Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...
Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...
Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Damit erfüllt ein GIS viele der oben genannten Definitionen<br />
für eGovernment:<br />
Die elektronische Abwicklung von Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsprozessen<br />
mit Bürgern, der Wirtschaft <strong>und</strong><br />
anderen Verwaltungen wird in vielen Aspekten durch gut<br />
strukturierte „Geo-Portale“ gefördert <strong>und</strong> erleichtert, die den<br />
kartenorientierten Zugriff auf <strong>Informationen</strong> erlauben oder<br />
aus der Zusammenstellung verschiedener <strong>Informationen</strong><br />
die einfache Herstellung thematischer Karten ermöglichen.<br />
Aber auch behördenintern wird eine umfassendere Nutzung<br />
sicher auch Auswirkungen auf Abläufe haben.<br />
Das WSV-GIS WaGIS erfüllt wesentliche Anforderungen<br />
eines eGovernment. Dies wurde durch die Prämierung des<br />
WaGIS-Konzeptes im 3. eGovernment-Wettbewerb im Jahr<br />
2003 anerkannt.<br />
Standardisierung<br />
– eine wichtige Voraussetzung<br />
Jeder Verwaltungsprozess ist in ein Ordnungswerk eingebettet.<br />
Aufgabengliederungsplan, Aktenverzeichnisse, Geschäftsordnungen<br />
<strong>und</strong> weitere Verwaltungsstandards sorgen<br />
für eindeutige, nachvollziehbare, rekonstruierbare<br />
Prozesse auch im Sinne eines Qualitätsmanagements.<br />
Auch GIS-Nutzung funktioniert nur dann reibungslos, wenn<br />
die <strong>Informationen</strong> in diesem Sinne erzeugt, gepflegt, vorgehalten<br />
<strong>und</strong> ausgetauscht werden. So wie in einer großen<br />
Bücherei der/die Nutzer/-in die Ordnungsrubriken <strong>und</strong> Abläufe<br />
kennen muss <strong>und</strong> sich darauf verlassen kann, sind<br />
auch in der Nutzung von GI-Systemen Standards das A<br />
<strong>und</strong> O.<br />
Standardisierung ist beispielsweise erforderlich hinsichtlich<br />
• der Inhalte (Bedeutungen, Definitionen, Abgrenzungen,<br />
...),<br />
• der Qualität (Aktualität, Zuverlässigkeit, Genauigkeit,<br />
Informationstiefe, ...),<br />
• der Datensicherheit (Verschlüsselung, Signatur, Berechtigung,<br />
...),<br />
• der Datenformate (tif, jpeg, dxf, dgn, doc, xls, xml, shp,<br />
mdb, ...),<br />
• der Geometrie (geodätisches Bezugssystem, Zielmaßstab,<br />
Auflösung, ...),<br />
• der angebotenen Dienste (java, WMS, WFS, ...),<br />
• der Schnittstellen.<br />
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, „verstehen“ sich Daten<br />
<strong>und</strong> Nutzer/-in: Eine Abfrage nach Kammerpegeln spricht<br />
amtsübergreifend genau alle derartigen Pegel (<strong>und</strong> nur<br />
diese) an, wobei eine Suche nach Pegeln auch Gewässerpegel,<br />
Baupegel <strong>und</strong> ähnliche mit einbezieht. Die damit<br />
erzeugte thematische Karte stellt die Pegel lagerichtig <strong>und</strong><br />
mit dem richtigen Symbol in einer gewählten Karte oder<br />
einem Orthophoto dar. Je durchgreifender die <strong>Informationen</strong><br />
standardisiert sind, desto einfacher ist die Nutzung für<br />
den Anwender: Er muss sich nicht um die Prozesse im<br />
Hintergr<strong>und</strong> kümmern. Das Zusammenstellen von verschiedenen<br />
<strong>Informationen</strong> entspricht dann dem Zusammenbau<br />
eines Regals aus genormten, passgenauen Teilen<br />
(mit vollständigem Schraubensatz!).<br />
In der Realität sind jedoch die vorhandenen <strong>Informationen</strong><br />
