />
möglich<br />
kein Individuum<br />
steigt ab<br />
vereinzelt können<br />
wenige Ind.<br />
absteigen<br />
es können mehrere<br />
Ind. absteigen, <strong>der</strong><br />
Prozentsatz<br />
tatsächlich<br />
absteigen<strong>der</strong> zu<br />
migrationswilligen<br />
Fischen ist aber<br />
gering, längerfristig<br />
Ansammlung von<br />
Fischen im Ober-<br />
wasser<br />
einem mittleren bis<br />
großen Prozentsatz<br />
<strong>der</strong><br />
migrationswilligen<br />
Ind. ist die Migration<br />
möglich<br />
nahezu allen<br />
migrationswilligen<br />
Ind. ist <strong>der</strong> Abstieg<br />
möglich<br />
allen<br />
migrationswilligen<br />
Ind. ist <strong>der</strong> Abstieg<br />
möglich<br />
Habitat<br />
kein Fisch hält sich<br />
in <strong>der</strong> FAH auf<br />
wenige Ind. halten<br />
sich kurzfristig in<br />
<strong>der</strong> FAH auf<br />
mehrere Arten bzw.<br />
Stadien halten sich<br />
auch längerfristig im<br />
Gerinne auf<br />
fast alle Arten in<br />
vielen Stadien<br />
suchen zumindest<br />
periodisch das<br />
Gerinne auf, viele<br />
Arten bzw. Stadien<br />
nutzen längerfristig<br />
die FAH als Habitat<br />
bzw. Lebensraum<br />
Die Besiedlung<br />
entspricht<br />
weitgehend <strong>der</strong><br />
Lebensgemeinschaft<br />
des Gewässers bzw.<br />
eines Zubringers<br />
/Seitenarmes, für<br />
viele Arten ist auch<br />
Reproduktion<br />
möglich<br />
Die Besiedlung<br />
entspricht <strong>der</strong><br />
natürlichen<br />
Artengemeinschaft<br />
des Gewässers, das<br />
Gerinne übernimmt<br />
funktionell die<br />
Funktion des<br />
Gewässers<br />
5
3. Morphologie<br />
3.1 FAH Felixdorf <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting<br />
?? Allgemeines:<br />
Bei <strong>der</strong> FAH Felixdorf h<strong>an</strong>delt es sich um eine Kombination aus 2 Beckenpässen und einem<br />
ca. 700 m l<strong>an</strong>gen Umgehungsbach. Der obere Abschnitt wird durch den alten Mühlbach<br />
gebildet, <strong>der</strong> gleichzeitig zur Dotation eines Teiches her<strong>an</strong>gezogen wird. Die beiden<br />
Beckenpässe sind am Überg<strong>an</strong>g zum alten Mühlbach und im Einstiegsbereich <strong>der</strong> FAH<br />
<strong>an</strong>geordnet. Der Einstieg in die FAH liegt am rechten Ufer ca. 600 m unterhalb des Wehres. Im<br />
Einstiegsbereich sind im gesamten Restwasserquerschnitt relativ gleichmäßig starke<br />
Strömungsverhältnisse ( ca. 0,85 m/s ).<br />
?? Dotation:<br />
Der Abfluß im Restwasserquerschnitt beträgt zum<br />
Aufnahmezeitpunkt ca. 1,2 m 3 /s, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> FAH<br />
nur ca. 30 l/s. Die Auffindbarkeit des Einstiegs<br />
dürfte aufgrund <strong>der</strong> geringen bzw. fehlenden<br />
Lockströmung und <strong>der</strong> großen Entfernung zum<br />
Migrationshin<strong>der</strong>nis nur sehr eingeschränkt sein.<br />
?? Beckenpass beim Einstieg:<br />
Der ca. 12 m l<strong>an</strong>ge Beckenpass beim<br />
Einstieg besteht aus 4 Becken mit einer<br />
mittl. Länge von 3,00 m, einer mittleren<br />
Breite von 1,80 m und einer<br />
durchschnittlichen Tiefe von 0,30 m. Das<br />
Sohlsubstrat besteht großteils aus<br />
Mikrolithal. Der gesamte zu überwindende<br />
Höhenunterschied beträgt 1,46 m, wodurch<br />
sich für die 5 Schwellen eine relativ hohe<br />
mittlere Überfallshöhe von 0,29 m ergibt.<br />
Der Maximalwert von 0,36 m ergibt sich<br />
bei <strong>der</strong> ersten Schwelle nach dem Einstieg,<br />
Abb. 3.1: Wehr (Blick Unterwasser)<br />
Abb. 3.2: Beckenpass beim Einstieg<br />
6
wodurch vor allem bei NQ mit einer deutlichen Zensur zu rechnen ist. Bezogen auf die Länge<br />
hat die FAH ein mittleres Gefälle von 122 %o. Die Überfälle sind als gemauerte<br />
Steinschwellen mit relativ glatter Ausformung ausgeführt.<br />
?? Beckenpass in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> FAH<br />
Dieser Beckenpass hat eine Länge von<br />
ca.9 m und besteht aus 3 Becken mit einer<br />
mittl. Länge von 2,80 m, einer mittl.<br />
Breite von 1,10 m und einer mittl. Tiefe<br />
von 0,20 m. Das Sohlsubstrat besteht<br />
großteils aus Mikrolithal. Der<br />
Höhenunterschied von 0,77 m ergibt<br />
aufgeteilt auf die 4 Schwellen eine<br />
durchschnittliche Überfallshöhe von<br />
0,19 m. Der Maximalwert liegt bei<br />
0,26 m. Die Überfallshöhen liegen somit<br />
deutlich niedriger als im Einstiegsbereich, was auch im niedrigeren Gefälle von 86 %o zu<br />
erkennen ist. Die Schwellen sind gemauert und mäßig rauh ausgeführt.<br />
?? Umgehungsbaches<br />
Das Zwischenstück zwischen den beiden<br />
Beckenpässen ist als freies Gerinne mit einer<br />
durchschnittlichen Breite von 1,60 m und einer<br />
durchschnittlichen Tiefe von 0,25 m ausgeführt.<br />
Der alte Mühlbach hat ähnliche Abmessungen, ist<br />
jedoch bis zum Ausstieg rückgestaut.<br />
?? Der Ausstieg<br />
Der Ausstieg befindet sich unmittelbar neben dem<br />
Wehr und ist über ein Betonrohr höhengleich <strong>an</strong><br />
das Oberwasser <strong>an</strong>geschlossen. Er k<strong>an</strong>n mittels<br />
eines Flachschiebers geschlossen bzw. reguliert<br />
werden.<br />
Abb. 3.3: Beckenpass in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> FAH<br />
Abb. 3.4: alter Mühlbach (Umgehungsbach)<br />
7
3.2 FAH Markt Piesting <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting<br />
?? Allgemeines:<br />
Die FAH Markt Piesting ist ein ca. 30 m l<strong>an</strong>ger<br />
Beckenpass mit 9 großteils sehr tiefen Becken<br />
( max. 1,1 m ). Alle Becken sind mit einer<br />
durchschnittlichen Länge von 2,50 m und einer<br />
durchschnittlichen Breite von 1,2 m in etwa gleich<br />
groß. Bei den 11 Schwellen h<strong>an</strong>delt es sich um<br />
gemauerte Steinschwellen mit einem relativ glatten<br />
Überfall. Bezogen auf den Gesamthöhen-<br />
unterschied von 2,64 m ergibt sich ein Gefälle von<br />
88 %o und eine durchschnittliche Überfallshöhe<br />
von 0,24 m. Das Sohlsubstrat besteht großteils aus<br />
Akal mit einzelnen größeren Steinen.<br />
?? Dotation:<br />
Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Aufnahme liegt <strong>der</strong> Abfluß beim Wehr bei max. 5 l/s, wodurch <strong>der</strong> Abfluß<br />
im Restwasserquerschnitt vor allem aus <strong>der</strong> Dotation aus <strong>der</strong> FAH besteht. Am Ausstieg ist ein<br />
Gitter mit einem Rohrabst<strong>an</strong>d von rund 10 cm <strong>an</strong>gebracht, welches stark zur Verklausung neigt,<br />
wodurch sich eine deutliche Reduktion <strong>der</strong> Dotation ergibt. Dadurch beträgt <strong>der</strong><br />
durchschnittlicher Abfluß in <strong>der</strong> FAH ca. 50 l/s, welcher bei <strong>der</strong> Reusenuntersuchung zeitweise<br />
noch etwas reduziert gewesen sein dürfte. Bei gereinigtem Gitter ist mit etwa 70 l/s zu rechnen.<br />
Der restliche Abfluß von 2,33 m 3 /s wird über den<br />
Mühlbach abgeleitet.<br />
?? Schwellen:<br />
Bei den Schwellen h<strong>an</strong>delt es sich um relativ<br />
glatte gemauerte Steinschwellen. In den<br />
R<strong>an</strong>dbereichen sind teilweise kleine Rampen<br />
vorh<strong>an</strong>den, wodurch sich die <strong>Passierbarkeit</strong> vor<br />
allem für Kleinfischarten und juvenile Stadien<br />
verbessern dürfte.<br />
Abb. 3.5: FAH Markt Piesting<br />
Abb. 3.6: Schwelle mit rechtsseitiger Rampe<br />
8
?? Einstieg:<br />
Der Einstieg liegt rechtsufrig ca. 25 m<br />
unterhalb des Wehres und erfolgt über 2<br />
kurz nachein<strong>an</strong><strong>der</strong> <strong>an</strong>geordneten<br />
Steinschwellen in das erste Becken. Hier<br />
ergibt sich auch die größte Überfallshöhe<br />
von 0,32 m, welche das maßgebende<br />
Hin<strong>der</strong>nis im Bezug auf die <strong>Passierbarkeit</strong><br />
darstellt. Die Auffindbarkeit dürfte<br />
aufgrund des deutlichen Unterschiedes<br />
zwischen Dotation <strong>der</strong> FAH und dem<br />
Abfluß über das Wehr ausreichend gewährleistet sein.<br />
?? Ausstieg:<br />
Der Ausstieg <strong>der</strong> FAH erfolgt in den Mühlbach, welcher höhengleich <strong>an</strong> die Piesting<br />
<strong>an</strong>geschlossen ist.<br />
Abb. 3.7: Einstieg<br />
9
3.3 FAH Gutenstein <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting<br />
?? Allgemeines:<br />
Die rund 20 m l<strong>an</strong>ge FAH Gutenstein ist<br />
ein naturnaher Beckenpass mit 8<br />
unterschiedlich großen Becken. Deren<br />
durchschnittliche Länge beträgt 2,50 m,<br />
die Breite 1,50 m. Die Beckentiefen<br />
bewegen sich zwischen 0,14 und 0,40 m.<br />
Der gesamte zu überwindende<br />
Höhenunterschied liegt bei 1,65 m, womit<br />
sich ein Gefälle von 83 %o ergibt. Das<br />
Sohlsubstrat besteht großteils aus<br />
Mikrolithal.<br />
?? Dotation:<br />
Die Dotation <strong>der</strong> FAH beträg zum<br />
Zeitpunkt <strong>der</strong> Aufnahme ca 45 l/s, die des<br />
Restwasserquerschnittes rund 300 l/s.<br />
Über den Mühlbach werden rund 520 l/s<br />
ausgeleitet.<br />
?? Schwellen:<br />
Die neun heterogen ausgeformten<br />
Steinschwellen sind durchwegs rauh mit<br />
einer durchschnittlichen Überfallshöhe<br />
von 0,18 m und einem Maximalwert von<br />
0,21 m.<br />
Abb. 3.8: Unterer Teil FAH<br />
Abb. 3.9: Einstiegsschwelle<br />
10
?? Einstieg:<br />
Der Einstieg liegt rechtsufrig ca.<br />
5 m unterhalb des Wehres. Das<br />
Abflußverhältnis von 6,5 zwischen<br />
Restwasser und Dotation <strong>der</strong> FAH<br />
sollte eine ausreichende<br />
Lockströhmung gewährleisten.<br />
?? Ausstieg:<br />
Der Ausstieg erfolgt über die oberste Steinschwelle direkt in den Staubereich rund 10 m<br />
oberhalb des Wehres.<br />
Abb. 3.10: Einstieg FAH, Wehr<br />
11
3.4 FAH Klausbach <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza<br />
?? Allgemeines:<br />
Die FAH Klausbach ist ein rund 19 m<br />
l<strong>an</strong>ger Beckenpass mit gemauerten<br />
Steinschwellen. Die 8 Becken haben eine<br />
durchschnittliche Länge von 2,40 m und<br />
eine Breite von 1,10 m. Die Beckengrößen<br />
schw<strong>an</strong>ken jedoch deutlich stärker als bei<br />
den <strong>an</strong><strong>der</strong>en FAH´s. Die Beckentiefen<br />
liegen zwischen 0,17 und 0,45 m. Die<br />
Gesamthöhe beträgt 1,54 m, womit sich<br />
ein Gefälle von 81 %o ergibt. Der<br />
Beckenboden ist betoniert mit einigen<br />
Steinen in den Becken.<br />
?? Dotation:<br />
Der Abfluß <strong>der</strong> FAH ist mit 7 l/s zum<br />
Zeitpunkt <strong>der</strong> Aufnahme sehr gering.<br />
Jedoch ist auch jener in <strong>der</strong><br />
Restwasserstrecke mit ca. 50 l/s und jener<br />
<strong>der</strong> Ausleitung mit ca. 20 l/s gering. Zum<br />
