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Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...

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Abb. 2 – Anordnung der Bedientische<br />

Für die Fernbedienung der Schleusen waren nun alle Daten<br />

in die FBZ Minden zu übertragen. Der Umfang der Daten<br />

setzte sich aus folgenden Diensten zusammen:<br />

• Steuerungsbefehle für die Schleusenvorgänge,<br />

• Betriebs- <strong>und</strong> Störmeldungen der Schleusenanlage,<br />

• Sprach- <strong>und</strong> Steuerungsdaten der Kommunikationsanlage,<br />

• Nautischer Informationsfunk,<br />

• Video- <strong>und</strong> Steuerungsdaten der Kameraanlage,<br />

• Alarmmeldungen der Brand- <strong>und</strong> Einbruchmeldeanlage.<br />

Für die Übertragung der großen Bandbreite der Daten<br />

konnte das mehr als 40 Jahre alte Kupferkabel der <strong>Mitte</strong>lweser<br />

nicht mehr ertüchtigt werden. Es wurden verschiedene<br />

technische Varianten zur Datenübertragung untersucht.<br />

Die Entscheidung wurde anschließend für den Aufbau eines<br />

zukunftssicheren Lichtwellenleiter-Kabels (LWL) getroffen.<br />

Damit lässt sich auch der Anstieg des Datenvolumens<br />

im Kom-Netz der WSV in den künftigen Jahren abdecken.<br />

Das LWL-Kabel wird derzeit in mehreren Bauabschnitten<br />

von Minden bis nach Langwedel verlegt.<br />

Aufbau der Warte<br />

Mit Unterstützung eines Fachplaners für die Gestaltung von<br />

Leitwarten wurde die optimale konstruktive Ausführung <strong>und</strong><br />

Anordnung der Bedientische entwickelt. Das Ergebnis einer<br />

b<strong>und</strong>esweiten Arbeitsgruppe für das Bedienkonzept diente<br />

dabei als Planungsgr<strong>und</strong>lage.<br />

In der FBZ sind auf ca. 100 m² Fläche insgesamt 5 Bedientische<br />

kreisförmig angeordnet. Für die Bedienung der 11<br />

Schleusen werden 4 Bedientische benötigt. Der 5. Bedientisch<br />

ist als Reservebedienplatz eingerichtet, falls einer der<br />

anderen Bedientische ausfällt. Er steht auch für mögliche<br />

spätere Erweiterungen der FBZ zur Verfügung. Das Bedienkonzept<br />

verzichtet auf eine starre Zuordnung der<br />

Schleusen auf die einzelnen Bedientische, sondern sieht<br />

vor, dass jede Schleuse von jedem Bedientisch fernbedient<br />

werden kann. Dabei steuert ein Schichtleiter gleichzeitig bis<br />

zu zwei Schleusen. Bei Einsatz von vier Schichtleitern pro<br />

Schicht können damit acht Schleusen gleichzeitig bedient<br />

werden. Durch dieses Konzept in Verbindung mit dem z.T.<br />

sehr unterschiedlichen Verkehrsaufkommen der angeschlossenen<br />

Schleusen entstehen für die Schifffahrt keine<br />

zusätzlichen Wartezeiten. Alle <strong>Informationen</strong> für die<br />

Schleusenabläufe werden den Schichtleitern computerunterstützt<br />

angeboten. Die Bedienung erfolgt über die Visualisierungsbilder<br />

des Prozessleitsystems. In der Warte sind<br />

nur die Bildschirme für die Bedienung <strong>und</strong> die Monitore der<br />

Videowand untergebracht. Die Steuerungen <strong>und</strong> die Rech-<br />

Die neue Fernbedienzentrale für Schleusen beim WSA Minden<br />

nertechnik sind im ca. 10 m entfernten Technikraum installiert.<br />

Die Schichtleiter können so, geschützt vor Lärm z.B.<br />

durch Lüfter <strong>und</strong> Festplatten, in einem guten akustischen<br />

Umfeld ihre Steuerungs- <strong>und</strong> Überwachungsaufgaben erfüllen<br />

(Abb. 2).<br />

Neue Zentralsteuerungen<br />

Auf den Schleusen Petershagen <strong>und</strong> Schlüsselburg wurden<br />

die 15 Jahre alten speicherprogrammierbaren Steuerungen<br />

(SPS) erneuert. In das neue SPS-Programm wurde das<br />

bisherige Ablaufprogramm für den Vorort-Betrieb übernommen<br />

<strong>und</strong> um die neuen Funktionen für die Fernbedienung<br />

erweitert. Alle neuen Steuerungsbefehle sowie Betriebs-<br />

<strong>und</strong> Störmeldungen, die für die Fernbedienung der<br />

Schleuse erforderlich sind, werden über diese SPS abgewickelt.<br />

Die Schnittstelle zwischen dem Schichtleiter in der<br />

FBZ <strong>und</strong> der Schleusensteuerung wird über das Prozessleitsystem<br />

iFix realisiert. Das Prozessleitsystem bildet in einer<br />

grafischen Benutzeroberfläche alle wesentlichen Steuerungsfunktionen<br />

der Schleuse ab. Durch die Visualisierung<br />

der Bedienungsabläufe kann der Schichtleiter die Berg- <strong>und</strong><br />

Talschleusungen über Mouseclicks aktivieren (Abb. 3). Die<br />

Steuerbefehle sowie die Betriebs- <strong>und</strong> Störmeldungen von<br />

allen technischen Komponenten werden in einer Datenbank<br />

abgelegt <strong>und</strong> können bei Bedarf gezielt ausgewertet werden.<br />

Bei der Unteren Schleuse Minden wurde im Rahmen einer<br />

ohnehin erforderlichen Gr<strong>und</strong>instandsetzung die gesamte<br />

Elektrotechnik erneuert <strong>und</strong> damit auch die Fernbedienung<br />

realisiert.<br />

Videoüberwachungsanlage<br />

Da der Schichtleiter in der FBZ seine Handlungen zur<br />

Steuerung der fernbedienten Schleusen im wesentlichen<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage von Bildinformationen vornimmt, wurde<br />

der Qualität der Videobilder eine besondere Bedeutung<br />

beigemessen. Im Vorfeld der Maßnahme wurden unter Beteiligung<br />

der Fachstelle der WSV für Verkehrstechniken in<br />

Koblenz umfangreiche Versuche zur Festlegung der optimalen<br />

Kamerastandorte durchgeführt. Um z.B. eine <strong>Mitte</strong>lweserschleuse<br />

mit einer Kammerlänge von 221 m überwachen<br />

zu können, wurden 8 Kamerastandorte ermittelt. 5<br />

Kameras haben eine feste Einstellung <strong>und</strong> 3 Kameras wurden<br />

mit Schwenk-Neige-Köpfen ausgestattet. Zu den Kameras<br />

für die Überwachung des Schleusenvorgangs kommen<br />

noch 2 Türkameras hinzu, die an den Zugängen zum<br />

Schleusenbetriebsgebäude montiert wurden. So werden<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />

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