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Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...

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lich stören, nicht überprüft werden. Bei der Herstellung der<br />

Bohrpfähle ist darauf zu achten, dass das Bohrrohr dem<br />

Bodenentnahmegerät mindestens einen Meter voreilt. Im<br />

nichtbindigen Boden ist bei Gr<strong>und</strong>wasser im Bohrrohr mit<br />

<strong>Wasser</strong>überdruck zu arbeiten, um einen Bodeneintrag<br />

durch hydraulischen Gr<strong>und</strong>bruch an der Bohrlochsohle zu<br />

verhindern. Nach Erreichen der Endtiefe wird in das Bohrrohr<br />

der Bewehrungskorb eingesetzt. Anschließend wird<br />

der Pfahl von unten nach oben unter Einsatz eines Betonagerohres<br />

betoniert, um ein Entmischen des Betons zu verhindern<br />

(Abb. 2). Dabei wird das <strong>Wasser</strong> nach oben aus<br />

dem Pfahl verdrängt <strong>und</strong> das Bohrrohr sowie das Betonagerohr<br />

werden kontinuierlich gezogen.<br />

Abbildung 2 - Herstellungsablauf Bohrpfahl<br />

Trotz dieser Maßnahmen ist es bei einem Bauwerk offensichtlich<br />

zu einer Auflockerung bei feinsandigen Böden gekommen,<br />

was sich bei der statischen Probebelastung durch<br />

Versagen bei etwa der Hälfte der rechnerischen Tragfähigkeit<br />

zeigte. Die Tragfähigkeit wurde auf Vorschlag des Auftragnehmers<br />

in Abstimmung mit<br />

der BAW durch Verpressen mit<br />

Zementsuspension erreicht. Es<br />

wurde der Boden neben den Pfählen<br />

<strong>und</strong> unterhalb der Pfahlfüße<br />

verpresst. Der Erfolg wurde am<br />

Probepfahl durch statische <strong>und</strong> bei<br />

etwa der Hälfte der Bauwerkspfähle<br />

durch dynamische Probebelastungen<br />

überprüft.<br />

Pfähle mit Teil-<br />

<strong>und</strong> Vollverdrängung<br />

Bei dieser Art Pfähle wird das<br />

Bohrrohr am unteren Ende verschlossen<br />

(im Gr<strong>und</strong>wasser wasserdicht).<br />

Das Bohrrohr wird vom<br />

Trägergerät durch Drehen <strong>und</strong><br />

Pressen eingebracht. Anschließend<br />

wird der Bewehrungskorb<br />

eingesetzt <strong>und</strong> der Pfahl beim Ziehen<br />

des Rohres betoniert. Im Bereich<br />

des WNA Helmstedt sind<br />

bisher der VB-Pfahl <strong>und</strong> das System<br />

F<strong>und</strong>ex (Abb. 3) zum Einsatz<br />

gekommen.<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />

Erfahrungen mit verschiedenen Pfahlgründungssystemen für Brückenwiderlager<br />

Abb. 3 - Herstellungsablauf System F<strong>und</strong>ex<br />

Beim VB-Pfahl wird beim Einbringen Boden verdrängt <strong>und</strong><br />

zum Teil auch an der Außenseite des Bohrrohres durch eine<br />

Schnecke gefördert. Anhand des geförderten Bohrgutes<br />

lässt sich kaum eine Aussage über den durchbohrten Boden<br />

machen, da dieser zeitlich verzögert <strong>und</strong> stark durchmischt<br />

gefördert wird. Eher lässt sich anhand der Vortriebsgeschwindigkeit,<br />

der dafür erforderlichen Kräfte <strong>und</strong> der<br />

Menge des geförderten Bohrgutes eine Aussage zum angetroffenen<br />

Baugr<strong>und</strong> machen. Daher sollte die Bauüberwachung<br />

diese Kriterien bei den einzelnen Pfählen vergleichen.<br />

Beim System F<strong>und</strong>ex wird der Boden nahezu vollständig<br />

verdrängt. Während des Bohrvorgangs wird der hydraulische<br />

Druck des Gerätes aufgezeichnet. Dieser Druck<br />

stimmt qualitativ mit einer Spitzensondierung<br />

überein. Die aufgezeichneten<br />

Drücke können mit den üblicherweise<br />

im Baugr<strong>und</strong>gutachten<br />

verzeichneten Sondierungsergebnissen<br />

abgeglichen werden. So können<br />

während der Pfahlherstellung Abweichungen<br />

vom angenommenen Baugr<strong>und</strong><br />

festgestellt werden.<br />

Bei beiden Verdrängungsbohrpfahlsystemen<br />

ist vor der Betonage zu<br />

überprüfen, ob das Bohrrohr innen<br />

trocken ist. Während der Betonage<br />

<strong>und</strong> des Ziehens des Bohrrohres ist<br />

sicherzustellen, dass die Betonsäule<br />

so ausreichend hoch ist, dass es<br />

nicht zu Einbrüchen von Bodenmaterial<br />

am unteren Ende des Rohres<br />

kommt.<br />

Durch die Bodenverdrängung erhöht<br />

sich bei diesen Systemen die Tragfähigkeit im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Bohrpfählen gleicher Abmessung.<br />

Ortbetonrammpfähle Ortbetonrammpfähle vom Typ<br />

Franki sind bei mehreren Brücken<br />

von den Auftragnehmern<br />

als Nebenangebot für die ausgeschriebeneBohrpfahlgründung<br />

eingereicht <strong>und</strong> beauftragt<br />

worden. Bei diesem Verfahren<br />

wird das Vortreibrohr mit einem<br />

wasserdichten Kies- oder Magerbetonpfropfen<br />

verschlossen<br />

<strong>und</strong> durch eine Innenrohrrammung<br />

eingeschlagen. Durch<br />

das Ausrammen des Pfropfens<br />

besteht die Möglichkeit, eine<br />

Fußaufweitung herzustellen.<br />

Darüber hinaus kann durch das<br />

Ausrammen von zusätzlichem<br />

Kies oder Beton der Boden<br />

verbessert werden. Die Tragfähigkeit<br />

bestimmt sich nach der<br />

sogenannten „Hamburger Zulassung“,<br />

die durch zahlreiche<br />

Probebelastungen belegt wurde.<br />

Ein Rammgerät bei der<br />

Herstellung eines Frankipfahles<br />

ist in Abbildung 4 zu sehen.

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