Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...
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GIS-Einsatz in der WSV<br />
= WSV-eGovernment ?<br />
eGovernment der<br />
B<strong>und</strong>esverwaltungen<br />
Mit dem Regierungsprogramm „Moderner Staat – Moderne<br />
Verwaltung“ wird die B<strong>und</strong>esverwaltung unter dem Leitbild<br />
des aktivierenden Staates seit 1999 umfassend reformiert.<br />
Neben den Aktivitäten „Modernes Verwaltungsmanagement“<br />
<strong>und</strong> „Bürokratieabbau“ nimmt der Aufbau eines eGovernment<br />
eine zentrale Stellung ein. Unter eGovernment<br />
versteht das B<strong>und</strong>esministerium des Innern:<br />
• “eGovernment ist die elektronische Abwicklung von<br />
Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsprozessen der Behörden<br />
mit Bürgerinnen/Bürgern <strong>und</strong> der Wirtschaft.<br />
• eGovernment steht auch für die Nutzung moderner<br />
Informationstechnik zur Organisation der behördeninternen<br />
Abläufe.<br />
• eGovernment steht für Information <strong>und</strong> Interaktion,<br />
geht also über einfache Internet-Auftritte der öffentlichen<br />
Verwaltung weit hinaus.<br />
• eGovernment ist F<strong>und</strong>ament der Verwaltungsmodernisierung<br />
<strong>und</strong> des Bürokratieabbaus.“ 1<br />
Dieses Verständnis soll im folgenden unter dem Aspekt<br />
„Einsatz von Geoinformationssystemen“ weiter beleuchtet<br />
werden.<br />
Wesentliche Säulen des eGovernments in Deutschland<br />
sind die Initiativen B<strong>und</strong>Online <strong>und</strong> DeutschlandOnline.<br />
Bei der Initiative B<strong>und</strong>Online hat sich die B<strong>und</strong>esregierung<br />
das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2005 alle internetfähigen<br />
Dienstleistungen der B<strong>und</strong>esverwaltung ins Netz zu bringen.<br />
In der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsverwaltung (WSV) sind<br />
beispielsweise die Vorhaben „Schifffahrtsabgaben online“<br />
<strong>und</strong> das „Zentrale Meldesystem für Gefahrgüter auf See<br />
(ZMGS)“ als B<strong>und</strong>Online-Projekte gemeldet.<br />
Bei der Initiative DeutschlandOnline kooperieren B<strong>und</strong>,<br />
Länder <strong>und</strong> Kommunen, um Standards <strong>und</strong> Prozessmodelle<br />
für prioritäre Dienstleistungen zu entwickeln <strong>und</strong> gemeinsame<br />
eGovernment-Strukturen auf- <strong>und</strong> auszubauen.<br />
GIS-Einsatz in der<br />
B<strong>und</strong>esverwaltung<br />
In den letzten Jahrzehnten wurden in den Verwaltungen zur<br />
Speicherung, Verarbeitung <strong>und</strong> Verteilung von <strong>Informationen</strong><br />
verschiedene IT-Systeme aufgebaut. Sachdaten (Text-<br />
1 http://www.staat-modern.de/-,10010/E-Government.htm<br />
Dr. Manuela Osterthun<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong><br />
informationen, Kennwerte u.a.) werden meist in Datenbanken<br />
geführt, für die Verarbeitung von Zeichnungen, Plänen<br />
<strong>und</strong> Karten wurden CAD-Systeme eingeführt. Wurden die<br />
Daten zunächst noch lokal auf einem Rechner oder im<br />
Hausnetzwerk geführt, sind inzwischen die Nutzung zentraler<br />
Datenspeicher <strong>und</strong> der behördenweite Zugriff im Intranet<br />
oder der weltweite Zugriff im Internet Alltag.<br />
Seit <strong>Mitte</strong> der 90er Jahre sind sogenannte Geoinformationssysteme<br />
(GIS) im Aufbau, die die kartographische Darstellung<br />
von Bauwerken, Flurstücken, Pflanzungen usw. mit<br />
den dazugehörigen Sachdaten verknüpfen <strong>und</strong> damit den<br />
Zugriff auf <strong>und</strong> die Analyse von sehr unterschiedlichen<br />
<strong>Informationen</strong> erlauben. Auch bei modernen GI-Systemen<br />
ist die Nutzung überörtlich verteilter Datenbestände über<br />
ein Intranet oder das Internet üblich.<br />
In der WSV ist das <strong>Wasser</strong>straßen-Geoinformationssystem<br />
(WaGIS) als Informationssystem für alle WSV-Mitarbeiter/innen<br />
eingeführt <strong>und</strong> als WSV-GIS-Standard vorgeschrieben.<br />
WaGIS erlaubt sowohl die Nutzung eines hauseigenen<br />
lokalen Datenbestandes wie auch den Zugriff auf die in<br />
zentralen Speichern abgelegten <strong>Informationen</strong> <strong>und</strong> den<br />
„Absprung“ auf andere Systeme. Mit den Daten können<br />
inhaltliche <strong>und</strong> räumliche Analysen durchgeführt <strong>und</strong> thematische<br />
Karten <strong>und</strong> Tabellen erzeugt werden. Bei der<br />
Suche, wo es überhaupt welche Daten gibt, werden die<br />
WSV-Mitarbeiter/-innen künftig durch den „WSV-<br />
Datenkatalog“ unterstützt, ein sogenanntes „Metainformationssystem“.<br />
Auszüge des WaGIS(=WSV)-Datenbestandes werden<br />
künftig über die „Portale“ (Einstiegsseiten im Internet) GeoMIS.B<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> GeoPortal.B<strong>und</strong> gemeinsam mit <strong>Informationen</strong><br />
anderer Ressorts <strong>und</strong> Behörden Bürgern <strong>und</strong> der<br />
Wirtschaft zur Verfügung gestellt. Weitere direkte Schnittstellen<br />
werden im Dialog entstehen.<br />
eGovernment <strong>und</strong> GIS<br />
Michael Seifert<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong><br />
Häufig werden die eGovernment-Aktivitäten <strong>und</strong> die Einführung<br />
von Geoinformationssystemen als voneinander unabhängige<br />
Vorgänge betrachtet: eGovernment für den Dialog<br />
mit dem Bürger im Austausch von Formularen <strong>und</strong> der<br />
Abwicklung von Zahlungen <strong>und</strong> GIS für die behördeninterne<br />
Nutzung kartenbezogener technischer <strong>Informationen</strong>.<br />
Dies greift jedoch zu kurz. Gerade auch der Einsatz eines<br />
GIS in einer technischen Verwaltung kann interne <strong>und</strong><br />
externe Abläufe verbessern, da immer wieder von Beschäftigten<br />
anderer Behörden oder Firmen <strong>und</strong> von Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürgern GIS-relevante <strong>Informationen</strong> benötigt werden.<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />
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