BRIDGES Fotoprojekt Emscher Zukunft 2012 - Haiko Hebig Fotografie
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Die <strong>Emscher</strong>genossenschaft<br />
und die Schaffung des Neuen <strong>Emscher</strong>tals<br />
Die <strong>Emscher</strong>genossenschaft wurde 1899 in Bochum gegründet. Ihre Aufgaben sind seitdem<br />
unter anderem die Unterhaltung der <strong>Emscher</strong>, die Abwasserentsorgung und -<br />
reinigung sowie der Hochwasserschutz. Wegen der durch den Bergbau verursachten Erdsenkungen<br />
im Ruhrgebiet sind unterirdische Kanäle früher nicht möglich gewesen, da sie<br />
bei Bergsenkungen beschädigt worden wären. Daher wurden die <strong>Emscher</strong> als zentraler<br />
Fluss des Ruhrgebiets und ihre Nebenbäche als offene Schmutzwasserläufe verwendet.<br />
Seit Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre hat sich die Lage jedoch geändert. Nach<br />
dem Ende des Bergbaus sind auch keine Bergsenkungen mehr zu befürchten, so dass<br />
nun auch unterirdische Abwasserkanäle gebaut werden können. Seit 1992 plant und setzt<br />
die <strong>Emscher</strong>genossenschaft den <strong>Emscher</strong>-Umbau um. Jedes Gewässer erhält ein unterirdisches<br />
Pendant, durch das die Abwässer zu den Kläranlagen abgeleitet werden. Die<br />
oberirdischen Bäche sind damit abwasserfrei und können anschließend naturnah umgebaut<br />
werden: Die Betonsohlschalen werden entfernt, die Böschungen weiter und vielseitiger<br />
gestaltet. Dort, wo der Platz es zulässt, erhalten die einst technisch begradigten<br />
Flüsse wieder einen kurvenreicheren Verlauf.<br />
Der <strong>Emscher</strong>-Umbau dauert bis 2020. Über einen Zeitraum von 30 Jahren investiert die<br />
<strong>Emscher</strong>genossenschaft insgesamt 4,5 Milliarden Euro. Seit Beginn der 90er-Jahre wurden<br />
bis heute bereits mehr als 2,2 Milliarden Euro ausgegeben. Rund 230 von insgesamt<br />
400 Kanalkilometern sind bislang verlegt worden, knapp 90 von 350 Kilometern an Gewässerläufen<br />
wurden schon ökologisch verbessert. Der Umbau des <strong>Emscher</strong>-Systems<br />
durch die <strong>Emscher</strong>genossenschaft schafft und sichert jährlich über 5500 Arbeitsplätze<br />
(davon 3500 in NRW), etwa 2,6 Milliarden Euro an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen<br />
werden generiert.<br />
Das Herzstück des <strong>Emscher</strong>-Umbaus ist der Abwasserkanal <strong>Emscher</strong> (AKE), der ab 2017<br />
das Schmutzwasser aus den Zuflusskanälen aufnimmt. Der Spatenstich für den AKE ist<br />
bereits im September 2009 erfolgt, derzeit läuft der Hauptbau. 51 Kilometer lang wird er<br />
sein und von Dortmund bis nach Dinslaken führen. Insgesamt wird der Abwasserkanal<br />
aus 35.000 Stahlbeton-Kanalrohren mit Innendurchmessern zwischen 1,60 und 2,80<br />
Meter bestehen. In acht bis 40 Metern Tiefe fließt das Abwasser mit einer Geschwindigkeit<br />
von 4 Kilometern in der Stunde. Einmal in Betrieb genommen wird der Abwasserkanal<br />
trennen, was nicht zusammen gehört: Sauberes Fluss- und Regenwasser wird offen<br />
in und durch die <strong>Emscher</strong> fließen, das Abwasser dagegen unterirdisch im Kanal transportiert.<br />
Übrigens: Die <strong>Emscher</strong> ist von den Naturfreunden Deutschlands und vom Deutschen<br />
Anglerverein zur „Flusslandschaft der Jahre 2010/2011“ proklamiert worden!<br />
Pressekontakt: Ilias Abawi, EMSCHERGENOSSENSCHAFT / LIPPEVERBAND<br />
Kronprinzenstraße 24, 45128 Essen, +49 (0)201/104-2586, abawi.ilias@eglv.de<br />
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