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Versteinerte Fossilien - Adler Verlag Holberg GbR

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<strong>Versteinerte</strong> <strong>Fossilien</strong><br />

Im Posidonienschiefer in Holzmaden bei Stuttgart entdeckte man Hunderte, teils spektakulÄr<br />

erhaltene <strong>Fossilien</strong>. <strong>Fossilien</strong> sind jegliche Zeugnisse vergangenen Lebens aus der Erdgeschichte.<br />

Besondere Beachtung fand die Freilegung von Echsen, die vor Åber 200 Mio. Jahren<br />

das Wasser als Lebensraum erobert hatten und sich den dort gegebenen LebensverhÄltnissen<br />

anpassten. Diese Tierart bezeichnet man als Fischechse, bzw. Ichthyosaurier.<br />

Aufgabe 1<br />

Welche Indizien weisen darauf hin, dass diese Tiere keine Fische, sondern Echsen sind?<br />

Rekapituliert die vorherige Besprechung, orientiert euch dafÅr an der Abbildung 1 (sie<br />

markiert mit Linien an der Fischechse entscheidende Stellen) und notiert eure Antworten im Heft.<br />

Aufgabe 2<br />

Fischechsen sanken nach ihrem Tod zu Boden.<br />

Enthielt das Wasser Sauerstoff, dann verÄnderten sich<br />

die Tierleichen erheblich, wie in Abb. X.<br />

Im Jurazeitalter bedeckte ein Meer SÅddeutschland,<br />

das am Meeresgrund Sauerstoffmangel aufwies. Hier<br />

(Abb. 1) verÄnderten sich die Tierleichen kaum.<br />

Besprecht mÇgliche Ursachen und notiert Antworten<br />

in euer Heft.<br />

Information zu Aufgabe 3<br />

NatÅrlicher Knochen ist porÇs und besteht vor allem aus<br />

- anorganischem Calciumphosphat mit der Formel<br />

Ca5 (PO4)3 (OH) und<br />

- organischem Kollagen (StruktureiweiÉ).<br />

Knochen von versteinerten <strong>Fossilien</strong> enthalten stattdessen<br />

vor allem Quarz (Si O2) oder Kalk (Ca CO3).<br />

Quarz ist der Hauptbestandteil vieler Kiese und Sande.<br />

Kalk findet man in Kalkgebirgen (im Kalkgestein).<br />

Aufgabe 3<br />

Auf welche Weise versteinerten die Knochen der Ichthyosaurier? Beachtet die VerÄnderung<br />

von physikalischen Bedingungen (→Abb. 2 und 3) und notiert die Ergebnisse eurer Besprechung.


Steinkerne bei erhaltenen <strong>Fossilien</strong><br />

Ammonit mit Steinkern und Pyritschale in der Natur entstandene Pyritkristalle<br />

Ammonit mit Steinkern und Calcitschale aufgeschnittener Ammonit<br />

Die Kammern im GehÄuse der Ammoniten sind ein Indiz dafÅr, dass diese Tiergruppe zu den<br />

gehÇrte. Sie lebten von vor 400 Mio. – vor 65 Mio. Jahren.<br />

Drangen in die Kammern ein, bildete sich unter hohem<br />

Druck und hoher Temperatur ein Steinkern.<br />

Beim aufgeschnittenen Ammoniten sieht man aus Calcit,<br />

das ist eine chemisch stabile Form von .<br />

Auch die Schale der Ammoniten konnte versteinern. War an einem Meeresgrund Mangel an<br />

gegeben, schieden dort anaerobe Bakterien Eisensulfid<br />

ab, das Åber Jahrmillionen zu golden glÄnzendem Pyrit kristallisierte. Oft entstanden neue<br />

Arten von Ammoniten, die sich rÄumlich schnell ausbreiteten. Somit lassen sich betreffende<br />

, in denen Ammoniten gefunden werden, zeitlich einordnen.<br />

Ammoniten zÄhlt man deshalb zu den .<br />

Setze fehlende Begriffe in die LÅcken ein. Kombiniere dafÅr die vorliegenden Silben.<br />

