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Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...

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Spülbetrieb<br />

Der Kanalausbau erfolgte als Trapezprofil mit einer <strong>Wasser</strong>spiegelbreite<br />

von 56,50 m <strong>und</strong> einer Tiefe von 4,25 m<br />

beim mittleren Betriebswasserstand von NN + 56,00 m. Als<br />

Ablagerungsfläche für den sandigen <strong>und</strong> spülfähigen Kanalaushub<br />

(255.000 m³) war eine verfüllte ehemalige Sandgrube<br />

nordwestlich der Ortschaft Rühen vorgesehen. Nach<br />

Einsprüchen durch die Ortschaft Rühen <strong>und</strong> die Anwohner<br />

im Planfeststellungsverfahren wurde auf den Transport des<br />

Bodens per LKW wegen zu starker Verkehrslärmbelästigung<br />

verzichtet. Stattdessen war der Boden per Spülleitung<br />

auf einer planfestgestellten Trasse durch die Ortschaft zu<br />

führen. Die Leitung mit einer Länge von 3.500 m kreuzte<br />

verschiedene Straßen <strong>und</strong> führte direkt an einer Schule<br />

vorbei. Nach der Installation einer Schalldämmung an der<br />

Rohrleitung, die an den Rohrbrücken aus Mineralwolle <strong>und</strong><br />

Teerpappe bzw. in den anderen Bereichen aus einer Sandhaube<br />

hergestellt wurde, ergab eine schalltechnische Untersuchung<br />

die Einhaltung der Grenzwerte nach TA Lärm<br />

für Schulen von 45 dB(A) bzw. für Wohngebiete von 50<br />

dB(A).<br />

Der Kanalaushub wurde mittels Stelzenbaggern in Klappschuten<br />

verladen <strong>und</strong> in der vorhandenen Wendestelle<br />

Rühen, in der eine<br />

Spüleinrichtung<br />

stand, verklappt.<br />

Von dort wurde der<br />

Boden mit Unterstützung<br />

einer zweiten<br />

Pumpstation<br />

durch die Rohrleitung<br />

bis zur Ablagerungsfläche<br />

gespült<br />

(Abb. 3). Das Spülfeld<br />

wurde in 4 Becken<br />

aufgeteilt, um<br />

das Rücklaufwasser,<br />

das wieder in<br />

den Kanal zurückgepumpt<br />

wurde, von<br />

Sand <strong>und</strong> Schwebstoffen<br />

freizuhalten.<br />

Da diese Ablagerungsfläche<br />

in einer<br />

Trinkwasserschutzzone<br />

3 b lag, waren<br />

die Trinkwasserrichtlinie<br />

<strong>und</strong> die daraus resultierenden Auflagen zu beachten.<br />

Für das Spülfeld wurde eine Gr<strong>und</strong>wasserbeweissicherung<br />

durchgeführt <strong>und</strong> hierzu ein unabhängiges Büro unter<br />

Beteiligung der B<strong>und</strong>esanstalt für Gewässerk<strong>und</strong>e in Koblenz<br />

mit der Untersuchung des Gr<strong>und</strong>wassers beauftragt.<br />

Die <strong>Wasser</strong>entnahmen wurden, um einen Vergleich zu<br />

erhalten, in der Wendestelle, dem Rohrauslauf <strong>und</strong> den 6<br />

Gr<strong>und</strong>wasserbrunnen am Spülfeld sowie am Rücklauf in<br />

den MLK durchgeführt. Der Gr<strong>und</strong>wasserspiegel an der<br />

Ablagerungsfläche stieg durch das Spülwasser um ca. 1,0<br />

m an. Die Analyse der <strong>Wasser</strong>proben ergab bei den untersuchten<br />

Parametern keine zusätzlichen Belastungen des<br />

Gr<strong>und</strong>wassers durch den Spülbetrieb.<br />

Deckwerksarbeiten<br />

Das Nichtausbauufer auf der Nordseite erhielt, um Schwierigkeiten<br />

bei der Herstellung der Ebenheit des Planums zu<br />

vermeiden, einen zweistufigen 30 cm dicken Kornfilter mit<br />

Streckenausbau im Bereich der Liegestelle Rühen (Baulos Niedersachsen 2 b)<br />

einem 60 cm dicken Deckwerk aus <strong>Wasser</strong>bausteinen der<br />

Klasse II. Die Südseite wurde auf Gr<strong>und</strong> eines Sondervorschlags<br />

mit einer geotextilen Filtermatte <strong>und</strong> einem 80 cm<br />

dicken unverklammerten Deckwerk gesichert. Der Hohlraum<br />

des Deckwerks über <strong>Wasser</strong> wurde mit einer <strong>Wasser</strong>-<br />

