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Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...

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Reinhold Aselmeier<br />

WNA Helmstedt<br />

Helge Huxoll<br />

WNA Helmstedt<br />

Der Ausbau der Osthaltung des <strong>Mitte</strong>llandkanals (MLK)<br />

vom unteren Vorhafen der Schleuse Sülfeld (MLK-km<br />

238,0) bis zum <strong>Wasser</strong>straßenkreuz Magdeburg (MLK-km<br />

318,45) ist Bestandteil des Projektes 17 der Verkehrsprojekte<br />

Deutsche Einheit <strong>und</strong> liegt in der Zuständigkeit des<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamtes Helmstedt. Die insgesamt<br />

ca. 80 km lange Ausbaustrecke verläuft auf einer Länge<br />

von 20 km durch Niedersachsen <strong>und</strong> auf einer Länge von<br />

60 km durch Sachsen-Anhalt. Der Streckenabschnitt in<br />

Niedersachsen wurde in fünf - getrennt ausgeschriebene -<br />

Baulose unterteilt.<br />

Der Ausbauabschnitt „Niedersachsen 2b“ (MLK-km 254,926<br />

bis MLK-km 258,656) im Bereich der Liegestelle Rühen ist<br />

das östlichste Streckenbaulos im B<strong>und</strong>esland Niedersachsen,<br />

welches an den bereits im Jahre 2000 fertiggestellten<br />

Bauabschnitt „Breitenrode“ im B<strong>und</strong>esland Sachsen-Anhalt<br />

anschließt. In dem auszubauenden Bereich liegt die ehemalige<br />

Zollabfertigungsstelle Rühen, deren Gebäude während<br />

der Bauzeit als Baubüro diente.<br />

Die rechtliche Gr<strong>und</strong>lage für den Kanalausbau im Bereich<br />

der Liegestelle Rühen wurde mit den Planfeststellungsbeschlüssen<br />

vom 04.12.1998 <strong>und</strong> 15.01.1999 (Ergänzungsbeschluss<br />

wegen formaler Änderungen) nach dem B<strong>und</strong>eswasserstraßengesetz<br />

geschaffen. Der Ausbau dieses<br />

rd. 3,7 km langen Kanalabschnittes wurde europaweit im<br />

Offenen Verfahren ausgeschrieben <strong>und</strong> Ende Juni 2003 –<br />

mit einer geplanten Bauzeit<br />

von 2 Jahren - zur<br />

Bauausführung vergeben.<br />

Die Auftragssumme von<br />

13,46 Mio. EUR beinhaltet<br />

die Verbreiterung <strong>und</strong><br />

Vertiefung des Kanalbettes,<br />

den Abbruch <strong>und</strong> Neubau<br />

des Dükers Nr. 422 „Rühener<br />

Graben“ <strong>und</strong> des Aller-<br />

Hochwasserentlasters I sowie<br />

die Erneuerung der<br />

Sp<strong>und</strong>wand an der Liegestelle<br />

Rühen auf einem<br />

Teilabschnitt von 670 Metern,<br />

weil sie für die<br />

Belastungen durch die<br />

Schifffahrt nicht mehr<br />

standsicher ist (Abb. 1).<br />

Streckenausbau<br />

im Bereich der Liegestelle Rühen<br />

(Baulos Niedersachsen 2b)<br />

Da das Streckenbaulos „Niedersachsen 2b“ im niedersächsischen<br />

Drömling liegt bzw. an den Naturpark Drömling<br />

Sachsen-Anhalt (Grenze zum Totalreservat) grenzt, sind<br />

alle Landflächen außerhalb des Kanals als Landschaftsschutzgebiet,<br />

Naturschutzgebiet oder als besonderes<br />

Schutzgebiet nach der FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat)<br />

ausgewiesen.<br />

Der MLK wird hier im Trapez- oder Böschungsprofil nach<br />

Süden ausgebaut. Der brauchbare Aushubboden (rd.<br />

255.000 m³) ist – gemäß Planfeststellungsbeschluss – über<br />

eine 3,5 km lange Spülleitung zu einer Ablagerungsfläche<br />

nördlich des MLK zu transportieren.<br />

In dem auszubauenden Bereich galt die Verkehrslenkung in<br />

der Osthaltung des MLK (Regelungsstrecke 2 von MLK-km<br />

250,000 – 258,656) mit einer Wartestation in der Liegestelle<br />

Rühen, wobei während der Bauzeit die Liegedauer für<br />

Binnenschiffe auf 12 St<strong>und</strong>en beschränkt werden musste.<br />

Nach entsprechendem Baufortschritt wurde diese Beschränkung<br />

im Juni <strong>2004</strong> östlich der Liegestelle vollständig<br />

<strong>und</strong> noch vor Bauzeitende aufgehoben.<br />

Der MLK im Ausbauabschnitt „Niedersachsen 2b“ liegt im<br />

wasserwirtschaftlichen Retentionsraum Allerknie, einem<br />

Retentionsgebiet mit einer Fläche von ca. 1225 ha. Der<br />

Bemessungswasserabfluss HQ100 der Aller beträgt<br />

50 m³/s, wobei alle Abflüsse über ca. 22 m³/s nur durch<br />

Überströmung der Vorländer im Retentionsraum zum MLK<br />

gelangen können. Die<br />

vorhandenen <strong>und</strong> neuen<br />

Kanalseitendämme auf<br />

der Nord- <strong>und</strong> Südseite<br />

des MLK haben demnach<br />

die Funktion eines<br />

Hochwasserschutzdeiches,<br />

da sie den MLK vor<br />

einem Hochwasser im<br />

Retentionsraum Allerknie<br />

schützen. Beim<br />

Bauablauf war darauf zu<br />

achten, dass diese<br />

Deichlinie in<br />

hochwasserkritischen<br />

Zeiten ständig geschlossen<br />

war.<br />

Abb. 1 - Streckenausbau „Niedersachsen 2b“ mit Wendestelle, Liegestelle <strong>und</strong> Allerentlaster I<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />

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