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Ausgabe 4 - Winter 2021/22<br />
regional | unabhängig | neugierig<br />
Viermal im Jahr: Gratis<br />
<strong>Unser</strong> <strong>Wasser</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Quelle</strong><br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Hitzacker Tießau | Tiesmesland | Bahrendorf | Wietzetze | Drethem | Glienitz | Schutschur | Klein Kühren | Neu Darchau | Katemin | Quarstedt | Darzau | Sammatz | Walmsburg Bleckede<br />
INFRASTRUKTUR<br />
am <strong>Elbufer</strong><br />
SCHULE<br />
Winter-Newsletter<br />
KINDERGARTEN<br />
Hortkin<strong>der</strong><br />
JUGENDZENTRUM<br />
Programm<br />
KLOOGSCHIETER<br />
Spielzeug-Tipps<br />
KIRCHE<br />
Veranstaltungen<br />
FEUERWEHR<br />
Auszeichnung<br />
ELBE JEETZEL KLINIK<br />
Neue Hüfte<br />
ELBUFER STEUERBORD<br />
Neu Darchau<br />
Katemin<br />
Schutschur<br />
Glienitz<br />
Walmsburg<br />
Dahlenburg<br />
Wietzetze<br />
ELBUFER BACKBORD<br />
Groß Kühren<br />
KULTUR&FREIZEIT<br />
Musikwoche Hitzacker<br />
UMWELT&TECHNIK<br />
E-Säulen<br />
HEFTMITTE:<br />
elbDORFaktiv e.V.
Schickt uns<br />
eure schönsten Elbe-Bil<strong>der</strong>!<br />
Solange hier keine Werbung steht,<br />
teilen wir sie auf Seite 2 - o<strong>der</strong> sogar als Titelbild.
Inhalt<br />
Regional * Unabhängig * Neugierig<br />
<strong>Unser</strong> Leitbild spiegelt sich in den Worten.<br />
REGIONAL!<br />
Wir sind regional. Wir leben hier. Die einen mit gewachsenen<br />
Wurzeln, die an<strong>der</strong>en mit selbst gewählten. Wir leben gern hier.<br />
Daher geben wir unseren Themen im Schwerpunkt den regionalen<br />
Bezug. So vielfältig, so bunt und so interessant, wie unser<br />
aller Leben hier.<br />
UNABHÄNGIG!<br />
Das Team <strong>der</strong> Redaktion steht keiner politischen o<strong>der</strong> religiösen<br />
Überzeugung nahe. Und so ist auch unser Magazin offen für<br />
alle Strömungen mit freiheitlichen und demokratischen Grundidealen.<br />
Wir arbeiten unabhängig und überparteilich, räumen<br />
Platz ein für Gedanken und Geschichten und geben Autoren<br />
mit unterschiedlichsten, auch politischen Einstellungen eine<br />
Plattform, ohne dass diese unbedingt die Überzeugungen <strong>der</strong><br />
Redaktion wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />
Genau damit möchten wir die Offenheit und Vielfalt spiegeln,<br />
die wir hier bei uns im Alltag leben und lieben.<br />
NEUGIERIG!<br />
War es nicht die unbeschwerte Neugier, die uns als Kin<strong>der</strong>n oft<br />
unbekannte Türen geöffnet hat? Die uns in bis dahin verschlossene<br />
Welten eintauchen ließ und uns zu dem gemacht hat, was<br />
wir heute sind. Die uns Freude, Achtung, Mut und Demut gelehrt<br />
hat. Das alles möchten wir auch mit diesem Magazin in<br />
unseren oft so vernünftigen und rationalen Alltag hinüberretten<br />
und mit Ihnen teilen.<br />
Wir möchten im besten Sinne neugierig bleiben, ohne aufdringlich<br />
zu sein. Und wir möchten Sie anstecken und auffor<strong>der</strong>n,<br />
diese Neugier mitzuleben. Neugier auf Neues, auf Mitmenschen,<br />
auf all das, was uns hier umgibt. Gemeinsam mit<br />
Ihnen allen in und für unsere <strong>Elbufer</strong>-Region: Senden Sie uns<br />
Hinweise, Ihre Geschichte, Ihre Wünsche, beteiligen Sie sich an<br />
<strong>der</strong> positiven inhaltlichen Gestaltung des Magazins.<br />
(Impressum: siehe hinten)<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Winter<strong>aus</strong>gabe <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong><br />
liegt jetzt vor Ihnen. Ich hoffe, dass Sie sich<br />
durch interessante Artikel <strong>aus</strong> unserer Region<br />
gut unterhalten fühlen.<br />
Für uns ist es immer wie<strong>der</strong> schön zu erleben, was für tolle,<br />
engagierte und interessante Menschen um uns herum leben.<br />
Die große Bereitschaft, uns zu unterstützen und die immer<br />
neuen Anregungen für spannende Themen sind uns ein großer<br />
Ansporn, das Heft weiterzuentwickeln.<br />
Wie zu ersehen ist, versuchen wir gerade, eine informative<br />
Seite aufzubauen über Betriebe, Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen<br />
usw. – also über unsere dörfliche Infrastruktur. Bitte<br />
haben Sie Verständnis, wenn nicht gleich alles umfassend dargestellt<br />
werden kann. Ihre Informationen helfen uns, immer besser<br />
zu werden!<br />
Genießen Sie die hoffentlich vielen schönen Wintertage und<br />
freuen Sie sich auf den Frühling.<br />
Und vor allem: Bleiben Sie guten Mutes!<br />
Sonja Reichmann und das Redaktions-Team Helmut und Irmgard Hoffmann<br />
Im Internet sind alle<br />
Ausgaben <strong>der</strong> "<strong>Elbufer</strong><br />
<strong>Rundschau</strong>" online.<br />
Einfach aufs Cover<br />
klicken und blättern:<br />
www.elbufer-rundschau.de<br />
Beiträge, Geschichten von früher, Anekdoten,<br />
Aktivitäten, Termine, Insi<strong>der</strong>-Tipps...<br />
Wünsche o<strong>der</strong> Beiträge gern telefonisch -<br />
o<strong>der</strong> per Post (digital o<strong>der</strong> analog)<br />
an: kontakt@elbufer-rundschau.de<br />
o<strong>der</strong> in den Briefkasten <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>straße 37 in Neu Darchau.<br />
Mobil: 0171 3030255<br />
Wenn ich nicht dran gehe, habe ich an<strong>der</strong>es zu tun.<br />
Bei nächster Gelegenheit rufe ich sicher zurück.<br />
Informationen zur Infrastruktur<br />
Aus den Orten<br />
Schule | Kin<strong>der</strong>garten | Jugendzentrum<br />
Freizeit | Kultur | Literatur<br />
Kirche<br />
Lebensgeschichte | Historisches<br />
Feuerwehr<br />
Umwelt und Technik<br />
Veröffentlichung elbDORFaktiv e.V.<br />
Impressum<br />
Titelbild: ELBUFERDICKICHT, Mayoni Behrens, Acryl auf Leinwand, Info auf Seite 6.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
3
<strong>Unser</strong> <strong>Wasser</strong> kommt <strong>aus</strong> Schutschur<br />
Aus einem tiefen Einschnitt <strong>der</strong> Endmoräne am Elbhang<br />
zwischen Drethem und Katemin entspringt ein<br />
kleiner Bach, <strong>der</strong> sehr gutes <strong>Wasser</strong> hervorbringt.<br />
Bis heute liefert diese <strong>Quelle</strong> das Trinkwasser für die<br />
Gemeinden Neu Darchau, Klein Kühren, Schutschur<br />
und die Umgegend.<br />
Um Genaueres über die <strong>Wasser</strong>quelle und die interessante<br />
Geschichte dahinter zu erfahren, besuchen wir<br />
Willi Karstens in Schutschur.<br />
Dazu verabreden wir uns<br />
auf seinem Grundstück und<br />
treffen hier auf einen freundlichen,<br />
mitteilsamen Menschen,<br />
<strong>der</strong> uns erst mal – mit<br />
durch<strong>aus</strong> berechtigtem Stolz<br />
– seine wun<strong>der</strong>bar hoch<br />
über <strong>der</strong> Elbe gelegene Hofstelle<br />
zeigt, bevor die <strong>Wasser</strong>quelle<br />
besichtigt wird.<br />
Schon vor über 140 Jahren<br />
Willi Karstens am Backh<strong>aus</strong><br />
war die dicht beim H<strong>aus</strong> gelegene <strong>Quelle</strong> offensichtlich<br />
bekannt und geschätzt. Denn laut Aussage des<br />
heute 87-jährigen Willi Karstens kaufte sein Uropa das<br />
Grundstück schon damals wegen <strong>der</strong> <strong>Quelle</strong>!<br />
Im Jahre 1884 baute Urgroßvater Fritz Burmester das<br />
heutige Wohnh<strong>aus</strong>. Am 7. Mai feierte man Richtfest.<br />
Damit die Leute zum <strong>Wasser</strong>schöpfen nicht immer<br />
mühevoll in die Schlucht steigen mussten, installierte<br />
die Familie irgendwann eine Handpumpe.<br />
Schon bald wurde diese Handpumpe zur <strong>Wasser</strong>versorgungsstelle<br />
für die neu entstandenen Häuser in <strong>der</strong><br />
Nachbarschaft.<br />
Die Mutter von Henning Bodendieck (Hilde Bodendieck)<br />
zum Beispiel holte dort täglich mehrere Eimer<br />
<strong>Wasser</strong>. Die Eimer hingen dabei am Lenker ihres Fahrrads.<br />
Auf jedem Eimer schwamm ein kleines rundes<br />
Brettchen, um das „Überschwappen“ zu min<strong>der</strong>n, erinnert<br />
sich Henning Bodendieck.<br />
Feierliche Rituale an <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>quelle<br />
Willy Karstens geht mit uns den Hang weit hinunter,<br />
bis wir wenige Meter über dem Boden <strong>der</strong> Schlucht<br />
stehen. Dabei erzählt er uns, dass manchmal auch<br />
Menschen an <strong>der</strong> <strong>Quelle</strong> auftauchen, die hier ihre ganz<br />
beson<strong>der</strong>en Rituale vollziehen.<br />
So kommt am Ostersonnabend schon früh am Morgen<br />
regelmäßig eine große Gruppe von 20 bis 30 Leuten<br />
zu Fuß – teilweise mit kleinen Kin<strong>der</strong>n auf dem<br />
Rücken o<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Brust. Alle singen im Angesicht <strong>der</strong><br />
<strong>Quelle</strong> gemeinsam einen Choral. Dann steigt eine Person<br />
nach <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en in die Schlucht, um einen Eimer<br />
o<strong>der</strong> eine Flasche mit dem köstlichen Quellwasser zu<br />
füllen. Nach <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>entnahme wird zum Abschluss<br />
<strong>der</strong> Zeremonie wie<strong>der</strong>um ein Choral gesungen!<br />
Erstaunlich fanden wir auch die Information von Willi<br />
Karstens, dass die <strong>Wasser</strong>temperatur an <strong>der</strong> <strong>Quelle</strong><br />
durch alle Jahreszeiten hinweg stets 7° Celsius beträgt!<br />
Anfang <strong>der</strong> 1950er Jahre entsteht die Idee einer<br />
öffentlichen <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Einige Jahre nach Kriegsende entstand <strong>der</strong> Plan, eine<br />
öffentliche <strong>Wasser</strong>versorgung aufzubauen. Denn mit<br />
einem professionellem <strong>Wasser</strong>werk konnte man mehr<br />
Leute als nur die Nachbarn mit dem hochgeschätzten<br />
Quellwasser beliefern.<br />
Als Fachfirma für die Planung und Umsetzung des Projekts<br />
wurde das Ingenieurbüro Beußel <strong>aus</strong> Uelzen/Lüneburg<br />
beauftragt.<br />
Nach einer Planungsphase wurde als „<strong>Wasser</strong>turm“<br />
ein Betonbehälter auf <strong>der</strong> nahegelegenen Anhöhe<br />
In dieser Schlucht unweit des H<strong>aus</strong>es entspringt die <strong>Quelle</strong><br />
<strong>Wasser</strong>behälter auf dem „Wasterberg“<br />
42
Gemeinde Neu Darchau | Schutschur<br />
In einem kleineren Gebäude direkt daneben befindet<br />
sich die Druckerhöhungsstation, hier wird <strong>der</strong> Druck<br />
im <strong>Wasser</strong>behälter auf bis zu 10 Bar erhöht.<br />
Das Versorgungsgebiet des Verbands erstreckte sich<br />
bald nach <strong>der</strong> Inbetriebnahme des großen Behälters<br />
von Tiessau bis Katemin und hatte dann eine Kapazität<br />
von maximal 250 000 m 3 <strong>Wasser</strong>för<strong>der</strong>ung – alles<br />
<strong>aus</strong> dieser einen <strong>Quelle</strong>!<br />
Rohrverlegung zum Wasterberg<br />
„Wasterberg“ (68 m über NN) errichtet und eine elektrische<br />
Pumpe installiert, die das <strong>Wasser</strong> von unten<br />
hoch in den Behälter beför<strong>der</strong>t. Dieser <strong>Wasser</strong>behälter<br />
hat ein Fassungsvermögen von 70 m 3. Vom Wasterberg<br />
<strong>aus</strong> wurde das Trinkwasser über Rohrleitungen<br />
ab dem Jahr 1954 in die H<strong>aus</strong>halte transportiert.<br />
Ein für dieses Projekt neu gegründeter kommunaler<br />
<strong>Wasser</strong>verband nannte sich „<strong>Wasser</strong>verband <strong>Elbufer</strong>“<br />
und verwaltete die Anlagen.<br />
Es dauerte nicht lange, da kam die Nachfrage auch <strong>aus</strong><br />
Gebieten, die höher lagen als <strong>der</strong> Wasterberg. Um auch<br />
Orte wie Sammatz und Wietzetze zusätzlich versorgen<br />
zu können, musste ein noch größer dimensionierter<br />
<strong>Wasser</strong>behälter auf <strong>der</strong> höchsten Erhebung in <strong>der</strong><br />
Gegend (Höhe 108 m) errichtet werden. Und außerdem<br />
wurden stärkere Pumpen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Schon im Jahre 1956 wurde dieser neue und größere<br />
Behälter eingeweiht.<br />
Eine Verbindung zu den Verbänden Dannenberg/Hitzacker<br />
und Elbmarsch wird hergestellt<br />
Um die Versorgungssicherheit in jedem Fall gewährleisten<br />
zu können, wurde 1964 in Tießau eine Verbindung<br />
zum <strong>Wasser</strong>verband Dannenberg/Hitzacker<br />
und in Katemin zum <strong>Wasser</strong>beschaffungsverband<br />
Elbmarsch hergestellt.<br />
Außerdem baute man eine Ringleitung in Form einer<br />
„liegenden 8“, in <strong>der</strong>en Schnittpunkt sich die Pumpen<br />
und Hochbehälter befanden. Um Trübungen des Trinkwassers<br />
(Eisenablagerungen) zu minimieren, wurde<br />
dem <strong>Wasser</strong> durch einen Filter etwas Eisen entzogen.<br />
Ansonsten ist das Trinkwasser <strong>aus</strong> Schutschur reines<br />
Naturwasser, frei von jeglichen Zusätzen.<br />
Der <strong>Wasser</strong>verband wurde in den vielen Jahren <strong>der</strong><br />
Selbstständigkeit stets als „Eigenbetrieb“ <strong>der</strong> Gemeinde<br />
betrieben. Die Vorsitzenden des Verbandes wurden<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Mitte des Gemein<strong>der</strong>ates gewählt.<br />
War viele Jahre <strong>der</strong> „Motor“: Hartmut Giering<br />
Der langjährige Technische Leiter des <strong>Wasser</strong>verbands<br />
<strong>Elbufer</strong> hieß Hartmut Giering, Vorsitzen<strong>der</strong> des Betriebs<strong>aus</strong>schusses<br />
war Henning Bodendieck.<br />
Die durch den Betrieb anfallende Buchführung lag in<br />
den Händen von Hannelore Kruse.<br />
Natürlich wollten wir gerne auch Herrn Giering kennenlernen,<br />
von dessen großem Engagement wir schon<br />
gehört hatten. Zum Glück war dieser trotz gesundheitlicher<br />
Probleme sofort zu einem Treffen bereit.<br />
Bei unserem Besuch erzählte Hartmut Giering lebhaft<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Zeit, in <strong>der</strong> er für das Projekt verantwortlich<br />
war – von 1980 bis 2005.<br />
Der große <strong>Wasser</strong>behälter wird gewartet<br />
Die Druckerhöhungsstation für den großen Behälter<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
35
<strong>Unser</strong> <strong>Wasser</strong><br />
Dazu erklärte er einiges über<br />
die Entwicklungsgeschichte.<br />
Schnell wurde deutlich, dass<br />
das <strong>Wasser</strong>projekt von Schutschur<br />
für ihn sein Lebenswerk<br />
war. Ohne den jahrzehntelangen<br />
sehr engagierten Einsatz<br />
für die Betreuung, den technischen<br />
Ausbau und die Menschen drumherum wäre<br />
Hartmut Giering<br />
die erfolgreiche Entwicklung des <strong>Wasser</strong>versorgungssystems<br />
so wohl kaum denkbar.<br />
Angefangen von Kopien <strong>der</strong> Querschnittzeichnungen<br />
für die jeweiligen Bohrungen über technische Details<br />
<strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>druckproblematik bis hin zum Fehlermeldungssystem<br />
sowie einem Notversorgungsplan, den er<br />
selbst mit entwickelt hat, wurden wir mit <strong>der</strong> ganzen<br />
Kompliziertheit <strong>der</strong> Anlage konfrontiert.<br />
Erwähnenswert erscheint uns auf jeden Fall, dass heutzutage<br />
<strong>der</strong> kleine Behälter auf dem Wasterberg die niedrig<br />
gelegenen H<strong>aus</strong>halte von Neu Darchau und Teilen von<br />
Schutschur versorgt. Alle an<strong>der</strong>en Orte bzw. Ortsteile<br />
werden über den großen <strong>Wasser</strong>behälter beliefert.<br />
Das Ende <strong>der</strong> Eigenständigkeit<br />
Infolge von kommunalen Umstrukturierungen und <strong>der</strong><br />
Bildung von „Samtgemeinden“ kam es im Oktober 2005<br />
zu einer Zusammenlegung des <strong>Wasser</strong>verbands <strong>Elbufer</strong><br />
mit dem <strong>Wasser</strong>verband Dannenberg/Hitzacker.<br />
Heute firmiert die <strong>Wasser</strong>versorgung unter <strong>der</strong> Verbandsbezeichnung<br />
„<strong>Wasser</strong>verband Dannenberg-Hitzacker<br />
kAöR“. Das Versorgungsgebiet des Verbands umfasst<br />
etwa das Dreieck von Neu Darchau im Norden bis<br />
Zernien im Süden und Langendorf im Osten.<br />
Von hier <strong>aus</strong> wird das <strong>Wasser</strong> in die Behälter hochgepumpt<br />
<strong>Unser</strong> gutes Trinkwasser hier in <strong>der</strong> Gemeinde Neu<br />
Darchau kommt trotz allen Wandels seit Beginn <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ung bis heute immer noch <strong>aus</strong> Schutschur!<br />
Hoffen wir, dass die <strong>Quelle</strong> nie versiegt und auch künftige<br />
Generationen sich noch an dem köstlichem Naturwasser<br />
laben können!<br />
Text: H. Bodendieck/H. Hoffmann, Fotos: H. Giering/I. Hoffmann<br />
Worte zum Titelbild <strong>der</strong> Winter<strong>aus</strong>gabe<br />
Auszug <strong>aus</strong> <strong>der</strong> ersten E-Mail <strong>der</strong> Künstlerin<br />
an die <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong>:<br />
Für eine Woche hatten wir uns elbnah in Neu Darchau<br />
nie<strong>der</strong>gelassen. Die Rä<strong>der</strong> hatten wir mit dabei und<br />
haben so manches Eckchen <strong>der</strong> Region kennengelernt.<br />
Schließlich landeten wir noch im ELBDORADO, wo wir<br />
Ihr sehr informationsreiches Magazin entdeckten.<br />
Das hat uns noch so viele Einsichten gegeben. Ich finde<br />
Ihre Initiative sehr bereichernd, ich verstand manches<br />
besser. Dass die Fährwiese neugestaltet ist, wäre mir nicht<br />
bewußt geworden. Das Konzept hat mir gut gefallen, die<br />
Großzügigkeit <strong>der</strong> Klangschaleninstallation ist beeindruckend<br />
und lädt hoffentlich viele zum Spielen ein. Das DICK<br />
BUTTER KONZERT haben wir noch miterlebt. Das Stilllegen<br />
<strong>der</strong> Fähre für ein paar Tage machte den Ort noch stiller.<br />
Aber wir freuten uns, dass wir am Donnerstag dann<br />
doch noch einen Ausflug zu den jenseitigen Dörfern Konau<br />
und Popelau machen konnten. Die Tanja hatten wir<br />
sehr ins Herz geschlossen! Überhaupt: die Geschichte <strong>der</strong><br />
Flussquerung zur Grenzöffnung, die Sie im Magazin veröffentlicht<br />
haben, hat uns sehr berührt!<br />
Übrigens waren wir sehr gut und persönlich in unserer<br />
Ferienunterkunft im Ned<strong>der</strong>sten Weg untergebracht.<br />
Mayoni Behrens <strong>aus</strong> Lübeck<br />
Über sich selbst schreibt die Künstlerin:<br />
Lebensspur<br />
Spuren, gemalt, durchziehen mein Leben.<br />
Schon als Kind im Malkasten <strong>der</strong> Mutter heimisch,<br />
schwingt die gestalterische Lust durch mein Leben.<br />
Mit <strong>der</strong> Geburt meines dritten Kindes 1979 beginnt<br />
mein schöpferisches Tun sich zu entfalten.<br />
Meine künstlerische Reise führte durch eine Phase mit<br />
dem Schwerpunkt Grafik/Radierung, ging über ins experimentelle<br />
freie Malen. Immer wie<strong>der</strong> ist die Natur Inspiration.<br />
Abstrakte Arbeiten entstehen, und schließlich<br />
öffnet sich ein Interesse für Portraitmalerei. Im Fokus stehen<br />
befreundete Musiker. In Zwischenzeiten erblüht das<br />
eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Blumenbild. Seit 2018 sind Blumendarstellungen<br />
mein Hauptthema. Meine Bil<strong>der</strong> sind<br />
weit in <strong>der</strong> Welt verstreut. Über drei Jahrzehnte habe<br />
ich neben meiner künstlerischen Arbeit Menschen in<br />
Malprozessen (Ausdrucksmalen) begleitet.<br />
Warum male ich? Das Staunen über eine überraschende<br />
Bildentwicklung/Wandlung empfinde ich als sehr belebend,<br />
ja als Geschenk.<br />
Das möchte ich immer wie<strong>der</strong> erfahren!<br />
LEBEN PUR | Mayoni Behrens 2021 | www.mayoni.de<br />
6
Informationen zur Infrastruktur<br />
Ärzte | Gesundheitswesen<br />
Julia Elvers, Fachärztin für Allgemeinmedizin<br />
Hauptstraße 21 | Neu Darchau | Telefon: 0 58 53 18 11<br />
Wolfram Kerber, Zahnarzt<br />
Hauptstr. 113 | Neu Darchau | Telefon: 05853 414<br />
Notruf-Nummern<br />
Polizei 110<br />
Feuerwehr 112<br />
Rettungsleitstelle 112<br />
Augenarzt 116 117<br />
Giftinfomationszentrum Nord 0551 / 19 24 0<br />
Ärzte-Notdienst-Zentrale 116 117<br />
Apotheke am Markt: Kostenfreier Lieferservice!<br />
Am Markt 16 | 21368 Dahlenburg<br />
Tel. 05851 7636 | Fax 05851 7258<br />
info@apotheke-dahlenburg.de<br />
(In den Briefkasten an <strong>der</strong> Gemeinde Neu Darchau<br />
können Sie Ihr Rezept einwerfen und bekommen Ihr<br />
Medikament nach H<strong>aus</strong>e geliefert)<br />
Liefergebiet: Dahlenburg, Altenmedingen,<br />
Neu Darchau, Thomasburg, Tosterglope,<br />
Nahrendorf, Bleckede<br />
Jörn Böhme | Osteopathie an <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>mühle<br />
Mühlenweg 5 | Katemin<br />
Telefon: 05853.980 18 98 | www.joernboehme.de<br />
Tanja Juraschek | Physiontherapie |<br />
Lilienweg 15 | Neu Darchau | Telefon: 05853 1733<br />
Elske Markgraf | Yoga (www.yoginidome.de)<br />