FOSSILIEN STOFF ERD MENTE KOPF SEDI KRIS<br />

SCHICHTEN FÜÉERN CALCIUM LEIT SAUER TALLE CARBONAT


Inkohlung<br />

Markiere oder unterstreiche direkt beim ersten Lesen wichtige Textstellen.<br />

FÅr die Suche nach Kohle werden Probebohrungen<br />

durchgefÅhrt und Bohrkerne zu<br />

Tage gefÅhrt.<br />

Hierbei stieÉ man auf besondere <strong>Fossilien</strong>,<br />

nÄmlich auf AbdrÅcke vorgeschichtlicher<br />

(prÄhistorischer) Pflanzen.<br />

Rechts ist der Abdruck eines gefiederten<br />

Blattes eines fossilen Farns in Steinkohle.<br />

UrzeitwÄlder wandelten sich im Laufe von Jahrmillionen in verschiedene Arten von Kohle<br />

um. Deshalb heiÉt Kohle als EnergietrÄger auch fossiler Brennstoff.<br />

Vorweg entstand durch Fotosynthese pflanzliche Biomasse ( Kohlenstoffverbindungen):<br />

6 CO2 + 6 H2 O + Lichtenergie → C6 H12 O6 + 6 O2<br />

Die in den BlÄttern gebildeten GlucosemolekÅle werden miteinander verkettet. So entsteht<br />

StÄrke (= NÄhrstofflager) oder Cellulose (= stabile Substanz der pflanzlichen ZellwÄnde).<br />

BÄume stellen des Weiteren den Holzstoff Lignin aus 60% Kohlenstoff, 34% Sauerstoff und<br />

6% Wasserstoff her.<br />

Folgendes lÄsst sich rekonstruieren:<br />

Im Ruhrgebiet gediehen in einem feuchtwarmen Klima vor 300 Mio. Jahren die ersten<br />

WÄlder mit SchuppenbÄumen, Schachtelhalmen und Baumfarnen.<br />

Aus dem Wasser krochen erste Amphibien an Land. Zwei Meter lange TausendfÅÉler,<br />

riesige Spinnen, Wanzen und BlattlÄuse krabbelten umher und in der Luft sirrten bereits<br />

Insekten, wie Riesenlibellen mit 70cm FlÅgelspannweite.<br />

Immer wieder gab es Überschwemmungen durch das Meer oder durch FlÅsse, so dass viele<br />

Sumpfmoore die Landschaft prÄgten.<br />

Im Laufe von Jahrmillionen versanken ganze WÄlder in den Sumpfmooren.<br />

Wegen dem hier gegebenen Sauerstoffmangel fand keine vollstÄndige Zersetzung durch<br />

entsprechende Bakterien statt und die Pflanzenreste wandelten sich zunÄchst in Torf um.<br />

Auf Grund der periodischen Überschwemmungen und Ablagerungen von Sand und<br />

Schlamm entstanden sich einander Åberlagernde Schichten. Zunehmender Druck und<br />

steigende Temperaturen bewirkten, dass stÄndig Sauerstoff und Wasserstoff aus den<br />

Kohlenstoffverbindungen abgespalten wurden. Diese chemischen VorgÄnge (Reaktionen)<br />

verÄnderten die Eigenschaften der Stoffe und erhÇhten den relativen Anteil an Kohlenstoff.<br />

Den Prozess der Umwandlung von Pflanzenresten in Kohle nennt man Inkohlung.<br />

Aus Torf (C-Gehalt etwa 55%) entsteht in 20 – 60 Mio. Jahren Braunkohle (C-Gehalt etwa<br />

70%), in 300 Mio. Jahren Steinkohle (C-Gehalt etwa 85%) und nach 350 Mio. Jahren<br />

Anthrazit (C-Gehalt Åber 95%). Graphit steht am Ende der Inkohlung und besteht<br />

ausschlieÉlich aus Kohlenstoff.<br />

Schwarze Steinkohle lÄsst keine Faserung des Holzes mehr erkennen, enthÄlt aber immer<br />

wieder AbdrÅcke von Farnwedeln oder Schachtelhalmschuppen.<br />

Aus 50m dicken Torfschichten entstehen 10m dicke Braunkohleschichten und 5m dicke<br />

Steinkohleschichten. Im Bergbau nennt man diese Schichten FlÇze.<br />

Kohle heiÉt im Lateinischen „carbo“ und das fÅr die Steinkohleentstehung ursÄchliche Erdzeitalter<br />

vor 360 – 280 Mio. Jahren nennt man diesbezÅglich Karbon.


