Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...
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Gunnar Plümer<br />
WNA Helmstedt<br />
Abb. 1 - Kanalüberführung Elbeu – Blick nach Süden<br />
Vom Ausbau des <strong>Mitte</strong>llandkanals (MLK)<br />
östlich von Wolfsburg – Projekt 17 der „Verkehrsprojekte<br />
Deutsche Einheit“ – ist in der<br />
„Hohen Dammstrecke“ nördlich von Magdeburg<br />
auch die Eisenbahnunterführung bei<br />
Elbeu betroffen. Der MLK kreuzt hier die<br />
Hauptstrecke der DB AG von Magdeburg<br />
nach Stendal (Abb. 1). Im Zuge des MLK-<br />
Ausbaus soll die Unterführung durch einen<br />
Neubau ersetzt werden.<br />
Oberste Prämisse für die Planung des neuen<br />
Bauwerks war stets, den Betrieb auf den<br />
bestehenden Verkehrswegen unter Berücksichtigung<br />
der gebotenen Sicherheit aufrechtzuerhalten<br />
<strong>und</strong> während der Bauarbeiten<br />
sowenig wie möglich zu behindern.<br />
Ausgangssituation<br />
Die Eisenbahnunterführung Elbeu wurde im Jahre 1928<br />
erbaut. Wie heute die DB AG, so forderte auch bei den<br />
damaligen Planungen die Deutsche Reichsbahn eine Beibehaltung<br />
der Höhenlage der vorhandenen Bahntrasse.<br />
Eine Absenkung der Schienenoberkante (NN + 44,00 m)<br />
hätte eine kritische Verringerung des Abstandes zum<br />
Planung<br />
der neuen<br />
Kanalüberführung Elbeu<br />
Abb. 2 - Querschnitt des bestehenden Bauwerks<br />
Marcus Meyer<br />
WNA Helmstedt<br />
Gr<strong>und</strong>wasserspiegel mit allen bekannten Problemen<br />
für Bau <strong>und</strong> Unterhaltung zur Folge gehabt.<br />
Unter Einhaltung der jeweiligen Lichtraumprofile<br />
der Bahn bliebt für die nutzbare Bauhöhe bis zur<br />
Kanalsohle bei NN + 52,00 m nur wenig Platz.<br />
Im Jahre 1928 fiel deshalb die Wahl der Konstruktion<br />
auf ein gemauertes Klinkergewölbe mit<br />
Stampfbetonwiderlagern. Die ca. 100 m lange<br />
Unterführung hat eine lichte Weite von 9,6 m.<br />
Während das Mauerwerk im Gewölbescheitel nur<br />
64 cm misst, sind die Widerlager an der Basis je 8<br />
m breit (Abb. 2). Derart robuste Gewölbe haben<br />
naturgemäß erhebliche Tragreserven für Vertikallasten,<br />
was die im Zuge einer Nachrechnung<br />
durchgeführte Materialprüfung noch zusätzlich<br />
bekräftigte. Kämpferverschiebungen infolge<br />
asymmetrischer oder horizontaler Lasten können<br />
dagegen schnell zu kritischen Zuständen führen.<br />
Die geplante Verbreiterung des MLK mittels senkrechter<br />
Uferwände <strong>und</strong> die Vertiefung der Sohle<br />
ziehen zwangsläufig Bauzustände nach sich, die<br />
mit einer Aufnahme der Tondichtung verb<strong>und</strong>en sind. Daraus<br />
resultieren Belastungszustände, für die die vorhandene<br />
Unterführung nie konzipiert war.<br />
Insbesondere der horizontale <strong>Wasser</strong>druck, der sich bei der<br />
Aufnahme der Tondichtung aus der räumlich schwer kalku-<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />
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