Am Gieberg 2 | Glienitz (Elbe )| Mobil 0178 7115718<br />
Einkauf, Restaurant und Café:<br />
Neu Darchau:<br />
Edeka Hildebrandt | Hauptstraße 6 | Neu Darchau<br />
Daxner - Mühle und Landhandel | Mühlenweg 1<br />
(auch Bioprodukte)<br />
Göpelh<strong>aus</strong> | Die Gastwirtschaft an <strong>der</strong> Elbe<br />
Am Hafen 6 | Neu Darchau | Telefon: 05853 3489857<br />
Gaststätte Zum Göpel | Restaurant & Kneipe<br />
<strong>Elbufer</strong>str. 141 | Telefon: 05853 980202 (Winterp<strong>aus</strong>e)<br />
Elbdorado | Gaststätte & Imbiss | www.elbdorado.eu<br />
<strong>Elbufer</strong>straße 149E | Telefon 01511 237 8339 (Winterp<strong>aus</strong>e)<br />
Kupferkessel | Gaststätte, Imbiss & Kneipe<br />
Hauptstraße 9| Neu Darchau | Telefon: 05853 2373219<br />
Darzau: Hartmut Kraßmann - Fischfarm | Hof Darzau 2<br />
Sammatz:<br />
Hofladen MICHAELSHOF Sammatz<br />
Im Dorfe 11 | 29490 Sammatz | Telefon: 05858 970-30<br />
Cafè am Michaelshof (Winterp<strong>aus</strong>e)<br />
Walmsburg:<br />
Dorfschnack – Café und Gemischtwaren<br />
Kateminer Straße 42<br />
Hofliebe – Café & schöne Dinge<br />
Wiesenweg 4 | Telefon 05853 292<br />
Heinz Kastens | Fischhandel/Räucherfisch<br />
(donnerstags Bleckede REWE, freitags Neu Darchau Edeka)<br />
Telefon 05853 1891 | Mobil 15786283106<br />
Christine und Oliver Wachowski<br />
Fischräucherei und Honig<br />
Vor den Höfen 8 | Telefon 05853 7279962<br />
Barskamp:<br />
Barskamper Stübchen<br />
(vorher Dorfladen „Connys“) | Am Markt 8a<br />
Göddingen:<br />
Hofladen | Hof Heuer | Landstr. 18 (Spargel z.B.)<br />
Alt Garge:<br />
Schmidts Laden| Hauptstraße 1<br />
Griechisches Restaurant Olympos<br />
Hauptstraße 16 | Telefon 0174 6857528<br />
Tangsehl:<br />
Hofladen Tangsehl | Tangsehl 2, Nahrendorf<br />
Tosterglope:<br />
Familie Schoop - LüBio GbR | Neuh<strong>aus</strong>er Str. 11<br />
Köhlingen:<br />
Demeterhof Christian Pahlow<br />
Köhlingen 2 | Tosterglope | Telefon 05853 204<br />
Garze:<br />
Anna und Oliver Levedag Schafskäserei<br />
Langer Weg 2, Bleckede-Garze |Telefon 05852 4089295<br />
Privelack:<br />
Privelacker Paradiesgarten | Elbstr. 4 (Winterp<strong>aus</strong>e)<br />
Darchau:<br />
Cafè zur Elbe | von Rautenkranz<br />
Hauptstraße 9 | Telefon: 038841-20781<br />
Stiepelse<br />
Cafè Plan b | Elbstraße 5 | Mobil: 0172 - 372 68 29<br />
info@plan-b-stiepelse.de | (Winterp<strong>aus</strong>e)<br />
Moin - Die Räucherkate<br />
Elbstrasse 7 | Telefon: 038844 - 21711<br />
Neu Bleckede:<br />
Wildwuchs-Hof Anja Rösler | Am Elbedeich 9 (Winterp<strong>aus</strong>e)<br />
Diese Aufstellung erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wer noch kostenlos in diese Liste aufgenommen werden möchte, melde sich bitte bei <strong>der</strong> Redaktion. Das gilt für beide Seiten <strong>der</strong> Elbe.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
7
Aus <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Faslamsverein<br />
Auch in diesem Jahr gibt es keine Festlichkeiten<br />
Der Faslamsverein hat eine über 150-jährige Tradition,<br />
die vergleichbar mit dem Karneval ist. Früher<br />
gingen die Knechte und Mägde von H<strong>aus</strong> zu H<strong>aus</strong> und<br />
schnorrten Speisen und Getränke zusammen, um hiervon<br />
ein Fest wi<strong>der</strong> die triste Jahreszeit zu feiern.<br />
,,In <strong>der</strong> Vergangenheit haben wir einen Nachmittag<br />
für die Kin<strong>der</strong> ein Faschingsfest, einen Nachmittag<br />
für unsere ältere Generation und einen Abend für alle<br />
veranstaltet", erzählt Martina Pühse, Vorsitzende des<br />
Vereins. ,,Am Sonntagmorgen traf man sich, um den<br />
neuen Faslamsprinzen zu kühren und mit diesem<br />
dann gemeinsam auf Schnorrertour von H<strong>aus</strong> zu H<strong>aus</strong><br />
zu gehen. Begleitet immer auch von Musikern, da <strong>der</strong><br />
neue Prinz an den Türen vorgestellt wird und er mit<br />
<strong>der</strong> Dame des H<strong>aus</strong>es ein Tänzchen machen darf.<br />
Diese Veranstaltungen fanden meist kurz vorm Rosenmontag<br />
statt. In diesem Jahr wie<strong>der</strong> nicht... Sie wissen<br />
schon warum."<br />
Nun bleibt nur die Hoffnung auf das nächste Jahr.<br />
Kontakt zum Verein: Martina Pühse: 0157-58407204<br />
Bürgermeistersprechstunde<br />
am 18. März 2022 von 16 bis 18 Uhr<br />
In Abhängigkeit von <strong>der</strong> Corona-Situation werden die<br />
Sprechstunden online durchgeführt. Nähere Infos auf<br />
www.neudarchau.eu .<br />
Auch 2022 werden wir mit <strong>der</strong> Gemeindeverwaltung<br />
unsere Serviceangebote vorhalten.<br />
Blutspenden in Neu Darchau<br />
am 11. März 2022 im Raum 3 beim EDEKA-Markt<br />
um 15.30–19.30Uhr<br />
Liebe Neu Darchauerinnen,<br />
liebe Neu Darchauer,<br />
<strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Gemeinde Neu<br />
Darchau hat mich mit großer<br />
Mehrheit am 22. November<br />
2022 erneut zu Ihrem Bürgermeister<br />
gewählt. Damit hat<br />
er das Abstimmungsergebnis<br />
<strong>der</strong> Kommunalwahl vom 12.<br />
September 2021 nachvollzogen.<br />
Für mich ist die Tatsache, dass Sie mich wie<strong>der</strong> auf<br />
Platz eins gewählt haben, Vertrauensbeweis und Verpflichtung<br />
zugleich, mich für unsere Gemeinde weiterhin<br />
mit aller Kraft einzusetzen. Ein wenig bedauere<br />
ich, dass sich nicht alle Fraktionen im Gemein<strong>der</strong>at<br />
zu Gesprächen für eine gute Zusammenarbeit im Gemein<strong>der</strong>at<br />
bereit erklärt haben. Da wäre mehr möglich<br />
gewesen.<br />
Dies gilt um so mehr, als dass es für unsere Gemeinde<br />
eine ganze Reihe von Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen gibt. Das<br />
sind zum einen die bekannten Themen wie Hochwasserschutz,<br />
barrierefreie Bushaltestellen, beabsichtigte<br />
Zerschneidung unserer Gemeinde durch den Nachbarlandkreis,<br />
klimagerechte Sanierung unserer Immobilien<br />
und viele Themen mehr. Zum an<strong>der</strong>en müssen wir<br />
uns weiteren Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen stellen. Wie sichern<br />
wir unsere soziale Infrastruktur mit Schule, Kin<strong>der</strong>garten,<br />
Krippe, Hort? Was tun wir für die ältere Generation,<br />
nicht nur mit Betreuungseinrichtungen? Können wir<br />
Dienstleistungen anbieten, die das alltägliche Leben<br />
<strong>der</strong> älteren Generation erleichtern? Wie muss unsere<br />
Bauleitplanung <strong>aus</strong>sehen, damit wir Entwicklungen<br />
zulassen? Wer unterstützt uns bei <strong>der</strong> Verlegung <strong>der</strong><br />
Feuerwehr?<br />
Ich bin zuversichtlich, dass wir in unserer Gemeinde<br />
das Potential dafür haben, gemeinsame Lösungen zu<br />
finden. Maximalpositionen sind dabei nie <strong>der</strong> richtige<br />
Weg, um die zahlreichen großartigen Ansätze für eine<br />
gute Entwicklung unseres Gemeinwesens in die Realität<br />
umzusetzen. Hierfür wird es darauf ankommen,<br />
gemeinsam Kompromisse zu finden, die beson<strong>der</strong>s<br />
unserer Bevölkerung dienen.<br />
Jetzt kommt aber erst einmal eine Zeit, in <strong>der</strong> es darum<br />
geht, ein wenig Ruhe und Erholung zu finden. Corona<br />
und alles, was damit zusammenhängt, ist eine große<br />
Anstrengung und Aufgabe für unser Gemeinwesen.<br />
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien trotz alledem<br />
alles Gute für das noch junge Jahr 2022.<br />
Ihr<br />
Foto: Helmut Hoffmann<br />
Bürgermeister <strong>der</strong> Gemeinde Neu Darchau<br />
8
Gemeindeverwaltung Neu Darchau<br />
Hauptstraße 15, 29490 Neu Darchau<br />
Tel.: 05853 331 | gemeindeneudarchau@t-online.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montags:<br />
Mittwochs:<br />
9.00 Uhr – 12.00 Uhr<br />
16.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />
16.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />
www.neudarchau.de<br />
<strong>Unser</strong>e Hafenmeister - Ihre kompetenten Ansprechpartner:<br />
H. Kastens und M. Bruß sind für Sie da. Mobil 0157 862 831 06<br />
Fähre Tanja<br />
Kontakt<br />
Telefon: 05853-1356<br />
Fähre: 0160-99162836<br />
Mail: faehre-tanja@gmx.de<br />
www.faehrbetrieb-tanja.de<br />
Fährzeiten<br />
Mo - Sa 05:00 Uhr - 21:00 Uhr<br />
So & Feiertage 09:00 Uhr - 21:00 Uhr<br />
& auf Anfrage<br />
Tarif <strong>der</strong> Fähre Tanja auf <strong>der</strong> Oberelbe<br />
Einmalige Fahrt<br />
Personen<br />
4-16 Jahre 0,50€<br />
über 16 Jahre 1,50€<br />
Fahrzeuge<br />
Kraftrad bis 80 ccm/Fahrrad 1,00€<br />
Kraftrad über 80 ccm 2,00€<br />
PKW<br />
3,00€<br />
Busse<br />
bis 15 Sitze 7,00€<br />
über 15 Sitze 11,00€<br />
PKW-Anhänger<br />
mit einer Achse 3,50€<br />
mit zwei Achsen 4,50€<br />
Wohnwagen 4,50€<br />
Sonstige KFZ, Anhänger o<strong>der</strong> Wohnmobile<br />
bis 2,8t 4,50€<br />
bis 7,5t 7,00€<br />
über 7,5t * (siehe Aushang an <strong>der</strong> Fähre)<br />
*zulässiges Gesamtgewicht<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
9
Grundschule Neu Darchau<br />
Neues <strong>aus</strong> <strong>der</strong> kleinen Grundschule an <strong>der</strong> Elbe<br />
Grundschule Neu Darchau | <strong>Elbufer</strong>straße 3 | 29490 Neu Darchau | Tel.: 05853-415<br />
www.grundschule-neu-darchau.de<br />
Allgemeine Informationen<br />
Personalsituation und Ablauf im Schulleben<br />
Der Ganztagsbetrieb: Nach dem Unterricht gibt es <strong>aus</strong>gewogenes,<br />
abwechslungsreiches Essen mit regionalen<br />
Zutaten, frisch in <strong>der</strong> Schulküche zubereitet.<br />
Danach H<strong>aus</strong>aufgabenbetreuung.<br />
Im Sportunterricht geht es so oft wie möglich auch<br />
nach draußen an die frische Luft. Auf den Fotos ist zu<br />
sehen, wieviel Freude die Kin<strong>der</strong> am ersten Schnee hatten.<br />
Ein an<strong>der</strong>es Beispiel ist Sport am an<strong>der</strong>en <strong>Elbufer</strong><br />
mit Slalomlauf und Deichlauf o<strong>der</strong> Sport im Klangschalenlabyrinth<br />
auf <strong>der</strong> Fährwiese.<br />
Un Freedag is Plattdag, denn Platt is nich uncool.<br />
Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag AG Angebote.<br />
Es gibt vier bewegungsintensive AGs: Fußball,<br />
Spiele Drinnen und Dr<strong>aus</strong>sen, Badminton und Zirkus.<br />
Es gibt an 3 Tagen in <strong>der</strong> Woche Bioobst-, -gemüse und<br />
-milch, gesponsert von <strong>der</strong> EU, für die Frühstücksp<strong>aus</strong>e<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />
Frau Rechenberg ist zu Schuljahresbeginn an unsere<br />
kleine Schule gekommen und übernimmt die Hälfte<br />
<strong>der</strong> Stunden in <strong>der</strong> Klasse 3 /4. Frau Hannemann ist Ergotherapeutin<br />
und unterstützt die Arbeit in <strong>der</strong> ersten<br />
und zweiten Klasse. Leon Beilke ist klassenübergreifend<br />
überwiegend im Bereich Englisch, Deutsch und bei <strong>der</strong><br />
Arbeit mit digitalen Medien, sowie bei <strong>der</strong> Zirkusarbeit<br />
unserer kleinen Schule an <strong>der</strong> Elbe aktiv.<br />
Sportfreundliche Schule<br />
Auszeichnung vom Nie<strong>der</strong>sächsischen Kultusministerium<br />
und dem LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen e.V. ,<br />
im Frühjahr 2021, für hervorragende Leistungen und<br />
beson<strong>der</strong>es Engagement in <strong>der</strong> Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />
von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen durch vielfältige Sportund<br />
Fitnessangebote.<br />
10
<strong>Unser</strong> Winter - Newsletter<br />
„Tulpen für Brot“<br />
Nach <strong>der</strong> Anmeldung bekamen wir von <strong>der</strong> Aktion „Tulpen<br />
für Brot“ 500 Tulpenzwiebeln zugeschickt. Es gab<br />
kleine Ausweise für die Kin<strong>der</strong>, die sie berechtigten, die<br />
Zwiebeln zu versorgen, dazu Flyer für die Eltern und<br />
Erziehungsberechtigten. Sie konnten dann welche bestellen.<br />
Für 60 Cent das Stück verkauften wir die meisten<br />
Zwiebeln in Neu Darchau. Wir teilten uns in drei<br />
Gruppen mit jeweils einem Erwachsenen auf. Dann<br />
zogen wir durch Neu Darchau. Wir verkauften alle Tulpenzwiebeln.<br />
Weil es noch Bestellungen gab, mussten<br />
noch 300 Tulpenzwiebeln nachbestellt werden. Wir erhielten<br />
auch einige Tulpen für die Schule, die wir im<br />
Hochbeetgarten und in <strong>der</strong> grünen Oase einpflanzten.<br />
Bewegungspaket<br />
Wir haben ein Muuvit-Bewegungspaket gewonnen, mit<br />
Ball, Frisbee, Jonglierbällen und einem Springseil. Muuvit<br />
ist ein Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung,<br />
Bewegungsmotivation und Lernen. Es ist mit dem Spiel<br />
„Stadt Land Fluss“<strong>aus</strong>gestattet, welches in Gruppenarbeit<br />
gespielt wird und das Allgemeinwissen för<strong>der</strong>t. Die Kin<strong>der</strong><br />
sitzen dabei nicht nur am Platz, son<strong>der</strong>n können einan<strong>der</strong><br />
helfen und an einer Europakarte o<strong>der</strong> in Nachschlagewerken<br />
nachschauen, um die passenden Begriffe zu finden.<br />
Smartboards im Klassenraum <strong>der</strong> 3./4. Klasse<br />
Europäische Städte kennenlernen mit dem Muuvit Programm:<br />
Das Smartboard liefert das fast als Kinoansicht.<br />
Dieses Jahr Thema Europa – letztes Jahr war es<br />
Deutschland. Für 10 Bewegungsminuten erhalten die<br />
Kin<strong>der</strong> einen Punkt. (Es zählen auch Alltagsbewegungen<br />
dazu.) Die Punkte werden von <strong>der</strong> Lehrerin<br />
A. Schulze addiert und in das Programm eingegeben.<br />
Dann werden Reiseziele freigeschaltet und über das<br />
iPad <strong>der</strong> Sachunterrichtslehrerin mit dem Smartboard<br />
verbunden, so dass alles besser zu sehen und zu lesen<br />
ist. Es gibt Informationen und Quizrätsel und dadurch<br />
auch die Möglichkeit einer Schülerin, zum Beispiel eine<br />
Postkarte zu schicken.<br />
Klasse 2000<br />
Wir arbeiten weiterhin mit dem Klasse-2000-Programm<br />
und werden dabei unterstützt von <strong>der</strong> Gemeinde,<br />
die die Hälfte <strong>der</strong> Summe gesponsert hat. Es<br />
fehlt aber noch Geld.<br />
Es wurden Kooperationen vereinbart<br />
• mit dem PSV Pferdesportverein Hitzacker<br />
Ein Schnuppertag pro Halbjahr im Reitstall:<br />
Dazu gehören Pflege, Haltung <strong>der</strong> Pferde und Reiten.<br />
Als Gegenleistung ein Zirkusauftritt mit dem Zirkuszelt<br />
und dem Schulzirkus Lillibee.<br />
• mit <strong>der</strong> SVE Neu Darchau<br />
Verbunden damit ist die Nutzung des Sportplatzes<br />
samt aller Geräte sowie zweimal Jährlich ein Schnuppertraining-Angebot<br />
des SVE.<br />
Als Gegenleistung ein Zirkusauftritt mit dem Zirkuszelt<br />
und dem Schulzirkus Lillibee.<br />
• mit <strong>der</strong> Kita <strong>Elbufer</strong>zwerge besteht diese bereits:<br />
Frisch gekochter Mittagstisch fünf mal in <strong>der</strong> Woche<br />
für die Krippen-, Kita- und Hortkin<strong>der</strong>.<br />
Gemeinsam erarbeitetes Brückenkonzept für die zukünftigen<br />
Schüler und Schülerinnen.<br />
Gemeinsam erarbeitetes Hygienekonzept zur Gewährleistung<br />
des Angebotes unter Pandemiebedingungen.<br />
Gemeinsame Planungen und Teilnahme an Festen. Regelmäßige<br />
Zirkusvorführungen in o<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Turnhalle.<br />
Eine neue Kooperation bahnt sich an mit Elbdorf Aktiv.<br />
Die Schulkin<strong>der</strong> nutzen den Klangschalenpark für<br />
kleine Ausflüge. Picknick im Klangschalenpark an den<br />
Paletten-Möbeln auf <strong>der</strong> Fährwiese.<br />
Als Gegenleistung Plattdütsche Riemels usw. For dee<br />
Elbdorf Aktiv Party und Zirkusauftritt mit dem Zirkuszelt<br />
und dem Schulzirkus Lillibee; z. B. zur Eröffnung<br />
<strong>der</strong> Kulturellen Landpartie o<strong>der</strong> zu einem Sommerfest<br />
o<strong>der</strong> ähnliches.<br />
Zirkusarbeit: Leon Beilke gibt Hilfestellung am Drahtseil<br />
Zum eigenen Zirkuszelt (8 m Durchmesser) haben wir<br />
schon berichtet und möchten mit herzlichem Dank<br />
nachtragen, dass 2500 € vom Hutkassegeld des Kijuzi<br />
Zetzewitz gespendet wurden. Außerdem haben wir<br />
noch 500 € erhalten von <strong>der</strong> Sparkasse Uelzen Lüchow-<br />
Dannenberg für ein selbstgebautes Holzgestell, das<br />
vor den Eingangsbereich des Zeltes zu stellen ist o<strong>der</strong><br />
in <strong>der</strong> Turnhalle aufgestellt werden kann und so für ein<br />
zirkusgerechteres Ambiente sorgt.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
11
Kin<strong>der</strong>garten Neu Darchau<br />
<strong>Unser</strong>e Öffnungszeiten:<br />
Krippengruppe: 8:00 – 13:30 h<br />
Son<strong>der</strong>öffnungszeit: 7:30 – 8:00 h / 13:30 – 16:00 h<br />
Elementargruppe: Ganztägig von 8:00 – 16:00 h<br />
Son<strong>der</strong>öffnungszeit: 7:30 – 8:00 h<br />
Kleine Hortgruppe: 12:30 – 16:30 h<br />
Ferienbetreuung: 8:00 – 16:00 h<br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätte „<strong>Elbufer</strong>zwerge“<br />
<strong>Elbufer</strong>straße 12 | 29490 Neu Darchau<br />
Telefon: 05853/980055<br />
E-mail: kita-elbuferzwerge@paritaetischer.de<br />
Die Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Elbufer</strong>zwerge Neu Darchau<br />
Träger: Paritätischer Wohlfahrtsverband Nie<strong>der</strong>sachsen e.V. | Leitung: Martina Klute<br />
Wir Hortkin<strong>der</strong> und unsere Elbe<br />
Wer sagt, an die Elbe gehen sei langweilig<br />
und immer dasselbe, kann<br />
sich von uns Hortkin<strong>der</strong>n eine ganz<br />
an<strong>der</strong>e Sicht auf diesen Elbkilometer<br />
an <strong>der</strong> Neu Darchauer Fähre zeigen<br />
lassen. Wir haben hier schon viele<br />
neue Orte entdeckt, Naturmaterialien<br />
gesammelt und dabei tolle Erlebnisse<br />
und Erfahrungen gemacht.<br />
Am liebsten wan<strong>der</strong>n wir Hortkin<strong>der</strong><br />
am Deich entlang und erkunden<br />
Buhne für Buhne. Dort sind wir oft<br />
auf <strong>der</strong> Suche nach Biberstöckern,<br />
die sehen immer ganz verschieden<br />
<strong>aus</strong>. Manche sind groß und dünn,<br />
manche sind kurz und dick. Manchmal<br />
finden wir lei<strong>der</strong> keine neuen<br />
Stöcker, weil das <strong>Wasser</strong> zu hoch ist<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Biber woan<strong>der</strong>s seinen Bau<br />
angelegt hat. Dann sammeln wir<br />
stattdessen Glitzersteine, Schilf o<strong>der</strong><br />
was uns sonst noch Tolles begegnet.<br />
Wir wissen von unseren Erzieher*innen,<br />
die immer mit uns unterwegs<br />
sind, dass die Elbe auch ein gefährlicher<br />
Fluss ist, darum sind wir an den<br />
Buhnen immer beson<strong>der</strong>s vorsichtig.<br />
Auf den kleinen Trampelpfaden<br />
und Wegen dorthin wachsen auch<br />
kleine Dornenranken, an denen wir<br />
hängen bleiben o<strong>der</strong> stolpern können,<br />
wenn wir nicht aufpassen.<br />
Bei unseren Wan<strong>der</strong>ungen haben<br />
wir schon öfter die Seeadler beobachten<br />
können, die ihre Kreise über<br />
<strong>der</strong> Elbe ziehen. Beim Spielen am<br />
Elbstrand gibt es viele kleine Fische<br />
ganz nah am Ufer zu beobachten<br />
und manchmal finden wir auch einen<br />
Krebs. Letztens haben wir auch<br />
einen Gummistiefel gefunden, den<br />
konnten wir zwar nicht gebrauchen,<br />
dafür war das ziemlich lustig!<br />
Bei unseren Überfahrten auf <strong>der</strong> Fähre<br />
sind die Leute sehr geduldig mit<br />
uns, wenn wir an manchen Tagen<br />
mehrere Male hin und her fahren,<br />
weil sich so am besten die Fähre mit<br />
Motor, Schranke, Anlegen und Ablegen<br />
beobachten und erkunden lässt.<br />
Manchmal sind auch ganz beson<strong>der</strong>e<br />
Fahrzeuge auf <strong>der</strong> Fähre wie zum<br />
Beispiel Krankenwagen o<strong>der</strong> riesige<br />
Erntemaschinen.<br />
12
Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
Seniorentagesstätte<br />
Gefühle – fühlen.<br />
Mensch sein, Mensch bleiben. Leben – leben.<br />
Dann können wir kaum glauben, dass die überhaupt<br />
drauf passen und die Fähre nicht untergeht. Erst vor<br />
kurzem haben wir den Klangschalenpark an <strong>der</strong> Fähre<br />
entdeckt. Jetzt gibt es sogar was für die Ohren!<br />
Ganz gleich ob im Sommer am Elbstrand zum Sandburgen<br />
bauen o<strong>der</strong> zu den kühleren Jahreszeiten:<br />
Wir finden die Elbe einfach toll.<br />
Für die Hortgruppe, Jutta Beer und Jannik Steckelberg<br />
Die Seniorentagesstätte ist eine gemeinnützige Einrichtung<br />
für Menschen, die Betreuung und Versorgung brauchen<br />
und weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung leben<br />
wollen. Die Seniorentagesstätte können ältere Menschen<br />
besuchen, die zu H<strong>aus</strong>e leben, die am Tag auf Hilfe angewiesen<br />
sind <strong>der</strong>en Angehörige Entlastung brauchen.<br />
<br />
Tagesbetreuung: Mo. - Fr. 11 - 17 Uhr<br />