Zeitpunkt <strong>der</strong> Reusenuntersuchung dürfte<br />
die Dotation <strong>der</strong> FAH rund 25 l/s betragen<br />
haben.<br />
Abb. 3.11: FAH Klausenbach, Wehr<br />
Abb. 3.12: oberer Teil <strong>der</strong> FAH<br />
12
Schwellen:<br />
Die 8 gemauerten Steinschwellen sind durchwegs glatt ausgeführt und haben eine<br />
durchschnittliche Überfallshöhe von 0,19 m. Der Maximalwert von 0,38 cm ist bei <strong>der</strong><br />
Einstiegsschwelle, jedoch auch innerhalb <strong>der</strong> FAH gibt es eine hohe Schwelle (4. Schwelle<br />
von unten = 0,28 m), welche vor allem bei geringer Dotation ein schwer zu überwindendes<br />
Hin<strong>der</strong>nis darstellen dürften.<br />
Abb. 3.13: Einstiegsschwelle Abb. 3.14: hohe Schwelle / unteres Drittel<br />
?? Einstieg:<br />
Der Einstieg liegt linksufrig ca.12 m unterhalb des Wehres. Die Einstiegsschwelle ist mit<br />
0,38 m deutlich zu groß und dürfte bei <strong>der</strong> geringen Dotation ein unüberwindbares Hin<strong>der</strong>nis<br />
darstellen.<br />
?? Ausstieg:<br />
Der Ausstieg erfolgt über einen betonierten Rechteckquerschnitt direkt in den Stau. Die<br />
Ausleitung liegt zwischen Wehr und Ausstieg <strong>der</strong> FAH und erfolgt über ein Rohr.<br />
13
3.5 FAH Zellenbach <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza<br />
?? Allgemeines:<br />
Die FAH Zellenbach ist ein 2 m kurzer<br />
Beckenpass. Die 2 Becken bestehen aus<br />
Betonringen DN 1,00 m und haben eine Tiefe<br />
von 0,75 und 0,95 m. Die Gesamthöhe von 0,75<br />
m bezogen auf die Länge <strong>der</strong> FAH ergibt ein<br />
Gefälle von 370 %o. Als Sohlsubstrat liegt<br />
Mikrolithal vor.<br />
?? Dotation:<br />
Der Abfluß <strong>der</strong> FAH liegt zum Zeitpunkt <strong>der</strong><br />
Aufnahme bei rund 25 l/s, <strong>der</strong> des Mühlbaches<br />
bei rund 380 l/s. Über das Wehr selbst werden<br />
max. 2 l/s geleitet. Die Dotation des<br />
Restwasserquerschnittes erfolgt somit fast<br />
ausschließlich über die FAH.<br />
?? Schwellen:<br />
Der Überfall erfolgt über Ausschnitte in den<br />
Betonringen bzw. einem V-Ausschnitt beim<br />
Ausstieg. Es ergibt sich eine durchschnittliche<br />
Überfallshöhe von 0,25 m.<br />
?? Einstieg:<br />
Der Einstieg liegt rechtsufrig ca. 5 m unterhalb<br />
des Wehres und dürfte aufgrund des kaum<br />
vorh<strong>an</strong>denen Abflußes über das Wehr gut<br />
auffindbar sein.<br />
?? Ausstieg:<br />
Der Ausstieg erfolgt über einen V-Ausschnitt in den Mühlbach, welcher höhengleich <strong>an</strong> den<br />
Stau <strong>an</strong>geschlossen ist.<br />
Abb.3.15: FAH Zellerbach<br />
Abb. 3.16: Einstiegsschwelle<br />
14
3.6 Vertical-Slot <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza<br />
?? Allgemeines:<br />
Diese FAH besteht aus 2 Teilen. Der<br />
obere ist ein 3 m l<strong>an</strong>ger Vertical-slot,<br />
<strong>der</strong> untere ein ca.8 m l<strong>an</strong>ger<br />
Beckenpass.<br />
Die 3 Becken des oberen Teils haben<br />
eine Länge von 1,00 m und eine Breite<br />
von 0,80 m. Die durchschnittliche<br />
Tiefe in diesen Becken liegt bei<br />
0,21 m. Im untersten Becken sind<br />
größere Blöcke eingebracht. Das<br />
Sohlsubstrat im Vertical-slot k<strong>an</strong>n als<br />
Makrolithal bezeichnet werden.<br />
Der Beckenpass besteht aus 4 Becken und<br />
einem ca. 2 m l<strong>an</strong>gen Überg<strong>an</strong>gsbereich zum<br />
Vertical-slot Teil, welcher keine Becken<br />
aufweist und ziemlich turbulent ist. Die<br />
Becken haben eine durchschnittliche Länge<br />
von 1,50 m und eine durchschnittliche Breite<br />
von 1,10 m. Die mittlere Tiefe dieser Becken<br />
liegt bei 0,12 m. Das Sohlsubstat in den<br />
Becken ist Mikrolithal, das des 2 m l<strong>an</strong>gen<br />
Überg<strong>an</strong>gsbereiches Makrolithal. Der<br />
Gesamthöhenunterschied beträgt 1,83 m. Es<br />
ergibt sich ein Gefälle von 166 %o.<br />
?? Dotation:<br />
Abb. 3.17: FAH gesamt<br />
Abb. 3.18: Überg<strong>an</strong>gsbereich<br />
Der Abfluß <strong>der</strong> FAH liegt zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Aufnahme bei rund 40 l/s, <strong>der</strong> über das Wehr bei 0<br />
l/s. Die Ausleitung von ca. 670 l/s. wird rechtsufrig über den Mühlbach abgeleitet.<br />
15
Schwellen:<br />
Bei den Schwellen im Beckenpass h<strong>an</strong>delt es sich um Steinschwellen, welche durchwegs rauh<br />
ausgeformt sind. Die größte Schwellenhöhe von 0,32 m ist im Überg<strong>an</strong>gsbereich zwischen<br />
Vertical slot und Beckenpass zu finden. In diesem Bereich dürfte auch die größte Zensur<br />
bezüglich Größen und Arten stattfinden.<br />
?? Einstieg:<br />
Der Einstieg <strong>der</strong> FAH liegt linksufrig ca. 10 m<br />
unterhalb des Wehrs. Die Auffindbarkeit <strong>der</strong> FAH<br />
dürfte ausreichend gewährleistet sein, da die<br />
Dotation des Restwasserquerschnitts normalerweise<br />
ausschließlich über die FAH erfolgt.<br />
?? Ausstieg:<br />
Der Ausstieg erfolgt über einen Rechteckquerschnitt<br />
von 0,15 x 0,20 m in den Stau. Die<br />
Fließgeschwindigkeit in diesem Bereich liegt bei<br />
rund 1,4 m/s und dürfte eine weitere Schwierigkeit<br />
darstellen.<br />
Abb. 3.19: Ausstieg<br />
16
3.7 Umgehungsbach <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza<br />
?? Allgemeines:<br />
Der Umgehungsbach <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza besteht aus einem kurzen 6 m l<strong>an</strong>gen Beckenpass beim<br />
Einstieg und einem ca.70 m l<strong>an</strong>gen Umgehungsbach.<br />
?? Dotation:<br />
Der Abfluß <strong>der</strong> FAH beträgt rund 70 l/s, jener in <strong>der</strong> Restwasserstrecke rund 200 l/s. Über den<br />
Mühlbach werden ca. 790 l/s ausgeleitet.<br />
?? Beckenpass:<br />
Der Beckenpass besteht aus 4 Becken, welche<br />
eine mittlere Länge von 1,50 m und eine<br />
mittlere Breite von 1,00 m haben. Die Tiefe<br />
<strong>der</strong> Becken liegt im Bereich von 0,07 und<br />
0,25 m. Über 5 rauh ausgeformte Schwellen<br />
mit einer max. Schwellenhöhe von 0,20 m ist<br />
über den Beckenpass eine Höhe von 0,65 m zu<br />
überwinden, womit sich ein Gefälle von<br />
108 %o ergibt. Das Sohlsubstrat im<br />
Beckenpass besteht großteils aus Mikrolithal,<br />
teilweise aus Mesolithal.<br />
?? Umgehungsbach:<br />
Der Umgehungsbach erstreckt sich über eine Länge von 70 m und hat eine mittlere Breite von<br />
rund 1,00 m. Die durchschnittliche Tiefe im Umgehungsbach liegt bei 0,15 m. Der<br />
Gesamthöhenunterschied des Umgehungsbaches beträgt 1,80 m, womit sich ein Gefälle von<br />
25 %o ergibt. Das Sohlsubstrat besteht so wie im Beckenpass großteils aus Mikrolithal und<br />
teilweise aus Mesolithal.<br />
Abb. 3.20: Beckenpass<br />
17
Abb. 3.21: Umgehungsbach Abb. 3.22: Umgehungsbach<br />
Einstieg:<br />
Der Einstieg <strong>der</strong> FAH liegt<br />
linksufrig ca. 80 m unterhalb des<br />
Wehres. Die Lockströmung sollte<br />
bei einem Verhältnis von 2,85<br />
zwischen Restwasser und FAH<br />
ausreichend vorh<strong>an</strong>den sein,<br />
jedoch dürfte sich die relativ große<br />
Entfernung zum<br />
Migrationshin<strong>der</strong>nis negativ auf<br />
die Auffindbarkeit auswirken.<br />
?? Ausstieg:<br />
Abb. 3.22: Einstieg:<br />
Der Ausstieg <strong>der</strong> FAH ist höhengleich <strong>an</strong> den Mühlbach <strong>an</strong>geschlossen und liegt <strong>an</strong> dessen<br />
rechtem Ufer ca. 120 m unterhalb <strong>der</strong> Ausleitung.<br />
18
4. Hydrologie<br />
Nachfolgend sind die Abflußdaten im <strong>Untersuchung</strong>szeitraum <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting bei den Pegeln<br />
Gutenstein und Wöllersdorf sowie <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza in Schwarzau im Gebirge dargestellt.<br />
Abfluß [ m3/s ]<br />
2,400<br />
2,000<br />
1,600<br />
1,200<br />
0,800<br />
0,400<br />
0,000<br />
14.10.2000<br />
15.10.2000<br />
16.10.2000<br />
Abflußwerte Piesting/Wöllersdorf<br />
17.10.2000<br />
18.10.2000<br />
19.10.2000<br />
20.10.2000<br />
21.10.2000<br />
22.10.2000<br />
23.10.2000<br />
24.10.2000<br />
25.10.2000<br />
26.10.2000<br />
27.10.2000<br />
28.10.2000<br />
29.10.2000<br />
Datum<br />
Abb. 4.1: Abflußdaten <strong>der</strong> Piesting beim Pegel Wöllersdorf<br />
Abfluß [ m3/s ]<br />
1,000<br />
0,800<br />
0,600<br />
0,400<br />
0,200<br />
0,000<br />
Tagesmittelwerte<br />
Mittelwert<br />
MQ (Mittel Qkt.,Nov.)<br />
MNQ ( Mittel Okt., Nov.)<br />
Tagesmittelwerte<br />
Mittelwert<br />
MQ (Mittel Qkt.,Nov.)<br />
MNQ ( Mittel Okt., Nov.)<br />
Abflußwerte Piesting/Gutenstein<br />
14.10.2000<br />
15.10.2000<br />
16.10.2000<br />
17.10.2000<br />
18.10.2000<br />
19.10.2000<br />
20.10.2000<br />
21.10.2000<br />
22.10.2000<br />
23.10.2000<br />
24.10.2000<br />
25.10.2000<br />
26.10.2000<br />
27.10.2000<br />
28.10.2000<br />
29.10.2000<br />
30.10.2000<br />
Datum<br />
Abb. 4.2: Abflußdaten <strong>der</strong> Piesting beim Pegel Gutenstein<br />
31.10.2000<br />
30.10.2000<br />
31.10.2000<br />
01.11.2000<br />
02.11.2000<br />
03.11.2000<br />
04.11.2000<br />
05.11.2000<br />
06.11.2000<br />
07.11.2000<br />
08.11.2000<br />
09.11.2000<br />
10.11.2000<br />
11.11.2000<br />
12.11.2000<br />
01.11.2000<br />
02.11.2000<br />
03.11.2000<br />
04.11.2000<br />
05.11.2000<br />
06.11.2000<br />
07.11.2000<br />
08.11.2000<br />
09.11.2000<br />
10.11.2000<br />
11.11.2000<br />
12.11.2000<br />
21
Deutlich zu erkennen sind die durchwegs niedrigen Abflußwerte während des<br />
<strong>Untersuchung</strong>szeitraumes. Bis auf 2 Abflußspitzen, eine kleine am 1.11.00 und eine etwas<br />
größere am 5.11.00, liegen die Abflußwerte stehts unter MNQ ( mittleres monatliches<br />
Nie<strong>der</strong>wasser).<br />
Abfluß [ m3/s ]<br />
1,800<br />
1,600<br />
1,400<br />
1,200<br />
1,000<br />
0,800<br />
0,600<br />
0,400<br />
0,200<br />
0,000<br />
Tagesmittelwerte<br />
Mittelwert<br />
MQ (Mittel Qkt.,Nov.)<br />
MNQ ( Mittel Okt., Nov.)<br />
Abflußwerte Schwarza/Schwarzau im Gebirge<br />
14.10.2000<br />
15.10.2000<br />
16.10.2000<br />
17.10.2000<br />
18.10.2000<br />
19.10.2000<br />
20.10.2000<br />
21.10.2000<br />
22.10.2000<br />
23.10.2000<br />
24.10.2000<br />
25.10.2000<br />
26.10.2000<br />
27.10.2000<br />
28.10.2000<br />
29.10.2000<br />
30.10.2000<br />
Datum<br />
Abb. 4.3: Abflußdaten <strong>der</strong> Schwarza beim Pegel Schwarzau im Gebirge<br />
Bei <strong>der</strong> Schwarza liegen die Abflußwerte ebenfalls deutlich unter MNQ. Auch hier sind die<br />
beiden Peaks, ein kleiner am 1.11.00 und ein größerer am 5.11.00 zu erkennen.<br />
