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BwB Sonderheft ‹Areal Wolf›

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Spezialausgabe<br />

Herbst 2021<br />

Basel und das Areal Wolf


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EDITORIAL<br />

INHALT<br />

Beat Jans, Regierungspräsident<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

es ist nicht meine Aufgabe als Politiker,<br />

die Zukunft vorherzusagen. Es ist<br />

meine Aufgabe, mitzuhelfen, uns mög -<br />

lichst gut auf die Zukunft vorzubereiten.<br />

Dazu müssen wir die wichtigsten<br />

Herausforderungen kennen, denen<br />

wir uns heute stellen müssen.<br />

Für mich sind es deren drei:<br />

• der Klimaschutz<br />

• die Digitalisierung<br />

• die Pandemiebewältigung<br />

Für diese zentralen Themen müssen<br />

wir intelligente Antworten finden.<br />

Ohne Einsatz moderner Technologien<br />

ist das nicht zu schaffen. Deshalb<br />

hat sich die vor zwei Jahren vom<br />

Regierungsrat verabschiedete Strategie<br />

‹Smart City Basel› kein geringeres<br />

Ziel gesetzt, als die hohe Lebensqualität<br />

dieser Stadt auch für die Zukunft<br />

zu sichern.<br />

2018 wurde zudem das Smart City<br />

Lab Basel auf dem Areal Wolf durch<br />

die SBB und den Kanton gegründet<br />

und eröffnet. Mit über 30 Pilotprojek -<br />

ten mit Schwerpunkten in den Bereichen<br />

Logistik, Mobilität und Energie<br />

konnte eine grosse Dynamik angestossen<br />

werden. Damit haben wir einen<br />

Ort geschaffen, der in der Verknüpfung<br />

mit der Arealentwicklung einem<br />

Smart City-Pilotquartier entspricht.<br />

In diesem Heft erfahren Sie mehr zu<br />

beidem – zum Smart City Lab Basel<br />

und zur Entwicklung des Areals<br />

Wolfs. Ich wünsche Ihnen spannende<br />

Entdeckungen bei der Lektüre!<br />

RUBRIKEN<br />

Geschichte: Vom Wolf zum Areal Wolf Seite 4<br />

Interview: Lukas Ott, Kantons- und Stadtentwickler Seite 12<br />

Publireportage: IWB: ein Energieanbieter geht neue Wege Seite 14<br />

Aktuell: Ein Labor für neue Ideen Seite 18<br />

Publireportage: Bussystem 2027, die BVB ist nachhaltig Seite 22<br />

Interview: Jürg Degen, Städteplaner Seite 24<br />

Planung: Areal Wolf, das Richtprojekt Seite 26<br />

Facts & Figures: Zahlen und Informationen Seite 31<br />

Quellen Seite 31<br />

Impressum<br />

BwieBasel <strong>Sonderheft</strong> <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City›.<br />

Herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Präsidialdepartement, Abteilung Kantons- und Stadtentwicklung<br />

und dem Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt, Abteilung Städtebau.<br />

© Spalentor Verlag AG, Basel, 2021<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 3


