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Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...

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Verfahrensentwicklungen seien hier das Plattentonverfahren<br />

<strong>und</strong> das Würfeltonverfahren für Dichtungsbauweisen,<br />

verschiedene Teil- <strong>und</strong> Vollvergussverfahren<br />

mit Beton sowie die Sicherung von Einbautoleranzen<br />

beim Kornfiltereinbau bzw. die Gewährleistung<br />

eines vollflächigen <strong>und</strong> faltenfreien Einbaus von<br />

Geotextilfiltermatten genannt.<br />

• Sonderbauweisen<br />

Beim Ausbau des <strong>Mitte</strong>llandkanals (MLK) in der<br />

Dammstrecke östlich von Haldensleben werden Teile<br />

der vorhandenen Tondichtung auf der Nichtverbreiterungsseite<br />

nicht ausgebaut, sondern weiterhin als<br />

Dichtung genutzt. Im Übergangsbereich, wo die neue<br />

Dichtung mit Überlappung an die alte Dichtung anschließt,<br />

wird unter Berücksichtigung der Erschwernisse<br />

beim Unterwassereinbau mit erhöhtem Anspruch an<br />

die Ausführungsgenauigkeit gearbeitet. Bei jedem<br />

neuen Streckenlos wird gemeinsam mit dem Auftragnehmer<br />

<strong>und</strong> der örtlichen Bauüberwachung zu Beginn<br />

der <strong>Wasser</strong>bauarbeiten durch den Ingenieurtaucher die<br />

Eignung der Ausführung des Dichtungsanschlusses<br />

geprüft. Die Baustellenarbeiten werden dann bei ständiger<br />

Kontrolle durch die Taucher überwacht.<br />

• "Feuerwehreinsätze"<br />

Beim Bau der Straßenunterführung im Zuge der neuen<br />

Ortsumgehung Wolmirstedt (B<strong>und</strong>esstraße 189) <strong>und</strong><br />

beim Neubau des Siegrinnendükers bei Groß Ammensleben,<br />

beide in der Dammstrecke östlich von Haldensleben,<br />

wurde die Tondichtung des MLK so beschädigt,<br />

dass Kanalwasser außerplanmäßig aus dem<br />

MLK austrat. Die Sanierung der Tondichtung in beiden<br />

Baustellenbereichen wurde wegen der hohen Bedeutung<br />

der Dammsicherheit von Ingenieurtauchern der<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> begleitet <strong>und</strong> die Funktionalität der Ausführung<br />

nach Abschluss der Maßnahme überprüft.<br />

• Bewehrungsabnahme<br />

Analog zur Bewehrungsabnahme an Land wurde am<br />

Einlaufbauwerk des Mühlenriededükers am unteren<br />

Vorhafen der Schleuse Sülfeld, vor dem Betonieren der<br />

auftriebssicheren Stahlbetonsohle, der Bewehrungsanschluss<br />

(Schweißverbindung) an der Baugrubensp<strong>und</strong>wand<br />

durch den Ingenieurtaucher abgenommen.<br />

Ebenso wurde am MLK in Wolfsburg die Bewehrung<br />

für die neue Stahlbetonabdeckung über dem Fußgängertunnel<br />

zwischen Bahnhof <strong>und</strong> Volkswagenwerk abgenommen.<br />

Wegen der Gefahr, sich beim Taucheinsatz<br />

in der Bewehrung zu verfangen, erfordern solche<br />

Einsätze - insbesondere beim Einsatz in trüben <strong>Wasser</strong><br />

– eine große Erfahrung der Tauchgruppe.<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />

Einsatz von Ingenieurtauchern<br />

• Unterstützung des Planers<br />

Über die Auswertung von Bestandsunterlagen <strong>und</strong> die<br />

Durchführung von Peilungen hinaus kann es sinnvoll<br />

sein, dass planender Ingenieur <strong>und</strong> Ingenieurtaucher<br />

sich gemeinsam vor Ort eine Vorstellung vom Zustand<br />

des vorhandenen Bauwerks verschaffen. Mit dem Wissen<br />

um die bautechnischen Zusammenhänge kann der<br />

Ingenieurtaucher über die bloße Zustandsbeschreibung<br />

hinaus oft mit Lösungen <strong>und</strong> Machbarkeitshinweisen<br />

zur Bauausführung unterstützend wirken.<br />

Hilfsmittel des Tauchers<br />

Der Ingenieurtaucher arbeitet gr<strong>und</strong>sätzlich mit den gleichen<br />

<strong>Mitte</strong>ln wie der Berufstaucher. Ausreichende Sichtverhältnisse<br />

sind im Kanal nur in den wenigsten Fällen (z.B.<br />

nach einer längeren Schifffahrtssperre) gegeben. In günstigen<br />

Fällen beträgt die Sichtweite in 4 m <strong>Wasser</strong>tiefe noch<br />

10 cm. Die Unterwasserkamera hat eine etwas bessere<br />

Auflösung als das menschliche Auge. Wegen der starken<br />

Trübung des <strong>Wasser</strong>s sind die erreichbaren Bildausschnitte<br />

aber in der Regel begrenzt. In vielen Fällen ist die Unterwasser-Videokamera<br />

jedoch ein gutes Hilfsmittel. Das<br />

Aufnahmegerät, ausgerüstet mit zwei oder drei starken<br />

Scheinwerfern, wird vom Taucher an das zu untersuchende<br />

Bauwerksteil oder an die Bewehrung herangeführt. Über<br />

<strong>Wasser</strong> können die Aufnahmen gleich "live" gesehen werden.<br />

Der Taucher kann mit seinem Aufnahmegerät von<br />

oben über Funk genau in Position gebracht werden.<br />

Falls zu untersuchende Bauteile verschlammt oder eingesandet<br />

sind, können diese mit einer Unterwasser-Spüllanze<br />

zuvor freigespült werden.<br />

Zur Abschätzung von Längen <strong>und</strong> Abmessungen werden<br />

bei schlechter Sicht menschliche Maße zur Hilfe genommen.<br />

So beträgt bei gespreizten Fingern einer Hand der<br />

Abstand zwischen den Fingerspitzen von Daumen <strong>und</strong><br />

<strong>Mitte</strong>lfinger etwa 20 cm, eine Armlänge entspricht etwa 1 m.<br />

Nach jedem Tauchgang, in dem beurteilt, kontrolliert <strong>und</strong><br />

überwacht werden sollte, sind durch den Taucher bzw. den<br />

Ingenieurtaucher sogenannte Tauchberichte anzufertigen.<br />

Die Wertung bei den Tauchgängen ist immer subjektiv<br />

geprägt. Bei Problemstellungen mit weitreichender Bedeutung<br />

empfiehlt es sich, die Situation nacheinander von zwei<br />

Tauchern begutachten zu lassen.

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