Sowohl für die Piesting als auch für die Schwarza liegt somit <strong>der</strong> Abfluß fast im gesamten<br />
<strong>Untersuchung</strong>szeitraum unter dem mittleren monatlichen Nie<strong>der</strong>wasser dieser Monate, womit<br />
sich auch dementsprechend niedrige Restwasserabflusse bei den jeweiligen FAH´s ergeben.<br />
31.10.2000<br />
01.11.2000<br />
02.11.2000<br />
03.11.2000<br />
04.11.2000<br />
05.11.2000<br />
06.11.2000<br />
07.11.2000<br />
08.11.2000<br />
09.11.2000<br />
10.11.2000<br />
11.11.2000<br />
12.11.2000<br />
22
Die Zwischenräume zwischen <strong>der</strong> Reuse und dem Ufer/Böschung, werden, falls nötig, mit einer<br />
Konstruktion aus Winkeleisen und im Abst<strong>an</strong>d von ca. 2 cm durchgesteckten 8 mm<br />
Thorstahlstäben, welche noch mit einem Gitter von 5 mm Maschenweite überzogen wird,<br />
abgesperrt.<br />
Die Reusen werden im Zeitraum vom 14.10.2000 bis zum 12.11.2000 täglich einmal geleert<br />
und somit <strong>der</strong> tägliche Aufstieg dokumentiert. Weiters ist jeweils ein automatischer<br />
Temperaturfühler <strong>an</strong> den beiden Flüssen <strong>an</strong>gebracht, um eine laufende Temperaturregistrierung<br />
über den <strong>Untersuchung</strong>szeitraum zu erhalten.<br />
24
6. Fischökologische <strong>Untersuchung</strong><br />
6.1 FAH´s <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting<br />
?? Allgemeines:<br />
Im Zuge dieser <strong>Untersuchung</strong> werden <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting 3 FAH´s ( Felixdorf-Umgehungsbach mit 2<br />
Beckenpässen, Markt Piesting-Tümpelpass, Gutenstein-naturnaher Tümpelpass ) in <strong>der</strong> Zeit<br />
vom 14.10.2000 bis 12.11.2000 mit Reusen untersucht. Die Reusen sind jeweils am Ausstieg<br />
<strong>der</strong> 3 FAH´s <strong>an</strong>gebracht und werden täglich einmal entleert.<br />
?? Artenliste, Artenverteilung, Individuenzahlen und <strong>der</strong>en prozentuelle Verteilung:<br />
Tab. 6.1 : Artenliste Piesting<br />
Fischart Gutenstein Markt Piesting Felixdorf<br />
Bachforelle x x x<br />
Regenbogenforelle x x x<br />
Äsche x x<br />
Koppe x x x<br />
Aitel x<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Gutenstein Markt Piesting Felixdorf<br />
Abb. 6.1 : Artenverteilung Piesting<br />
Aitel<br />
Koppe<br />
Äsche<br />
Regenbogenforelle<br />
Bachforelle<br />
25
Tab. 6.2 : Individuenzahlen Piesting<br />
Fischart Gutenstein Markt Piesting Felixdorf<br />
Bachforelle 84 102 63<br />
Regenbogenforelle 8 28 31<br />
Äsche 5 1<br />
Koppe 1 10 7<br />
Aitel 8<br />
Gesamtergebnis 93 145 110<br />
Tab. 6.3 : Prozentuelle Verteilung Piesting<br />
Fischart Gutenstein Markt Piesting Felixdorf<br />
Bachforelle 90,3 70,3 57,3<br />
Regenbogenforelle 8,6 19,3 28,2<br />
Äsche 0,0 3,5 0,9<br />
Koppe 1,0 6,9 6,4<br />
Aitel 0,0 0,0 7,3<br />
Gesamtergebnis 100,0 100,0 100,0<br />
Insgesamt können in <strong>der</strong> Piesting im Laufe <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> 5 Fischarten ( Bachforelle,<br />
Regenbogenforelle, Äsche, Koppe und Aitel ) nachgewiesen werden. Als Hauptfischart ist die<br />
Bachforelle in allen 3 FAH´s mit den meisten Individuen vertreten. Mit deutlichem Abst<strong>an</strong>d<br />
folgt die Regenbogenforelle, welche ebenfalls in allen FAH´s gef<strong>an</strong>gen wird. Äschen werden<br />
nur in Markt Piesting (5 Individuen) und in Felixdorf (1 Individuum) in geringer Stückzahl<br />
gef<strong>an</strong>gen. Koppen werden in allen 3 FAH´s gef<strong>an</strong>gen, jedoch in geringen Stückzahlen. In<br />
Felixdorf können zusätzlich noch Aitel mit 8 Stück nachgewiesen werden.<br />
26
?? FAH Felixdorf:<br />
Individuen<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
14.10.00<br />
15.10.00<br />
16.10.00<br />
17.10.00<br />
18.10.00<br />
19.10.00<br />
Abb. 6.2 : Aufstiegsraten und Temperaturverlauf (gemessen in Markt Piesting) <strong>der</strong> FAH Felixdorf<br />
Insgesamt werden im Ausstieg <strong>der</strong> FAH Felixdorf 110 Individuen gef<strong>an</strong>gen, wobei maximal<br />
13 Stück/Tag in die Reuse w<strong>an</strong><strong>der</strong>n. Ab 19.10 kommt es zu einem Anstieg <strong>der</strong> F<strong>an</strong>gzahlen,<br />
welche jedoch bis Anf<strong>an</strong>g Nov. wie<strong>der</strong> auf max. 3 Stück/Tag zurückfällt. Zusätzlich ist in <strong>der</strong><br />
Grafik <strong>der</strong> Temperaturverlauf <strong>der</strong> Piesting dargestellt, welcher jedoch bei <strong>der</strong> FAH Markt<br />
Piesting gemessen wurde. Am Anf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> weist die Piesting eine Temperatur von<br />
fast 14°C auf, welche im Laufe <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong>, abgesehen von kleinen Schw<strong>an</strong>kungen von<br />
max. 2°C, auf rund 9°C abnimmt. Im Bezug auf die Aufstiegszahlen lässt sich kein eindeutiger<br />
Zusammenh<strong>an</strong>g erkennen.<br />
Aufstiegsraten aller Arten - Piesting Felixdorf (n=110)<br />
20.10.00<br />
21.10.00<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
28.10.00<br />
Datum<br />
29.10.00<br />
30.10.00<br />
31.10.00<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
Gesamtergebnis<br />
Temperatur (Tagesmittel)<br />
04.11.00<br />
05.11.00<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
08.11.00<br />
09.11.00<br />
10.11.00<br />
16,00<br />
14,00<br />
12,00<br />
10,00<br />
8,00<br />
6,00<br />
4,00<br />
2,00<br />
0,00<br />
Temperatur °C (Tagesmittel)<br />
27
Individuen pro Tag<br />
Abb. 6.3 : Aufstiegsraten <strong>der</strong> Bachforelle in <strong>der</strong> FAH Felixdorf<br />
Individuen pro Tag<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
14.10.00<br />
14.10.00<br />
15.10.00<br />
15.10.00<br />
16.10.00<br />
16.10.00<br />
17.10.00<br />
17.10.00<br />
18.10.00<br />
18.10.00<br />
19.10.00<br />
19.10.00<br />
20.10.00<br />
20.10.00<br />
21.10.00<br />
Bachforelle - Felixdorf/Piesting n = 63<br />
22.10.00<br />
Abb. 6.4 : Aufstiegsraten <strong>der</strong> Regenbogenforelle in <strong>der</strong> FAH Felixdorf<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
Regenbogenforelle - Felixdorf/Piesting n = 31<br />
21.10.00<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
Mit 63 von insgesamt 110 Individuen ist die Domin<strong>an</strong>z <strong>der</strong> Bachforelle klar zu erkennen, wobei<br />
<strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Aufstiegsraten <strong>der</strong> Bachfortelle dem des Gesamtaufstiegs sehr ähnlich ist. Das<br />
selbe gilt im Prinzip für die Regenbogenforelle, jedoch mit deutlich geringeren F<strong>an</strong>gzahlen.<br />
28.10.00<br />
28.10.00<br />
29.10.00<br />
29.10.00<br />
30.10.00<br />
30.10.00<br />
31.10.00<br />
31.10.00<br />
01.11.00<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
03.11.00<br />
04.11.00<br />
04.11.00<br />
05.11.00<br />
05.11.00<br />
06.11.00<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
07.11.00<br />
08.11.00<br />
08.11.00<br />
09.11.00<br />
09.11.00<br />
10.11.00<br />
10.11.00<br />
28
Individuen<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Abb. 6.5: Längenfrequenzdiagramm <strong>der</strong> Bachforelle<br />
Individuen<br />
70<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
70<br />
90<br />
90<br />
110<br />
110<br />
130<br />
130<br />
150<br />
Felixdorf - Bachforelle n = 63<br />
Abb. 6.6: Längenfrequenzdiagramm <strong>der</strong> Regenbogenforelle<br />
150<br />
Bei <strong>der</strong> Bachforelle sind alle Altersstadien zwischen 70 und 410 mm vertreten. Es ist jedoch<br />
<strong>an</strong>zunehmen, dass vor allem für die kleineren Individuen ein Einstieg in den unteren Beckenpass<br />
aufgrund <strong>der</strong> großen Überfallshöhen ( bis zu 36 cm ) nicht möglich ist. Wahrscheinlich sind<br />
diese juvenilen Stadien aus dem Gewässersystem <strong>der</strong> FAH ausgew<strong>an</strong><strong>der</strong>t. Bei den<br />
Regenbogenforellen zeigt sich in etwa das selbe Bild.<br />
170<br />
170<br />
190<br />
210<br />
230<br />
250<br />
Länge in mm<br />
270<br />
290<br />
Felixdorf - Regenbogenforelle n = 31<br />
190<br />
210<br />
230<br />
250<br />
Länge in mm<br />
270<br />
290<br />
310<br />
310<br />
330<br />
330<br />
350<br />
350<br />
370<br />
370<br />
390<br />
390<br />
410<br />
410<br />
29
Individuen<br />
Abb. 6.7: Längenfrequenzdiagramm <strong>der</strong> Koppe<br />
Individuen<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
70<br />
70<br />
90<br />
90<br />
110<br />
110<br />
Abb. 6.8: Längenfrequenzdiagramm des Aitels<br />
Auch für Koppen dürfte <strong>der</strong> Einstieg in den unteren Beckenpass mit seinen großen<br />
Überfallshöhen kaum möglich sein. Die gef<strong>an</strong>genen Koppen dürften vor <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> von<br />
oben in die FAH eingew<strong>an</strong><strong>der</strong>t sein und während <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> wie<strong>der</strong> hinaus. Die<br />
gef<strong>an</strong>genen Aitel weisen Längen zwischen 180 und 360 mm auf, werden jedoch nur in geringen<br />
Stückzahlen gef<strong>an</strong>gen<br />
130<br />
130<br />
150<br />
150<br />
170<br />
170<br />
190<br />
190<br />
Felixdorf - Koppe n = 7<br />
210<br />
230<br />
250<br />
Länge in mm<br />
270<br />
Felixdorf - Aitel n = 8<br />
210<br />
230<br />
250<br />
Länge in mm<br />
270<br />
290<br />
290<br />
310<br />
310<br />
330<br />
330<br />
350<br />
350<br />
370<br />
370<br />
390<br />
390<br />
410<br />
410<br />
30
Individuen<br />
?? FAH Markt Piesting:<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
14.10.00<br />
15.10.00<br />
16.10.00<br />
17.10.00<br />
18.10.00<br />
19.10.00<br />
Abb. 6.9 : Aufstiegsraten und Temperaturverlauf (gemessen in Markt Piesting) <strong>der</strong> FAH Markt Piesting<br />
In Markt Piesting werden insgesamt 145 Individuen gef<strong>an</strong>gen, wobei die täglichen<br />
Aufstiegsraten ziemlich schw<strong>an</strong>ken. An 4 Tagen werden mehr als 10 Stück/Tag gef<strong>an</strong>gen. Auch<br />
hier ist kein eindeutiger Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen den Aufstiegsraten und dem<br />
Temperaturverlauf zu erkennen, wobei gegen Ende <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> bei Temperaturen unter<br />
10°C tendenziell mehr Fische aufsteigen.<br />
Aufstiegsraten aller Arten - Piesting Markt Piesting (n=145)<br />
20.10.00<br />
21.10.00<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
28.10.00<br />
29.10.00<br />
Datum<br />
30.10.00<br />
