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Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...

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Abb.2 - Taucherschiff auf der Baustelle Sicherheitstor Haldensleben<br />

Die Tauchgruppen erledigen ihre Unterwasseraufgaben<br />

also ausgerüstet mit Taucherwagen oder mit selbstfahrenden/nicht<br />

selbstfahrenden Schiffen. Es werden in der WSV<br />

aber auch schon Tauchercontainer, eingerichtet mit der<br />

vollständigen Tauchausrüstung, eingesetzt. Diese Container<br />

werden mit LKW oder Schiff an ihren Einsatzort gebracht.<br />

Im Bereich von Rhein <strong>und</strong> Mosel steht<br />

als Alternative zum Tauchereinsatz das<br />

Taucherglockenschiff "Carl Straat" des<br />

WSA Duisburg-Rhein (Abb. 3) für Unterwasserarbeiten<br />

zur Verfügung. Das<br />

Schiff ist mit einem, am Ausleger beweglichen<br />

Senkkasten ausgerüstet.<br />

Durch den Ausleger gelangt man nach<br />

dem Passieren einer Druckluftschleuse<br />

in die auf den Flussgr<strong>und</strong> abgesenkte<br />

Druckluftkammer. Die notwendigen<br />

Unterwasserarbeiten können hier von<br />

Beschäftigten, die "auf Drucklufttauglichkeit<br />

untersucht" sind, durchgeführt<br />

werden.<br />

Im Bereich der <strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> haben sich<br />

die Berufstaucher des Bauhofs Minden<br />

<strong>und</strong> die Ingenieurtaucher von Anfang an<br />

gegenseitig ergänzt. Ein Ingenieurtaucher<br />

wird von der Bauüberwachung<br />

gern bei komplexen bautechnischen<br />

Fragen im Rahmen der Überwachung<br />

von Bauarbeiten hinzugezogen. Nach<br />

einem Einsatz des Ingenieurtauchers<br />

sind meist weitere Tauchgänge der<br />

Berufstaucher notwendig, um die korrekte Ausführung der<br />

mit dem Ingenieurtaucher entwickelten Problemlösungen zu<br />

überwachen. Für die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsämter <strong>und</strong> die<br />

Neubauämter steht der Ingenieurtaucher – sofern der Auftrag<br />

die Fachk<strong>und</strong>e des Berufstauchers übersteigt – bei der<br />

Beurteilung bestehender wasserbaulicher Anlagen, bei der<br />

Planung von Instandsetzungs- <strong>und</strong> Neubaumaßnahmen<br />

Einsatz von Ingenieurtauchern<br />

unter <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> begleitend bei deren baulicher<br />

Umsetzung (Eignung des angebotenen<br />

Bauverfahrens, Berechtigung von Nachtragsforderungen<br />

etc.) zur Verfügung.<br />

Im Folgenden wird anhand einiger Beispiele<br />

über Einsätze der Ingenieurtaucher im Bereich<br />

der <strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> informiert.<br />

• Entwicklung neuer Bauverfahren<br />

Aufgr<strong>und</strong> von Schadensereignissen an<br />

Deckwerken <strong>und</strong> Dichtungen infolge erhöhter<br />

Schiffsbeanspruchungen waren<br />

für den Ausbau der künstlichen <strong>Wasser</strong>straßen<br />

(Kanäle) neue Deckwerks- <strong>und</strong><br />

Dichtungsbauweisen zu entwickeln. Außerdem<br />

mussten aufgr<strong>und</strong> von Sondervorschlägen<br />

von Baufirmen bei Ausschreibungen,<br />

in denen neue Bauverfahren<br />

bzw. neue Baustoffe für den Unterwassereinbau<br />

von Deckwerken <strong>und</strong><br />

Dichtungen angeboten wurden, diese<br />

bewertet <strong>und</strong> kontrolliert werden. So<br />

wurden z. B. neue Arten des Toneinbaus<br />

angeboten; als Filter kamen neben den Kornfiltern<br />

geotextile Filter zum Einsatz. Die Schüttsteine sollten<br />

mit Asphalt oder Beton vollvergossen oder teilvergossen<br />

werden.<br />

Zu all diesen neuen Verfahren mussten Eignungsprüfungen<br />

sowie Kontrollprüfungen zur Optimierung der<br />

Bauverfahren durchgeführt werden. Der Ingenieurtaucher<br />

war hier besonders gefordert, da nur er Planung,<br />

Ausschreibung <strong>und</strong> erforderliche Bauausführung zu-<br />

Abb.3 - Taucherglockenschiff "Carl Straat" des WSA Duisburg-Rhein<br />

sammenhängend beurteilen konnte. Diese Mitarbeit<br />

hat zu wirtschaftlicheren <strong>und</strong> hochwertigeren Bauverfahren<br />

beigetragen. Die Erkenntnisse aus den Tauchuntersuchungen<br />

wurden von der B<strong>und</strong>esanstalt für<br />

<strong>Wasser</strong>bau (BAW) weiterverwandt, z.B. für vergleichende<br />

Langzeituntersuchungen zur Lagestabilität von<br />

Uferdeckwerken. Die Ergebnisse sind später in das<br />

Regelwerk der BAW eingeflossen. Als Beispiele für<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />

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