Mammutfunde im Permafrost<br />

Jamal: Das ist eine sibirische Halbinsel. Hier stolperte der Rentier-Hirte Jurij Chudi<br />

im Mai 2007 Åber einen toten TierkÇrper, der ihm wie ein erfrorenes Elefantenbaby<br />

vorkommen konnte. DafÅr sprachen die lederne Haut und die noch nicht gebogenen<br />

StoÉzÄhne. Des Weiteren war das 130 Zentimeter groÉe und 50 Kilogramm schwere<br />

Jungtier sehr gut erhalten, einschlieÉlich der Augen. Lediglich der Schwanz fehlte.<br />

Experten identifizierten die Tierleiche als ein Mammutbaby. Reste vom Fell am KÇrper<br />

gaben den ersten Hinweis auf ein Wollhaarmammut.<br />

Mit der so genannten Radiokarbonmethode ermitteln Forscher das Alter von<br />

<strong>Fossilien</strong>. Durch diese Methode lassen sich <strong>Fossilien</strong> mit einem Alter von bis zu<br />

50.000 Jahren bestimmt.<br />

In Organismen kommen vom Kohlenstoffatom (Carboneum) drei Isotope<br />

(Varianten) vor: Das schwere Carboneum 14 C und die leichteren 13 C und 12 C.<br />

Das schwere Kohlenstoffatom 14 C ist instabil und zeigt stetigen radioaktiven Zerfall.<br />

Mit dem Geiger-MÅller-ZÄhler messen Forscher die Anzahl der 14 C-ZerfÄlle.<br />

Kadaver zeigen ein 14 C-Defizit, da sie im Gegensatz zu lebenden Organismen nicht<br />

wieder neues 14 C aus der Umwelt aufnehmen.<br />

Je weniger 14 C durch den Geiger-MÅller-ZÄhler bei Kadavern angezeigt wird, desto<br />

Älter sind sie. Die Messergebnisse beim „Jamal-Mammutbaby“ ergaben, dass es vor<br />

ca. 10.000 Jahren gestorben ist.<br />

Da mit dem Fund des Mammuts in Jamal erstmals ein kompletter MammutkÇrper<br />

durch den Permafrost (dauernd gefrorener Boden) hervorragend mumifiziert vorlag,<br />

bezeichnete man ihn als den wertvollsten Fund eines Mammuts der Welt. Nur drei<br />

frÅhere Funde sind Ähnlich wertvoll.<br />

Der sibirische Dauerfrostboden wirkt wie eine natÅrliche Gefriertruhe und konserviert<br />

auch alle inneren Organe eines Fossils sehr gut. Temperaturen deutlich unter<br />

dem Gefrierpunkt verlangsamen oder stoppen das Wachstum von Mikroorganismen,<br />

die Leichen zersetzen. Ebenso verlangsamen oder stoppen sie biochemische<br />

(enzymatische) und physikalische VorgÄnge.<br />

Die Ältesten Funde von Mammuts sind vier Mio. Jahre alte <strong>Fossilien</strong> in Afrika. Vor<br />

750.000 Jahren entwickelte sich das Steppenmammut und breitete sich in Mitteleuropa<br />

aus.<br />

Aus ihm ging vor ca. 300.000 Jahren in Sibirien das Wollhaarmammut hervor, das<br />

sich an die KÄlte anpasste und auf Grasnahrung spezialisierte. Es starb aus noch<br />

ungeklÄrten GrÅnden vor ca. 10.000 Jahren aus, womit der Fund des Jungtieres auf<br />

Jamal eines der letzten Jungtiere aussterbender Mammuts gewesen ist.<br />

(Nur eine isolierte Population [alle an einem Ort vorkommende Individuen einer Art]<br />

zwergwÅchsiger Wollhaar-Mammuts existierte noch bis vor rund 5.000 Jahren auf<br />

der Wrangelinsel im Polarmeer im Osten Russlands.)<br />

HÇhlenmalereien dokumentieren, dass Mammuts bis zu ihrem Aussterben von Menschen<br />

gejagt wurden. Anscheinend wurden Mammutherden nachts mit Hilfe von<br />

Fackeln in AbgrÅnde oder tiefe Fallen getrieben, wo sie zu Tode stÅrzten. Es gelang<br />

wohl auch Mammuts in sumpfigen Gebieten mit Holzlanzen zu erlegen.


