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Elbufer Rundschau: Unser Wasser aus der Quelle

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Ausgabe 4 - Winter 2021/22<br />

regional | unabhängig | neugierig<br />

Viermal im Jahr: Gratis<br />

<strong>Unser</strong> <strong>Wasser</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Quelle</strong><br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Hitzacker Tießau | Tiesmesland | Bahrendorf | Wietzetze | Drethem | Glienitz | Schutschur | Klein Kühren | Neu Darchau | Katemin | Quarstedt | Darzau | Sammatz | Walmsburg Bleckede<br />

INFRASTRUKTUR<br />

am <strong>Elbufer</strong><br />

SCHULE<br />

Winter-Newsletter<br />

KINDERGARTEN<br />

Hortkin<strong>der</strong><br />

JUGENDZENTRUM<br />

Programm<br />

KLOOGSCHIETER<br />

Spielzeug-Tipps<br />

KIRCHE<br />

Veranstaltungen<br />

FEUERWEHR<br />

Auszeichnung<br />

ELBE JEETZEL KLINIK<br />

Neue Hüfte<br />

ELBUFER STEUERBORD<br />

Neu Darchau<br />

Katemin<br />

Schutschur<br />

Glienitz<br />

Walmsburg<br />

Dahlenburg<br />

Wietzetze<br />

ELBUFER BACKBORD<br />

Groß Kühren<br />

KULTUR&FREIZEIT<br />

Musikwoche Hitzacker<br />

UMWELT&TECHNIK<br />

E-Säulen<br />

HEFTMITTE:<br />

elbDORFaktiv e.V.


Schickt uns<br />

eure schönsten Elbe-Bil<strong>der</strong>!<br />

Solange hier keine Werbung steht,<br />

teilen wir sie auf Seite 2 - o<strong>der</strong> sogar als Titelbild.


Inhalt<br />

Regional * Unabhängig * Neugierig<br />

<strong>Unser</strong> Leitbild spiegelt sich in den Worten.<br />

REGIONAL!<br />

Wir sind regional. Wir leben hier. Die einen mit gewachsenen<br />

Wurzeln, die an<strong>der</strong>en mit selbst gewählten. Wir leben gern hier.<br />

Daher geben wir unseren Themen im Schwerpunkt den regionalen<br />

Bezug. So vielfältig, so bunt und so interessant, wie unser<br />

aller Leben hier.<br />

UNABHÄNGIG!<br />

Das Team <strong>der</strong> Redaktion steht keiner politischen o<strong>der</strong> religiösen<br />

Überzeugung nahe. Und so ist auch unser Magazin offen für<br />

alle Strömungen mit freiheitlichen und demokratischen Grundidealen.<br />

Wir arbeiten unabhängig und überparteilich, räumen<br />

Platz ein für Gedanken und Geschichten und geben Autoren<br />

mit unterschiedlichsten, auch politischen Einstellungen eine<br />

Plattform, ohne dass diese unbedingt die Überzeugungen <strong>der</strong><br />

Redaktion wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />

Genau damit möchten wir die Offenheit und Vielfalt spiegeln,<br />

die wir hier bei uns im Alltag leben und lieben.<br />

NEUGIERIG!<br />

War es nicht die unbeschwerte Neugier, die uns als Kin<strong>der</strong>n oft<br />

unbekannte Türen geöffnet hat? Die uns in bis dahin verschlossene<br />

Welten eintauchen ließ und uns zu dem gemacht hat, was<br />

wir heute sind. Die uns Freude, Achtung, Mut und Demut gelehrt<br />

hat. Das alles möchten wir auch mit diesem Magazin in<br />

unseren oft so vernünftigen und rationalen Alltag hinüberretten<br />

und mit Ihnen teilen.<br />

Wir möchten im besten Sinne neugierig bleiben, ohne aufdringlich<br />

zu sein. Und wir möchten Sie anstecken und auffor<strong>der</strong>n,<br />

diese Neugier mitzuleben. Neugier auf Neues, auf Mitmenschen,<br />

auf all das, was uns hier umgibt. Gemeinsam mit<br />

Ihnen allen in und für unsere <strong>Elbufer</strong>-Region: Senden Sie uns<br />

Hinweise, Ihre Geschichte, Ihre Wünsche, beteiligen Sie sich an<br />

<strong>der</strong> positiven inhaltlichen Gestaltung des Magazins.<br />

(Impressum: siehe hinten)<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Winter<strong>aus</strong>gabe <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong><br />

liegt jetzt vor Ihnen. Ich hoffe, dass Sie sich<br />

durch interessante Artikel <strong>aus</strong> unserer Region<br />

gut unterhalten fühlen.<br />

Für uns ist es immer wie<strong>der</strong> schön zu erleben, was für tolle,<br />

engagierte und interessante Menschen um uns herum leben.<br />

Die große Bereitschaft, uns zu unterstützen und die immer<br />

neuen Anregungen für spannende Themen sind uns ein großer<br />

Ansporn, das Heft weiterzuentwickeln.<br />

Wie zu ersehen ist, versuchen wir gerade, eine informative<br />

Seite aufzubauen über Betriebe, Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen<br />

usw. – also über unsere dörfliche Infrastruktur. Bitte<br />

haben Sie Verständnis, wenn nicht gleich alles umfassend dargestellt<br />

werden kann. Ihre Informationen helfen uns, immer besser<br />

zu werden!<br />

Genießen Sie die hoffentlich vielen schönen Wintertage und<br />

freuen Sie sich auf den Frühling.<br />

Und vor allem: Bleiben Sie guten Mutes!<br />

Sonja Reichmann und das Redaktions-Team Helmut und Irmgard Hoffmann<br />

Im Internet sind alle<br />

Ausgaben <strong>der</strong> "<strong>Elbufer</strong><br />

<strong>Rundschau</strong>" online.<br />

Einfach aufs Cover<br />

klicken und blättern:<br />

www.elbufer-rundschau.de<br />

Beiträge, Geschichten von früher, Anekdoten,<br />

Aktivitäten, Termine, Insi<strong>der</strong>-Tipps...<br />

Wünsche o<strong>der</strong> Beiträge gern telefonisch -<br />

o<strong>der</strong> per Post (digital o<strong>der</strong> analog)<br />

an: kontakt@elbufer-rundschau.de<br />

o<strong>der</strong> in den Briefkasten <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>straße 37 in Neu Darchau.<br />

Mobil: 0171 3030255<br />

Wenn ich nicht dran gehe, habe ich an<strong>der</strong>es zu tun.<br />

Bei nächster Gelegenheit rufe ich sicher zurück.<br />

Informationen zur Infrastruktur<br />

Aus den Orten<br />

Schule | Kin<strong>der</strong>garten | Jugendzentrum<br />

Freizeit | Kultur | Literatur<br />

Kirche<br />

Lebensgeschichte | Historisches<br />

Feuerwehr<br />

Umwelt und Technik<br />

Veröffentlichung elbDORFaktiv e.V.<br />

Impressum<br />

Titelbild: ELBUFERDICKICHT, Mayoni Behrens, Acryl auf Leinwand, Info auf Seite 6.<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

3


<strong>Unser</strong> <strong>Wasser</strong> kommt <strong>aus</strong> Schutschur<br />

Aus einem tiefen Einschnitt <strong>der</strong> Endmoräne am Elbhang<br />

zwischen Drethem und Katemin entspringt ein<br />

kleiner Bach, <strong>der</strong> sehr gutes <strong>Wasser</strong> hervorbringt.<br />

Bis heute liefert diese <strong>Quelle</strong> das Trinkwasser für die<br />

Gemeinden Neu Darchau, Klein Kühren, Schutschur<br />

und die Umgegend.<br />

Um Genaueres über die <strong>Wasser</strong>quelle und die interessante<br />

Geschichte dahinter zu erfahren, besuchen wir<br />

Willi Karstens in Schutschur.<br />

Dazu verabreden wir uns<br />

auf seinem Grundstück und<br />

treffen hier auf einen freundlichen,<br />

mitteilsamen Menschen,<br />

<strong>der</strong> uns erst mal – mit<br />

durch<strong>aus</strong> berechtigtem Stolz<br />

– seine wun<strong>der</strong>bar hoch<br />

über <strong>der</strong> Elbe gelegene Hofstelle<br />

zeigt, bevor die <strong>Wasser</strong>quelle<br />

besichtigt wird.<br />

Schon vor über 140 Jahren<br />

Willi Karstens am Backh<strong>aus</strong><br />

war die dicht beim H<strong>aus</strong> gelegene <strong>Quelle</strong> offensichtlich<br />

bekannt und geschätzt. Denn laut Aussage des<br />

heute 87-jährigen Willi Karstens kaufte sein Uropa das<br />

Grundstück schon damals wegen <strong>der</strong> <strong>Quelle</strong>!<br />

Im Jahre 1884 baute Urgroßvater Fritz Burmester das<br />

heutige Wohnh<strong>aus</strong>. Am 7. Mai feierte man Richtfest.<br />

Damit die Leute zum <strong>Wasser</strong>schöpfen nicht immer<br />

mühevoll in die Schlucht steigen mussten, installierte<br />

die Familie irgendwann eine Handpumpe.<br />

Schon bald wurde diese Handpumpe zur <strong>Wasser</strong>versorgungsstelle<br />

für die neu entstandenen Häuser in <strong>der</strong><br />

Nachbarschaft.<br />

Die Mutter von Henning Bodendieck (Hilde Bodendieck)<br />

zum Beispiel holte dort täglich mehrere Eimer<br />

<strong>Wasser</strong>. Die Eimer hingen dabei am Lenker ihres Fahrrads.<br />

Auf jedem Eimer schwamm ein kleines rundes<br />

Brettchen, um das „Überschwappen“ zu min<strong>der</strong>n, erinnert<br />

sich Henning Bodendieck.<br />

Feierliche Rituale an <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>quelle<br />

Willy Karstens geht mit uns den Hang weit hinunter,<br />

bis wir wenige Meter über dem Boden <strong>der</strong> Schlucht<br />

stehen. Dabei erzählt er uns, dass manchmal auch<br />

Menschen an <strong>der</strong> <strong>Quelle</strong> auftauchen, die hier ihre ganz<br />

beson<strong>der</strong>en Rituale vollziehen.<br />

So kommt am Ostersonnabend schon früh am Morgen<br />

regelmäßig eine große Gruppe von 20 bis 30 Leuten<br />

zu Fuß – teilweise mit kleinen Kin<strong>der</strong>n auf dem<br />

Rücken o<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Brust. Alle singen im Angesicht <strong>der</strong><br />

<strong>Quelle</strong> gemeinsam einen Choral. Dann steigt eine Person<br />

nach <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en in die Schlucht, um einen Eimer<br />

o<strong>der</strong> eine Flasche mit dem köstlichen Quellwasser zu<br />

füllen. Nach <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>entnahme wird zum Abschluss<br />

<strong>der</strong> Zeremonie wie<strong>der</strong>um ein Choral gesungen!<br />

Erstaunlich fanden wir auch die Information von Willi<br />

Karstens, dass die <strong>Wasser</strong>temperatur an <strong>der</strong> <strong>Quelle</strong><br />

durch alle Jahreszeiten hinweg stets 7° Celsius beträgt!<br />

Anfang <strong>der</strong> 1950er Jahre entsteht die Idee einer<br />

öffentlichen <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Einige Jahre nach Kriegsende entstand <strong>der</strong> Plan, eine<br />

öffentliche <strong>Wasser</strong>versorgung aufzubauen. Denn mit<br />

einem professionellem <strong>Wasser</strong>werk konnte man mehr<br />

Leute als nur die Nachbarn mit dem hochgeschätzten<br />

Quellwasser beliefern.<br />

Als Fachfirma für die Planung und Umsetzung des Projekts<br />

wurde das Ingenieurbüro Beußel <strong>aus</strong> Uelzen/Lüneburg<br />

beauftragt.<br />

Nach einer Planungsphase wurde als „<strong>Wasser</strong>turm“<br />

ein Betonbehälter auf <strong>der</strong> nahegelegenen Anhöhe<br />

In dieser Schlucht unweit des H<strong>aus</strong>es entspringt die <strong>Quelle</strong><br />

<strong>Wasser</strong>behälter auf dem „Wasterberg“<br />

42


Gemeinde Neu Darchau | Schutschur<br />

In einem kleineren Gebäude direkt daneben befindet<br />

sich die Druckerhöhungsstation, hier wird <strong>der</strong> Druck<br />

im <strong>Wasser</strong>behälter auf bis zu 10 Bar erhöht.<br />

Das Versorgungsgebiet des Verbands erstreckte sich<br />

bald nach <strong>der</strong> Inbetriebnahme des großen Behälters<br />

von Tiessau bis Katemin und hatte dann eine Kapazität<br />

von maximal 250 000 m 3 <strong>Wasser</strong>för<strong>der</strong>ung – alles<br />

<strong>aus</strong> dieser einen <strong>Quelle</strong>!<br />

Rohrverlegung zum Wasterberg<br />

„Wasterberg“ (68 m über NN) errichtet und eine elektrische<br />

Pumpe installiert, die das <strong>Wasser</strong> von unten<br />

hoch in den Behälter beför<strong>der</strong>t. Dieser <strong>Wasser</strong>behälter<br />

hat ein Fassungsvermögen von 70 m 3. Vom Wasterberg<br />

<strong>aus</strong> wurde das Trinkwasser über Rohrleitungen<br />

ab dem Jahr 1954 in die H<strong>aus</strong>halte transportiert.<br />

Ein für dieses Projekt neu gegründeter kommunaler<br />

<strong>Wasser</strong>verband nannte sich „<strong>Wasser</strong>verband <strong>Elbufer</strong>“<br />

und verwaltete die Anlagen.<br />

Es dauerte nicht lange, da kam die Nachfrage auch <strong>aus</strong><br />

Gebieten, die höher lagen als <strong>der</strong> Wasterberg. Um auch<br />

Orte wie Sammatz und Wietzetze zusätzlich versorgen<br />

zu können, musste ein noch größer dimensionierter<br />

<strong>Wasser</strong>behälter auf <strong>der</strong> höchsten Erhebung in <strong>der</strong><br />

Gegend (Höhe 108 m) errichtet werden. Und außerdem<br />

wurden stärkere Pumpen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Schon im Jahre 1956 wurde dieser neue und größere<br />

Behälter eingeweiht.<br />

Eine Verbindung zu den Verbänden Dannenberg/Hitzacker<br />

und Elbmarsch wird hergestellt<br />

Um die Versorgungssicherheit in jedem Fall gewährleisten<br />

zu können, wurde 1964 in Tießau eine Verbindung<br />

zum <strong>Wasser</strong>verband Dannenberg/Hitzacker<br />

und in Katemin zum <strong>Wasser</strong>beschaffungsverband<br />

Elbmarsch hergestellt.<br />

Außerdem baute man eine Ringleitung in Form einer<br />

„liegenden 8“, in <strong>der</strong>en Schnittpunkt sich die Pumpen<br />

und Hochbehälter befanden. Um Trübungen des Trinkwassers<br />

(Eisenablagerungen) zu minimieren, wurde<br />

dem <strong>Wasser</strong> durch einen Filter etwas Eisen entzogen.<br />

Ansonsten ist das Trinkwasser <strong>aus</strong> Schutschur reines<br />

Naturwasser, frei von jeglichen Zusätzen.<br />

Der <strong>Wasser</strong>verband wurde in den vielen Jahren <strong>der</strong><br />

Selbstständigkeit stets als „Eigenbetrieb“ <strong>der</strong> Gemeinde<br />

betrieben. Die Vorsitzenden des Verbandes wurden<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Mitte des Gemein<strong>der</strong>ates gewählt.<br />

War viele Jahre <strong>der</strong> „Motor“: Hartmut Giering<br />

Der langjährige Technische Leiter des <strong>Wasser</strong>verbands<br />

<strong>Elbufer</strong> hieß Hartmut Giering, Vorsitzen<strong>der</strong> des Betriebs<strong>aus</strong>schusses<br />

war Henning Bodendieck.<br />

Die durch den Betrieb anfallende Buchführung lag in<br />

den Händen von Hannelore Kruse.<br />

Natürlich wollten wir gerne auch Herrn Giering kennenlernen,<br />

von dessen großem Engagement wir schon<br />

gehört hatten. Zum Glück war dieser trotz gesundheitlicher<br />

Probleme sofort zu einem Treffen bereit.<br />

Bei unserem Besuch erzählte Hartmut Giering lebhaft<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Zeit, in <strong>der</strong> er für das Projekt verantwortlich<br />

war – von 1980 bis 2005.<br />

Der große <strong>Wasser</strong>behälter wird gewartet<br />

Die Druckerhöhungsstation für den großen Behälter<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

35


<strong>Unser</strong> <strong>Wasser</strong><br />

Dazu erklärte er einiges über<br />

die Entwicklungsgeschichte.<br />

Schnell wurde deutlich, dass<br />

das <strong>Wasser</strong>projekt von Schutschur<br />

für ihn sein Lebenswerk<br />

war. Ohne den jahrzehntelangen<br />

sehr engagierten Einsatz<br />

für die Betreuung, den technischen<br />

Ausbau und die Menschen drumherum wäre<br />

Hartmut Giering<br />

die erfolgreiche Entwicklung des <strong>Wasser</strong>versorgungssystems<br />

so wohl kaum denkbar.<br />

Angefangen von Kopien <strong>der</strong> Querschnittzeichnungen<br />

für die jeweiligen Bohrungen über technische Details<br />

<strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>druckproblematik bis hin zum Fehlermeldungssystem<br />

sowie einem Notversorgungsplan, den er<br />

selbst mit entwickelt hat, wurden wir mit <strong>der</strong> ganzen<br />

Kompliziertheit <strong>der</strong> Anlage konfrontiert.<br />

Erwähnenswert erscheint uns auf jeden Fall, dass heutzutage<br />

<strong>der</strong> kleine Behälter auf dem Wasterberg die niedrig<br />

gelegenen H<strong>aus</strong>halte von Neu Darchau und Teilen von<br />

Schutschur versorgt. Alle an<strong>der</strong>en Orte bzw. Ortsteile<br />

werden über den großen <strong>Wasser</strong>behälter beliefert.<br />

Das Ende <strong>der</strong> Eigenständigkeit<br />

Infolge von kommunalen Umstrukturierungen und <strong>der</strong><br />

Bildung von „Samtgemeinden“ kam es im Oktober 2005<br />

zu einer Zusammenlegung des <strong>Wasser</strong>verbands <strong>Elbufer</strong><br />

mit dem <strong>Wasser</strong>verband Dannenberg/Hitzacker.<br />

Heute firmiert die <strong>Wasser</strong>versorgung unter <strong>der</strong> Verbandsbezeichnung<br />

„<strong>Wasser</strong>verband Dannenberg-Hitzacker<br />

kAöR“. Das Versorgungsgebiet des Verbands umfasst<br />

etwa das Dreieck von Neu Darchau im Norden bis<br />

Zernien im Süden und Langendorf im Osten.<br />

Von hier <strong>aus</strong> wird das <strong>Wasser</strong> in die Behälter hochgepumpt<br />

<strong>Unser</strong> gutes Trinkwasser hier in <strong>der</strong> Gemeinde Neu<br />

Darchau kommt trotz allen Wandels seit Beginn <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung bis heute immer noch <strong>aus</strong> Schutschur!<br />

Hoffen wir, dass die <strong>Quelle</strong> nie versiegt und auch künftige<br />

Generationen sich noch an dem köstlichem Naturwasser<br />

laben können!<br />

Text: H. Bodendieck/H. Hoffmann, Fotos: H. Giering/I. Hoffmann<br />

Worte zum Titelbild <strong>der</strong> Winter<strong>aus</strong>gabe<br />

Auszug <strong>aus</strong> <strong>der</strong> ersten E-Mail <strong>der</strong> Künstlerin<br />

an die <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong>:<br />

Für eine Woche hatten wir uns elbnah in Neu Darchau<br />

nie<strong>der</strong>gelassen. Die Rä<strong>der</strong> hatten wir mit dabei und<br />

haben so manches Eckchen <strong>der</strong> Region kennengelernt.<br />

Schließlich landeten wir noch im ELBDORADO, wo wir<br />

Ihr sehr informationsreiches Magazin entdeckten.<br />

Das hat uns noch so viele Einsichten gegeben. Ich finde<br />

Ihre Initiative sehr bereichernd, ich verstand manches<br />

besser. Dass die Fährwiese neugestaltet ist, wäre mir nicht<br />

bewußt geworden. Das Konzept hat mir gut gefallen, die<br />

Großzügigkeit <strong>der</strong> Klangschaleninstallation ist beeindruckend<br />

und lädt hoffentlich viele zum Spielen ein. Das DICK<br />

BUTTER KONZERT haben wir noch miterlebt. Das Stilllegen<br />

<strong>der</strong> Fähre für ein paar Tage machte den Ort noch stiller.<br />

Aber wir freuten uns, dass wir am Donnerstag dann<br />

doch noch einen Ausflug zu den jenseitigen Dörfern Konau<br />

und Popelau machen konnten. Die Tanja hatten wir<br />

sehr ins Herz geschlossen! Überhaupt: die Geschichte <strong>der</strong><br />

Flussquerung zur Grenzöffnung, die Sie im Magazin veröffentlicht<br />

haben, hat uns sehr berührt!<br />

Übrigens waren wir sehr gut und persönlich in unserer<br />

Ferienunterkunft im Ned<strong>der</strong>sten Weg untergebracht.<br />

Mayoni Behrens <strong>aus</strong> Lübeck<br />

Über sich selbst schreibt die Künstlerin:<br />

Lebensspur<br />

Spuren, gemalt, durchziehen mein Leben.<br />

Schon als Kind im Malkasten <strong>der</strong> Mutter heimisch,<br />

schwingt die gestalterische Lust durch mein Leben.<br />

Mit <strong>der</strong> Geburt meines dritten Kindes 1979 beginnt<br />

mein schöpferisches Tun sich zu entfalten.<br />

Meine künstlerische Reise führte durch eine Phase mit<br />

dem Schwerpunkt Grafik/Radierung, ging über ins experimentelle<br />

freie Malen. Immer wie<strong>der</strong> ist die Natur Inspiration.<br />

Abstrakte Arbeiten entstehen, und schließlich<br />

öffnet sich ein Interesse für Portraitmalerei. Im Fokus stehen<br />

befreundete Musiker. In Zwischenzeiten erblüht das<br />

eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Blumenbild. Seit 2018 sind Blumendarstellungen<br />

mein Hauptthema. Meine Bil<strong>der</strong> sind<br />

weit in <strong>der</strong> Welt verstreut. Über drei Jahrzehnte habe<br />

ich neben meiner künstlerischen Arbeit Menschen in<br />

Malprozessen (Ausdrucksmalen) begleitet.<br />

Warum male ich? Das Staunen über eine überraschende<br />

Bildentwicklung/Wandlung empfinde ich als sehr belebend,<br />

ja als Geschenk.<br />

Das möchte ich immer wie<strong>der</strong> erfahren!<br />

LEBEN PUR | Mayoni Behrens 2021 | www.mayoni.de<br />

6


Informationen zur Infrastruktur<br />

Ärzte | Gesundheitswesen<br />

Julia Elvers, Fachärztin für Allgemeinmedizin<br />

Hauptstraße 21 | Neu Darchau | Telefon: 0 58 53 18 11<br />

Wolfram Kerber, Zahnarzt<br />

Hauptstr. 113 | Neu Darchau | Telefon: 05853 414<br />

Notruf-Nummern<br />

Polizei 110<br />

Feuerwehr 112<br />

Rettungsleitstelle 112<br />

Augenarzt 116 117<br />

Giftinfomationszentrum Nord 0551 / 19 24 0<br />

Ärzte-Notdienst-Zentrale 116 117<br />

Apotheke am Markt: Kostenfreier Lieferservice!<br />

Am Markt 16 | 21368 Dahlenburg<br />

Tel. 05851 7636 | Fax 05851 7258<br />

info@apotheke-dahlenburg.de<br />

(In den Briefkasten an <strong>der</strong> Gemeinde Neu Darchau<br />

können Sie Ihr Rezept einwerfen und bekommen Ihr<br />

Medikament nach H<strong>aus</strong>e geliefert)<br />

Liefergebiet: Dahlenburg, Altenmedingen,<br />

Neu Darchau, Thomasburg, Tosterglope,<br />

Nahrendorf, Bleckede<br />

Jörn Böhme | Osteopathie an <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>mühle<br />