Die Kosten dafür werden in <strong>der</strong> Regel von den Pflegekassen<br />
übernommen.<br />
Telefon: 05855 623 o<strong>der</strong> Mobil: 0160 1898831<br />
Email: seniorenhalt@seniorenhalt.de<br />
www.seniorenhalt-roehrs.de<br />
Das Jugendzentrum Neu Darchau<br />
Das Jugendzentrum ist geöffnet.<br />
Mittwoch bis Freitag geöffnet.<br />
Mittwoch: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />
Donnerstag: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />
Freitag: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />
Ferienprogramm:<br />
In den Oster-, Sommer- und<br />
Herbst-Ferien werden beson<strong>der</strong>e<br />
Aktivitäten angeboten, wie<br />
z.B. Filmnächte, Beachvolleyballturniere<br />
und Grillabende.<br />
Der Außenbereich des Jugendzentrums<br />
wird neu gestaltet:<br />
Geplant ist ein Sonnensegel,<br />
Palettenmöbel und die Graffiti-<br />
Wand wird auch erweitert.<br />
Das tägliche Programm<br />
Billiardtisch und Kicker<br />
Mittwoch:<br />
15.00 Uhr bis 17.00 Uhr: Schularbeitenhilfe<br />
17.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Mädchen am PC<br />
18.30 Uhr bis 21.00 Uhr: Brettspielabend<br />
Donnerstag:<br />
15.00 Uhr bis 17.00 Uhr: Koch AG<br />
17.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Werkstatt ( Projekte zum<br />
Thema Naturschutz und Holzarbeiten )<br />
18.00 Uhr bis 21.00 Uhr: Brettspiele, Kickermatch<br />
und vieles mehr …<br />
Freitag:<br />
16.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Brettspiel, Playstation, X-Box<br />
Runde für Kids ab acht Jahren<br />
18.00 Uhr bis 20.00 Uhr: Brettspiel, Playstation, X-Box<br />
Runden für Kids ab 16 Jahren<br />
18.00 Uhr bis 21.00 Uhr:<br />
Der Magic-Spieler-Club trifft sich.<br />
Kicker- und Billardtisch/Tischtennis können täglich<br />
genutzt werden, es gibt die gut sortierte Spielesammlung<br />
o<strong>der</strong> Ecken, in denen abgechillt werden<br />
kann. Für Probleme o<strong>der</strong> Sonstiges gibt es im Juz immer<br />
ein offenes Ohr und fundierte Hilfe.<br />
Schularbeitenhilfe und/o<strong>der</strong> Hilfe beim Bewerbungsschreiben<br />
bieten wir nach Absprache an. Wir haben für<br />
den Außenbereich ein Volleyball- Spielfeld errichtet.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
13
Kirchengemeinde Neu Darchau<br />
Kirche Neu Darchau | Kirche Drethem | Kirche Wietzetze<br />
Pastorin Daniela Hennings | Kirchweg 15 | 29490 Neu Darchau | 05853/272 | daniela.hennings@evlka.de<br />
Fotos: Christian Fischer<br />
Fotoquelle: commons.wikimedia.org<br />
„Verborgene Bücher“ <strong>der</strong> Bibel – Winterkirche 2022<br />
16.01.2022 10:30 Uhr<br />
Hitzacker: Judit – Schriftgelehrte o<strong>der</strong> femme fatale?<br />
Pn. Kempe/ Lekt. Karminke<br />
Wibbese: Blind für die Zukunft? (Tobit),<br />
P. Gierow/ Präd. Meier<br />
23.01.2022 10:30 Uhr<br />
Lenzen: Jesus Sirach - Was nützlich ist zu lesen – o<strong>der</strong>?!<br />
Pn. Hennings/Lekt. Seifert<br />
Gülden: Judit - Schriftgelehrte o<strong>der</strong> femme fatale?<br />
Pn. Kempe/ Lekt. Karminke<br />
©D.Hennings<br />
Sie sind u.a. Stoff für Krimis und doch wissen viele nur<br />
wenig über sie: die Apokryphen. Was steht in den Texten?<br />
Warum sollte man sie heute noch lesen?<br />
Das griechische Wort „apokryph“ bedeutet auf Deutsch<br />
so viel wie „verborgen“. Apokryphen sind Texte, die sich<br />
auf die Schriften <strong>der</strong> Bibel beziehen/ ihnen ähneln,<br />
aber kein Teil des Bibel-Kanons geworden sind. Neugierig<br />
geworden? Dann besuchen Sie uns doch:<br />
– auf dem digitalen Weg: „erste kurze Gedanken zu<br />
den verborgenen Büchern <strong>der</strong> Bibel“ unter<br />
https://evangelisch-im-wendland.de o<strong>der</strong> vimeo.com/<br />
wendlandkirche<br />
– und bei den Gottesdiensten <strong>der</strong> Winterreise<br />
in <strong>der</strong> Region Nord:<br />
30.01.2022 10:30 Uhr<br />
Hitzacker: Blind für die Zukunft? (Tobit),<br />
P. Gierow/ Präd. Meier<br />
Riebrau: Susanna im Bade (Stücke zu Daniel)<br />
P. Rohlfing<br />
06.02.2022 10:30 Uhr<br />
Neu Darchau: Susanna im Bade (Stücke zu Daniel),<br />
P. Rohlfing/ Präd. Meier<br />
Wibbese : Jesus Sirach - Was nützlich ist zu lesen– o<strong>der</strong>?!<br />
Pn. Hennings/Lekt. Seifert<br />
13.02.2022 10:30 Uhr<br />
Breselenz: Jesus Sirach und die Sache mit <strong>der</strong> Zivilcourage.<br />
Regionalbischof Dr. Stephan Schaede<br />
20.02.2022 10:30 Uhr Hitzacker<br />
„Best of“ Winterkirche 2022<br />
18:00 Uhr Riebrau<br />
„Best of“ Winterkirche 2022<br />
14
„Kloogschieter“ die Kin<strong>der</strong>seite<br />
Spieletipps und Trends von Fips!<br />
Spiel & Spaß ist keine Frage des Alters!<br />
Cooler Flipper – selbst gebaut!<br />
Smartivity heißt diese Spiel-, Bau- und Experimentierreihe.<br />
Hier wird nicht einfach ein fertiges Spielzeug gekauft,<br />
son<strong>der</strong>n ein B<strong>aus</strong>atz dafür. Hört sich doch gut<br />
an, o<strong>der</strong>?<br />
Wir haben die Smartivity Pinball Machine – einen kleinen<br />
Tischflipper – mal selbst aufgebaut und für euch<br />
getestet. Alles, was gebraucht wird, ist in <strong>der</strong> Packung<br />
enthalten. Die Holzbauteile sind vorgestanzt und<br />
müssen nur her<strong>aus</strong>gedrückt werden. Während des Zusammensetzens<br />
<strong>der</strong> 327 Holzteile, Gummibän<strong>der</strong> und<br />
Murmeln nach Anleitung lernt und versteht man quasi<br />
nebenbei, wie <strong>der</strong> Flipper funktioniert und warum. Das<br />
macht den Aufbau interessant und spannend. Wir finden<br />
die Anleitung übersichtlich und unproblematisch,<br />
das Set ist empfohlen ab 8 Jahren.<br />
Und dann steht er da, unser selbstgebauter Flipper<br />
und lässt sich richtig gut spielen. Die Murmeln werden<br />
ins Spielfeld geschossen, die Flipperarme funktionieren<br />
gut und es gibt coole Hin<strong>der</strong>nisse, die auch noch<br />
variiert werden können. Wenn sich ein Teil löst, können<br />
wir es leicht selbst reparieren, denn wir wissen ja, wie<br />
es gebaut wurde ;-)<br />
Es gibt noch mehrere an<strong>der</strong>e tolle Sets, z.B. mit einer<br />
Musikmaschine, einer mechanischen Hand o<strong>der</strong> einer<br />
Kugelbahn. Daumen nach oben für diese tolle Spielreihe!<br />
Yoga-Spiele für Klein und Groß<br />
Gerade im Winter heißt es: In Bewegung bleiben und<br />
nicht zur Sofakartoffel werden!<br />
Wie wär´s mit Yoga? Damit Kin<strong>der</strong> und Erwachsene<br />
gleichzeitig Spaß an den Übungen haben können, gibt<br />
es Yogaspiele in verschiedenen Varianten. Yogi Fun z.B.<br />
baut die Figuren in Memo-, Domino- o<strong>der</strong> Würfelspiele<br />
mit Bil<strong>der</strong>n ein. Die Spielregeln können natürlich wild<br />
variiert werden. So bleibt es vor allem auch für die<br />
Kleineren kurzweilig und interessant.<br />
Die Übungen brauchen nicht viel Platz und stärken<br />
Muskeln und die Balance von Körper und Geist.<br />
Na, dann los!<br />
FIPS Lüneburg, Inh. Friedrich Busch, Am Berge 37, 21335 Lüneburg, Tel. 04131-404769, Fax. 04131-402098, www.fips-laden.de, info@fips-laden.de<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
15
Freiwillige Feuerwehr<br />
Mit dem Preisgeld wird u.a. die Beklebung <strong>der</strong> Einsatzfahrzeuge im Kampagnen-Design finanziert. (Foto: FF Gülden)<br />
Kreisfeuerwehrverband Lüchow-Dannenberg<br />
ist EngagementGewinner 2021<br />
10.000 EUR Preisgeld kommen <strong>aus</strong> Neustrelitz<br />
Dannenberg (hbi) Bereits zum zweiten Mal innerhalb<br />
von nur zwei Wochen wurde <strong>der</strong> Kreisfeuerwehrverband<br />
Lüchow-Dannenberg für seine her<strong>aus</strong>ragende<br />
Imagekampagne „112 Prozent Ehrenamt – MACH<br />
MIT!“ <strong>aus</strong>gezeichnet. Am vergangenen Samstag wurde<br />
<strong>der</strong> mit 10.000 EUR dotierte „EngagementGewinner<br />
2021“ verliehen. Einer <strong>der</strong> 50 begehrten Preise<br />
ging an den Kreisfeuerwehrverband.<br />
Nachwuchsgewinnung überzeugt.“ zeigt sich Feuerwehrsprecher<br />
Heiko Bieniußa glücklich nach <strong>der</strong><br />
Preisverleihung. Der Preis „EngagementGewinner“<br />
ist mit 10.000 EUR einer <strong>der</strong> höchstdotiertesten Ehrenamtspreise<br />
in Deutschland und wurde in diesem<br />
Jahr zum ersten Mal von <strong>der</strong> Deutschen Stiftung für<br />
Engagement und Ehrenamt vergeben. Diese Stiftung<br />
wurde im vergangenen Jahr von <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
Deutschland gegründet und soll vor allen Dingen das<br />
ehrenamtliche Engagement im ländlichen, strukturschwachen<br />
Raum för<strong>der</strong>n.<br />
Kreisbrandmeister Cl<strong>aus</strong> Bauck betonte die Wichtigkeit<br />
einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit in Verbindung<br />
mit <strong>der</strong> Nachwuchsgewinnung. „Wir wollen den Leuten<br />
zeigen, was wir bei <strong>der</strong> Feuerwehr machen, wie Feuerwehr<br />
funktioniert und dass es ein tolles Ehrenamt ist.<br />
Kreisbrandmeister Cl<strong>aus</strong> Bauck und sein Pressesprecher Heiko Bieniußa<br />
präsentieren stolz die Auszeichnungen <strong>der</strong> letzten Wochen: den NDR Ehrenamtspreis<br />
und den EngagementGewinner 2021“ (Foto: Mirko Tügel)<br />
„Wir mussten uns bei diesem Preis nicht durch die Publikumsabstimmung<br />
zittern, son<strong>der</strong>n haben die Jury<br />
von Anfang an mit unserer Idee einer nachhaltigen<br />
Auch Vertreter <strong>aus</strong> dem Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes<br />
verfolgten gespannt die Preisverleihung (Foto: Sonja Petersen)<br />
16
Pressestelle<br />
Kreisfeuerwehrverband e.V. – Breite Str. 68 – 29468 Bergen/D.<br />
Nah am <strong>Wasser</strong> gebaut – Die <strong>Wasser</strong>rettung <strong>der</strong><br />
Kreisbereitschaft 1<br />
Auch wenn es nicht Ziel <strong>der</strong> Kampagne ist, Preise zu gewinnen,<br />
sei diese Auszeichnung ein deutliches<br />
Heiko Bieniußa<br />
Pressereferent im Kreisfeuerwehrverband<br />
Lüchow-Dannenberg e.V.<br />
Signal,<br />
Feuerwehr ist vielfältig, Feuerwehr ist abwechslungsreich –<br />
Breite Straße 68<br />
29468 Bergen an <strong>der</strong> Dumme<br />
dass<br />
Feuerwehr<br />
man<br />
ist eben nicht<br />
doch<br />
nur Feuer<br />
einiges<br />
löschen. Heute<br />
richtig<br />
stellen wir mit<br />
gemacht habe. Auch die<br />
<strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>rettung <strong>der</strong> Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg eine<br />
E-Mail: presse@kfv-dan.de<br />
beson<strong>der</strong>e Einheit vor.<br />
Web: www.kfv-dan.de<br />
Mitglie<strong>der</strong>entwicklung <strong>der</strong> letzten zwei Jahre zeigt<br />
deutlich, dass man erfolgreich gegen die Folgen des<br />
demografischen Wandels anarbeite.“Auch in diesem<br />
Fall wird das gewonnene Preisgeld in die Nachwuchsgewinnung<br />
fließen und sichert so den Fortbestand<br />
Bergen an <strong>der</strong> Dumme, 29.03.2021<br />
Boote in den Feuerwehren im Landkreis gibt es schon recht lange.<br />
Die kreisweite Einheit „<strong>Wasser</strong>rettung“ gibt es seit 2004. Nachdem mehrere Einsätze auf <strong>der</strong> Elbe,<br />
u.a. ein Bootsbrand mit zwei Toten bei Penkefitz, die Feuerwehren im Landkreis im Jahr 2003<br />
beschäftigten, begannen sich Verantwortliche <strong>der</strong> Bootswehren im Kreis Gedanken über eine<br />
zentrale Koordinationsstelle für Notfälle am und im <strong>Wasser</strong> zu bilden. So entstand die<br />
<strong>Wasser</strong>rettung. Anfangs noch „Bootswesen“ danach als „Son<strong>der</strong>einheit <strong>Wasser</strong>rettung <strong>der</strong><br />
Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg“ betitelt, war sie <strong>der</strong> Kreisfeuerwehr-Bereitschaft 1 (KFB1)<br />
angeglie<strong>der</strong>t. Seit 2013 ist die <strong>Wasser</strong>rettung <strong>der</strong> 5. Zug <strong>der</strong> KFB 1. Die Einheit setzt sich <strong>aus</strong> den<br />
Ortswehren zusammen, die allesamt nah am <strong>Wasser</strong> gebaut sind: Neu Darchau-Schutschur,<br />
Hitzacker, Damnatz, Gorleben, Gartow und Lüchow. Auch die kreisfremde Ortswehr <strong>aus</strong> Dömitz<br />
<strong>der</strong> wird bei Kampagne Einsätzen auf <strong>der</strong> Elbe mitalarmiert. für die „Dömitz nächsten schließt eine gewaltige Jahre. Lücke an <strong>der</strong><br />
wasserlastigen Kreisgrenze“, berichtet Andreas Lenz, <strong>der</strong> von Anfang an als Zugführer und seit<br />
2019 als Stellvertreter des jüngeren Kollegen Daniel Hoch, die Einheit betreut. Die beiden sind ein<br />
eingespieltes Team und verantwortlich für die zentrale Ausbildung, für die Planung praktischer<br />
Dienste und einer gemeinsame Jahresübung. Im Einsatzfall sind sie die Fachmänner für Beratung<br />
und Koordination und stehen als Bindeglied zwischen Einsatzleitung und den Männern und Frauen<br />
auf dem <strong>Wasser</strong>. Die Übungs- und Einsatzszenarien sind dabei sehr vielfältig: Brände auf<br />
Sportbooten und Binnenschiffen, in Uferzonen, die nur vom <strong>Wasser</strong> zu erreichen sind,<br />
Personenrettung o<strong>der</strong> -suche, Technische Hilfeleistung auf dem <strong>Wasser</strong> o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Transport<br />
von Sandsäcken bei Hochwasserlagen – sind nur einige mögliche Aufgaben. Auch beim Verlegen<br />
von Ölsperren kommen die Boote zum Einsatz. Die speziellen Inhalte in Theorie und Praxis für<br />
die Ausbildung und die regelmäßig stattfindenden Übungsdienste haben sich die Verantwortlichen<br />
über die Jahre selbst zusammengestellt. Darüber hin<strong>aus</strong> haben sie spezielles Kartenmaterial und<br />
Checklisten für die verschiedenen Einsatzszenarien erarbeitet, die im Einsatzfall einen schnellen<br />
Überblick über die erfor<strong>der</strong>liche Ausstattung gewährleisten. „Wir haben uns über die Jahre<br />
Gedanken gemacht um für jeden Einsatzfall gut vorbereitet zu sein“, erklärt Andreas Lenz das<br />
Vorgehen. So wird gewährleistet, dass auf allen sieben Booten <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>rettung <strong>der</strong> gleiche<br />
Wissens- und Materialstand herrscht.<br />
Die über 40-köpfige Truppe ist über die Jahre zusammengewachsen. Grund dafür ist auch ihr<br />
bislang größter Einsatz im Jahr 2013. Während des Jahrhun<strong>der</strong>thochwassers war <strong>der</strong> 5. Zug <strong>der</strong><br />
KFB 1 für die gesamte Elbe zuständig. Koordination aller <strong>Wasser</strong>rettungskräfte (Feuerwehr, DRK,<br />
DLRG und THW), Personenrettung, technische Hilfeleistung – „Es war eine harte Zeit. Wir waren<br />
jeden Tag mindestens 12 Stunden im Einsatz“, erinnert sich Daniel Hoch. „Es hat aber auch sehr<br />
viel Spaß gemacht“, fügt Andreas Lenz abschließend hinzu.<br />
Der niedrige Pegelstand <strong>der</strong> Elbe verän<strong>der</strong>t die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Wasser</strong>rettung: Die Einsätze sind<br />
weniger geworden, die Jahresübung fiel wegen <strong>der</strong> Corona-Pandemie buchstäblich ins <strong>Wasser</strong>.<br />
Auch Landrätin Dagmar Schulz war anlässlich <strong>der</strong> digitalen<br />
Preisverleihung in <strong>der</strong> Feuerwehrtechnischen Zentrale<br />
(FTZ) in Dannenberg anwesend. Sie hob die Bedeutung<br />
dieses Preises für die Feuerwehr aber auch für den<br />
gesamten Landkreis Lüchow-Dannenberg hervor: „Damit<br />
wird das große Engagement <strong>der</strong> Kreisfeuerwehr zur<br />
Anwerbung von Nachwuchskräften belohnt und verdient<br />
gewürdigt. Allen Beteiligten ein großer Dank für<br />
den unermüdlichen Einsatz im Ehrenamt und das stetige<br />
Bemühen, die Einsatzbereitschaft <strong>der</strong> Feuerwehr<br />
auch zukünftig sicherstellen zu können.“ Sie mahnte<br />
aber auch, dass es nun an den Kommunen sei, die<br />
Feuerwehren in Sachen Ausstattung und Ausrüstung<br />
zukunftsfähig <strong>aus</strong>zustatten und das Engagement zur<br />
Nachwuchsgewinnung entsprechend zu würdigen.<br />
Landrätin Dagmar Schulz war eine <strong>der</strong> ersten Gratulanten zu <strong>der</strong> verdienten<br />
Auszeichnung (Foto: Florian Schulz)<br />
Es sei ganz und gar keine Selbstverständlichkeit, dass<br />
sich <strong>der</strong> Verband um die Nachwuchsgewinnung kümmere,<br />
da müssen von den Trägern des Brandschutzes<br />
auch etwas zurückkommen. Corona-konform unter<br />
strenger Anwendung <strong>der</strong> 2G-plus Regel wurde die Preisverleihung<br />
in <strong>der</strong> FTZ mit insgesamt 15 Gästen verfolgt.<br />
Neben Feuerwehrkamerad:innen und <strong>der</strong> Landrätin<br />
folgten auch Vertreter <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft, Unterstützer<br />
und Sponsoren <strong>der</strong> Kampagne <strong>der</strong> Einladung.<br />
"Werde jetzt Teil einer großen Familie!"<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
17
Marienau | Dahlenburg<br />
"Bewegung ist meine Leidenschaft."<br />
Gaby Hinrichs<br />
Mit Bewegung zu mehr Lebensqualität<br />
zu kommen, das bringt Gaby Hinrichs<br />
in Ihren Kursen interessierten<br />
Menschen bei und zeigt, dass man dabei<br />
sehr viel Freude empfinden kann.<br />
Bei einer Aufführung des Zirkusworkshops<br />
<strong>der</strong> Marienauer Schule habe<br />
ich Gaby Hinrichs in Aktion gesehen.<br />
Eine sehr sportliche, energiegeladene<br />
Frau, <strong>der</strong> man ihre Leidenschaft sofort abnimmt. „Seit<br />
20 Jahren bin ich als pädagogische Mitarbeiterin im<br />
Bereich Sport und Bühne in <strong>der</strong> Internatsschule Marienau<br />
tätig. Ich bin 57 Jahre alt, verheiratet und habe<br />
2 Kin<strong>der</strong>. Im Verein, in <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> im Rehabilitationssport<br />
ist Bewegung mein Zuh<strong>aus</strong>e. Für mich setzt<br />
es große Motivation und Lebensenergie frei, Ziele zu<br />
verfolgen und manchmal auch nicht anzukommen<br />
o<strong>der</strong> Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen anzunehmen, um zu spüren,<br />
was alles möglich ist."<br />
„Denken ist wie Ru<strong>der</strong>n gegen den Strom.<br />
Sobald man aufhört, treibt man zurück!“nach Laotse<br />
Eine Infoveranstaltung mit ihr zum Thema Lerncoaching<br />
im Rahmen eines Elternabends brachte mich<br />
darauf, diese Informationen hier in <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong><br />
mit den Lesern zu teilen. Meine Tochter hat an<br />
einem Lerncoaching Kurs teilgenommen und ich konnte<br />
bisher viele interessante und auch komische, unterhaltsame<br />
Wege des Lernens mitbekommen.<br />
Life Kinetik<br />
Life Kinetik ist ein ganzheitliches, spielerisches Training<br />
zur Gehirnentfaltung für jedes Alter, unabhängig<br />
davon, wie fit man ist. Es umfasst ungewöhnliche und<br />
leichte Bewegungen sowie eine ganze Menge Spaß!<br />
Dabei wird keine Übung solange trainiert, bis eine Automatisierung<br />
eintritt. Durch visuelle, auditive, taktile<br />
und koordinative Aufgaben wird das Gehirn gezwungen,<br />
neue Verbindungen zwischen den Gehirnzellen zu<br />
schaffen.<br />
Ebenso richtet sich Life Kinetik an Personen mit Bewegungseinschränkungen,<br />
Sehstörungen, Long Covid,<br />
Behin<strong>der</strong>ungs- und Krankheitsformen im Bereich <strong>der</strong><br />
Neurologie wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson,<br />
Poliomyelitis, Schlaganfall, Demenz.<br />
Kurse finden in Dahlenburg und Neetze statt.<br />
Weitere Informationen und Termine finden Sie auf<br />
<strong>der</strong> Webseite: www.gaby-bewegung.de o<strong>der</strong> unter<br />
Telefonnummer: 05851 602601<br />
Mobil: 0151 41211963<br />
Lerncoaching<br />
Lerncoaching ist etwas grundsätzlich an<strong>der</strong>es als<br />
Nachhilfe o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>unterricht. Je<strong>der</strong> soll mit seinen<br />
Stärken, Schwächen und Vorlieben wahrgenommen<br />
und geför<strong>der</strong>t werden. Ziel ist, sich den Lernstoff künftig<br />
selbst und vor allem gerne und freiwillig zu erarbeiten.<br />
Hierbei wird versucht, Blockaden zu lösen, um die<br />
Motivation wie<strong>der</strong> zu erwecken. Es handelt sich um<br />
ein Set an Methoden, die sich u.a. <strong>aus</strong> folgenden Bereichen<br />
zusammensetzen:<br />
1. Intrinsische Lernmotivation<br />
• Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein för<strong>der</strong>n<br />
• Autonomie und Zugehörigkeit för<strong>der</strong>n<br />
• die Lernfreude entdecken<br />
2. Arbeitsorganisation und Lerntechniken:<br />
• Lernziele setzen und wie kann ich diese erreichen<br />
• Lernpläne erstellen<br />
• Mindmaps erstellen<br />
• Lange Zahlenreihen merken<br />
(spielerisches Umgehen mit Zahlen)<br />
• Lernbeson<strong>der</strong>heiten verstehen und annehmen<br />
(Prüfungsangst, auf unterschiedliche Lerntypen<br />
eingehen, negative Glaubenssätze auflösen<br />