9<br />

=<br />

2 0 0<br />

Mio. J.<br />

8<br />

=<br />

2 5 0<br />

Mio. J.<br />

7<br />

=<br />

3 0 0<br />

Mio. J.<br />

6<br />

=<br />

3 6 0<br />

Mio. J.<br />

5<br />

=<br />

4 0 0<br />

Mio. J.<br />

1 4 0<br />

Mio. J.<br />

Einordnung von <strong>Fossilien</strong><br />

in die Perioden der Erdzeitalter<br />

Ufer<br />

Abbildung<br />

10 = 6 5 11 = 2 12 =<br />

4 4 0<br />

Mio. J.<br />

4 = Mio. J. 3 =<br />

Meer<br />

5 0 0<br />

Mio. J.<br />

Mio. J.<br />

4,5 Mrd. J.<br />

1 =<br />

2 =<br />

5 4 0<br />

Mio. J.


Einordnung von <strong>Fossilien</strong><br />

in die Perioden der Erdzeitalter<br />

Aufgaben<br />

Die Entwicklungsgeschichte der Erde wird in vier Erdzeitalter unterteilt:<br />

Erdurzeit Erdaltzeit Erdmittelalter Erdneuzeit<br />

In der Abbildung sind ihre ÜbergÄnge mit Dreiecken markiert.<br />

Die nachfolgende Liste zeigt die Perioden der Erdzeitalter in alphabetischer Reihenfolge.<br />

Neben den Namen der Perioden erscheinen deren wesentlichen Kennzeichen.<br />

Liste der Perioden der Erdzeitalter:<br />

a. Devon Schachtelhalme, SchuppenbÄume, Baumfarne, Quastenflosser<br />

b. Jura NadelbÄume, Brontosaurus (Erscheinung v. Riesensauriern), Urvogel<br />

c. Kambrium Algen, Trilobit (Erscheinung wirbelloser Tiere)<br />

d. Karbon Schachtelhalme, SchuppenbÄume, Baumfarne, Amphibien, Reptilien<br />

e. Kreide BlÅtenpflanzen, Tyrannosaurus<br />

f. Ordovizium Algen, kieferlose Fische (Erscheinung von Wirbeltieren)<br />

g. Perm erste NadelhÇlzer, RaubtierzÄhner<br />

h. PrÄkambrium Bakterien, Einzeller, einfache Mehrzeller<br />

i. QuartÄr BlÅtenpflanzen, Mammut und Mensch (Verbreitung der SÄuger)<br />

j. Silur Nacktfarne, kiefermÄulige Panzerfische, Skorpione<br />

k. TertiÄr BlÅtenpflanzen, Urpferd, Mammut, Mensch (Verbreitung der SÄuger)<br />

l. Trias NadelbÄume, Eoraptoren (erste Dinosaurier)<br />

1. Betrachte die Abbildung und suche dort nach den Kennzeichen fÅr die Perioden der<br />

Erdzeitalter, die in der Liste stehen.<br />

2. In der Abbildung zeigen die Zahlen von 1 – 12 die chronologische (zeitliche) Abfolge<br />

der einzelnen Perioden der Erdzeitalter.<br />

Notiere mit einem Bleistift zu jeder dieser Zahlen den Anfangsbuchstaben der zugehÇrigen<br />

Periode eines Erdzeitalters. (Notiere deshalb nur die Anfangsbuchstaben der<br />

Perioden, damit du dieses Arbeitsblatt zum Lernen nutzen kannst.)<br />

3. AbklÄrung der Zuordnungen durch Lehrer – SchÅler – GesprÄche.<br />

4. Schreibe in deinem Heft die Liste mit den Perioden der Erdzeitalter und deren Kennzeichen<br />

auf.<br />

Wandle dafÅr die alphabetische in die chronologische Ordnung um und notiere vor den<br />

Bezeichnungen fÅr die Perioden statt den Buchstaben die entsprechenden Zahlen.<br />

5. Vertiefe deine Informationen, indem du dein Biologiebuch inspizierst.<br />

6. Bereite dich auf den kommenden Wettbewerb vor, indem du mit deinem Nachbarn<br />

ProbeprÅfungen durchfÅhrst.<br />

7. Modus fÅr den Wettbewerb in der kommenden Stunde:<br />

Es finden ZweikÄmpfe zwischen MitschÅlern statt, die heute nicht zusammensitzen.<br />

Die Sieger bekommen jeweils einen Pluspunkt gutgeschrieben.<br />

Bei Gleichstand entscheiden Stichfragen.<br />

Dieses Arbeitsblatt wird wieder eingesammelt.