Mühlenweg 5 | Katemin<br />

Telefon: 05853.980 18 98 | www.joernboehme.de<br />

Tanja Juraschek | Physiontherapie |<br />

Lilienweg 15 | Neu Darchau | Telefon: 05853 1733<br />

Elske Markgraf | Yoga (www.yoginidome.de)<br />

Am Gieberg 2 | Glienitz (Elbe )| Mobil 0178 7115718<br />

Einkauf, Restaurant und Café:<br />

Neu Darchau:<br />

Edeka Hildebrandt | Hauptstraße 6 | Neu Darchau<br />

Daxner - Mühle und Landhandel | Mühlenweg 1<br />

(auch Bioprodukte)<br />

Göpelh<strong>aus</strong> | Die Gastwirtschaft an <strong>der</strong> Elbe<br />

Am Hafen 6 | Neu Darchau | Telefon: 05853 3489857<br />

Gaststätte Zum Göpel | Restaurant & Kneipe<br />

<strong>Elbufer</strong>str. 141 | Telefon: 05853 980202 (Winterp<strong>aus</strong>e)<br />

Elbdorado | Gaststätte & Imbiss | www.elbdorado.eu<br />

<strong>Elbufer</strong>straße 149E | Telefon 01511 237 8339 (Winterp<strong>aus</strong>e)<br />

Kupferkessel | Gaststätte, Imbiss & Kneipe<br />

Hauptstraße 9| Neu Darchau | Telefon: 05853 2373219<br />

Darzau: Hartmut Kraßmann - Fischfarm | Hof Darzau 2<br />

Sammatz:<br />

Hofladen MICHAELSHOF Sammatz<br />

Im Dorfe 11 | 29490 Sammatz | Telefon: 05858 970-30<br />

Cafè am Michaelshof (Winterp<strong>aus</strong>e)<br />

Walmsburg:<br />

Dorfschnack – Café und Gemischtwaren<br />

Kateminer Straße 42<br />

Hofliebe – Café & schöne Dinge<br />

Wiesenweg 4 | Telefon 05853 292<br />

Heinz Kastens | Fischhandel/Räucherfisch<br />

(donnerstags Bleckede REWE, freitags Neu Darchau Edeka)<br />

Telefon 05853 1891 | Mobil 15786283106<br />

Christine und Oliver Wachowski<br />

Fischräucherei und Honig<br />

Vor den Höfen 8 | Telefon 05853 7279962<br />

Barskamp:<br />

Barskamper Stübchen<br />

(vorher Dorfladen „Connys“) | Am Markt 8a<br />

Göddingen:<br />

Hofladen | Hof Heuer | Landstr. 18 (Spargel z.B.)<br />

Alt Garge:<br />

Schmidts Laden| Hauptstraße 1<br />

Griechisches Restaurant Olympos<br />

Hauptstraße 16 | Telefon 0174 6857528<br />

Tangsehl:<br />

Hofladen Tangsehl | Tangsehl 2, Nahrendorf<br />

Tosterglope:<br />

Familie Schoop - LüBio GbR | Neuh<strong>aus</strong>er Str. 11<br />

Köhlingen:<br />

Demeterhof Christian Pahlow<br />

Köhlingen 2 | Tosterglope | Telefon 05853 204<br />

Garze:<br />

Anna und Oliver Levedag Schafskäserei<br />

Langer Weg 2, Bleckede-Garze |Telefon 05852 4089295<br />

Privelack:<br />

Privelacker Paradiesgarten | Elbstr. 4 (Winterp<strong>aus</strong>e)<br />

Darchau:<br />

Cafè zur Elbe | von Rautenkranz<br />

Hauptstraße 9 | Telefon: 038841-20781<br />

Stiepelse<br />

Cafè Plan b | Elbstraße 5 | Mobil: 0172 - 372 68 29<br />

info@plan-b-stiepelse.de | (Winterp<strong>aus</strong>e)<br />

Moin - Die Räucherkate<br />

Elbstrasse 7 | Telefon: 038844 - 21711<br />

Neu Bleckede:<br />

Wildwuchs-Hof Anja Rösler | Am Elbedeich 9 (Winterp<strong>aus</strong>e)<br />

Diese Aufstellung erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wer noch kostenlos in diese Liste aufgenommen werden möchte, melde sich bitte bei <strong>der</strong> Redaktion. Das gilt für beide Seiten <strong>der</strong> Elbe.<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

7


Aus <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Faslamsverein<br />

Auch in diesem Jahr gibt es keine Festlichkeiten<br />

Der Faslamsverein hat eine über 150-jährige Tradition,<br />

die vergleichbar mit dem Karneval ist. Früher<br />

gingen die Knechte und Mägde von H<strong>aus</strong> zu H<strong>aus</strong> und<br />

schnorrten Speisen und Getränke zusammen, um hiervon<br />

ein Fest wi<strong>der</strong> die triste Jahreszeit zu feiern.<br />

,,In <strong>der</strong> Vergangenheit haben wir einen Nachmittag<br />

für die Kin<strong>der</strong> ein Faschingsfest, einen Nachmittag<br />

für unsere ältere Generation und einen Abend für alle<br />

veranstaltet", erzählt Martina Pühse, Vorsitzende des<br />

Vereins. ,,Am Sonntagmorgen traf man sich, um den<br />

neuen Faslamsprinzen zu kühren und mit diesem<br />

dann gemeinsam auf Schnorrertour von H<strong>aus</strong> zu H<strong>aus</strong><br />

zu gehen. Begleitet immer auch von Musikern, da <strong>der</strong><br />

neue Prinz an den Türen vorgestellt wird und er mit<br />

<strong>der</strong> Dame des H<strong>aus</strong>es ein Tänzchen machen darf.<br />

Diese Veranstaltungen fanden meist kurz vorm Rosenmontag<br />

statt. In diesem Jahr wie<strong>der</strong> nicht... Sie wissen<br />

schon warum."<br />

Nun bleibt nur die Hoffnung auf das nächste Jahr.<br />

Kontakt zum Verein: Martina Pühse: 0157-58407204<br />

Bürgermeistersprechstunde<br />

am 18. März 2022 von 16 bis 18 Uhr<br />

In Abhängigkeit von <strong>der</strong> Corona-Situation werden die<br />

Sprechstunden online durchgeführt. Nähere Infos auf<br />

www.neudarchau.eu .<br />

Auch 2022 werden wir mit <strong>der</strong> Gemeindeverwaltung<br />

unsere Serviceangebote vorhalten.<br />

Blutspenden in Neu Darchau<br />

am 11. März 2022 im Raum 3 beim EDEKA-Markt<br />

um 15.30–19.30Uhr<br />

Liebe Neu Darchauerinnen,<br />

liebe Neu Darchauer,<br />

<strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Gemeinde Neu<br />

Darchau hat mich mit großer<br />

Mehrheit am 22. November<br />

2022 erneut zu Ihrem Bürgermeister<br />

gewählt. Damit hat<br />

er das Abstimmungsergebnis<br />

<strong>der</strong> Kommunalwahl vom 12.<br />

September 2021 nachvollzogen.<br />

Für mich ist die Tatsache, dass Sie mich wie<strong>der</strong> auf<br />

Platz eins gewählt haben, Vertrauensbeweis und Verpflichtung<br />

zugleich, mich für unsere Gemeinde weiterhin<br />

mit aller Kraft einzusetzen. Ein wenig bedauere<br />

ich, dass sich nicht alle Fraktionen im Gemein<strong>der</strong>at<br />

zu Gesprächen für eine gute Zusammenarbeit im Gemein<strong>der</strong>at<br />

bereit erklärt haben. Da wäre mehr möglich<br />

gewesen.<br />

Dies gilt um so mehr, als dass es für unsere Gemeinde<br />

eine ganze Reihe von Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen gibt. Das<br />

sind zum einen die bekannten Themen wie Hochwasserschutz,<br />

barrierefreie Bushaltestellen, beabsichtigte<br />

Zerschneidung unserer Gemeinde durch den Nachbarlandkreis,<br />

klimagerechte Sanierung unserer Immobilien<br />

und viele Themen mehr. Zum an<strong>der</strong>en müssen wir<br />

uns weiteren Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen stellen. Wie sichern<br />

wir unsere soziale Infrastruktur mit Schule, Kin<strong>der</strong>garten,<br />

Krippe, Hort? Was tun wir für die ältere Generation,<br />

nicht nur mit Betreuungseinrichtungen? Können wir<br />

Dienstleistungen anbieten, die das alltägliche Leben<br />

<strong>der</strong> älteren Generation erleichtern? Wie muss unsere<br />

Bauleitplanung <strong>aus</strong>sehen, damit wir Entwicklungen<br />

zulassen? Wer unterstützt uns bei <strong>der</strong> Verlegung <strong>der</strong><br />

Feuerwehr?<br />

Ich bin zuversichtlich, dass wir in unserer Gemeinde<br />

das Potential dafür haben, gemeinsame Lösungen zu<br />

finden. Maximalpositionen sind dabei nie <strong>der</strong> richtige<br />

Weg, um die zahlreichen großartigen Ansätze für eine<br />

gute Entwicklung unseres Gemeinwesens in die Realität<br />

umzusetzen. Hierfür wird es darauf ankommen,<br />

gemeinsam Kompromisse zu finden, die beson<strong>der</strong>s<br />

unserer Bevölkerung dienen.<br />

Jetzt kommt aber erst einmal eine Zeit, in <strong>der</strong> es darum<br />

geht, ein wenig Ruhe und Erholung zu finden. Corona<br />

und alles, was damit zusammenhängt, ist eine große<br />

Anstrengung und Aufgabe für unser Gemeinwesen.<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien trotz alledem<br />

alles Gute für das noch junge Jahr 2022.<br />

Ihr<br />

Foto: Helmut Hoffmann<br />

Bürgermeister <strong>der</strong> Gemeinde Neu Darchau<br />

8


Gemeindeverwaltung Neu Darchau<br />

Hauptstraße 15, 29490 Neu Darchau<br />

Tel.: 05853 331 | gemeindeneudarchau@t-online.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montags:<br />

Mittwochs:<br />

9.00 Uhr – 12.00 Uhr<br />

16.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />

16.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />

www.neudarchau.de<br />

<strong>Unser</strong>e Hafenmeister - Ihre kompetenten Ansprechpartner:<br />

H. Kastens und M. Bruß sind für Sie da. Mobil 0157 862 831 06<br />

Fähre Tanja<br />

Kontakt<br />

Telefon: 05853-1356<br />

Fähre: 0160-99162836<br />

Mail: faehre-tanja@gmx.de<br />

www.faehrbetrieb-tanja.de<br />

Fährzeiten<br />

Mo - Sa 05:00 Uhr - 21:00 Uhr<br />

So & Feiertage 09:00 Uhr - 21:00 Uhr<br />

& auf Anfrage<br />

Tarif <strong>der</strong> Fähre Tanja auf <strong>der</strong> Oberelbe<br />

Einmalige Fahrt<br />

Personen<br />

4-16 Jahre 0,50€<br />

über 16 Jahre 1,50€<br />

Fahrzeuge<br />

Kraftrad bis 80 ccm/Fahrrad 1,00€<br />

Kraftrad über 80 ccm 2,00€<br />

PKW<br />

3,00€<br />

Busse<br />

bis 15 Sitze 7,00€<br />

über 15 Sitze 11,00€<br />

PKW-Anhänger<br />

mit einer Achse 3,50€<br />

mit zwei Achsen 4,50€<br />

Wohnwagen 4,50€<br />

Sonstige KFZ, Anhänger o<strong>der</strong> Wohnmobile<br />

bis 2,8t 4,50€<br />

bis 7,5t 7,00€<br />

über 7,5t * (siehe Aushang an <strong>der</strong> Fähre)<br />

*zulässiges Gesamtgewicht<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

9


Grundschule Neu Darchau<br />

Neues <strong>aus</strong> <strong>der</strong> kleinen Grundschule an <strong>der</strong> Elbe<br />

Grundschule Neu Darchau | <strong>Elbufer</strong>straße 3 | 29490 Neu Darchau | Tel.: 05853-415<br />

www.grundschule-neu-darchau.de<br />

Allgemeine Informationen<br />

Personalsituation und Ablauf im Schulleben<br />

Der Ganztagsbetrieb: Nach dem Unterricht gibt es <strong>aus</strong>gewogenes,<br />

abwechslungsreiches Essen mit regionalen<br />

Zutaten, frisch in <strong>der</strong> Schulküche zubereitet.<br />

Danach H<strong>aus</strong>aufgabenbetreuung.<br />

Im Sportunterricht geht es so oft wie möglich auch<br />

nach draußen an die frische Luft. Auf den Fotos ist zu<br />

sehen, wieviel Freude die Kin<strong>der</strong> am ersten Schnee hatten.<br />

Ein an<strong>der</strong>es Beispiel ist Sport am an<strong>der</strong>en <strong>Elbufer</strong><br />

mit Slalomlauf und Deichlauf o<strong>der</strong> Sport im Klangschalenlabyrinth<br />

auf <strong>der</strong> Fährwiese.<br />

Un Freedag is Plattdag, denn Platt is nich uncool.<br />

Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag AG Angebote.<br />

Es gibt vier bewegungsintensive AGs: Fußball,<br />

Spiele Drinnen und Dr<strong>aus</strong>sen, Badminton und Zirkus.<br />

Es gibt an 3 Tagen in <strong>der</strong> Woche Bioobst-, -gemüse und<br />

-milch, gesponsert von <strong>der</strong> EU, für die Frühstücksp<strong>aus</strong>e<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />

Frau Rechenberg ist zu Schuljahresbeginn an unsere<br />

kleine Schule gekommen und übernimmt die Hälfte<br />

<strong>der</strong> Stunden in <strong>der</strong> Klasse 3 /4. Frau Hannemann ist Ergotherapeutin<br />

und unterstützt die Arbeit in <strong>der</strong> ersten<br />

und zweiten Klasse. Leon Beilke ist klassenübergreifend<br />

überwiegend im Bereich Englisch, Deutsch und bei <strong>der</strong><br />

Arbeit mit digitalen Medien, sowie bei <strong>der</strong> Zirkusarbeit<br />

unserer kleinen Schule an <strong>der</strong> Elbe aktiv.<br />

Sportfreundliche Schule<br />

Auszeichnung vom Nie<strong>der</strong>sächsischen Kultusministerium<br />

und dem LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen e.V. ,<br />

im Frühjahr 2021, für hervorragende Leistungen und<br />

beson<strong>der</strong>es Engagement in <strong>der</strong> Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />

von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen durch vielfältige Sportund<br />

Fitnessangebote.<br />

10


<strong>Unser</strong> Winter - Newsletter<br />

„Tulpen für Brot“<br />

Nach <strong>der</strong> Anmeldung bekamen wir von <strong>der</strong> Aktion „Tulpen<br />

für Brot“ 500 Tulpenzwiebeln zugeschickt. Es gab<br />

kleine Ausweise für die Kin<strong>der</strong>, die sie berechtigten, die<br />

Zwiebeln zu versorgen, dazu Flyer für die Eltern und<br />

Erziehungsberechtigten. Sie konnten dann welche bestellen.<br />

Für 60 Cent das Stück verkauften wir die meisten<br />

Zwiebeln in Neu Darchau. Wir teilten uns in drei<br />

Gruppen mit jeweils einem Erwachsenen auf. Dann<br />

zogen wir durch Neu Darchau. Wir verkauften alle Tulpenzwiebeln.<br />

Weil es noch Bestellungen gab, mussten<br />

noch 300 Tulpenzwiebeln nachbestellt werden. Wir erhielten<br />

auch einige Tulpen für die Schule, die wir im<br />

Hochbeetgarten und in <strong>der</strong> grünen Oase einpflanzten.<br />

Bewegungspaket<br />

Wir haben ein Muuvit-Bewegungspaket gewonnen, mit<br />

Ball, Frisbee, Jonglierbällen und einem Springseil. Muuvit<br />

ist ein Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung,<br />

Bewegungsmotivation und Lernen. Es ist mit dem Spiel<br />

„Stadt Land Fluss“<strong>aus</strong>gestattet, welches in Gruppenarbeit<br />

gespielt wird und das Allgemeinwissen för<strong>der</strong>t. Die Kin<strong>der</strong><br />

sitzen dabei nicht nur am Platz, son<strong>der</strong>n können einan<strong>der</strong><br />

helfen und an einer Europakarte o<strong>der</strong> in Nachschlagewerken<br />

nachschauen, um die passenden Begriffe zu finden.<br />

Smartboards im Klassenraum <strong>der</strong> 3./4. Klasse<br />

Europäische Städte kennenlernen mit dem Muuvit Programm:<br />

Das Smartboard liefert das fast als Kinoansicht.<br />

Dieses Jahr Thema Europa – letztes Jahr war es<br />

Deutschland. Für 10 Bewegungsminuten erhalten die<br />

Kin<strong>der</strong> einen Punkt. (Es zählen auch Alltagsbewegungen<br />

dazu.) Die Punkte werden von <strong>der</strong> Lehrerin<br />

A. Schulze addiert und in das Programm eingegeben.<br />

Dann werden Reiseziele freigeschaltet und über das<br />

iPad <strong>der</strong> Sachunterrichtslehrerin mit dem Smartboard<br />

verbunden, so dass alles besser zu sehen und zu lesen<br />

ist. Es gibt Informationen und Quizrätsel und dadurch<br />

auch die Möglichkeit einer Schülerin, zum Beispiel eine<br />

Postkarte zu schicken.<br />

Klasse 2000<br />

Wir arbeiten weiterhin mit dem Klasse-2000-Programm<br />

und werden dabei unterstützt von <strong>der</strong> Gemeinde,<br />

die die Hälfte <strong>der</strong> Summe gesponsert hat. Es<br />

fehlt aber noch Geld.<br />

Es wurden Kooperationen vereinbart<br />

• mit dem PSV Pferdesportverein Hitzacker<br />

Ein Schnuppertag pro Halbjahr im Reitstall:<br />

Dazu gehören Pflege, Haltung <strong>der</strong> Pferde und Reiten.<br />

Als Gegenleistung ein Zirkusauftritt mit dem Zirkuszelt<br />

und dem Schulzirkus Lillibee.<br />

• mit <strong>der</strong> SVE Neu Darchau<br />

Verbunden damit ist die Nutzung des Sportplatzes<br />

samt aller Geräte sowie zweimal Jährlich ein Schnuppertraining-Angebot<br />

des SVE.<br />

Als Gegenleistung ein Zirkusauftritt mit dem Zirkuszelt<br />

und dem Schulzirkus Lillibee.<br />

• mit <strong>der</strong> Kita <strong>Elbufer</strong>zwerge besteht diese bereits:<br />

Frisch gekochter Mittagstisch fünf mal in <strong>der</strong> Woche<br />

für die Krippen-, Kita- und Hortkin<strong>der</strong>.<br />

Gemeinsam erarbeitetes Brückenkonzept für die zukünftigen<br />

Schüler und Schülerinnen.<br />

Gemeinsam erarbeitetes Hygienekonzept zur Gewährleistung<br />

des Angebotes unter Pandemiebedingungen.<br />

Gemeinsame Planungen und Teilnahme an Festen. Regelmäßige<br />

Zirkusvorführungen in o<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Turnhalle.<br />

Eine neue Kooperation bahnt sich an mit Elbdorf Aktiv.<br />

Die Schulkin<strong>der</strong> nutzen den Klangschalenpark für<br />

kleine Ausflüge. Picknick im Klangschalenpark an den<br />

Paletten-Möbeln auf <strong>der</strong> Fährwiese.<br />

Als Gegenleistung Plattdütsche Riemels usw. For dee<br />

Elbdorf Aktiv Party und Zirkusauftritt mit dem Zirkuszelt<br />

und dem Schulzirkus Lillibee; z. B. zur Eröffnung<br />

<strong>der</strong> Kulturellen Landpartie o<strong>der</strong> zu einem Sommerfest<br />

o<strong>der</strong> ähnliches.<br />

Zirkusarbeit: Leon Beilke gibt Hilfestellung am Drahtseil<br />

Zum eigenen Zirkuszelt (8 m Durchmesser) haben wir<br />

schon berichtet und möchten mit herzlichem Dank<br />

nachtragen, dass 2500 € vom Hutkassegeld des Kijuzi<br />

Zetzewitz gespendet wurden. Außerdem haben wir<br />

noch 500 € erhalten von <strong>der</strong> Sparkasse Uelzen Lüchow-<br />

Dannenberg für ein selbstgebautes Holzgestell, das<br />

vor den Eingangsbereich des Zeltes zu stellen ist o<strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Turnhalle aufgestellt werden kann und so für ein<br />

zirkusgerechteres Ambiente sorgt.<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

11


Kin<strong>der</strong>garten Neu Darchau<br />

<strong>Unser</strong>e Öffnungszeiten:<br />

Krippengruppe: 8:00 – 13:30 h<br />

Son<strong>der</strong>öffnungszeit: 7:30 – 8:00 h / 13:30 – 16:00 h<br />

Elementargruppe: Ganztägig von 8:00 – 16:00 h<br />

Son<strong>der</strong>öffnungszeit: 7:30 – 8:00 h<br />

Kleine Hortgruppe: 12:30 – 16:30 h<br />

Ferienbetreuung: 8:00 – 16:00 h<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätte „<strong>Elbufer</strong>zwerge“<br />

<strong>Elbufer</strong>straße 12 | 29490 Neu Darchau<br />

Telefon: 05853/980055<br />

E-mail: kita-elbuferzwerge@paritaetischer.de<br />

Die Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Elbufer</strong>zwerge Neu Darchau<br />

Träger: Paritätischer Wohlfahrtsverband Nie<strong>der</strong>sachsen e.V. | Leitung: Martina Klute<br />