31.10.00<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
04.11.00<br />
Gesamtergebnis<br />
Temperatur (Tagesmittel)<br />
05.11.00<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
08.11.00<br />
09.11.00<br />
10.11.00<br />
11.11.00<br />
12.11.00<br />
13.11.00<br />
16,00<br />
14,00<br />
12,00<br />
10,00<br />
8,00<br />
6,00<br />
4,00<br />
2,00<br />
0,00<br />
31<br />
Temperatur °C (Tagesmittel)
Individuen pro Tag<br />
Abb. 6.10 : Aufstiegsraten <strong>der</strong> Bachforelle in <strong>der</strong> FAH Markt Piesting<br />
Individuen pro Tag<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
14.10.00<br />
14.10.00<br />
15.10.00<br />
15.10.00<br />
16.10.00<br />
16.10.00<br />
17.10.00<br />
17.10.00<br />
18.10.00<br />
18.10.00<br />
19.10.00<br />
19.10.00<br />
20.10.00<br />
20.10.00<br />
21.10.00<br />
Bachforelle - MarktPiesting/Piesting n = 102<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
Abb. 6.11 : Aufstiegsraten <strong>der</strong> Regenbogenforelle in <strong>der</strong> FAH Markt Piesting<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
Auch in Markt Piesting ist <strong>der</strong> Verlauf des Gesamtaufstieges ( insgesamt 145 Individuen ) dem<br />
<strong>der</strong> Bachforelle als Hauptfischart ( insgesamt 102 Individuen ) sehr ähnlich. Bei <strong>der</strong><br />
Regenbogenforelle werden mit max. 4 Stuck/Tag deutlich weniger Exemplare gef<strong>an</strong>gen.<br />
28.10.00<br />
Regenbogenforelle - Markt Piesting/Piesting n = 28<br />
21.10.00<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
28.10.00<br />
29.10.00<br />
29.10.00<br />
30.10.00<br />
30.10.00<br />
31.10.00<br />
31.10.00<br />
01.11.00<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
03.11.00<br />
04.11.00<br />
04.11.00<br />
05.11.00<br />
05.11.00<br />
06.11.00<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
07.11.00<br />
08.11.00<br />
08.11.00<br />
09.11.00<br />
09.11.00<br />
10.11.00<br />
10.11.00<br />
11.11.00<br />
11.11.00<br />
12.11.00<br />
12.11.00<br />
13.11.00<br />
13.11.00<br />
32
Individuen<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
14.10.00<br />
15.10.00<br />
Koppe<br />
Laub<strong>an</strong>fall<br />
16.10.00<br />
17.10.00<br />
18.10.00<br />
19.10.00<br />
tägl. Aufstiegsraten Koppe kombiniert mit Laub<strong>an</strong>fall<br />
20.10.00<br />
21.10.00<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
Abb. 6.12 : Aufstiegsraten <strong>der</strong> Koppe in <strong>der</strong> FAH Markt Piesting kombiniert mit dem Laub<strong>an</strong>fall<br />
28.10.00<br />
29.10.00<br />
Bei <strong>der</strong> FAH Markt Piesting kommt es während <strong>der</strong> g<strong>an</strong>zen Reusenuntersuchung zu einem mehr<br />
o<strong>der</strong> weniger starken Laub<strong>an</strong>fall. Dadurch wird das Gitter beim Ausstieg relativ stark verlegt,<br />
wodurch <strong>der</strong> Abfluss in <strong>der</strong> FAH deutlich reduziert wird. In Abbildung 6.12 lässt sich<br />
erkennen, dass immer d<strong>an</strong>n, wenn <strong>der</strong> Laub<strong>an</strong>fall stark ist, Koppen in die Reuse w<strong>an</strong><strong>der</strong>n. Dies<br />
k<strong>an</strong>n auf die reduzierte Fließgeschwindigkeit bei den einzelnen Überfällen zurückgeführt<br />
werden. Jedoch dürfte so wie in Felixdorf auch hier <strong>der</strong> Einstieg aufgrund <strong>der</strong> großen<br />
Überfallshöhen ( bis zu 32 cm ) für Koppen nicht überwindbar sein. Bei den 10 gef<strong>an</strong>genen<br />
Koppen dürfte es sich um Individuen h<strong>an</strong>deln, welche vor <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> in die FAH von<br />
oben eingew<strong>an</strong><strong>der</strong>t sind und d<strong>an</strong>n bei günstigen Abflussbedingungen wie<strong>der</strong> ausgew<strong>an</strong><strong>der</strong>n.<br />
30.10.00<br />
Datum<br />
31.10.00<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
04.11.00<br />
05.11.00<br />
1 kein Laub<strong>an</strong>fall<br />
2 Laub<strong>an</strong>fall<br />
3 starker Laub<strong>an</strong>fall<br />
4 sehr starker laub<strong>an</strong>fall<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
08.11.00<br />
09.11.00<br />
10.11.00<br />
11.11.00<br />
12.11.00<br />
13.11.00<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Laub<strong>an</strong>fall<br />
33
Individuen<br />
Abb. 6.13 : Längenfrequenzdiagramm <strong>der</strong> Bachforelle<br />
Individuen<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
80<br />
80<br />
100<br />
100<br />
120<br />
120<br />
140<br />
140<br />
Markt Piesting Bachforelle n = 102<br />
Abb. 6.14 : Längenfrequenzdiagramm <strong>der</strong> Regenbogenforelle<br />
160<br />
160<br />
180<br />
200<br />
220<br />
Die größenmäßige Aufteilung <strong>der</strong> Bachforellen zeigt in Markt Piesting ein ähnliches Bild wie in<br />
Felixdorf. Die Größen bewegen sich zwischen 90 und 410 mm. Das selbe gilt für die<br />
Regenbogenforelle. Bei <strong>der</strong> Äsche wird auf grund <strong>der</strong> geringen Individuen auf ein<br />
Längenfrequenzdiagramm verzichtet. Das <strong>der</strong> Koppe entspricht in etwa dem in Felixdorf.<br />
240<br />
260<br />
Länge in mm<br />
280<br />
300<br />
Markt Piesting Regenbogenforelle n = 28<br />
180<br />
200<br />
220<br />
240<br />
260<br />
Länge in mm<br />
280<br />
300<br />
320<br />
320<br />
340<br />
340<br />
360<br />
360<br />
380<br />
380<br />
400<br />
400<br />
34
Individuen<br />
?? FAH Gutenstein:<br />
32<br />
28<br />
24<br />
20<br />
16<br />
12<br />
8<br />
4<br />
0<br />
14.10.00<br />
15.10.00<br />
16.10.00<br />
17.10.00<br />
18.10.00<br />
19.10.00<br />
Abb. 6.15 : Aufstiegsraten und Temperaturverlauf (gemessen in Markt Piesting) <strong>der</strong> FAH Gutenstein<br />
Aufgrund <strong>der</strong> geringen F<strong>an</strong>gzahlen im Oktober werden am 5.11.2000 im Unterwasserbereich<br />
<strong>der</strong> FAH 144 Forellen, welche zuvor bei einer Elektrobefischung im Oberwasser gef<strong>an</strong>gen<br />
wurden, eingesetzt. Schon am nächsten Tag ist ein deutlicher Anstieg <strong>an</strong> aufgestiegenen Fischen<br />
(insgesamt 30 Individuen ) zu beobachten. Insgesamt steigen mit 56 Individuen rund 41 % in 5<br />
Tagen auf. Dieses Experiment lässt darauf schließen, dass die FAH vom Prinzip her gut<br />
<strong>an</strong>genommen wird, jedoch zum Zeitpunkt <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> die eigentliche W<strong>an</strong><strong>der</strong>ung schon<br />
vorüber gewesen sein dürfte. Auch hier ist kein Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen F<strong>an</strong>gdaten und dem<br />
Temperaturverlauf zu erkennen.<br />
Aufstiegsraten aller Arten - Piesting Gutenstein (n=93)<br />
Gesamtergebnis<br />
Temperatur (Tagesmittel)<br />
20.10.00<br />
21.10.00<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
144 Forellen im Unterwasser zugesetzt<br />
28.10.00<br />
Datum<br />
29.10.00<br />
30.10.00<br />
31.10.00<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
04.11.00<br />
05.11.00<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
08.11.00<br />
09.11.00<br />
10.11.00<br />
16,00<br />
14,00<br />
12,00<br />
10,00<br />
8,00<br />
6,00<br />
4,00<br />
2,00<br />
0,00<br />
Temperatur °C (Tagesmittel)<br />
35
Individuen pro Tag<br />
Abb. 6.16 : Aufstiegsraten <strong>der</strong> Bachforelle in <strong>der</strong> FAH Gutenstein<br />
Vergleicht m<strong>an</strong> die Aufstiegsraten <strong>der</strong> Bachforelle mit denen des Gesamtaufstiegs ist die<br />
Domin<strong>an</strong>z <strong>der</strong> Bachforelle ( insgesamt 84 Individuen ) gut zu erkennen.<br />
Individuen<br />
32<br />
28<br />
24<br />
20<br />
16<br />
12<br />
8<br />
4<br />
0<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
14.10.00<br />
90<br />
15.10.00<br />
110<br />
16.10.00<br />
17.10.00<br />
130<br />
18.10.00<br />
150<br />
Abb. 6.17 : Längenfrequenzdiagramm <strong>der</strong> Bachforelle<br />
19.10.00<br />
Bachforelle - Gutenstein/Piesting n = 84<br />
Betrachtet m<strong>an</strong> das Längenfrequenzdiagramm, so sind belegte 2 Jungfische mit Längen kleiner<br />
170 mm zu erkennen. Dies ist jedoch primär auf das Fehlen dieser Größenklasse bei den im<br />
Unterwasser eingesetzten Fische zurückzuführen.<br />
170<br />
20.10.00<br />
21.10.00<br />
190<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
28.10.00<br />
29.10.00<br />
30.10.00<br />
Gutenstein - Bachforelle n = 84<br />
210<br />
230<br />
250<br />
270<br />
290<br />
310<br />
Länge in mm<br />
31.10.00<br />
330<br />
01.11.00<br />
350<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
370<br />
04.11.00<br />
390<br />
05.11.00<br />
410<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
430<br />
08.11.00<br />
450<br />
09.11.00<br />
10.11.00<br />
470<br />
36
6.2 FAH´s <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza<br />
?? Allgemeines:<br />
Im Zuge dieser <strong>Untersuchung</strong> werden <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza 4 FAH´s ( Klausbach-Beckenpass,<br />
Zellenbach-Beckenpass, Vertical-slot, Umgehungsbach mit Beckenpass beim Einstieg ) in <strong>der</strong><br />
Zeit vom 14.10.2000 bis 12.11.2000 mit Reusen untersucht. Die Reusen sind jeweils am<br />
Ausstieg <strong>der</strong> 3 FAH´s <strong>an</strong>gebracht und werden täglich einmal entleert.<br />
?? Artenliste, Artenverteilung, Individuenzahlen und <strong>der</strong>en prozentuelle Verteilung:<br />
Tab. 6.4 : Artenliste Schwarza<br />
Fischart Klausbach Zellenbach Vertical-slot Umgehungsbach<br />
Bachforelle x x x x<br />
Regenbogenforelle x x x<br />
Äsche x<br />
Koppe x<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Klausbach Zellenbach SchwarzaVS SchwarzaUB<br />
Abb. 6.18 : Artenverteilung Schwarza<br />
Koppe<br />
Äsche<br />
Regenbogenforelle<br />
Bachforelle<br />
37
Tab. 6.5 : Individuenzahlen Schwarza<br />
Fischart Klausbach Zellenbach Vertical-slot Umgehungsbach<br />
Bachforelle 15 13 62 15<br />
Regenbogenforelle 2 30 3<br />
Äsche 1<br />
Koppe 33<br />
Gesamtergebnis 17 13 93 51<br />
Tab. 6.6 : Prozentuelle Verteilung Schwarza<br />
Fischart Klausbach Zellenbach Vertical-slot Umgehungsbach<br />
Bachforelle 88,2 100,0 66,7 29,4<br />
Regenbogenforelle 11,8 32,2 5,9<br />
Äsche 1,1<br />
Koppe 64,7<br />
Gesamtergebnis 100,0 100,0 100,0 100,0<br />
Insgesamt können <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza im Laufe <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> 4 Fischarten ( Bachforelle,<br />
Regenbogenforelle, Äsche und Koppe ) nachgewiesen werden. Als Hauptfischart ist die<br />