• Ressourcen entdecken<br />
(eigene Stärken bewusst machen)<br />
3. Gedächtnistechniken<br />
• Einhornliste<br />
• Körperliste<br />
• Autoliste<br />
• Lociliste<br />
4. Weitere Techniken<br />
• Vokabeltechnik<br />
• Speedreading<br />
• Und an<strong>der</strong>e Kreativitätstechniken<br />
Ein kleiner Einblick zu den Techniken<br />
• Wir alle verlernen das Abspeichern von Informationen,<br />
obwohl wir so viel Zugang zu Wissen haben wie<br />
nie zuvor. Durch den Einsatz digitaler Medien brauchen<br />
wir selbst uns nicht mehr so viel zu merken, wie<br />
z.B. Telefonnummern, Geburtstage, Orientierung im<br />
Straßenverkehr … Wir können ja alles nachschauen!<br />
• Wir erinnern uns, wenn Erlebnisse visualisiert werden,<br />
uns emotional berühren, wenn sie Eigenschaften haben<br />
wie: interessant, spannend, witzig, traurig, überlebensnotwendig<br />
– o<strong>der</strong> einfach nur merkwürdig sind und bestimmte<br />
Assoziationen wecken.<br />
Das Gehirn mag gerne Bil<strong>der</strong>, unser Gedächtnis lebt<br />
von Bil<strong>der</strong>n – dieser Ansatz wird bei den Lerntechniken<br />
genutzt und angewandt.<br />
18
ÆLV<br />
Das Magazin von<br />
Nr. 04 | Januar 2022<br />
Die Hafenmeile Neu Darchau ist eröffnet<br />
Klangschalenpark und Ausstellungsgelände werden gern besucht<br />
Kultur • Nach den umfangreichen Bauarbeiten auf <strong>der</strong> Fährwiese im Somme sind Ende Oktober <strong>der</strong> Klangschalenpark Neu<br />
Darchau und das Open-Air-Ausstellungsgelände offiziell eingeweiht worden – und mit ihnen ein neuer Name für das Gebiet<br />
am <strong>Wasser</strong>: die „Hafenmeile Neu Darchau”. (ac)<br />
Um es vorweg zu nehmen: Das Fest wurde von allen Mitwirkenden<br />
als rundum gelungen bezeichnet, und auch die Rückmeldung<br />
von Gästen war durchweg positiv. Eröffnet wurde<br />
<strong>der</strong> Tag – wie schon <strong>der</strong> Wunde.r.punkt <strong>der</strong> Kulturellen Landpartie<br />
– von einigen Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Grundschule Neu Darchau.<br />
Nur Augenblicke nach dem Ende <strong>der</strong> Vorträge plattdeutscher<br />
Geschichten durch die Schulkin<strong>der</strong> lud die Künstlerin Ursula<br />
Blancke-Dau zur Midissage Ihrer Foto<strong>aus</strong>stellung „Connected<br />
/ Disconnected” auf das frisch renovierte Ausstellungsgelände<br />
zwischen Yachthafen und Fährhafen. Eine weitere<br />
Darbietung einer ortsansässigen Künstlerin war das Spiel<br />
am großen Gong von Odette El Ibiary. Im Anschluss hörte<br />
man die Zuhörer immer wie<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Kraft sprechen, die<br />
vom Crescendo <strong>der</strong> Performance <strong>aus</strong>ging.<br />
V Ultimativer Show-Act<br />
Einer <strong>der</strong> vielen Höhepunkte des Tages war das „Erdbeben in<br />
Neu Darchau”, von Dr. Erich Bäuerle gekonnt und augenzwinkernd<br />
durch den freien Fall und den dumpfen Aufschlag einer<br />
Metallkugel in Szene gesetzt. Ausgelöst wurde das „Erdbeben”<br />
durch das Kappen eines Halteseils mit <strong>der</strong> Axt! Im Anschluss<br />
an das „Erdbeben”<br />
begann eine von<br />
Erich Bäuerle geführte<br />
Wan<strong>der</strong>ung durch den<br />
neuen „Klangschalenpark<br />
Neu Darchau” – mit<br />
Vorführungen physikalischer<br />
Phänomene an<br />
den großen und kleinen<br />
Schalen.<br />
Im lockeren Tonfall und<br />
gespickt mit viel Information<br />
über das Programm<br />
und die Arbeiten<br />
am Projekt „Hafenmeile”<br />
führte Doris Krohn<br />
erneut gekonnt durch den Tag. Heiße und warme Getränke<br />
sowie Gegrilltes vom Schwenkrost rundeten den Tag<br />
schließlich ab und brachten die sehr kurze Saison dieses<br />
ohnehin schon kurzen Sommers zu einem gelungenen Abschluss.<br />
Wir freuen uns auf ein Wie<strong>der</strong>sehen mit Euch und<br />
Ihnen in <strong>der</strong> Hafenmeile Neu Darchau im nächsten Frühjahr!<br />
> Die folgenden vier Seiten sind mit <strong>der</strong> Möglichkeit zum Her<strong>aus</strong>nehmen in <strong>der</strong> Heftmitte platziert. Die Publikation wird vom Verein elbDORFaktiv e.V. eingebracht.
ÆLV<br />
Wilde Wiese gewünscht!<br />
Der Klangschalenpark dient auch dem Insektenschutz<br />
Dr. Immo Gottbehüt<br />
Artenvielfalt • Noch ist die Wiese, die den neuen „Klangschalenpark Neu Darchau“ umgibt, durch jahrelanges Befahren<br />
und den Einsatz falscher Mähwerkzeuge arm an Arten und Insekten. Der Verein elbDORFaktiv und das Netzwerk „Wilde<br />
Wiese Wendland“ wollen die Fläche nun insektengerecht entwickeln. Der Landschaftsökologe des Netzwerks, Dr. Immo<br />
Gottbehüt, sieht dabei durch<strong>aus</strong> Potenzial für Verbesserungen. Gottbehüt hat die Wiese zwischen Yachthafen und Fähranleger<br />
wenige Monate nach Sperrung für die Befahrung auf ihre Artenvielfalt begutachtet. Nun liegt das Ergebnis vor. (ac)<br />
Die Fläche liegt direkt an <strong>der</strong> Elbe, recht hoch über dem Mittelwasserspiegel<br />
und mit steil abfallenden Ufern. Der Standort<br />
ist somit als frisch/feucht beziehungsweise wechselfrisch/<br />
feucht und nährstoffreich einzustufen. Die Vegetation stellt<br />
sich als Mosaik – mit abnehmen<strong>der</strong> Häufigkeit – von <strong>aus</strong>dauernden,<br />
zum Teil recht hochwüchsigen (Ufer)-Unkrautfluren,<br />
artenarmer Gras-Dominanzfluren (viel Quecke), Trittrasen<br />
und einjährigen Unkrautfluren an lokal gestörten Bereichen<br />
dar. „Von einer Wiese im eigentlichen Sinne kann man<br />
nicht sprechen“, so Immo Gottbehüt, „typisch für die Lage<br />
an <strong>der</strong> Elbe ist dagegen das Vorkommen von Arten mit beson<strong>der</strong>er<br />
Bindung an den Fluss wie Flussuferpionierfluren<br />
und Stromtalarten.“ Von diesen beson<strong>der</strong>s zu erwähnen ist<br />
die Hochstaude Katzenschwanz (Leonurus marrubiastrum),<br />
die als gefährdet gilt (Rote Liste 3 in Nie<strong>der</strong>sachsen).<br />
„Die Ufer-Hochstaudenfluren haben einen hohen Wert für<br />
die Natur, sind aber in <strong>der</strong> vorliegenden Ausprägung mit relativ<br />
niedriger Artenvielfalt und hoher Deckung von wenigen<br />
konkurrenzstarken Arten wie Gräser und Brennnessel nicht<br />
unbedingt im vollen Umfang erhaltenswert und auch nicht<br />
zweckmäßig für die angestrebte Nutzung.“ Es biete sich daher<br />
an, Teilbereiche zu definieren, in denen die Hochstaudenfluren<br />
bestehen bleiben sollen. An<strong>der</strong>e Bereiche könnten<br />
in artenreiches Frisch- und Feuchtgrünland umgewandelt<br />
werden.<br />
In dem dreiseitigen Bericht von Dr. Gottbehüt werden viele<br />
Vorschläge zur Umwandlung und Entwicklung <strong>der</strong> Wiese<br />
gemacht. So sei für die Entwicklung <strong>der</strong> Hochstauden eine<br />
Erhöhung des Anteils <strong>der</strong> buntblumigen Hochstauden und<br />
Vermin<strong>der</strong>ung des Anteils konkurrenzstarker Gräser und <strong>der</strong><br />
Brennnessel sinnvoll. Denkbar wäre außerdem eine Nachsaat<br />
mit gesammeltem Saatgut <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Umgebung o<strong>der</strong> Mahdgutübertragung<br />
einer artenreichen Hochstaudenflur in <strong>der</strong><br />
Herbstmahd im Klangschalenpark<br />
Umgebung. Da an<strong>der</strong>erseits kaum Grünlandarten vorhanden<br />
sind, können artenreiche Bestände vermutlich nur entstehen,<br />
wenn Samenmaterial eingebracht wird – auch hier<br />
mittels Mahdgutübertragung von artenreichen Auenwiesen<br />
o<strong>der</strong> durch ein Elbhochwasser.<br />
Wünschenswert sei zudem eine jährlich zweimalige Mahd,<br />
wobei das Mahdgut immer abgeräumt werden sollte, um<br />
Verfilzung <strong>der</strong> Grasnarbe und übermäßige Nährstoffanreicherung<br />
zu verhin<strong>der</strong>n. Für ein insektenschonendes Mähen<br />
empfehle sich ein hocheingestellter Balkenmäher. Es sollte<br />
zudem darauf geachtet werden, nie den gesamten Bereich<br />
gleichzeitig zu mähen. Vielmehr sollten zehn bis zwanzig Prozent<br />
<strong>der</strong> Fläche ungemäht in den Winter gehen und erst im<br />
darauffolgenden Jahr gemäht werden.<br />
Auch kreatives Mähen sei wünschenswert: Buntblühende Bereiche<br />
und – weil als Schmetterlingswirtspflanze wertvoll –<br />
zum Teil auch Brennesselbestände sollten temporär <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
Mahd <strong>aus</strong>gespart, dichte Grasbestände hingegen komplett<br />
abgemäht werden.<br />
Eine ganze Reihe von Empfehlungen hat <strong>der</strong> Verein elbDORFaktiv<br />
bei <strong>der</strong> diesjährigen Herbst-Mahd bereits umgesetzt. Aber:<br />
„Die Fläche scheint arm an auf dem ersten Blick auffallenden<br />
Insekten zu sein“, sagt Vereinsvorsitzen<strong>der</strong> Andreas Conradt.<br />
„Dies zu än<strong>der</strong>n, wird eine mehrjährige Aufgabe sein.“<br />
Fotos: S.1, 2, 4: Andreas Conradt, S.3:Tom Heinze<br />
20II
ÆLV<br />
LED-Laternen probehalber<br />
Neue Straßenbeleuchtung für Neu Darchau geplant<br />
Insektenschutz • Alte Straßenlaternen sind wahre Insekten-Killer, weil ihr weißes bis grünliches Licht und <strong>der</strong> hohe Anteil<br />
UV-Strahlung die Tiere anzieht und bis zur Erschöpfung umflattern lässt. Mit <strong>der</strong> geplanten Umrüstung auf LED-Leuchtmittel<br />
hat Neu Darchau die Chance, in Lüchow-Dannenberg Vorbild für eine insektenverträgliche Beleuchtung zu werden. (ac)<br />
Die Gemeinde Neu Darchau plant den Aust<strong>aus</strong>ch <strong>der</strong> heutigen<br />
Quecksilberdampflampen in den Straßenlaternen gegen<br />
LED-Leuchtmittel. Neben <strong>der</strong> Ausleuchtung selbst und<br />
<strong>der</strong> Einsparung von Energie und Kosten, sollten bei <strong>der</strong> Umrüstung<br />
auch Aspekte des Insektenschutzes und <strong>der</strong> Lichtverschmutzung<br />
bedacht werden. Alle Faktoren haben Auswirkungen<br />
sowohl auf die Helligkeit <strong>der</strong> Leuchten als auch<br />
auf <strong>der</strong>en Lichtfarbe. Um Bürger:innen die Möglichkeit zur<br />
Augenscheinnahme zu geben, hat das E-Werk Dahlenburg-<br />
Bleckede vier Laternen testweise mit unterschiedlichen LED-<br />
Leuchtmitteln <strong>aus</strong>gestattet, elbDORFaktiv hat an den Lampen<br />
entsprechende Schil<strong>der</strong> mit den jeweiligen technischen<br />
Daten und mit Hintergrundinformationen angebracht. So<br />
kann sich nun Jede:r selbst ein Bild machen und anhand einer<br />
Nummer auf einer <strong>der</strong> nächsten Gemein<strong>der</strong>atssitzungen<br />
eine „Lieblingslampe” benennen.<br />
V Standorte <strong>der</strong> Test-Lampen<br />
Die mit den Test-Leuchtmitteln <strong>aus</strong>gestatteten Laternen befinden<br />
sich in <strong>der</strong> Hauptstraße im Bereich zwischen Neu Darchau<br />
und Katemin: Von Katemin kommend auf <strong>der</strong> rechten<br />
Seite zwischen <strong>der</strong> Straßeneinmündung „Mühlenweg” (Zufahrt<br />
zur Mühle „Daxner”) und dem Beginn des Gelän<strong>der</strong>s<br />
<strong>der</strong> Brücke über den Bach.<br />
V Hintergrundinformationen<br />
Insektenschutz: Der Rückgang des Insektenaufkommens ist<br />
in den letzten Jahren <strong>aus</strong>führlich publiziert worden. Allein an<br />
Deutschlands Straßenlaternen sterben pro Jahr rund 100 Milliarden<br />
Insekten. Dem kann durch bedarfsgerechte Leuchtzeiten,<br />
maßvolle Helligkeit und unschädliche Lichtfarbe (bis<br />
max. 2200 K = „orangefarben“) entgegengewirkt werden.<br />
<strong>Quelle</strong>n: Aktionsprogramm Insektenschutz <strong>der</strong> Bundesregierung, Aktionsprogramm<br />
Insektenvielfalt des Landes Nie<strong>der</strong>sachsen, Bundesamt für Naturschutz, NaBu, www.<br />
paten-<strong>der</strong>-nacht.de<br />
Lichtverschmutzung: Das Band von Neuh<strong>aus</strong> über Neu Darchau<br />
in das Waldgebiet Göhrde gehört zu den zwei Prozent<br />
<strong>der</strong> dunkelsten Flächen in Deutschland. Aus naturschutzfachlicher<br />
Sicht und im Interesse eines sich in Neu Darchau gerade<br />
entwickelnden nachhaltigen Tourismus‘ (Kanuverleih,<br />
Klangschalenpark, Sternenparadies) ist es essenziell, die natürliche<br />
Dunkelheit nicht zu gefährden. Lichtverschmutzung<br />
kann durch bedarfsgerechte Leuchtzeiten und nach unten<br />
strahlende Leuchtmittel reduziert werden.<br />
<strong>Quelle</strong>n: Sternenpark Westhavelland, Bundesamt für Naturschutz, NaBu, Bundesumweltministerium,<br />
www.paten-<strong>der</strong>-nacht.de<br />
Sicherheit: Unter an<strong>der</strong>em laut einer 2015 erschienenen Studie<br />
<strong>aus</strong> Großbritannien, für die Wissenschaftler die Folgen<br />
<strong>der</strong> Lichtabschaltung in 62 Städten untersucht haben, gibt<br />
es keinerlei Hinweise, dass das Fehlen, zeitweise Abschalten<br />
o<strong>der</strong> Dimmen öffentlicher Beleuchtung zu erhöhter Kriminalität<br />
o<strong>der</strong> zu mehr Unfällen führt. Gleichzeitig hat die<br />
Anzahl von Personen, die im Dunklen unterwegs waren,<br />
nicht abgenommen.<br />
<strong>Quelle</strong>: Steinbach R, Perkins C, Tompson L, et al., J Epidemiol Community Health, 2015<br />
Hinweis zu den Kosten: Die hier verbauten Test-Lampen No.<br />
1 bis No. 4 verursachen sowohl in <strong>der</strong> Anschaffung als auch<br />
im Betrieb identische Kosten und damit identische Einsparungen<br />
gegenüber den heutigen Leuchtmitteln.<br />
<strong>Quelle</strong>: Energieversorgung Dahlenburg-Bleckede AG<br />
III21
ÆLV<br />
KLP 2022<br />
Neu Darchau nimmt wie<strong>der</strong> teil!<br />
Kultur • Eine überwältigende Mehrheit hat sich beim Plenum<br />
Anfang November für den Betrieb des Wunde.r.punkts<br />
auch im Jahr 2022 <strong>aus</strong>gesprochen. Auch <strong>der</strong> Vorstand des<br />
Vereins ist dafür. (ac)<br />
Trotz mancherlei Bedenken ob <strong>der</strong> hohen Arbeitsbelastung<br />
bei Planung, Aufbau und Durchführung des Wunde.r.punkts<br />
Neu Darchau, hat sich doch eine große Mehrheit <strong>der</strong><br />
Plenumsteilnehmer:innen und des Vereinsvorstands für die<br />
Teilnahme an <strong>der</strong> kommenden Kulturellen Landpartie (KLP)<br />
entschieden. Momentan ist dafür <strong>der</strong> traditionelle Zeitraum<br />
zwischen Himmelfahrt und Pfingsten vorgesehen, also vom<br />
26 Mai bis zum 6. Juni. Wie in den Jahren vor <strong>der</strong> Pandemie,<br />
wird es am Pfingstfreitag (3. Juni) die „Kulturelle Wi<strong>der</strong>standspartie”<br />
an den Atomanlagen in Gorleben geben.<br />
Dort soll das Aus des Standorts und die Entscheidung, den<br />
Salzstock zu verfüllen und zur grünen Wiese zurückzubauen,<br />
gebührend gefeiert werden. Als Corona-Ausweichtermin<br />
steht momentan <strong>der</strong> Zeitraum vom 11. bis zum 21. August<br />
im Raum. Der Reisebegleiter soll sehr ähnlich gestaltet<br />
werden wie in diesem Jahr. Veranstaltungstermine sollen<br />
erneut nur online publiziert werden.<br />
Grundsätzlich soll das 2021 erprobte, etwas abgespeckte<br />
Konzept des Wunde.r.punkts Neu Darchau im nächsten<br />
Frühjahr erneut umgesetzt werden, ergänzt allerdings<br />
um weitere Ausstellungen von Kunst und Politik<br />
„in <strong>der</strong> Wiese”. Kommerzielle Ausstellungen von<br />
Kunsthandwerker:innen soll es im nächsten Jahr dagegen<br />
nicht geben. Auch 2022 ist erneut vorgesehen, die Gastronomie<br />
vollständig in <strong>der</strong> Hand von elbDORFaktiv zu belassen.<br />
Kurzmeldungen<br />
Corona: Treffen erneut abgesagt<br />
Erneut müssen wir die Notbremse ziehen und bis auf Weiteres<br />
alle Öffentlichen Treffen absagen! Wir werden Sie und<br />
Euch stattdessen weiterhin mit Newslettern über neue Entwicklungen<br />
informieren. Bestellt werden kann <strong>der</strong> Newsletter<br />
telefonisch o<strong>der</strong> per Mail unter: 05853 - 980 10 23 bzw.<br />
info@elbdorfaktiv.de. Bleibt gesund und achtet auf einan<strong>der</strong>!<br />
Foto-Festival verschoben<br />
Um bei einer coronanbedingten Verschiebung <strong>der</strong> KLP nicht<br />
in Terminnot zu geraten, wurde das für September geplante<br />
Foto-Festival um ein Jahr verschoben. Neuer Termin ist nun<br />
das Wochenende vom 15. bis zum 17. September 2023. Dennoch<br />
sollen schon auf dem Wunde.r.punkt 2022 detaillierte<br />
Informationen zum neuen Festival vorliegen und – gewissermaßen<br />
als Appetithäppchen – einzelne Arbeiten teilnehmen<strong>der</strong><br />
Fotograf:innen schon vorab gezeigt werden. Ab 2023 soll<br />
das neue Foto-Festival im jährlichen Rythmus stattfinden.<br />
Kulturprogramm 2022 erschienen<br />
Pünktlich zur Eröffnung von Klangschalenpark und Ausstellungsgelände<br />
hat elbDORFaktiv das Kulturprogramm 2022<br />
für die Hafenmeile Neu Darchau bekanntgegeben und dazu<br />
auch eine Broschüre her<strong>aus</strong>gebracht. Darin enthalten sind<br />
<strong>der</strong> Termin <strong>der</strong> Kulturellen Landpartie (inklusive dem Ausweichtermin)<br />
und Angaben zu einer Reihe von Führungen<br />
und Seminaren von Dr. Erich Bäuerle im Klangschalenpark.<br />
Kurz vor Saisonbeginn wird eine zweite, aktualisierte Auflage<br />
<strong>der</strong> Broschüre erhältlich sein und im Ort verteilt. Dann<br />
sollen auch die Termine von Ausstellungseröffnungen und<br />
Partner:innen <strong>der</strong> Hafenmeile genannt werden.<br />
Neuer Vorstand des „e.V.” gewählt<br />
Bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung am 3. Oktober sind gewählt<br />
worden: Andreas Conradt (Vorsitz, Organisation),<br />
Stefan Fabian (2. Vorsitz, Kreation), Sabina Franke (Kasse),<br />
Axel Franke (Fundraising), Ursula Blancke-Dau (Kulturprogramm),<br />
Doris Krohn (Kulturprogramm). Zudem assistiert<br />
Joachim Löbe in Planung und Ausführung von Bauvorhaben.<br />
Mitmachen? Aber gern!<br />
V<br />
05853 - 980 10 23<br />
22<br />
Impressum<br />
2. Jahrgang<br />
Ausgabe Nr. 4, Januar 2022<br />
ÆLV<br />
ist ein kostenloses Informationsblatt<br />
des Vereins elbDORFaktiv e.V. in<br />
Neu Darchau<br />
Kontakt<br />
Am Hafen 2, 29490 Neu Darchau<br />
Tel.: 05853 - 980 10 23<br />
Mail und Internet<br />
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www.elbdorfaktiv.de<br />
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Andreas Conradt (ac)<br />
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Produktion<br />
Layout: Andreas Conradt<br />
Korrektorat: Doris Krohn<br />
V<br />
Wieso Ælv?<br />
„Elbe“ nennen wir heute<br />
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Info über elbDORFaktiv<br />
facebook.com/elbdorf.aktiv<br />
elbDORFaktiv den Fluss ist eine vor offene unserer Plattform H<strong>aus</strong>tür. für alle Wer Bürgerinnen und Bürger <strong>der</strong><br />
Gemeinde Neu Darchau. Das Ziel <strong>der</strong> hier engagierten Menschen ist es mitzuhelfen,<br />
unsere Dörfer lebenswerter und liebenswerter zu gestalten. Da-<br />
noch nie<strong>der</strong>deutsch spricht, kennt ihn als „Elv“, im tschechischen<br />
wir an wird Projekten, er als „Labe“ die die Gemeinschaft bezeichnet. Der in unseren althochdeutsche<br />
Orten weiter<br />
zu arbeiten<br />
stärken und Name die des Identifikation Flusses lautete mit ihnen „Elba“ vergrößern. (ca. 750 Haben bis Sie 1050 auch n. Ideen? Chr.),<br />
Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. O<strong>der</strong> kommen Sie zu unseren öffentlichen<br />
Treffen. Sie finden an wechselnden Orten immer am ersten Sonntag<br />
<strong>der</strong> altenglische „Ielf“ o<strong>der</strong> „Ælf“ (ca. 450 bis 1300 n. Chr.).<br />
im Monat Entlehnt um 16 Uhr wurden statt. alle Dort Namen wird über von aktuelle den frühen und zukünftige Germanen Projekte (weit<br />
und <strong>der</strong>en vor praktische Christi Geburt), Umsetzung die diskutiert. die Elbe als „Albia“ o<strong>der</strong> „Albis“ bezeichneten<br />
– also schlicht als „Fluss“, was <strong>der</strong> dominieren-<br />
elbDORFaktiv e.V. ist kein geschlossener Verein. Bei uns dürfen Je<strong>der</strong>mann<br />
und Jedefrau an Treffen und Projekten teilnehmen. Der offizielle Charakter<br />
des „e.V.“ den dient Stellung nur im des Hintergrund Stroms in <strong>der</strong> <strong>der</strong> vereinfachten Norddeutschen Umsetzung Tiefebene von Projekten.<br />
Eine gemessen Mitgliedschaft war. Der im Titel Verein unseres ist für die Magazins Teilnahme ist an dem unseren altengli-<br />
Tref-<br />
anfen<br />
und das Mitwirken an unseren Projekten nicht erfor<strong>der</strong>lich. Wir sind zudem<br />
politisch unabhängig und streben nicht an, eine neue Partei zu gründen<br />
schen Namen <strong>der</strong> Elbe entlehnt – Ælf – <strong>der</strong> wohl auch die heutigen<br />
an eine Bezeichnungen bestehende Partei für das anzulehnen. Wort „Fluss“ in den skandinavi-<br />
o<strong>der</strong> uns<br />
schen Län<strong>der</strong>n geprägt hat: „Älv“ im Schwedischen, „Elv“ in<br />
<strong>der</strong> norwegischen und „Elfur“ in <strong>der</strong> isländischen Sprache.