Wir Hortkin<strong>der</strong> und unsere Elbe<br />

Wer sagt, an die Elbe gehen sei langweilig<br />

und immer dasselbe, kann<br />

sich von uns Hortkin<strong>der</strong>n eine ganz<br />

an<strong>der</strong>e Sicht auf diesen Elbkilometer<br />

an <strong>der</strong> Neu Darchauer Fähre zeigen<br />

lassen. Wir haben hier schon viele<br />

neue Orte entdeckt, Naturmaterialien<br />

gesammelt und dabei tolle Erlebnisse<br />

und Erfahrungen gemacht.<br />

Am liebsten wan<strong>der</strong>n wir Hortkin<strong>der</strong><br />

am Deich entlang und erkunden<br />

Buhne für Buhne. Dort sind wir oft<br />

auf <strong>der</strong> Suche nach Biberstöckern,<br />

die sehen immer ganz verschieden<br />

<strong>aus</strong>. Manche sind groß und dünn,<br />

manche sind kurz und dick. Manchmal<br />

finden wir lei<strong>der</strong> keine neuen<br />

Stöcker, weil das <strong>Wasser</strong> zu hoch ist<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Biber woan<strong>der</strong>s seinen Bau<br />

angelegt hat. Dann sammeln wir<br />

stattdessen Glitzersteine, Schilf o<strong>der</strong><br />

was uns sonst noch Tolles begegnet.<br />

Wir wissen von unseren Erzieher*innen,<br />

die immer mit uns unterwegs<br />

sind, dass die Elbe auch ein gefährlicher<br />

Fluss ist, darum sind wir an den<br />

Buhnen immer beson<strong>der</strong>s vorsichtig.<br />

Auf den kleinen Trampelpfaden<br />

und Wegen dorthin wachsen auch<br />

kleine Dornenranken, an denen wir<br />

hängen bleiben o<strong>der</strong> stolpern können,<br />

wenn wir nicht aufpassen.<br />

Bei unseren Wan<strong>der</strong>ungen haben<br />

wir schon öfter die Seeadler beobachten<br />

können, die ihre Kreise über<br />

<strong>der</strong> Elbe ziehen. Beim Spielen am<br />

Elbstrand gibt es viele kleine Fische<br />

ganz nah am Ufer zu beobachten<br />

und manchmal finden wir auch einen<br />

Krebs. Letztens haben wir auch<br />

einen Gummistiefel gefunden, den<br />

konnten wir zwar nicht gebrauchen,<br />

dafür war das ziemlich lustig!<br />

Bei unseren Überfahrten auf <strong>der</strong> Fähre<br />

sind die Leute sehr geduldig mit<br />

uns, wenn wir an manchen Tagen<br />

mehrere Male hin und her fahren,<br />

weil sich so am besten die Fähre mit<br />

Motor, Schranke, Anlegen und Ablegen<br />

beobachten und erkunden lässt.<br />

Manchmal sind auch ganz beson<strong>der</strong>e<br />

Fahrzeuge auf <strong>der</strong> Fähre wie zum<br />

Beispiel Krankenwagen o<strong>der</strong> riesige<br />

Erntemaschinen.<br />

12


Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Seniorentagesstätte<br />

Gefühle – fühlen.<br />

Mensch sein, Mensch bleiben. Leben – leben.<br />

Dann können wir kaum glauben, dass die überhaupt<br />

drauf passen und die Fähre nicht untergeht. Erst vor<br />

kurzem haben wir den Klangschalenpark an <strong>der</strong> Fähre<br />

entdeckt. Jetzt gibt es sogar was für die Ohren!<br />

Ganz gleich ob im Sommer am Elbstrand zum Sandburgen<br />

bauen o<strong>der</strong> zu den kühleren Jahreszeiten:<br />

Wir finden die Elbe einfach toll.<br />

Für die Hortgruppe, Jutta Beer und Jannik Steckelberg<br />

Die Seniorentagesstätte ist eine gemeinnützige Einrichtung<br />

für Menschen, die Betreuung und Versorgung brauchen<br />

und weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung leben<br />

wollen. Die Seniorentagesstätte können ältere Menschen<br />

besuchen, die zu H<strong>aus</strong>e leben, die am Tag auf Hilfe angewiesen<br />

sind <strong>der</strong>en Angehörige Entlastung brauchen.<br />

​<br />

Tagesbetreuung: Mo. - Fr. 11 - 17 Uhr<br />

Die Kosten dafür werden in <strong>der</strong> Regel von den Pflegekassen<br />

übernommen.<br />

Telefon: 05855 623 o<strong>der</strong> Mobil: 0160 1898831<br />

Email: seniorenhalt@seniorenhalt.de<br />

www.seniorenhalt-roehrs.de<br />

Das Jugendzentrum Neu Darchau<br />

Das Jugendzentrum ist geöffnet.<br />

Mittwoch bis Freitag geöffnet.<br />

Mittwoch: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />

Donnerstag: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />

Freitag: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />

Ferienprogramm:<br />

In den Oster-, Sommer- und<br />

Herbst-Ferien werden beson<strong>der</strong>e<br />

Aktivitäten angeboten, wie<br />

z.B. Filmnächte, Beachvolleyballturniere<br />

und Grillabende.<br />

Der Außenbereich des Jugendzentrums<br />

wird neu gestaltet:<br />

Geplant ist ein Sonnensegel,<br />

Palettenmöbel und die Graffiti-<br />

Wand wird auch erweitert.<br />

Das tägliche Programm<br />

Billiardtisch und Kicker<br />

Mittwoch:<br />

15.00 Uhr bis 17.00 Uhr: Schularbeitenhilfe<br />

17.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Mädchen am PC<br />

18.30 Uhr bis 21.00 Uhr: Brettspielabend<br />

Donnerstag:<br />

15.00 Uhr bis 17.00 Uhr: Koch AG<br />

17.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Werkstatt ( Projekte zum<br />

Thema Naturschutz und Holzarbeiten )<br />

18.00 Uhr bis 21.00 Uhr: Brettspiele, Kickermatch<br />

und vieles mehr …<br />

Freitag:<br />

16.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Brettspiel, Playstation, X-Box<br />

Runde für Kids ab acht Jahren<br />

18.00 Uhr bis 20.00 Uhr: Brettspiel, Playstation, X-Box<br />

Runden für Kids ab 16 Jahren<br />

18.00 Uhr bis 21.00 Uhr:<br />

Der Magic-Spieler-Club trifft sich.<br />

Kicker- und Billardtisch/Tischtennis können täglich<br />

genutzt werden, es gibt die gut sortierte Spielesammlung<br />

o<strong>der</strong> Ecken, in denen abgechillt werden<br />

kann. Für Probleme o<strong>der</strong> Sonstiges gibt es im Juz immer<br />

ein offenes Ohr und fundierte Hilfe.<br />

Schularbeitenhilfe und/o<strong>der</strong> Hilfe beim Bewerbungsschreiben<br />

bieten wir nach Absprache an. Wir haben für<br />

den Außenbereich ein Volleyball- Spielfeld errichtet.<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

13


Kirchengemeinde Neu Darchau<br />

Kirche Neu Darchau | Kirche Drethem | Kirche Wietzetze<br />

Pastorin Daniela Hennings | Kirchweg 15 | 29490 Neu Darchau | 05853/272 | daniela.hennings@evlka.de<br />

Fotos: Christian Fischer<br />

Fotoquelle: commons.wikimedia.org<br />

„Verborgene Bücher“ <strong>der</strong> Bibel – Winterkirche 2022<br />

16.01.2022 10:30 Uhr<br />

Hitzacker: Judit – Schriftgelehrte o<strong>der</strong> femme fatale?<br />

Pn. Kempe/ Lekt. Karminke<br />

Wibbese: Blind für die Zukunft? (Tobit),<br />

P. Gierow/ Präd. Meier<br />

23.01.2022 10:30 Uhr<br />

Lenzen: Jesus Sirach - Was nützlich ist zu lesen – o<strong>der</strong>?!<br />

Pn. Hennings/Lekt. Seifert<br />

Gülden: Judit - Schriftgelehrte o<strong>der</strong> femme fatale?<br />

Pn. Kempe/ Lekt. Karminke<br />

©D.Hennings<br />

Sie sind u.a. Stoff für Krimis und doch wissen viele nur<br />

wenig über sie: die Apokryphen. Was steht in den Texten?<br />

Warum sollte man sie heute noch lesen?<br />

Das griechische Wort „apokryph“ bedeutet auf Deutsch<br />

so viel wie „verborgen“. Apokryphen sind Texte, die sich<br />

auf die Schriften <strong>der</strong> Bibel beziehen/ ihnen ähneln,<br />

aber kein Teil des Bibel-Kanons geworden sind. Neugierig<br />

geworden? Dann besuchen Sie uns doch:<br />

– auf dem digitalen Weg: „erste kurze Gedanken zu<br />

den verborgenen Büchern <strong>der</strong> Bibel“ unter<br />

https://evangelisch-im-wendland.de o<strong>der</strong> vimeo.com/<br />

wendlandkirche<br />

– und bei den Gottesdiensten <strong>der</strong> Winterreise<br />

in <strong>der</strong> Region Nord:<br />

30.01.2022 10:30 Uhr<br />

Hitzacker: Blind für die Zukunft? (Tobit),<br />

P. Gierow/ Präd. Meier<br />

Riebrau: Susanna im Bade (Stücke zu Daniel)<br />

P. Rohlfing<br />

06.02.2022 10:30 Uhr<br />

Neu Darchau: Susanna im Bade (Stücke zu Daniel),<br />

P. Rohlfing/ Präd. Meier<br />

Wibbese : Jesus Sirach - Was nützlich ist zu lesen– o<strong>der</strong>?!<br />

Pn. Hennings/Lekt. Seifert<br />

13.02.2022 10:30 Uhr<br />

Breselenz: Jesus Sirach und die Sache mit <strong>der</strong> Zivilcourage.<br />

Regionalbischof Dr. Stephan Schaede<br />

20.02.2022 10:30 Uhr Hitzacker<br />

„Best of“ Winterkirche 2022<br />

18:00 Uhr Riebrau<br />

„Best of“ Winterkirche 2022<br />

14


„Kloogschieter“ die Kin<strong>der</strong>seite<br />

Spieletipps und Trends von Fips!<br />

Spiel & Spaß ist keine Frage des Alters!<br />

Cooler Flipper – selbst gebaut!<br />

Smartivity heißt diese Spiel-, Bau- und Experimentierreihe.<br />

Hier wird nicht einfach ein fertiges Spielzeug gekauft,<br />

son<strong>der</strong>n ein B<strong>aus</strong>atz dafür. Hört sich doch gut<br />

an, o<strong>der</strong>?<br />

Wir haben die Smartivity Pinball Machine – einen kleinen<br />

Tischflipper – mal selbst aufgebaut und für euch<br />

getestet. Alles, was gebraucht wird, ist in <strong>der</strong> Packung<br />

enthalten. Die Holzbauteile sind vorgestanzt und<br />

müssen nur her<strong>aus</strong>gedrückt werden. Während des Zusammensetzens<br />

<strong>der</strong> 327 Holzteile, Gummibän<strong>der</strong> und<br />

Murmeln nach Anleitung lernt und versteht man quasi<br />

nebenbei, wie <strong>der</strong> Flipper funktioniert und warum. Das<br />

macht den Aufbau interessant und spannend. Wir finden<br />

die Anleitung übersichtlich und unproblematisch,<br />

das Set ist empfohlen ab 8 Jahren.<br />

Und dann steht er da, unser selbstgebauter Flipper<br />

und lässt sich richtig gut spielen. Die Murmeln werden<br />

ins Spielfeld geschossen, die Flipperarme funktionieren<br />

gut und es gibt coole Hin<strong>der</strong>nisse, die auch noch<br />

variiert werden können. Wenn sich ein Teil löst, können<br />

wir es leicht selbst reparieren, denn wir wissen ja, wie<br />

es gebaut wurde ;-)<br />

Es gibt noch mehrere an<strong>der</strong>e tolle Sets, z.B. mit einer<br />

Musikmaschine, einer mechanischen Hand o<strong>der</strong> einer<br />

Kugelbahn. Daumen nach oben für diese tolle Spielreihe!<br />

Yoga-Spiele für Klein und Groß<br />

Gerade im Winter heißt es: In Bewegung bleiben und<br />

nicht zur Sofakartoffel werden!<br />

Wie wär´s mit Yoga? Damit Kin<strong>der</strong> und Erwachsene<br />

gleichzeitig Spaß an den Übungen haben können, gibt<br />

es Yogaspiele in verschiedenen Varianten. Yogi Fun z.B.<br />

baut die Figuren in Memo-, Domino- o<strong>der</strong> Würfelspiele<br />

mit Bil<strong>der</strong>n ein. Die Spielregeln können natürlich wild<br />

variiert werden. So bleibt es vor allem auch für die<br />

Kleineren kurzweilig und interessant.<br />

Die Übungen brauchen nicht viel Platz und stärken<br />

Muskeln und die Balance von Körper und Geist.<br />

Na, dann los!<br />

FIPS Lüneburg, Inh. Friedrich Busch, Am Berge 37, 21335 Lüneburg, Tel. 04131-404769, Fax. 04131-402098, www.fips-laden.de, info@fips-laden.de<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

15


Freiwillige Feuerwehr<br />

Mit dem Preisgeld wird u.a. die Beklebung <strong>der</strong> Einsatzfahrzeuge im Kampagnen-Design finanziert. (Foto: FF Gülden)<br />

Kreisfeuerwehrverband Lüchow-Dannenberg<br />

ist EngagementGewinner 2021<br />

10.000 EUR Preisgeld kommen <strong>aus</strong> Neustrelitz<br />

Dannenberg (hbi) Bereits zum zweiten Mal innerhalb<br />

von nur zwei Wochen wurde <strong>der</strong> Kreisfeuerwehrverband<br />

Lüchow-Dannenberg für seine her<strong>aus</strong>ragende<br />

Imagekampagne „112 Prozent Ehrenamt – MACH<br />

MIT!“ <strong>aus</strong>gezeichnet. Am vergangenen Samstag wurde<br />

<strong>der</strong> mit 10.000 EUR dotierte „EngagementGewinner<br />

2021“ verliehen. Einer <strong>der</strong> 50 begehrten Preise<br />

ging an den Kreisfeuerwehrverband.<br />

Nachwuchsgewinnung überzeugt.“ zeigt sich Feuerwehrsprecher<br />

Heiko Bieniußa glücklich nach <strong>der</strong><br />

Preisverleihung. Der Preis „EngagementGewinner“<br />

ist mit 10.000 EUR einer <strong>der</strong> höchstdotiertesten Ehrenamtspreise<br />

in Deutschland und wurde in diesem<br />

Jahr zum ersten Mal von <strong>der</strong> Deutschen Stiftung für<br />

Engagement und Ehrenamt vergeben. Diese Stiftung<br />

wurde im vergangenen Jahr von <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland gegründet und soll vor allen Dingen das<br />

ehrenamtliche Engagement im ländlichen, strukturschwachen<br />

Raum för<strong>der</strong>n.<br />

Kreisbrandmeister Cl<strong>aus</strong> Bauck betonte die Wichtigkeit<br />

einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit in Verbindung<br />

mit <strong>der</strong> Nachwuchsgewinnung. „Wir wollen den Leuten<br />

zeigen, was wir bei <strong>der</strong> Feuerwehr machen, wie Feuerwehr<br />

funktioniert und dass es ein tolles Ehrenamt ist.<br />

Kreisbrandmeister Cl<strong>aus</strong> Bauck und sein Pressesprecher Heiko Bieniußa<br />

präsentieren stolz die Auszeichnungen <strong>der</strong> letzten Wochen: den NDR Ehrenamtspreis<br />

und den EngagementGewinner 2021“ (Foto: Mirko Tügel)<br />

„Wir mussten uns bei diesem Preis nicht durch die Publikumsabstimmung<br />

zittern, son<strong>der</strong>n haben die Jury<br />

von Anfang an mit unserer Idee einer nachhaltigen<br />

Auch Vertreter <strong>aus</strong> dem Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes<br />

verfolgten gespannt die Preisverleihung (Foto: Sonja Petersen)<br />

16


Pressestelle<br />

Kreisfeuerwehrverband e.V. – Breite Str. 68 – 29468 Bergen/D.<br />

Nah am <strong>Wasser</strong> gebaut – Die <strong>Wasser</strong>rettung <strong>der</strong><br />

Kreisbereitschaft 1<br />

Auch wenn es nicht Ziel <strong>der</strong> Kampagne ist, Preise zu gewinnen,<br />

sei diese Auszeichnung ein deutliches<br />

Heiko Bieniußa<br />

Pressereferent im Kreisfeuerwehrverband<br />

Lüchow-Dannenberg e.V.<br />

Signal,<br />

Feuerwehr ist vielfältig, Feuerwehr ist abwechslungsreich –<br />

Breite Straße 68<br />

29468 Bergen an <strong>der</strong> Dumme<br />

dass<br />

Feuerwehr<br />

man<br />

ist eben nicht<br />

doch<br />

nur Feuer<br />

einiges<br />

löschen. Heute<br />

richtig<br />

stellen wir mit<br />

gemacht habe. Auch die<br />

<strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>rettung <strong>der</strong> Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg eine<br />

E-Mail: presse@kfv-dan.de<br />

beson<strong>der</strong>e Einheit vor.<br />

Web: www.kfv-dan.de<br />

Mitglie<strong>der</strong>entwicklung <strong>der</strong> letzten zwei Jahre zeigt<br />

deutlich, dass man erfolgreich gegen die Folgen des<br />

demografischen Wandels anarbeite.“Auch in diesem<br />

Fall wird das gewonnene Preisgeld in die Nachwuchsgewinnung<br />

fließen und sichert so den Fortbestand<br />

Bergen an <strong>der</strong> Dumme, 29.03.2021<br />

Boote in den Feuerwehren im Landkreis gibt es schon recht lange.<br />

Die kreisweite Einheit „<strong>Wasser</strong>rettung“ gibt es seit 2004. Nachdem mehrere Einsätze auf <strong>der</strong> Elbe,<br />

u.a. ein Bootsbrand mit zwei Toten bei Penkefitz, die Feuerwehren im Landkreis im Jahr 2003<br />

beschäftigten, begannen sich Verantwortliche <strong>der</strong> Bootswehren im Kreis Gedanken über eine<br />

zentrale Koordinationsstelle für Notfälle am und im <strong>Wasser</strong> zu bilden. So entstand die<br />

<strong>Wasser</strong>rettung. Anfangs noch „Bootswesen“ danach als „Son<strong>der</strong>einheit <strong>Wasser</strong>rettung <strong>der</strong><br />

Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg“ betitelt, war sie <strong>der</strong> Kreisfeuerwehr-Bereitschaft 1 (KFB1)<br />

angeglie<strong>der</strong>t. Seit 2013 ist die <strong>Wasser</strong>rettung <strong>der</strong> 5. Zug <strong>der</strong> KFB 1. Die Einheit setzt sich <strong>aus</strong> den<br />

Ortswehren zusammen, die allesamt nah am <strong>Wasser</strong> gebaut sind: Neu Darchau-Schutschur,<br />

Hitzacker, Damnatz, Gorleben, Gartow und Lüchow. Auch die kreisfremde Ortswehr <strong>aus</strong> Dömitz<br />

<strong>der</strong> wird bei Kampagne Einsätzen auf <strong>der</strong> Elbe mitalarmiert. für die „Dömitz nächsten schließt eine gewaltige Jahre. Lücke an <strong>der</strong><br />

wasserlastigen Kreisgrenze“, berichtet Andreas Lenz, <strong>der</strong> von Anfang an als Zugführer und seit<br />

2019 als Stellvertreter des jüngeren Kollegen Daniel Hoch, die Einheit betreut. Die beiden sind ein<br />

eingespieltes Team und verantwortlich für die zentrale Ausbildung, für die Planung praktischer<br />

Dienste und einer gemeinsame Jahresübung. Im Einsatzfall sind sie die Fachmänner für Beratung<br />

und Koordination und stehen als Bindeglied zwischen Einsatzleitung und den Männern und Frauen<br />

auf dem <strong>Wasser</strong>. Die Übungs- und Einsatzszenarien sind dabei sehr vielfältig: Brände auf<br />

Sportbooten und Binnenschiffen, in Uferzonen, die nur vom <strong>Wasser</strong> zu erreichen sind,<br />

Personenrettung o<strong>der</strong> -suche, Technische Hilfeleistung auf dem <strong>Wasser</strong> o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Transport<br />

von Sandsäcken bei Hochwasserlagen – sind nur einige mögliche Aufgaben. Auch beim Verlegen<br />

von Ölsperren kommen die Boote zum Einsatz. Die speziellen Inhalte in Theorie und Praxis für<br />

die Ausbildung und die regelmäßig stattfindenden Übungsdienste haben sich die Verantwortlichen<br />

über die Jahre selbst zusammengestellt. Darüber hin<strong>aus</strong> haben sie spezielles Kartenmaterial und<br />

Checklisten für die verschiedenen Einsatzszenarien erarbeitet, die im Einsatzfall einen schnellen<br />

Überblick über die erfor<strong>der</strong>liche Ausstattung gewährleisten. „Wir haben uns über die Jahre<br />

Gedanken gemacht um für jeden Einsatzfall gut vorbereitet zu sein“, erklärt Andreas Lenz das<br />

Vorgehen. So wird gewährleistet, dass auf allen sieben Booten <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>rettung <strong>der</strong> gleiche<br />

Wissens- und Materialstand herrscht.<br />

Die über 40-köpfige Truppe ist über die Jahre zusammengewachsen. Grund dafür ist auch ihr<br />

bislang größter Einsatz im Jahr 2013. Während des Jahrhun<strong>der</strong>thochwassers war <strong>der</strong> 5. Zug <strong>der</strong><br />

KFB 1 für die gesamte Elbe zuständig. Koordination aller <strong>Wasser</strong>rettungskräfte (Feuerwehr, DRK,<br />

DLRG und THW), Personenrettung, technische Hilfeleistung – „Es war eine harte Zeit. Wir waren<br />

jeden Tag mindestens 12 Stunden im Einsatz“, erinnert sich Daniel Hoch. „Es hat aber auch sehr<br />

viel Spaß gemacht“, fügt Andreas Lenz abschließend hinzu.<br />

Der niedrige Pegelstand <strong>der</strong> Elbe verän<strong>der</strong>t die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>rettung: Die Einsätze sind<br />

weniger geworden, die Jahresübung fiel wegen <strong>der</strong> Corona-Pandemie buchstäblich ins <strong>Wasser</strong>.<br />

Auch Landrätin Dagmar Schulz war anlässlich <strong>der</strong> digitalen<br />

Preisverleihung in <strong>der</strong> Feuerwehrtechnischen Zentrale<br />

(FTZ) in Dannenberg anwesend. Sie hob die Bedeutung<br />

dieses Preises für die Feuerwehr aber auch für den<br />

gesamten Landkreis Lüchow-Dannenberg hervor: „Damit<br />

wird das große Engagement <strong>der</strong> Kreisfeuerwehr zur<br />

Anwerbung von Nachwuchskräften belohnt und verdient<br />

gewürdigt. Allen Beteiligten ein großer Dank für<br />

den unermüdlichen Einsatz im Ehrenamt und das stetige<br />

Bemühen, die Einsatzbereitschaft <strong>der</strong> Feuerwehr<br />

auch zukünftig sicherstellen zu können.“ Sie mahnte<br />

aber auch, dass es nun an den Kommunen sei, die<br />

Feuerwehren in Sachen Ausstattung und Ausrüstung<br />

zukunftsfähig <strong>aus</strong>zustatten und das Engagement zur<br />

Nachwuchsgewinnung entsprechend zu würdigen.<br />

Landrätin Dagmar Schulz war eine <strong>der</strong> ersten Gratulanten zu <strong>der</strong> verdienten<br />

Auszeichnung (Foto: Florian Schulz)<br />

Es sei ganz und gar keine Selbstverständlichkeit, dass<br />

sich <strong>der</strong> Verband um die Nachwuchsgewinnung kümmere,<br />

da müssen von den Trägern des Brandschutzes<br />

auch etwas zurückkommen. Corona-konform unter<br />

strenger Anwendung <strong>der</strong> 2G-plus Regel wurde die Preisverleihung<br />

in <strong>der</strong> FTZ mit insgesamt 15 Gästen verfolgt.<br />

Neben Feuerwehrkamerad:innen und <strong>der</strong> Landrätin<br />

folgten auch Vertreter <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft, Unterstützer<br />

und Sponsoren <strong>der</strong> Kampagne <strong>der</strong> Einladung.<br />

"Werde jetzt Teil einer großen Familie!"<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

17


Marienau | Dahlenburg<br />

"Bewegung ist meine Leidenschaft."<br />

Gaby Hinrichs<br />

Mit Bewegung zu mehr Lebensqualität<br />

zu kommen, das bringt Gaby Hinrichs<br />

in Ihren Kursen interessierten<br />

Menschen bei und zeigt, dass man dabei<br />

sehr viel Freude empfinden kann.<br />

Bei einer Aufführung des Zirkusworkshops<br />

<strong>der</strong> Marienauer Schule habe<br />

ich Gaby Hinrichs in Aktion gesehen.<br />

Eine sehr sportliche, energiegeladene<br />

Frau, <strong>der</strong> man ihre Leidenschaft sofort abnimmt. „Seit<br />

20 Jahren bin ich als pädagogische Mitarbeiterin im<br />

Bereich Sport und Bühne in <strong>der</strong> Internatsschule Marienau<br />

tätig. Ich bin 57 Jahre alt, verheiratet und habe<br />

2 Kin<strong>der</strong>. Im Verein, in <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> im Rehabilitationssport<br />

ist Bewegung mein Zuh<strong>aus</strong>e. Für mich setzt<br />

es große Motivation und Lebensenergie frei, Ziele zu<br />

verfolgen und manchmal auch nicht anzukommen<br />

o<strong>der</strong> Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen anzunehmen, um zu spüren,<br />

was alles möglich ist."<br />

„Denken ist wie Ru<strong>der</strong>n gegen den Strom.<br />

Sobald man aufhört, treibt man zurück!“nach Laotse<br />

Eine Infoveranstaltung mit ihr zum Thema Lerncoaching<br />

im Rahmen eines Elternabends brachte mich<br />

darauf, diese Informationen hier in <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong><br />

mit den Lesern zu teilen. Meine Tochter hat an<br />

einem Lerncoaching Kurs teilgenommen und ich konnte<br />

bisher viele interessante und auch komische, unterhaltsame<br />

Wege des Lernens mitbekommen.<br />

Life Kinetik<br />

Life Kinetik ist ein ganzheitliches, spielerisches Training<br />

zur Gehirnentfaltung für jedes Alter, unabhängig<br />

davon, wie fit man ist. Es umfasst ungewöhnliche und<br />

leichte Bewegungen sowie eine ganze Menge Spaß!<br />

Dabei wird keine Übung solange trainiert, bis eine Automatisierung<br />

eintritt. Durch visuelle, auditive, taktile<br />

und koordinative Aufgaben wird das Gehirn gezwungen,<br />

neue Verbindungen zwischen den Gehirnzellen zu<br />

schaffen.<br />

Ebenso richtet sich Life Kinetik an Personen mit Bewegungseinschränkungen,<br />

Sehstörungen, Long Covid,<br />

Behin<strong>der</strong>ungs- und Krankheitsformen im Bereich <strong>der</strong><br />

