Informationen 2004 - WSD Mitte - Wasser- und ...
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100 Jahre Mittellandkanal 1905-2005 20 stiegsbauwerken (geplant: Mittellinie drei Schleusen, aus denen später nur die zwei Schleusen in Hannover- Anderten und Sülfeld bei Wolfsburg hervorgingen; Südlinie neun Schleusen) die Unabhängigkeit von den Wasserständen der Elbe durch die von Franzius entwickelte Idee einer Überführung des Mittellandkanals über die Elbe (Abb. 4). [4] Im Gegensatz zum „Ems-Weser-Kanal“, welcher auf ein Regelschiff mit 600t Tragfähigkeit bei Schiffsabmessungen LxBxT = 67 m x 8,20 m x 1,75 m bemessen war, sahen die Planungen für die Strecke östlich von Hannover bereits das 1000t-Schiff (sog. „Sympher-Schiff“) mit einer Breite von 9,00 m und einem Tiefgang von 2,00 m vor. Dies ermöglichte ein Muldenprofil mit Wassertiefen in Kanalmitte von 3,00 m bis 3,50 m und Wasserspiegelbreiten zwischen 31 m und 39 m; der Kanalquerschnitt betrug bis zu 90 m 2 (Abb. 5). Schon seit 1914 war allerdings begonnen worden, auch WSD Mitte 2004 Abb. 4 - Die drei Varianten zur Linienführung des MLK von Hannover bis zur Elbe [10] Abb. 5 - Kanalprofil Ems-Weser-Kanal (links, westl. Hannover) und neues Profil (östl. Hannover) die Weststrecke des Ems-Weser-Kanals (Bergeshövede – Hannover) für eine größere Abladetiefe und für eine Begegnungsmöglichkeit zweier 1000t-Schiffe anzupassen. [4] Von 1934 bis 1940 wurden hierzu der Wasserspiegel des Ems-Weser-Kanals um 40 cm auf NN + 50,20 m angehoben und gleichzeitig die Dichtungsschalen der Dammstrecken, die Böschungsbefestigungen, die Kanalseitendämme sowie die Dükerein- und -ausläufe angepasst; dies allerdings schon für die endgültig geplante Haltungshöhe von NN + 50,30 m. Die Idee der Südlinie, die mitteldeutschen Industriegebiete bei Leipzig und Halle anzuschließen, wurde jedoch nicht aufgegeben. Man beschloss die Regulierung der Elbe zwischen Magdeburg und der Saalemündung, den Ausbau der Saale bis Merseburg für das 1.000t-Schiff sowie Anschlusskanäle nach Leipzig (Elster-Saale-Kanal) und nach Staßfurt. Diese Maßnahmen sollten den sogenannten Südflügel des Mittellandkanals bilden.
Finanzierungsschwierigkeiten und erneute Diskussionen über die verkehrliche Bedeutung des Kanals sowie über seine Auswirkungen auf andere Landesteile verzögerten zunächst die Durchführung. Erst die Unterzeichnung eines Staatsvertrages des Reiches, das am 29. Juli 1921 die Wasserstraßen von den Ländern übernommen hatte, mit den Ländern Preußen, Sachsen, Braunschweig und Anhalt ermöglichte die Vollendung des Mittellandkanals. Die Kanalisierung der Saale und der Ausbau der Elbe wurden zunächst zurückgestellt. Die Planungen aus dem Jahre 1925 für ein deutsches Wasserstraßennetz zeigt Abb. 6. Die Bezeichnung „Mittellandkanal“ bezog sich damals auf den noch nicht gebauten Teil östlich von Hannover. Abb. 6 - Das deutsche Wasserstraßennetz im Jahre 1925 (Bestand und Planungen) 100 Jahre Mittellandkanal 1905-2005 Die Arbeiten am Mittellandkanal gingen dann als Arbeitsbeschaffungsprogramm und Notstandsmaßnahme schnell voran: 1928 wurden die Hindenburgschleuse in Hannover-Anderten und der Stichkanal nach Hildesheim mit der Schleuse Bolzum freigegeben. 1929 wurde der Hafen Peine, 1933 der Braunschweiger Hafen erreicht. Mit der Vollendung der Schleuse Sülfeld (Abb. 7) sowie des Schiffshebewerks Rothensee bei Magdeburg schließlich konnte der Verkehr auf dem MLK am 30. Oktober 1938 zur Elbe freigegeben werden. Damit war die Idee der Wasserstraßenverbindung vom Rhein zur Elbe Wirklichkeit geworden. WSD Mitte 2004 21
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über die verkehrliche Bedeutung des Kanals sowie über<br />
seine Auswirkungen auf andere Landesteile verzögerten<br />
zunächst die Durchführung. Erst die Unterzeichnung eines<br />
Staatsvertrages des Reiches, das am 29. Juli 1921<br />
die <strong>Wasser</strong>straßen von den Ländern übernommen hatte,<br />
mit den Ländern Preußen, Sachsen, Braunschweig <strong>und</strong><br />
Anhalt ermöglichte die Vollendung des <strong>Mitte</strong>llandkanals.<br />
Die Kanalisierung der Saale <strong>und</strong> der Ausbau der Elbe<br />
wurden zunächst zurückgestellt. Die Planungen aus dem<br />
Jahre 1925 für ein deutsches <strong>Wasser</strong>straßennetz zeigt<br />
Abb. 6. Die Bezeichnung „<strong>Mitte</strong>llandkanal“ bezog sich<br />
damals auf den noch nicht gebauten Teil östlich von<br />
Hannover.<br />
Abb. 6 - Das deutsche <strong>Wasser</strong>straßennetz im Jahre 1925 (Bestand <strong>und</strong> Planungen)<br />
100 Jahre <strong>Mitte</strong>llandkanal 1905-2005<br />
Die Arbeiten am <strong>Mitte</strong>llandkanal gingen dann als Arbeitsbeschaffungsprogramm<br />
<strong>und</strong> Notstandsmaßnahme<br />
schnell voran: 1928 wurden die Hindenburgschleuse in<br />
Hannover-Anderten <strong>und</strong> der Stichkanal nach Hildesheim<br />
mit der Schleuse Bolzum freigegeben. 1929 wurde der<br />
Hafen Peine, 1933 der Braunschweiger Hafen erreicht.<br />
Mit der Vollendung der Schleuse Sülfeld (Abb. 7) sowie<br />
des Schiffshebewerks Rothensee bei Magdeburg<br />
schließlich konnte der Verkehr auf dem MLK am 30. Oktober<br />
1938 zur Elbe freigegeben werden. Damit war die<br />
Idee der <strong>Wasser</strong>straßenverbindung vom Rhein zur Elbe<br />
Wirklichkeit geworden.<br />
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