Drei Lebewesen im Verlauf der Erdgeschichte – AB 1<br />

Panzerfisch – <strong>Fossilien</strong>funde bis ca. 420 Mio. J. alt, Silur<br />

Quastenflosser – <strong>Fossilien</strong>funde bis ca. 380 Mio. J. alt, Devon<br />

FischschÅdellurch – <strong>Fossilien</strong>funde bis ca. 370 Mio. J. alt, SpÅtdevon<br />

Dieses Blatt bitte unversehrt wieder abgeben.


Drei Lebewesen im Verlauf der Erdgeschichte – AB 2<br />

Panzerfisch – bis 10m lang<br />

<strong>Fossilien</strong>funde bis ca. 420 Mio. J. alt<br />

Silur<br />

Rekonstruktion<br />

Quastenflosser – ca. 1,5m lang<br />

<strong>Fossilien</strong>funde bis ca. 380 Mio. J. alt<br />

Devon<br />

„lebendes Fossil“<br />

FischschÄdellurch – ca. 1m lang<br />

<strong>Fossilien</strong>funde bis ca. 370 Mio. J. alt<br />

SpÄtdevon<br />

Rekonstruktion<br />

Der Panzerfisch wurde bis zu 10m lang und bis zu 4 Tonnen schwer. Er hatte wahrscheinlich<br />

den krÄftigsten Biss unter allen Fischen aller Zeiten. Er galt als der Furcht erregende JÄger<br />

der Meere und verspeiste nach Meinung der Forscher auÉer urzeitlichen Haien sogar 2m<br />

groÉe Ammoniten, die normalerweise durch ihre Kalkschale gegen RÄuber geschÅtzt waren.<br />

Lange Zeit glaubte man, die Quastenflosser seien wie die Dinosaurier dem Massensterben<br />

am Ende der Kreidezeit vor 65 Mio. J. zum Opfer gefallen. Die hier abgebildete Art der<br />

Quastenflosser wurde jedoch 1938 von Miss Latimer in der Hafenstadt East London an der<br />

OstkÅste SÅdafrikas auf einem Fisch-Trawler entdeckt. Sie war Angestellte des Çrtlichen<br />

Museums, nahm den auÉergewÇhnlichen Fisch mit und konservierte ihn. Professor Smith,<br />

Experte fÅr die Bestimmung von Fischen, identifizierte den Fund. Die Überraschung verglich<br />

er damit, als hÄtte man einen Dinosaurier lebend entdeckt. Die wissenschaftliche Welt stand<br />

Kopf. Zu Ehren von Miss Latimer nannte der Professor diese Art der Quastenflosser „Latimeria“.<br />

Heute kennt man die LebensrÄume der Quastenflosser: an der sÅdÇstlichen KÅste Afrikas<br />

(bei den Komoren-Inseln) und vor der KÅste Indonesiens.<br />

In diesen Teilen des Indischen Ozeans starben sie nicht aus, da dort fÅr Quastenflosser keine<br />

Konkurrenten um Nahrung und Lebensraum vorkommen.<br />

Die Medien feierten den Fund als Entdeckung eines „lebenden Fossils“, da seine bauchseitigen<br />

Flossen Knochen enthalten. Mit seinen halben ExtremitÄten gilt er als „missing link“<br />

(fehlendes Bindeglied) zwischen Fisch und Lurch. Tiere mit Merkmalen von zwei<br />

verschiedenen Tierklassen nennt man auch BrÅckentiere. Jedoch kann Latimeria nur<br />

schwimmen und sich nicht auf seine Flossen abstÅtzen.<br />

Heute gilt der Quastenflosser Eusthenopteron als perfektes „missing link“ zwischen Fisch<br />

und Lurch, da er neben Kiemen auch eine Lungenblase besaÉ. Sie entwickelte sich aus der<br />

Schwimmblase, indem sie zunehmend von BlutgefÄÉen umgeben wurde. Zwischen<br />

Schwimmblase und BlutgefÄÉen fand der an Land notwendige Gasaustausch statt. Trockenperioden<br />

fÅhrten wahrscheinlich zu kÇrperlichen Anpassungen an das Leben an Land.<br />

Der FischschÄdellurch (lateinisch: Ichthyostega) gilt als Urlurch.<br />

Die Kopfform und der Flossensaum weisen auf seine Abstammung vom Fisch hin.<br />