Neurologie wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson,<br />

Poliomyelitis, Schlaganfall, Demenz.<br />

Kurse finden in Dahlenburg und Neetze statt.<br />

Weitere Informationen und Termine finden Sie auf<br />

<strong>der</strong> Webseite: www.gaby-bewegung.de o<strong>der</strong> unter<br />

Telefonnummer: 05851 602601<br />

Mobil: 0151 41211963<br />

Lerncoaching<br />

Lerncoaching ist etwas grundsätzlich an<strong>der</strong>es als<br />

Nachhilfe o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>unterricht. Je<strong>der</strong> soll mit seinen<br />

Stärken, Schwächen und Vorlieben wahrgenommen<br />

und geför<strong>der</strong>t werden. Ziel ist, sich den Lernstoff künftig<br />

selbst und vor allem gerne und freiwillig zu erarbeiten.<br />

Hierbei wird versucht, Blockaden zu lösen, um die<br />

Motivation wie<strong>der</strong> zu erwecken. Es handelt sich um<br />

ein Set an Methoden, die sich u.a. <strong>aus</strong> folgenden Bereichen<br />

zusammensetzen:<br />

1. Intrinsische Lernmotivation<br />

• Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein för<strong>der</strong>n<br />

• Autonomie und Zugehörigkeit för<strong>der</strong>n<br />

• die Lernfreude entdecken<br />

2. Arbeitsorganisation und Lerntechniken:<br />

• Lernziele setzen und wie kann ich diese erreichen<br />

• Lernpläne erstellen<br />

• Mindmaps erstellen<br />

• Lange Zahlenreihen merken<br />

(spielerisches Umgehen mit Zahlen)<br />

• Lernbeson<strong>der</strong>heiten verstehen und annehmen<br />

(Prüfungsangst, auf unterschiedliche Lerntypen<br />

eingehen, negative Glaubenssätze auflösen<br />

• Ressourcen entdecken<br />

(eigene Stärken bewusst machen)<br />

3. Gedächtnistechniken<br />

• Einhornliste<br />

• Körperliste<br />

• Autoliste<br />

• Lociliste<br />

4. Weitere Techniken<br />

• Vokabeltechnik<br />

• Speedreading<br />

• Und an<strong>der</strong>e Kreativitätstechniken<br />

Ein kleiner Einblick zu den Techniken<br />

• Wir alle verlernen das Abspeichern von Informationen,<br />

obwohl wir so viel Zugang zu Wissen haben wie<br />

nie zuvor. Durch den Einsatz digitaler Medien brauchen<br />

wir selbst uns nicht mehr so viel zu merken, wie<br />

z.B. Telefonnummern, Geburtstage, Orientierung im<br />

Straßenverkehr … Wir können ja alles nachschauen!<br />

• Wir erinnern uns, wenn Erlebnisse visualisiert werden,<br />

uns emotional berühren, wenn sie Eigenschaften haben<br />

wie: interessant, spannend, witzig, traurig, überlebensnotwendig<br />

– o<strong>der</strong> einfach nur merkwürdig sind und bestimmte<br />

Assoziationen wecken.<br />

Das Gehirn mag gerne Bil<strong>der</strong>, unser Gedächtnis lebt<br />

von Bil<strong>der</strong>n – dieser Ansatz wird bei den Lerntechniken<br />

genutzt und angewandt.<br />

18


ÆLV<br />

Das Magazin von<br />

Nr. 04 | Januar 2022<br />

Die Hafenmeile Neu Darchau ist eröffnet<br />

Klangschalenpark und Ausstellungsgelände werden gern besucht<br />

Kultur • Nach den umfangreichen Bauarbeiten auf <strong>der</strong> Fährwiese im Somme sind Ende Oktober <strong>der</strong> Klangschalenpark Neu<br />

Darchau und das Open-Air-Ausstellungsgelände offiziell eingeweiht worden – und mit ihnen ein neuer Name für das Gebiet<br />

am <strong>Wasser</strong>: die „Hafenmeile Neu Darchau”. (ac)<br />

Um es vorweg zu nehmen: Das Fest wurde von allen Mitwirkenden<br />

als rundum gelungen bezeichnet, und auch die Rückmeldung<br />

von Gästen war durchweg positiv. Eröffnet wurde<br />

<strong>der</strong> Tag – wie schon <strong>der</strong> Wunde.r.punkt <strong>der</strong> Kulturellen Landpartie<br />

– von einigen Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Grundschule Neu Darchau.<br />

Nur Augenblicke nach dem Ende <strong>der</strong> Vorträge plattdeutscher<br />

Geschichten durch die Schulkin<strong>der</strong> lud die Künstlerin Ursula<br />

Blancke-Dau zur Midissage Ihrer Foto<strong>aus</strong>stellung „Connected<br />

/ Disconnected” auf das frisch renovierte Ausstellungsgelände<br />

zwischen Yachthafen und Fährhafen. Eine weitere<br />

Darbietung einer ortsansässigen Künstlerin war das Spiel<br />

am großen Gong von Odette El Ibiary. Im Anschluss hörte<br />

man die Zuhörer immer wie<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Kraft sprechen, die<br />

vom Crescendo <strong>der</strong> Performance <strong>aus</strong>ging.<br />

V Ultimativer Show-Act<br />

Einer <strong>der</strong> vielen Höhepunkte des Tages war das „Erdbeben in<br />

Neu Darchau”, von Dr. Erich Bäuerle gekonnt und augenzwinkernd<br />

durch den freien Fall und den dumpfen Aufschlag einer<br />

Metallkugel in Szene gesetzt. Ausgelöst wurde das „Erdbeben”<br />

durch das Kappen eines Halteseils mit <strong>der</strong> Axt! Im Anschluss<br />

an das „Erdbeben”<br />

begann eine von<br />

Erich Bäuerle geführte<br />

Wan<strong>der</strong>ung durch den<br />

neuen „Klangschalenpark<br />

Neu Darchau” – mit<br />

Vorführungen physikalischer<br />

Phänomene an<br />

den großen und kleinen<br />

Schalen.<br />

Im lockeren Tonfall und<br />

gespickt mit viel Information<br />

über das Programm<br />

und die Arbeiten<br />

am Projekt „Hafenmeile”<br />

führte Doris Krohn<br />

erneut gekonnt durch den Tag. Heiße und warme Getränke<br />

sowie Gegrilltes vom Schwenkrost rundeten den Tag<br />

schließlich ab und brachten die sehr kurze Saison dieses<br />

ohnehin schon kurzen Sommers zu einem gelungenen Abschluss.<br />

Wir freuen uns auf ein Wie<strong>der</strong>sehen mit Euch und<br />

Ihnen in <strong>der</strong> Hafenmeile Neu Darchau im nächsten Frühjahr!<br />

> Die folgenden vier Seiten sind mit <strong>der</strong> Möglichkeit zum Her<strong>aus</strong>nehmen in <strong>der</strong> Heftmitte platziert. Die Publikation wird vom Verein elbDORFaktiv e.V. eingebracht.


ÆLV<br />

Wilde Wiese gewünscht!<br />

Der Klangschalenpark dient auch dem Insektenschutz<br />

Dr. Immo Gottbehüt<br />

Artenvielfalt • Noch ist die Wiese, die den neuen „Klangschalenpark Neu Darchau“ umgibt, durch jahrelanges Befahren<br />

und den Einsatz falscher Mähwerkzeuge arm an Arten und Insekten. Der Verein elbDORFaktiv und das Netzwerk „Wilde<br />

Wiese Wendland“ wollen die Fläche nun insektengerecht entwickeln. Der Landschaftsökologe des Netzwerks, Dr. Immo<br />

Gottbehüt, sieht dabei durch<strong>aus</strong> Potenzial für Verbesserungen. Gottbehüt hat die Wiese zwischen Yachthafen und Fähranleger<br />

wenige Monate nach Sperrung für die Befahrung auf ihre Artenvielfalt begutachtet. Nun liegt das Ergebnis vor. (ac)<br />

Die Fläche liegt direkt an <strong>der</strong> Elbe, recht hoch über dem Mittelwasserspiegel<br />

und mit steil abfallenden Ufern. Der Standort<br />

ist somit als frisch/feucht beziehungsweise wechselfrisch/<br />

feucht und nährstoffreich einzustufen. Die Vegetation stellt<br />

sich als Mosaik – mit abnehmen<strong>der</strong> Häufigkeit – von <strong>aus</strong>dauernden,<br />

zum Teil recht hochwüchsigen (Ufer)-Unkrautfluren,<br />

artenarmer Gras-Dominanzfluren (viel Quecke), Trittrasen<br />

und einjährigen Unkrautfluren an lokal gestörten Bereichen<br />

dar. „Von einer Wiese im eigentlichen Sinne kann man<br />

nicht sprechen“, so Immo Gottbehüt, „typisch für die Lage<br />

an <strong>der</strong> Elbe ist dagegen das Vorkommen von Arten mit beson<strong>der</strong>er<br />

Bindung an den Fluss wie Flussuferpionierfluren<br />

und Stromtalarten.“ Von diesen beson<strong>der</strong>s zu erwähnen ist<br />

die Hochstaude Katzenschwanz (Leonurus marrubiastrum),<br />

die als gefährdet gilt (Rote Liste 3 in Nie<strong>der</strong>sachsen).<br />

„Die Ufer-Hochstaudenfluren haben einen hohen Wert für<br />

die Natur, sind aber in <strong>der</strong> vorliegenden Ausprägung mit relativ<br />

niedriger Artenvielfalt und hoher Deckung von wenigen<br />

konkurrenzstarken Arten wie Gräser und Brennnessel nicht<br />

unbedingt im vollen Umfang erhaltenswert und auch nicht<br />

zweckmäßig für die angestrebte Nutzung.“ Es biete sich daher<br />

an, Teilbereiche zu definieren, in denen die Hochstaudenfluren<br />

bestehen bleiben sollen. An<strong>der</strong>e Bereiche könnten<br />

in artenreiches Frisch- und Feuchtgrünland umgewandelt<br />

werden.<br />

In dem dreiseitigen Bericht von Dr. Gottbehüt werden viele<br />

Vorschläge zur Umwandlung und Entwicklung <strong>der</strong> Wiese<br />

gemacht. So sei für die Entwicklung <strong>der</strong> Hochstauden eine<br />

Erhöhung des Anteils <strong>der</strong> buntblumigen Hochstauden und<br />

Vermin<strong>der</strong>ung des Anteils konkurrenzstarker Gräser und <strong>der</strong><br />

Brennnessel sinnvoll. Denkbar wäre außerdem eine Nachsaat<br />

mit gesammeltem Saatgut <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Umgebung o<strong>der</strong> Mahdgutübertragung<br />

einer artenreichen Hochstaudenflur in <strong>der</strong><br />

Herbstmahd im Klangschalenpark<br />

Umgebung. Da an<strong>der</strong>erseits kaum Grünlandarten vorhanden<br />

sind, können artenreiche Bestände vermutlich nur entstehen,<br />

wenn Samenmaterial eingebracht wird – auch hier<br />

mittels Mahdgutübertragung von artenreichen Auenwiesen<br />

o<strong>der</strong> durch ein Elbhochwasser.<br />

Wünschenswert sei zudem eine jährlich zweimalige Mahd,<br />

wobei das Mahdgut immer abgeräumt werden sollte, um<br />

Verfilzung <strong>der</strong> Grasnarbe und übermäßige Nährstoffanreicherung<br />

zu verhin<strong>der</strong>n. Für ein insektenschonendes Mähen<br />

empfehle sich ein hocheingestellter Balkenmäher. Es sollte<br />

zudem darauf geachtet werden, nie den gesamten Bereich<br />

gleichzeitig zu mähen. Vielmehr sollten zehn bis zwanzig Prozent<br />

<strong>der</strong> Fläche ungemäht in den Winter gehen und erst im<br />

darauffolgenden Jahr gemäht werden.<br />

Auch kreatives Mähen sei wünschenswert: Buntblühende Bereiche<br />

und – weil als Schmetterlingswirtspflanze wertvoll –<br />

zum Teil auch Brennesselbestände sollten temporär <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Mahd <strong>aus</strong>gespart, dichte Grasbestände hingegen komplett<br />

abgemäht werden.<br />

Eine ganze Reihe von Empfehlungen hat <strong>der</strong> Verein elbDORFaktiv<br />

bei <strong>der</strong> diesjährigen Herbst-Mahd bereits umgesetzt. Aber:<br />

„Die Fläche scheint arm an auf dem ersten Blick auffallenden<br />

Insekten zu sein“, sagt Vereinsvorsitzen<strong>der</strong> Andreas Conradt.<br />

„Dies zu än<strong>der</strong>n, wird eine mehrjährige Aufgabe sein.“<br />

Fotos: S.1, 2, 4: Andreas Conradt, S.3:Tom Heinze<br />

20II


ÆLV<br />

LED-Laternen probehalber<br />

Neue Straßenbeleuchtung für Neu Darchau geplant<br />

Insektenschutz • Alte Straßenlaternen sind wahre Insekten-Killer, weil ihr weißes bis grünliches Licht und <strong>der</strong> hohe Anteil<br />

UV-Strahlung die Tiere anzieht und bis zur Erschöpfung umflattern lässt. Mit <strong>der</strong> geplanten Umrüstung auf LED-Leuchtmittel<br />

hat Neu Darchau die Chance, in Lüchow-Dannenberg Vorbild für eine insektenverträgliche Beleuchtung zu werden. (ac)<br />

Die Gemeinde Neu Darchau plant den Aust<strong>aus</strong>ch <strong>der</strong> heutigen<br />

Quecksilberdampflampen in den Straßenlaternen gegen<br />

LED-Leuchtmittel. Neben <strong>der</strong> Ausleuchtung selbst und<br />

<strong>der</strong> Einsparung von Energie und Kosten, sollten bei <strong>der</strong> Umrüstung<br />

auch Aspekte des Insektenschutzes und <strong>der</strong> Lichtverschmutzung<br />

bedacht werden. Alle Faktoren haben Auswirkungen<br />

sowohl auf die Helligkeit <strong>der</strong> Leuchten als auch<br />

auf <strong>der</strong>en Lichtfarbe. Um Bürger:innen die Möglichkeit zur<br />

Augenscheinnahme zu geben, hat das E-Werk Dahlenburg-<br />

Bleckede vier Laternen testweise mit unterschiedlichen LED-<br />

Leuchtmitteln <strong>aus</strong>gestattet, elbDORFaktiv hat an den Lampen<br />

entsprechende Schil<strong>der</strong> mit den jeweiligen technischen<br />

Daten und mit Hintergrundinformationen angebracht. So<br />

kann sich nun Jede:r selbst ein Bild machen und anhand einer<br />

Nummer auf einer <strong>der</strong> nächsten Gemein<strong>der</strong>atssitzungen<br />

eine „Lieblingslampe” benennen.<br />

V Standorte <strong>der</strong> Test-Lampen<br />

Die mit den Test-Leuchtmitteln <strong>aus</strong>gestatteten Laternen befinden<br />

sich in <strong>der</strong> Hauptstraße im Bereich zwischen Neu Darchau<br />

und Katemin: Von Katemin kommend auf <strong>der</strong> rechten<br />

Seite zwischen <strong>der</strong> Straßeneinmündung „Mühlenweg” (Zufahrt<br />

zur Mühle „Daxner”) und dem Beginn des Gelän<strong>der</strong>s<br />

<strong>der</strong> Brücke über den Bach.<br />

V Hintergrundinformationen<br />

Insektenschutz: Der Rückgang des Insektenaufkommens ist<br />

in den letzten Jahren <strong>aus</strong>führlich publiziert worden. Allein an<br />

Deutschlands Straßenlaternen sterben pro Jahr rund 100 Milliarden<br />

Insekten. Dem kann durch bedarfsgerechte Leuchtzeiten,<br />

maßvolle Helligkeit und unschädliche Lichtfarbe (bis<br />

max. 2200 K = „orangefarben“) entgegengewirkt werden.<br />

<strong>Quelle</strong>n: Aktionsprogramm Insektenschutz <strong>der</strong> Bundesregierung, Aktionsprogramm<br />

Insektenvielfalt des Landes Nie<strong>der</strong>sachsen, Bundesamt für Naturschutz, NaBu, www.<br />

paten-<strong>der</strong>-nacht.de<br />

Lichtverschmutzung: Das Band von Neuh<strong>aus</strong> über Neu Darchau<br />

in das Waldgebiet Göhrde gehört zu den zwei Prozent<br />

<strong>der</strong> dunkelsten Flächen in Deutschland. Aus naturschutzfachlicher<br />

Sicht und im Interesse eines sich in Neu Darchau gerade<br />

entwickelnden nachhaltigen Tourismus‘ (Kanuverleih,<br />

Klangschalenpark, Sternenparadies) ist es essenziell, die natürliche<br />

Dunkelheit nicht zu gefährden. Lichtverschmutzung<br />

kann durch bedarfsgerechte Leuchtzeiten und nach unten<br />

strahlende Leuchtmittel reduziert werden.<br />

<strong>Quelle</strong>n: Sternenpark Westhavelland, Bundesamt für Naturschutz, NaBu, Bundesumweltministerium,<br />

www.paten-<strong>der</strong>-nacht.de<br />

Sicherheit: Unter an<strong>der</strong>em laut einer 2015 erschienenen Studie<br />

<strong>aus</strong> Großbritannien, für die Wissenschaftler die Folgen<br />

<strong>der</strong> Lichtabschaltung in 62 Städten untersucht haben, gibt<br />

es keinerlei Hinweise, dass das Fehlen, zeitweise Abschalten<br />

o<strong>der</strong> Dimmen öffentlicher Beleuchtung zu erhöhter Kriminalität<br />

o<strong>der</strong> zu mehr Unfällen führt. Gleichzeitig hat die<br />

Anzahl von Personen, die im Dunklen unterwegs waren,<br />

nicht abgenommen.<br />

<strong>Quelle</strong>: Steinbach R, Perkins C, Tompson L, et al., J Epidemiol Community Health, 2015<br />

Hinweis zu den Kosten: Die hier verbauten Test-Lampen No.<br />

1 bis No. 4 verursachen sowohl in <strong>der</strong> Anschaffung als auch<br />

im Betrieb identische Kosten und damit identische Einsparungen<br />

gegenüber den heutigen Leuchtmitteln.<br />

<strong>Quelle</strong>: Energieversorgung Dahlenburg-Bleckede AG<br />

III21


ÆLV<br />

KLP 2022<br />

Neu Darchau nimmt wie<strong>der</strong> teil!<br />

Kultur • Eine überwältigende Mehrheit hat sich beim Plenum<br />

Anfang November für den Betrieb des Wunde.r.punkts<br />

auch im Jahr 2022 <strong>aus</strong>gesprochen. Auch <strong>der</strong> Vorstand des<br />

Vereins ist dafür. (ac)<br />

Trotz mancherlei Bedenken ob <strong>der</strong> hohen Arbeitsbelastung<br />

bei Planung, Aufbau und Durchführung des Wunde.r.punkts<br />

Neu Darchau, hat sich doch eine große Mehrheit <strong>der</strong><br />

Plenumsteilnehmer:innen und des Vereinsvorstands für die<br />

Teilnahme an <strong>der</strong> kommenden Kulturellen Landpartie (KLP)<br />

entschieden. Momentan ist dafür <strong>der</strong> traditionelle Zeitraum<br />

zwischen Himmelfahrt und Pfingsten vorgesehen, also vom<br />

26 Mai bis zum 6. Juni. Wie in den Jahren vor <strong>der</strong> Pandemie,<br />

wird es am Pfingstfreitag (3. Juni) die „Kulturelle Wi<strong>der</strong>standspartie”<br />

an den Atomanlagen in Gorleben geben.<br />

Dort soll das Aus des Standorts und die Entscheidung, den<br />

Salzstock zu verfüllen und zur grünen Wiese zurückzubauen,<br />

gebührend gefeiert werden. Als Corona-Ausweichtermin<br />

steht momentan <strong>der</strong> Zeitraum vom 11. bis zum 21. August<br />

im Raum. Der Reisebegleiter soll sehr ähnlich gestaltet<br />

werden wie in diesem Jahr. Veranstaltungstermine sollen<br />

erneut nur online publiziert werden.<br />

Grundsätzlich soll das 2021 erprobte, etwas abgespeckte<br />

Konzept des Wunde.r.punkts Neu Darchau im nächsten<br />

Frühjahr erneut umgesetzt werden, ergänzt allerdings<br />

um weitere Ausstellungen von Kunst und Politik<br />

„in <strong>der</strong> Wiese”. Kommerzielle Ausstellungen von<br />

Kunsthandwerker:innen soll es im nächsten Jahr dagegen<br />

nicht geben. Auch 2022 ist erneut vorgesehen, die Gastronomie<br />

vollständig in <strong>der</strong> Hand von elbDORFaktiv zu belassen.<br />

Kurzmeldungen<br />

Corona: Treffen erneut abgesagt<br />

Erneut müssen wir die Notbremse ziehen und bis auf Weiteres<br />

alle Öffentlichen Treffen absagen! Wir werden Sie und<br />

Euch stattdessen weiterhin mit Newslettern über neue Entwicklungen<br />

informieren. Bestellt werden kann <strong>der</strong> Newsletter<br />

telefonisch o<strong>der</strong> per Mail unter: 05853 - 980 10 23 bzw.<br />

info@elbdorfaktiv.de. Bleibt gesund und achtet auf einan<strong>der</strong>!<br />

