Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...
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36 WSD Mitte 2004 Abb. 3 – Vollfüllung und Überlauf der Edertalsperre Mindestwasserabgabe Die Wasserbewirtschaftung der Edertalsperre Ab dem Vollstau Anfang Mai werden, sofern der Wasserstand der Oberweser noch auf natürlichem Wege über einem Pegelstand von 120 cm am Pegel Hann.Münden liegt, aus der Talsperre i.d.R. 6 m³/s abgegeben. Dieses ist die ökologisch erforderliche Mindestabgabe für die Eder. Sie darf nur bei weniger als 20 Mio. m³ Inhalt der Talsperre unterschritten werden. Niedrigwasserbewirtschaftung Während der Niedrigwasserbewirtschaftung erfüllt die Talsperre die ihr gemäß der eigentlichen Zweckbestimmung zugedachte Aufgabe. In dieser Zeit können formal folgende Einzelphasen der Niedrigwasserbewirtschaftung unterschieden werden: 1. Normalbetrieb (Ziel: 120 cm am Pegel Hann.Münden, 111 cm am Pegel Bad Karlshafen). 2. eingeschränkte Schifffahrtsverhältnisse auf der Oberweser (100 ... 115 cm am Pegel Hann.Münden). 3. Mindestabgabe (6 m³/s). 4. Zufluss = Abfluss. Die Betriebsanweisung für die Talsperre legt die meisten Randbedingungen für die Bewirtschaftung genau fest. So gilt Phase 1 grundsätzlich zwischen Vollstau und 40 Mio. m³ Inhalt, demgegenüber beruhen die Entscheidungskriterien für den Übergang in die Phasen 2 und 3 auf „weichen“ Faktoren aufgrund der aktuellen hydrologischen Situation im Bewirtschaftungsraum. Die Phase 2 tritt bei erheblichem Unterschreiten des langjährigen Mittels ein. Phase 3 gilt üblicherweise zwischen 40 Mio. m³ und 20 Mio. m³ Inhalt im Übergang zur Phase 4, die bei Erreichen bzw. Unterschreiten von 20 Mio. m³ Inhalt Gültigkeit hat. Künstliche Wellen Wegen der abnehmenden Anzahl von Werften an der Oberweser ist der Bedarf für künstliche Wellen, durch eine zeitlich befristete, stark erhöhte Wasserabgabe aus den Talsperren, sehr rückläufig. Im wesentlichen bestehen noch Anforderungen durch zwei Nutzergruppen – zum einen Massenguttransporte meist ab dem Lagerhaus Beverungen, zum anderen Sonderfahrten der Weißen Flotte. Gelegentlich werden auch Schwerlasttransporte durchgeführt.
Abb. 4 – Edertalsperre bei Tiefststand 2003 Ausblick: Verbesserung der Steuerung Die Wasserbewirtschaftung der Edertalsperre Zur Erreichung einer noch genaueren Abgabensteuerung wurden - neben der verbesserten Auswertung von Pegelwerten und Wetterdaten - zwei Projekte initiiert, die sich zur Zeit in der Bearbeitung befinden. Durch die BfG wird ein Niederschlags- und Abflussmodell als Betriebsmodell zur Entscheidungsunterstützung erarbeitet. In einem ersten Schritt wurde bereits das Flusssystem in einem Abflussmodell abgebildet und zur Auswertung und Beurteilung der Steuerung der letzten Jahre genutzt. Die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) erarbeitet ein Konzept zur Feinsteuerung der Wehre. Ziel ist es, Schwankungen in der Weser durch Steuerung eines planmäßigen Überstaus auszugleichen, also die Verstetigung des Abflusses in der Weser zu Niedrigwasserzeiten. Mitunter ergeben sich durch einen ungleichförmigen Betrieb der Wasserkraftwerke im Oberlauf der Zuflüsse Sunkwellen bis in die Weser, die durch eine erhöhte Wasserabgabe aufgrund der langen Laufzeiten nicht auszugleichen