Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...

56
senen Spundwandoberfläche hergestellt, damit ein Verrutschen
der Fender in die Spundwandtäler ausgeschlossen
ist. Die Liegestelle erhält eine Befestigung aus Sickerpflaster,
um eine Vereisung der Betriebsflächen im Winter zu
vermeiden bzw. zu minimieren.
Bauwerke
Der vorhandene Allerentlaster I wurde abgebrochen und
durch ein neues Bauwerk 42 m weiter westlich ersetzt. Im
Rahmen der Neuordnung des Hochwasserregimes im Bereich
der Osthaltung des MLK wurde der neue Entlaster so
bemessen, dass mit einer lichten Öffnungsweite der Wehrschwelle
von 2 x 5 m Aufleitungsmengen von Q = 10 m³/s
bis Q = 25 m³/s in den MLK abgeführt werden können,
wobei die zulässigen Querströmungen für die Schifffahrt
eingehalten werden. Die Steuerung der Abflussmengen
erfolgt über bewegliche Schütze. Zusätzlich erhielt der neue
Allerentlaster I eine automatische Rechenreinigungsanlage.
Da großflächige Grundwasserabsenkungen im Drömling
nicht zulässig sind, wurde das neue Bauwerk in einer wasserdichten
Baugrube (horizontale Abdichtung durch Unterwasserbeton,
vertikale Abdichtung durch Spundwände)
errichtet.
Weiterhin befindet sich in der Ausbaustrecke der Düker Nr.
422 „Rühener Graben“, der bei Hochwasser zu einem Ausgleich
der Retentionsraumbeanspruchung nördlich und
südlich des MLK dient. Der Düker wurde als Stahlrohrdüker
mit einem Innendurchmesser von 1,50 m an gleicher Stelle
neu gebaut (Abb. 4). Während der Bauzeit wurde die Nordseite
des Ablaufgrabens durch den Kanal gespeist. Die
WSD Mitte 2004
Streckenausbau im Bereich der Liegestelle Rühen (Baulos Niedersachsen 2 b)
Abb. 4 - Einschwimmen des Dükers Nr. 422 „Rühener Graben“
Baugruben für das Einlauf- und das Auslaufbauwerk des
Dükers wurden mit seitlichen Spundwänden, welche in die
horizontal anstehende Mergelschicht einbinden, gesichert.
Sowohl im Gründungsbereich des Dükers als auch des
Allerentlasters I wurden die Torfschichten großflächig bis
ca. 50 m östlich und westlich der neuen Bauwerksachsen
ausgekoffert und durch Sand ersetzt, um für die Bauwerke
schädliche Setzungen zu vermeiden.
Weiterhin wurden im Ausbaubereich befindliche Widerlager
und Pfeiler einer Bahnstrecke der OHE (Osthannoversche
Eisenbahn), auf welcher der Verkehr bereits in den 30er
Jahren eingestellt wurde, abgebrochen und beseitigt.
Ausblick
Der Ausbau der Osthaltung des MLK zwischen der Schleuse
Sülfeld und dem Wasserstraßenkreuz Magdeburg als
Teil des Projektes 17 der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit
wurde auch in 2004 durch das Wasserstraßen-
Neubauamt Helmstedt zügig und zielstrebig fortgeführt.
Mit Fertigstellung des 3,7 km langen Bauloses im Bereich
der Liegestelle Rühen ist ab Anfang 2005 auf zusammenhängenden
43 km Länge – ausgenommen sind die Lückenschlüsse
an den Brücken Nr. 450 und 453 – vom östlichen
Niedersachsen bis Haldensleben vorzeitig der Begegnungsverkehr
von Großmotorgüterschiffen mit 2,80 m Abladetiefe
möglich. Der Ausbau der rd. 80 km langen MLK-
Oststrecke soll insgesamt Ende 2008 abgeschlossen werden.