Bachforelle in 3 FAH´s mit den meisten Individuen vertreten. Mit deutlichem Abst<strong>an</strong>d folgt die<br />
Regenbogenforelle. Äschen werden nur im Vertical-slot in sehr geringer Stückzahl<br />
(1 Individuum) gef<strong>an</strong>gen. Koppen stellen im Umgehungsbach die am meisten gef<strong>an</strong>gene Fischart<br />
dar, jedoch können sie nur hier nachgewiesen werden. Im Zellenbach werden ausschließlich<br />
Bachforellen gef<strong>an</strong>gen.<br />
38
?? FAH Klaubach:<br />
Individuen<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
15.10.00<br />
16.10.00<br />
17.10.00<br />
18.10.00<br />
19.10.00<br />
20.10.00<br />
Aufstiegsraten aller Arten - Schwarza Klausbach (n=17)<br />
21.10.00<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
Abb. 6.19 : Aufstiegsraten und Temperaturverlauf (gemessen bei FAH Vertical-slot) <strong>der</strong> FAH Schwarza<br />
Insgesamt werden im Ausstieg <strong>der</strong> FAH Klausbach nur 17 Individuen gef<strong>an</strong>gen, wobei bis auf 2<br />
Regenbogenforellen ausschließlich Bachforellen in die Reuse w<strong>an</strong><strong>der</strong>n. Es werden maximal 3<br />
Individuen/Tag gef<strong>an</strong>gen. Zusätzlich ist in <strong>der</strong> Grafik <strong>der</strong> Temperaturverlauf <strong>der</strong> Schwarza<br />
dargestellt, welcher jedoch beim Vertical-slot gemessen wurde. Am Anf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong><br />
weist die Schwarza eine Temperatur von rund 11°C auf, welche im Laufe <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong>,<br />
abgesehen von kleinen Schw<strong>an</strong>kungen von max. 2°C, auf rund 4,5°C abnimmt. Im Bezug auf die<br />
Aufstiegszahlen lässt sich kein eindeutiger Zusammenh<strong>an</strong>g erkennen.<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
28.10.00<br />
29.10.00<br />
Datum<br />
30.10.00<br />
31.10.00<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
04.11.00<br />
Gesamtergebnis<br />
Temperatur (Tagesmittel)<br />
05.11.00<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
08.11.00<br />
09.11.00<br />
10.11.00<br />
11.11.00<br />
12.11.00<br />
16,00<br />
14,00<br />
12,00<br />
10,00<br />
8,00<br />
6,00<br />
4,00<br />
2,00<br />
0,00<br />
Temperatur °C (Tagesmittel)<br />
39
Individuen<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Abb. 6.20 : Längenfrequenzdiagramm <strong>der</strong> Bachforelle<br />
Deutlich zu erkennen ist das Fehlen <strong>der</strong> Jungfische ( 0+ ). Es werden erst Individuen ab 135 mm<br />
gef<strong>an</strong>gen. Dies k<strong>an</strong>n auf die großen Überfallshöhen ( bis zu 38 cm ) beim Einstieg zurückgeführt<br />
werden. Dieser Effekt wird bei geringer Dotation noch verstärkt, wodurch die FAH in dieser<br />
Situation fast unpassierbar wird.<br />
Bachforelle Klausbach n = 15<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
80<br />
90<br />
100<br />
110<br />
120<br />
130<br />
140<br />
150<br />
160<br />
170<br />
180<br />
190<br />
200<br />
210<br />
220<br />
230<br />
240<br />
250<br />
260<br />
270<br />
280<br />
290<br />
300<br />
310<br />
320<br />
330<br />
340<br />
350<br />
360<br />
370<br />
380<br />
390<br />
400<br />
Länge in mm<br />
40
Individuen<br />
?? FAH Zellenbach:<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
15.10.00<br />
16.10.00<br />
17.10.00<br />
18.10.00<br />
K<strong>an</strong>albau<br />
Trübung<br />
19.10.00<br />
20.10.00<br />
Aufstiegsraten aller Arten - Schwarza Zellenbach (n=13)<br />
21.10.00<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
Abb. 6.21 : Aufstiegsraten und Temperaturverlauf (gemessen bei FAH Vertical-slot) <strong>der</strong> FAH Zellenbach<br />
In <strong>der</strong> FAH Zellenbach werden insgesamt nur 13 Individuen gef<strong>an</strong>gen, wobei ausschließlich<br />
Bachforellen in die Reuse w<strong>an</strong><strong>der</strong>n. Ab dem 19.10.00 kommt es aufgrund von K<strong>an</strong>albauarbeiten<br />
zu einer deutlichen Trübung, wodurch <strong>der</strong> Ausfall <strong>an</strong> aufsteigenden Fischen erklärt werden<br />
k<strong>an</strong>n. Die Fische dürften dadurch die Restwasserstrecke verlassen haben. Bei dem in den<br />
nächsten Tagen niedrigen Restwasserabfluss dürfte eine Einw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung nicht möglich gewesen<br />
sein. Erst bei <strong>der</strong> Abflusserhöhung am 1.11.00 können am 2.11.00 2 Fische in <strong>der</strong> Reuse<br />
dokumentiert werden. Eine nochmalige Abflusserhöhung am 4.11.00 führt in den folgenden<br />
Tagen zum Aufstieg von 6 Fischen (entspricht 45 % des Gesamtaufstieges).<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
28.10.00<br />
29.10.00<br />
Datum<br />
30.10.00<br />
31.10.00<br />
Abfluß<br />
mittel<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
Abfluß<br />
hoch<br />
04.11.00<br />
Gesamtergebnis<br />
Temperatur (Tagesmittel)<br />
05.11.00<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
08.11.00<br />
09.11.00<br />
10.11.00<br />
11.11.00<br />
12.11.00<br />
16,00<br />
14,00<br />
12,00<br />
10,00<br />
8,00<br />
6,00<br />
4,00<br />
2,00<br />
0,00<br />
Temperatur °C (Tagesmittel)<br />
41
Individuen<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Bachforelle Zellenbach n = 13<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
80<br />
90<br />
100<br />
110<br />
120<br />
130<br />
140<br />
150<br />
160<br />
170<br />
180<br />
190<br />
200<br />
210<br />
220<br />
230<br />
240<br />
250<br />
260<br />
270<br />
280<br />
290<br />
300<br />
310<br />
320<br />
330<br />
340<br />
350<br />
360<br />
370<br />
380<br />
390<br />
400<br />
Abb. 6.22 : Längenfrequenzdiagramm <strong>der</strong> Bachforelle<br />
Länge in mm<br />
Auch bei <strong>der</strong> FAH Zellenbach ist ein Fehlen <strong>der</strong> Jungfische ( 0+ ) zu erkennen. Es werden erst<br />
Individuen ab 170 mm gef<strong>an</strong>gen. Die Überfallshöhen bei dieser FAH weisen Werte von max.<br />
32 cm auf, womit diese Zäsur erklärt werden k<strong>an</strong>n<br />
42
FAH Vertical-slot:<br />
Individuen<br />
32<br />
28<br />
24<br />
20<br />
16<br />
12<br />
8<br />
4<br />
0<br />
15.10.00<br />
16.10.00<br />
17.10.00<br />
18.10.00<br />
19.10.00<br />
20.10.00<br />
Aufstiegsraten aller Arten - Schwarza Vertical-slot (n=93)<br />
21.10.00<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
Abb. 6.23 : Aufstiegsraten und Temperaturverlauf (gemessen bei FAH Vertical-slot) <strong>der</strong> FAH Vertical-slot<br />
Unmittelbar vor <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> werden im Unterwasserbereich <strong>der</strong> FAH 74 Bach- und 8<br />
Regenbogenforellen eingesetzt. Insgesamt werden in <strong>der</strong> FAH Vertical-slot 93 Individuen<br />
gef<strong>an</strong>gen, wobei max. 31 Individuen/Tag gef<strong>an</strong>gen werden. Zu Beginn <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> steigen<br />
die F<strong>an</strong>gdaten stark <strong>an</strong>, was zum Großteil auf die zuvor eingesetzten Forellen zurückgeführt<br />
werden k<strong>an</strong>n. D<strong>an</strong>ach gehen die F<strong>an</strong>gzahlen auf 1-2 Individuen/Tag zurück.<br />
27.10.00<br />
28.10.00<br />
29.10.00<br />
Datum<br />
30.10.00<br />
31.10.00<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
04.11.00<br />
Gesamtergebnis<br />
Temperatur (Tagesmittel)<br />
05.11.00<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
08.11.00<br />
09.11.00<br />
10.11.00<br />
11.11.00<br />
12.11.00<br />
16,00<br />
14,00<br />
12,00<br />
10,00<br />
8,00<br />
6,00<br />
4,00<br />
2,00<br />
0,00<br />
Temperatur °C (Tagesmittel)<br />
43
Individuen pro Tag<br />
Abb. 6.24 : Aufstiegsraten <strong>der</strong> Bachforelle in <strong>der</strong> FAH Vertical-slot<br />
Individuen pro Tag<br />
Abb. 6.25 : Aufstiegsraten <strong>der</strong> Regenbogenforelle in <strong>der</strong> FAH Vertical-slot<br />
In den ersten 4 Tagen <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> werden in etwa gleich viele Regenbogenforellen wie<br />
Bachforellen gef<strong>an</strong>gen. D<strong>an</strong>ach w<strong>an</strong><strong>der</strong>n de facto keine Regenbogenforellen mehr durch die<br />
FAH.<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
15.10.00<br />
16.10.00<br />
15.10.00<br />
16.10.00<br />
17.10.00<br />
18.10.00<br />
17.10.00<br />
18.10.00<br />
19.10.00<br />
20.10.00<br />
19.10.00<br />
20.10.00<br />
21.10.00<br />
22.10.00<br />
Bachforelle - Vertical-slot/Schwarza n = 62<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
28.10.00<br />
29.10.00<br />
30.10.00<br />
31.10.00<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
04.11.00<br />
05.11.00<br />
Regenbogenforelle - Vertical-slot/Schwarza n = 30<br />
21.10.00<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
28.10.00<br />
29.10.00<br />
30.10.00<br />
31.10.00<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
04.11.00<br />
05.11.00<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
08.11.00<br />
09.11.00<br />
08.11.00<br />
09.11.00<br />
10.11.00<br />
11.11.00<br />
10.11.00<br />
11.11.00<br />
12.11.00<br />
12.11.00<br />
44
Individuen<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Abb. 6.26 : Längenfrequenzdiagramm <strong>der</strong> Bachforelle<br />
Individuen<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Abb. 6.27 : Längenfrequenzdiagramm <strong>der</strong> Regenbogenforelle<br />
Im Vertical-slot können Jungfische ab 105 mm bei <strong>der</strong> Bachforellen nachgewiesen werden.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> ähnlichen Schwimmleistungen von Bach- und Regenbogenforelle, k<strong>an</strong>n davon<br />
ausgeg<strong>an</strong>gen werden, dass <strong>der</strong> Vertical-slot auch für kleine Regenbogenforellen passierbar ist.<br />
Ansonsten entspricht das Längenfrequenzdiagramm <strong>der</strong> Regenbogenforelle in etwa dem <strong>der</strong><br />
Bachforelle<br />
Bachforelle Vertical Slot n = 62<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
80<br />
90<br />
100<br />
110<br />
120<br />
130<br />
140<br />
150<br />
160<br />
170<br />
180<br />
190<br />
200<br />
210<br />
220<br />
230<br />
240<br />
250<br />
260<br />
270<br />
280<br />
290<br />
300<br />
310<br />
320<br />
330<br />
340<br />
350<br />
360<br />
370<br />
380<br />
390<br />
400<br />
Länge in mm<br />
Regenbogenforelle Vertical Slot n = 30<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
80<br />
90<br />
100<br />
110<br />
120<br />
130<br />
140<br />
150<br />
160<br />
170<br />
180<br />