Foto-Festival verschoben<br />

Um bei einer coronanbedingten Verschiebung <strong>der</strong> KLP nicht<br />

in Terminnot zu geraten, wurde das für September geplante<br />

Foto-Festival um ein Jahr verschoben. Neuer Termin ist nun<br />

das Wochenende vom 15. bis zum 17. September 2023. Dennoch<br />

sollen schon auf dem Wunde.r.punkt 2022 detaillierte<br />

Informationen zum neuen Festival vorliegen und – gewissermaßen<br />

als Appetithäppchen – einzelne Arbeiten teilnehmen<strong>der</strong><br />

Fotograf:innen schon vorab gezeigt werden. Ab 2023 soll<br />

das neue Foto-Festival im jährlichen Rythmus stattfinden.<br />

Kulturprogramm 2022 erschienen<br />

Pünktlich zur Eröffnung von Klangschalenpark und Ausstellungsgelände<br />

hat elbDORFaktiv das Kulturprogramm 2022<br />

für die Hafenmeile Neu Darchau bekanntgegeben und dazu<br />

auch eine Broschüre her<strong>aus</strong>gebracht. Darin enthalten sind<br />

<strong>der</strong> Termin <strong>der</strong> Kulturellen Landpartie (inklusive dem Ausweichtermin)<br />

und Angaben zu einer Reihe von Führungen<br />

und Seminaren von Dr. Erich Bäuerle im Klangschalenpark.<br />

Kurz vor Saisonbeginn wird eine zweite, aktualisierte Auflage<br />

<strong>der</strong> Broschüre erhältlich sein und im Ort verteilt. Dann<br />

sollen auch die Termine von Ausstellungseröffnungen und<br />

Partner:innen <strong>der</strong> Hafenmeile genannt werden.<br />

Neuer Vorstand des „e.V.” gewählt<br />

Bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung am 3. Oktober sind gewählt<br />

worden: Andreas Conradt (Vorsitz, Organisation),<br />

Stefan Fabian (2. Vorsitz, Kreation), Sabina Franke (Kasse),<br />

Axel Franke (Fundraising), Ursula Blancke-Dau (Kulturprogramm),<br />

Doris Krohn (Kulturprogramm). Zudem assistiert<br />

Joachim Löbe in Planung und Ausführung von Bauvorhaben.<br />

Mitmachen? Aber gern!<br />

V<br />

05853 - 980 10 23<br />

22<br />

Impressum<br />

2. Jahrgang<br />

Ausgabe Nr. 4, Januar 2022<br />

ÆLV<br />

ist ein kostenloses Informationsblatt<br />

des Vereins elbDORFaktiv e.V. in<br />

Neu Darchau<br />

Kontakt<br />

Am Hafen 2, 29490 Neu Darchau<br />

Tel.: 05853 - 980 10 23<br />

Mail und Internet<br />

info@elbdorfaktiv.de<br />

www.elbdorfaktiv.de<br />

facebook.com/elbDORF.aktiv<br />

Verantwortlich (V. i. S. d. P.)<br />

Andreas Conradt (ac)<br />

Adresse wie vorstehend<br />

Redaktion<br />

Ursula Blancke Dau (ubd)<br />

Andreas Conradt (ac)<br />

Doris Krohn (dk)<br />

Weitere Text- und Bildrechte<br />

wie namentlich gekennzeichnet<br />

Produktion<br />

Layout: Andreas Conradt<br />

Korrektorat: Doris Krohn<br />

V<br />

Wieso Ælv?<br />

„Elbe“ nennen wir heute<br />

info@elbdorfaktiv.de<br />

Info über elbDORFaktiv<br />

facebook.com/elbdorf.aktiv<br />

elbDORFaktiv den Fluss ist eine vor offene unserer Plattform H<strong>aus</strong>tür. für alle Wer Bürgerinnen und Bürger <strong>der</strong><br />

Gemeinde Neu Darchau. Das Ziel <strong>der</strong> hier engagierten Menschen ist es mitzuhelfen,<br />

unsere Dörfer lebenswerter und liebenswerter zu gestalten. Da-<br />

noch nie<strong>der</strong>deutsch spricht, kennt ihn als „Elv“, im tschechischen<br />

wir an wird Projekten, er als „Labe“ die die Gemeinschaft bezeichnet. Der in unseren althochdeutsche<br />

Orten weiter<br />

zu arbeiten<br />

stärken und Name die des Identifikation Flusses lautete mit ihnen „Elba“ vergrößern. (ca. 750 Haben bis Sie 1050 auch n. Ideen? Chr.),<br />

Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. O<strong>der</strong> kommen Sie zu unseren öffentlichen<br />

Treffen. Sie finden an wechselnden Orten immer am ersten Sonntag<br />

<strong>der</strong> altenglische „Ielf“ o<strong>der</strong> „Ælf“ (ca. 450 bis 1300 n. Chr.).<br />

im Monat Entlehnt um 16 Uhr wurden statt. alle Dort Namen wird über von aktuelle den frühen und zukünftige Germanen Projekte (weit<br />

und <strong>der</strong>en vor praktische Christi Geburt), Umsetzung die diskutiert. die Elbe als „Albia“ o<strong>der</strong> „Albis“ bezeichneten<br />

– also schlicht als „Fluss“, was <strong>der</strong> dominieren-<br />

elbDORFaktiv e.V. ist kein geschlossener Verein. Bei uns dürfen Je<strong>der</strong>mann<br />

und Jedefrau an Treffen und Projekten teilnehmen. Der offizielle Charakter<br />

des „e.V.“ den dient Stellung nur im des Hintergrund Stroms in <strong>der</strong> <strong>der</strong> vereinfachten Norddeutschen Umsetzung Tiefebene von Projekten.<br />

Eine gemessen Mitgliedschaft war. Der im Titel Verein unseres ist für die Magazins Teilnahme ist an dem unseren altengli-<br />

Tref-<br />

anfen<br />

und das Mitwirken an unseren Projekten nicht erfor<strong>der</strong>lich. Wir sind zudem<br />

politisch unabhängig und streben nicht an, eine neue Partei zu gründen<br />

schen Namen <strong>der</strong> Elbe entlehnt – Ælf – <strong>der</strong> wohl auch die heutigen<br />

an eine Bezeichnungen bestehende Partei für das anzulehnen. Wort „Fluss“ in den skandinavi-<br />

o<strong>der</strong> uns<br />

schen Län<strong>der</strong>n geprägt hat: „Älv“ im Schwedischen, „Elv“ in<br />

<strong>der</strong> norwegischen und „Elfur“ in <strong>der</strong> isländischen Sprache.


Eine neue Hüfte für mehr Lebensqualität<br />

<strong>Unser</strong>e Elbe-Jeetzel-Klinik in Dannenberg ist ein zertifiziertes Krankenh<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Grundversorgung. Mit mo<strong>der</strong>ner Medizin und fürsorglicher Pflege helfen wir unseren<br />

Patientinnen und Patienten beim Gesundwerden. Durch die Einglie<strong>der</strong>ung<br />

verschiedener Fachpraxen, eines Dialysezentrums, einer Diabetologischen<br />

Fachambulanz sowie eines ambulanten medizinischen Versorgungszentrums<br />

(MVZ) mit Fachärzten für Gynäkologie, Orthopädie und HNO, bieten<br />

wir unseren Patienten als regionales Gesundheitszentrum eine Rundum-Versorgung.<br />

Angst vor einer Hüft-OP?<br />

Viele schmerzgeplagte Menschen kommen im Laufe Ihres Lebens an diesen Punkt – ein neues Hüftgelenk<br />

muss her. Doch die Ängste sind groß, wie auch die Operationen in <strong>der</strong> Vergangenheit ebenfalls groß und<br />

nicht immer ohne Risiko waren. Doch die Medizin hat sich weiterentwickelt. An <strong>der</strong> Elbe-Jeetzel-Klinik gibt<br />

es ein neues, deutlich schonen<strong>der</strong>es Verfahren, das erfolgreich eingesetzt wird und viele Vorteile bietet:<br />

Geringere Schmerzen, schnellere Mobilisation und größere Bewegungsfreiheit unmittelbar nach <strong>der</strong> OP.<br />

Weniger Risiken während <strong>der</strong> OP<br />

Es handelt sich um eine in den USA entwickelte Methode, verrät <strong>der</strong> Chefarzt <strong>der</strong> Unfallchirurgie und Orthopädie,<br />

Metin Sekerci. Bei dieser Methode wird <strong>der</strong> Hüftkopf durch einen kleinen 8-10 cm großen Hautschnitt<br />

<strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht. Dabei werden Muskelgewebe und Sehnen geschont, weil kein großer Schnitt erfolgen<br />

muss. Lediglich die Kapsel, die das Gelenk umschließt, wird wie bei allen herkömmlichen Hüftoperationen<br />

aufgeschnitten und wird anschließend einfach wie<strong>der</strong> vernäht. Außerdem werden durch den Erhalt <strong>der</strong> Gelenkkapseln<br />

mit den daran haftenden Muskeln Beinlängendifferenzen vermieden und eine große Stabilität<br />

erreicht. Das Ausrenken <strong>der</strong> Hüfte während des Eingriffs ist ebenfalls nicht notwendig. Die dadurch entstehende<br />

Instabilität gilt als großer Risikofaktor für eine spätere Luxation (Verrenkung) <strong>der</strong> Endoprothese. Das<br />

neue Verfahren erlaubt es, dass die Patientinnen und Patienten schon am Tag nach <strong>der</strong> OP wie<strong>der</strong> aufstehen<br />

dürfen und somit wird die Genesungsphase deutlich verkürzt.<br />

Metin Sekerci – <strong>der</strong> Operateur<br />

Der Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie sowie für die spezielle Unfallchirurgie<br />

ist gleichzeitig Facharzt für Notfall- und Sportmedizin sowie AGA-Instruktor<br />

(qualifizierter Ausbil<strong>der</strong>, Kursleiter und wissenschaftlich tätiger Mediziner und Publizist).<br />

Er hat bereits die Damen des Handball-Bundesligisten Buxtehu<strong>der</strong> SV ärztlich betreut<br />

und legt großen Wert auf die menschliche Komponente. Den Menschen <strong>der</strong> Region als<br />

Kopf eines interdisziplinären Teams von Mitarbeitern eine gute medizinische Versorgung<br />

anzubieten, ist für ihn eine Herzensangelegenheit. Wenn Sie sich für die neue<br />

Methode interessieren, können Sie sich an das Sekretariat des Chefarztes wenden:<br />

Chefarztsekretariat Dore Lachmann<br />

Hermann-Löns-Str. 2, 29451 Dannenberg<br />

Tel: (0 58 61) 83 2201, E-Mail: Dore.Lachmann@eljek.de<br />

www.elbe-jeetzel-klinik.de<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

23


Walmsburg<br />

Eine Zeitreise in das dörfliche Walmsburg von früher (1)<br />

Diese Liebeserklärung an das alte Walmsburg wurde von<br />

Friedrich Grube im Jahre 2008 nie<strong>der</strong>geschrieben. Der Abdruck<br />

erfolgt mit freundlicher Genehmigung <strong>der</strong> Tochter<br />

Claudia Grube. Wir möchten die Aufzeichnungen von<br />

Friedrich Grube als Fortsetzungsgeschichte veröffentlichen.<br />

Wer noch Fotos <strong>aus</strong> alten Zeiten hat, <strong>der</strong> darf sie uns auch<br />

gern über Andreas Gärtner-Michels, Telefon: (05853) 292,<br />

o<strong>der</strong> E-Mail: gaertner-michels@t-online.de, anbieten. Wir<br />

möchten Ihre Erinnerungsstücke in die Folgen einbauen.<br />

In diesem Heft zeigen wir Motive, die wir vom Walmsburger<br />

Ortsvorsteher Wilhelm Kastens erhalten haben.<br />

Vielfältiges Leben, vielfältige Farben, vielfältige Laute<br />

des Fe<strong>der</strong>-, Zug- o<strong>der</strong> Milchviehs spiegelten seinerzeit<br />

das alltägliche dörfliche Geschehen. In den bäuerlichen<br />

Vorgärten leuchteten Blumen <strong>der</strong> jeweiligen Jahreszeit.<br />

Bunt und anschaulich war auch das Leben in den<br />

Walmsburger Wiesen, dem heutigen menschenleeren<br />

Gebiet des Biosphärenreservates. Schwarzbunt- o<strong>der</strong><br />

Braungeschecktes aller Größen und Zugehörigkeiten<br />

weidete im saftigen Grün o<strong>der</strong> döste wie<strong>der</strong>käuend im<br />

Schatten einiger Bäume. Fohlen, staksig aber springlebendig,<br />

mit ihren Müttern kamen erwartungsvoll an<br />

den Draht <strong>der</strong> Koppeln, um sich Streicheleinheiten abzuholen.<br />

Störche stolzierten längs <strong>der</strong> Entwässerungsgräben<br />

und fingen die Nahrung für ihren wartenden<br />

Nachwuchs. Kiebitz brüteten und stiegen von ihrem<br />

Wiesennest zu Luftangriffen gegenüber Milanen und<br />

an<strong>der</strong>en Raubvögeln auf, wenn diese am Himmel kreisend<br />

nach Beute spähten.<br />

Die Feldbestellung erfolgte <strong>aus</strong>schließlich mit menschlicher<br />

o<strong>der</strong> tierischer Arbeitskraft. Die Elektrizität aller-<br />

dings hatte mit Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts auf die<br />

Höfe bedeutsame Entlastungen und Erleichterungen<br />

<strong>der</strong> alltäglichen Verrichtungen gebracht. Elektromotoren<br />

trieben seither u. a. Kreissägen, Schrotmühlen,<br />

Strohhäcksler und Dreschkästen...<br />

Kateminer Straße – früher „Hauptstraße“ – um 1930<br />

Auf nicht beweideten Flächen sah man im Juni die<br />

Grasschnitter, die entwe<strong>der</strong> mit roßbetriebenen Mähwerken<br />

o<strong>der</strong> auch im Schwung <strong>der</strong> Sensen den Futtervorrat<br />

für den Winter besorgten. Frauen und Halbwüchsige<br />

mit lustig flatternden „Flünkerhüten“ als<br />

Sonnenschutz verteilten die „Swads“ (Grasschwaden)<br />

auf die Wiesenfläche, damit sie an <strong>der</strong> Luft trockneten.<br />

Ein würzig-aromatischer Duft verbreitete sich dar<strong>aus</strong><br />

und wehte bei günstigem Wind in weite Fernen.<br />

Um 1923 waren die Straßen noch unbefestigt: Kreuzung Kateminer Straße/Am Ufer (vor<strong>aus</strong>)/Wiesenweg (nach rechts)<br />

24<br />

2


Walmsburg<br />

Manche Kuhle wird von <strong>Quelle</strong>n gespeist, die <strong>Wasser</strong><br />

<strong>aus</strong> den „Staatschen Bergen“ unterirdisch heranführen.<br />

Sie enthalten deshalb kaltes, aber sauberes <strong>Wasser</strong>,<br />

in denen nicht nur appetitliche Fische gedeihen.<br />

Man kann in ihnen auch erfrischend baden, und so<br />

trafen sich dort nach Feierabend die jungen Leute des<br />

Ortes, um sich zu erholen, um Tagesstaub und Tagesschweiß<br />

hinfort zu spülen.<br />

Duschen waren in den Gehöften ja noch unbekannt.<br />

Die Walmsburger Wiesen lagen z.T. auf einem Geestrücken,<br />

<strong>der</strong> die Elbe begleitete, aber auch in „Anlandungen“,<br />

die zwischen den Buhnenköpfen gewonnen<br />

worden waren. Der „Walmsburger Wer<strong>der</strong>“ war zum<br />

großen Teil in Weidekoppeln aufgeteilt, die etwas höher<br />

als die Elbwiesen gelegen haben. Wenn also nach<br />

<strong>der</strong> Mahd vom <strong>Wasser</strong>wirtschaftsamt beginnendes<br />

Elbhochwasser gemeldet worden war, dann wurde<br />

schleunigst das frisch gemähte und noch nasse Gras<br />

auf die langen Leiterwagen verladen und auf den<br />

„Trockenplätzen“ <strong>der</strong> Koppeln <strong>aus</strong>gebreitet, wo es ungefährdet<br />

zu dem Winterfutter des Milch-, Zug- und<br />

Wollviehs weiterverarbeitet werden konnte...<br />

Die Dorfcharakteristik wurde aber nicht nur von optischen<br />

Sinnesreizen bestimmt, son<strong>der</strong>n auch von Geräuschen,<br />

die längst verklungen, und von Gerüchen,<br />

die längst verweht sind. Schon in <strong>der</strong> Frühe hallten <strong>aus</strong><br />

<strong>der</strong> Dorfschmiede die Klänge des Ambosses, auf dem<br />

glühende Eisen geformt wurden.<br />

Walmsburg-Bruchdorf, Blick vom Staatschenberg um 1925<br />

Im Kontrast dazu stand das Brummen <strong>der</strong> Dreschkästen,<br />

die das Stakkato <strong>der</strong> Dreschflegel abgelöst hatten.<br />

Aus Dielen und Scheunen hallten die rhythmischen<br />

Geräusche des Strohhäckslers. In den Ställen grunzte<br />

das Borstenvieh o<strong>der</strong> quiekten die Ferkel. Kühe muhten,<br />

je nach Stimmtiefe konnten ihre Äußerungen Erwartung<br />

und Ungeduld, aber auch Behaglichkeit andeuten.<br />

Das Schnauben <strong>der</strong> Pferde wurde gelegentlich<br />

vom Peitschenknall eines Rosselenkers ergänzt.<br />

Postkarte von 1920<br />

Blick auf Hof Lühr und Stamer 1930<br />

Auf den Koppeln dominierten die Laute des Weideviehs,<br />

und vom Strom klang das Tuckern <strong>der</strong> Frachtschiffe<br />

über die Ebene zu den Elbhöhen. Raddampfer<br />

mit schwarzen Rauchfahnen gaben ihrem Gefolge von<br />

Schleppkähnen akustische Signale und Befehle.<br />

An lauen Frühlings- o<strong>der</strong> Sommerabenden traf man<br />

sich in jenen TV- und PC-losen Zeiten auf dem Dorfplatz<br />

mit seinem Brunnen. Meistens war ein gesangbegleiten<strong>der</strong><br />

Ziehharmonikaspieler darunter. Der Abendwind<br />

trug die Klänge in die Ferne.<br />

Oft zog aber auch einer <strong>der</strong> jungen Leute eine Mundharmonika<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Hosentasche und blies drauflos.<br />

Diese kleinen Wun<strong>der</strong>werke führen lei<strong>der</strong> immer nur<br />

ein unverdientes Schattendasein. Im Gegensatz zu<br />

einem Akkordeonvirtuosen wird so ein „Mundorgelspieler“<br />

meist nur über die Achsel angeschaut.<br />

Aber wie oft mögen die bescheidenen Klänge <strong>der</strong><br />

schwingenden Stahlzungen Menschen von ihren Alltagssorgen<br />

entrückt haben, so z. B. in Kasernenstuben,<br />

in den Schützengräben sowie in Lazaretten,<br />

schließlich auf Flüchtlingstransporten und in Gefangenenlagern?<br />

Es hat viele solcher „Solisten“ gegeben,<br />

die nicht nach Noten, son<strong>der</strong>n nur nach Gehör Freude<br />

verbreiteten…<br />

Fortsetzung folgt<br />

Text (gekürzt): Friedrich Grube†, Fotos: Wilhelm Kastens<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

25 3


Groß Kühren<br />

Helen Paul: zwischen Groß Kühren und Ostafrika<br />

26<br />

„Entschuldigt bitte. Ich muss eben ans<br />

Telefon.“ Mitten im Interview kommt<br />

ein wichtiges Ferngespräch. Danach<br />

ist Helen Paul die Enttäuschung anzusehen.<br />

„Es wird im Januar wie<strong>der</strong> nichts<br />

mit Tansania. Das war eine Absage – wegen Corona.“<br />

Wir sitzen bei Helen Paul im Wohnzimmer ihres geschmackvoll<br />

eingerichteten H<strong>aus</strong>es und interessieren<br />

uns für ihr Engagement in Ostafrika. Der Blick <strong>aus</strong> den<br />

hellen Fenstern schweift über das Grundstück bis zum<br />

Elbdeich mit dem Elberadweg.<br />

Die lebhafte 73-jährige strahlt Freude darüber <strong>aus</strong>, dass<br />

wir sie nach ihrem Projekt befragen. Ganz unkompliziert<br />

hat sie uns gleich das „Du“ angeboten.<br />

Zu Anfang möchten wir etwas über ihren persönlichen<br />

Werdegang wissen: „Wie kam es dazu, dass du als Englän<strong>der</strong>in<br />

in Groß Kühren gelandet bist und von hier <strong>aus</strong><br />

Schulprojekte in Tansania unterstützt?“ – „Also ich bin<br />

in Südengland aufgewachsen, dann habe ich studiert<br />

in Cardiff und London. Nach <strong>der</strong> Berufs<strong>aus</strong>bildung war<br />

ich Grundschullehrerin und Schulpsychologin. Wenn<br />

man in England als Psychologe an die Schule gehen<br />

will, muss man auch auf Lehramt studiert haben.“<br />

Ihre erste Stelle mitten in London ist eine diagnostische<br />

Schule, besucht von Kin<strong>der</strong>n mit Sprachproblemen.<br />

Die Kids kommen <strong>aus</strong> allen Schichten. Schon als<br />

Helen über diese Arbeit spricht, merkt man, dass sie<br />

kein Mensch ist, <strong>der</strong> Schwierigkeiten <strong>aus</strong>weicht, son<strong>der</strong>n<br />

eindeutig jemand, den die Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung reizt.<br />

Über eine persönliche Bekanntschaft ist Helen Ende<br />

<strong>der</strong> 70er Jahre nach Deutschland gekommen, nach<br />

Frankfurt am Main. „Deutsch habe ich gelernt durch<br />

Hören und Sprechen. In Deutschland konnte ich nicht<br />

als Psychologin arbeiten, aber als Englischlehrerin.“<br />

Ende 1993 zieht sie mit ihrem Mann nach Leussow in<br />

Mecklenburg (Landkreis Ludwigslust). Dort bewohnen<br />

beide ein großes H<strong>aus</strong> mit Ferienwohnungen. Gearbeitet<br />

hat Helen da im Schuldienst als Fachberaterin für<br />

Englisch mit dem Schwerpunkt Nachqualifizierung<br />

von Englisch- und Grundschullehrern.<br />

Im Jahre 2017 erfolgt schließlich <strong>der</strong> Umzug nach Groß<br />

Kühren. Das H<strong>aus</strong> in Leussow war zu groß geworden.<br />

Wie <strong>der</strong> Einsatz für Afrika sich anbahnt<br />

„Bevor ich nach Deutschland kam, hatte ich meinen<br />

Job aufgegeben und bin ein Jahr durch die Welt gereist,<br />

war in Asien, Indien, Kalifornien und Ostafrika. Danach<br />

wollte ich nicht mehr als Tourist reisen, son<strong>der</strong>n mich<br />

engagieren, mit Menschen arbeiten und leben!<br />

Über die britische Entwicklungsorganisation ,Voluntary<br />

Service Overseas‘ bin ich 1984 nach Sansibar gegangen.<br />

Ich war die einzige weiße Frau im Ort. Dort habe<br />

ich zwei Jahre lang Lehrer für Englisch <strong>aus</strong>gebildet.“<br />

1986 kommt Helen Paul zurück nach Deutschland.<br />

Doch Tansania lässt sie nicht mehr los.<br />

Das Land mit den Inseln Sansibar und Pemba gehört<br />

zu den ärmsten Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Welt. Mehr als 80 Prozent<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung leben von <strong>der</strong> sehr kleingliedrigen<br />

Landwirtschaft. Außerhalb <strong>der</strong> Städte gibt es meistens<br />

keinen Anschluss an die ohnehin sehr instabile <strong>Wasser</strong>versorgung.<br />

Während <strong>der</strong> Regenzeit kommt es immer<br />

wie<strong>der</strong> zu Unterbrechungen <strong>der</strong> Straßen und <strong>der</strong><br />

halbwegs befestigten Verkehrswege. Ähnlich dürftig<br />

ist die Stromversorgung. In manchen Regionen gibt es<br />

im Umkreis von einigen Kilometern keinen Anschluss<br />

an das Stromnetz.<br />

So hat Helen Paul sich wie<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> VSO beworben,<br />

für die Insel Pemba, die nördlich von Sansibar liegt.<br />

„Hier bin ich seit mittlerweile über 30 Jahren engagiert.<br />

Begonnen hat das in den zwei Jahren von 1990<br />

bis 1992. Da habe ich Grundschullehrinnen und -lehrer<br />

in englischer Sprache <strong>aus</strong>gebildet, Workshops organisiert<br />

und ein Netzwerk aufgebaut. In <strong>der</strong> Zeit von 1991<br />

bis 1993 habe ich mich richtig beurlauben lassen.“


Ende 1993 gründet sie in Deutschland mit Freunden<br />

einen Verein, um Schulen auf <strong>der</strong> Insel Pemba mit<br />

Spenden zu helfen. Der Verein nennt sich „Sisi Pamoja<br />

– Gemeinsam mit Pemba Island e.V.“<br />

Auf Pemba sowie auf Sansibar existiert eine allgemeine<br />

Vorschulpflicht, die zwei Jahre dauert. Fächer sind<br />

Lesen, Schreiben, Mathe, Englisch, Religion sowie Arabisch.<br />

Viele Lehrer sprechen aber nur wenig Englisch.<br />

Deshalb brauchen sie selber Nachhilfe.<br />

Die Schulen brauchen Unterstützung<br />

Die staatlichen Schulen können den notwendigen Bedarf<br />

nicht abdecken. Deshalb gründete eine Freundin<br />

von Helen, Moza Salum Said, die private Vorschule<br />

„Star Nursery Chake Chake“. Dort werden 4- bis 6-jährige<br />

Kin<strong>der</strong> betreut. Der Verein „Sisi Pamoja“ finanziert<br />

Lernmittel und organisiert die Übernahme des Schulgeldes<br />

für Waisen und Halbwaisen.<br />

Natürlich ist es Helen eine große persönliche Freude,<br />

wenn sie sagen kann: „Die Vorschule, die <strong>der</strong> Verein<br />

unterstützt, ist die erfolgreichste von ganz Pemba.“<br />

Auch als Helen Paul schon in Rente ist, reist sie von<br />

2012 bis 2014 wie<strong>der</strong> auf die Insel Pemba. Bereits zuvor<br />

und auch als sie wie<strong>der</strong> zurück ist, absolviert sie<br />

in Mecklenburg-Vorpommern für Kitas und Schulen<br />

(bis zum Gymnasium) rund 100 Projekttage für interkulturelles<br />

Lernen.<br />

Und daneben wirbt sie immer wie<strong>der</strong> für die finanzielle<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Projekte, die ihr am Herzen liegen. Bei<br />