Boden-Natrium-Alginat-Mischung verfüllt. Der Betriebsweg<br />

erhielt eine Schottertragschicht sowie eine Vegetationsdeckschicht.<br />

Die Wendestelle Rühen, in der gemäß Planfeststellungsbeschluss<br />

eine Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahme auszuführen<br />

war, wurde durch einen kanalparallelen Damm teilweise<br />

geschlossen <strong>und</strong> als Flachwasserzone ausgebildet. Der<br />

Damm wurde mit einer Neigung von 1 : 3 aus den alten<br />

Schüttsteinen der Nordseite aufgebaut <strong>und</strong> erhielt kanalseitig<br />

eine Abdeckung aus neuem Deckwerk (ohne Kornfilter).<br />

Die Sp<strong>und</strong>wände der Wendestelle erhielten eine Vorschüttung<br />

unter 1 : 3 aus altem Deckwerk.<br />

Im Streckenbereich wurden darüber hinaus mehrere<br />

Flachwasserzonen, Grabenabflachungen <strong>und</strong> verschiedene<br />

Anpflanzungen als Ersatz- <strong>und</strong> Ausgleichsmaßnahmen<br />

zeitnah zum Streckenausbau hergestellt.<br />

Teilerneuerung der Liegestelle<br />

Eine Untersuchung<br />

der vorhandenen<br />

Liegestelle ergab,<br />

dass sowohl die auf<br />

weniger als 200 kN<br />

Zugkraft ausgelegten<br />

alten Rohrpoller den<br />

neuen Anforderungen<br />

nicht genügten,<br />

als auch die Sp<strong>und</strong>wand<br />

auf Gr<strong>und</strong> der<br />

anzusetzenden Abrostungsraten<br />

die<br />

statischen Grenzwerte<br />

erreicht hatte.<br />

Daraufhin wurde die<br />

verankerte alte<br />

Sp<strong>und</strong>wand Larssen<br />

20 (t = 8 mm) aus<br />

dem Jahr 1968 durch<br />

eine neue verankerte<br />

Abb. 3 - Spülfeld mit Schneidkopf, Klappschute, Rohrleitung <strong>und</strong> Rohrauslauf<br />

Sp<strong>und</strong>wand Larssen<br />

21 (t = 10 mm) auf<br />

einer Länge von<br />

670 m ersetzt. Für das Einbringen der neuen Sp<strong>und</strong>wand,<br />

die 1,0 m landseitig gesetzt wurde, erhielt die alte Sp<strong>und</strong>wand<br />

aus statischen Gründen eine wasserseitige Vorschüttung<br />

von 1,0 m <strong>und</strong> zur Entlastung landseitig einen Aushub<br />

von 2,0 m Tiefe <strong>und</strong> 5,0 m Breite. Die vorhandenen Anker<br />

wurden sukzessive nach Baufortschritt durchtrennt. Nach<br />

Fertigstellung der neuen Verankerung <strong>und</strong> der Verholmung<br />

wurde die alte Sp<strong>und</strong>wand gezogen.<br />

Die Sohle der Liegestelle wurde mit einer 40 cm dicken<br />

teilvergossenen Deckschicht aus <strong>Wasser</strong>bausteinen – an<br />

der Sp<strong>und</strong>wand Vollverguss in 1 m Breite – auf einer geotextilen<br />

Filtermatte gegen Kolkbildung durch Schiffsschraubenstrahl<br />

gesichert.<br />

Die in der Liegestelle vorhandene Beleuchtung sowie die<br />

Strom- <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>entnahmestellen wurden in Abstimmung<br />

mit der Fachstelle Maschinenwesen <strong>Mitte</strong> <strong>und</strong> dem WSA<br />

Uelzen ersetzt. Weiterhin wurde eine Sportbootliegestelle<br />

mit Nischenpollern, Festmacheringen <strong>und</strong> einer geschlos-<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />

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