190<br />
200<br />
210<br />
220<br />
230<br />
240<br />
250<br />
260<br />
270<br />
280<br />
290<br />
300<br />
310<br />
320<br />
330<br />
340<br />
350<br />
360<br />
370<br />
380<br />
390<br />
400<br />
Länge in mm<br />
45
?? FAH Umgehungsbach:<br />
Individuen<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
15.10.00<br />
Abb. 6.28 : Aufstiegsraten und Temperaturverlauf (gemessen bei FAH Vertical-slot) <strong>der</strong> FAH Umgehungsbach<br />
Bei <strong>der</strong> FAH Umgehungsbach können insgesamt 51 Individuen gef<strong>an</strong>gen werden. Die täglichen<br />
Aufstiegsraten von max. 5 Individuen/Tag sind relativ gleichmäßig über den g<strong>an</strong>zen<br />
<strong>Untersuchung</strong>szeitraum verteilt. Ein Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem Temperaturverlauf ist nicht zu<br />
erkennen.<br />
16.10.00<br />
17.10.00<br />
18.10.00<br />
19.10.00<br />
Aufstiegsraten aller Arten - Schwarza Umgehungsbach (n=51)<br />
20.10.00<br />
21.10.00<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
28.10.00<br />
29.10.00<br />
Datum<br />
30.10.00<br />
31.10.00<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
04.11.00<br />
Gesamtergebnis<br />
Temperatur (Tagesmittel)<br />
05.11.00<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
08.11.00<br />
09.11.00<br />
10.11.00<br />
11.11.00<br />
12.11.00<br />
16,00<br />
14,00<br />
12,00<br />
10,00<br />
8,00<br />
6,00<br />
4,00<br />
2,00<br />
0,00<br />
Temperatur °C (Tagesmittel)<br />
46
Individuen pro Tag<br />
Abb. 6.29 : Aufstiegsraten <strong>der</strong> Bachforelle in <strong>der</strong> FAH Umgehungsbach<br />
Individuen pro Tag<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
15.10.00<br />
15.10.00<br />
16.10.00<br />
16.10.00<br />
17.10.00<br />
17.10.00<br />
18.10.00<br />
18.10.00<br />
19.10.00<br />
19.10.00<br />
20.10.00<br />
20.10.00<br />
Bachforelle - Umgehungsbach/Schwarza n = 15<br />
Abb. 6.30 : Aufstiegsraten <strong>der</strong> Koppe in <strong>der</strong> FAH Umgehungsbach<br />
21.10.00<br />
21.10.00<br />
22.10.00<br />
22.10.00<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
Die FAH Umgehungsbach ist die einzige <strong>der</strong> 7 untersuchten FAH´s, bei <strong>der</strong> Koppen, juvenile<br />
Bach- und Regenbogenforellen dominieren. Die Koppe stellt hier sogar die Hauptfischart dar.<br />
Subadulte und adulte Bach- bzw. Regenbogenforellen werden verhältnismäßig wenig gef<strong>an</strong>gen.<br />
28.10.00<br />
29.10.00<br />
30.10.00<br />
31.10.00<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
04.11.00<br />
Koppe - Umgehungsbach/Schwarza n = 33<br />
23.10.00<br />
24.10.00<br />
25.10.00<br />
26.10.00<br />
27.10.00<br />
28.10.00<br />
29.10.00<br />
30.10.00<br />
31.10.00<br />
01.11.00<br />
02.11.00<br />
03.11.00<br />
04.11.00<br />
05.11.00<br />
05.11.00<br />
06.11.00<br />
06.11.00<br />
07.11.00<br />
07.11.00<br />
08.11.00<br />
08.11.00<br />
09.11.00<br />
09.11.00<br />
10.11.00<br />
10.11.00<br />
11.11.00<br />
11.11.00<br />
12.11.00<br />
12.11.00<br />
47
Individuen<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Abb. 6.31 : Längenfrequenzdiagramm <strong>der</strong> Bachforelle<br />
Individuen<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Abb. 6.32 : Längenfrequenzdiagramm <strong>der</strong> Koppe<br />
Trotz <strong>der</strong> geringen F<strong>an</strong>gzahlen bei <strong>der</strong> Bachforelle können Jungfische ab 80 mm häufig<br />
nachgewiesen werden, was für eine gute <strong>Passierbarkeit</strong> spricht. Dies k<strong>an</strong>n auch durch das<br />
stärkere Auftreten <strong>der</strong> Koppe bestätigt werden<br />
Bachforelle Umgehungsbach n = 15<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
80<br />
90<br />
100<br />
110<br />
120<br />
130<br />
140<br />
150<br />
160<br />
170<br />
180<br />
190<br />
200<br />
210<br />
220<br />
230<br />
240<br />
250<br />
260<br />
270<br />
280<br />
290<br />
300<br />
310<br />
320<br />
330<br />
340<br />
350<br />
360<br />
370<br />
380<br />
390<br />
400<br />
Länge in mm<br />
Koppe Umgehungsbach n = 33<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
80<br />
90<br />
100<br />
110<br />
120<br />
130<br />
140<br />
150<br />
160<br />
170<br />
180<br />
190<br />
200<br />
210<br />
220<br />
230<br />
240<br />
250<br />
260<br />
270<br />
280<br />
290<br />
300<br />
310<br />
320<br />
330<br />
340<br />
350<br />
360<br />
370<br />
380<br />
390<br />
400<br />
Länge in mm<br />
48
7. Bewertung:<br />
7.1 Bewertung <strong>der</strong> FAH´s <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting<br />
?? FAH Felixdorf:<br />
Bei <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> FAH Felixdorf müssen 3 Bereiche unterschieden werden, <strong>der</strong><br />
Beckenpass im Einstiegsbereich, <strong>der</strong> Beckenpass in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> FAH und <strong>der</strong><br />
dazwischenliegende Umgehungsbach bzw. <strong>der</strong> alte Mühlbach bis zum Ausstieg.<br />
Beckenpass im Einstiegsbereich:<br />
Das Hauptproblem bei diesem Beckenpass ist <strong>der</strong> Einstieg, <strong>der</strong> aufgrund <strong>der</strong> weiten Entfernung<br />
vom Migratinonshin<strong>der</strong>nis und <strong>der</strong> im Verhältnis zum Restwasserabfluß geringen Dotation für<br />
flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>nde Fische nur sehr schlecht auffindbar ist. Ein weiteres Problem sind die<br />
hohen Schwellen im Einstiegsbereich ( max. 36 cm ). Gerade für schwimmschwächere<br />
Fischarten ( Koppe ) und juvenile Stadien ist eine <strong>Passierbarkeit</strong> dieses Beckenpasses nicht<br />
<strong>an</strong>zunehmen. Es k<strong>an</strong>n daher davon ausgeg<strong>an</strong>gen werden, dass die in <strong>der</strong> Reuse gef<strong>an</strong>genen<br />
Fische schon vor <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> von oben in <strong>der</strong> FAH eingew<strong>an</strong><strong>der</strong>t und während <strong>der</strong><br />
<strong>Untersuchung</strong> wie<strong>der</strong> ausgew<strong>an</strong><strong>der</strong>t sind. Lediglich für adulte Bach- und Regenbogenforellen ist<br />
eine sehr eingeschränkte <strong>Passierbarkeit</strong> <strong>an</strong>zunehmen. Bei höheren Abflüssen in <strong>der</strong> Piesting und<br />
damit Rückstau in die FAH ist mit einer geringfügigen Verbesserung <strong>der</strong> Situation zu rechnen.<br />
Um die <strong>Passierbarkeit</strong> des unteren Beckenpasses exakt beurteilen zu können, sollte <strong>der</strong> Aufstieg<br />
in diesem Bereich nochmals speziell untersucht werden.<br />
Beckenpass in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> FAH:<br />
Dieser Beckenpass ist aufgrund <strong>der</strong> niedrigen Schwellen deutlich einfacher zu passieren als<br />
jener beim Einstieg,. Trotzdem ist nur mit einer eingeschränkten <strong>Passierbarkeit</strong> vor allem für<br />
Koppen zu rechnen, da die Schwellen meist glatt sind und Lückenräume fehlen. Für subadulte<br />
und adulte Forellen stellt dieser Abschnitt keine wesentliche Einschränkung bei <strong>der</strong><br />
Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> FAH dar.<br />
Umgehungsbach bzw. alter Mühlbach incl. Ausstieg:<br />
Diese beiden Abschnitte sind für alle Arten und Stadien ebenso wie <strong>der</strong> mit dem Oberwasser<br />
niveaugleiche Ausstieg passierbar. Aufgrund <strong>der</strong> monotonen geradlinigen Ausführung ist jedoch<br />
die Funktion als Lebensraum eingeschränkt.<br />
49
Zusammenfassung:<br />
Qualitativen Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Für die gesamte FAH ist eine <strong>Passierbarkeit</strong> nur für adulte Bach- und Regenbogenforellen bzw.<br />
Äschen <strong>an</strong>zunehmen. Beim Aitel, <strong>der</strong> nur in geringen Stückzahlen gef<strong>an</strong>gen werden konnte, ist<br />
mit einer eingeschränkten <strong>Passierbarkeit</strong> zu rechnen. Für Kleinfischarten ( Koppen ) und<br />
juvenilen Stadien ist die FAH aufgrund des unteren Beckenpasses als nicht funktionsfähig<br />
<strong>an</strong>zusehen<br />
Qu<strong>an</strong>titative Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
In qu<strong>an</strong>titativer Hinsicht betrachtet ist die FAH als minimal funktionsfähig <strong>an</strong>zusehen, was in<br />
erster Linie auf die schlechte Lage des Einstieges, die geringe Lockströmung und den hohen<br />
Schwierigkeitsgrad des Beckenpasses beim Einstieg zurückzuführen ist.<br />
Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Bei <strong>der</strong> Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung ist keine Einschränkung <strong>an</strong>zunehmen. Die hohe<br />
Funktionsfähigkeit in dieser Hinsicht ist vor allem auf die nicht vorh<strong>an</strong>dene Wasserkraftnutzung<br />
zurückzuführen.<br />
Habitat:<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Länge <strong>der</strong> FAH und <strong>der</strong> Vernetzung mit dem Teich k<strong>an</strong>n trotz <strong>der</strong> monotonen<br />
geradlinigen Ausführung die FAH als ausgedehntes Biotop vor allem für Kleinfischarten und<br />
juvenile Stadien <strong>an</strong>gesehen werden.<br />
50
?? FAH Markt Piesting:<br />
Auch hier stellt <strong>der</strong> Einstiegsbereich das Hauptproblem bei <strong>der</strong> Flußaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung dar.<br />
Die Auffindbarkeit ist zwar deutlich besser als in Felixdorf, da <strong>der</strong> Einstieg viel näher beim<br />
Wehr liegt ( ca. 25 m ), jedoch ist die Einstiegsschwelle zu hoch ( 32 cm ), viel zu glatt und<br />
ohne die nötigen Lückenräume ( z.B. für Koppen ) ausgeformt. Bei erhöhtem Abfluß im<br />
Restwasserabschnitt und dem dementsprechenden Rückstau wird die <strong>Passierbarkeit</strong> etwas<br />
verbessert.<br />
Qualitativen Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Aufgrund <strong>der</strong> guten Schwimmleistungen bei Bach- und Regenbogenforellen ist für diese Arten<br />
die FAH als funktionsfähig einzustufen. Das selbe gilt im Prinzip für die Äsche, die jedoch nur<br />
mit einem Individuum nachgewiesen werden k<strong>an</strong>n. Für Aitel ergibt sich aufgrund geringerer<br />
Schwimmleistungen als bei Forellen nur eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit. Für<br />
Kleinfischarten ( Koppe ) und juvenile Stadien ergibt sich aufgrund <strong>der</strong> hohen Schellen und<br />
<strong>der</strong>en glatter Ausführung nur eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit. Bei vielen Schwellen<br />