weder inhaltlich noch technisch so zueinander passend,<br />
dass man sie ohne weiteres verwenden kann. Die Einführung<br />
<strong>und</strong> Durchsetzung von Standards ist schon intern<br />
GIS-Einsatz in der WSV = WSV-eGovernment ?<br />
schwierig, im Zusammenspiel mit Firmen oder anderen<br />
Behörden meist nur auf der Gr<strong>und</strong>lage allgemein anerkannter<br />
Normen, Industriestandards oder behördenübergreifender<br />
Standards möglich.<br />
Beispiele für übergreifende Standards:<br />
• Normen: ISO / EN / DIN, ...<br />
• GIS-Standards: Open Geospatial Consortium (OGC),<br />
...<br />
• Industriestandards: Microsoft, SAP, IBM, ESRI, Bentley,<br />
...<br />
• behördenübergreifende Standards:<br />
- Umweltdatenkatalog (UDK)<br />
- AFIS/ATKIS/ALKIS (AAA) im GeoInfoDok<br />
- Standards <strong>und</strong> Architekturen für E-Government-<br />
Anwendungen (SAGA)<br />
- Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE ® )<br />
- weitere Geodateninfrastrukturen (GDI-NRW, ...)<br />
- Online Services Computer Interface (OSCI).<br />
Standardisierung für die WSV,<br />
IT-Verfahren, Handlungsbedarf<br />
Für die zukünftige arbeitsplatzübergreifende technische<br />
Bearbeitung in der WSV ist es erforderlich, konsequent<br />
Standards zu schaffen <strong>und</strong> umzusetzen. Dies setzt zunächst<br />
die Auswahl der relevanten Standards (s.o.) voraus,<br />
wobei sowohl die eingeführten Industriestandards <strong>und</strong><br />
behördenübergreifenden Standards sowie für GIS-<br />
Applikationen die des Open Geospatial Consortiums (OGC)<br />
als auch die WSV-internen Standards zu berücksichtigen<br />
sind.<br />
Auf dieser Basis kann dann eine Anpassung der verschiedenen<br />
technischen IT-Verfahren sowie der Informationssysteme<br />
an die relevanten Standards erfolgen. Diese Anpassung<br />
muss mit dem inhaltlichen Abgleich der Systeme<br />
verb<strong>und</strong>en werden, d.h. z.B. Beseitigung von Red<strong>und</strong>anzen,<br />
Regeln von fachlichen Zuständigkeiten, Festlegung<br />
von Genauigkeiten usw.<br />
Im Anschluss lassen sich die Informationssysteme/IT-<br />
Verfahren dann miteinander vernetzen, so dass den Anwendern<br />
<strong>und</strong> Anwenderinnen der Fachverfahren trotz einer<br />
Reduktion der im Verfahren zu erhebenden/zu führenden<br />
Fachinhalte weiterhin die benötigten <strong>Informationen</strong> zur<br />
Verfügung stehen. Bei Daten/<strong>Informationen</strong> mit Geobezug<br />
kann diese Vernetzung z.B. über WaGIS erfolgen.<br />
Um an jedem Arbeitsplatz in der WSV gleich interpretierte<br />
Geoinformationen bereit stellen zu können, ist es also erforderlich,<br />
unter Berücksichtigung zuvor vereinbarter Standards<br />
<strong>und</strong> verfahrensübergreifender Objektdefinitionen in<br />
Analogie zur Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE ® )<br />
eine Geodateninfrastruktur der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung<br />
(GDI WSV) aufzubauen.<br />
Erforderliche Maßnahmen in<br />
der WSV<br />
Dieser beschriebene umfangreiche Handlungsrahmen kann<br />
nur in einem strukturierten Stufenkonzept abgearbeitet<br />
werden.<br />
Dabei sind zunächst die einzelnen WSV-IT-Verfahren hinsichtlich<br />
ihrer Datenflüsse <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten zu<br />
analysieren. Diese Fragestellung umfasst u.a. Definition<br />
<strong>und</strong> Inhalt der Verfahren, die Zuständigkeiten <strong>und</strong> Abläufe<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />
71