Eine neue Hüfte für mehr Lebensqualität<br />
<strong>Unser</strong>e Elbe-Jeetzel-Klinik in Dannenberg ist ein zertifiziertes Krankenh<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
Grundversorgung. Mit mo<strong>der</strong>ner Medizin und fürsorglicher Pflege helfen wir unseren<br />
Patientinnen und Patienten beim Gesundwerden. Durch die Einglie<strong>der</strong>ung<br />
verschiedener Fachpraxen, eines Dialysezentrums, einer Diabetologischen<br />
Fachambulanz sowie eines ambulanten medizinischen Versorgungszentrums<br />
(MVZ) mit Fachärzten für Gynäkologie, Orthopädie und HNO, bieten<br />
wir unseren Patienten als regionales Gesundheitszentrum eine Rundum-Versorgung.<br />
Angst vor einer Hüft-OP?<br />
Viele schmerzgeplagte Menschen kommen im Laufe Ihres Lebens an diesen Punkt – ein neues Hüftgelenk<br />
muss her. Doch die Ängste sind groß, wie auch die Operationen in <strong>der</strong> Vergangenheit ebenfalls groß und<br />
nicht immer ohne Risiko waren. Doch die Medizin hat sich weiterentwickelt. An <strong>der</strong> Elbe-Jeetzel-Klinik gibt<br />
es ein neues, deutlich schonen<strong>der</strong>es Verfahren, das erfolgreich eingesetzt wird und viele Vorteile bietet:<br />
Geringere Schmerzen, schnellere Mobilisation und größere Bewegungsfreiheit unmittelbar nach <strong>der</strong> OP.<br />
Weniger Risiken während <strong>der</strong> OP<br />
Es handelt sich um eine in den USA entwickelte Methode, verrät <strong>der</strong> Chefarzt <strong>der</strong> Unfallchirurgie und Orthopädie,<br />
Metin Sekerci. Bei dieser Methode wird <strong>der</strong> Hüftkopf durch einen kleinen 8-10 cm großen Hautschnitt<br />
<strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht. Dabei werden Muskelgewebe und Sehnen geschont, weil kein großer Schnitt erfolgen<br />
muss. Lediglich die Kapsel, die das Gelenk umschließt, wird wie bei allen herkömmlichen Hüftoperationen<br />
aufgeschnitten und wird anschließend einfach wie<strong>der</strong> vernäht. Außerdem werden durch den Erhalt <strong>der</strong> Gelenkkapseln<br />
mit den daran haftenden Muskeln Beinlängendifferenzen vermieden und eine große Stabilität<br />
erreicht. Das Ausrenken <strong>der</strong> Hüfte während des Eingriffs ist ebenfalls nicht notwendig. Die dadurch entstehende<br />
Instabilität gilt als großer Risikofaktor für eine spätere Luxation (Verrenkung) <strong>der</strong> Endoprothese. Das<br />
neue Verfahren erlaubt es, dass die Patientinnen und Patienten schon am Tag nach <strong>der</strong> OP wie<strong>der</strong> aufstehen<br />
dürfen und somit wird die Genesungsphase deutlich verkürzt.<br />
Metin Sekerci – <strong>der</strong> Operateur<br />
Der Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie sowie für die spezielle Unfallchirurgie<br />
ist gleichzeitig Facharzt für Notfall- und Sportmedizin sowie AGA-Instruktor<br />
(qualifizierter Ausbil<strong>der</strong>, Kursleiter und wissenschaftlich tätiger Mediziner und Publizist).<br />
Er hat bereits die Damen des Handball-Bundesligisten Buxtehu<strong>der</strong> SV ärztlich betreut<br />
und legt großen Wert auf die menschliche Komponente. Den Menschen <strong>der</strong> Region als<br />
Kopf eines interdisziplinären Teams von Mitarbeitern eine gute medizinische Versorgung<br />
anzubieten, ist für ihn eine Herzensangelegenheit. Wenn Sie sich für die neue<br />
Methode interessieren, können Sie sich an das Sekretariat des Chefarztes wenden:<br />
Chefarztsekretariat Dore Lachmann<br />
Hermann-Löns-Str. 2, 29451 Dannenberg<br />
Tel: (0 58 61) 83 2201, E-Mail: Dore.Lachmann@eljek.de<br />
www.elbe-jeetzel-klinik.de<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
23
Walmsburg<br />
Eine Zeitreise in das dörfliche Walmsburg von früher (1)<br />
Diese Liebeserklärung an das alte Walmsburg wurde von<br />
Friedrich Grube im Jahre 2008 nie<strong>der</strong>geschrieben. Der Abdruck<br />
erfolgt mit freundlicher Genehmigung <strong>der</strong> Tochter<br />
Claudia Grube. Wir möchten die Aufzeichnungen von<br />
Friedrich Grube als Fortsetzungsgeschichte veröffentlichen.<br />
Wer noch Fotos <strong>aus</strong> alten Zeiten hat, <strong>der</strong> darf sie uns auch<br />
gern über Andreas Gärtner-Michels, Telefon: (05853) 292,<br />
o<strong>der</strong> E-Mail: gaertner-michels@t-online.de, anbieten. Wir<br />
möchten Ihre Erinnerungsstücke in die Folgen einbauen.<br />
In diesem Heft zeigen wir Motive, die wir vom Walmsburger<br />
Ortsvorsteher Wilhelm Kastens erhalten haben.<br />
Vielfältiges Leben, vielfältige Farben, vielfältige Laute<br />
des Fe<strong>der</strong>-, Zug- o<strong>der</strong> Milchviehs spiegelten seinerzeit<br />
das alltägliche dörfliche Geschehen. In den bäuerlichen<br />
Vorgärten leuchteten Blumen <strong>der</strong> jeweiligen Jahreszeit.<br />
Bunt und anschaulich war auch das Leben in den<br />
Walmsburger Wiesen, dem heutigen menschenleeren<br />
Gebiet des Biosphärenreservates. Schwarzbunt- o<strong>der</strong><br />
Braungeschecktes aller Größen und Zugehörigkeiten<br />
weidete im saftigen Grün o<strong>der</strong> döste wie<strong>der</strong>käuend im<br />
Schatten einiger Bäume. Fohlen, staksig aber springlebendig,<br />
mit ihren Müttern kamen erwartungsvoll an<br />
den Draht <strong>der</strong> Koppeln, um sich Streicheleinheiten abzuholen.<br />
Störche stolzierten längs <strong>der</strong> Entwässerungsgräben<br />
und fingen die Nahrung für ihren wartenden<br />
Nachwuchs. Kiebitz brüteten und stiegen von ihrem<br />
Wiesennest zu Luftangriffen gegenüber Milanen und<br />
an<strong>der</strong>en Raubvögeln auf, wenn diese am Himmel kreisend<br />
nach Beute spähten.<br />
Die Feldbestellung erfolgte <strong>aus</strong>schließlich mit menschlicher<br />
o<strong>der</strong> tierischer Arbeitskraft. Die Elektrizität aller-<br />
dings hatte mit Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts auf die<br />
Höfe bedeutsame Entlastungen und Erleichterungen<br />
<strong>der</strong> alltäglichen Verrichtungen gebracht. Elektromotoren<br />
trieben seither u. a. Kreissägen, Schrotmühlen,<br />
Strohhäcksler und Dreschkästen...<br />
Kateminer Straße – früher „Hauptstraße“ – um 1930<br />
Auf nicht beweideten Flächen sah man im Juni die<br />
Grasschnitter, die entwe<strong>der</strong> mit roßbetriebenen Mähwerken<br />
o<strong>der</strong> auch im Schwung <strong>der</strong> Sensen den Futtervorrat<br />
für den Winter besorgten. Frauen und Halbwüchsige<br />
mit lustig flatternden „Flünkerhüten“ als<br />
Sonnenschutz verteilten die „Swads“ (Grasschwaden)<br />
auf die Wiesenfläche, damit sie an <strong>der</strong> Luft trockneten.<br />
Ein würzig-aromatischer Duft verbreitete sich dar<strong>aus</strong><br />
und wehte bei günstigem Wind in weite Fernen.<br />
Um 1923 waren die Straßen noch unbefestigt: Kreuzung Kateminer Straße/Am Ufer (vor<strong>aus</strong>)/Wiesenweg (nach rechts)<br />
24<br />
2
Walmsburg<br />
Manche Kuhle wird von <strong>Quelle</strong>n gespeist, die <strong>Wasser</strong><br />
<strong>aus</strong> den „Staatschen Bergen“ unterirdisch heranführen.<br />
Sie enthalten deshalb kaltes, aber sauberes <strong>Wasser</strong>,<br />
in denen nicht nur appetitliche Fische gedeihen.<br />
Man kann in ihnen auch erfrischend baden, und so<br />
trafen sich dort nach Feierabend die jungen Leute des<br />
Ortes, um sich zu erholen, um Tagesstaub und Tagesschweiß<br />
hinfort zu spülen.<br />
Duschen waren in den Gehöften ja noch unbekannt.<br />
Die Walmsburger Wiesen lagen z.T. auf einem Geestrücken,<br />
<strong>der</strong> die Elbe begleitete, aber auch in „Anlandungen“,<br />
die zwischen den Buhnenköpfen gewonnen<br />
worden waren. Der „Walmsburger Wer<strong>der</strong>“ war zum<br />
großen Teil in Weidekoppeln aufgeteilt, die etwas höher<br />
als die Elbwiesen gelegen haben. Wenn also nach<br />
<strong>der</strong> Mahd vom <strong>Wasser</strong>wirtschaftsamt beginnendes<br />
Elbhochwasser gemeldet worden war, dann wurde<br />
schleunigst das frisch gemähte und noch nasse Gras<br />
auf die langen Leiterwagen verladen und auf den<br />
„Trockenplätzen“ <strong>der</strong> Koppeln <strong>aus</strong>gebreitet, wo es ungefährdet<br />
zu dem Winterfutter des Milch-, Zug- und<br />
Wollviehs weiterverarbeitet werden konnte...<br />
Die Dorfcharakteristik wurde aber nicht nur von optischen<br />
Sinnesreizen bestimmt, son<strong>der</strong>n auch von Geräuschen,<br />
die längst verklungen, und von Gerüchen,<br />
die längst verweht sind. Schon in <strong>der</strong> Frühe hallten <strong>aus</strong><br />
<strong>der</strong> Dorfschmiede die Klänge des Ambosses, auf dem<br />
glühende Eisen geformt wurden.<br />
Walmsburg-Bruchdorf, Blick vom Staatschenberg um 1925<br />
Im Kontrast dazu stand das Brummen <strong>der</strong> Dreschkästen,<br />
die das Stakkato <strong>der</strong> Dreschflegel abgelöst hatten.<br />
Aus Dielen und Scheunen hallten die rhythmischen<br />
Geräusche des Strohhäckslers. In den Ställen grunzte<br />
das Borstenvieh o<strong>der</strong> quiekten die Ferkel. Kühe muhten,<br />
je nach Stimmtiefe konnten ihre Äußerungen Erwartung<br />
und Ungeduld, aber auch Behaglichkeit andeuten.<br />
Das Schnauben <strong>der</strong> Pferde wurde gelegentlich<br />
vom Peitschenknall eines Rosselenkers ergänzt.<br />
Postkarte von 1920<br />
Blick auf Hof Lühr und Stamer 1930<br />
Auf den Koppeln dominierten die Laute des Weideviehs,<br />
und vom Strom klang das Tuckern <strong>der</strong> Frachtschiffe<br />
über die Ebene zu den Elbhöhen. Raddampfer<br />
mit schwarzen Rauchfahnen gaben ihrem Gefolge von<br />
Schleppkähnen akustische Signale und Befehle.<br />
An lauen Frühlings- o<strong>der</strong> Sommerabenden traf man<br />
sich in jenen TV- und PC-losen Zeiten auf dem Dorfplatz<br />
mit seinem Brunnen. Meistens war ein gesangbegleiten<strong>der</strong><br />
Ziehharmonikaspieler darunter. Der Abendwind<br />
trug die Klänge in die Ferne.<br />
Oft zog aber auch einer <strong>der</strong> jungen Leute eine Mundharmonika<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Hosentasche und blies drauflos.<br />
Diese kleinen Wun<strong>der</strong>werke führen lei<strong>der</strong> immer nur<br />
ein unverdientes Schattendasein. Im Gegensatz zu<br />
einem Akkordeonvirtuosen wird so ein „Mundorgelspieler“<br />
meist nur über die Achsel angeschaut.<br />
Aber wie oft mögen die bescheidenen Klänge <strong>der</strong><br />
schwingenden Stahlzungen Menschen von ihren Alltagssorgen<br />
entrückt haben, so z. B. in Kasernenstuben,<br />
in den Schützengräben sowie in Lazaretten,<br />
schließlich auf Flüchtlingstransporten und in Gefangenenlagern?<br />
Es hat viele solcher „Solisten“ gegeben,<br />
die nicht nach Noten, son<strong>der</strong>n nur nach Gehör Freude<br />
verbreiteten…<br />
Fortsetzung folgt<br />
Text (gekürzt): Friedrich Grube†, Fotos: Wilhelm Kastens<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
25 3
Groß Kühren<br />
Helen Paul: zwischen Groß Kühren und Ostafrika<br />
26<br />
„Entschuldigt bitte. Ich muss eben ans<br />
Telefon.“ Mitten im Interview kommt<br />
ein wichtiges Ferngespräch. Danach<br />
ist Helen Paul die Enttäuschung anzusehen.<br />
„Es wird im Januar wie<strong>der</strong> nichts<br />
mit Tansania. Das war eine Absage – wegen Corona.“<br />
Wir sitzen bei Helen Paul im Wohnzimmer ihres geschmackvoll<br />
eingerichteten H<strong>aus</strong>es und interessieren<br />
uns für ihr Engagement in Ostafrika. Der Blick <strong>aus</strong> den<br />
hellen Fenstern schweift über das Grundstück bis zum<br />
Elbdeich mit dem Elberadweg.<br />
Die lebhafte 73-jährige strahlt Freude darüber <strong>aus</strong>, dass<br />
wir sie nach ihrem Projekt befragen. Ganz unkompliziert<br />
hat sie uns gleich das „Du“ angeboten.<br />
Zu Anfang möchten wir etwas über ihren persönlichen<br />
Werdegang wissen: „Wie kam es dazu, dass du als Englän<strong>der</strong>in<br />
in Groß Kühren gelandet bist und von hier <strong>aus</strong><br />
Schulprojekte in Tansania unterstützt?“ – „Also ich bin<br />
in Südengland aufgewachsen, dann habe ich studiert<br />
in Cardiff und London. Nach <strong>der</strong> Berufs<strong>aus</strong>bildung war<br />
ich Grundschullehrerin und Schulpsychologin. Wenn<br />
man in England als Psychologe an die Schule gehen<br />
will, muss man auch auf Lehramt studiert haben.“<br />
Ihre erste Stelle mitten in London ist eine diagnostische<br />
Schule, besucht von Kin<strong>der</strong>n mit Sprachproblemen.<br />
Die Kids kommen <strong>aus</strong> allen Schichten. Schon als<br />
Helen über diese Arbeit spricht, merkt man, dass sie<br />
kein Mensch ist, <strong>der</strong> Schwierigkeiten <strong>aus</strong>weicht, son<strong>der</strong>n<br />
eindeutig jemand, den die Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung reizt.<br />
Über eine persönliche Bekanntschaft ist Helen Ende<br />
<strong>der</strong> 70er Jahre nach Deutschland gekommen, nach<br />
Frankfurt am Main. „Deutsch habe ich gelernt durch<br />
Hören und Sprechen. In Deutschland konnte ich nicht<br />
als Psychologin arbeiten, aber als Englischlehrerin.“<br />
Ende 1993 zieht sie mit ihrem Mann nach Leussow in<br />
Mecklenburg (Landkreis Ludwigslust). Dort bewohnen<br />
beide ein großes H<strong>aus</strong> mit Ferienwohnungen. Gearbeitet<br />
hat Helen da im Schuldienst als Fachberaterin für<br />
Englisch mit dem Schwerpunkt Nachqualifizierung<br />
von Englisch- und Grundschullehrern.<br />
Im Jahre 2017 erfolgt schließlich <strong>der</strong> Umzug nach Groß<br />
Kühren. Das H<strong>aus</strong> in Leussow war zu groß geworden.<br />
Wie <strong>der</strong> Einsatz für Afrika sich anbahnt<br />
„Bevor ich nach Deutschland kam, hatte ich meinen<br />
Job aufgegeben und bin ein Jahr durch die Welt gereist,<br />
war in Asien, Indien, Kalifornien und Ostafrika. Danach<br />
wollte ich nicht mehr als Tourist reisen, son<strong>der</strong>n mich<br />
engagieren, mit Menschen arbeiten und leben!<br />
Über die britische Entwicklungsorganisation ,Voluntary<br />
Service Overseas‘ bin ich 1984 nach Sansibar gegangen.<br />
Ich war die einzige weiße Frau im Ort. Dort habe<br />
ich zwei Jahre lang Lehrer für Englisch <strong>aus</strong>gebildet.“<br />
1986 kommt Helen Paul zurück nach Deutschland.<br />
Doch Tansania lässt sie nicht mehr los.<br />
Das Land mit den Inseln Sansibar und Pemba gehört<br />
zu den ärmsten Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Welt. Mehr als 80 Prozent<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung leben von <strong>der</strong> sehr kleingliedrigen<br />
Landwirtschaft. Außerhalb <strong>der</strong> Städte gibt es meistens<br />
keinen Anschluss an die ohnehin sehr instabile <strong>Wasser</strong>versorgung.<br />
Während <strong>der</strong> Regenzeit kommt es immer<br />
wie<strong>der</strong> zu Unterbrechungen <strong>der</strong> Straßen und <strong>der</strong><br />
halbwegs befestigten Verkehrswege. Ähnlich dürftig<br />
ist die Stromversorgung. In manchen Regionen gibt es<br />
im Umkreis von einigen Kilometern keinen Anschluss<br />
an das Stromnetz.<br />
So hat Helen Paul sich wie<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> VSO beworben,<br />
für die Insel Pemba, die nördlich von Sansibar liegt.<br />
„Hier bin ich seit mittlerweile über 30 Jahren engagiert.<br />
Begonnen hat das in den zwei Jahren von 1990<br />
bis 1992. Da habe ich Grundschullehrinnen und -lehrer<br />
in englischer Sprache <strong>aus</strong>gebildet, Workshops organisiert<br />
und ein Netzwerk aufgebaut. In <strong>der</strong> Zeit von 1991<br />
bis 1993 habe ich mich richtig beurlauben lassen.“
Ende 1993 gründet sie in Deutschland mit Freunden<br />
einen Verein, um Schulen auf <strong>der</strong> Insel Pemba mit<br />
Spenden zu helfen. Der Verein nennt sich „Sisi Pamoja<br />
– Gemeinsam mit Pemba Island e.V.“<br />
Auf Pemba sowie auf Sansibar existiert eine allgemeine<br />
Vorschulpflicht, die zwei Jahre dauert. Fächer sind<br />
Lesen, Schreiben, Mathe, Englisch, Religion sowie Arabisch.<br />
Viele Lehrer sprechen aber nur wenig Englisch.<br />
Deshalb brauchen sie selber Nachhilfe.<br />
Die Schulen brauchen Unterstützung<br />
Die staatlichen Schulen können den notwendigen Bedarf<br />
nicht abdecken. Deshalb gründete eine Freundin<br />
von Helen, Moza Salum Said, die private Vorschule<br />
„Star Nursery Chake Chake“. Dort werden 4- bis 6-jährige<br />
Kin<strong>der</strong> betreut. Der Verein „Sisi Pamoja“ finanziert<br />
Lernmittel und organisiert die Übernahme des Schulgeldes<br />
für Waisen und Halbwaisen.<br />
Natürlich ist es Helen eine große persönliche Freude,<br />
wenn sie sagen kann: „Die Vorschule, die <strong>der</strong> Verein<br />
unterstützt, ist die erfolgreichste von ganz Pemba.“<br />
Auch als Helen Paul schon in Rente ist, reist sie von<br />
2012 bis 2014 wie<strong>der</strong> auf die Insel Pemba. Bereits zuvor<br />
und auch als sie wie<strong>der</strong> zurück ist, absolviert sie<br />
in Mecklenburg-Vorpommern für Kitas und Schulen<br />
(bis zum Gymnasium) rund 100 Projekttage für interkulturelles<br />
Lernen.<br />
Und daneben wirbt sie immer wie<strong>der</strong> für die finanzielle<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Projekte, die ihr am Herzen liegen. Bei<br />
<strong>der</strong> Unterstützung durch Spenden möchte Helen den<br />
Rotary Club Ludwigslust lobend hervorheben. „In Tansania<br />
besteht Schuluniformpflicht für die Kin<strong>der</strong>. Der<br />
Rotary Club hat zum Beispiel Uniformen spendiert.<br />
Auch Labor<strong>aus</strong>rüstungen für den Unterricht in Chemie,<br />
Biologie etc. hat <strong>der</strong> Club übernommen.“<br />
Außer <strong>der</strong> schon angesprochenen privaten Vorschule<br />
liegen Helen Paul zwei weitere Partnerprojekte beson<strong>der</strong>s<br />
am Herzen: Die „Madungu Primary School“ und<br />
die „Makombeni Primary and Secondary School“.<br />
Ein neues Projekt auf Mako‘ongwe Island<br />
Eine beson<strong>der</strong>e Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung sind Aufbau und<br />
Betreuung <strong>der</strong> „Mako‘ongwe School“ auf <strong>der</strong> gleichnamigen<br />
sehr kleinen Insel vor Pemba. Hier gibt es<br />
keine Straßen, keine Elektrizität und kein fließendes<br />
<strong>Wasser</strong>. Helen Paul gehört zu den Initiatoren dieses<br />
Schulprojekts.<br />
Auf Mako‘ongwe Island behin<strong>der</strong>t die mangelnde Infrastruktur<br />
den Schulbesuch <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Zu den negativen<br />
Umständen gehören auch die dort üblichen Petroleum-Dochtlampen,<br />
die abends als Lichtquelle von Alt<br />
und Jung genutzt werden. Abgesehen von <strong>der</strong> ständig<br />
vorhandenen Brandgefahr räuchern sie so stark, dass<br />