GESCHICHTE<br />

Vom Wolf<br />

zum Areal Wolf<br />

Der Wolf war – wie auch der Bär und der Luchs –<br />

in ganz Nord- und Mitteleuropa beheimatet. Durch<br />

die starke Abholzung der Wälder im ausgehenden<br />

Mittelalter verloren die Wölfe jedoch ihre Jagdbeute<br />

und waren gezwungen, auch Haustiere zu<br />

reissen, was zu grossen Konflikten führte.<br />

Der Wolf hatte schon immer ein schlechtes Image; in<br />

Märchen und Sagen ist er stets böse, blutrünstig und arglistig.<br />

Schon in der nordischen Mythologie aus der Zeit<br />

vor Christus bedroht der Fenriswolf die Götter und frisst<br />

jeweils abends die Sonne.<br />

Und auch in der Bibel heisst es: «Der Wolf raubt und zerstreut»<br />

(Joh 10:12) oder «Hütet euch aber vor den falschen<br />

Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen,<br />

inwendig aber sind sie reissende Wölfe» (Mt 7:15). Es<br />

leuchtet ein, dass zu der Zeit, als die Bibeltexte entstanden<br />

sein sollen, die Menschen mehrheitlich Bauern und Hirten<br />

waren und deshalb in einem grossen Konkurrenzkampf<br />

zum Wolf standen. Sie hatten genau die Tiere domestiziert<br />

– Ziege und Schaf – welche die Hauptbeute des Wolfes<br />

darstellen. Dadurch gingen bei den Ziegen und Schafen<br />

aber auch die Fluchtinstinkte verloren; flohen sie früher<br />

ins Hochgebirge und konnten so den Wölfen entkommen,<br />

sammelten sie sich nun bei Gefahr zu einer Gruppe zusammen.<br />

Auch wurden die früher sehr aggressiven und<br />

wehrhaften Widder und Böcke weggezüchtet und durch<br />

ausgeglichene und friedliche Exemplare ersetzt. Das war<br />

für die Hirten sehr praktisch, aber auch die Wölfe profitieren<br />

davon. So wurde der Wolf zum ‹Tier des Teufels›.<br />

Werwolf oder Hexenwolf?<br />

Im 15. Jahrhundert kamen die Hexenverfolgungen auf;<br />

ab 1430 begann man, im Wallis, um den Genfersee, aber<br />

auch in Basel, hauptsächlich Frauen vor Gericht zu zerren,<br />

weil man ihnen vorwarf, sie hätten sich mit teuflischem<br />

Schadenzauber gegen die christliche Gemeinschaft<br />

gewendet. In diesen Jahren tauchte auch der Wolf<br />

erstmals in den Protokollen der gefolterten ‹Hexen› auf.<br />

In mehreren Prozessen erschien er als Reittier für Hexen;<br />

so wurde 1433 in Basel eine Frau hingerichtet, die von<br />

ihrem Nachbarn denunziert worden war. Er behauptete,<br />

sie sei auf einem Wolf schnell an ihm vorbei geritten,<br />

während er im Gebüsch versteckt lag. Ein paar Jahre später<br />

wurden die Baslerinnen Agnes Bannwart und Barbara<br />

Batmann unter der Anklage, Menschen und Vieh vergiftet<br />

und Hunde und Wölfe geritten zu haben, wegen Hexerei<br />

verhaftet und dem Henker übergeben. Zur gleichen Zeit<br />

verbreitete sich in der Region der Vorwurf, dass Hexen<br />

und Zauberer nicht nur auf Wölfen ritten, sondern deren<br />

Gestalt annahmen, um das Vieh des Nachbarn zu reissen<br />

oder anderes Unheil anzurichten. Der Glaube ging um,<br />

dass bereits ein einziges Haar eines Wolfes üblen Streit in<br />

jedes Haus bringe, und sein Fleisch galt als giftig.<br />

Während des Basler Kirchenkonzils von 1431 wurden<br />

die Werwolfberichte aus der Westschweiz von den versammelten<br />

Bischöfen eingehend besprochen: Wurde jemand<br />

nur vom Teufel getäuscht, sich wie ein Wolf zu<br />

fühlen oder verwandelte sich jemand unter satanischem<br />

Einfluss tatsächlich in einen Wolf? Man einigte sich darauf,<br />

dass kein Mensch sich in einen Wolf verwandeln<br />

könne, doch er konnte mit dem Teufel einen Pakt eingehen,<br />

dass er ihn vor sich selbst und anderen Menschen als<br />

Wolf erscheinen lasse. Damit wurde die vermeintliche<br />

Auf dem Wolf / Wolfsschlucht<br />

Schon 1256 gab es in Basel Personen mit dem Familiennamen<br />

Wolf. Man geht heute davon aus, dass die Flurbezeichnung<br />

‹Auf dem <strong>Wolf›</strong> nach einem Besitzer namens<br />

Wolf benannt wurde; 1366 wird sie erstmals in<br />

einer Urkunde des Barfüsser-Klosters erwähnt. Auch<br />

das Haus ‹Zum <strong>Wolf›</strong> am Spalenberg 22 (1497 erstmals<br />

erwähnt), gehörte vermutlich einem Herrn Wolf.<br />

Bei der Wolfsschlucht und der ehemaligen Wolfstrasse,<br />

die 1944 in Belfortstrasse umbenannt wurde, besteht<br />

hingegen ein Bezug zum Wolf selbst.<br />

4 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


GESCHICHTE<br />

Verwandlung in einen Werwolf zu<br />

hexerischem Handeln, das von der<br />

Kirche verfolgt wurde.<br />

Die angeblichen Werwölfe erkannte<br />

man in menschlicher Gestalt an ihren<br />

zusammengewachsenen Augenbrauen;<br />

als Werwolf fehlte ihnen der<br />

Schwanz.<br />

Wölfe in Basel<br />

Im Basler Staatsarchiv finden sich<br />

Meldungen, die von Wölfen in der<br />

Stadt und Region berichten. Die Angst<br />

vor «wilden reissenden Thieren wie<br />

Wölfen, Bären, Wildschweinen, Luchsen<br />

und dgl., die in der Stadt ihr Unwesen<br />

treiben» war so gross, dass jedermann<br />

befugt war, «auf diese loszugehen<br />

und sie zu erlegen».<br />

Im April 1421 zeigte sich ein Wolf<br />

mitten in der Stadt. Er «lief den Rhein -<br />

sprung hinunter, über den Fisch markt<br />

und die St. Johannsvorstadt. Beherzte<br />

Männer machten sich an die Verfolgung,<br />

ohne dass es ihnen gelungen<br />

wäre, seiner habhaft zu werden. Er<br />

entwischte durch das Tor und entkam<br />

nach der Hard».<br />

Im Winter 1529 «thaten die Wölff um<br />

Basel unsäglichen grossen Schaden,<br />

dass sie die Geissen, Schwein und<br />

Küh ganz griffig angefallen und erwürgt<br />

haben, dass ihnen niemand<br />

wehren mocht.»<br />

Im Januar 1540 wollte ein Müller aus<br />

der Klybeck-Mühle Mehl in die Stadt<br />

führen, als er auf zwei Wölfe traf.<br />

Weil er aber einen «guten Hund by<br />

sich gehabt, hat sich derselbig an sie<br />

gemacht. Haben also die Wölff vom<br />

Müller abgelassen und dem Hund zugesetzt,<br />

den sie in Stücken zerstört».<br />

Gab es in der Umgebung Basels zu<br />

viele Wölfe, ordnete die Obrigkeit<br />

grosse Hetz- und Treibjagden an. Die<br />

letzte fand im Winter 1824/25 statt;<br />

dabei wurden vier Wölfe erlegt.<br />

Die Geist der Grossmutter<br />

im Wolfsbrunnen<br />

Auf dem Gebiet des heutigen ‹Spiegelhofs›,<br />

dem Petersberg, standen die<br />

Häuser sehr dicht und man sprach davon,<br />

dass es Legionen von Ratten und<br />

Fledermäusen gebe, fingerdicke Spinnennetze<br />

und gruselige Keller am<br />

Ufer des rauschenden Birsigs. Dort<br />

stand auch der Wolfsbrunnen, der bis<br />

1869 ein mineralhaltiges Quellwasser<br />

spendete und 1908 abgebrochen wurde.<br />

Im Wolfsbrunnen hauste der Geist<br />

der stadtbekannten Grossmutter, Frau<br />

Schönauer. Man erzählte sich, sie erhalte<br />

jedes Jahr von Kaiser Napoleon<br />

eine Leibrente von 2000 Franken,<br />

1<br />

2<br />

1: ‹Der Wolfritt›, Strassburg, 1489<br />

2: Ulrich Boner: ‹Der Schäfer und die<br />

Wölfe› um 1425.<br />

Illustration zu einer Fabel, wo Wölfe<br />

die Schäfer betrügen.<br />

3: Rotkäppchen aus ‹Les Contes de<br />

Perrault›, Illustration von Gustave<br />

Doré, 1872.<br />

3<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 5


GESCHICHTE<br />

weil sie ihn als junges Mädchen gerettet hatte, indem sie<br />

seine durchbrennenden Pferde anhalten konnte.<br />

Die liebenswerte Grossmutter aus dem Welschland konnte<br />

noch im hohen Alter allerlei französische Liedlein singen<br />

und scharte viele Kinder um sich. Plötzlich war sie<br />

nicht mehr zu sehen, und auch ihr Gesang war nicht mehr<br />

zu hören. Es hiess, sie sei krank, und etwa zwei Jahre<br />

später wurde sie unter grosser Anteilnahme der Bevölkerung<br />

zu Grabe getragen. Doch dann tauchte ein unheimliches<br />

Gerücht auf: die Grossmutter sei schon lange gestorben,<br />

aber die Verwandten hätten sie im Keller ihres Hauses<br />

eingesalzen, damit sie weiterhin die kaiserliche Pension<br />

einkassieren konnten. Man habe sie in eine grosse<br />

Waschbütte gelegt und reichlich mit Salz bestreut, damit<br />

man sie bei allfälligen Nachforschungen lebensfrisch vor -<br />

zeigen könne. Doch habe die Verwandten das schlechte<br />

Gewissen so geplagt, dass sie sie nach zwei Jahren endlich<br />

bestatten liessen. – Bei anbrechender Dunkelheit getrauten<br />

sich auch die Mutigsten nicht, alleine im hinteren<br />

Petersberg neben dem Wolfsbrunnen vorbei zu gehen,<br />

aus Angst vor dem ruhelosen Geist der eingesalzenen<br />

Grossmutter. Denn dieser huschte nicht geräuschlos<br />

durch Dachgebälk und Haustüren, sondern mit grossem<br />

Getöse, Holpern und Poltern. Es war als sei sowohl der<br />

Geist der Frau Schönauer auf Rache aus wie auch der<br />

missbrauchte Waschtrog.<br />

Fenriswolf<br />

Der Fenriswolf ist in der nordischen Mythologie das erste<br />

Kind des Gottes Loki und der Riesin Angrboda.<br />

Fenrisúlfr (altnordisch: fen für ‹Sumpf›) bedeutet wörtlich<br />

‹Sumpf-<strong>Wolf›</strong>. Eine andere Bezeichnung war auch<br />

Hróðvitnir (vitt bedeutete ‹Hexerei› und bezieht sich<br />

auf die Vorstellung, dass Hexen auf Wölfen reiten).<br />

Die Götter erkannten die Gefahr, die vom Fenriswolf<br />

ausging, und brachten ihn nach Asgard, dem Sitz der<br />

Götter, denn sie fürchteten, er werde sie alle verschlingen.<br />

So entschlossen sie sich, ihn für alle Zeiten zu fesseln.<br />

Die ersten beiden Ketten zerriss der Wolf jedoch<br />

mühelos. Nun sollte er seine Kraft an der magischen Fessel<br />

Gleipnir erproben, die so harmlos wie ein simpler Faden<br />

aussah. Der Faden war aber von den Zwergen gemacht<br />

worden aus Sachen, die es nicht gibt: aus den<br />

Sehnen der Bären, der Stimme der Fische, den Bärten<br />

der Frauen, dem Speichel der Vögel, dem Geräusch eines<br />

Katzentritts und den Wurzeln der Berge.<br />

Der Fenriswolf schöpfte Verdacht. Er verlangte als Pfand<br />

für den Fall eines möglichen Betrugs, dass einer der<br />

Götter ihm die rechte Hand ins Maul lege. Keiner wollte<br />

sich dafür hergeben, ausser Tyr, dem Gott des Krieges.<br />

Man fesselte also Fenris, aber je stärker dieser an der<br />

Fessel riss, desto enger zog sie sich zu. Fenris blieb gefangen,<br />

biss Tyr jedoch aus Rache dessen rechte Hand<br />

ab. Befreien wird sich der riesige Wolf erst zu ‹Ragnarök›,<br />

dem Ende der Welt. Dann wird er Odin, den Göttervater,<br />

in einem gnadenlosen Kampf töten.<br />

Bild: Odin und Fenris, H.A. Guerber: ‹Myths of the Norsemen<br />

from the Eddas and Sagas›, London, 1909<br />

Gottesacker und Güterbahnhof<br />

1865 entwarf der Basler Bauinspektor Amadeus Merian<br />

den Gottesacker auf dem ‹Wolfsfeld›, der – wie der 1868<br />

eröffnete Kannenfeld-Gottesacker – dazu dienen sollte,<br />

die überbelegten Friedhöfe in der Stadt zu entlasten. Das<br />

Land gehörte Margaretha Merian-Burckhardt, Witwe des<br />

Grossgrundbesitzers Christoph Merian. Diese überliess<br />

die rund 500 Aren der Stadt zur Pacht; die spätere Chri-<br />

5: Wolfsbrunnen am früheren Petersberg (heute Spiegelhof),<br />

wo der Geist von Grossmutter Schönauer hauste.<br />

Alte germanische Namen<br />

Den Respekt, den die Germanen dem Wolf bezeugten<br />

zeigt sich in deren Namen, die noch heute verwendet<br />

werden:<br />

Wolf oder Wulf (skandinavisch Ulf)<br />

Wolfgang: der mit dem Wolf in den Kampf geht<br />

Wolfhard: der kühne Wolf<br />

Wolfram: Wolf und hraban (Rabe)<br />

Wolfdietrich: Sagengestalt aus der Zeit um 1250<br />

Adolf: der edle Wolf<br />

Gundolf: der kämpferische Wolf<br />

Ingolf: Ingwio, wichtigste Gottheit der Germanen<br />

Ludolf: der berühmte Wolf<br />

Randolf (frz Raoul): Wolfs-Schild<br />

Rudolf: der ruhmreiche Wolf<br />

Vuk, Vukan: serbokroatisch für Wolf<br />

6 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


GESCHICHTE<br />

5<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 7


GESCHICHTE<br />

Der Wolf der E. Rebleutenzunft<br />

Die Rebleute waren für den Bau und die Pflege der Rebgebiete der Bürger,<br />

Klöster und Kirchen der Stadt verantwortlich. Da sie keinen Wein verkaufen<br />

oder ausschenken durften, gehörten sie zur armen Bevölkerungsschicht. Die<br />

Zunft hatte zwar viele Mitglieder, aber kein Geld.<br />

Um 1380 wurde die Rebleutenzunft in Form einer Halbzunft mit derjenigen<br />

der reichen Grautücher zusammengelegt. Bei diesen handelte es sich um Unternehmer,<br />

welche das vom Webstuhl kommende rohe Wolltuch durch Reinigen<br />

und Walken gebrauchsfähig machten und zu guten Preisen verkauften.<br />

Die Grautücher trugen den Wolf im Wappen, was einerseits von der Farbe<br />

dieses Tiers kam, aber auch der Name einer badischen und schwäbischen<br />

Tuchart bedeutete; man nannte einen speziellen groben Wollstoff ‹<strong>Wolf›</strong>.<br />

Es kam häufig zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den ungleichen<br />

Zunftbrüdern; so beispielsweise 1397, weil die Rebleute dem alten Bannerzeichen<br />

der Grautücher ein Rebmesser in die Pfoten gaben. Die Regierung<br />

musste immer wieder Streit schlichten, bis sie 1453 verfügte, dass die Grautücher<br />

in die Schlüsselzunft integriert wurden.<br />

Die Rebleute behielten somit ihren rebmesserbewehrten Wolf und verwendeten<br />

ihn in ihrem Siegel, an ihrem Zunfthaus und als Prunkbecher.<br />

Links der silbervergoldete Becher der Zunft zu Rebleuten vom Basler Goldschmied<br />

