Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...

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100 Jahre Mittellandkanal 1905-2005 24 der fehlenden Zuflüsse in der Scheitelhaltung mit Sparbecken ausgestattet. Im Gegensatz zur Schleuse Anderten kam hier die Form der offenen Sparbecken zur Ausführung. Jeder Schleusenkammer wurden sechs offene Sparbecken auf drei Höhenstufen zugeordnet, in denen bei der Talschleusung rd. 67 % des Schleusungswassers zwischengespeichert und zur Füllung der Kammer wiederverwendet werden können. Im Zuge der Arbeiten zum Ausbau des MLK ist die Südkammer der Schleuse im Jahre 2004 abgebrochen worden. Sie wird bis Ende 2007 durch einen Neubau ersetzt. Dem Kanalsystem wird durch Verdunstung, Versickerung und Schleusenbetrieb sowie durch Entnahme von Verbrauchswasser durch Industrie und Landwirtschaft ständig Wasser entzogen. Die wenigen natürlichen Einspeisungen aus dem Grundwasser und aus den kreuzenden Vorflutern, die zudem bei Trockenheit vollkom- WSD Mitte 2004 Abb. 10 – Hauptpumpwerk Minden men versiegen, gleichen die Wasserverluste nicht aus. Die Kanäle müssen daher über Pumpwerke mit Zuschusswasser aus natürlichen Gewässern versorgt werden. Das System zur Wasserbewirtschaftung des MLK ist der Abb. 9 zu entnehmen. Neben dem Pumpwerk Minden (Abb. 10) zur Wasserversorgung aus der Weser befinden sich an den Schleusen Anderten und Sülfeld zur Bewirtschaftung der Ost- und der Scheitelhaltung weitere Pumpwerke. Allein durch das Pumpwerk Minden werden pro Jahr etwa 65 Mio. m³ Weserwasser in den MLK gefördert. Der MLK ist darüber hinaus über den 1976 fertiggestellten Elbe-Seitenkanal mit Pumpwerken in Uelzen und Scharnebeck sowie über die Pumpwerke an den Schleusen Rothensee und Hohenwarthe mit der Elbe verbunden. Über das Pumpwerk an der Schleuse Münster besteht eine Verbindung zum Bewirtschaftungssystem der westdeutschen Kanäle.

Schleppschifffahrt und Monopol-Schleppbetrieb Auf dem 1899 fertiggestellten Dortmund-Ems-Kanal (DEK), der bis zum Bau des Rhein-Herne-Kanals und des Ems-Weser-Kanals von den Flussgebieten des Rheins und der Weser isoliert war, fand der Verkehr zunächst vorwiegend mit kleinen, regionalen Schiffseinheiten, häufig sogar noch in der Treidelschifffahrt mit z.T. von ansässigen Landwirten für eine bestimmte Wegstrecke angemieteten Pferden statt. Größere Schiffseinheiten existierten vor Eröffnung des DEK faktisch nicht. 1897 wurde die Westfälische Transport Actien Gesellschaft (WTAG) gegründet. Diese sollte den Bau größerer Schlepper und Kähne fördern, um so den Verkehr wirt- Abb. 11 - Verzeichnis der wichtigsten auf dem MLK verkehrenden Kähne (1938) [10] 100 Jahre Mittellandkanal 1905-2005 schaftlicher zu gestalten. Dennoch waren die ersten Jahre auf dem DEK vornehmlich von der privat betrieben Kleinschifffahrt mit unterschiedlichen Schiffsgrößen geprägt. Schiffs-Normgrößen und optimierte Schiffsformen o.ä. hatten sich zu dieser Zeit noch lange nicht durchgesetzt (Abb. 11). Der staatliche Schleppbetrieb wurde in Ausführung des § 18 des Preußischen Wassergesetzes durch das Gesetz über das Schleppmonopol auf dem Rhein-Weser-Kanal vom 30. April 1913 eingerichtet und bezog sich nur auf die darin genannten, neu zu bauenden Kanäle [10]. Ziel dieser Vorschrift war es u.a., den Verkehr schnell und zur Vermeidung von Wartezeiten an Schleusen vor allem geregelt abzuwickeln, dauerhaft eine möglichst hohe Auslastung des Schiffsraumes zu gewährleisten und die WSD Mitte 2004 25

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der fehlenden Zuflüsse in der Scheitelhaltung mit Sparbecken<br />

ausgestattet. Im Gegensatz zur Schleuse<br />

Anderten kam hier die Form der offenen Sparbecken zur<br />

Ausführung. Jeder Schleusenkammer wurden sechs offene<br />

Sparbecken auf drei Höhenstufen zugeordnet, in<br />

denen bei der Talschleusung rd. 67 % des Schleusungswassers<br />

zwischengespeichert <strong>und</strong> zur Füllung der Kammer<br />

wiederverwendet werden können. Im Zuge der Arbeiten<br />

zum Ausbau des MLK ist die Südkammer der<br />

Schleuse im Jahre <strong>2004</strong> abgebrochen worden. Sie wird<br />

bis Ende 2007 durch einen Neubau ersetzt.<br />

Dem Kanalsystem wird durch Verdunstung, Versickerung<br />

<strong>und</strong> Schleusenbetrieb sowie durch Entnahme von<br />

Verbrauchswasser durch Industrie <strong>und</strong> Landwirtschaft<br />

ständig <strong>Wasser</strong> entzogen. Die wenigen natürlichen Einspeisungen<br />

aus dem Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> aus den kreuzenden<br />

Vorflutern, die zudem bei Trockenheit vollkom-<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2004</strong><br />

Abb. 10 – Hauptpumpwerk Minden<br />

men versiegen, gleichen die <strong>Wasser</strong>verluste nicht aus.<br />

Die Kanäle müssen daher über Pumpwerke mit Zuschusswasser<br />

aus natürlichen Gewässern versorgt werden.<br />

Das System zur <strong>Wasser</strong>bewirtschaftung des MLK ist<br />

der Abb. 9 zu entnehmen. Neben dem Pumpwerk Minden<br />

(Abb. 10) zur <strong>Wasser</strong>versorgung aus der Weser befinden<br />

sich an den Schleusen Anderten <strong>und</strong> Sülfeld zur Bewirtschaftung<br />

der Ost- <strong>und</strong> der Scheitelhaltung weitere<br />

Pumpwerke. Allein durch das Pumpwerk Minden werden<br />

pro Jahr etwa 65 Mio. m³ Weserwasser in den MLK gefördert.<br />

Der MLK ist darüber hinaus über den 1976 fertiggestellten<br />

Elbe-Seitenkanal mit Pumpwerken in Uelzen<br />

<strong>und</strong> Scharnebeck sowie über die Pumpwerke an den<br />

Schleusen Rothensee <strong>und</strong> Hohenwarthe mit der Elbe<br />

verb<strong>und</strong>en. Über das Pumpwerk an der Schleuse<br />

Münster besteht eine Verbindung zum Bewirtschaftungssystem<br />

der westdeutschen Kanäle.

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