Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...
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Dietmar Abel<br />
WNA Helmstedt<br />
Allgemeines<br />
Flächen suchen, Eigentümer ermitteln, Gespräche führen,<br />
Entschädigungen zahlen, Liegenschaftsvermessungen<br />
durchführen, Kaufverträge abschließen <strong>und</strong> überwachen,<br />
Gr<strong>und</strong>stücke erwerben, Gr<strong>und</strong>stücke verwalten - dieses<br />
sind nur Stichpunkte zur Beschreibung der Aufgaben, die<br />
sich aus der Flächenbereitstellung für den Ausbau des<br />
<strong>Mitte</strong>llandkanals zwischen Wolfsburg <strong>und</strong> Magdeburg immer<br />
wieder ergeben. Dabei wird der größte Teil der Flächen<br />
für Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen benötigt.<br />
Magerrasen, Sukzessionsflächen, Renaturierung, Feuchtbiotope,<br />
Benjeshecken <strong>und</strong> extensives Grünland sind in der<br />
Regel die gebräuchlichsten Vokabeln für die durchzuführenden<br />
Maßnahmen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Vielzahl verschiedener Vorhabenträger wie<br />
Straße, Schiene <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>straße werden immer mehr<br />
landwirtschaftliche Betriebe mit Flächenentzug belastet.<br />
Immer wieder hört man, dass die Betriebe nicht mehr bereit<br />
sind, Flächen für Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen herzugeben.<br />
Vielmehr wird immer wieder die Forderung nach<br />
Ersatzland laut. Dies trifft insbesondere in Gebieten zu, in<br />
denen aufgr<strong>und</strong> der hohen Besiedelungsdichte kaum Flächen<br />
bereitstehen.<br />
In Abbildung 1 ist der Flächenbedarf für den Ausbau des<br />
<strong>Mitte</strong>llandkanals (MLK) von Wolfsburg bis Magdeburg dargestellt.<br />
Immerhin 70 % der Flächen werden für Ausgleichs-<br />
<strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen (A&E-Maßnahmen) benötigt.<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />
Ersatzmaßnahmen<br />
auf ehemals<br />
militärisch genutzten Flächen<br />
am Beispiel Hillersleben<br />
Abb. 1: Darstellung des geschätzten Flächenbedarfs für den Ausbau des <strong>Mitte</strong>llandkanals<br />
Michael Tieseler<br />
WNA Helmstedt<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> den Kosten, die im Zusammenhang<br />
mit der Flächenbereitstellung für Ausgleichs- <strong>und</strong><br />
Ersatzmaßnahmen entstehen, hat sich das <strong>Wasser</strong>straßen-<br />
Neubauamt Helmstedt veranlasst gesehen, nach alternativen<br />
Möglichkeiten zu suchen.<br />
Flächenbereitstellung<br />
In einem Erlass des Innenministeriums des Landes Sachsen-Anhalt<br />
von 1999 ist bereits die Kompensation von<br />
Eingriffen geregelt worden. Hierin ist festgehalten, den<br />
Flächenentzug in der Landwirtschaft für derartige Maßnahmen<br />
zu reduzieren. Als Möglichkeiten zur Reduzierung des<br />
Flächenentzugs werden genannt<br />
• der Abriss von Gebäuden<br />
• die Entsiegelung von Flächen <strong>und</strong><br />
• die Finanzierung durch Ersatzzahlung entsprechend<br />
§ 13 a NatSchG LSA.<br />
Der konkrete Anlass für die Suche nach alternativen Möglichkeiten<br />
war ein Defizit an Kompensationsfläche von<br />
50 ha im Bereich von Haldensleben. Dieses resultierte aus<br />
einem Planfeststellungsverfahren für den Streckenausbau<br />
des MLK. Aufgr<strong>und</strong> der Nähe ergab sich letztendlich das<br />
Tanklager der ehemaligen Garnison Hillersleben als Ersatzmaßnahme.<br />
Die Maßnahmenfläche „Hillersleben“ (Abb. 2) befindet sich<br />
im Übergangsgebiet der Landschaftseinheiten Altmarkheide<br />
zur Ohreniederung. Es handelt sich geologisch betrachtet<br />
um den Endmoränen vorgelagerte Sanderflächen. Bis 1994<br />
wurde das Gebiet durch die Streitkräfte der GUS militärisch<br />
genutzt.<br />
Gemäß dem Landschaftsprogramm des Landes<br />
Sachsen-Anhalt sind diese Konversionsflächen in<br />
das Schutzgebietsystem aufzunehmen. Sie sollen<br />
durch ungestörte Sukzession langfristig zur Gewährleistung<br />
der Entwicklung von immer naturnäheren<br />
Ökosystemen beitragen. Nach dem Landschaftsrahmenplan<br />
des Landkreises Haldensleben sollen die<br />
randlichen Bereiche der ehemaligen Militärflächen als<br />
Naturentwicklungszonen gesichert werden.<br />
Eigentümer der Flächen ist das B<strong>und</strong>esvermögensamt<br />
Magdeburg. Zur Umsetzung der Ersatzmaßnahme<br />
wurden die Flächen für einen Zeitraum<br />
von gut zwei Jahren vom <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt<br />
Helmstedt übernommen. Die Ausschreibung <strong>und</strong><br />
Umsetzung der Maßnahme unter Berücksichtigung