<strong>der</strong> Unterstützung durch Spenden möchte Helen den<br />

Rotary Club Ludwigslust lobend hervorheben. „In Tansania<br />

besteht Schuluniformpflicht für die Kin<strong>der</strong>. Der<br />

Rotary Club hat zum Beispiel Uniformen spendiert.<br />

Auch Labor<strong>aus</strong>rüstungen für den Unterricht in Chemie,<br />

Biologie etc. hat <strong>der</strong> Club übernommen.“<br />

Außer <strong>der</strong> schon angesprochenen privaten Vorschule<br />

liegen Helen Paul zwei weitere Partnerprojekte beson<strong>der</strong>s<br />

am Herzen: Die „Madungu Primary School“ und<br />

die „Makombeni Primary and Secondary School“.<br />

Ein neues Projekt auf Mako‘ongwe Island<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung sind Aufbau und<br />

Betreuung <strong>der</strong> „Mako‘ongwe School“ auf <strong>der</strong> gleichnamigen<br />

sehr kleinen Insel vor Pemba. Hier gibt es<br />

keine Straßen, keine Elektrizität und kein fließendes<br />

<strong>Wasser</strong>. Helen Paul gehört zu den Initiatoren dieses<br />

Schulprojekts.<br />

Auf Mako‘ongwe Island behin<strong>der</strong>t die mangelnde Infrastruktur<br />

den Schulbesuch <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Zu den negativen<br />

Umständen gehören auch die dort üblichen Petroleum-Dochtlampen,<br />

die abends als Lichtquelle von Alt<br />

und Jung genutzt werden. Abgesehen von <strong>der</strong> ständig<br />

vorhandenen Brandgefahr räuchern sie so stark, dass<br />

die Augen <strong>der</strong> Schulkin<strong>der</strong> oft angegriffen sind.<br />

Hier hat <strong>der</strong> Verein Sisi-Pamoja<br />

vor rund 10 Jahren ein dezentrales<br />

Solarlampenprojekt<br />

auf Minikreditbasis initiiert.<br />

Ca. 200 H<strong>aus</strong>halte konnten so<br />

binnen kurzer Zeit auf die umweltschädlichen<br />

Lampen verzichten und darüber hin<strong>aus</strong><br />

mit Solarstrom unter<br />

an<strong>der</strong>em ihre Handys aufladen.<br />

Auch <strong>Wasser</strong>tanks<br />

konnten durch Spenden<br />

beschafft und in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

Als nächstes soll versucht<br />

werden, die Anschaffung<br />

eines Schulbusses durch<br />

Spenden zu finanzieren.<br />

Schulpatenschaften mit deutschen Schulen<br />

Bei Projekttagen an deutschen Schulen möchte Helen<br />

Paul den Kin<strong>der</strong>n die afrikanische Kultur näherbringen.<br />

Dar<strong>aus</strong> ist sogar eine Schulpatenschaft entstanden<br />

– zwischen <strong>der</strong> Diesterweg-Schule in Hagenow<br />

und <strong>der</strong> Schule auf Mako’ongwe. Und auch zwischen<br />

<strong>der</strong> Msuka-Schule auf Pemba und dem Crivitzer Gymnasium<br />

„Am Sonnenberg“ gibt es erste Kontakte.<br />

Doch <strong>der</strong>zeit sitzt Helen Paul hier in Groß Kühren und<br />

scharrt mit den Hufen, um endlich Freunde und die<br />

Schulkin<strong>der</strong> auf Pemba wie<strong>der</strong> besuchen zu können.<br />

Aber Corona hat wie<strong>der</strong> mal alle Hoffnungen erstickt.<br />

In Groß Kühren ist Helen Paul glücklich<br />

Zum Abschied fragen wir Helen Paul, wie sie es bei so<br />

viel Weltläufigkeit in dem nur wenige Seelen großen<br />

Dorf Groß Kühren <strong>aus</strong>hält.<br />

„Oh, das ist nicht schwer“, strahlt sie wie<strong>der</strong>, während<br />

ihr Mann gerade eine Handvoll selbst angebauter<br />

Möhren und Pastinaken hereinbringt. „Es ist wun<strong>der</strong>bar<br />

hier direkt an <strong>der</strong> Elbe. Wir haben ein tolles H<strong>aus</strong>,<br />

das mein Mann selbst entworfen und gebaut hat. Er<br />

ist Baubiologe. Und wir haben auch einen schönen<br />

Garten, das H<strong>aus</strong> ist von Bäumen umgeben.<br />

Außerdem gebe ich ja noch Englischunterricht an <strong>der</strong><br />

Volkshochschule in Neuh<strong>aus</strong>. Auch das macht mir viel<br />

Freude.“<br />

www.sisi-pamoja.de<br />

Text: Helmut Hoffmann, Fotos: Helen Paul<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

27


Lebensgeschichte | Glienitz<br />

„<strong>Wasser</strong> ist einfach mein Element“<br />

Turmbauer und Eisschwimmer – Das Leben des Sigurd Elert<br />

28<br />

Im Hafenbereich von Neu Darchau hat sich im vergangenen<br />

Jahr manches verän<strong>der</strong>t: Unter an<strong>der</strong>em hat<br />

sich ein Kanu-Verleih mit dem Namen „Albia“ angesiedelt.<br />

Die Betreiber sind Christian Schnei<strong>der</strong> und<br />

Sigurd Elert. Ein bunt bemalter Container sowie ein<br />

Indianer-Tipi bilden den Blickfang des Unternehmens.<br />

Original (Turm auf dem Kniepenberg) und „Nachbau“<br />

Sigurd Elert als Kanulehrer auf <strong>der</strong> Elbe<br />

Kaum ein Kunde ahnt, dass einer <strong>der</strong> beiden als junger<br />

Mann schon mal „gestaltend“ in unserer Region tätig<br />

war. Als im Jahre 1980 Atomkraftgegner in Gorleben<br />

für einen Monat eine Tiefbohrstelle besetzten und die<br />

„Republik Freies Wendland“ proklamierten, prägte Sigurd<br />

Elert als 18-jähriger mit einem imposanten Bau<br />

das Erscheinungsbild dieses Hüttendorfs. Zusammen<br />

mit Freunden <strong>aus</strong> Bielefeld hat er den weithin sichtbaren<br />

hohen Turm des Protestdorfes gebaut!<br />

Sigurd erinnert sich: „Es war klar, dass das Dorf irgendwann<br />

von <strong>der</strong> Polizei geräumt werden würde. Da wollte<br />

ich etwas bauen, was möglichst lange <strong>der</strong> Räumung<br />

standhalten sollte. Ich hatte keine Ahnung, aber suchte<br />

nach Vorbil<strong>der</strong>n für ein richtig stabiles Bauwerk.“<br />

Ein Stück flussabwärts entdeckte er einen prächtigen<br />

Aussichtsturm: den Turm auf dem Kniepenberg. An<br />

dessen Bauweise hat er sich angelehnt. Für seine Konstruktion<br />

benutzte er zwölf Meter lange massive Baumstämme,<br />

die zwei Meter tief eingegraben wurden; ganz<br />

oben zimmerten Sigurd Elert und seine Kumpel noch<br />

einen geschlossenen „Wohnraum“!<br />

Tatsächlich musste die Polizei damals bei <strong>der</strong> Räumung<br />

des Hüttendorfes mit panzerartigen Fahrzeugen anrücken,<br />

um das „Kunstwerk“ plattzumachen. Die ganze<br />

übrige Zerstörung des Dorfes dauerte nicht so lange<br />

wie die Entfernung des solide gebauten Turms.<br />

Noch am Tag nach <strong>der</strong> Räumung des Hüttendorfs<br />

Anfang Juni 1980 fuhr Sigurd Elert zurück nach H<strong>aus</strong>e.<br />

Schon mit 15 Jahren Umweltschützer<br />

Sehr früh in seinem Leben fühlte sich Sigurd <strong>der</strong> Natur<br />

verbunden. Schon im zarten Alter von 15 Jahren war<br />

er Mitglied im Bund für Vogelschutz und Vogelwart im<br />

Hauke-Haien-Koog, später saß er auch mal für die Grünen<br />

im Kreistag und im Umwelt<strong>aus</strong>schuss. Es folgte die<br />

Aktion gegen eine Müllverbrennungsanlage in Bielefeld,<br />

die sich als Dioxinschleu<strong>der</strong> entpuppte und danach mit<br />

neuen Filtern für 100 Mio. DM nachgerüstet wurde.<br />

Nach <strong>der</strong> Aktion in Gorleben hat Sigurd Elert im Kampf<br />

gegen die Atomkraft noch einmal Schlagzeilen gemacht.<br />

Im Jahre 1986 hat er als Protestreaktion auf die<br />

Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im gleichen Sommer<br />

mit Freunden den Kühlturm des Hochtemperaturreaktors<br />

in Hamm-Uetrop besetzt!<br />

„Nach dem Super-GAU war uns klar: Wir wollten ein<br />

Atomkraftwerk besetzen. Dazu haben wir ein geeignetes<br />

gesucht. Die Bauart des Kühlturms war schließlich<br />

für die Wahl entscheidend.“ Jener Turm war mit<br />

186 Metern seinerzeit <strong>der</strong><br />

höchste <strong>der</strong> Welt. Und er<br />

hatte außen keine Leiter.<br />

Die Plattform konnte man<br />

nur von innen über einen<br />

Fahrstuhl und eine Notsteigleiter<br />

erreichen. Ein<br />

Vorteil, den sich die Gruppe<br />

zunutze machte. „6 Wochen<br />

lang haben wir Tag<br />

und Nacht am Plan gebastelt“,<br />

erinnert sich Elert.<br />

Am Abend vor <strong>der</strong> Aktion Die gehisste Anti-AKW-Fahne<br />

wurde <strong>der</strong> WDR informiert, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Besetzung berichten<br />

sollte. Aber Verantwortliche des Sen<strong>der</strong>s gaben<br />

<strong>der</strong> Polizei einen Hinweis. Die Freunde konnten sich<br />

gerade noch rechtzeitig verstecken…<br />

Für die nächste Nacht überlegten sie sich einen neuen<br />

Plan. Diesmal kamen sie von <strong>der</strong> Flußseite – mit einem<br />

Schlauchboot. Das wurde ein voller Erfolg. Und damit<br />

begann wohl die „Paddelkarriere“ des Sigurd Elert!


Der Besatzergruppe, die sich „Gegengift“ nannte, gelang<br />

es tatsächlich, auf den Turm zu kommen, den<br />

Wachdienst <strong>aus</strong>zusperren und oben die Fahne mit <strong>der</strong><br />

Anti-Atomkraft-Sonne zu hissen. Auch <strong>der</strong> Chefarzt<br />

einer Kin<strong>der</strong>klinik machte mit bei diesem Streich.<br />

Nach viel medialer Aufmerksamkeit für ihr Anliegen<br />

haben die Aktivisten dann nach drei Tagen ihre Aktion<br />

freiwillig abgebrochen, weil die Vorräte <strong>aus</strong>gingen!<br />

Wie bist du nach Neu Darchau gekommen?<br />

Wir fragten Sigurd Elert, was er denn noch sonst so<br />

gemacht habe. „Ich liebe die Natur und bin auch gereist.<br />

In Südamerika wollte ich auf dem Amazonas mit<br />

dem Einbaum unterwegs sein. Unterwegs bin ich in<br />

Guatemala in einen Bürgerkrieg geraten. Es gab einige<br />

gefährliche Situationen, weil ich damals ziemliche<br />

Ähnlichkeit mit Che Guevara hatte (lacht).“<br />

„Und womit hast du in all den Jahren dein Geld verdient?“<br />

– „Ich bin vor allem Fotograf und habe mein<br />

Geld mit den Naturfotografien und mit Bildbänden<br />

gemacht. Das lief lange ganz gut. Aber als die Preise<br />

durch die Digitalisierung in den Keller fielen, habe<br />

ich mich an <strong>der</strong> Weser, wo ich wohnte, zusätzlich bei<br />

einem Kanuverleih verdingt.<br />

Mit Schwimmfreundin Susanne Reuter in Plitvice (Kroatien)<br />

Mein ganz großes Hobby ist das Schwimmen in Flüssen.<br />

Ich bin in diversen Län<strong>der</strong>n in unzähligen Flüssen<br />

geschwommen. Meine längste Strecke waren elf Kilometer<br />

in <strong>der</strong> Weser von meiner Wohnung zur Arbeit<br />

beim Kanuverleih im Schloss Corvey. Ich schwimme<br />

jeden Tag in irgendeinem Fluss, auch im Winter!<br />

Als <strong>der</strong> NDR für ,Hallo Nie<strong>der</strong>sachsen‘ eine Sendung<br />

über mein Hobby machen wollte, haben wir uns über-<br />

Ein erfrischendes Bad im Jezioro Wagiel in Masuren<br />

legt, die Reportage an <strong>der</strong> Elbe zu drehen. Es gab verschiedene<br />

Optionen. Ich schlug irgendwann vor, dass<br />

die Kameraleute doch vom Kniepenberg <strong>aus</strong> filmen<br />

könnten, falls sie keine Drohnengenehmigung bekommen<br />

sollten. Den Turm kannte ich ja schon (lacht).<br />

Als <strong>der</strong> Drehort geklärt war, suchte ich noch ein Kanu<br />

für den Kameramann, weil <strong>der</strong> wegen <strong>der</strong> Uferbetretungsverbote<br />

nicht überall am Ufer mitlaufen durfte.“<br />

In <strong>der</strong> Umgegend gab es keinen Kanuverleih<br />

„Als ich das Kanu besorgen wollte, stellten wir fest,<br />

dass es hier in <strong>der</strong> Gegend keinen Kanuverleih gab.<br />

Über diesen Umstand ist letztlich unsere Idee geboren,<br />

den Verleih in Neu Darchau aufzubauen.<br />

Eröffnung im Juni 2021, von links: Fährmann Andreas Dau, Max<br />

Schulze (Göpelh<strong>aus</strong>), Sigurd Elert, Christian Schnei<strong>der</strong>, Kl<strong>aus</strong>-Peter<br />

Dehde (Neu Darchau), Andreas Gehrke (Amt Neuh<strong>aus</strong>)<br />

Als großer Naturfreak war ich mittlerweile längst von<br />

<strong>der</strong> Gegend hier total begeistert und wollte auch gerne<br />

von <strong>der</strong> Weser hierher umsiedeln. Rettungsschwimmer-<br />

und Kanuschein hatte ich sowieso schon.“<br />

„War das Vorhaben einfach zu realisieren?“ – „Ich hatte<br />

das Glück, mit Christian Schnei<strong>der</strong> einen Freund<br />

zu haben, <strong>der</strong> meine Begeisterung für die Idee teilte.<br />

Außerdem hatte er die Mittel und das nötige kaufmännische<br />

Know-how. Ich bin sein Angestellter.“<br />

„Ist es gefährlich, auf <strong>der</strong> Elbe zu paddeln?“ – „Nein.<br />

Die Elbe hat deutlich weniger Strömung als die Weser.<br />

Aber sowohl beim Kanufahren als auch beim Schwimmen<br />

steht die Sicherheit absolut an erster Stelle. Paddler<br />

bekommen eine <strong>aus</strong>führliche Einweisung in Form<br />

einer Bil<strong>der</strong>geschichte und die Schifffahrtsregeln beigebracht.<br />

Wenn ich merke, dass sich jemand unsicher<br />

fühlt, lasse ich den erst mal auf <strong>der</strong> Jeetzel üben. Auch<br />

wenn das <strong>Wasser</strong> zu kalt ist, lasse ich nicht paddeln.“<br />

Meine Zukunft liegt hier in <strong>der</strong> Elbtalaue<br />

„Mein Freund Christian hat sich gerade ein H<strong>aus</strong> in<br />

Glienitz gekauft. Das wollen wir zusammen renovieren,<br />

und ich ziehe<br />

dann dort mit ein.<br />

Im nächsten Jahr<br />

will auch meine<br />

Mutter ganz herziehen.<br />

Für sie suchen<br />

wir noch eine<br />

Wohnung.“<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

u<br />

Text: H. Hoffmann, Fotos: S. Elert/privat<br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

29


Kit Armstrong, Foto ©Marco Borggreve, DGG<br />

Benjamin Appl, Foto ©Lars Borges, Sony Classical<br />

36. Musikwoche Hitzacker findet im Mai 2022 statt<br />

„Balladen“ thematischer Schwerpunkt<br />

Die 36. Musikwoche Hitzacker unter <strong>der</strong> künstlerischen<br />

Leitung des Oboisten Albrecht Mayer findet in<br />

diesem Jahr vom 6. bis 15. Mai statt. Angesichts <strong>der</strong><br />

Corona-Pandemie haben die Veranstalter das Festival<br />

auf den Frühling verschoben. Erneut werden zahlreiche<br />

international renommierte Musikerinnen und Musiker<br />

in die kleine Stadt an <strong>der</strong> Elbe streben.<br />

Für seine siebte Saison als Künstlerischer Leiter <strong>der</strong><br />

Musikwoche Hitzacker hat <strong>der</strong> Oboist Albrecht Mayer<br />

gemeinsam mit dem Dramaturgen und Künstlerischen<br />

Planer Markus Bröhl das Thema „Balladen“ gewählt.<br />

Neben Albrecht Mayer selbst werden unter an<strong>der</strong>em<br />

die Bratschistin Liisa Randalu <strong>der</strong> Cellist Eckart Runge,<br />

die Pianisten Hinrich Alpers, Jaques Ammon und Mario<br />

Häring sowie das Blockflötenensemble Flautando Köln<br />

in Hitzacker erwartet. Fokuskünstlerin in diesem Jahr<br />

ist die Geigerin Diana Tishchenko, die gemeinsam mit<br />

Albrecht Mayer das Eröffnungskonzert gestalten wird.<br />

Zudem ist sie in einem Kammerkonzert zu erleben und<br />

präsentiert sich dem Publikum im Rahmen eines Interpretenportraits.<br />

Am Abend vor dem Eröffnungskonzert<br />

wird <strong>der</strong> deutsche Sänger und<br />

Songwriter Max Mutzke gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> kubanischen Pianistin<br />

und Komponistin Marialy Pacheco<br />

den Auftaktabend gestalten und<br />

das Publikum im Duett mit Jazzklängen<br />

erfreuen.<br />

Zu hören sein werden unter an<strong>der</strong>em<br />

Chopins und Brahms‘ berühmte<br />

je vier Balladen für Klavier,<br />

Beethovens „Kreutzer-<br />

Sonate“ steht in einer<br />

Fassung für Violine und<br />

Streichorchester auf dem Programm<br />

des Eröffnungskonzerts<br />

und um Faurés Ballade für Klavier und<br />

Orchester kreist das Programm des<br />

Abschlusskonzerts. Innerhalb dieses<br />

Spannungsbogens wird in weiteren<br />

Konzerten ergründet, was „Ballade“<br />

in musikalischer Hinsicht bedeutet.<br />

30


Kultur | Veranstaltungen<br />

Son<strong>der</strong>konzert im März gibt Auftakt des Festivals<br />

Der bereits geplante Lie<strong>der</strong>abend mit dem Bariton<br />

Benjamin Appl und dem Pianisten Kit Armstrong<br />

soll gleichwohl im Rahmen eines Son<strong>der</strong>konzerts<br />

am 11. März um 19 Uhr im Verdo in Hitzacker stattfinden.<br />

Liebhaber <strong>der</strong> klassischen Musik können sich<br />

so schon im Spätwinter auf die Musikwoche im Mai<br />

einstimmen.<br />

In dem Lie<strong>der</strong>abend „Der Erlkönig“ werden passend<br />

zum Motto des bevorstehenden Festivals unter an<strong>der</strong>em<br />

Balladen von Franz Schubert, Robert Schumann,<br />

Carl Loewe und Gustav Mahler erklingen. Neben vielen<br />

weiteren Balladen werden die beiden Künstler Goethes<br />

„Erlkönig“, vertont von Schubert, gen<strong>aus</strong>o wie Schumanns<br />

„Die beiden Grenadiere“, basierend auf Heines<br />

Romanze, und die „Frühlingsfahrt“ nach Eichendorff<br />

zu Gehör bringen.<br />

Kartenreservierungen für das Son<strong>der</strong>konzert können<br />

ab sofort unter Angabe <strong>der</strong> Kontaktdaten inklusive<br />

Telefonnummer für jeden Ticketinhaber telefonisch im<br />

Festivalbüro unter 05862 8197<br />

bzw. per Fax unter 05862 8106 o<strong>der</strong> per E-Mail unter<br />

kontakt@musikwoche-hitzacker.de aufgegeben werden.<br />

Für alle Veranstaltungen gelten die Regelungen <strong>der</strong><br />

am Konzerttag gültigen Corona-Verordnung des Landes<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen.<br />

Der Kartenvorverkauf für die Musikwoche Hitzacker<br />

im Mai wird vor<strong>aus</strong>sichtlich Mitte Februar beginnen.<br />

Detaillierte Informationen dazu werden rechtzeitig<br />

auf <strong>der</strong> Website bekannt gegeben.<br />

www.musikwoche-hitzacker.de<br />

ZU GAST BEI DER 36. MUSIKWOCHE HITZACKER:<br />

MAX MUTZKE (GESANG)<br />

ALBRECHT MAYER (OBOE)<br />

DIANA TISHCHENKO (VIOLINE)<br />

LIISA RANDALU (VIOLA)<br />

ECKART RUNGE (CELLO)<br />

JACQUES AMMON (KLAVIER)<br />

MARIO HÄHRING (KLAVIER)<br />

FLAUTANDO KÖLN<br />

U. V. M.<br />

Termin vormerken!<br />

Balladen<br />

06. – 15. Mai 2022<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

31


Kröten kreuzen den Weg...<br />

Warum wir die Erdkröte und ihre Artgenossen schützen wollen,<br />

wenn sie unsere <strong>Elbufer</strong>straße für kurze Zeit mitbenutzen<br />

Von den 19 in Nie<strong>der</strong>sachsen nachgewiesenen Amphibienarten<br />

kommen 12 in <strong>der</strong> Elbtalaue vor. Hierzu gehören<br />

neben Erdkröte, Grasfrosch und Teichmolch auch gefährdete<br />

Arten wie die Rotbauchunke, <strong>der</strong> Laub- und <strong>der</strong><br />

Moorfrosch sowie <strong>der</strong> Kammmolch. Diese Arten nutzen<br />

vornehmlich kleine, <strong>aus</strong>trocknende Stillgewässer und<br />

nasse Senken zur Laichablage.<br />

Wie jedes Jahr steigen im Februar/März Temperatur und<br />

Luftfeuchtigkeit an. Ein Signal für Tiere, mit ihrem Bruto<strong>der</strong><br />