liegen jedoch am R<strong>an</strong>dbereich durch vorgelagerte Steine Schwellen vor, welche die<br />
<strong>Passierbarkeit</strong> für diese Stadien deutlich verbessern.<br />
Qu<strong>an</strong>titative Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Positiv wirkt sich die gute Lage des Einstieges und die hohe Lockströmung aus, was sich in den<br />
hohen Aufstiegszahlen wi<strong>der</strong>spiegelt. Die teilweise schlechte <strong>Passierbarkeit</strong> wirkt sich aus<br />
qu<strong>an</strong>titativer Sicht betrachtet vor allem auf Kleinfischarten und juvenile Stadien aus. In Summe<br />
k<strong>an</strong>n diese FAH als qu<strong>an</strong>titativ funktionsfähig betrachtet werden.<br />
Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Eine Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung ist über das Wehr aufgrund des de facto nicht vorh<strong>an</strong>denen<br />
Abflusses über das Wehr kaum möglich und k<strong>an</strong>n somit nur über die FAH selbst erfolgen,<br />
wodurch sich eine sehr eingeschränkte Funktionsfähigkeit für die Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung ergibt.<br />
Habitat:<br />
Als Lebensraum dürfte die FAH sowohl für Forellen als auch für Koppen dienen. Es ist jedoch<br />
aufgrund <strong>der</strong> Größe nur mit einigen wenigen Individuen zu rechnen.<br />
51
?? FAH Gutenstein:<br />
Bei <strong>der</strong> FAH Gutenstein h<strong>an</strong>delt es sich um einen naturnahen, gut strukturierten, mit Schwellen<br />
rauh ausgeformten Beckenpass.<br />
Qualitative Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Aus qualitativer Sicht betrachtet ist vor allem bei Bach- und somit auch bei Regenbogenforellen<br />
für alle Stadien eine gute <strong>Passierbarkeit</strong> festzustellen. Grundsätzlich ist die <strong>Passierbarkeit</strong> auch<br />
für Koppen belegt, da neben dem Aufstieg eines Einzelexemplares auch die abiotischen<br />
Verhältnisse darauf hinweisen.<br />
Qu<strong>an</strong>titative Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Bei dem Versuch 144 Forellen, welche zuvor im Oberwasser gef<strong>an</strong>gen wurden, im<br />
Unterwasserbereich einzusetzen, können 56% in <strong>der</strong> Reuse innerhalb von 4 Tagen<br />
wie<strong>der</strong>gef<strong>an</strong>gen werden, womit die FAH qu<strong>an</strong>titativ als hoch funktionsfähig eingestuft werden<br />
k<strong>an</strong>n. Positiv ist weiters die gute Lage des Einstieges unmittelbar unterhalb des Wehres und die<br />
durchaus ausreichende Lockströmung <strong>an</strong>zuführen.<br />
Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Aufgrund des vergleichsweise hohen Überwasser<strong>an</strong>teils sollte eine gute Funktionsfähigkeit<br />
bezüglich <strong>der</strong> Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung vorh<strong>an</strong>den sein.<br />
Habitat:<br />
Als Lebensraum ist die FAH vor allen für Kleinfischarten und juvenile Stadien geeignet, jedoch<br />
ist aufgrund <strong>der</strong> Größe nur mit wenigen Individuen zu rechnen.<br />
52
7.2 Bewertung <strong>der</strong> FAH´s <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza<br />
?? FAH Klausbach:<br />
Bei <strong>der</strong> FAH Klausbach h<strong>an</strong>delt es sich um einen kleinen Beckenpass mit unterschiedlich hohen<br />
Schwellen. Vor allem die Einstiegsschwelle ( 38 cm ) ist eindeutig zu hoch. Ein weiteres<br />
Problem stellt die zeitweise viel zu niedrige Dotation dar, womit die FAH bei geringem Abfluß<br />
unpassierbar wird. Auch die <strong>Passierbarkeit</strong> <strong>der</strong> Restwasserstrecke ist bei geringer Dotation nur<br />
eingeschränkt möglich.<br />
Qualitativen Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Aus qualitativer Sicht betrachtet ist die FAH Klausbach im Prinzip nur für adulte Bach- und<br />
Regenbogenforellen passierbar. Für juvenile Stadien muß jedoch aufgrund <strong>der</strong> teilweise hohen<br />
Schwellen und <strong>der</strong> zeitweise sehr geringen Dotation von einer minimalen Funktionsfähigkeit<br />
ausgeg<strong>an</strong>gen werden. Für Koppen ist die FAH unpassierbar.<br />
Qu<strong>an</strong>titative Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Insgesamt werden in <strong>der</strong> FAH Klausbach nur 17 Individuen gef<strong>an</strong>gen, was auf die oben<br />
<strong>an</strong>geführten Probleme zurückgeführt werden k<strong>an</strong>n. Die FAH Klausbach ist qu<strong>an</strong>titativ als<br />
eingeschränkt funktionsfähig einzustufen.<br />
Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Eine Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung ist über die FAH bzw. über das Wehr aufgrund des geringen<br />
Überwassers nur bedingt möglich und somit als eingeschränkt funktionsfähig einzustufen.<br />
Habitat:<br />
Als Habitat stellt die FAH Klausbach nur wenigen Individuen Platz zur Verfügung. In dieser<br />
Hinsicht k<strong>an</strong>n die FAH als kaum funktionsfähig <strong>an</strong>gesehen werden.<br />
53
?? FAH Zellenbach:<br />
Bei <strong>der</strong> FAH Zellenbach h<strong>an</strong>delt es sich um einen Beckenpass bestehend aus<br />
2 Betonringbecken. Das Hauptproblem bei dieser FAH stellt die geringe Dotation <strong>der</strong><br />
Restwasserstrecke dar, welche fast ausschließlich über die FAH erfolgt. Die <strong>Passierbarkeit</strong> <strong>der</strong><br />
Restwasserstrecke ist bei geringer Dotation nur eingeschränkt möglich.<br />
Qualitativen Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Für adulte Forellen stellt die FAH Zellenbach kein wesentliches Problem dar. Für<br />
Kleinfischarten und juvenile Stadien muß sie jedoch aufgrund <strong>der</strong> Schwellenhöhe als minimal<br />
funktionsfähig eingestuft werden.<br />
Qu<strong>an</strong>titative Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
In <strong>der</strong> FAH Zellenbach werden insgesamt nur 13 Individuen gef<strong>an</strong>gen, was zumindest teilweise<br />
auf die während <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> stattgefundenen K<strong>an</strong>albauarbeiten zurückgeführt werden<br />
k<strong>an</strong>n. Trotzdem ist diese FAH aufgrund <strong>der</strong> geringen <strong>Passierbarkeit</strong> <strong>der</strong> Restwasserstrecke als<br />
qu<strong>an</strong>titativ eingeschränkt funktionsfähig einzustufen.<br />
Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Eine Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung ist über das Wehr aufgrund des de facto nicht vorh<strong>an</strong>denen<br />
Überwassers nicht möglich und somit nur über die FAH selbst. In dieser Hinsicht muß die FAH<br />
als minimal/eingeschränkt funktionsfähig <strong>an</strong>gesehen werden.<br />
Habitat:<br />
Als Habitat ist die FAH Zellenbach im Prinzip ungeeignet.<br />
54
?? FAH Vertical-slot:<br />
So wie bei <strong>der</strong> FAH Zellenbach ist das Hauptproblem die zeitweise geringe Dotation <strong>der</strong><br />
Restwasserstrecke, was sich in den Aufstiegsraten wi<strong>der</strong>spiegelt. Die gute Auffindbarkeit des<br />
Einstieges k<strong>an</strong>n auf die Lage unmittelbar unterhalb des Wehres und die gute Lockströmung<br />
zurückgeführt werden, da die Dotation <strong>der</strong> Restwasserstrecke meist ausschließlich über die<br />
FAH erfolgt.<br />
Qualitativen Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Für adulte Forellen ( Bach- sowie Regenbogenforellen ) und adulte Äschen stellt die FAH<br />
Vertical-slot kein wesentliches Problem dar. Aufgrund <strong>der</strong> teilweise hohen Turbulenzen, vor<br />
allem im Überg<strong>an</strong>gsbereich zwischen unterer ( Beckenpass ) und oberer Hälfte ( Vertical-slot )<br />
<strong>der</strong> FAH, und <strong>der</strong> düsenartigen Ausbildung des Ausstieges ins Oberwasser, muss diese FAH<br />
für Kleinfischarten wie Koppen als minimal funktionsfähig und für juvenile Stadien als<br />
eingeschränkt funktionsfähig eingestuft werden.<br />
Qu<strong>an</strong>titative Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Von den vor <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> im Unterwasserbereich eingesetzten 82 Forellen, können rund<br />
65% in <strong>der</strong> Reuse innerhalb von 4 Tagen wie<strong>der</strong> gef<strong>an</strong>gen werden, womit für adulte Forellen<br />
eine gute qu<strong>an</strong>titative Funktionsfähigkeit nachgewiesen werden k<strong>an</strong>n. Für adulte Äschen k<strong>an</strong>n<br />
aufgrund <strong>der</strong> geringen F<strong>an</strong>gzahlen ( 1 Individuum ), welche vermutlich auf die geringe Dotation<br />
<strong>der</strong> Restwasserstrecke zurückgeführt werden können, keine eindeutige Aussage gemacht<br />
werden.<br />
Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Eine Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung ist über das Wehr aufgrund des de facto nicht vorh<strong>an</strong>denen<br />
Überwassers nicht möglich und somit nur über die FAH selbst o<strong>der</strong> zeitweise, wenn bei<br />
niedrigem Abfluss das KW abgeschalten wird, über den Mühlbach möglich. In dieser Hinsicht<br />
muß die FAH als minimal/eingeschränkt funktionsfähig <strong>an</strong>gesehen werden.<br />
Habitat:<br />
Als Habitat ist die FAH Zellenbach im Prinzip gering geeignet, da sie nur für wenige<br />
Individuen Platz bietet ( minimale Funktionsfähigkeit ).<br />
55
?? FAH Umgehungsbach:<br />
Bei <strong>der</strong> FAH Umgehungsbach liegt <strong>der</strong> Einstieg etwa 80 m unterhalb des<br />
Migrationshin<strong>der</strong>nisses, womit eine erschwerte Auffindbarkeit verbunden ist. Die FAH selbst<br />
ist als naturnaher Umgehungsbach mit kurzem Beckenpass im Einstiegsbereich ausgeführt.<br />
Qualitativen Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Aus qualitativer Sicht gesehen k<strong>an</strong>n sowohl für Bach- und somit auch für Regenbogenforellen<br />
sowie für Koppen eine gute <strong>Passierbarkeit</strong> nachgewiesen werden. Für Äschen müßte die FAH<br />
grundsätzlich passierbar sein, jedoch k<strong>an</strong>n im Zuge <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong> keine einzige Äsche<br />
gef<strong>an</strong>gen werden<br />
Qu<strong>an</strong>titative Betrachtung <strong>der</strong> Flussaufwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Qu<strong>an</strong>titativ stellt vor allem die große Entfernung des Einstieges vom Migrationshin<strong>der</strong>nis und<br />
die nicht optimale Ausformung des Einstieges das Hauptproblem dar, was sich in den geringen<br />
F<strong>an</strong>gzahlen wi<strong>der</strong>spiegelt. Die relativ hohen F<strong>an</strong>gzahlen bei Koppen weisen grundsätzlich auf<br />