die Augen <strong>der</strong> Schulkin<strong>der</strong> oft angegriffen sind.<br />
Hier hat <strong>der</strong> Verein Sisi-Pamoja<br />
vor rund 10 Jahren ein dezentrales<br />
Solarlampenprojekt<br />
auf Minikreditbasis initiiert.<br />
Ca. 200 H<strong>aus</strong>halte konnten so<br />
binnen kurzer Zeit auf die umweltschädlichen<br />
Lampen verzichten und darüber hin<strong>aus</strong><br />
mit Solarstrom unter<br />
an<strong>der</strong>em ihre Handys aufladen.<br />
Auch <strong>Wasser</strong>tanks<br />
konnten durch Spenden<br />
beschafft und in Betrieb<br />
genommen werden.<br />
Als nächstes soll versucht<br />
werden, die Anschaffung<br />
eines Schulbusses durch<br />
Spenden zu finanzieren.<br />
Schulpatenschaften mit deutschen Schulen<br />
Bei Projekttagen an deutschen Schulen möchte Helen<br />
Paul den Kin<strong>der</strong>n die afrikanische Kultur näherbringen.<br />
Dar<strong>aus</strong> ist sogar eine Schulpatenschaft entstanden<br />
– zwischen <strong>der</strong> Diesterweg-Schule in Hagenow<br />
und <strong>der</strong> Schule auf Mako’ongwe. Und auch zwischen<br />
<strong>der</strong> Msuka-Schule auf Pemba und dem Crivitzer Gymnasium<br />
„Am Sonnenberg“ gibt es erste Kontakte.<br />
Doch <strong>der</strong>zeit sitzt Helen Paul hier in Groß Kühren und<br />
scharrt mit den Hufen, um endlich Freunde und die<br />
Schulkin<strong>der</strong> auf Pemba wie<strong>der</strong> besuchen zu können.<br />
Aber Corona hat wie<strong>der</strong> mal alle Hoffnungen erstickt.<br />
In Groß Kühren ist Helen Paul glücklich<br />
Zum Abschied fragen wir Helen Paul, wie sie es bei so<br />
viel Weltläufigkeit in dem nur wenige Seelen großen<br />
Dorf Groß Kühren <strong>aus</strong>hält.<br />
„Oh, das ist nicht schwer“, strahlt sie wie<strong>der</strong>, während<br />
ihr Mann gerade eine Handvoll selbst angebauter<br />
Möhren und Pastinaken hereinbringt. „Es ist wun<strong>der</strong>bar<br />
hier direkt an <strong>der</strong> Elbe. Wir haben ein tolles H<strong>aus</strong>,<br />
das mein Mann selbst entworfen und gebaut hat. Er<br />
ist Baubiologe. Und wir haben auch einen schönen<br />
Garten, das H<strong>aus</strong> ist von Bäumen umgeben.<br />
Außerdem gebe ich ja noch Englischunterricht an <strong>der</strong><br />
Volkshochschule in Neuh<strong>aus</strong>. Auch das macht mir viel<br />
Freude.“<br />
www.sisi-pamoja.de<br />
Text: Helmut Hoffmann, Fotos: Helen Paul<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
27
Lebensgeschichte | Glienitz<br />
„<strong>Wasser</strong> ist einfach mein Element“<br />
Turmbauer und Eisschwimmer – Das Leben des Sigurd Elert<br />
28<br />
Im Hafenbereich von Neu Darchau hat sich im vergangenen<br />
Jahr manches verän<strong>der</strong>t: Unter an<strong>der</strong>em hat<br />
sich ein Kanu-Verleih mit dem Namen „Albia“ angesiedelt.<br />
Die Betreiber sind Christian Schnei<strong>der</strong> und<br />
Sigurd Elert. Ein bunt bemalter Container sowie ein<br />
Indianer-Tipi bilden den Blickfang des Unternehmens.<br />
Original (Turm auf dem Kniepenberg) und „Nachbau“<br />
Sigurd Elert als Kanulehrer auf <strong>der</strong> Elbe<br />
Kaum ein Kunde ahnt, dass einer <strong>der</strong> beiden als junger<br />
Mann schon mal „gestaltend“ in unserer Region tätig<br />
war. Als im Jahre 1980 Atomkraftgegner in Gorleben<br />
für einen Monat eine Tiefbohrstelle besetzten und die<br />
„Republik Freies Wendland“ proklamierten, prägte Sigurd<br />
Elert als 18-jähriger mit einem imposanten Bau<br />
das Erscheinungsbild dieses Hüttendorfs. Zusammen<br />
mit Freunden <strong>aus</strong> Bielefeld hat er den weithin sichtbaren<br />
hohen Turm des Protestdorfes gebaut!<br />
Sigurd erinnert sich: „Es war klar, dass das Dorf irgendwann<br />
von <strong>der</strong> Polizei geräumt werden würde. Da wollte<br />
ich etwas bauen, was möglichst lange <strong>der</strong> Räumung<br />
standhalten sollte. Ich hatte keine Ahnung, aber suchte<br />
nach Vorbil<strong>der</strong>n für ein richtig stabiles Bauwerk.“<br />
Ein Stück flussabwärts entdeckte er einen prächtigen<br />
Aussichtsturm: den Turm auf dem Kniepenberg. An<br />
dessen Bauweise hat er sich angelehnt. Für seine Konstruktion<br />
benutzte er zwölf Meter lange massive Baumstämme,<br />
die zwei Meter tief eingegraben wurden; ganz<br />
oben zimmerten Sigurd Elert und seine Kumpel noch<br />
einen geschlossenen „Wohnraum“!<br />
Tatsächlich musste die Polizei damals bei <strong>der</strong> Räumung<br />
des Hüttendorfes mit panzerartigen Fahrzeugen anrücken,<br />
um das „Kunstwerk“ plattzumachen. Die ganze<br />
übrige Zerstörung des Dorfes dauerte nicht so lange<br />
wie die Entfernung des solide gebauten Turms.<br />
Noch am Tag nach <strong>der</strong> Räumung des Hüttendorfs<br />
Anfang Juni 1980 fuhr Sigurd Elert zurück nach H<strong>aus</strong>e.<br />
Schon mit 15 Jahren Umweltschützer<br />
Sehr früh in seinem Leben fühlte sich Sigurd <strong>der</strong> Natur<br />
verbunden. Schon im zarten Alter von 15 Jahren war<br />
er Mitglied im Bund für Vogelschutz und Vogelwart im<br />
Hauke-Haien-Koog, später saß er auch mal für die Grünen<br />
im Kreistag und im Umwelt<strong>aus</strong>schuss. Es folgte die<br />
Aktion gegen eine Müllverbrennungsanlage in Bielefeld,<br />
die sich als Dioxinschleu<strong>der</strong> entpuppte und danach mit<br />
neuen Filtern für 100 Mio. DM nachgerüstet wurde.<br />
Nach <strong>der</strong> Aktion in Gorleben hat Sigurd Elert im Kampf<br />
gegen die Atomkraft noch einmal Schlagzeilen gemacht.<br />
Im Jahre 1986 hat er als Protestreaktion auf die<br />
Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im gleichen Sommer<br />
mit Freunden den Kühlturm des Hochtemperaturreaktors<br />
in Hamm-Uetrop besetzt!<br />
„Nach dem Super-GAU war uns klar: Wir wollten ein<br />
Atomkraftwerk besetzen. Dazu haben wir ein geeignetes<br />
gesucht. Die Bauart des Kühlturms war schließlich<br />
für die Wahl entscheidend.“ Jener Turm war mit<br />
186 Metern seinerzeit <strong>der</strong><br />
höchste <strong>der</strong> Welt. Und er<br />
hatte außen keine Leiter.<br />
Die Plattform konnte man<br />
nur von innen über einen<br />
Fahrstuhl und eine Notsteigleiter<br />
erreichen. Ein<br />
Vorteil, den sich die Gruppe<br />
zunutze machte. „6 Wochen<br />
lang haben wir Tag<br />
und Nacht am Plan gebastelt“,<br />
erinnert sich Elert.<br />
Am Abend vor <strong>der</strong> Aktion Die gehisste Anti-AKW-Fahne<br />
wurde <strong>der</strong> WDR informiert, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Besetzung berichten<br />
sollte. Aber Verantwortliche des Sen<strong>der</strong>s gaben<br />
<strong>der</strong> Polizei einen Hinweis. Die Freunde konnten sich<br />
gerade noch rechtzeitig verstecken…<br />
Für die nächste Nacht überlegten sie sich einen neuen<br />
Plan. Diesmal kamen sie von <strong>der</strong> Flußseite – mit einem<br />
Schlauchboot. Das wurde ein voller Erfolg. Und damit<br />
begann wohl die „Paddelkarriere“ des Sigurd Elert!
Der Besatzergruppe, die sich „Gegengift“ nannte, gelang<br />
es tatsächlich, auf den Turm zu kommen, den<br />
Wachdienst <strong>aus</strong>zusperren und oben die Fahne mit <strong>der</strong><br />
Anti-Atomkraft-Sonne zu hissen. Auch <strong>der</strong> Chefarzt<br />
einer Kin<strong>der</strong>klinik machte mit bei diesem Streich.<br />
Nach viel medialer Aufmerksamkeit für ihr Anliegen<br />
haben die Aktivisten dann nach drei Tagen ihre Aktion<br />
freiwillig abgebrochen, weil die Vorräte <strong>aus</strong>gingen!<br />
Wie bist du nach Neu Darchau gekommen?<br />
Wir fragten Sigurd Elert, was er denn noch sonst so<br />
gemacht habe. „Ich liebe die Natur und bin auch gereist.<br />
In Südamerika wollte ich auf dem Amazonas mit<br />
dem Einbaum unterwegs sein. Unterwegs bin ich in<br />
Guatemala in einen Bürgerkrieg geraten. Es gab einige<br />
gefährliche Situationen, weil ich damals ziemliche<br />
Ähnlichkeit mit Che Guevara hatte (lacht).“<br />
„Und womit hast du in all den Jahren dein Geld verdient?“<br />
– „Ich bin vor allem Fotograf und habe mein<br />
Geld mit den Naturfotografien und mit Bildbänden<br />
gemacht. Das lief lange ganz gut. Aber als die Preise<br />
durch die Digitalisierung in den Keller fielen, habe<br />
ich mich an <strong>der</strong> Weser, wo ich wohnte, zusätzlich bei<br />
einem Kanuverleih verdingt.<br />
Mit Schwimmfreundin Susanne Reuter in Plitvice (Kroatien)<br />
Mein ganz großes Hobby ist das Schwimmen in Flüssen.<br />
Ich bin in diversen Län<strong>der</strong>n in unzähligen Flüssen<br />
geschwommen. Meine längste Strecke waren elf Kilometer<br />
in <strong>der</strong> Weser von meiner Wohnung zur Arbeit<br />
beim Kanuverleih im Schloss Corvey. Ich schwimme<br />
jeden Tag in irgendeinem Fluss, auch im Winter!<br />
Als <strong>der</strong> NDR für ,Hallo Nie<strong>der</strong>sachsen‘ eine Sendung<br />
über mein Hobby machen wollte, haben wir uns über-<br />
Ein erfrischendes Bad im Jezioro Wagiel in Masuren<br />
legt, die Reportage an <strong>der</strong> Elbe zu drehen. Es gab verschiedene<br />
Optionen. Ich schlug irgendwann vor, dass<br />
die Kameraleute doch vom Kniepenberg <strong>aus</strong> filmen<br />
könnten, falls sie keine Drohnengenehmigung bekommen<br />
sollten. Den Turm kannte ich ja schon (lacht).<br />
Als <strong>der</strong> Drehort geklärt war, suchte ich noch ein Kanu<br />
für den Kameramann, weil <strong>der</strong> wegen <strong>der</strong> Uferbetretungsverbote<br />
nicht überall am Ufer mitlaufen durfte.“<br />
In <strong>der</strong> Umgegend gab es keinen Kanuverleih<br />
„Als ich das Kanu besorgen wollte, stellten wir fest,<br />
dass es hier in <strong>der</strong> Gegend keinen Kanuverleih gab.<br />
Über diesen Umstand ist letztlich unsere Idee geboren,<br />
den Verleih in Neu Darchau aufzubauen.<br />
Eröffnung im Juni 2021, von links: Fährmann Andreas Dau, Max<br />
Schulze (Göpelh<strong>aus</strong>), Sigurd Elert, Christian Schnei<strong>der</strong>, Kl<strong>aus</strong>-Peter<br />
Dehde (Neu Darchau), Andreas Gehrke (Amt Neuh<strong>aus</strong>)<br />
Als großer Naturfreak war ich mittlerweile längst von<br />
<strong>der</strong> Gegend hier total begeistert und wollte auch gerne<br />
von <strong>der</strong> Weser hierher umsiedeln. Rettungsschwimmer-<br />
und Kanuschein hatte ich sowieso schon.“<br />
„War das Vorhaben einfach zu realisieren?“ – „Ich hatte<br />
das Glück, mit Christian Schnei<strong>der</strong> einen Freund<br />
zu haben, <strong>der</strong> meine Begeisterung für die Idee teilte.<br />
Außerdem hatte er die Mittel und das nötige kaufmännische<br />
Know-how. Ich bin sein Angestellter.“<br />
„Ist es gefährlich, auf <strong>der</strong> Elbe zu paddeln?“ – „Nein.<br />
Die Elbe hat deutlich weniger Strömung als die Weser.<br />
Aber sowohl beim Kanufahren als auch beim Schwimmen<br />
steht die Sicherheit absolut an erster Stelle. Paddler<br />
bekommen eine <strong>aus</strong>führliche Einweisung in Form<br />
einer Bil<strong>der</strong>geschichte und die Schifffahrtsregeln beigebracht.<br />
Wenn ich merke, dass sich jemand unsicher<br />
fühlt, lasse ich den erst mal auf <strong>der</strong> Jeetzel üben. Auch<br />
wenn das <strong>Wasser</strong> zu kalt ist, lasse ich nicht paddeln.“<br />
Meine Zukunft liegt hier in <strong>der</strong> Elbtalaue<br />
„Mein Freund Christian hat sich gerade ein H<strong>aus</strong> in<br />
Glienitz gekauft. Das wollen wir zusammen renovieren,<br />
und ich ziehe<br />
dann dort mit ein.<br />
Im nächsten Jahr<br />
will auch meine<br />
Mutter ganz herziehen.<br />
Für sie suchen<br />
wir noch eine<br />
Wohnung.“<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
u<br />
Text: H. Hoffmann, Fotos: S. Elert/privat<br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
29
Kit Armstrong, Foto ©Marco Borggreve, DGG<br />
Benjamin Appl, Foto ©Lars Borges, Sony Classical<br />
36. Musikwoche Hitzacker findet im Mai 2022 statt<br />
„Balladen“ thematischer Schwerpunkt<br />
Die 36. Musikwoche Hitzacker unter <strong>der</strong> künstlerischen<br />
Leitung des Oboisten Albrecht Mayer findet in<br />
diesem Jahr vom 6. bis 15. Mai statt. Angesichts <strong>der</strong><br />
Corona-Pandemie haben die Veranstalter das Festival<br />
auf den Frühling verschoben. Erneut werden zahlreiche<br />
international renommierte Musikerinnen und Musiker<br />
in die kleine Stadt an <strong>der</strong> Elbe streben.<br />
Für seine siebte Saison als Künstlerischer Leiter <strong>der</strong><br />
Musikwoche Hitzacker hat <strong>der</strong> Oboist Albrecht Mayer<br />
gemeinsam mit dem Dramaturgen und Künstlerischen<br />
Planer Markus Bröhl das Thema „Balladen“ gewählt.<br />
Neben Albrecht Mayer selbst werden unter an<strong>der</strong>em<br />
die Bratschistin Liisa Randalu <strong>der</strong> Cellist Eckart Runge,<br />
die Pianisten Hinrich Alpers, Jaques Ammon und Mario<br />
Häring sowie das Blockflötenensemble Flautando Köln<br />
in Hitzacker erwartet. Fokuskünstlerin in diesem Jahr<br />
ist die Geigerin Diana Tishchenko, die gemeinsam mit<br />
Albrecht Mayer das Eröffnungskonzert gestalten wird.<br />
Zudem ist sie in einem Kammerkonzert zu erleben und<br />
präsentiert sich dem Publikum im Rahmen eines Interpretenportraits.<br />
Am Abend vor dem Eröffnungskonzert<br />
wird <strong>der</strong> deutsche Sänger und<br />
Songwriter Max Mutzke gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> kubanischen Pianistin<br />
und Komponistin Marialy Pacheco<br />
den Auftaktabend gestalten und<br />
das Publikum im Duett mit Jazzklängen<br />
erfreuen.<br />
Zu hören sein werden unter an<strong>der</strong>em<br />
Chopins und Brahms‘ berühmte<br />
je vier Balladen für Klavier,<br />
Beethovens „Kreutzer-<br />
Sonate“ steht in einer<br />
Fassung für Violine und<br />
Streichorchester auf dem Programm<br />
des Eröffnungskonzerts<br />
und um Faurés Ballade für Klavier und<br />
Orchester kreist das Programm des<br />
Abschlusskonzerts. Innerhalb dieses<br />
Spannungsbogens wird in weiteren<br />
Konzerten ergründet, was „Ballade“<br />
in musikalischer Hinsicht bedeutet.<br />
30
Kultur | Veranstaltungen<br />
Son<strong>der</strong>konzert im März gibt Auftakt des Festivals<br />
Der bereits geplante Lie<strong>der</strong>abend mit dem Bariton<br />
Benjamin Appl und dem Pianisten Kit Armstrong<br />
soll gleichwohl im Rahmen eines Son<strong>der</strong>konzerts<br />
am 11. März um 19 Uhr im Verdo in Hitzacker stattfinden.<br />
Liebhaber <strong>der</strong> klassischen Musik können sich<br />
so schon im Spätwinter auf die Musikwoche im Mai<br />
einstimmen.<br />
In dem Lie<strong>der</strong>abend „Der Erlkönig“ werden passend<br />
zum Motto des bevorstehenden Festivals unter an<strong>der</strong>em<br />
Balladen von Franz Schubert, Robert Schumann,<br />
Carl Loewe und Gustav Mahler erklingen. Neben vielen<br />
weiteren Balladen werden die beiden Künstler Goethes<br />
„Erlkönig“, vertont von Schubert, gen<strong>aus</strong>o wie Schumanns<br />
„Die beiden Grenadiere“, basierend auf Heines<br />
Romanze, und die „Frühlingsfahrt“ nach Eichendorff<br />
zu Gehör bringen.<br />
Kartenreservierungen für das Son<strong>der</strong>konzert können<br />
ab sofort unter Angabe <strong>der</strong> Kontaktdaten inklusive<br />
Telefonnummer für jeden Ticketinhaber telefonisch im<br />
Festivalbüro unter 05862 8197<br />
bzw. per Fax unter 05862 8106 o<strong>der</strong> per E-Mail unter<br />
kontakt@musikwoche-hitzacker.de aufgegeben werden.<br />
Für alle Veranstaltungen gelten die Regelungen <strong>der</strong><br />
am Konzerttag gültigen Corona-Verordnung des Landes<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen.<br />
Der Kartenvorverkauf für die Musikwoche Hitzacker<br />
im Mai wird vor<strong>aus</strong>sichtlich Mitte Februar beginnen.<br />
Detaillierte Informationen dazu werden rechtzeitig<br />
auf <strong>der</strong> Website bekannt gegeben.<br />
www.musikwoche-hitzacker.de<br />
ZU GAST BEI DER 36. MUSIKWOCHE HITZACKER:<br />
MAX MUTZKE (GESANG)<br />
ALBRECHT MAYER (OBOE)<br />
DIANA TISHCHENKO (VIOLINE)<br />
LIISA RANDALU (VIOLA)<br />
ECKART RUNGE (CELLO)<br />
JACQUES AMMON (KLAVIER)<br />
MARIO HÄHRING (KLAVIER)<br />
FLAUTANDO KÖLN<br />
U. V. M.<br />
Termin vormerken!<br />
Balladen<br />
06. – 15. Mai 2022<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
31
Kröten kreuzen den Weg...<br />
Warum wir die Erdkröte und ihre Artgenossen schützen wollen,<br />
wenn sie unsere <strong>Elbufer</strong>straße für kurze Zeit mitbenutzen<br />
Von den 19 in Nie<strong>der</strong>sachsen nachgewiesenen Amphibienarten<br />
kommen 12 in <strong>der</strong> Elbtalaue vor. Hierzu gehören<br />
neben Erdkröte, Grasfrosch und Teichmolch auch gefährdete<br />
Arten wie die Rotbauchunke, <strong>der</strong> Laub- und <strong>der</strong><br />
Moorfrosch sowie <strong>der</strong> Kammmolch. Diese Arten nutzen<br />
vornehmlich kleine, <strong>aus</strong>trocknende Stillgewässer und<br />
nasse Senken zur Laichablage.<br />
Wie jedes Jahr steigen im Februar/März Temperatur und<br />
Luftfeuchtigkeit an. Ein Signal für Tiere, mit ihrem Bruto<strong>der</strong><br />
Laichgeschäft zu beginnen, so auch die Amphibien.<br />
In den warm-feuchten Frühlingsnächten sind intensive<br />
Wan<strong>der</strong>aktivitäten von T<strong>aus</strong>enden Gras- und Moorfröschen,<br />
Erd- und Knoblauchkröten sowie Kamm- und<br />
Teichmolchen zu erwarten. Dabei kommt es zu hohen<br />
Verlusten an manchen Straßenabschnitten im Biosphärenreservat<br />
"Nie<strong>der</strong>sächsische Elbtalaue".<br />
Wer Rücksicht auf Amphibien nehmen will, sollte bei<br />
nächtlichen Autofahrten an Stellen mit hohen Wan<strong>der</strong>aktivitäten<br />
die Geschwindigkeit drosseln o<strong>der</strong> nach<br />
Möglichkeit solche Strecken meiden.<br />
Ganze Laichpopulationen eines Gewässers werden dezimiert,<br />
wenn eine befahrene Straße die Winterquartiere<br />
in Wäl<strong>der</strong>n und Gebüschen von den Laichgewässern<br />
trennt, wie bei uns an <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>straße bei Glienitz.<br />
Erdkröten sind wechselwarme Tiere,<br />
die im Allgemeinen dämmerungsaktiv<br />
sind. Tagsüber<br />
ruhen sie unter Steinen,<br />
zerfallenen Mauern, Totholz,<br />
Laub, Gebüschen<br />
o<strong>der</strong> in selbst gegrabenen<br />
Erdlöchern. Sie besiedeln<br />
ein breites Spektrum<br />
von Biotopen, das<br />
von Wäl<strong>der</strong>n über halboffene<br />
Landschaften <strong>aus</strong> Wiesen,<br />
Weiden und Hecken bis zu<br />
naturnahen Gärten reicht.<br />
Laubfrösche bevorzugen Bäume und Sträucher in Gewässernähe.<br />
Von April bis Mai ist in den Dämmerungsund<br />
Nachstunden ihr Paarungsruf ,,äpp...äpp...äpp" zu<br />
