24.12.2012 Aufrufe

Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...

Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...

Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Gebietsverkehr heute mehr als 70 % des Gesamtverkehrs<br />

ausmacht, zeigt, welch enormen Einfluss der Kanal<br />

auf die wirtschaftliche Entwicklung seines Umfeldes genommen<br />

hat.<br />

Sämtliche Verkehrsprognosen sagen einen weiteren<br />

deutlichen Verkehrszuwachs voraus. So wird für das Jahr<br />

2015 ein Zuwachs des Güterumschlags im Gebiet des<br />

<strong>Mitte</strong>llandkanals von 20% erwartet. [8]<br />

Neben den traditionell auf dem MLK transportierten Massengütern<br />

entwickelt sich der Containerverkehr von <strong>und</strong><br />

zu den Seehäfen, insbesondere Hamburg, zu einem<br />

auch auf dem MLK boomenden Transportsegment. Der<br />

Hafen Hamburg selbst rechnet – vorsichtig geschätzt –<br />

mit einer weiteren Verdoppelung des Containerumschlags<br />

in den Häfen der Nordrange Antwerpen, Rotterdam,<br />

Bremen <strong>und</strong> Hamburg von 21,8 Mio. TEU in 2003<br />

auf 42,7 Mio. TEU im Jahre 2013. [1] Diese Entwicklung<br />

zeigt sich an der Steigerung der Containerverkehre auch<br />

auf dem <strong>Mitte</strong>llandkanal – wenngleich auf einem niedrigeren<br />

Niveau <strong>und</strong> zeitlich versetzt. So hat sich beim Hamburger<br />

Hafen der Hinterlandtransport von Containern mit<br />

Binnenschiffen (inkl. Elbe) von ca. 2.000 TEU im Jahre<br />

1997 auf etwa 60.000 TEU (2003) mehrfach gesteigert,<br />

wobei zu beachten ist, dass durch den Transport von<br />

Leercontainern hier nicht ausschließlich die Tonnage der<br />

Index für die erbrachte Verkehrsleistung ist.<br />

Der Ausbau des<br />

<strong>Mitte</strong>llandkanals seit 1965<br />

Der 1965 begonnene Ausbau des Kanals umfasste die<br />

Verbreiterung <strong>und</strong> Vertiefung des Querschnitts unter Aufrechterhaltung<br />

des Verkehrs sowie den Bau von Sohl-<br />

<strong>und</strong> Uferbefestigungen, die den Belastungen aus dem<br />

prognostizierten Verkehr standhalten sollten. Wegen der<br />

Verbreiterung des Querschnitts war des Weiteren eine<br />

Erneuerung der Brücken erforderlich, deren Stützweite<br />

nicht mehr ausreichte, sowie ein Neubau sämtlicher<br />

Abb. 15 - Verkehrsentwicklung auf dem <strong>Mitte</strong>llandkanal seit 1956 [22]<br />

100 Jahre <strong>Mitte</strong>llandkanal 1905-2005<br />

Durchlässe <strong>und</strong> Düker, bei denen weder die Länge noch<br />

die erforderliche Mindestüberdeckung mit den Ausbauzielen<br />

vereinbar waren. Auch die bisherige Durchfahrtshöhe<br />

unter den Brücken wurde auf 5,25 m vergrößert.<br />

In der Osthaltung des <strong>Mitte</strong>llandkanals östlich der<br />

Schleuse Sülfeld bis zur ehemaligen innerdeutschen<br />

Grenze wurden, wegen der damals geringeren Verkehrsbedeutung<br />

dieser Strecke, bis zur Grenzöffnung nur unwesentliche<br />

Ausbauarbeiten durchgeführt. Im Bereich der<br />

ehemaligen DDR sollte auf Gr<strong>und</strong>lage eines Regierungsabkommens<br />

aus den Jahren 1978/80 der MLK östlich<br />

von Rühen ebenfalls für das Europaschiff teilausgebaut<br />

werden, wenn auch nur für eine Abladetiefe von 2,00 m.<br />

Diese Baumaßnahmen, welche die Herstellung einer<br />

<strong>Wasser</strong>tiefe von 3,50 m vorsahen, sind in der DDR auch<br />

zum überwiegenden Teil ausgeführt worden (Abb. 16).<br />

Das angespannte Verhältnis zwischen den beiden deutschen<br />

Staaten bis zur Wiedervereinigung 1990 zeigte<br />

sich auch an der Transitstrecke <strong>Mitte</strong>llandkanal. Wenngleich<br />

über den Betrieb des MLK, insbesondere für die<br />

<strong>Wasser</strong>bewirtschaftung, klare Regelungen zum Austausch<br />

wasserwirtschaftlicher Ist-Daten existierten, unterlag<br />

doch der Schifffahrtsbetrieb häufig Störungen. So war<br />

der grenzüberschreitende Transitverkehr zwischen den<br />

Grenzübergangsstellen (GüSt) Rühen auf b<strong>und</strong>esdeutscher<br />

<strong>und</strong> Buchhorst auf DDR-Seite nicht selten durch<br />

erhebliche Wartezeiten gekennzeichnet. Neben den<br />

beidseitig parallel zum <strong>Mitte</strong>llandkanal verlaufenden <strong>und</strong><br />

bis weit in das Hoheitsgebiet der DDR hineingezogenen<br />

befestigten Grenzanlagen existierte ein seitlich angeordnetes<br />

Sperrtor bei MLK-km 258,657. Dieses riegelte bei<br />

Einbruch der Dunkelheit den <strong>Mitte</strong>llandkanal ab. Ohnehin<br />

war gemäß Binnenwasserstraßenverordnung der DDR<br />

der Verkehr auf die Zeit von einer St<strong>und</strong>e vor Sonnenaufgang<br />

bis eine St<strong>und</strong>e nach Sonnenuntergang limitiert.<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!