Laichgeschäft zu beginnen, so auch die Amphibien.<br />

In den warm-feuchten Frühlingsnächten sind intensive<br />

Wan<strong>der</strong>aktivitäten von T<strong>aus</strong>enden Gras- und Moorfröschen,<br />

Erd- und Knoblauchkröten sowie Kamm- und<br />

Teichmolchen zu erwarten. Dabei kommt es zu hohen<br />

Verlusten an manchen Straßenabschnitten im Biosphärenreservat<br />

"Nie<strong>der</strong>sächsische Elbtalaue".<br />

Wer Rücksicht auf Amphibien nehmen will, sollte bei<br />

nächtlichen Autofahrten an Stellen mit hohen Wan<strong>der</strong>aktivitäten<br />

die Geschwindigkeit drosseln o<strong>der</strong> nach<br />

Möglichkeit solche Strecken meiden.<br />

Ganze Laichpopulationen eines Gewässers werden dezimiert,<br />

wenn eine befahrene Straße die Winterquartiere<br />

in Wäl<strong>der</strong>n und Gebüschen von den Laichgewässern<br />

trennt, wie bei uns an <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>straße bei Glienitz.<br />

Erdkröten sind wechselwarme Tiere,<br />

die im Allgemeinen dämmerungsaktiv<br />

sind. Tagsüber<br />

ruhen sie unter Steinen,<br />

zerfallenen Mauern, Totholz,<br />

Laub, Gebüschen<br />

o<strong>der</strong> in selbst gegrabenen<br />

Erdlöchern. Sie besiedeln<br />

ein breites Spektrum<br />

von Biotopen, das<br />

von Wäl<strong>der</strong>n über halboffene<br />

Landschaften <strong>aus</strong> Wiesen,<br />

Weiden und Hecken bis zu<br />

naturnahen Gärten reicht.<br />

Laubfrösche bevorzugen Bäume und Sträucher in Gewässernähe.<br />

Von April bis Mai ist in den Dämmerungsund<br />

Nachstunden ihr Paarungsruf ,,äpp...äpp...äpp" zu<br />

hören. Nach <strong>der</strong> Eiablage auf Überflutungsflächen und<br />

in flachen Stillgewässern sitzen sie tagsüber reglos im<br />

Geäst, um sich zu sonnen o<strong>der</strong> auf Jagd zu gehen.<br />

Der robuste Seefrosch besiedelt dagegen die tieferen<br />

Stillgewässer im Deichvorland. Hier sind seine lauten,<br />

keckernden Balzrufe bei Tag und Nacht zu hören.<br />

Kreuz- und Knoblauchkröte sind außerhalb <strong>der</strong> Laichzeit<br />

auf lockere Sandböden angewiesen, in die sie sich<br />

bei Bedarf eingraben können. Daher suchen sie in <strong>der</strong><br />

Elbtalaue bevorzugt Gewässer in Nähe von Sandfel<strong>der</strong>n<br />

und Dünen zur Laichablage auf.<br />

Hochgefährdet: die Rotbauchunke<br />

Für die Rotbauchunke hat das Biosphärenreservat mit<br />

<strong>der</strong> einzigen nennenswerten Population in Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

eine her<strong>aus</strong>gehobene Bedeutung. Ihr Erhaltungszustand<br />

gibt jedoch Anlass zur Sorge. Zur Reproduktion<br />

benötigt die Art besonnte Flachgewässer in <strong>der</strong><br />

Offenlandschaft. Viele <strong>der</strong> von ihr bevorzugten Qualmwasserlebensräume<br />

gingen insbeson<strong>der</strong>e im Zuge von<br />

Deichbaumaßnahmen verloren. Im Gegenzug sind im<br />

Rahmen von Kompensations- o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Biotopentwicklungsmaßnahmen<br />

solche oft nur periodisch <strong>Wasser</strong><br />

führenden Flachgewässer in den letzten Jahren an<br />

mehreren Orten im Amt Neuh<strong>aus</strong> neu geschaffen o<strong>der</strong><br />

aufgewertet worden.<br />

Bereits 2013 wurde durch den NABU Nie<strong>der</strong>sachsen als<br />

Lead-Partner gemeinsam mit <strong>der</strong> Biosphärenreservatsverwaltung<br />

und dem Büro Amphi International ein EU-<br />

LIFE-För<strong>der</strong>antrag „Auenamphibien“ gestellt mit dem<br />

Ziel, in elf Projektgebieten durch gezielte Maßnahmen<br />

die Lebensraumsituation von Rotbauchunke, Kammmolch<br />

und Laubfrosch zu verbessern.<br />

In modifizierter Form wurde dieses Projekt schließlich<br />

Ende 2015 durch die EU mit <strong>der</strong> offiziellen Bezeichnung<br />

„LIFE Auenamphibien“ mit einer Laufzeit von Januar<br />

2016 bis Dezember 2023 genehmigt.<br />

32


Durch die Sanierung und Neuanlage von insgesamt 110<br />

Gewässern, die Aufzucht von im Gebiet gewonnenen<br />

Laich, den Ankauf von Flächen sowie ein gezieltes (Weide-)Management<br />

des Umfelds <strong>der</strong> Laichgewässer wird<br />

im Amt Neuh<strong>aus</strong>, <strong>der</strong> Dannenberger und <strong>der</strong> Gartower<br />

Marsch <strong>der</strong> Bestand <strong>der</strong> Rotbauchunken stabilisiert.<br />

Die hier ansässigen Amphibien-Spezialisten sind einigen<br />

<strong>aus</strong> dem Schul- und Vereinsleben wohl bekannt.<br />

Sie sind Mitwirkende am LIFE Auenamphibien-Projekt.<br />

Florian Bibelriether ist Herpetologe und lebt mit seiner<br />

Familie in Glienitz. Das Büro AmphiConsult setzt sich<br />

für den Schutz <strong>der</strong> entspechenenden Tiere europaweit<br />

ein und bringt hier vor Ort Schulklassen an Projekttagen<br />

den Lebensraum und die Lebensweise <strong>der</strong> Amphibien<br />

näher.<br />

Der jährliche Krötenzaun, den wir im Frühling sehen,<br />

und <strong>der</strong> für manche den gewohnten Weg mit einer<br />

temporären Sperrung unbequem stört, wird auch in<br />

diesem Jahr wie<strong>der</strong> aufgebaut.<br />

Um diese Maßnahme nachzuvollziehen und Verständnis<br />

für die Gründe zu bekommen, haben wir nachgefragt.<br />

Warum ist es wichtig, den Zaun hier alljährlich<br />

zu errichten?<br />

„Ein Bürger <strong>aus</strong> Glienitz hatte sich an das Biosphärenreservat<br />

gewandt, weil auf <strong>der</strong> Straße vor seinem H<strong>aus</strong><br />

im Frühjahr Unmengen von Kröten plattgefahren wurden",<br />

erzählt uns Florian Bibelriether. „Er suchte nach<br />

einer Lösung für das Problem und wandte sich an die<br />

Verwaltung des Biosphärenreservates. Er war auch bereit,<br />

einen Schutzzaun anzuschaffen, brauchte aber<br />

fachliche Unterstützung, die er durch uns dann bekam.<br />

Wir fanden im Ort einige bereitwillige Helfer für<br />

den Aufbau des Krötenzaunes, bei dem keine Öffnung<br />

nach unten die Tiere hindurchlassen durfte. Entlang des<br />

Zauns gräbt man Eimer ein, in die die wan<strong>der</strong>nden Tiere<br />

hineinfallen und dann allmorgendlich gezählt und über<br />

die Straße gebracht werden. Seit 2016 führen wir dies<br />

jährlich durch. Mit <strong>der</strong> Zählung haben wir auch einen<br />

Überblick über die Entwicklung <strong>der</strong> Population und<br />

die Auswirkung <strong>der</strong> Trockenheit in den letzten Jahren.<br />

Hier sehen wir einen dramatischen Rückgang", erklärt<br />

er. „Waren es 2016 noch 1650 Tiere, die wir zählten, so<br />

schrumpfte die Zahl im Jahr 2020 auf nur 450 Amphibien.<br />

Wir möchten das Projekt dennoch hoffnungsvoll<br />

weiterführen, um den wenigen Tieren wenigstens die<br />

Möglichkeit zur Vermehrung zu geben und so die Arten<br />

zu erhalten, die einen wertvollen Beitrag zum stabilen<br />

Ökosystem leisten. Nicht nur als Futter für die Störche!“<br />

Kontakt für Helfer, die morgens mit Kröten zählen<br />

möchten: info@amphi-consult.de<br />

In den nächsten Ausgaben <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong><br />

werden wir die hier lebenden Arten mit ihren beson<strong>der</strong>en<br />

Eigenschaften vorstellen.<br />

In <strong>der</strong> Zeit, in <strong>der</strong> die Temperaturen steigen und nachts<br />

eine hohe Feuchtigkeit herrscht, sollten Autofahrer in<br />

den Bereichen langsam fahren — o<strong>der</strong> noch besser:<br />

in den 4-8 Wochen um den März herum eine an<strong>der</strong>e<br />

Strecke fahren. Für die <strong>Elbufer</strong>straße im Bereich Neu<br />

Darchau Richtung Hitzacker ist <strong>der</strong> Weg über Wietzetze<br />

nicht viel weiter.<br />

Die Natur wird es uns danken, denn wie wir wissen,<br />

kann diese sehr gut ohne den Menschen <strong>aus</strong>kommen,<br />

<strong>der</strong> Mensch jedoch nicht ohne sie: Gerät sie <strong>aus</strong> dem<br />

Gleichgewicht, werden auch wir betroffen sein.<br />

<strong>Quelle</strong>n: www.elbtalaue.nie<strong>der</strong>sachsen.de (Amphibien), wikipedia,<br />

Biosphärenreservatsverwaltung Nie<strong>der</strong>sächsische Elbtalaue<br />

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...mit Lüneburgs inhabergeführtem Biomarkt Vitalis.<br />

Seit fast 20 Jahren bieten Verian Piencka und sein kompetentes,<br />

engagiertes Team ihren Kunden ein umfassendes Sortiment<br />

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<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

33


Neu Darchau/Drethem/Wietzetze<br />

Wer weiß, wo die Gräber sind...<br />

Bericht über das ungeklärte Schicksal amerikanischer Soldaten bei Kriegsende<br />

Von Bert Fiedler (gekürzt)<br />

Am Samstagmorgen des 7. April 1945 startet eine<br />

US-Boing B17 Flying Fortress (Fliegende Festung) vom<br />

Feldflugplatz Thorpe Abbots in Südengland zu einem<br />

Feindflug nach Deutschland. Das Ziel ist ein Treibstofflager<br />

bei Büchen in <strong>der</strong> Nähe von Lauenburg.<br />

An diesem Morgen sind viele an<strong>der</strong>e Bomber <strong>der</strong> 8. US-<br />

Luftflotte ebenfalls zu Zielen im norddeutschen Raum<br />

unterwegs. Eines davon: das WIFO-Tanklager Hitzacker.<br />

An Bord <strong>der</strong> B17 <strong>der</strong> 100th Bombergroup sind 9 Soldaten:<br />

<strong>der</strong> 1. Pilot William E. Howart, <strong>der</strong> 2. Pilot Genaro<br />

Delgaro, <strong>der</strong> Navigator Douglas R. Jones, <strong>der</strong> Ingenieur<br />

Edward E. Hall, <strong>der</strong> Bombenschütze Russel Bolding,<br />

<strong>der</strong> Funker Michael A. Maty, <strong>der</strong> Turmschütze Louis A.<br />

Lehrmann, <strong>der</strong> Heckschütze George F. Thomas und <strong>der</strong><br />

Rumpfschütze Samuel Lunsford.<br />

Die Soldaten sind zwischen 19 und 26 Jahre alt. Als sie<br />

schon dabei sind, sich auf ihr Zielgebiet vorzubereiten,<br />

wird ihr Verband, <strong>der</strong> von Begleitjägern P51D „Mustang“<br />

begleitet wird, plötzlich<br />

von deutschen Jagdflugzeugen<br />

angegriffen.<br />

Der 7. April ist ein beson<strong>der</strong>es<br />

Datum in <strong>der</strong> Luftkriegsgeschichte<br />

über Deutschland:<br />

An diesem Tag (und<br />

nur an diesem!) kommen<br />

die Männer des „Son<strong>der</strong>kommandos<br />

Elbe“ zu ihrem<br />

Einsatz: Die Piloten sollen in<br />

wagemutigen Flugmanövern<br />

2. v. re.: George F. Thomas<br />

die Bewacher, also die Begleitjäger, abschütteln und<br />

dann die Bomber rammen! Anschließend bzw. gleichzeitig<br />

per Fallschirm abspringen.<br />

Die Besatzungsmitglie<strong>der</strong> berichten später, dass sie<br />

von einer größeren Menge deutscher Jagdflugzeuge<br />

Messerschmidt Me109 beschossen werden, doch es<br />

erfolgen keine Rammversuche. Aber Motor Nr. 3 wird<br />

durch Beschuss getroffen und fängt sofort Feuer.<br />

Absprung <strong>aus</strong> dem brennenden Flugzeug<br />

Auch drei weitere Flugzeuge des Squadrons werden<br />

beschädigt. Der 1. Pilot W. Howard fragt sofort über<br />

Bordsprechnetz nach, ob jemand verletzt ist. Alle Leute<br />

haben den Angriff unverletzt überstanden. Aber jetzt<br />

droht das Feuer sich auf den Rumpf <strong>aus</strong>zubreiten.<br />

Der Kapitän befiehlt, <strong>aus</strong> dem Verband <strong>aus</strong>zuscheren<br />

und per Notabwurf die Bombenlast abzuwerfen.<br />

Anschließend gibt er die Anweisung,<br />

per Fallschirm abzuspringen.<br />

Das Luftgaukommando XI für den<br />

Raum Lüneburger Heide meldet<br />

um 13.45 Uhr die Explosion einer<br />

Boing B17 bei Holdenstedt ca. 10<br />

km südlich von Uelzen.<br />

Fünf <strong>der</strong> Flieger werden nach ihrer<br />

2.u.: Louis Lehrmann<br />

Landung per Fallschirm gefangengenommen. Einige<br />

werden, während sie noch am Fallschirm hängen, vom<br />

Boden <strong>aus</strong> beschossen, aber keiner wird verletzt.<br />

Von <strong>der</strong> Crew fehlen Edward E. Hall, Michael A. Maty,<br />

Louis A. Lehrmann und George F. Thomas.<br />

Die fünf gefangenen US-Soldaten werden erst nach<br />

Uelzen gebracht. Dort werden sie von Teilen <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

beschimpft, bespuckt und mit Steinen beworfen.<br />

Scheinbar hat <strong>der</strong> Bomben-Notabwurf <strong>der</strong> B17 in<br />

einem <strong>der</strong> Dörfer Tote und Verletzte verursacht.<br />

In Uelzen werden die Air-Force-Mitglie<strong>der</strong> verhört, unter<br />

an<strong>der</strong>em auch von einer Zivilperson. Dann werden<br />

die Leute zunächst nach Lüneburg transportiert und<br />

von da ins Kriegsgefangenenlager STALAG Luft 1 in<br />

Barth in Mecklenburg, direkt an <strong>der</strong> Ostsee.<br />

Dort treffen sie auch den Kameraden Edward E. Hall<br />

wie<strong>der</strong>, <strong>der</strong> schon vorher dorthin verbracht wurde.<br />

Wo sind die drei verschwundenen US-Flieger?<br />

Nach ca. 3 Wochen Kriegsgefangenschaft ist <strong>der</strong> Krieg<br />

für diese sechs Air-Force-Männer zu Ende, als das Gefangenenlager<br />

befreit wird.<br />

Aber von den drei an<strong>der</strong>en fehlt jede Spur. Für die US-<br />

Army lautet <strong>der</strong> Fall offiziell: MIA = missed in action.<br />

Erst im Juni 1946 kommt Bewegung in die Sache <strong>der</strong><br />

Vermissten: Der deutsche Polizist Paul Schmidt <strong>aus</strong><br />

Neu Darchau an <strong>der</strong> Elbe meldet <strong>der</strong> britischen Besatzungsmacht<br />

in Dannenberg, dass ein Landarbeiter in<br />

Wietzetze bei Hitzacker beim Heideplaggen die Leiche<br />

eines vermutlich britischen Soldaten gefunden hat.<br />

Leichenfund in <strong>der</strong> Heide bei Wietzetze<br />

Die Briten werden aktiv, stellen aber schnell fest, dass<br />

dies kein britischer Soldat, son<strong>der</strong>n ein Amerikaner ist.<br />

Im Vorfeld hat <strong>der</strong> deutsche Polizist verfügt, den Leichnam<br />

mit Brettern zu bedecken, weil schon Wildtiere<br />

den unteren Teil des Körpers freigelegt haben und dort<br />

nur noch die blanken Knochen zu sehen sind. Später<br />

wird die Leiche von den Landarbeitern Joseph Schröter<br />

34<br />

2


und Karl Himmelreich geborgen und in <strong>der</strong> Friedhofskapelle<br />

in Wietzetze aufgebahrt.<br />

Ein amerikanischer Ermittler namens Shahfer <strong>der</strong> US<br />

Grave Companie bestimmt die Identität <strong>der</strong> Person<br />

anhand <strong>der</strong> Erkennungsmarke. Es handelt sich um den<br />

damals 23-jährigen George F. Thomas.<br />

Der damalige Bürgermeister von Wietzetze, Ernst Nolting,<br />

und <strong>der</strong> Ortspolizist Bäker sind bei <strong>der</strong> Untersuchung<br />

des Toten dabei und unterschreiben ein Protokoll<br />

zu den bei ihm gefundenen persönlichen Gegenständen.<br />

Damit reduziert sich nun die Suche auf die<br />

letzten zwei Vermissten.<br />

Auch die Bevölkerung wird natürlich von den amerikanischen<br />

Behörden befragt, aber außer einem Gerücht,<br />

das besagt, dass man gesehen habe, dass drei US-<br />

Soldaten im April 1945 von SS-Männern „in Richtung<br />

Elbe“ geführt wurden, kommt nichts dabei her<strong>aus</strong>.<br />

George F. Thomas und Frau Florence 1939 – Grabstein<br />

Der Leichnam von Thomas wird zunächst nach Belgien,<br />

später in die USA zu seiner Familie überführt. Thomas<br />

war verheiratet und Vater von vier Jungen.<br />

In einem Obduktionsbericht ist vermerkt, dass <strong>der</strong><br />

Hinterkopf starke Verletzungen aufwies und Teile davon<br />

fehlen. Man kann davon <strong>aus</strong>gehen, dass Thomas<br />

NICHT eines natürlichen Todes gestorben ist.<br />

Die US-Air-Force hat dann die an<strong>der</strong>en Besatzungsmitglie<strong>der</strong><br />

über den Verbleib ihrer Kameraden befragt,<br />

aber Ende <strong>der</strong> 40er-Jahre wurden die Ermittlungen<br />

eingestellt. Diese Verhörprotokolle liegen mir als Kopie<br />

auf Englisch vor.<br />

Neue Spuren im Jahre 2010<br />

Bewegung bei dem Thema <strong>der</strong> zwei vermissten Flieger<br />

Maty und Lehrmann gibt es im Jahre 2010, also genau<br />

65 Jahre nach ihrem Verschwinden.<br />

Eine Gruppe von Männern um Rene Enrico Schwartz<br />

und Jens Michael Brandes sucht noch 70 Jahre nach<br />

Kriegsende nach vermissten allierten Piloten. Die<br />

Gruppe nennt sich: Missing Allied Air Crew Research<br />

Team, kurz MAACRT.<br />

Auch die Bergung eines Piloten in Rosien (Amt Neuh<strong>aus</strong>)<br />

im Juni 2014 geht auf die maßgebliche Recherche<br />

des MAACRT-Teams zurück.<br />

Am 23. Januar 2010 hatte die Elbe-Jeetzel-Zeitung<br />

einen Beitrag mit dem Titel: „Auf <strong>der</strong> Suche nach Gewissheit“<br />

gedruckt. Mit dem Artikel wurde nach Vermissten<br />

in <strong>der</strong> Dannenberger Elbmarsch und eben auch<br />

nach den beiden Piloten im Raum Wietzetze gesucht.<br />

Ich wurde hellhörig, hatte ich doch fast 24 Jahre in <strong>der</strong><br />

Dorfschmiede/Landmaschinenwerkstatt von Herrn<br />

und Frau Stute in Wietzetze gearbeitet, aber noch nie<br />

von diesem Fall gehört.<br />

Interessanterweise hat sich damals ein Zeitzeuge <strong>aus</strong><br />

Drethem auf den Zeitungsartikel gemeldet: Ernst-August<br />

Scholz, <strong>der</strong> berichtete, was er als Kind in Drethem,<br />

seinem Geburts- und Wohnort, erlebt hat:<br />

Er und sein Freund Willi Gehrke, beide 10 bis 11 Jahre<br />

alt, wuchsen im gleichen Landarbeiterh<strong>aus</strong> auf dem<br />

Hof von Bauer Griebe in Drethem an <strong>der</strong> Elbe auf.<br />

Gegenüber von ihrem Wohnh<strong>aus</strong> lag die Dorfgastwirtschaft<br />

von Otto Semmeroth.<br />

Anfang April 1945 war es unruhig im Dorf geworden:<br />

Eine Einheit <strong>der</strong> Waffen-SS machte hier eine Zwischenstation.<br />

Die Gastwirtschaft wurde zur Kommandostelle<br />

dieser Einheit.<br />

Wahrnehmungen um die SS-Werferabteilung<br />

Die Jungen schauten sich das Kommen und Gehen <strong>der</strong><br />

Soldaten und das Treiben auf dem Hof an. Irgendwann<br />

erschienen zwei deutsche Geländewagen. Anhand<br />

<strong>der</strong> Uniformen erkannten sie, dass drei <strong>der</strong> Soldaten<br />

in den Autos US-amerikanische Flugzeugbesatzungsmitglie<strong>der</strong><br />

waren. Beim Absturz eines B17-Bombers<br />

bei Ventschau (LK Lüneburg) am 14. Januar 1945 hatte<br />

einer <strong>der</strong> Jungen bereits solch eine Uniform gesehen.<br />

Ein deutscher Soldat ging in die Dorfgaststätte, um einen<br />

Befehl zu holen. Nach kurzer Zeit kam er wie<strong>der</strong><br />

her<strong>aus</strong>, und die beiden Fahrzeuge fuhren in einen Feldweg<br />

(Mahlocksweg) Richtung Sammatz davon.<br />

Die Jungen vermuteten: „Du, die werden jetzt erschossen.<br />

Lass uns mal drauf achten, ob wir Schüsse hören<br />

können.“ Sie hörten aber keine Schüsse. Nach ca. einer<br />

halben Stunde kehrten beide Fahrzeuge wie<strong>der</strong> zurück<br />

– ohne die drei Amerikaner. Der Soldat, <strong>der</strong> den Befehl<br />

geholt hatte, ging wie<strong>der</strong> in die Gaststätte und nach<br />

kurzer Zeit kam er wie<strong>der</strong> her<strong>aus</strong>. Beide Autos fuhren<br />

Richtung Wietzetze/Bahrendorf weg.<br />

Bei <strong>der</strong> von Scholz beschriebenen SS-Truppe handelte<br />

es sich um die damalige SS-Werferabteilung 500. Diese<br />

Einheit war gebildet worden, um V2-Raketen selbstständig<br />

von Feldstellungen in Westfalen und Holland<br />

auf Ziele in England und Belgien zu verschießen.<br />

Durch freundliche Unterstützung bekam ich eine Kopie<br />

des sog. Kriegstagebuchs dieser Einheit. Dort ist<br />

<strong>der</strong> Weg <strong>der</strong> Einheit von ihrer letzten Feuerstellung in<br />

Holland bis in den Raum um Neu Darchau genau verzeichnet,<br />

ebenso die Truppenstärke und Bewaffnung.<br />

Die Werferabteilung hat sich auf Befehl von oben im<br />

Raum Celle ihres Spezialmaterials zum Verschuß <strong>der</strong><br />

<strong>Rundschau</strong><br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