- Lerne die Fakten und ZusammenhÅnge fÇr PrÇfungsaufgaben. -


Arbeitsblatt 1


Arbeitsblatt 2<br />

Aufträge<br />

Um Aussagen zum Archaeopteryx machen zu kÇnnen, mÅssen die Teile seines Skeletts<br />

erkannt und mit denen eines Vogels und eines Reptils verglichen werden.<br />

1. Die Knochen einer Taube in alphabetischer Reihenfolge:<br />

Becken Brustbein Brustbeinkamm<br />

Finger Gabelbein MittelfuÉ<br />

Oberarm Oberschenkel Rippen<br />

SchÄdel Schnabel Schulterblatt<br />

SchwanzwirbelsÄule Unterarm Unterschenkel<br />

Zehe (hintere)<br />

Besprecht in eurer Gruppe, zu welcher der Zahlen von 1 – 16 bei der Taube die auf-gelisteten<br />

Knochenbezeichnungen gehÇren.<br />

Notiert in eurem Heft die Zuordnungen – untereinander aufgelistet.<br />

2. Überlegt auf der Basis der bekannten Begriffe und eurer Ergebnisse von Aufgabe 1, wie die<br />

Knochen von a – o beim Archaeopteryx zu bezeichnen sein mÅssten.<br />

Achtung: Ein Skelettteil kann auch mal eine neue Bezeichnung bekommen.<br />

Notiert in eurem Heft die Zuordnungen – untereinander aufgelistet.<br />

3. Überlegt auf der Basis der bekannten Begriffe und eurer Ergebnisse von Aufgabe 1 + 2, wie die<br />

Knochen von I – XII beim Compsognathus (einem Raubsaurier) zu bezeichnen sein mÅssten.<br />

Notiert in eurem Heft die Zuordnungen – untereinander aufgelistet.<br />

4. Welche Gemeinsamkeiten hat das Archaeopteryx-Skelett mit den anderen Skeletten?<br />

FÅhrt jedes Merkmal der Taube auf und gestaltet eine Tabelle nach folgendem Muster:<br />

Compsognathus Archaeopteryx Taube<br />

SchÄdel: eckig SchÄdel: eckig SchÄdel: rund (1)<br />

? ? ? (2)<br />

? ? und so weiter<br />

Schulterblatt: fehlt Schulterblatt: existent Schulterblatt: existent (?)<br />

? ? und so weiter<br />

Oberschenkel Oberschenkel Oberschenkel (?)<br />

FÅr manche Merkmale sind Bemerkungen zu notieren. Kommen Merkmale bei zwei oder gar<br />

allen drei Tieren vor, so sind sie entsprechend mit Bleistift zu umrahmen.<br />

Resultat des Vergleichs: Was fÅr ein Tier war der Archaeopteryx?<br />

5. Konnte der Archaeopteryx fliegen?<br />

a. Welcher Teil des Skeletts beim Archaeopteryx kÇnnte das Fliegen ermÇglicht haben?<br />

b. Auf welche Weise soll das von dir genannte Skelettteil das Fliegen ermÇglichen?<br />

c. Falls eine FlugfÄhigkeit befÅrwortet wird, wie fÄllt sie im Vergleich zur Taube aus?<br />

Nach gegebener Arbeitszeit kommen per Losverfahren zu den einzelnen AuftrÄgen Gruppen<br />

nach vorne, um ihre Resultate mit VortrÄgen zu prÄsentieren. Die Unterlagen bleiben am<br />

Platz. Bei Erfolg bekommen alle Mitglieder einer Gruppe einen Pluspunkt gutgeschrieben.<br />

- Dieses Arbeitsblatt bitte wieder unversehrt abgeben. -


Abbildung A<br />

Vergleich von Armskeletten<br />

„Arm“ vom Reptil „Arm“ vom Vogel<br />

Abbildung B<br />

1 2 3 4<br />

Entwicklung eines FlÅgels vom Vogelembryo bis zum ausgewachsenen Vogel<br />

Aufgabe: Beschreibe die VerÄnderungen im Bau des FlÅgelskeletts eines Vogels bei der<br />

