Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...
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<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />
Gr<strong>und</strong>instandsetzung Wehr Hameln<br />
ten eines Wehrdurchbruches nach 1783 stammen<br />
könnten.<br />
• Die Wehrfront <strong>und</strong> der Wehrrücken des Oberen Wehres<br />
sollten mit einer Spritzbetonschicht von 5 cm Dicke<br />
instand gesetzt. Die Substanz des Wehrkörpers stellte<br />
sich jedoch während der Fräsarbeiten als noch<br />
schlechter heraus als die am Unteren Wehr. Ausgespültes,<br />
teilweise mit Schluff durchsetztes Sand-<br />
Kiesgemisch, forderte eine Änderung der Instandsetzungsarbeiten.<br />
In Absprache mit der BAW wurde an<br />
Wehrfront <strong>und</strong> -rücken 25 cm tief mürber Beton abgefräst.<br />
Die Funktion der Anker, Wehrkörper <strong>und</strong> Vorbodenplatte<br />
zu verbinden, wurde erweitert. Die Anker verlaufen<br />
jetzt durch den gesamten Wehrkörper in die<br />
Vorbodenplatte hinein. Beidseitig mit Ankerplatten im<br />
bewehrten Spritzbeton gesichert, halten sie den Wehrkörper<br />
wie ein Korsett zusammen <strong>und</strong> bilden gleichzeitig<br />
den Verb<strong>und</strong> zur neuen Vorbodenplatte.<br />
Foto mit Abb. 3 - Anker mit Spritzbetonschale <strong>und</strong> Querschnitt durch das<br />
Wehr<br />
• Die Wehrvorbodenplatte wurde in Abschnitten von bis<br />
zu 25 m Länge betoniert. Hierzu musste der Beton bis<br />
zu 140 m weit gepumpt werden, was nicht ohne Verstopfung<br />
der Rohre ablief.<br />
Foto mit Abb. 4 - Betonarbeiten an der Wehrvorbodenplatte<br />
• Eine weitere Änderung der geplanten Instandsetzung<br />
wurde notwendig, als man am Oberen Wehr das Injektionsverfahren<br />
nicht wie geplant vom Gr<strong>und</strong> (Sohle)<br />
nach oben durchführen konnte. Die Bohrlöcher hielten<br />
nicht stand <strong>und</strong> fielen nach dem Ziehen der Bohrkerne<br />
in sich zusammen. Der Gefügezustand war durch starke<br />
Inhomogenitäten so gestört, dass kein ausreichender<br />
Verb<strong>und</strong> bestand. Der Auftragnehmer konnte das<br />
geforderte ideale Injektionsverfahren, von unten beginnend,<br />
nicht ausführen. Daher wurde der Arbeitsablauf<br />
umgekehrt. Jeweils von der Wehrkrone ausgehend,<br />
wurde ein Meter aufgebohrt <strong>und</strong> anschließend mit Zementsuspension<br />
verpresst. Man arbeitete mit Kopfpackern<br />
<strong>und</strong> legte den Injektionsdruck auf maximal 8 bar<br />
fest, um den Verlauf des Injektionsgutes weitgehend<br />
kontrollierbar zu machen. Im Anschluss daran wurde<br />
der bereits verpresste Bereich wieder aufgebohrt, die<br />
Bohrung um einen weiteren Meter vorangetrieben <strong>und</strong><br />
mit Zementsuspension verpresst. Derart erfolgte der<br />
Fortschritt bis zur Sohle. Als Gründung wurde in die<br />
Hohlräume unter dem eigentlichen Wehrkörper Unterwassermörtel<br />
gepresst. Dadurch konnte eine Art Pfahlgründung<br />
für den Wehrkörper geschaffen werden.