eine gute qu<strong>an</strong>titative <strong>Passierbarkeit</strong> hin, jedoch stellt die FAH auch einen nicht zu<br />
unterschätzenden Lebensraum für Koppen dar, was bei <strong>der</strong> Bewertung berücksichtigt werden<br />
muß.<br />
Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung:<br />
Bei <strong>der</strong> FAH Umgehungsbach k<strong>an</strong>n aufgrund des geringen Überwasser<strong>an</strong>teils über das Wehr die<br />
Funktionsfähigkeit bezüglich <strong>der</strong> Flußabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung als eingeschränkt funktionsfähig<br />
eingestuft werden.<br />
Habitat:<br />
Als Lebensraum ist die FAH vor allen für Kleinfischarten und juvenile Stadien gut geeignet und<br />
bietet aufgrund <strong>der</strong> Länge ( rund 80 m ) für bedeutend mehr Individuen Platz als alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />
untersuchten FAH´s.<br />
56
7.3 Zusammenfassung<br />
Beurteilung <strong>der</strong> Funktionsfähigkeit <strong>der</strong> FAH´s Piesting und Schwarza<br />
Gutenstein<br />
Markt Piesting<br />
Felixdorf<br />
Klausbach<br />
Zellenbach<br />
Vertical-slot<br />
Umgehungsbach<br />
Qualitative<br />
<strong>Passierbarkeit</strong><br />
flußauf<br />
BF +,<br />
Koppe + (1 Ind.)<br />
BF +,<br />
Äsche + (5 Ind.),<br />
Koppe + (10 Ind.)<br />
BF +,<br />
Äsche +-(1 Ind.),<br />
Koppe - (7 Ind.),<br />
Aitel +-(8 Ind.)<br />
BF +-,<br />
Koppe --<br />
BF +-,<br />
Koppe --<br />
BF +,<br />
Äsche +- (1 Ind.),<br />
Koppe --<br />
BF +,<br />
Äsche +,<br />
Koppe + (33 Ind.)<br />
Qu<strong>an</strong>titative<br />
<strong>Passierbarkeit</strong><br />
flußauf<br />
"++ (56% <strong>der</strong> im<br />
Wehrkolk<br />
eingesetzten Fische<br />
innerhalb von 4 Tagen<br />
aufgestiegen)<br />
"+ (hohe<br />
Aufstiegszahl, gute<br />
Lage des Einstieges,<br />
hohe Lockströmung,<br />
<strong>Passierbarkeit</strong> tw.<br />
schlecht))<br />
"- (geringe<br />
Lockströmung, Lage<br />
Einstieg schlecht,<br />
<strong>Passierbarkeit</strong> des<br />
Einstieges schlecht)<br />
"- ( <strong>Passierbarkeit</strong><br />
Einstieg schlecht,<br />
<strong>Passierbarkeit</strong> RW-<br />
Strecke)<br />
"+- (Anzahl Aufstieg<br />
gering, <strong>Passierbarkeit</strong><br />
RW-Strecke schlecht)<br />
"+- (Anzahl Aufstieg<br />
hoch, aber,<br />
<strong>Passierbarkeit</strong> RW-<br />
Strecke schlecht)<br />
"+- (Anzahl Aufstieg<br />
gering, Einstieg weit<br />
von Wehr,<br />
Ausformung Einstieg)<br />
<strong>Passierbarkeit</strong><br />
flußabwärts<br />
"+ (+-)(viel<br />
Überwasser über<br />
Wehr)<br />
"+- (-)(kaum<br />
Überwasser über<br />
Wehr)<br />
"++ (keine<br />
Wasserkraftnutzung)<br />
"+- (-)(kaum<br />
Überwasser über<br />
Wehr)<br />
"+- (-)(kaum<br />
Überwasser über<br />
Wehr)<br />
"+ (+-)<br />
( <strong>Passierbarkeit</strong><br />
Mühlbach)<br />
"+- (-)(kaum<br />
Überwasser über<br />
Wehr)<br />
Habitat<br />
"+ (für Koppen und<br />
juvenile Forellen)<br />
"+ (+-) wenige Ind.)<br />
"+ (für Koppen und<br />
juvenile Forellen)<br />
"- (fast keine Ind.)<br />
"- (fast keine Ind.)<br />
"- (fast keine Ind.)<br />
"+ (für Koppen und<br />
juvenile Forellen)<br />
"++ hoch funktionsfähig"** "+- eingeschränkt funktionsfähig" "-- nicht funktionsfähig"<br />
"+ funktionsfähig" "- minimal funktionsfähig<br />
** qualitativ nur für Gesamtbewertung<br />
57
8. Verbesserungsvorschläge<br />
8.1 FAH´s <strong>an</strong> <strong>der</strong> Piesting<br />
?? FAH Felixdorf:<br />
1. Verbesserung des Beckenpasses im Einstiegsbereich: Vor allem die Einstiegsschwelle<br />
aber auch alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en Schwellen dieses Beckenpasses sollten deutlich niedriger ausgeführt<br />
werden. Dies k<strong>an</strong>n mit Hilfe von zusätzlichen Becken und somit einer Verlängerung <strong>der</strong><br />
FAH stromaufwärts erreicht werden. Dabei könnte m<strong>an</strong> auch die Schwellen besser<br />
strukturieren und Lückenräume bzw. kleine Rampen ausbilden, um den Aufstieg vor allem<br />
für Kleinfischarten und juvenile Stadien zu verbessern.<br />
2. Verbesserung <strong>der</strong> Auffindbarkeit: Durch eine unmittelbar flußauf des Einstieges in die<br />
FAH <strong>an</strong>gebrachte Schwelle als Migrationsbremse sollten tendenziell mehr Fische den<br />
Einstieg in die FAH finden.<br />
3. Verbesserung des Beckenpasses in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> FAH: Auch hier wäre ausreichend<br />
Platz um die FAH durch zusätzliche Becken zu verlängern und somit die Schwellenhöhen zu<br />
reduzieren bzw. die Schwellen strukturreicher zu gestalten.<br />
4. Verbesserung <strong>der</strong> FAH als Lebensraum: Durch die erhebliche Länge <strong>der</strong> FAH, wäre sie<br />
grundsätzlich gut als Lebensraum für Kleinfischarten und juvenile Stadien geeignet. Dazu<br />
mußte vor allem <strong>der</strong> Umgehungsbach und <strong>der</strong> alte Mühlbach strukturreicher gestaltet<br />
werden.<br />
5. Verbesserung <strong>der</strong> Dotation: Aufgrund <strong>der</strong> nicht vorh<strong>an</strong>denen Wasserkraftnutzung könnte<br />
die Dotation erhöht werden und somit die Auffindbarkeit des Einstieges verbessert werden.<br />
58
?? FAH Markt Piesting:<br />
1. Verbesserung des Einstieges: In erster Linie müßte m<strong>an</strong> den Einstieg verbessern, indem<br />
m<strong>an</strong> die Überfallshöhe reduziert und ein zusätzliches Becken beim Einstieg <strong>an</strong>ordnet. Es<br />
müßte jedoch entsprechend gesichert werden, um Beschädigungen bei Hochwässer zu<br />
vermeiden.<br />
2. Verbesserung <strong>der</strong> Schwellen: Um die <strong>Passierbarkeit</strong> vor allem für Kleinfischarten und<br />
juvenile Stadien zu verbessern, könnten die R<strong>an</strong>dbereiche <strong>der</strong> Schwellen mit<br />
Flachwasserzonen und kleinen Rampen ausgestattet werden.<br />
8.2 FAH´s <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schwarza<br />
?? FAH Klausbach:<br />
1. Verbesserung des Einstieges und Vergleichmäßigung <strong>der</strong> Überfallshöhen: Die<br />
Überfallshöhen <strong>der</strong> FAH Klausbach sind sehr unterschiedlich hoch ausgeführt<br />
( max. 0,38 cm ). Im Durchschnitt ergibt sich eine Überfallshöhe von 0,19 cm. Durch<br />
Vergleichmäßigung <strong>der</strong> Überfallshöhen und eine Verstärkung <strong>der</strong> rauhen Ausformung würde<br />
sich die <strong>Passierbarkeit</strong> wesentlich verbessern. Zusätzlich müßte m<strong>an</strong> aber auch den Einstieg<br />
z.B. durch ein zusätzliches Becken deutlich entschärfen.<br />
2. Erhöhung <strong>der</strong> Dotation: Die zeitweise sehr niedrige Dotation <strong>der</strong> FAH müßte zumindest<br />
auf einen min. Wert von 30l/s erhöht werden. Es wäre durchaus zu überlegen, bei sehr<br />
niedrigen Abflüssen, die Dotation <strong>der</strong> kurzen Restwasserstrecke auf null zu setzen und somit<br />
den Abfluss des Klausbaches nur über die FAH bzw. die Ausleitung abzuführen.<br />
59
?? FAH Zellenbach:<br />
1. Verbesserung <strong>der</strong> <strong>Passierbarkeit</strong> <strong>der</strong> Restwasserstrecke: Das Hauptproblem bei dieser<br />
FAH stellt die <strong>Passierbarkeit</strong> <strong>der</strong> relativ l<strong>an</strong>gen und breiten Restwasserstrecke dar, welche<br />
meist zu schwach dotiert ist. Durch Ausformung einer Nie<strong>der</strong>wasserrinne sollte dieses<br />
Problem deutlich reduziert werden. Zusätzlich sollte eine höhere Dotation <strong>der</strong><br />
Restwasserstrecke über das Wehr erfolgen.<br />
?? FAH Vertical-slot:<br />
1. Verbesserung <strong>der</strong> <strong>Passierbarkeit</strong> <strong>der</strong> Restwasserstrecke: Auch hier stellt die<br />
<strong>Passierbarkeit</strong> <strong>der</strong> Restwasserstrecke ein wesentliches Problem dar. Dies könnte durch<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Dotation <strong>der</strong> Restwasserstrecke über das Wehr wesentlich verbessert<br />
werden.<br />
2. Verbesserung des Ausstieges: Um die düsenartige Wirkung des Ausstieges zu entschärfen<br />
müßte dieser etwas vergrößert werden und gleichzeitig, um die Dotation <strong>der</strong> FAH nicht zu<br />
erhöhen, das oberste Becken so umzugestalten, daß <strong>der</strong> Wasserspiegel durch eine<br />
zusätzliche Schwelle künstlich hochgehalten wird.<br />
3. Verbesserungen <strong>der</strong> Turbulenzen im Überg<strong>an</strong>gsbereich: Diese könnten nur durch<br />
Verlängerung <strong>der</strong> FAH flußabwärts durch weitere Becken reduziert werden.<br />
?? FAH Umgehungsbach:<br />
1. Verbesserung <strong>der</strong> Auffindbarkeit: Durch eine unmittelbar nach dem Einstieg in die FAH<br />
<strong>an</strong>gebrachte Schwelle als Migrationsbremse sollten tendenziell mehr Fische den Einstieg in<br />
die FAH finden.<br />
2. Verbesserung <strong>der</strong> <strong>Passierbarkeit</strong> des Beckenpasses beim Einstieg: Da eine<br />
ausreichende Länge <strong>der</strong> FAH vorh<strong>an</strong>den ist könnte m<strong>an</strong> den Beckenpass beim Einstieg<br />
durchaus verlängern und somit den Einstieg besser gestalten und noch etwas entschärfen.<br />
60
9. Überlegungen für zukünftige FAH´s<br />
1. Wesentliche Bedeutung kommt <strong>der</strong> Lage des Einstieges zu. Um optimale Bedingungen für<br />
eine gute Auffindbarkeit zu schaffen, sollte einerseits <strong>der</strong> Einstieg in unmittelbarer Nähe<br />
des Migrationshin<strong>der</strong>nisses liegen und <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits eine ausreichende Lockströmung<br />
vorh<strong>an</strong>den sein.<br />
2. Der Einstieg sollte dabei für alle migrierenden Fische und Altersstadien das G<strong>an</strong>ze Jahr<br />
über passierbar sein.<br />
3. Ein weiteres Hauptproblem stellt die schlechte <strong>Passierbarkeit</strong> von Restwasserstrecken<br />
aufgrund von zu geringen Abflüssen dar. Wird die FAH bei RW-Stecken daher direkt am<br />
Wehr und nicht am Triebwasserk<strong>an</strong>al <strong>an</strong>gelegt, muss auch bei Nie<strong>der</strong>wasser die<br />
<strong>Passierbarkeit</strong> <strong>der</strong> RW-Strecke gewährleistet sein<br />
4. Grundsätzlich sollten FAH´s als<br />
?? naturnaher strukturreicher Umgehungsbach o<strong>der</strong> als<br />
?? naturnaher strukturreicher Tümpelpass mit rauhen Schwellen und einer max.<br />
Schellenhöhe von 20 cm gestaltet sein.<br />
5. Auch eine entsprechende Flussabwärtsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung ist sicherzustellen.<br />
61