J.J. Birmann II aus dem Jahr 1668. (Historisches Museum Basel)<br />

stoph Merian Stiftung verkaufte dann<br />

das Land der Einwohnergemeinde<br />

Basel. Die Lage des im Mai 1872 eröffneten<br />

Wolfgottesackers war jedoch<br />

nicht ideal: Bereits ein Jahr nach seiner<br />

Einweihung wurden die Pläne für<br />

den Rangier- und Güterbahnhof bekannt,<br />

welche die Existenz des Friedhofs<br />

so stark bedrohten, dass während<br />

fünf Jahren keine Bestattungen mehr<br />

vorgenommen wurden.<br />

Durch den Ausbau der Bahnstrecken<br />

nach Zürich und Delsberg genügten<br />

die Kapazitäten des 1875 eröffneten<br />

‹Centralbahnhofs› nicht mehr, weshalb<br />

das Zerlegen und Bilden von Güterzügen<br />

1876 in den neuen provisorischen<br />

Rangierbahnhof ‹Auf dem<br />

<strong>Wolf›</strong> verlegt wurde. 1880 trat der Regierungsrat<br />

144 Aren des unteren Fried -<br />

hofareals an die ‹Schweizerische Centralbahn›<br />

ab und erweiterte dafür den<br />

Friedhof auf beiden Seiten. Dadurch<br />

verlor der Wolfgottesacker sein ursprüngliches<br />

Erscheinungsbild eines<br />

Kirchen-Grundrisses.<br />

Zudem kamen direkt hinter der nördlichen<br />

Friedhofsmauer Eisenbahnschie -<br />

nen zu liegen, und im Süden wur den<br />

Tramgeleise verlegt. Dennoch werden<br />

auf dem Wolfgottes acker weiterhin<br />

Bestattungen durchgeführt; allerdings<br />

nur in Familiengräbern. Zudem finden<br />

sich dort einige bemerkenswerte Grab -<br />

monumen te von bekannten Bildhauern<br />

aus dem 19. und 20. Jahrhundert<br />

und die Gräber einiger bekannter<br />

(Basler) Persönlichkeiten.<br />

Anne Nagel von der Basler Denkmalpflege<br />

schreibt in ihrer Publikation<br />

‹Der Wolfgottesacker›: «Eisenbahn<br />

und Tram sowie die umliegende<br />

6: Grabmale auf dem Wolfgottesacker<br />

Industrie mit Fabrikgebäuden und<br />

Lagerhäusern drohen den Wolfgottesacker<br />

buchstäblich zu erdrücken.<br />

Wo sich einst eine in sich geschlossene,<br />

idyllische Gartenanlage harmonisch<br />

in die Landschaft einfügte, finden<br />

wir heute eine deformierte Fried -<br />

hofsanlage in völlig unadäquater urbaner<br />

Situation vor.»<br />

56<br />

8 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


GESCHICHTE<br />

7 8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

7: Das 1932 erbaute (und 2008 abgebrochene) Kühlhaus<br />

der Frigosuisse markierte den südlichen Bereich des<br />

Wolfbahnhofs (rechts hinten die Passerelle)<br />

8: Luftaufnahme des Güterbahnhofs, um 1935<br />

9: Holzverlad für den Transport zwischen Bundes- und<br />

Wolfbahnhof beim Lokomotivdepot an der Nauenstrasse<br />

um 1940.<br />

10: Der Wolfbahnhof mit Lagerhallen an der St. Jakobsstrasse<br />

200, 1938<br />

11+12: Die Wolf-Passerelle 1998. Sie verband das Gundeldinger-Quartier<br />

über den Güterbahnhof Wolf mit<br />

dem Gellert.<br />

12<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 9


GESCHICHTE<br />

13 14<br />

15<br />

13: Das Restaurant ‹<strong>Wolf›</strong> um 1938.<br />

14: Das Thai-Restaurant ‹Wolf Sawadee› im Juni 2021.<br />

15+16: Links und rechts des Eingangs befinden sich noch<br />

immer die Widderköpfe, welche der Überlieferung nach<br />

dem Wolf die Zunge herausstrecken und ihm sagen: «Bis<br />

hierher kommst du, aber nicht weiter in die Stadt hinein!»<br />

16<br />

10 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


GESCHICHTE<br />

17<br />

Bild 17: Das Haus ‹Zum <strong>Wolf›</strong> am Spalenberg<br />

Bereits 1915 schmückte Burkhard Mangold die Haus-<br />

Fassade ‹zum <strong>Wolf›</strong> am Spalenberg 22 mit Szenen aus<br />

dem Kolonialhandel in Sgraffitotechnik. Die Fassade<br />

mit dem Wolf als Signet soll angeblich Hermann Hesse<br />

inspiriert haben bei der Namensgebung zu seinem Basler<br />

Roman ‹der Steppenwolf›, da er des öfteren den<br />

Gemsberg herunter zu spazieren pflegte.<br />

18: Die ‹Wolfschlucht-Promenade› erhielt ihren Namen<br />

im Jahr 1954. Um das steile Stück Waldweg rankt sich eine<br />

Legende: Im 16. Jahrhundert besass der Basler Gelehrte<br />

Thomas Platter ein Häuschen am Fusse des Bruderholz.<br />

Eines Tages soll der aus dem Wallis stammende Platter in<br />

jener Schlucht einen prächtigen Wolf erlegt haben.<br />

18<br />

Bald wieder echte Wölfe in Basel?<br />

Der Tierpark Lange Erlen plant, ein grosszügiges Gehege<br />

anzulegen, in welches ein Rudel Wölfe einziehen<br />

soll. Das Projekt wurde anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums<br />

des Tierparks lanciert und hofft auf die Unterstützung<br />

der Basler Bevölkerung. Die Wölfe würden die<br />

bereits im Tierpark vorhandenen, ursprünglich einheimischen<br />

Tiere wie den Luchs, die Wildkatze, den Rotfuchs<br />

und die Wisente ergänzen und gäben Gelegenheit,<br />

Informationen über den Wolf zu vermitteln.<br />

Weitere Informationen: www.erlen-verein.ch<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 11


INTERVIEW<br />

Lukas Ott: «Das Smart City Lab Basel<br />

ist ein Labor für die ganze Stadt»<br />

Lukas Ott, Leiter Kantons- und Stadtentwicklung<br />

Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt<br />

Herr Ott, auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs<br />

‹<strong>Wolf›</strong> ist seit 2019 ein so genanntes Smart City Lab entstanden.<br />

Das englische Wort ‹smart› bedeutet schlau,<br />

schick, schnell; bezeichnet aber auch einen schar fen<br />

Schmerz. Was bedeutet Smart City Lab nun wirklich?<br />

Smart City ist auf jeden Fall mehr als Digitalisierung.<br />

Smart City ist ein Synonym für eine ressourcenschonende<br />

und clevere Stadtentwicklung. Damit stellen wir die Lebens -<br />

qualität der Bevölkerung in den Mittelpunkt. Konkret haben<br />

wir auf dem Wolf in einem teilweise unternutzten Güter areal<br />

gemeinsam mit den SBB das Smart City Lab Basel eingerich -<br />

tet. Es ermöglicht uns und unseren Partner*innen, innovative<br />

Lösungen zu entwickeln. Die Einbettung des Smart City<br />

Lab Basel in ein Test areal erlaubt es, alle Entwicklungen im<br />

Massstab 1:1 zu testen. Seit April 2019 in Betrieb, beherbergt<br />

es mittlerweile über 60 Partnerfirmen und -institutionen.<br />

Was zeichnet das Smart City Lab Basel besonders aus?<br />

Die Firmen, die sich hier niedergelassen haben, verfolgen<br />

alle dasselbe Ziel: Sie wollen Ideen entwickeln, ihr Knowhow<br />

teilen, wollen neue, smarte Lösungen für digitale Anwendungen<br />

und innovative Technologien testen. Derzeit stehen<br />

Gebäude, Mobilität und Citylogistik, aber auch Querschnittsthemen<br />

wie Energieversorgung im Vordergrund –<br />

für uns als Stadt sind das ganz zentrale Aspekte. Das Lab<br />

bietet einen schweizweit einzigartigen Raum, um Innovationen<br />

und Lösungen zu entwickeln, Erfahrungen zu sammeln<br />

und gemeinsam als Community weiter zu lernen. Das Lab<br />

macht smarte Lösungen für Experten und die interessierte<br />

Öffentlichkeit erlebbar und bietet die Möglichkeit, diese Lösungen<br />

mit einem breiten Publikum zu diskutieren. Wir laden<br />

alle ein, sich in unserem Lab einzubringen.<br />

In einem Gespräch mit SBB-Projektleiter Stadler Benz<br />

haben Sie gesagt: «Die Städte sollen vernetzter, intelligenter,<br />

innovativer und nachhaltiger werden. Das Ziel<br />

ist Lebensqualität.» Viele Menschen fürchten jedoch,<br />

dass die Digitalisierung die Lebensqualität verringert<br />

und nicht erhöht. Verstehen Sie diese Befürchtungen?<br />

Die Digitalisierung bietet für unsere Herausforderungen ein<br />

Potenzial, das wir nutzen wollen, im Zentrum aber steht der<br />

Mensch. Technologische Entwicklungen dürfen nicht unsere<br />

Gesellschaft formen. Die Gesellschaft muss hier die<br />

Richtung vorgeben und moderne Technologien und digitale<br />

Daten für ihre Zwecke nutzen. Unser Ziel ist es, Basel bis<br />

2030 messbar nachhaltiger zu machen, z. B. bei der Schonung<br />

der Ressourcen oder bei den CO2-Emissionen. Das<br />

Smart City Lab ist ein Inkubator für kleine, agile Unternehmen,<br />

die mithelfen werden, mit kreativen, digitalen Lösungsansätzen<br />

unser Nachhaltigkeitsziel zu erreichen.<br />

Wie steht es dabei mit dem Datenschutz? Bestehen bei<br />

uns diesbezüglich nicht besonders hohe Anforderungen?<br />

Sie haben recht: Die Möglichkeiten für clevere Lösungen<br />

sind schier endlos – sofern die datenschützerischen Bedenken<br />

entkräftet werden können. Denn Vernetzung heisst immer<br />

auch Datenaustausch. Und dieser muss, zumindest<br />

nach unseren mitteleuropäischen Ansprüchen, im Sinne<br />

des Persönlichkeitsschutzes kontrolliert werden. In Basel<br />

besitzen wir die gesetzlichen Grundlagen dafür. Doch ohne<br />

Vertrauen nützt alles nichts. Es liegt an den Behörden, mit<br />

einer klaren Gouvernanz und den partizipierenden Firmen<br />

und Institutionen das Vertrauen durch Transparenz und<br />

Wahrhaftigkeit herzustellen.<br />

Was haben die Stadt Basel, resp. der Kanton Basel-<br />

Stadt davon, wenn auf den 16 Hektaren der SBB<br />

Firmen digitale Lösungen testen?<br />

Ich denke, wir sind uns einig: Die Digitalisierung ist der<br />

Schlüsselfaktor für die Entwicklung neuer Formen der städtischen<br />

Mobilität, Logistik und Energieversorgung. Alle<br />

Unternehmensprojekte auf dem Areal Wolf weisen Schnittstellen<br />

zu weiteren Pilotprojekten auf, machen Partnerschaften<br />

möglich, sind Anstoss für neue Ideen. Vernetzung<br />

ist dazu das Stichwort. Weil trotzdem nicht nur zählt, was<br />

digital ist, bietet das Lab auch Raum für analoges Erleben<br />

und Austauschen. Unsere Absicht: Im Smart City Lab Basel<br />

sollen sich Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Öffentlichkeit<br />

