BRIDGES Fotoprojekt Emscher Zukunft 2012 - Haiko Hebig Fotografie
BRIDGES Fotoprojekt Emscher Zukunft 2012 - Haiko Hebig Fotografie
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Auf dem Reissbrett und per 3-D-Animation ist in den Architekturbüros der Traum von der<br />
neuen Kulturlandschaft schon längst perfekt, während er in der Realität erst mit Leben<br />
gefüllt werden muss. Bisher sieht das inzwischen von Schadstoffen befreite und gänzlich<br />
umstrukturierte Gelände des ehemaligen Stahlwerkareals von Thyssen Krupp mit seinen<br />
Baugerippen eher gespenstig aus.<br />
Dieser Umsetzungsprozess von Bauplänen und die provisorische Erscheinung der Rohbauten<br />
stehen im Fokus von Isenraths fotografischer Betrachtung. Der dokumentierte<br />
Zustand lässt die zugrundeliegenden Pläne in Bezug auf die Neuentstehung der Landschaft<br />
und der sich darin entwickelnden Wohnlandschaften mitdenken, ebenso die<br />
Visionen, Wünsche und Ideale derjenigen, die dort ihr neues Zuhause finden werden.<br />
Die Entscheidung, diese Rohbauten zu zeigen, fiel auch in Hinblick auf die Arbeitergeschichte<br />
dieses 160 Jahre von Schwerindustrie geprägten Stadtteils, der sich inmitten<br />
der sich drastisch verändernden Infrastruktur ebenfalls im Wandel befindet.<br />
Britta Isenrath, geboren 1979 in Dortmund, lebt und arbeitet als Fotografin in<br />
Hamburg.<br />
ANNE MÜCHLER / NICO SCHMITZ ◦ FIELDWORKS<br />
5<br />
Auswahl, Serie umfasst 11 Bilder<br />
Vom Modell in die Realität, von der Realität mit Hilfe der Kamera in ein zweidimensionales<br />
Bild und ein anschließendes Wiederaufgreifen der analysierten Struktur in<br />
der Laborsituation des Fotostudios: Für die Bildserie »fieldworks« entnahmen Anne<br />
Müchler und Nico Schmitz ihrem Untersuchungsgebiet, dem Phoenix-Park in Dortmund-<br />
Hörde, Fundstücke (Pflanzen, Steine, Koks, Sand) und kombinierten sie mit Gegenständen<br />
des Fotostudios und Papieren und Pappen als grafisches Element zu einer dreidimensionalen<br />
Skulptur, die über die Abbildung auf Fotopapier wieder auf die Zweidimensionalität<br />
reduziert wurde.<br />
Bei näherer Betrachtung des Gebietes, das sich von einem Brachgelände des ehemaligen<br />
Stahlwerks in ein Technologie- und Naherholungsgebiet verwandelt, sind Formen und<br />
Strukturen der renaturierten Flächen noch sichtbar. So wird z.B. Koks in die Gestaltung<br />
mit einbezogen, verliert aber seine ursprüngliche Funktionalität und dient lediglich noch<br />
der Dekoration der neuen Landschaft; es verdeutlicht damit die Umfunktionierung der<br />
Überreste der Steinkohlevergangenheit in Exponate.