Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...
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Abb. 1 - Aufbau einer statischen Probebelastung<br />
Erfahrungen<br />
mit verschiedenen<br />
Pfahlgründungssystemen<br />
für Brückenwiderlager<br />
In den Jahren ab1992 wurden in den Baugr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Gründungsgutachten<br />
für den Neubau von Brücken in der Osthaltung<br />
des <strong>Mitte</strong>llandkanals (MLK) sowohl Flach- als auch<br />
Tiefgründungen empfohlen. Tiefgründungen erwiesen sich<br />
häufig als wirtschaftlichere Lösungen, weil verglichen mit<br />
Flachgründungen geringere Aufwendungen für <strong>Wasser</strong>haltungen<br />
erforderlich wurden. Die Vermeidung von <strong>Wasser</strong>haltungen<br />
kann besonders in <strong>Wasser</strong>schutz- <strong>und</strong> Naturschutzgebieten<br />
von Bedeutung sein. Ein weiterer Vorteil der<br />
Tiefgründung ist die zu erwartende geringere Setzung beziehungsweise<br />
geringere Schiefstellung des Bauwerks. Im<br />
Bereich von Dammstrecken wird durch die Tiefgründung<br />
der Standsicherheitsnachweis der Brücke von der<br />
Dammstandsicherheit getrennt. Beim Ausbau des MLK im<br />
Rechteckprofil wurden Tiefgründungen gewählt, um die Ufersp<strong>und</strong>wände<br />
im Brückenbereich lastfrei zu halten.<br />
Probebelastungen an Pfählen<br />
In der Regel wurden bei unterschiedlichem Baugr<strong>und</strong>aufbau<br />
<strong>und</strong> unterschiedlichen Pfahlsystemen statische Probebelastungen<br />
durchgeführt. Hierzu wurden von der B<strong>und</strong>esanstalt<br />
für <strong>Wasser</strong>bau (BAW) die Baugr<strong>und</strong>verhältnisse zu<br />
drei Gruppen zusammengefasst. Es ergaben sich die<br />
Gruppen mit ausschließlich Sand bzw. Sand/Kies, Sand<br />
über Geschiebemergel (Pfahlfuß im Geschiebemergel) <strong>und</strong><br />
Geschiebelehm/-mergel über Sand (Pfahlfuß im Sand).<br />
Die Durchführung der Probebelastungen erfolgt entsprechend<br />
den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für<br />
Ulrich Birker<br />
WNA Helmstedt<br />
Daniel Stadel<br />
WNA Helmstedt<br />
Geotechnik (DGGT). Ein typischer Aufbau ist in Abb. 1 dargestellt.<br />
Bei diesen Probebelastungen wird eine Last entsprechend<br />
der errechneten Bauwerkslasten stufenweise<br />
aufgebracht.<br />
Statische Probelastungen haben sich in diesem Umfang<br />
bewährt. In einigen Fällen wurden Nachbesserungen am<br />
Pfahlsystem notwendig, da entweder anderer Baugr<strong>und</strong><br />
angetroffen wurde oder Herstellungsfehler aufgedeckt wurden.<br />
Bei dynamischen Probebelastungen wird durch ein Fallgewicht<br />
eine Energie in den Pfahlkopf eingeleitet. Der dieser<br />
Energie entgegenwirkende Eindringwiderstand des Pfahles<br />
wird gemessen. Dadurch erhält man sehr schnell eine<br />
Aussage zur Tragfähigkeit. Da diese Aussagen auf angenommenen,<br />
modellierten <strong>und</strong> rechnerisch angepassten Bodenmodellen<br />
beruhen, ergibt sich eine größere Streuung<br />
<strong>und</strong> Unsicherheit als bei statischen Probebelastungen. Die<br />
kostengünstigeren dynamischen Probebelastungen werden<br />
von der BAW nur akzeptiert, wenn sie an statischen Probebelastungen<br />
geeicht werden. Sie sind daher nur bei Nachbesserungen<br />
zur Erfolgskontrolle zum Einsatz gekommen.<br />
Ausgeführte Pfahlgründungen<br />
Die bisher in der Osthaltung für Brücken zum Einsatz gekommenen<br />
Pfahlsysteme werden im Folgenden mit ihren<br />
Vor- <strong>und</strong> Nachteilen beschrieben. Bei den Überwachungsmöglichkeiten<br />
werden nur Besonderheiten des jeweiligen<br />
Verfahrens aufgeführt. Eine allgemeine Überwachung ist in<br />
den Normen zur Herstellung von Pfählen angegeben<br />
(DIN EN 1536, 12699, 12794 <strong>und</strong> 14199).<br />
Bohrpfähle<br />
Bohrpfähle nach DIN 4014: 1990-03 (ersetzt durch<br />
DIN 1054: 2003-01 <strong>und</strong> DIN EN 1536: 1999-06) wurden<br />
an zwei Brücken der Osthaltung ausgeführt. Hierbei<br />
wird ein Bohrrohr durch Drehen <strong>und</strong> Pressen in<br />
den Boden eingebracht <strong>und</strong> sukzessive das Rohr ausgeräumt.<br />
Der bei der Herstellung der Pfähle geförderte<br />
Boden wird visuell auf die im Baugr<strong>und</strong>gutachten angegebene<br />
Beschaffenheit kontrolliert. Von der Möglichkeit,<br />
gestörte Proben zu entnehmen <strong>und</strong> z.B. auf<br />
Kornzusammensetzung zu prüfen, wurde bisher im<br />
Bereich des <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamtes (WNA)<br />
Helmstedt kein Gebrauch gemacht. Die im Bodengutachten<br />
angegebene Lagerungsdichte kann ohne Entnahme<br />
von Sonderproben, die den Bauablauf erheb-<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />
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