austauschen können. In grösserem Massstab anwendbare<br />

Lösungen sollen für die Areal- und Stadtentwicklung<br />

übernommen werden und auch darüber hinaus. Eine<br />

Smart City muss die fortschreitende Entwicklung der Urbanisierung<br />

und die damit verbundenen Veränderungen des<br />

Lebensraums verstehen und in Planungsprozesse einbezie-<br />

12 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


INTERVIEW<br />

hen können. Wir haben dieses Projekt angestossen, weil wir<br />

wissen: Eine Stadt kann nur als Smart City gelten, wenn die<br />

Stadtentwicklung und Planung den Bedürfnissen der Menschen<br />

sowohl mittel- als auch langfristig gerecht wird.<br />

Das Smart City Lab Basel soll also über das Areal Wolf<br />

hinauswachsen?<br />

Natürlich ist so ein Lab noch nicht die Stadt. Doch dort<br />

wächst, was dereinst mit zahlreichen weiteren Angeboten<br />

und Anwendungen Basel zur Smart City machen wird. Mit<br />

dezentraler ökologischer Energiegewinnung etwa, oder<br />

durch ein intelligentes Verkehrsmanagement. Daten spielen<br />

dabei eine entscheidende Rolle, indem sie die Grundlage<br />

bilden für die Gestaltung neuer Gebäude, den Aufbau<br />

und den Unterhalt der Infrastruktur, den optimalen Fluss<br />

des öffentlichen und privaten Verkehrs, für die Entwicklung<br />

neuer Stadtviertel, für die Planung des öffentlichen<br />

Angebots.<br />

«Technologische Entwicklungen<br />

dürfen nicht unsere<br />

Gesellschaft formen.»<br />

Erhalten die Firmen, die sich dort ansiedeln, Unterstützung<br />

vom Kanton für deren Projekte?<br />

Wer nach Basel kommt, trifft auf ein äusserst günstiges<br />

Umfeld für neue Ideen und Projekte. Wenn die Schweiz<br />

das innovativste Land der Welt ist, dann ist Basel die innovativste<br />

Region des Landes. In keiner anderen Stadt<br />

der Schweiz werden so viele Patente pro Jahr angemeldet<br />

wie bei uns. Die Firmen im Smart City Lab Basel profitieren<br />

sehr stark von diesem Umfeld und geniessen absolute<br />

Vorzugsbedingungen bei der Nutzung. Die SBB als<br />

Eigentümerin stellt den Partnern die Flächen für ihre Pilotprojekte<br />

zu Nebenkostenbedingungen zur Verfügung.<br />

Zudem wissen wir: Vom Startup zum weltweit bedeutenden<br />

Unternehmen – das gehört zur DNA Basels. Verschiedene<br />

Pilotprojekte auf dem Wolf sind auch Teil der<br />

Innovations- und Startup-Förderprogramme.<br />

Auf dem Areal Wolf sind ja auch Wohnungen und Gewerberäume<br />

geplant; wächst Basel noch immer so<br />

stark, dass diese benötigt werden?<br />

Ich höre aus Ihrer Frage eine gewisse Besorgnis heraus. Basel<br />

wächst. Immer mehr Menschen ziehen in die Stadt,<br />

neue Arbeitsplätze entstehen. Aber man muss sich auch das<br />

folgende in Erinnerung rufen: Bevor in den 1980er-Jahren<br />

die Abwanderung eingesetzt hat, hatte der Kanton Basel-<br />

Stadt sogar schon einmal über 230'000 Einwohnerinnen<br />

und Einwohner. Die Sorge, dass es bald zu eng sein wird,<br />

dürfte unbegründet sein. Allerdings müssen wir der Freiund<br />

Grünraumplanung ein besonderes Augenmerk widmen.<br />

Sie sprechen jeweils von einer ‹Jahrhundertchance›,<br />

wenn es um die Transformationsareale wie den Wolf<br />

geht. Können Sie dies etwas präzisieren?<br />

Angesichts der Attraktivität Basels für Neuzuzüger und<br />

dem begrenzten Lebensraum stehen wir vor grossen Herausforderungen.<br />

Im Rahmen der sogenannten Areale in<br />

Transformation steht uns insgesamt eine Fläche von rund<br />

113 Hektaren zur Verfügung, die früher ausschliesslich<br />

der industriellen Produktion oder der Bahn diente. Nun<br />

bietet sich durch den wirtschaftlichen Strukturwandel die<br />

Chance, diese Räume zu öffnen und zu vielfältigen Stadtteilen,<br />

wo Menschen nicht nur arbeiten, sondern auch<br />

wohnen, zu entwickeln. Damit Wohnraum für unterschiedliche<br />

Bedürfnisse und Einkommen entsteht, ist im<br />

kantonalen Richtplan der Planungsgrundsatz verankert,<br />

dass mindestens ein Drittel des neu geschaffenen Wohnraums<br />

preisgünstig sein soll.<br />

Denken Sie, dass das Smart City Lab Basel auch eine<br />

Art von Vorbild für andere Schweizer Städte sein könnte,<br />

oder gar für Städte in Europa?<br />

Wichtig war für uns beim Start des Projekts, dass das, was<br />

hier erarbeitet wird, nicht nur lokal relevant ist, sondern<br />

zur Vernetzung mit ähnlich gelagerten Projekten im Inund<br />

Ausland führt. Als Innovationsstandort wollen wir<br />

Vorbild sein. Deshalb fördern wir die Vernetzung mit anderen<br />

Smart Cities und Forschungsprojekten. Basel wurde<br />

von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit<br />

in Europa (OSZE) damit betraut, ein Smart-City-Städtenetzwerk<br />

aufzubauen. Das ist Ehre und Verpflichtung zugleich.<br />

Ehre, weil die 2018 von der Regierung verabschiedete<br />

Smart-City-Strategie europaweit Resonanz ausgelöst<br />

hat. Verpflichtung, weil die Städte wachsen und mit Blick<br />

auf eine wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische<br />

Nachhaltigkeit dringend smarte Innovationen benötigen.<br />

Man spricht davon, dass die Covid-Pandemie auch ein<br />

wenig entschleunigt hat, dass gewisse Menschen andere<br />

Werte als Gewinnoptimierung oder Expansion wieder<br />

schätzen gelernt haben – hat die Pandemie Auswirkungen<br />

auf das Smart City Projekt?<br />

Die Corona-Pandemie hat zumindest gezeigt, dass moderne<br />

Technologien ein flexibleres Reagieren auf veränderte<br />

Umstände ermöglichen können. So haben wir die von vielen<br />

geschätzte Möglichkeit des Homeoffice den modernen<br />

Technologien zu verdanken. Der Trend hin zu mehr Homeoffice<br />

wird von der Gesellschaft positiv bewertet und hat<br />

sich als fester Bestandteil der Basler Arbeitswelt etabliert.<br />

Hier ist allerdings zu beachten, dass die digitale Zusammenarbeit<br />

das physische Zusammenkommen nicht ersetzt.<br />

Um eine kreative Zusammenarbeit zu garantieren und das<br />

Miteinander auf der zwischenmenschlichen Ebene zu ermöglichen,<br />

braucht es physische Meetings. Die Arbeitswelt<br />

in Basel wird daher in Zukunft je nach Bedarf im<br />

Homeoffice und im Büro stattfinden.<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 13