Entwicklung vom Embryo zum ausgewachsenen Tier.<br />

a. von 1 nach 2 b. von 2 nach 3 c. von 3 nach 4


I<br />

Vergleich von Extremitäten<br />

Zu welchen Lebewesen gehÇren die abgebildeten ExtremitÄten?<br />

a. b. c. d.<br />

Wozu dienen die abgebildeten ExtremitÄten?<br />

α. β. γ. δ.<br />

II<br />

Maulwurfsgrille Maulwurf<br />

S = Sichelbein,<br />

(kein Fingerknochen)<br />

S


Fossil, Alter: 50 Mio. Jahre, Schulterhöhe: 40 cm<br />

Weitere ähnliche Fossilfunde, bei denen markante Merkmale isoliert betrachtet werden.<br />

vor 4 Mio. J.<br />

vor 13 Mio. J.<br />

vor 25 Mio. J.<br />

vor 36 Mio. J.<br />

vor 50 Mio. J.


Entwicklung von Embryonen<br />

Fisch SchildkrÇte Mensch<br />

Der Biologe Ernst Haeckel untersuchte die Entwicklung unterschiedlicher Embryonen.<br />

1874 verÇffentlichte er unter anderem die oben abgebildeten Zeichnungen.<br />

Sie stimmen zwar mit heutigen Abbildungen nicht komplett Åberein, fÅhrten aber zu<br />

bedeutenden Erkenntnissen und Deutungen.<br />

Die Embryonen in der oberen und in der mittleren Ebene bilden teilweise ungewÇhnliche<br />

Merkmale. Dabei handelt es sich nicht um fertige Organe, sondern um vorÅbergehende<br />

Anlagen von Organen. Was lÄsst sich hier beobachten?<br />

Welche Vermutungen ergeben sich auf Grund der Beobachtungen?<br />

Zelle mit DNS<br />

(Erbmaterial)<br />

DNS – Strang<br />

Menschlicher Embryo,<br />

5 Wochen alt.<br />

7mm groÉ<br />

Die DNS besteht aus Ketten von Genen. Diese<br />

enthalten Informationen fÅr die Entwicklung von<br />

Merkmalen.<br />

Gene kÇnnen durch Vererbung erhalten bleiben,<br />

sie kÇnnen sich aber auch durch ÄuÉere EinflÅsse<br />

verÄndern oder verschwinden.<br />

Besondere Proteine bestimmen, welche Gene zu<br />

welcher Zeit aktiviert werden. Sie regulieren die<br />

AktivitÄt der Gene.<br />

Wie sind Entwicklungen der ungewÇhnlichen<br />

Merkmale bei den abgebildeten Lebewesen<br />

mÇglicherweise zu erklÄren?<br />

Gib dieses Arbeitsblatt bitte am Ende der Stunde unversehrt wieder zurück.


Atavismus<br />

A. 6 Monate altes MÄdchen B. Junge mit dunklem Haar und Erwachsener mit hellem Haar<br />

C. Milchleiste(n) eines<br />

Embryos in der 7.<br />

Woche. In der Regel<br />

bilden sie sich im 3.<br />

Monat bis auf einen<br />

kleinen Bereich in<br />

Brustregion zurÅck.<br />

C. Verlauf der Milchleisten einer Frau, wenn diese sich<br />

nicht zurÅckbilden, mit denkbar zusÄtzlichen Brustwarzen.<br />

Aufgaben:<br />

Welche ungewÇhnlichen Merkmale entwickelten sich bei den abgebildeten Menschen?<br />

Bei welchen Lebewesen treten die bei diesen Menschen entwickelten Merkmale auf?<br />

Welche Vermutungen ergeben sich auf Grund der Beobachtungen?<br />

Zelle mit DNS<br />

(Erbmaterial)<br />

DNS – Strang<br />

C. Frau mit Besonderheit<br />

auf ihrer Bauchseite<br />

Die DNS besteht aus Ketten von Genen. Diese<br />

enthalten Informationen fÅr die Entwicklung<br />

von Merkmalen.<br />

Gene kÇnnen durch Vererbung erhalten bleiben,<br />

sie kÇnnen sich aber auch durch ÄuÉere<br />

EinflÅsse verÄndern oder verschwinden.<br />

Besondere Proteine bestimmen, welche Gene zu<br />

welcher Zeit aktiviert werden. Sie regulieren die<br />

AktivitÄt der Gene.<br />

Wie sind Entwicklungen der ungewÇhnlichen<br />

Merkmale bei den abgebildeten Lebewesen<br />

mÇglicherweise zu erklÄren?<br />

Gib dieses Arbeitsblatt bitte am Ende der Stunde unversehrt wieder zurück.

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