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Stadtsparkasse Werne

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Mit einer Szene bei einer „Zeche<br />

lustiger Gesellen“ in Auerbachs Keller<br />

in Leipzig beginnt dann Fausts<br />

„neuer Lebenslauf“. Anzügliche<br />

Reden, Einzel- und Rundgesänge von<br />

der Ratte, die Liebe im Leibe hatte,<br />

vom König mit dem Floh und von den<br />

Zechern, denen „kannibalisch wohl“<br />

ist, „als wie fünfhundert Säuen“, geben<br />

dem Gelage das Gepräge. Faust<br />

zaubert mit der Hilfe Mephistos aus<br />

Löchern, die er in den Tisch bohrt,<br />

Wein. Im Höhepunkt der Verwirrung<br />

verschwinden Faust und Mephisto<br />

aus dem Keller.<br />

Faust trifft Gretchen, das unschuldige<br />

Geschöpf, an dem sich Fausts<br />

Liebessehnen in tragischer Weise<br />

erfüllen soll. Er begegnet ihr auf dem<br />

Heimweg von der Beichte und spricht<br />

sie sofort in stürmischer Werbung an.<br />

Mephisto kann nicht schnell genug<br />

Geschmeide heranschaffen, mit dem<br />

das arme Kind betört werden soll. Im<br />

Haus und Garten der kupplerischen<br />

Nachbarin, Marthe Schwerdlein,<br />

vollzieht sich das Weitere. Mephisto<br />

führt sich bei Frau Marthe ein, indem<br />

er vorgibt, Nachricht für sie von ihrem<br />

in Italien verstorbenen Manne zu<br />

haben. Faust ist der Zeuge. So treffen<br />

sich Faust und Gretchen wieder. Es<br />

kommt zu dem rührenden Geständnis<br />

des zum ersten Liebesleben erwachten<br />

Mädchens. Mit ahnendem<br />

Instinkt sieht sie in Mephisto den<br />

„bösen Geist“, der zwischen ihr und<br />

ihrer Liebe steht, und ihr gläubiges<br />

Gemüt ist in tiefer Sorge um die<br />

Stellung des Geliebten zur Religion,<br />

die auch durch das berühmte „Glaubensbekenntnis“<br />

Fausts nicht behoben<br />

werden kann. Immerhin erwacht<br />

in Faust über dem Erleben mit dem<br />

unschuldigen, reinen Kind sein besseres<br />

Ich. Er versucht verzweifelt,<br />

sich von Mephisto zu lösen und kann<br />

doch nicht ohne ihn zu seinem Ziel<br />

gelangen.<br />

Nachdem Gretchen Faust in ihre<br />

Kammer eingelassen hat, während<br />

ihre Mutter durch einen Trank, den<br />

ihr Faust gab, in tiefen Schlaf versetzt<br />

wurde, ist die tragische Entwicklung

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