35 3


Rakete entledigt und sich mit Raketenwerfern von<br />

Ausbildungseinheiten, die im Raum Meppen, Celle und<br />

Wienh<strong>aus</strong>en stationiert waren, bewaffnet und personell<br />

verstärkt. Die Raketen-Spezialeinheit wurde damit<br />

zu einer Infanterie-Einheit umgerüstet und sollte am<br />

Kampf um Berlin teilnehmen (Armee Wenk).<br />

Einige <strong>der</strong> führenden Mitglie<strong>der</strong> dieser Einheit waren<br />

vorher an dem berüchtigten „Massaker von Warstein“<br />

beteiligt und sind dafür im Jahre 1957 angeklagt und<br />

zum Teil auch zu Haftstrafen verurteilt worden.<br />

Anzumerken wäre noch, dass die Einheit eine fast<br />

komplette V2-Rakete bis in den Raum Neu Darchau<br />

transportiert hat, um sie dann kurz vor ihrem Abzug in<br />

einem Waldstück bei Glienitz zu sprengen. Von dieser<br />

Rakete besitze ich noch einige Teile, die mein damals<br />

15-jähriger Vater abmontiert hat.<br />

Bis heute bleiben ungeklärte Fragen<br />

Fast gleichzeitig mit <strong>der</strong> Zeitzeugen<strong>aus</strong>sage von Ernst-<br />

August Scholz ergab sich für mich ein Kontakt zu dem<br />

MAACRT-Mann Jens-Michael Brandes und etwas später<br />

zu R. E. Schwartz. Gemeinsam mit diesen Herren<br />

wurden von uns viele Menschen <strong>aus</strong> dem Raum Wietzetze<br />

befragt, doch keiner konnte uns mehr sagen, wo<br />

<strong>der</strong> Leichnam des G. F. Thomas genau gefunden wurde.<br />

Auf die Frage, wo die Gegend lag, kam lediglich die<br />

Antwort: in Richtung Sammatz.<br />

Wer kann heute noch sagen, wo in den 40er-Jahren in<br />

und um Wietzetze herum Heidekraut stand, das auch<br />

geerntet, d.h. geplaggt wurde? Diese Fläche muss nicht<br />

zwangsläufig zum Hof von Bauer Lühr gehören. Das<br />

könnte auch eine Fläche <strong>der</strong> Realgemeinde o<strong>der</strong> eines<br />

an<strong>der</strong>en Landwirtes im Dorf gewesen sein.<br />

Es weiß auch niemand mehr genau, wie lange sich die<br />

Werferabteilung bei Neu Darchau aufgehalten hat.<br />

Fest steht, dass mindestens ein Soldat dieser Einheit<br />

auf dem Friedhof in Neu Darchau begraben liegt. Er<br />

kam ebenfalls am 7. April 1945 ums Leben. Vermutlich<br />

hat seine Einheit einen Zwischenstopp zum Auftanken<br />

in Harlingen bei <strong>der</strong> WIFO gemacht. Jedenfalls ist Harlingen<br />

als sein Todesort vermerkt. Und die WIFO ist am<br />

Vormittag des 7. April schwer bombardiert worden.<br />

Wo lag das Soldatengrab im Glienitzer Wald?<br />

Der ehemalige Landwirt <strong>aus</strong> Glienitz, Otto-Alfred Griebe,<br />

hat mir von einem Soldatengrab im Glienitzer Wald,<br />

ganz in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Sprengstelle <strong>der</strong> V2, berichtet.<br />

Lei<strong>der</strong> konnte ich nicht her<strong>aus</strong>finden, wer dieses Opfer<br />

war. Gibt es noch jemanden, <strong>der</strong> sich an dieses Grab<br />

am Doohlweg erinnern kann?<br />

Im Kriegstagebuch <strong>der</strong> SS-Werfereinheit werden einige<br />

Soldaten um den 6. bis 8. April 1945 herum als<br />

vermisst und verwundet gemeldet. Eine Frau <strong>aus</strong> Wietzetze<br />

hat mir berichtet, dass ein Soldat <strong>der</strong> Werfereinheit<br />

sich bis zum nahen Kriegsende auf dem Dachboden<br />

ihres Elternh<strong>aus</strong>es versteckt hielt. Er hat sich<br />

dann am 22. April 1945 den US-Streitkräften ergeben.<br />

Fundstücke <strong>der</strong> V2-Rakete im Glienitzer Wald<br />

Das Ende <strong>der</strong> SS-Werfereinheit<br />

Die Werfereinheit ist hier irgendwann abgezogen und<br />

hat auf brandenburgischen Gebiet im Raum Kyritz und<br />

Friesack gegen die Rote Armee gekämpft. Da das Wissen<br />

über die V2-Raketen nicht in die Hände <strong>der</strong> Sowjetunion<br />

fallen sollte, haben sich Soldaten <strong>der</strong> Einheit bei<br />

Kriegsende abgesetzt und schließlich in Wootz bzw.<br />

Gorleben den Amerikanern ergeben.<br />

Maßgeblich an <strong>der</strong> Kapitulation <strong>der</strong> Einheit beteiligt<br />

war <strong>der</strong> Divisionsrichter Wetzling, <strong>der</strong> vorher an dem<br />

von ihm befohlenen Massaker von Warstein beteiligt<br />

war und später auch dafür verurteilt wurde.<br />

Wetzling war in den 50er-Jahren Justiziar einer Versicherungsanstalt<br />

in Lüneburg. Ich gehe davon <strong>aus</strong>, dass<br />

er und <strong>der</strong> 1a <strong>der</strong> Division, J. Miesel, auch in Drethem<br />

im H<strong>aus</strong>e des Gastwirts Semmeroth waren.<br />

Die amerikanischen Streitkräfte haben nach Kriegsende<br />

eigens für die Soldaten <strong>der</strong> Division z.V. (zur Vergeltung)<br />

ein Kriegsgefangenenlager im ehemaligen<br />

Reichsarbeitsdienstlager in Gorleben eingerichtet.<br />

Mit Fähren und Schlauchbooten haben die Amis einen<br />

Teil <strong>der</strong> Soldaten <strong>aus</strong> dem späteren Gebiet <strong>der</strong><br />

Russen evakuiert. Dieser Vorgang ist einzigartig in <strong>der</strong><br />

Geschichte des 2. Weltkriegs! Woan<strong>der</strong>s wurden die<br />

kriegsgefangenen deutschen Soldaten zu den Russen<br />

zurückgeschickt…<br />

Danksagung<br />

Den großen Einsatz des Ehepaares Hermann und Christina<br />

Lühr <strong>aus</strong> Wietzetze beim Bemühen um Aufklärung<br />

möchte ich beson<strong>der</strong>s hervorheben.<br />

Beson<strong>der</strong>er Dank geht auch an J.-M. Brandes <strong>aus</strong> Verden/Aller,<br />

<strong>der</strong> mir sein umfangreiches Material vorbehaltlos<br />

zur Verfügung stellte<br />

Auch viele Gespräche mit dem Zeitzeugen Ernst-August<br />

Scholz brachten etwas Licht in das Dunkel <strong>der</strong> Geschichte.<br />

Lei<strong>der</strong> ist Herr Scholz 2019 verstorben.<br />

Viele Texte, beson<strong>der</strong>s die Verhörprotokolle, die die US-<br />

Behörden mit den Überlebenden geführt haben, hat<br />

mir freundlicherweise Fr. Deborah Derksen übersetzt.<br />

Kontakt zu Bert Fiedler: Telefon 05858/1239<br />

36


Wenn man durch Katemin fährt, kommt man in <strong>der</strong><br />

langgezogenen Kurve am alten Landh<strong>aus</strong> vorbei. Früher<br />

ein Ort zum Festefeiern und für Vereins-Geselligkeit.<br />

Hier gibt es sicher viele Erinnerungen in den Köpfen<br />

<strong>der</strong> alteingesessenen Einwohner Neu Darch<strong>aus</strong>.<br />

Um diese Geschichten zu veröffentlichen, möchten wir<br />

Sie, liebe Leser, um Ihre Mithilfe, Ihre Erinnerungen bitten.<br />

Schreiben Sie sie auf o<strong>der</strong> rufen Sie an, um sie zu<br />

erzählen. Wir kommen auch vorbei:-)<br />

Das gleiche gilt für Fotos! Wer kann in seinen Alben<br />

noch Bil<strong>der</strong> zum früheren Leben im Landh<strong>aus</strong> finden?<br />

Flur oben: Hier gibt es bereits Küche, Bä<strong>der</strong> und Gästezimmer.<br />

Flur unten<br />

Schillers Landh<strong>aus</strong>!<br />

Das Landh<strong>aus</strong> in Katemin wird Raum für Raum zu neuem Leben erweckt<br />

Ihre Bil<strong>der</strong> sollen den langen Flur und die Zimmer<br />

schmücken, um die Erlebnisse <strong>der</strong> Menschen hier im<br />

Ort lebendig zu halten. Ein H<strong>aus</strong> mit Geschichte, die<br />

nirgendwo nachzulesen ist, das wäre schade. Wir sammeln<br />

also noch und werden dann bei Gelegenheit<br />

dazu etwas veröffentlichen.<br />

Das Landh<strong>aus</strong> Katemin – welches jetzt ,,Schillers Landh<strong>aus</strong>"<br />

genannt wird – soll wie<strong>der</strong> erblühen und den<br />

Menschen Freude bereiten. 1842 wurde es als Nie<strong>der</strong>sächsisches<br />

Bauernh<strong>aus</strong> errichtet. 1930 wurde das<br />

spätere Gasth<strong>aus</strong> angebaut und es entstand <strong>der</strong> Saal-<br />

Anbau. Danach gab es wechselnde Besitzer. Im Jahr<br />

2019 hat Christoph Piencka sich in die leerstehende<br />

Ruine des Landh<strong>aus</strong> Katemin verguckt, als er auf <strong>der</strong><br />

Suche nach einem passenden H<strong>aus</strong> für seine Schwester<br />

war. Er selbst lebt in Schutschur.<br />

,,Alte Häuser sind mein Hobby und Berufung zugleich",<br />

sagt Christoph Piencka. ,,Ich arbeite in <strong>der</strong> Saison mit<br />

Gästebetrieb in Hitzacker, im Schillers Gästeh<strong>aus</strong>, und<br />

baue in <strong>der</strong> Winterruhe in Katemin weiter. Da alles in<br />

Eigenregie umgebaut wird, dauert es seine Zeit. Gut<br />

Ding braucht eben Weile.<br />

Ich habe genaue Vorstellungen vom Ergebnis und arbeite<br />

mich Stück für Stück durchs H<strong>aus</strong>. Bisher ist die<br />

erste Etage fertig, mit Gästezimmern, Monteurzimmer<br />

mit Etagenbad – o<strong>der</strong> eigenem Bad im günstigen<br />

Preisniveau. Jetzt arbeite ich am Untergeschoss.<br />

Geplant ist die Vermietung zur Gästeunterbringung<br />

mit Gemeinschaftsraum, großer Terrasse und Küche.<br />

Zum Beispiel für kleine private Feiern für Selbstversorger<br />

ohne Bewirtung. Auch Raumvermietung an Vereine<br />

o<strong>der</strong> Clubs soll möglich sein.<br />

Am Schluss kommt <strong>der</strong> Saal dran. Hier stelle ich mir vier<br />

barrierefreie Wohnungen vor, mit Gartenanteil.<br />

Bis ich loslegen konnte, musste ich mit dem Architekten<br />

erst einmal die Möglichkeit zum Um- und Ausbau mit<br />

Brandschutz schaffen. Die Vorbesitzer hatten das H<strong>aus</strong><br />

abrissreif werden lassen, aber langsam nimmt es wie<strong>der</strong><br />

Gestalt an und ich freue mich über jeden Schritt.“<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

37


Technik und Umwelt<br />

Ökostrom für Autos: Wo gibt es bei uns öffentliche Säulen?<br />

Und wie kann ich saubere Energie vom eigenen Dach tanken?<br />

Jede Zeit hat eigene Themen und Probleme: Beim letzten<br />

Familientreffen kam eine unserer Töchter stolz<br />

mit ihrem neuen Auto zu Besuch. Und alle waren interessiert,<br />

als sie ihren fahrbaren Untersatz vorstellte.<br />

Es war nämlich das allererste elektrisch angetriebene<br />

Auto in <strong>der</strong> Familie!<br />

Die Tochter schwärmte von <strong>der</strong> Technik und dem schönen<br />

ruhigen Fahrgefühl. Dann stellte sie eine ganz unverfängliche<br />

Frage: „Wo kann ich hier in <strong>der</strong> Nähe mein<br />

Auto aufladen? Ganz zurück bis Hannover schaffe ich<br />

es wohl nicht mit <strong>der</strong> jetzigen Aufladung.“<br />

„In Neu Darchau steht so eine Säule“<br />

Wir guckten uns an. Da fiel meiner Frau ein: „In Neu<br />

Darchau steht doch so eine Säule! Kein Problem! Da<br />

fahren wir nachher einfach mal hin.“<br />

Gesagt, getan. Nur lei<strong>der</strong> standen an beiden Zapfstellen<br />

gerade Autos zum Auftanken. – <strong>Unser</strong>e (noch) entspannte<br />

Reaktion: „Na ja, kann passieren. Kommen wir<br />

halt nach dem Kaffee in 2 Stunden wie<strong>der</strong>.“<br />

Leicht genervt waren wir dann doch, als nach <strong>der</strong> Kaffeezeit<br />

die gleichen Autos immer noch da standen.<br />

Damit nicht genug: Eine weitere geschlagene Stunde<br />

später dasselbe Bild! Keine Besitzer und damit auch<br />

keine Besserung in Sicht! Was konnten wir jetzt tun?<br />

<strong>Unser</strong>e Tochter hatte zwar in einer App verschiedene<br />

Ladestationen in <strong>der</strong> Region auf ihrem Handy, aber die<br />

Ladesäule in Neu Darchau war dabei nicht gelistet…<br />

Sie ist letztlich heimgefahren in <strong>der</strong> Hoffnung, dass<br />

sich unterwegs schon eine freie Säule finden würde.<br />

War denn auch so. Aber uns allen war die gemütliche<br />

Kaffeezeit doch ein wenig verdorben.<br />

Wer ist verantwortlich für den Ausbau in <strong>der</strong> Region?<br />

Weil wir annehmen, dass bei vielen an<strong>der</strong>en Menschen<br />

ebenfalls so einige Unsicherheiten bestehen und manche<br />

deshalb auch mit dem Umstieg auf ein Elektroaute<br />

zögern, haben wir versucht, ein wenig mehr an Klarheit<br />

zu erhalten.<br />

In Neu Darchau zeichnet die Energieversorgung Dahlenburg-Bleckede<br />

AG – die mit 100% Ökostrom wirbt<br />

– für den Ausbau und Betrieb <strong>der</strong> Ladesäulen verantwortlich.<br />

Deshalb schickten wir dem Chef <strong>der</strong> EVDB<br />

eine E-Mail, in <strong>der</strong> wir darum baten, über den Stand<br />

des E-Ladesäulen-Ausb<strong>aus</strong> informiert zu werden.<br />

Ein kompetenter Gesprächspartner klärt auf<br />

Binnen weniger Tage rief uns ein verantwortlicher<br />

Mitarbeiter an. Herr Heinrich Sevecke stellte sich als<br />

kompetente Person für diesen Fachbereich her<strong>aus</strong> und<br />

beantwortete unsere Fragen. Er stellte gleich klar, dass<br />

<strong>der</strong> öffentliche Ausbau des Ladenetzes ein riesengroßes<br />

Thema sei und natürlich eine Kostenfrage! Durch völlig<br />

neuartige Technik soll dabei die Verteilung <strong>der</strong> 100%ig<br />

erneuerbaren Energie koordiniert und die Abgabe sinnvoll<br />

organisiert werden.<br />

An diesen Punkten gibt es zurzeit im<br />

Gebiet <strong>der</strong> EVDB Ladestationen:<br />

Im Netzbereich <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

Dahlenburg/Bleckede gibt es<br />

zur Zeit öffentliche Säulen in Bleckede,<br />

Dahlenburg und Neu Darchau.<br />

ä In Bleckede am Rath<strong>aus</strong> und bei <strong>der</strong><br />

ä Nie<strong>der</strong>lassung Fritz-von-dem-Berge-<br />

– Straße 40.<br />

ä In Dahlenburg bei <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>las-<br />

– sung Lüneburger Straße 21.<br />

ä In Neu Darchau am Hafen.<br />

Im Netzgebiet <strong>der</strong> EVE Energieversorgung stehen<br />

zurzeit 5 E-Tankstellen:<br />

ä In Dannenberg in <strong>der</strong> Lüchower Straße 19 und<br />

ä Am Ostbahnhof 1.<br />

ä In Hitzacker in <strong>der</strong> Professor-Wohltmann-Str. 10.<br />

ä In Lüchow in <strong>der</strong> Dr.-Lindemann-Straße sowie<br />

ä Am Kleinbahnhof 2.<br />

Im Moment arbeiten Politik und Stromanbieter laut<br />

Herrn Sevecke mit Hochdruck daran, mehr öffentliche<br />

Stationen zu bauen, darunter auch Schnellladestationen.<br />

Aber Planung und Durchführung bedeuten auch<br />

einen enormen Kraftakt.<br />

Am Rande erwähnte er, dass das Laden von E-Autos<br />

an den Ladesäulen <strong>der</strong> EVBD bislang kostenlos ist! Das<br />

war uns neu und wird sich natürlich än<strong>der</strong>n.<br />

Es gibt über 50000 Ladepunkte bundesweit<br />

Die neue Bundesregierung hat sich klar für die Elektromobilität<br />

positioniert: Sie möchte bis 2030 rund 15<br />

Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen sehen.<br />

Kürzlich hat die Bundesnetzagentur veröffentlicht,<br />

dass seit Anfang Dezember bundesweit 50901 gemeldete<br />

öffentlich zugängliche Ladepunkte bestehen.<br />

Damit stieg ihre Zahl um über 10000 in diesem Jahr.<br />

Probleme durch Lieferengpässe und Personalmangel<br />

Wir stellten Herrn Sevecke die Frage, wie sich die private<br />

Nachfrage nach Ladesäulen zur Zeit gestaltet.<br />

Er antwortete: „Die Nachfrage nach Photovoltaik und<br />

Ladesäulen ist riesig, Firmen und Lieferanten kommen<br />

wegen Materialengpässen nur mit Mühen hinterher.“<br />

(Zur Zeit unseres Interviews allerdings waren die För<strong>der</strong>töpfe<br />

für Wallboxen und Speicher gerade leer. Das<br />

bedeutete für die Branche erst einmal ein leichtes Abflauen<br />

bei <strong>der</strong> Antragsflut.)<br />

38<br />

2


Impressum<br />

E-Auto-Besitzer haben oft eigene Ladestationen<br />

Generell läßt sich laut Herrn Sevecke feststellen, dass<br />

Besitzer von E-Autos auf den Dörfern meist eine eigene<br />

Fotovoltaikanlage mit Speicher haben und dann<br />

auch eine eigene „Elektrotankstelle“ installieren.<br />

Für das Netzgebiet <strong>der</strong> EVBD konnte Herr Sevecke uns<br />

konkrete Zahlen nennen: Es bestehen (Interview-Zeitpunkt<br />

Anfang November 2021) 94 angemeldete Anlagen.<br />

Allein in Neu Darchau gibt es 6 private Ladesäulen.<br />

Er geht allerdings davon <strong>aus</strong>, dass es auch eine<br />

Dunkelziffer gibt.<br />

Strom vom eigenen Dach tanken<br />

Immer mehr Menschen, die über eine eigene Dachfläche<br />

verfügen, überlegen <strong>der</strong>zeit, wie sie saubere Energie<br />

selbst erzeugen und mit einem E-Auto ihren CO 2 -<br />

Verbrauch senken können. Dieser Schritt führt heutzutage<br />

über die Anschaffung einer Photovoltaikanlage.<br />

Das eigene Solarkraftwerk ist um so lukrativer, je mehr<br />

von dem selbst erzeugten CO 2 -neutralen Strom für<br />

den eigenen Bedarf verbraucht wird, denn die Einspeisevergütung<br />

ins öffentliche Netz ist gering.<br />

Genaueres zur Eignung <strong>der</strong> Dachfläche für eine PV-Anlage<br />

und zu den gesetzlichen Möglichkeiten können<br />

am besten die erfahrenen Elektrobetriebe <strong>der</strong> Region<br />

vor Ort einschätzen und erklären.<br />

Die Wallbox-Anlagen sind anmeldepflichtig<br />

Die sinnvollste private Ladeform für E-Autos ist eine<br />

Wandladestation, meist „Wallbox“ genannt. Sie ermöglicht<br />

ein schnelleres Laden, als es beim Laden an<br />

einer H<strong>aus</strong>haltssteckdose <strong>der</strong> Fall wäre.<br />

Für die Anschaffung einer E-Ladestation gibt es öffentliche<br />

För<strong>der</strong>ung. Bislang gewährte die KfW-Bank Privatpersonen<br />

auf Antrag einen Zuschuss von 900 Euro. Die<br />

neue Regierung wird dahinter nicht zurückbleiben…<br />

Herr Sevecke wies bei <strong>der</strong> Gelegenheit darauf hin, dass<br />

die Installation einer Wallbox stets durch einen Elektrofachbetrieb<br />

durchgeführt werden muss und anmeldepflichtig<br />

ist.<br />

Anlagen mit über 11 kW Leistung müssen sogar beim<br />

zuständigen Netzbetreiber vorher beantragt und genehmigt<br />

werden!<br />

Wir dankten Herrn Sevecke für das Gespräch und vereinbarten<br />

einen regelmäßigen Aust<strong>aus</strong>ch über den<br />

zu erwartenden Fortschritt beim Ausbau öffentlicher<br />

Ladesäulen für E-Autos und werden weiter in <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong><br />

berichten.<br />

heho<br />

Impressum:<br />

Verlag Reichmann<br />

Her<strong>aus</strong>geber:<br />

Sonja Reichmann<br />

<strong>Elbufer</strong>straße 37 | 29490 Neu Darchau<br />

0171 30 30 255<br />

www.elbufer-rundschau.de<br />

info@elbufer-rundschau.de<br />

Redaktion und Satz: Sonja Reichmann,<br />

Helmut und Irmgard Hoffmann<br />

Mitwirkende Pressesprecher<br />

<strong>aus</strong> den Vereinen <strong>der</strong> Orte<br />

Medienberater:<br />

Richten Sie Ihre Wünsche gern direkt an<br />

mich, es sind keine Anzeigenberater im<br />

Aussendienst.<br />

Erscheinungsweise viermal im Jahr:<br />

Ausgabe Frühling: April/Mai/Juni<br />

Ausgabe Sommer: Juli/August/September<br />

Ausgabe Herbst: Okt./ Nov./Dez.<br />

Ausgabe Winter: Jan./Feb/März<br />

Verteilung:<br />

Freunde und Familie<br />

Haftungs<strong>aus</strong>schluss:<br />

Nachdruck und Verwendung von Inhalten<br />

nur mit Genehmigung <strong>der</strong> Redaktion.<br />

Einsen<strong>der</strong> von Manuskripten, Briefen und<br />

<strong>der</strong>gleichen erklären sich mit redaktioneller<br />

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Titel: Mayoni Behrens/Lübeck<br />

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Sonja Reichmann<br />

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nicht an<strong>der</strong>s angegeben - Her<strong>aus</strong>geber<br />

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Druck:<br />

Umfang / Auflage:<br />

Die <strong>Elbufer</strong> <strong>Rundschau</strong> hat bisher 40 Seiten<br />

Inhalt und ca. 3000 Stück Auflage,<br />

H<strong>aus</strong>verteilung an <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>straße und<br />

in den umliegenden Orten. Auslegestellen<br />

in angrenzenden Gemeinden Dahlenburg,<br />

Bleckede, Hitzacker und Lüneburg<br />

(Biomarkt Vitalis, Fips, ...).<br />

Anzeigen- und Redaktionsschluss<br />

für die Frühlings-Ausgabe 2022:<br />

Mitte März 2021<br />

Erscheint vor<strong>aus</strong>sichtlich<br />

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Elb-Ufer Klöndör<br />

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