PUBLIREPORTAGE<br />

IWB: ein Energieversorger<br />

geht neue Wege<br />

Olivier Ferilli, Smart City Verantwortlicher IWB<br />

Senior Innovation Manager<br />

Herr Ferilli, Sie sind Smart City Verantwortlicher bei<br />

IWB. Was bedeutet Smart City für Sie und für IWB?<br />

Viele Menschen denken, ‹Smart City› stehe für eine digitalisierte<br />

Stadt. Vermutlich kommt es daher, dass die digitalen<br />

Elemente diejenigen sind, die man sieht: Sensoren,<br />

übermittelte Daten, Informationen auf dem Internet. Was<br />

man jedoch nicht sieht ist, was alles dahinter steckt, damit<br />

ein Bedürfnis nach dieser Digitalisierung überhaupt<br />

entstanden ist. Für mich ist Digitalisierung das Mittel<br />

zum Zweck. Die digitalen Mittel sind eigentlich die<br />

Werkzeuge, welche dazu dienen, die Attraktivität einer<br />

Stadt zu erhöhen. Auslöser oder Impulsgeber kann die<br />

Bevölkerung einer Stadt sein, aber auch das Gewerbe<br />

oder Behörden. Man kann also eine Smarte Stadt definieren<br />

als ‹das Erreichen von maximaler Lebensqualität mit<br />

minimalstem Ressourcenverbrauch mit der Hilfe von intelligenten<br />

Netzwerken oder digitalen Technologien›.<br />

Sie sprechen von einem Bedürfnis nach Digitalisierung.<br />

Schafft denn die Digitalisierung auch neue Bedürfnisse?<br />

Unbedingt! Es ist natürlich immer ein Zusammenspiel<br />

von verschiedenen Beteiligten, die ein gemeinsames Ziel<br />

haben. Aber durch die Digitalisierung entstehen Bedürfnisse,<br />

oder auch Möglichkeiten. Das ‹smart› bei ‹Smart<br />

City› bedeutet, dass es sich eigentlich um eine etwas andere<br />

Form der klassischen Stadtentwicklung handelt. Dabei<br />

geht es darum, dass die Stadt ihre Attraktivität behält<br />

oder noch attraktiver wird. Und dies dank neuer Lösungen,<br />

die man gemeinsam entwickelt. Das Gegenteil, eine<br />

‹Non-Smart City›, ist eine Stadt, wo die Beteiligten wie<br />

Gewerbe, Industrie und Bevölkerung in Schubladen denken<br />

und jeder nur seine Interessen in den Mittelpunkt<br />

stellt.<br />

Welche Interessen hat denn IWB an einer Smart City?<br />

Wenn wir die Stadt Basel von heute betrachten, dann ist<br />

IWB der Energie Dienstleister der Stadt. IWB versorgt die<br />

Region Basel mit Energie, Wasser, Telekom und Elektromobilität.<br />

In der Schweiz ist IWB die erste Adresse für<br />

klimafreundliche Energie. Blicken wir in die Zukunft,<br />

müssen wir uns überlegen, welche Rolle IWB haben wird;<br />

‹Smart City› gehört zu den Hilfsmitteln, die uns Inputs dazu<br />

geben. Wir müssen weiterhin offen sein und Verschiedenes<br />

ausprobieren. Wir müssen auch die Bedürfnisse der<br />

Bewohnerinnen und Bewohner, der Gewerbetreibenden<br />

und der Industrie in diesem ‹Ökosystem Stadt› noch besser<br />

kennenlernen, um die richtigen Zukunftslösungen entwickeln<br />

zu können.<br />

Und dieses Ausprobieren findet im ‹Smart City Lab<br />

Basel› auf dem Areal Wolf statt?<br />

Unter anderem, ja. Dieses Smart City Lab ist für uns ein<br />

Labor, eine Art Treibhaus, das wir gerne nutzen. Zusammen<br />

mit verschiedenen Partnerfirmen können wir dort<br />

Ideen weiterentwickeln; dort wird sozusagen der Samen<br />

zur Pflanze. Ist die Pflanze genügend gross, kann die Idee<br />

möglicherweise in der ganzen Stadt ‹ausgesetzt› werden.<br />

«Ich bin der Meinung,<br />

dass gerade Smart City Labs<br />

helfen können, die Ängste<br />

vor der Digitalisierung und<br />

einer befürchteten Überwachung<br />

abzubauen.»<br />

Könnten Sie dies anhand eines Beispiels aufzeigen?<br />

Ja, aber dazu möchte ich noch etwas Grundsätzliches erklären.<br />

Smart City bedeutet, unter den verschiedenen Interessensgruppen<br />

einer Stadt Wissen zu vermitteln. Kann<br />

man dieses Wissen austauschen, dann können – auf partizipative<br />

Art und Weise – Lösungen gesucht und gefunden<br />

werden. Das heisst, ein Unternehmen kann dann Lösungen<br />

anstreben, wenn es weiss, wo jemand Probleme hat.<br />

So arbeitet IWB an mehreren Projekten.<br />

Zum Beispiel ist so das Temperatursensor Netzwerk von<br />

meteoblue entstanden. Jetzt sieht man ‹einfach› das Projekt<br />

‹Smart Climate Plug and Sense› mit rund 150 Sensoren<br />

in der Stadt Basel und im Dreiländereck. Doch die<br />

14 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


PUBLIREPORTAGE<br />

Einwicklung einer Smart City<br />

Die Wissenschaft empfiehlt für die Entwicklung einer<br />

Smart City vor allem den so genannten ‹Bottom-Up<br />

Approach›, das bedeutet, eine Herangehensweise von<br />

unten nach oben. Traditionellerweise geht man Herausforderungen<br />

oft ‹Top-Down›, als von oben nach unten<br />

an. Dieser Ansatz ist aber oft langsam und – was<br />

für das Vorankommen hindernd ist – Fehler sind dabei<br />

inakzeptabel. Beim Bottom-Up Approach ist gemeinsame<br />

Kreativität wichtig, die auf Wissen, Fähigkeiten, Engagement<br />

und Bedürfnssen von Einwohnerinnen und<br />

Einwohnern aufbaut. Dieses Vorgehen ist schnell, und<br />

man macht Fehler, um daraus zu lernen. Typische Instrumente<br />

für Bottum-Up sind Foren, Community Plattformen,<br />

‹Hackathons› (Soft- und Hardware-Entwicklungs -<br />

ver an stal tun gen, wo gemeinsame Lösungen erarbeitet<br />

werden), das Fördern von Startup-Firmen und ähnliches.<br />

Dieser Bottom-Up Ansatz wird auch im Smart City Lab<br />

Basel auf dem Wolf vom Kanton Basel-Stadt und der<br />

SBB verfolgt.<br />

Entstehung ist fast noch spannender als das Resultat.<br />

Meist ist ja nicht eine Idee vorhanden, die man genau<br />

umsetzt, sondern ein Projekt entwickelt sich durch das<br />

Teilen des Wissens.<br />

‹Smart Regio Basel› hatte vor einiger Zeit zu einem<br />

Roundtable zu Sensornetzwerken eingeladen. Zu dieser<br />

Zeit hatten wir von IWB bereits die Idee, Energiedaten<br />

auf dem Lab zu messen – wie viel Strom fliesst, wie viel<br />

Gas und Wasser wird verbraucht, etc. Dies wollten wir<br />

den Zahlen gegenüberstellen, wie viel Energie auf dem<br />

Lab künftig produziert werden würde. Wir wollten die<br />

Messresultate über unser LoRa-Netz (Long-Range Funknetz)<br />

übertragen und visualisieren. Als wir dann vom<br />

Wunsch hörten, Temperaturen messen zu können, kam<br />

uns das sehr entgegen. Denn den Stromverbrauch zu<br />

messen ist zwar für uns relevant, aber für Bevölkerung<br />

nicht spannend, auch wenn sie sich diesen Verbrauch auf<br />

einer Website ansehen kann. Eine Temperaturmessung<br />

hingegen mit Sensoren, deren Messung man online in<br />

Echtzeit abrufen kann – das ist für viele Menschen eine<br />

nützliche Information.<br />

So haben wir dann gemeinsam das Projekt weiterverfolgt,<br />

die meteoblue-Sensoren an unser Netz gehängt,<br />

während zwei, drei Wochen die Temperaturen gemessen<br />

und diese dann auf der Open Government Data Plattform<br />

von Basel-Stadt öffentlich zur Verfügung gestellt. Das<br />

Projekt ‹Smart Climate Plug&Sense› wurde dann technisch<br />

äquivalent in der ganzen Stadt umgesetzt (siehe<br />

blaues Infokästchen).<br />

Das Tolle daran war, dass wir allen, mit dem wir darüber<br />

sprachen, gleich zeigen konnten, worum es ging. Und es<br />

ist für alle eindrücklich, wenn man zeigen kann, dass es<br />

am Barfüsserplatz so und so viel Grad hat, und auf dem<br />

Margrethenhügel soviel. Dies überzeugte auch viele Behörden.<br />

Jetzt geht das Ganze weiter: Wie könnte man die-<br />

se Messungen langfristig betreiben? Denn obwohl das<br />

Projekt abgeschlossen ist, möchte man es unbedingt beibehalten;<br />

es ist weltweit das grösste Temperaturmess-<br />

Netzwerk dieser Art.<br />

Was sagen Sie den Menschen, die sich vor ‹Big Brother›<br />

fürchten, vor einer allgegenwärtigen Überwachung?<br />

Zuerst würde ich ihnen sagen, dass dies schon heute der<br />

Fall ist. Alle, die ein Handy besitzen, mit Kreditkarte bezahlen,<br />

ein Social-Media-Konto führen, sind sich bewusst,<br />

dass man immer transparenter wird. Gerade bei<br />

Projekten wie dem vorhin genannten spielt dieses Thema<br />

eine grosse Rolle. Alles, was wir messen, wird mit dem<br />

Datenschützer abgesprochen und es wird geprüft, ob die<br />

Daten personenbezogen sind oder nicht. Im Moment handelt<br />

es sich ausschliesslich um nicht-personenbezogene<br />

Daten, die unbedenklich sind.<br />

Ich bin der Meinung, dass gerade Smart City Labs oder<br />

Real-Labore in der Stadt helfen können, die Ängste vor<br />

der Digitalisierung und einer befürchteten Überwachung<br />

abzubauen. – Jemand, der beispielsweise heute zum ersten<br />

Mal mit einem Handy in Kontakt kommt, geht ganz<br />

anders damit um als jemand, der ein solches Gerät schon<br />

seit zehn Jahren benützt. Wer Übung hat weiss, bei diesen<br />

Informationen bin ich transparent, andere Daten über<br />

mich kann ich freigeben oder sperren.<br />

Ein Dienstleister will so viele Daten haben wie möglich,<br />

um seinen Betrieb zu optimieren und den Kundinnen und<br />

Kunden ein noch besseres Erlebnis zu garantieren. Dem<br />

gegenüber stehen andere Kundinnen und Kunden, die so<br />

wenig Daten wie möglich einem Anbieter geben wollen,<br />

aus Angst ‹transparent› zu werden.<br />

Wie bei vielen Neuerungen ist die klare Kommunikation<br />

und Wissensvermittlung wichtig. Wir hatten am Anfang<br />

bei den ersten Besprechungen eine Art Slogan in Form eines<br />

Wortspiels festgelegt: Im Smart City Lab sollen IWB<br />

und unsere Dienstleistungen ‹er-lab-bar› sein. Wir dach-<br />

Auf der Webseite von meteoblue.com kann man in Echtzeit<br />

ablesen, wie hoch die Temperatur bei den einzelnen<br />

Sensoren ist. IWB ist verantwortlich für die Datenübermittlung<br />

und die Infrastruktur. (© meteoblue)<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 15