sind. Die Durchführung von Abflussmessungen mit dem im Herbst 2003 erworbenen modernen Abflussmessgerät, basierend auf Ultraschalltechnologie (sog. Flachwasser– ADCP), kann durch die enorme Zeitersparnis gegenüber einer Abflussmessung mit konventionellem Messflügel helfen, den gewässerkundlichen Datenbestand wieder im erforderlichen Maß und Aktualität vorzuhalten. Dies ist die Basis für zutreffende Abgabeberechnungen. Trotz der Erwartung auf einen guten Erfolg beider Projekte muss festgestellt werden, dass die Steuerung der Wasserabgabe aus den Talsperren auch weiterhin viel Erfahrung und Wissen der verantwortlichen Mitarbeiter in der Gewässerkunde beim WSA Hann.Münden erfordert. WSD Mitte 2004 37
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<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />
Abb. 3 – Vollfüllung <strong>und</strong> Überlauf der Edertalsperre<br />
Mindestwasserabgabe<br />
Die <strong>Wasser</strong>bewirtschaftung der Edertalsperre<br />
Ab dem Vollstau Anfang Mai werden, sofern der <strong>Wasser</strong>stand<br />
der Oberweser noch auf natürlichem Wege über einem<br />
Pegelstand von 120 cm am Pegel Hann.Münden liegt,<br />
aus der Talsperre i.d.R. 6 m³/s abgegeben. Dieses ist die<br />
ökologisch erforderliche Mindestabgabe für die Eder. Sie<br />
darf nur bei weniger als 20 Mio. m³ Inhalt der Talsperre unterschritten<br />
werden.<br />
Niedrigwasserbewirtschaftung<br />
Während der Niedrigwasserbewirtschaftung erfüllt die Talsperre<br />
die ihr gemäß der eigentlichen Zweckbestimmung<br />
zugedachte Aufgabe. In dieser Zeit können formal folgende<br />
Einzelphasen der Niedrigwasserbewirtschaftung unterschieden<br />
werden:<br />
1. Normalbetrieb (Ziel: 120 cm am Pegel Hann.Münden,<br />
111 cm am Pegel Bad Karlshafen).<br />
2. eingeschränkte Schifffahrtsverhältnisse auf der Oberweser<br />
(100 ... 115 cm am Pegel Hann.Münden).<br />
3. Mindestabgabe (6 m³/s).<br />
4. Zufluss = Abfluss.<br />
Die Betriebsanweisung für die Talsperre legt die meisten<br />
Randbedingungen für die Bewirtschaftung genau fest. So<br />
gilt Phase 1 gr<strong>und</strong>sätzlich zwischen Vollstau <strong>und</strong><br />
40 Mio. m³ Inhalt, demgegenüber beruhen die Entscheidungskriterien<br />
für den Übergang in die Phasen 2 <strong>und</strong> 3 auf<br />
„weichen“ Faktoren aufgr<strong>und</strong> der aktuellen hydrologischen<br />
Situation im Bewirtschaftungsraum. Die Phase 2 tritt bei erheblichem<br />
Unterschreiten des langjährigen <strong>Mitte</strong>ls ein.<br />
Phase 3 gilt üblicherweise zwischen 40 Mio. m³ <strong>und</strong> 20 Mio.<br />
m³ Inhalt im Übergang zur Phase 4, die bei Erreichen bzw.<br />
Unterschreiten von 20 Mio. m³ Inhalt Gültigkeit hat.<br />
Künstliche Wellen<br />
Wegen der abnehmenden Anzahl von Werften an der<br />
Oberweser ist der Bedarf für künstliche Wellen, durch eine<br />
zeitlich befristete, stark erhöhte <strong>Wasser</strong>abgabe aus den<br />
Talsperren, sehr rückläufig. Im wesentlichen bestehen noch<br />
Anforderungen durch zwei Nutzergruppen – zum einen<br />
Massenguttransporte meist ab dem Lagerhaus Beverungen,<br />
zum anderen Sonderfahrten der Weißen Flotte. Gelegentlich<br />
werden auch Schwerlasttransporte durchgeführt.