hören. Nach <strong>der</strong> Eiablage auf Überflutungsflächen und<br />
in flachen Stillgewässern sitzen sie tagsüber reglos im<br />
Geäst, um sich zu sonnen o<strong>der</strong> auf Jagd zu gehen.<br />
Der robuste Seefrosch besiedelt dagegen die tieferen<br />
Stillgewässer im Deichvorland. Hier sind seine lauten,<br />
keckernden Balzrufe bei Tag und Nacht zu hören.<br />
Kreuz- und Knoblauchkröte sind außerhalb <strong>der</strong> Laichzeit<br />
auf lockere Sandböden angewiesen, in die sie sich<br />
bei Bedarf eingraben können. Daher suchen sie in <strong>der</strong><br />
Elbtalaue bevorzugt Gewässer in Nähe von Sandfel<strong>der</strong>n<br />
und Dünen zur Laichablage auf.<br />
Hochgefährdet: die Rotbauchunke<br />
Für die Rotbauchunke hat das Biosphärenreservat mit<br />
<strong>der</strong> einzigen nennenswerten Population in Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
eine her<strong>aus</strong>gehobene Bedeutung. Ihr Erhaltungszustand<br />
gibt jedoch Anlass zur Sorge. Zur Reproduktion<br />
benötigt die Art besonnte Flachgewässer in <strong>der</strong><br />
Offenlandschaft. Viele <strong>der</strong> von ihr bevorzugten Qualmwasserlebensräume<br />
gingen insbeson<strong>der</strong>e im Zuge von<br />
Deichbaumaßnahmen verloren. Im Gegenzug sind im<br />
Rahmen von Kompensations- o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Biotopentwicklungsmaßnahmen<br />
solche oft nur periodisch <strong>Wasser</strong><br />
führenden Flachgewässer in den letzten Jahren an<br />
mehreren Orten im Amt Neuh<strong>aus</strong> neu geschaffen o<strong>der</strong><br />
aufgewertet worden.<br />
Bereits 2013 wurde durch den NABU Nie<strong>der</strong>sachsen als<br />
Lead-Partner gemeinsam mit <strong>der</strong> Biosphärenreservatsverwaltung<br />
und dem Büro Amphi International ein EU-<br />
LIFE-För<strong>der</strong>antrag „Auenamphibien“ gestellt mit dem<br />
Ziel, in elf Projektgebieten durch gezielte Maßnahmen<br />
die Lebensraumsituation von Rotbauchunke, Kammmolch<br />
und Laubfrosch zu verbessern.<br />
In modifizierter Form wurde dieses Projekt schließlich<br />
Ende 2015 durch die EU mit <strong>der</strong> offiziellen Bezeichnung<br />
„LIFE Auenamphibien“ mit einer Laufzeit von Januar<br />
2016 bis Dezember 2023 genehmigt.<br />
32
Durch die Sanierung und Neuanlage von insgesamt 110<br />
Gewässern, die Aufzucht von im Gebiet gewonnenen<br />
Laich, den Ankauf von Flächen sowie ein gezieltes (Weide-)Management<br />
des Umfelds <strong>der</strong> Laichgewässer wird<br />
im Amt Neuh<strong>aus</strong>, <strong>der</strong> Dannenberger und <strong>der</strong> Gartower<br />
Marsch <strong>der</strong> Bestand <strong>der</strong> Rotbauchunken stabilisiert.<br />
Die hier ansässigen Amphibien-Spezialisten sind einigen<br />
<strong>aus</strong> dem Schul- und Vereinsleben wohl bekannt.<br />
Sie sind Mitwirkende am LIFE Auenamphibien-Projekt.<br />
Florian Bibelriether ist Herpetologe und lebt mit seiner<br />
Familie in Glienitz. Das Büro AmphiConsult setzt sich<br />
für den Schutz <strong>der</strong> entspechenenden Tiere europaweit<br />
ein und bringt hier vor Ort Schulklassen an Projekttagen<br />
den Lebensraum und die Lebensweise <strong>der</strong> Amphibien<br />
näher.<br />
Der jährliche Krötenzaun, den wir im Frühling sehen,<br />
und <strong>der</strong> für manche den gewohnten Weg mit einer<br />
temporären Sperrung unbequem stört, wird auch in<br />
diesem Jahr wie<strong>der</strong> aufgebaut.<br />
Um diese Maßnahme nachzuvollziehen und Verständnis<br />
für die Gründe zu bekommen, haben wir nachgefragt.<br />
Warum ist es wichtig, den Zaun hier alljährlich<br />
zu errichten?<br />
„Ein Bürger <strong>aus</strong> Glienitz hatte sich an das Biosphärenreservat<br />
gewandt, weil auf <strong>der</strong> Straße vor seinem H<strong>aus</strong><br />
im Frühjahr Unmengen von Kröten plattgefahren wurden",<br />
erzählt uns Florian Bibelriether. „Er suchte nach<br />
einer Lösung für das Problem und wandte sich an die<br />
Verwaltung des Biosphärenreservates. Er war auch bereit,<br />
einen Schutzzaun anzuschaffen, brauchte aber<br />
fachliche Unterstützung, die er durch uns dann bekam.<br />
Wir fanden im Ort einige bereitwillige Helfer für<br />
den Aufbau des Krötenzaunes, bei dem keine Öffnung<br />
nach unten die Tiere hindurchlassen durfte. Entlang des<br />
Zauns gräbt man Eimer ein, in die die wan<strong>der</strong>nden Tiere<br />
hineinfallen und dann allmorgendlich gezählt und über<br />
die Straße gebracht werden. Seit 2016 führen wir dies<br />
jährlich durch. Mit <strong>der</strong> Zählung haben wir auch einen<br />
Überblick über die Entwicklung <strong>der</strong> Population und<br />
die Auswirkung <strong>der</strong> Trockenheit in den letzten Jahren.<br />
Hier sehen wir einen dramatischen Rückgang", erklärt<br />
er. „Waren es 2016 noch 1650 Tiere, die wir zählten, so<br />
schrumpfte die Zahl im Jahr 2020 auf nur 450 Amphibien.<br />
Wir möchten das Projekt dennoch hoffnungsvoll<br />
weiterführen, um den wenigen Tieren wenigstens die<br />
Möglichkeit zur Vermehrung zu geben und so die Arten<br />
zu erhalten, die einen wertvollen Beitrag zum stabilen<br />
Ökosystem leisten. Nicht nur als Futter für die Störche!“<br />
Kontakt für Helfer, die morgens mit Kröten zählen<br />
möchten: info@amphi-consult.de<br />
In den nächsten Ausgaben <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong><br />
werden wir die hier lebenden Arten mit ihren beson<strong>der</strong>en<br />
Eigenschaften vorstellen.<br />
In <strong>der</strong> Zeit, in <strong>der</strong> die Temperaturen steigen und nachts<br />
eine hohe Feuchtigkeit herrscht, sollten Autofahrer in<br />
den Bereichen langsam fahren — o<strong>der</strong> noch besser:<br />
in den 4-8 Wochen um den März herum eine an<strong>der</strong>e<br />
Strecke fahren. Für die <strong>Elbufer</strong>straße im Bereich Neu<br />
Darchau Richtung Hitzacker ist <strong>der</strong> Weg über Wietzetze<br />
nicht viel weiter.<br />
Die Natur wird es uns danken, denn wie wir wissen,<br />
kann diese sehr gut ohne den Menschen <strong>aus</strong>kommen,<br />
<strong>der</strong> Mensch jedoch nicht ohne sie: Gerät sie <strong>aus</strong> dem<br />
Gleichgewicht, werden auch wir betroffen sein.<br />
<strong>Quelle</strong>n: www.elbtalaue.nie<strong>der</strong>sachsen.de (Amphibien), wikipedia,<br />
Biosphärenreservatsverwaltung Nie<strong>der</strong>sächsische Elbtalaue<br />
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...mit Lüneburgs inhabergeführtem Biomarkt Vitalis.<br />
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<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
33
Neu Darchau/Drethem/Wietzetze<br />
Wer weiß, wo die Gräber sind...<br />
Bericht über das ungeklärte Schicksal amerikanischer Soldaten bei Kriegsende<br />
Von Bert Fiedler (gekürzt)<br />
Am Samstagmorgen des 7. April 1945 startet eine<br />
US-Boing B17 Flying Fortress (Fliegende Festung) vom<br />
Feldflugplatz Thorpe Abbots in Südengland zu einem<br />
Feindflug nach Deutschland. Das Ziel ist ein Treibstofflager<br />
bei Büchen in <strong>der</strong> Nähe von Lauenburg.<br />
An diesem Morgen sind viele an<strong>der</strong>e Bomber <strong>der</strong> 8. US-<br />
Luftflotte ebenfalls zu Zielen im norddeutschen Raum<br />
unterwegs. Eines davon: das WIFO-Tanklager Hitzacker.<br />
An Bord <strong>der</strong> B17 <strong>der</strong> 100th Bombergroup sind 9 Soldaten:<br />
<strong>der</strong> 1. Pilot William E. Howart, <strong>der</strong> 2. Pilot Genaro<br />
Delgaro, <strong>der</strong> Navigator Douglas R. Jones, <strong>der</strong> Ingenieur<br />
Edward E. Hall, <strong>der</strong> Bombenschütze Russel Bolding,<br />
<strong>der</strong> Funker Michael A. Maty, <strong>der</strong> Turmschütze Louis A.<br />
Lehrmann, <strong>der</strong> Heckschütze George F. Thomas und <strong>der</strong><br />
Rumpfschütze Samuel Lunsford.<br />
Die Soldaten sind zwischen 19 und 26 Jahre alt. Als sie<br />
schon dabei sind, sich auf ihr Zielgebiet vorzubereiten,<br />
wird ihr Verband, <strong>der</strong> von Begleitjägern P51D „Mustang“<br />
begleitet wird, plötzlich<br />
von deutschen Jagdflugzeugen<br />
angegriffen.<br />
Der 7. April ist ein beson<strong>der</strong>es<br />
Datum in <strong>der</strong> Luftkriegsgeschichte<br />
über Deutschland:<br />
An diesem Tag (und<br />
nur an diesem!) kommen<br />
die Männer des „Son<strong>der</strong>kommandos<br />
Elbe“ zu ihrem<br />
Einsatz: Die Piloten sollen in<br />
wagemutigen Flugmanövern<br />
2. v. re.: George F. Thomas<br />
die Bewacher, also die Begleitjäger, abschütteln und<br />
dann die Bomber rammen! Anschließend bzw. gleichzeitig<br />
per Fallschirm abspringen.<br />
Die Besatzungsmitglie<strong>der</strong> berichten später, dass sie<br />
von einer größeren Menge deutscher Jagdflugzeuge<br />
Messerschmidt Me109 beschossen werden, doch es<br />
erfolgen keine Rammversuche. Aber Motor Nr. 3 wird<br />
durch Beschuss getroffen und fängt sofort Feuer.<br />
Absprung <strong>aus</strong> dem brennenden Flugzeug<br />
Auch drei weitere Flugzeuge des Squadrons werden<br />
beschädigt. Der 1. Pilot W. Howard fragt sofort über<br />
Bordsprechnetz nach, ob jemand verletzt ist. Alle Leute<br />
haben den Angriff unverletzt überstanden. Aber jetzt<br />
droht das Feuer sich auf den Rumpf <strong>aus</strong>zubreiten.<br />
Der Kapitän befiehlt, <strong>aus</strong> dem Verband <strong>aus</strong>zuscheren<br />
und per Notabwurf die Bombenlast abzuwerfen.<br />
Anschließend gibt er die Anweisung,<br />
per Fallschirm abzuspringen.<br />
Das Luftgaukommando XI für den<br />
Raum Lüneburger Heide meldet<br />
um 13.45 Uhr die Explosion einer<br />
Boing B17 bei Holdenstedt ca. 10<br />
km südlich von Uelzen.<br />
Fünf <strong>der</strong> Flieger werden nach ihrer<br />
2.u.: Louis Lehrmann<br />
Landung per Fallschirm gefangengenommen. Einige<br />
werden, während sie noch am Fallschirm hängen, vom<br />
Boden <strong>aus</strong> beschossen, aber keiner wird verletzt.<br />
Von <strong>der</strong> Crew fehlen Edward E. Hall, Michael A. Maty,<br />
Louis A. Lehrmann und George F. Thomas.<br />
Die fünf gefangenen US-Soldaten werden erst nach<br />
Uelzen gebracht. Dort werden sie von Teilen <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
beschimpft, bespuckt und mit Steinen beworfen.<br />
Scheinbar hat <strong>der</strong> Bomben-Notabwurf <strong>der</strong> B17 in<br />
einem <strong>der</strong> Dörfer Tote und Verletzte verursacht.<br />
In Uelzen werden die Air-Force-Mitglie<strong>der</strong> verhört, unter<br />
an<strong>der</strong>em auch von einer Zivilperson. Dann werden<br />
die Leute zunächst nach Lüneburg transportiert und<br />
von da ins Kriegsgefangenenlager STALAG Luft 1 in<br />
Barth in Mecklenburg, direkt an <strong>der</strong> Ostsee.<br />
Dort treffen sie auch den Kameraden Edward E. Hall<br />
wie<strong>der</strong>, <strong>der</strong> schon vorher dorthin verbracht wurde.<br />
Wo sind die drei verschwundenen US-Flieger?<br />
Nach ca. 3 Wochen Kriegsgefangenschaft ist <strong>der</strong> Krieg<br />
für diese sechs Air-Force-Männer zu Ende, als das Gefangenenlager<br />
befreit wird.<br />
Aber von den drei an<strong>der</strong>en fehlt jede Spur. Für die US-<br />
Army lautet <strong>der</strong> Fall offiziell: MIA = missed in action.<br />
Erst im Juni 1946 kommt Bewegung in die Sache <strong>der</strong><br />
Vermissten: Der deutsche Polizist Paul Schmidt <strong>aus</strong><br />
Neu Darchau an <strong>der</strong> Elbe meldet <strong>der</strong> britischen Besatzungsmacht<br />
in Dannenberg, dass ein Landarbeiter in<br />
Wietzetze bei Hitzacker beim Heideplaggen die Leiche<br />
eines vermutlich britischen Soldaten gefunden hat.<br />
Leichenfund in <strong>der</strong> Heide bei Wietzetze<br />
Die Briten werden aktiv, stellen aber schnell fest, dass<br />
dies kein britischer Soldat, son<strong>der</strong>n ein Amerikaner ist.<br />
Im Vorfeld hat <strong>der</strong> deutsche Polizist verfügt, den Leichnam<br />
mit Brettern zu bedecken, weil schon Wildtiere<br />
den unteren Teil des Körpers freigelegt haben und dort<br />
nur noch die blanken Knochen zu sehen sind. Später<br />
wird die Leiche von den Landarbeitern Joseph Schröter<br />
34<br />
2
und Karl Himmelreich geborgen und in <strong>der</strong> Friedhofskapelle<br />
in Wietzetze aufgebahrt.<br />
Ein amerikanischer Ermittler namens Shahfer <strong>der</strong> US<br />
Grave Companie bestimmt die Identität <strong>der</strong> Person<br />
anhand <strong>der</strong> Erkennungsmarke. Es handelt sich um den<br />
damals 23-jährigen George F. Thomas.<br />
Der damalige Bürgermeister von Wietzetze, Ernst Nolting,<br />
und <strong>der</strong> Ortspolizist Bäker sind bei <strong>der</strong> Untersuchung<br />
des Toten dabei und unterschreiben ein Protokoll<br />
zu den bei ihm gefundenen persönlichen Gegenständen.<br />
Damit reduziert sich nun die Suche auf die<br />
letzten zwei Vermissten.<br />
Auch die Bevölkerung wird natürlich von den amerikanischen<br />
Behörden befragt, aber außer einem Gerücht,<br />
das besagt, dass man gesehen habe, dass drei US-<br />
Soldaten im April 1945 von SS-Männern „in Richtung<br />
Elbe“ geführt wurden, kommt nichts dabei her<strong>aus</strong>.<br />
George F. Thomas und Frau Florence 1939 – Grabstein<br />
Der Leichnam von Thomas wird zunächst nach Belgien,<br />
später in die USA zu seiner Familie überführt. Thomas<br />
war verheiratet und Vater von vier Jungen.<br />
In einem Obduktionsbericht ist vermerkt, dass <strong>der</strong><br />
Hinterkopf starke Verletzungen aufwies und Teile davon<br />
fehlen. Man kann davon <strong>aus</strong>gehen, dass Thomas<br />
NICHT eines natürlichen Todes gestorben ist.<br />
Die US-Air-Force hat dann die an<strong>der</strong>en Besatzungsmitglie<strong>der</strong><br />
über den Verbleib ihrer Kameraden befragt,<br />
aber Ende <strong>der</strong> 40er-Jahre wurden die Ermittlungen<br />
eingestellt. Diese Verhörprotokolle liegen mir als Kopie<br />
auf Englisch vor.<br />
Neue Spuren im Jahre 2010<br />
Bewegung bei dem Thema <strong>der</strong> zwei vermissten Flieger<br />
Maty und Lehrmann gibt es im Jahre 2010, also genau<br />
65 Jahre nach ihrem Verschwinden.<br />
Eine Gruppe von Männern um Rene Enrico Schwartz<br />
und Jens Michael Brandes sucht noch 70 Jahre nach<br />
Kriegsende nach vermissten allierten Piloten. Die<br />
Gruppe nennt sich: Missing Allied Air Crew Research<br />
Team, kurz MAACRT.<br />
Auch die Bergung eines Piloten in Rosien (Amt Neuh<strong>aus</strong>)<br />
im Juni 2014 geht auf die maßgebliche Recherche<br />
des MAACRT-Teams zurück.<br />
Am 23. Januar 2010 hatte die Elbe-Jeetzel-Zeitung<br />
einen Beitrag mit dem Titel: „Auf <strong>der</strong> Suche nach Gewissheit“<br />
gedruckt. Mit dem Artikel wurde nach Vermissten<br />
in <strong>der</strong> Dannenberger Elbmarsch und eben auch<br />
nach den beiden Piloten im Raum Wietzetze gesucht.<br />
Ich wurde hellhörig, hatte ich doch fast 24 Jahre in <strong>der</strong><br />
Dorfschmiede/Landmaschinenwerkstatt von Herrn<br />
und Frau Stute in Wietzetze gearbeitet, aber noch nie<br />
von diesem Fall gehört.<br />
Interessanterweise hat sich damals ein Zeitzeuge <strong>aus</strong><br />
Drethem auf den Zeitungsartikel gemeldet: Ernst-August<br />
Scholz, <strong>der</strong> berichtete, was er als Kind in Drethem,<br />
seinem Geburts- und Wohnort, erlebt hat:<br />
Er und sein Freund Willi Gehrke, beide 10 bis 11 Jahre<br />
alt, wuchsen im gleichen Landarbeiterh<strong>aus</strong> auf dem<br />
Hof von Bauer Griebe in Drethem an <strong>der</strong> Elbe auf.<br />
Gegenüber von ihrem Wohnh<strong>aus</strong> lag die Dorfgastwirtschaft<br />
von Otto Semmeroth.<br />
Anfang April 1945 war es unruhig im Dorf geworden:<br />
Eine Einheit <strong>der</strong> Waffen-SS machte hier eine Zwischenstation.<br />
Die Gastwirtschaft wurde zur Kommandostelle<br />
dieser Einheit.<br />
Wahrnehmungen um die SS-Werferabteilung<br />
Die Jungen schauten sich das Kommen und Gehen <strong>der</strong><br />
Soldaten und das Treiben auf dem Hof an. Irgendwann<br />
erschienen zwei deutsche Geländewagen. Anhand<br />
<strong>der</strong> Uniformen erkannten sie, dass drei <strong>der</strong> Soldaten<br />
in den Autos US-amerikanische Flugzeugbesatzungsmitglie<strong>der</strong><br />
waren. Beim Absturz eines B17-Bombers<br />
bei Ventschau (LK Lüneburg) am 14. Januar 1945 hatte<br />
einer <strong>der</strong> Jungen bereits solch eine Uniform gesehen.<br />
Ein deutscher Soldat ging in die Dorfgaststätte, um einen<br />
Befehl zu holen. Nach kurzer Zeit kam er wie<strong>der</strong><br />
her<strong>aus</strong>, und die beiden Fahrzeuge fuhren in einen Feldweg<br />
(Mahlocksweg) Richtung Sammatz davon.<br />
Die Jungen vermuteten: „Du, die werden jetzt erschossen.<br />
Lass uns mal drauf achten, ob wir Schüsse hören<br />
können.“ Sie hörten aber keine Schüsse. Nach ca. einer<br />
halben Stunde kehrten beide Fahrzeuge wie<strong>der</strong> zurück<br />
– ohne die drei Amerikaner. Der Soldat, <strong>der</strong> den Befehl<br />
geholt hatte, ging wie<strong>der</strong> in die Gaststätte und nach<br />
kurzer Zeit kam er wie<strong>der</strong> her<strong>aus</strong>. Beide Autos fuhren<br />
Richtung Wietzetze/Bahrendorf weg.<br />
Bei <strong>der</strong> von Scholz beschriebenen SS-Truppe handelte<br />
es sich um die damalige SS-Werferabteilung 500. Diese<br />
Einheit war gebildet worden, um V2-Raketen selbstständig<br />
von Feldstellungen in Westfalen und Holland<br />
auf Ziele in England und Belgien zu verschießen.<br />
Durch freundliche Unterstützung bekam ich eine Kopie<br />
des sog. Kriegstagebuchs dieser Einheit. Dort ist<br />
<strong>der</strong> Weg <strong>der</strong> Einheit von ihrer letzten Feuerstellung in<br />
Holland bis in den Raum um Neu Darchau genau verzeichnet,<br />
ebenso die Truppenstärke und Bewaffnung.<br />
Die Werferabteilung hat sich auf Befehl von oben im<br />
Raum Celle ihres Spezialmaterials zum Verschuß <strong>der</strong><br />
<strong>Rundschau</strong><br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
35 3
Rakete entledigt und sich mit Raketenwerfern von<br />
Ausbildungseinheiten, die im Raum Meppen, Celle und<br />
Wienh<strong>aus</strong>en stationiert waren, bewaffnet und personell<br />
verstärkt. Die Raketen-Spezialeinheit wurde damit<br />
zu einer Infanterie-Einheit umgerüstet und sollte am<br />
Kampf um Berlin teilnehmen (Armee Wenk).<br />
Einige <strong>der</strong> führenden Mitglie<strong>der</strong> dieser Einheit waren<br />
vorher an dem berüchtigten „Massaker von Warstein“<br />
beteiligt und sind dafür im Jahre 1957 angeklagt und<br />