PUBLIREPORTAGE<br />

Das Projekt Smart Climate – Plug&Sense<br />

Häufigere, heftigere Hitzeperioden stehen auch den<br />

Menschen in der Region Basel bevor, stärkere und lang<br />

anhaltende Niederschläge wechseln sich mit extremen<br />

Tro ckenphasen ab. In dicht besiedelten Gebieten und in<br />

der Agglomeration wird es zuweilen unerträglich heiss.<br />

Der Klimawandel stellt die Region vor Herausforderungen.<br />

Daher braucht es Lösungsansätze, die das Zusammenleben<br />

trotz dieser einschneidenden Klimaveränderungen<br />

ermöglichen. Dazu benötigen Experten jedoch<br />

vor allem erst einmal eines: präzise, belastbare und engmaschig<br />

erhobene Daten zum sogenannten Mikroklima,<br />

mit denen sich die Entwicklung des Wetters in urbanen<br />

Regionen engmaschig erfassen und anhand der gewonnenen<br />

Daten dann auch modellieren lässt.<br />

Genau diese Art von Daten liefert seit April 2020 für die<br />

Region Basel ein Netzwerk aus bald 200 Klimasensoren,<br />

das im Rahmen des Projekts ‹Smart Climate – Plug & Sense›<br />

zwischen September 2019 und Mai 2020 aufgebaut<br />

wurde. Der Abstand zwischen den einzelnen Sensoren<br />

liegt zwischen 500 Metern und wenigen Kilometern – für<br />

meteorologische Verhältnisse ist das ein aussergewöhnlich<br />

engmaschiges Messnetz. In Basel-Stadt und in 21 umliegenden<br />

Gemeinden in Deutsch land, Frankreich und<br />

der Schweiz werden nun detailliert Niederschlagsmengen<br />

und Lufttemperaturen gemessen. Die Unterschiede<br />

zwischen Stadt und Land sind dabei teilweise erheblich:<br />

bis zu 12°C Unterschied können es an Sommertagen bereits<br />

heute sein. Bei Temperaturen jenseits der 40°C kann<br />

dies im Sommer der Unterschied zwischen aushaltbar<br />

und unerträglich sein.<br />

Die von den unscheinbaren Sensoren erfassten Wetterdaten<br />

werden per LoRa-WAN der IWB an den ebenfalls am<br />

Projekt beteiligten Basler Wetterdienstleister meteoblue<br />

gesendet, dort ausgewertet und auf der firmeneigenen<br />

Website sowie über das Open-Government-Data (OGD)<br />

Portal des Kantons zur Verfügung gestellt.<br />

Ergänzt wird das Klimasensornetzwerk durch Feinstaubsensoren<br />

der Sensirion AG, die das Lufthygieneamt beider<br />

Basel (LHA) im Rahmen des Projekts testet, sowie<br />

durch Schallsensoren, die im Auftrag des AUE Basel-Stadt<br />

an diversen zentralen Messpunkten im Kanton installiert<br />

wurden. Auch die Daten dieser Sensoren werden auf der<br />

OGD-Plattform öffentlich zugänglich gemacht.<br />

Dadurch entsteht ein triregionales Messnetz, womit man<br />

das lokale Klima im Detail studieren, modellieren und aus<br />

den Ergebnissen Rückschlüsse auf ökologische und ökonomische<br />

Massnahmen ziehen kann. Zukünftig lassen sich<br />

dann mit Simulationen verschiedene Planungsszenarien<br />

wie Änderungen der Bodenbedeckung, der Vegetation,<br />

der Gebäude usw. testen, um die bestmöglichen Planungs -<br />

optionen für kommende Jahrzehnte zu bewerten.<br />

Langfristiges Ziel des Projekts ‹Smart Climate – Plug & Sense›<br />

ist es, die technologischen und organisatorischen Infrastrukturen<br />

bereitzustellen, um ein mit unterschiedlicher<br />

Sen sorik flexibel bestückbares Sensornetzwerk in der Region<br />

zu etablieren und dessen langfristigen Betrieb zu sichern.<br />

Beteiligt am Projekt sind: Smart Regio Basel, Lufthygieneamt<br />

beider Basel, meteoblue AG, AUE Basel-Stadt,<br />

IWB und Sensirion AG.<br />

ten an einen Ort, wo die Menschen hinkommen, einen<br />

Kaffee trinken, die Projekte erleben können, Informationen<br />

nachlesen können etc. Dies hat leider bis heute noch<br />

nicht stattfinden können. Vielleicht liegt es auch ein wenig<br />

daran, dass das Areal Wolf nicht gerade im Stadtzentrum<br />

liegt und auch, dass es sich dabei um einen Logistik-<br />

Hub handelt, wo Lastwagen herumfahren, was nicht sehr<br />

einladend ist.<br />

Gibt es noch weitere Smart City-Projekte auf dem Areal<br />

Wolf, in die IWB involviert ist?<br />

IWB ist in diversen Projekten involviert, da das Thema<br />

‹Strom› in jedem Projekt ein zentraler Faktor ist. Wir unterstützen<br />

also mit unserem Fachwissen, sind aber auch<br />

an neuen Erkenntnissen interessiert. Wir sind beispielsweise<br />

am Projekt der Firma upVolt beteiligt, die einen<br />

grossen Batteriespeicher auf dem Lab errichten will. Uns<br />

interessieren die Auswirkungen solcher grossen Speicher<br />

auf unser Netz und im Gegenzug unterstützen wir gerne<br />

mit Fachwissen.<br />

Das Lab ist auch ein Vernetzungsmotor, welcher die<br />

OpenInnovation Vorstösse von IWB (Innovation in Zusammenarbeit<br />

mit andern Firmen) unterstützt. So konnten<br />

wir auch schon Startups des Labs mit unseren Kundinnen<br />

und Kunden zusammenbringen.<br />

Gibt es auch Flops?<br />

Nein, von Flops würde ich nicht sprechen, denn es gehört<br />

ja zum ‹Bottom-Up Approach›, dass man Ideen ausprobiert<br />

und – falls sie nicht umsetzbar sind – neue Wege<br />

sucht. Wir haben uns beispielsweise überlegt, wie man in<br />

der Stadt mehr Ladestationen für Elektroautos schaffen<br />

könnte, ohne dass wir neue Leitungen legen und dafür<br />

graben müssen, denn das ist teuer. Im Projektteam tauchte<br />

die Idee auf, wir könnten dafür die Strassenlaternen, die<br />

Kandelaber benützen, denn diese werden ja über ein bestehendes<br />

Kabel mit Strom versorgt. Damit könnte man<br />

zwar die Autos nicht schnell laden, aber eine rund zehnstündige<br />

Ladung würde reichen, damit ein Auto etwa 150<br />

km fahren könnte. Das wäre eine gute Lösung für Mieterinnen<br />

und Mieter, die in der blauen Zone parkieren.<br />

Und damit würde der Begriff ‹Laternenparkplatz› wieder<br />

seine ursprüngliche Bedeutung erfahren...?<br />

Genau. Doch leider gibt es da grosse Herausforderungen.<br />

Es gibt zwingende Verordnungen, welche vorschreiben,<br />

dass mit dem Strom, der die Lampe versorgt, keine Autos<br />

geladen werden dürfen. Man müsste eine neue Leitung zu<br />

den Kandelabern ziehen, was wir ja eben unterlassen wollten.<br />

Aber der Weg ist das Ziel... Ich möchte hier betonen,<br />

dass ich zwar bei IWB für Smart City verantwortlich bin,<br />

16 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


PUBLIREPORTAGE<br />

dass jedoch ganz viele Fachleute hinter mir stehen, die ich<br />

jederzeit zu den verschiedenen Themen befragen kann, und<br />

die mich unterstützen. Dank diesen Fachleuten ist dann die<br />

Idee sozusagen umgeschwenkt; wir haben realisiert, dass<br />

es in der Stadt auch viele weitere stromführende Infrastrukturen<br />

gibt; nicht nur in den Kandelabern, sondern zum<br />

Beispiel in Verteilkästen etc. In kurzer Zeit werden wir<br />

deshalb einen Versuch starten, bei einem Verteilkasten eine<br />

Ladestation einzurichten. Dazu gehört natürlich, dass es in<br />

der Nähe einen Parkplatz mit blauer Zone hat. Dies ist ein<br />

typisches Beispiel für ein Smart City Projekt: Man hatte eine<br />

Idee, suchte nach einer Lösung, scheiterte, suchte weiter,<br />

sprach mit Fachleuten und fand so eine neue Lösung.<br />

IWB wird – gemeinsam mit anderen Partnern – auch<br />

ein Projekt in der grossen Lagerhalle 2 auf dem Areal<br />

Wolf realisieren?<br />

Ja wir sind daran, einen ‹Escape Room› zu bauen. Also einen<br />

Raum, wo es diverse Rätsel gibt, die gelöst werden<br />

müssen, um aus diesem auszubrechen. Die Idee entstand<br />

im Rahmen eines internen Workshops und soll nebst dem<br />

Erlebnis auch Wissen zu Smart City und Energie – Wind,<br />

Sonne, Wasser – vermitteln. Es wird je einen Raum pro<br />

Thema geben, wo man durch die zu lösenden Rätsel spielerisch<br />

Informationen vermitteln kann. Die SBB und der<br />

Kanton als Initianten des Smart City Labs Basel waren sofort<br />

einverstanden, und mit der Firma Breakout Basel<br />

konnten wir einen spezialisierten Partner für den Betrieb<br />

gewinnen. Das Projekt wird nun realisiert.<br />

Und damit kommen wir auch zur Finanzierung von derartigen<br />

Projekten. Es geht hier um ein Pilotprojekt, welches<br />

so noch nie in dieser Form umgesetzt wurde. Das heisst,<br />

für jeden Partner ist dies ein Novum. Die Partizipation beruht<br />

darauf, dass alle ihre Kernkompetenz, Material und<br />

Zeit ins Projekt mit einbringen. Unterdessen sind es 15<br />

Partnerfirmen geworden; Geld fliesst nur bei hohen Materialkosten<br />

wie bei Holzbauten oder ähnlichem. Wir haben<br />

ein paar Sponsoren, welche uns in diesen Kosten unterstützen.<br />

Es ist ein tolles Projekt, denn bei allen Beteiligten ist<br />

sehr viel Engagement und Herzblut dabei, das merkt man<br />

bei den Besprechungen. Für manche, gerade aus dem Bausektor,<br />

ist es sehr ungewöhnlich, gemeinsam ein Bauvorhaben<br />

zu entwickeln. Voraussichtlich können wir anfangs<br />

2022 mit dem Betrieb starten.<br />

Die beteiligten Partner des ‹Escape-Rooms› treffen sich<br />

zur Besprechung vor Ort und diskutieren die Aufteilung<br />

und die Skizzen der einzelnen Räume.<br />

Welche Projekte für eine Smart City verfolgt IWB ausserhalb<br />

des Areal Wolf?<br />

Künftig wollen wir Neues in einem Real-Labor testen. Ein<br />

Real-Labor findet in urbanem Gebiet statt. Die Bevölkerung<br />

wird die Versuche miterleben dürfen und so auch Teil<br />

davon sein. Eine der Innovationen hatte ich schon erwähnt,<br />

die Lademöglichkeit an einem Verteilkasten. Daneben gibt<br />

es auch IWB-eigene Projekte wie die ‹Sonnenbox Crowd›,<br />

bei der die Mieterinnen und Mieter in Basel in eine Solaranlage<br />

investieren können und den eigenen Strom beziehen<br />

oder verschenken können. Oder die von IWB installierten<br />

Mini-Rechenzentren in Wohnhäusern, mit deren Abwärme<br />

geheizt werden kann. Auch die zirkuläre Abfallbewirtschaftung<br />

und die intelligente öffentliche Beleuchtung<br />

sind Themen, mit denen wir uns beschäftigen. Mehr dazu<br />

finden Sie auf unserer Webseite iwb.ch.<br />

Gespräch: Christiane Widmer<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 17