zum Teil auch zu Haftstrafen verurteilt worden.<br />
Anzumerken wäre noch, dass die Einheit eine fast<br />
komplette V2-Rakete bis in den Raum Neu Darchau<br />
transportiert hat, um sie dann kurz vor ihrem Abzug in<br />
einem Waldstück bei Glienitz zu sprengen. Von dieser<br />
Rakete besitze ich noch einige Teile, die mein damals<br />
15-jähriger Vater abmontiert hat.<br />
Bis heute bleiben ungeklärte Fragen<br />
Fast gleichzeitig mit <strong>der</strong> Zeitzeugen<strong>aus</strong>sage von Ernst-<br />
August Scholz ergab sich für mich ein Kontakt zu dem<br />
MAACRT-Mann Jens-Michael Brandes und etwas später<br />
zu R. E. Schwartz. Gemeinsam mit diesen Herren<br />
wurden von uns viele Menschen <strong>aus</strong> dem Raum Wietzetze<br />
befragt, doch keiner konnte uns mehr sagen, wo<br />
<strong>der</strong> Leichnam des G. F. Thomas genau gefunden wurde.<br />
Auf die Frage, wo die Gegend lag, kam lediglich die<br />
Antwort: in Richtung Sammatz.<br />
Wer kann heute noch sagen, wo in den 40er-Jahren in<br />
und um Wietzetze herum Heidekraut stand, das auch<br />
geerntet, d.h. geplaggt wurde? Diese Fläche muss nicht<br />
zwangsläufig zum Hof von Bauer Lühr gehören. Das<br />
könnte auch eine Fläche <strong>der</strong> Realgemeinde o<strong>der</strong> eines<br />
an<strong>der</strong>en Landwirtes im Dorf gewesen sein.<br />
Es weiß auch niemand mehr genau, wie lange sich die<br />
Werferabteilung bei Neu Darchau aufgehalten hat.<br />
Fest steht, dass mindestens ein Soldat dieser Einheit<br />
auf dem Friedhof in Neu Darchau begraben liegt. Er<br />
kam ebenfalls am 7. April 1945 ums Leben. Vermutlich<br />
hat seine Einheit einen Zwischenstopp zum Auftanken<br />
in Harlingen bei <strong>der</strong> WIFO gemacht. Jedenfalls ist Harlingen<br />
als sein Todesort vermerkt. Und die WIFO ist am<br />
Vormittag des 7. April schwer bombardiert worden.<br />
Wo lag das Soldatengrab im Glienitzer Wald?<br />
Der ehemalige Landwirt <strong>aus</strong> Glienitz, Otto-Alfred Griebe,<br />
hat mir von einem Soldatengrab im Glienitzer Wald,<br />
ganz in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Sprengstelle <strong>der</strong> V2, berichtet.<br />
Lei<strong>der</strong> konnte ich nicht her<strong>aus</strong>finden, wer dieses Opfer<br />
war. Gibt es noch jemanden, <strong>der</strong> sich an dieses Grab<br />
am Doohlweg erinnern kann?<br />
Im Kriegstagebuch <strong>der</strong> SS-Werfereinheit werden einige<br />
Soldaten um den 6. bis 8. April 1945 herum als<br />
vermisst und verwundet gemeldet. Eine Frau <strong>aus</strong> Wietzetze<br />
hat mir berichtet, dass ein Soldat <strong>der</strong> Werfereinheit<br />
sich bis zum nahen Kriegsende auf dem Dachboden<br />
ihres Elternh<strong>aus</strong>es versteckt hielt. Er hat sich<br />
dann am 22. April 1945 den US-Streitkräften ergeben.<br />
Fundstücke <strong>der</strong> V2-Rakete im Glienitzer Wald<br />
Das Ende <strong>der</strong> SS-Werfereinheit<br />
Die Werfereinheit ist hier irgendwann abgezogen und<br />
hat auf brandenburgischen Gebiet im Raum Kyritz und<br />
Friesack gegen die Rote Armee gekämpft. Da das Wissen<br />
über die V2-Raketen nicht in die Hände <strong>der</strong> Sowjetunion<br />
fallen sollte, haben sich Soldaten <strong>der</strong> Einheit bei<br />
Kriegsende abgesetzt und schließlich in Wootz bzw.<br />
Gorleben den Amerikanern ergeben.<br />
Maßgeblich an <strong>der</strong> Kapitulation <strong>der</strong> Einheit beteiligt<br />
war <strong>der</strong> Divisionsrichter Wetzling, <strong>der</strong> vorher an dem<br />
von ihm befohlenen Massaker von Warstein beteiligt<br />
war und später auch dafür verurteilt wurde.<br />
Wetzling war in den 50er-Jahren Justiziar einer Versicherungsanstalt<br />
in Lüneburg. Ich gehe davon <strong>aus</strong>, dass<br />
er und <strong>der</strong> 1a <strong>der</strong> Division, J. Miesel, auch in Drethem<br />
im H<strong>aus</strong>e des Gastwirts Semmeroth waren.<br />
Die amerikanischen Streitkräfte haben nach Kriegsende<br />
eigens für die Soldaten <strong>der</strong> Division z.V. (zur Vergeltung)<br />
ein Kriegsgefangenenlager im ehemaligen<br />
Reichsarbeitsdienstlager in Gorleben eingerichtet.<br />
Mit Fähren und Schlauchbooten haben die Amis einen<br />
Teil <strong>der</strong> Soldaten <strong>aus</strong> dem späteren Gebiet <strong>der</strong><br />
Russen evakuiert. Dieser Vorgang ist einzigartig in <strong>der</strong><br />
Geschichte des 2. Weltkriegs! Woan<strong>der</strong>s wurden die<br />
kriegsgefangenen deutschen Soldaten zu den Russen<br />
zurückgeschickt…<br />
Danksagung<br />
Den großen Einsatz des Ehepaares Hermann und Christina<br />
Lühr <strong>aus</strong> Wietzetze beim Bemühen um Aufklärung<br />
möchte ich beson<strong>der</strong>s hervorheben.<br />
Beson<strong>der</strong>er Dank geht auch an J.-M. Brandes <strong>aus</strong> Verden/Aller,<br />
<strong>der</strong> mir sein umfangreiches Material vorbehaltlos<br />
zur Verfügung stellte<br />
Auch viele Gespräche mit dem Zeitzeugen Ernst-August<br />
Scholz brachten etwas Licht in das Dunkel <strong>der</strong> Geschichte.<br />
Lei<strong>der</strong> ist Herr Scholz 2019 verstorben.<br />
Viele Texte, beson<strong>der</strong>s die Verhörprotokolle, die die US-<br />
Behörden mit den Überlebenden geführt haben, hat<br />
mir freundlicherweise Fr. Deborah Derksen übersetzt.<br />
Kontakt zu Bert Fiedler: Telefon 05858/1239<br />
36
Wenn man durch Katemin fährt, kommt man in <strong>der</strong><br />
langgezogenen Kurve am alten Landh<strong>aus</strong> vorbei. Früher<br />
ein Ort zum Festefeiern und für Vereins-Geselligkeit.<br />
Hier gibt es sicher viele Erinnerungen in den Köpfen<br />
<strong>der</strong> alteingesessenen Einwohner Neu Darch<strong>aus</strong>.<br />
Um diese Geschichten zu veröffentlichen, möchten wir<br />
Sie, liebe Leser, um Ihre Mithilfe, Ihre Erinnerungen bitten.<br />
Schreiben Sie sie auf o<strong>der</strong> rufen Sie an, um sie zu<br />
erzählen. Wir kommen auch vorbei:-)<br />
Das gleiche gilt für Fotos! Wer kann in seinen Alben<br />
noch Bil<strong>der</strong> zum früheren Leben im Landh<strong>aus</strong> finden?<br />
Flur oben: Hier gibt es bereits Küche, Bä<strong>der</strong> und Gästezimmer.<br />
Flur unten<br />
Schillers Landh<strong>aus</strong>!<br />
Das Landh<strong>aus</strong> in Katemin wird Raum für Raum zu neuem Leben erweckt<br />
Ihre Bil<strong>der</strong> sollen den langen Flur und die Zimmer<br />
schmücken, um die Erlebnisse <strong>der</strong> Menschen hier im<br />
Ort lebendig zu halten. Ein H<strong>aus</strong> mit Geschichte, die<br />
nirgendwo nachzulesen ist, das wäre schade. Wir sammeln<br />
also noch und werden dann bei Gelegenheit<br />
dazu etwas veröffentlichen.<br />
Das Landh<strong>aus</strong> Katemin – welches jetzt ,,Schillers Landh<strong>aus</strong>"<br />
genannt wird – soll wie<strong>der</strong> erblühen und den<br />
Menschen Freude bereiten. 1842 wurde es als Nie<strong>der</strong>sächsisches<br />
Bauernh<strong>aus</strong> errichtet. 1930 wurde das<br />
spätere Gasth<strong>aus</strong> angebaut und es entstand <strong>der</strong> Saal-<br />
Anbau. Danach gab es wechselnde Besitzer. Im Jahr<br />
2019 hat Christoph Piencka sich in die leerstehende<br />
Ruine des Landh<strong>aus</strong> Katemin verguckt, als er auf <strong>der</strong><br />
Suche nach einem passenden H<strong>aus</strong> für seine Schwester<br />
war. Er selbst lebt in Schutschur.<br />
,,Alte Häuser sind mein Hobby und Berufung zugleich",<br />
sagt Christoph Piencka. ,,Ich arbeite in <strong>der</strong> Saison mit<br />
Gästebetrieb in Hitzacker, im Schillers Gästeh<strong>aus</strong>, und<br />
baue in <strong>der</strong> Winterruhe in Katemin weiter. Da alles in<br />
Eigenregie umgebaut wird, dauert es seine Zeit. Gut<br />
Ding braucht eben Weile.<br />
Ich habe genaue Vorstellungen vom Ergebnis und arbeite<br />
mich Stück für Stück durchs H<strong>aus</strong>. Bisher ist die<br />
erste Etage fertig, mit Gästezimmern, Monteurzimmer<br />
mit Etagenbad – o<strong>der</strong> eigenem Bad im günstigen<br />
Preisniveau. Jetzt arbeite ich am Untergeschoss.<br />
Geplant ist die Vermietung zur Gästeunterbringung<br />
mit Gemeinschaftsraum, großer Terrasse und Küche.<br />
Zum Beispiel für kleine private Feiern für Selbstversorger<br />
ohne Bewirtung. Auch Raumvermietung an Vereine<br />
o<strong>der</strong> Clubs soll möglich sein.<br />
Am Schluss kommt <strong>der</strong> Saal dran. Hier stelle ich mir vier<br />
barrierefreie Wohnungen vor, mit Gartenanteil.<br />
Bis ich loslegen konnte, musste ich mit dem Architekten<br />
erst einmal die Möglichkeit zum Um- und Ausbau mit<br />
Brandschutz schaffen. Die Vorbesitzer hatten das H<strong>aus</strong><br />
abrissreif werden lassen, aber langsam nimmt es wie<strong>der</strong><br />
Gestalt an und ich freue mich über jeden Schritt.“<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
37
Technik und Umwelt<br />
Ökostrom für Autos: Wo gibt es bei uns öffentliche Säulen?<br />
Und wie kann ich saubere Energie vom eigenen Dach tanken?<br />
Jede Zeit hat eigene Themen und Probleme: Beim letzten<br />
Familientreffen kam eine unserer Töchter stolz<br />
mit ihrem neuen Auto zu Besuch. Und alle waren interessiert,<br />
als sie ihren fahrbaren Untersatz vorstellte.<br />
Es war nämlich das allererste elektrisch angetriebene<br />
Auto in <strong>der</strong> Familie!<br />
Die Tochter schwärmte von <strong>der</strong> Technik und dem schönen<br />
ruhigen Fahrgefühl. Dann stellte sie eine ganz unverfängliche<br />
Frage: „Wo kann ich hier in <strong>der</strong> Nähe mein<br />
Auto aufladen? Ganz zurück bis Hannover schaffe ich<br />
es wohl nicht mit <strong>der</strong> jetzigen Aufladung.“<br />
„In Neu Darchau steht so eine Säule“<br />
Wir guckten uns an. Da fiel meiner Frau ein: „In Neu<br />
Darchau steht doch so eine Säule! Kein Problem! Da<br />
fahren wir nachher einfach mal hin.“<br />
Gesagt, getan. Nur lei<strong>der</strong> standen an beiden Zapfstellen<br />
gerade Autos zum Auftanken. – <strong>Unser</strong>e (noch) entspannte<br />
Reaktion: „Na ja, kann passieren. Kommen wir<br />
halt nach dem Kaffee in 2 Stunden wie<strong>der</strong>.“<br />
Leicht genervt waren wir dann doch, als nach <strong>der</strong> Kaffeezeit<br />
die gleichen Autos immer noch da standen.<br />
Damit nicht genug: Eine weitere geschlagene Stunde<br />
später dasselbe Bild! Keine Besitzer und damit auch<br />
keine Besserung in Sicht! Was konnten wir jetzt tun?<br />
<strong>Unser</strong>e Tochter hatte zwar in einer App verschiedene<br />
Ladestationen in <strong>der</strong> Region auf ihrem Handy, aber die<br />
Ladesäule in Neu Darchau war dabei nicht gelistet…<br />
Sie ist letztlich heimgefahren in <strong>der</strong> Hoffnung, dass<br />
sich unterwegs schon eine freie Säule finden würde.<br />
War denn auch so. Aber uns allen war die gemütliche<br />
Kaffeezeit doch ein wenig verdorben.<br />
Wer ist verantwortlich für den Ausbau in <strong>der</strong> Region?<br />
Weil wir annehmen, dass bei vielen an<strong>der</strong>en Menschen<br />
ebenfalls so einige Unsicherheiten bestehen und manche<br />
deshalb auch mit dem Umstieg auf ein Elektroaute<br />
zögern, haben wir versucht, ein wenig mehr an Klarheit<br />
zu erhalten.<br />
In Neu Darchau zeichnet die Energieversorgung Dahlenburg-Bleckede<br />
AG – die mit 100% Ökostrom wirbt<br />
– für den Ausbau und Betrieb <strong>der</strong> Ladesäulen verantwortlich.<br />
Deshalb schickten wir dem Chef <strong>der</strong> EVDB<br />
eine E-Mail, in <strong>der</strong> wir darum baten, über den Stand<br />
des E-Ladesäulen-Ausb<strong>aus</strong> informiert zu werden.<br />
Ein kompetenter Gesprächspartner klärt auf<br />
Binnen weniger Tage rief uns ein verantwortlicher<br />
Mitarbeiter an. Herr Heinrich Sevecke stellte sich als<br />
kompetente Person für diesen Fachbereich her<strong>aus</strong> und<br />
beantwortete unsere Fragen. Er stellte gleich klar, dass<br />
<strong>der</strong> öffentliche Ausbau des Ladenetzes ein riesengroßes<br />
Thema sei und natürlich eine Kostenfrage! Durch völlig<br />
neuartige Technik soll dabei die Verteilung <strong>der</strong> 100%ig<br />
erneuerbaren Energie koordiniert und die Abgabe sinnvoll<br />
organisiert werden.<br />
An diesen Punkten gibt es zurzeit im<br />
Gebiet <strong>der</strong> EVDB Ladestationen:<br />
Im Netzbereich <strong>der</strong> Energieversorgung<br />
Dahlenburg/Bleckede gibt es<br />
zur Zeit öffentliche Säulen in Bleckede,<br />
Dahlenburg und Neu Darchau.<br />
ä In Bleckede am Rath<strong>aus</strong> und bei <strong>der</strong><br />
ä Nie<strong>der</strong>lassung Fritz-von-dem-Berge-<br />
– Straße 40.<br />
ä In Dahlenburg bei <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>las-<br />
– sung Lüneburger Straße 21.<br />
ä In Neu Darchau am Hafen.<br />
Im Netzgebiet <strong>der</strong> EVE Energieversorgung stehen<br />
zurzeit 5 E-Tankstellen:<br />
ä In Dannenberg in <strong>der</strong> Lüchower Straße 19 und<br />
ä Am Ostbahnhof 1.<br />
ä In Hitzacker in <strong>der</strong> Professor-Wohltmann-Str. 10.<br />
ä In Lüchow in <strong>der</strong> Dr.-Lindemann-Straße sowie<br />
ä Am Kleinbahnhof 2.<br />
Im Moment arbeiten Politik und Stromanbieter laut<br />
Herrn Sevecke mit Hochdruck daran, mehr öffentliche<br />
Stationen zu bauen, darunter auch Schnellladestationen.<br />
Aber Planung und Durchführung bedeuten auch<br />
einen enormen Kraftakt.<br />
Am Rande erwähnte er, dass das Laden von E-Autos<br />
an den Ladesäulen <strong>der</strong> EVBD bislang kostenlos ist! Das<br />
war uns neu und wird sich natürlich än<strong>der</strong>n.<br />
Es gibt über 50000 Ladepunkte bundesweit<br />
Die neue Bundesregierung hat sich klar für die Elektromobilität<br />
positioniert: Sie möchte bis 2030 rund 15<br />
Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen sehen.<br />
Kürzlich hat die Bundesnetzagentur veröffentlicht,<br />
dass seit Anfang Dezember bundesweit 50901 gemeldete<br />
öffentlich zugängliche Ladepunkte bestehen.<br />
Damit stieg ihre Zahl um über 10000 in diesem Jahr.<br />
Probleme durch Lieferengpässe und Personalmangel<br />
Wir stellten Herrn Sevecke die Frage, wie sich die private<br />
Nachfrage nach Ladesäulen zur Zeit gestaltet.<br />
Er antwortete: „Die Nachfrage nach Photovoltaik und<br />
Ladesäulen ist riesig, Firmen und Lieferanten kommen<br />
wegen Materialengpässen nur mit Mühen hinterher.“<br />
(Zur Zeit unseres Interviews allerdings waren die För<strong>der</strong>töpfe<br />
für Wallboxen und Speicher gerade leer. Das<br />
bedeutete für die Branche erst einmal ein leichtes Abflauen<br />
bei <strong>der</strong> Antragsflut.)<br />
38<br />
2
Impressum<br />
E-Auto-Besitzer haben oft eigene Ladestationen<br />
Generell läßt sich laut Herrn Sevecke feststellen, dass<br />
Besitzer von E-Autos auf den Dörfern meist eine eigene<br />
Fotovoltaikanlage mit Speicher haben und dann<br />
auch eine eigene „Elektrotankstelle“ installieren.<br />
Für das Netzgebiet <strong>der</strong> EVBD konnte Herr Sevecke uns<br />
konkrete Zahlen nennen: Es bestehen (Interview-Zeitpunkt<br />
Anfang November 2021) 94 angemeldete Anlagen.<br />
Allein in Neu Darchau gibt es 6 private Ladesäulen.<br />
Er geht allerdings davon <strong>aus</strong>, dass es auch eine<br />
Dunkelziffer gibt.<br />
Strom vom eigenen Dach tanken<br />
Immer mehr Menschen, die über eine eigene Dachfläche<br />
verfügen, überlegen <strong>der</strong>zeit, wie sie saubere Energie<br />
selbst erzeugen und mit einem E-Auto ihren CO 2 -<br />
Verbrauch senken können. Dieser Schritt führt heutzutage<br />
über die Anschaffung einer Photovoltaikanlage.<br />
Das eigene Solarkraftwerk ist um so lukrativer, je mehr<br />
von dem selbst erzeugten CO 2 -neutralen Strom für<br />
den eigenen Bedarf verbraucht wird, denn die Einspeisevergütung<br />
ins öffentliche Netz ist gering.<br />
Genaueres zur Eignung <strong>der</strong> Dachfläche für eine PV-Anlage<br />
und zu den gesetzlichen Möglichkeiten können<br />
am besten die erfahrenen Elektrobetriebe <strong>der</strong> Region<br />
vor Ort einschätzen und erklären.<br />
Die Wallbox-Anlagen sind anmeldepflichtig<br />
Die sinnvollste private Ladeform für E-Autos ist eine<br />
Wandladestation, meist „Wallbox“ genannt. Sie ermöglicht<br />
ein schnelleres Laden, als es beim Laden an<br />
einer H<strong>aus</strong>haltssteckdose <strong>der</strong> Fall wäre.<br />
Für die Anschaffung einer E-Ladestation gibt es öffentliche<br />
För<strong>der</strong>ung. Bislang gewährte die KfW-Bank Privatpersonen<br />
auf Antrag einen Zuschuss von 900 Euro. Die<br />
neue Regierung wird dahinter nicht zurückbleiben…<br />
Herr Sevecke wies bei <strong>der</strong> Gelegenheit darauf hin, dass<br />
die Installation einer Wallbox stets durch einen Elektrofachbetrieb<br />
durchgeführt werden muss und anmeldepflichtig<br />
ist.<br />
Anlagen mit über 11 kW Leistung müssen sogar beim<br />
zuständigen Netzbetreiber vorher beantragt und genehmigt<br />
werden!<br />
Wir dankten Herrn Sevecke für das Gespräch und vereinbarten<br />
einen regelmäßigen Aust<strong>aus</strong>ch über den<br />
zu erwartenden Fortschritt beim Ausbau öffentlicher<br />
Ladesäulen für E-Autos und werden weiter in <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong><br />
berichten.<br />
heho<br />
Impressum:<br />
Verlag Reichmann<br />
Her<strong>aus</strong>geber:<br />
Sonja Reichmann<br />
<strong>Elbufer</strong>straße 37 | 29490 Neu Darchau<br />
0171 30 30 255<br />
www.elbufer-rundschau.de<br />
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Redaktion und Satz: Sonja Reichmann,<br />
Helmut und Irmgard Hoffmann<br />
Mitwirkende Pressesprecher<br />
<strong>aus</strong> den Vereinen <strong>der</strong> Orte<br />
Medienberater:<br />
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Ausgabe Frühling: April/Mai/Juni<br />
Ausgabe Sommer: Juli/August/September<br />
Ausgabe Herbst: Okt./ Nov./Dez.<br />
Ausgabe Winter: Jan./Feb/März<br />
Verteilung:<br />
Freunde und Familie<br />
Haftungs<strong>aus</strong>schluss:<br />
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nur mit Genehmigung <strong>der</strong> Redaktion.<br />
Einsen<strong>der</strong> von Manuskripten, Briefen und<br />
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Verantwortlich:<br />
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Druck:<br />
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in angrenzenden Gemeinden Dahlenburg,<br />
Bleckede, Hitzacker und Lüneburg<br />
(Biomarkt Vitalis, Fips, ...).<br />
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für die Frühlings-Ausgabe 2022:<br />
Mitte März 2021<br />
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