AKTUELL<br />

Ein Labor<br />

für neue Ideen<br />

Das Smart City Lab Basel wurde vom Kanton Basel-<br />

Stadt und der SBB initiiert; es wird auch von den<br />

beiden Institutionen geführt und betrieben. Über<br />

60 Firmen, haben dort neue Ideen, Produkte und<br />

Dienstleistungen ausprobiert (siehe S. 31), sind zur<br />

Zeit am Testen oder werden Lösungen suchen.<br />

In dieser historischen Lagerhalle wird das Kooperationsprojekt<br />

‹Escape Room› realisiert werden (siehe Seite 17).<br />

18 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


AKTUELL<br />

upVolt: ein zweites Leben für Batterien<br />

Mit den zunehmenden Anwendungsgebieten von Batterien<br />

und Akkus (z.B. E-Mobilität oder stationäre Strom -<br />

speicher) steigt das Volumen von produzierten und<br />

verwendeten Batterien seit einigen Jahren exponentiell<br />

an.<br />

Gleichzeitig genügen Batterien aus Elektro-Fahrzeugen<br />

mit einer Restkapazität von 80% den Ansprüchen<br />

des Verkehrs nicht mehr und müssen aus dem Verkehr<br />

gezogen werden (End-of-First-Life; ‹Ende des ersten<br />

Lebens›). Diese Batterien trotz einer Restkapazität von<br />

80% zu entsorgen und kostbare Rohstoffe nur für eine<br />

Erstanwendung zu benutzen, wäre ökonomisch und<br />

ökologisch wenig sinnvoll. upVolt wurde gegründet, um<br />

mit Second-Life-Speicherentwicklungen ein Umdenken<br />

Richtung Batterie-Upcycling anzustreben und arbeitet<br />

an Lösungen, mit denen ‹Batterieschrott› wieder zu intelligent<br />

funktionierenden Batteriesystemen umgewandelt<br />

werden kann.<br />

Im Smart City Lab Basel werden die ersten Pilotprojekte<br />

entwickelt und getestet. Entsorgte E-Scooter- und EV-<br />

Batterien werden in Solarstromspeicher und Offgrid-<br />

Batterie-Container eingebaut, um abgelegene Gärtnereien,<br />

Camper, Tiny-Houses und grössere Stromverbraucher<br />

mit Strom in einem zweiten Leben zu versorgen.<br />

upVolt arbeitet an einer Vielzahl von Möglichkeiten für<br />

die Wiederverwendung und Verbesserung von Batterien,<br />

da ‹Batterieschrott› stetig zunimmt, Stromspeicher für<br />

eine nachhaltige Energieversorgung eine zentrale Rolle<br />

spielen und wertvolle Ressourcen länger nutzbar gemacht<br />

werden können. Durch eine modulare Systemaufbauweise<br />

wird eine vielseitige Nutzung realisierbar.<br />

upVolt spezialisiert sich auch auf Dienstleistungen rund<br />

um E-Bike-/E-Scooter-Akkus, wie Zellentausch und elektronische<br />

Reparaturen, da in diesen Gebieten auch eine<br />

Lebensdauerverlängerung von wichtigen Materialien<br />

möglich ist.<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 19


AKTUELL<br />

Bouygues: Modulbauweise<br />

Im Haustechnikbereich wird die Kombination von modularer<br />

Planung, Integrationsplanung und Ausführung<br />

immer wichtiger. Die Koordination zwischen den Gewerken<br />

hat einen massiven Einfluss auf die Montagezeit,<br />

Energieeffizienz und insgesamt auf die Qualität<br />

von Bauprojekten.<br />

Durch die Anwendung von ‹Building Information Modeling›<br />

(BIM) ist eine flexible Gebäudekonfiguration<br />

möglich. BIM (deutsch: Bauwerksdatenmodellierung)<br />

beschreibt eine Arbeitsmethode für die vernetzte Planung,<br />

den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden<br />

und anderen Bauwerken mithilfe von Software. Dabei<br />

werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert,<br />

kombiniert und erfasst.<br />

Diese Methode findet Anwendung im Bauwesen zur<br />

Bauplanung und Bauausführung (Architektur, Ingenieurwesen,<br />

Haustechnik, Tiefbau, Städtebau, Eisenbahnbau,<br />

etc.)<br />

Bouygues Energies & Services InTec bietet ihren Kunden<br />

bei komplexen Projekten die Zusammenarbeit aus<br />

einer Hand an, bei der alle beteiligten Gewerke berücksichtigt<br />

werden.<br />

Sie übernimmt den gesamten Koordinationsaufwand<br />

und plant vorgefertigte Elemente in Form von kompletten<br />

Rahmen mit allen Gewerken direkt mit der<br />

entsprechenden Dämmung/Isolation.<br />

Im Smart City Lab Basel hat Bouygues ein Mock-up einer<br />

gewerkeübergreifenden Modulbauweise im Massstab<br />

1:1 montiert. Diese soll auf Baustellen umgesetzt<br />

werden können.<br />

Astra LED: Plug-and-Play Beleuchtung<br />

Damit moderne und intelligente Gebäude Komfort und<br />

Sicherheit bieten können, müssen die Technologien systematisch<br />

in ein ganzheitliches System integriert sein.<br />

Die ‹Plug-and-Play› Beleuchtung von Astra LED bietet<br />

Raumkomfort mit intelligenter kabel- und batterieloser<br />

Lichtsteuerung. Raumsensoren steuern die Beleuchtungsstärke<br />

und Farbtemperatur und passen sie den natürlichen<br />

Licht verhält nissen an. Integrierte Bewegungsmelder<br />

schalten das Licht nur wenn notwendig ein. Damit herrscht<br />

im Raum stets eine konstante Beleuchtungsstärke bei minimalem<br />

Energieverbrauch.<br />

Nebst den Lichtverhältnissen lässt sich auch die Luft -<br />

qualität messen. Steigen der CO2-Gehalt und die Anteile<br />

flüchtiger Stoffe (VOC), ändert eine separate Leuchte ihre<br />

Lichtfarbe und zeigt damit an, wann Zeit zum Lüften ist.<br />

20 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


AKTUELL<br />

Enuu: Mikromobilität<br />

Mikromobilität ist ein zunehmender<br />

Trend, wobei viele Unternehmen<br />

auf den Markt drängen, als<br />

Folge der Verkehrsüberlastung und<br />

der Notwendigkeit, nachhaltigere<br />

Transportmöglichkeiten zu finden.<br />

Oft ist der Umsatz pro Fahrzeug jedoch<br />

gering, ebenso wie die Autonomie<br />

und die Produktlebensdauer.<br />

Noch bis zum 08.09.21 bietet Enuu<br />

einen Dienst für Mikromobilität<br />

mit leichten Elektrofahrzeugen<br />

an, die Witterungsschutz und zusätzliche<br />

Sicherheit bieten. Diese<br />

Fahrzeuge sind klein (für eine Person<br />

inklusive Taschen) und können<br />

auf normalen Strassen gefahren<br />

werden. Es wird lediglich ein Moped-Führerschein<br />

benötigt.<br />

Die Fahrzeuge von Enuu werden<br />

in das Verkehrs-Ökosystem der<br />

Städte integriert, um neben anderen<br />

Mikromobilitätsangeboten<br />

und Velos zu funktionieren. Enuus<br />

werden bei einer Höchstgeschwindigkeit<br />

von etwa 35 km/h zu 100%<br />

mit Batterien be trieben und können<br />

im Moment noch auf Veloparkplätzen<br />

abgestellt werden.<br />

KurierZentrale Basel:<br />

Smarte Velologistik<br />

Während wegen des rasant wachsenden<br />

Onlinehandels immer mehr<br />

Pakete in die Stadt geliefert werden,<br />

nehmen die Regulierungen<br />

be treffend Zufahrt in die Innenstadt<br />

stetig zu.<br />

Das smarte Velologistik-Konzept<br />

der KurierZentrale Basel soll Paket -<br />

dienst leister und weitere Lieferanten<br />

dazu bewegen, die letzte Meile<br />

nicht mehr mit eigenen Fahrzeugen<br />

zu bewältigen. Die Sendungen<br />

werden im CityHub im Smart City<br />

Lab Basel abgeladen und die KurierZentrale<br />

übernimmt die Zustellung<br />

auf der letzten Meile per Lastenvelo.<br />

Dank smarter Routen pla -<br />

nungssoft ware kann die Feinverteilung<br />

effizient und preiswert erfolgen.<br />

Der CityHub dient auch als<br />

Lagerfläche für Unternehmen, welche<br />

ihre Pro dukte nahe an der<br />

Stadt verfügbar haben und ihre<br />

Kunden in der Innen stadt flexibel<br />

und rasch versorgen wollen.<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 21


PUBLIREPORTAGE<br />

Bussystem 2027:<br />

Mit Vollgas auf dem Weg zu<br />

einem noch nachhaltigeren ÖV<br />

Seit dem 8. Februar 2019 ist bei den Basler Verkehrs-Betrieben<br />

(BVB) ein neues Zeitalter angebrochen: An diesem<br />

Tag ging der ‹Stromnibus›, der erste E-Bus der BVB,<br />

in den Fahrgastbetrieb und die BVB ist ins Elektrozeitalter<br />

eingetreten. Seither fährt der E-Bus auf verschiedenen<br />

Linien auf dem BVB-Netz. Der «Stromnibus» ist der<br />

Vorgeschmack auf eine grosse Veränderung im Basler<br />

ÖV, an deren Umsetzung die BVB mit Hochdruck arbeitet:<br />

Bis 2027 wird die gesamte BVB-Busflotte vollständig<br />

auf E-Busse umgestellt. Damit setzt die BVB auch<br />

die gesetzliche Vorgabe um, dass ab 2027 der gesamte<br />

ÖV in Basel-Stadt mit 100 Prozent erneuerbarer Energie<br />

betrieben werden muss. Der Grosse Rat hat die dafür benötigten<br />

finanziellen Mittel in der Höhe von insgesamt<br />

360 Millionen Franken im Dezember 2020 mit grosser<br />

Mehrheit bewilligt.<br />

Der «Stromnibus», der seit Februar 2019 im Fahrgastbetrieb<br />

fährt.<br />

Beschaffung von 126 E-Bussen<br />

in zwei Etappen<br />

Bis 2027 wird die BVB insgesamt 126 E-Busse beschaffen.<br />

Dies geschieht in zwei Etappen: 2022 werden 62 E-<br />

Busse beschafft, die alle Gasbusse und die ältesten Dieselbusse<br />

ersetzen. Diese sind teilweise schon fast zwanzig<br />

Jahre im Einsatz. Beschafft werden 16 E-Normalbusse (12<br />

Meter Länge) und 38 E-Gelenkbusse (18 Meter Länge) des<br />

Typs eCitaro, die vom Daimler-Tochterunternehmen Evo-<br />

Bus geliefert werden. Zudem werden acht E-Doppelgelenkbusse<br />

des Typs lighTram 25 ® OPP des Herstellers<br />

Hess aus dem solothurnischen Bellach beschafft. Diese<br />

sind mit 25 Metern länger als die normalen Gelenkbusse<br />

und können entsprechend mehr Fahrgäste transportieren.<br />

Sie werden auf der Linie 50 zwischen dem Bahnhof SBB<br />

und dem EuroAirport zum Einsatz kommen, die – vor der<br />

Coronapandemie – an ihre Kapazitätsgrenze gestossen ist.<br />

Die BVB hat dazu Testfahrten durchgeführt, die gezeigt<br />

haben, dass Doppelgelenkbusse auf der Linie 50 mit kleinen<br />

Anpassungen an der Haltestelleninfrastruktur eingesetzt<br />

werden können. Das Beschaffungsvolumen für die 62<br />

E-Busse beläuft sich auf insgesamt rund 65 Millionen<br />

Franken.<br />

In einer zweiten Etappe werden 2027 nochmal 64 E-Busse<br />

beschafft. Diese ersetzen die restlichen Dieselbusse, die<br />

dann das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben werden.<br />

Die Aufteilung der Beschaffung in zwei Etappen erlaubt<br />

es, den technischen Fortschritt, insbesondere die Erhöhung<br />

der Reichweiten der Batterien und der Energieeffizienz<br />

der E-Busse, zweimal zu berücksichtigen. Die Erfahrung<br />

mit den E-Bussen, die ab Herbst 2022 bis Frühling<br />

2023 in Betrieb gehen werden, zeigt, dass die Batteriereichweiten<br />

innerhalb weniger Jahre stark gestiegen<br />

sind: Während der «Stromnibus» über eine Batteriekapazität<br />

von 248 kWh verfügt, werden die neuen eCitaro-Gelenkbusse<br />

bereits eine Batteriekapazität von 495 kWh haben.<br />

Und das bei praktisch gleichem Batteriegewicht. Bei<br />

den E-Bussen, die 2027 in Betrieb gehen sollen, kann voraussichtlich<br />

mit einer noch höheren Batteriekapazität gerechnet<br />

werden.<br />

Neubau der Garage Rank<br />

Damit die E-Busse fahren können, müssen sie an Ladestationen<br />

aufgeladen werden. Darum braucht es neben der<br />

Beschaffung von E-Bussen auch umfangreiche Anpassungen<br />

an der Infrastruktur. Die BVB setzt hauptsächlich auf<br />

die Ladung der E-Busse im Depot. Dort werden die E-<br />

Busse aufgeladen, wenn sie nicht im Fahrbetrieb sind. Die<br />

Garage Rank, in der heute alle Busse abgestellt und gewartet<br />

werden, muss dazu neu gebaut werden. Sie müsste aber<br />

auch unabhängig davon neu gebaut werden, da sie in die<br />

Jahre gekommen und auch zu klein ist.<br />

Die neue Garage Rank besteht aus zwei voneinander getrennten<br />

Gebäuden: Einer Werkstatt für die Instandhaltung<br />

der E-Busse und einer Abstellanlage, in der die E-Busse<br />

parkiert und aufgeladen werden. Sie bietet Platz für 144 E-<br />

Busse. Die Abstellanlage könnte um ein weiteres Obergeschoss<br />

mit 32 zusätzlichen Abstellplätzen erweitert werden,<br />

falls die Flotte aufgrund von Angebotsausbauten grösser<br />

würde.<br />

22 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


PUBLIREPORTAGE<br />

An jedem Abstellplatz gibt es einen Ladepunkt, an dem<br />

die E-Busse mit einem «Pantographen», einer Art Stromabnehmer,<br />

Energie aufladen können. Ein Lademanagementsystem<br />

optimiert die Ladeleistung für jedes Fahrzeug,<br />

indem unter anderem der Ladezustand der Batterie,<br />

die vorgesehene Abfahrtszeit und der voraussichtliche<br />

Energiebedarf des E-Busses berücksichtig wird. So wird<br />

ein möglichst ressourcenschonender und wirtschaftlicher<br />

Betrieb möglich. Zuständig für die Planung und Umsetzung<br />

der Ladeinfrastruktur ist IWB (Industrielle Werke<br />

Basel). Die Kosten dafür werden von der BVB über ein<br />

mengenbasiertes Entgelt pro verbrauchter Kilowattstunde<br />

Strom abgegolten.<br />

Die Gelegenheitsladestationen vereinfachen auch die<br />

Flexibilität des Busnetzes und tragen dem Fakt Rechnung,<br />

dass die E-Busse nicht immer dieselbe Reichweite<br />

haben. So sind die Reichweiten bei tiefen Temperaturen<br />

deutlich geringer als im Sommer, weil die Heizung teilweise<br />

bis zu 50 Prozent der Energie verbraucht.<br />

Leiser und umweltfreundlicher<br />

Von all dem werden die Fahrgäste kaum etwas mitbekommen,<br />

denn am Fahrkomfort ändert sich nichts. Die E-<br />

Busse sind aber leiser, weil sie keine Motorengeräusche<br />

verursachen. Insbesondere bei tiefen Geschwindigkeiten,<br />

beim Beschleunigen und an Haltestellen machen E-Busse<br />

Visualisierung der neuen Garage<br />

Rank mit dem Werkstattgebäude<br />

(links) und der Abstellanlage<br />

(rechts). Letztere bietet Platz für 144<br />

E-Busse und könnte um ein weiteres<br />

Geschoss erweitert werden.<br />

Es braucht zwei Provisorien<br />

Die Bauarbeiten an der neuen Garage Rank beginnen voraussichtlich<br />

2023 und dauern bis 2027. Die Instandhaltung<br />

der Busse wird dabei auch während der Bauarbeiten<br />

auf dem Areal Rank stattfinden, weil etappiert gebaut<br />

wird. Hingegen können die Busse während der Bauphase<br />

nicht auf dem Areal Rank abgestellt werden. Deshalb werden<br />

sie vorübergehend in Provisorien in der Messehalle 3<br />

und auf dem ehemaligen BASF-Areal im Klybeck parkiert.<br />

In der Messehalle 3 werden ausschliesslich E-Busse<br />

abgestellt. Im Provisorium Klybeck werden E-Busse und<br />

die noch verbleibenden Dieselbusse abgestellt. Entsprechend<br />

muss auch in beiden Provisorien die notwendige<br />

Ladeinfrastruktur aufgebaut werden.<br />

Neben der Garage Rank und den Provisorien werden<br />

auch voraussichtlich fünf Endhaltestellen mit Ladestationen<br />

ausgestattet. An diesen Gelegenheitsladestationen<br />

können die E-Busse während des Endaufenthalts in kurzer<br />

Zeit Energie nachladen. Denn für einige längere Umläufe<br />

von Gelenkbuslinien und auch der Linie 50 mit den<br />

E-Doppelgelenkbussen reichen die aktuellen Batteriereichweiten<br />

noch nicht aus.<br />

kaum Lärm. Davon profitieren nicht nur die Fahrgäste,<br />

sondern die gesamte Basler Bevölkerung. Ein weiterer<br />

Vorteil von E-Bussen ist, dass sie keine Abgase und<br />

Russpartikel ausstossen.<br />

Zudem verursachen sie – inklusive der Herstellung der<br />

Batterien – über den gesamten Lebenszyklus gesehen<br />

deutlich weniger CO2 als die bestehenden Busse, weil sie<br />

im Fahrbetrieb kein CO2 ausstossen und mit 100 Prozent<br />

erneuerbarer Energie gefahren werden. Insgesamt sind<br />

sie also deutlich umweltfreundlicher als die heutigen<br />

Busse.<br />

Bis die Region Basel davon vollständig profitiert, werden<br />

noch gut sechs Jahre vergehen. Und gut acht Jahre, nachdem<br />

der «Stromnibus» zum ersten Mal seine Runden am<br />

Rheinknie gedreht hat, wird Basel die erste grosse<br />

Schweizer Stadt sein, die ein ÖV-System hat, das zu 100<br />

Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben wird.<br />

Weitere Informationen zum Bussystem 2027<br />

unter bvb.ch/bussystem2027<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 23


INTERVIEW<br />

Projekt Wolf: «Die Weitsicht über<br />

das Gleisfeld ist grandios»<br />

Welches ist die Aufgabe der Abteilung Städtebau beim<br />

Areal Wolf?<br />

Das Gelände gehört der SBB, und bis jetzt gab es dort<br />

mehrheitlich Geleise, Lagerhallen und Gebäude für die<br />

Logistik. Durch die Verlagerung des internationalen Güterverkehrs<br />

in den Containerterminal ‹Gateway Basel Nord›<br />

und einer effizienten Flächennutzung ergibt sich die Möglichkeit,<br />

einen Teil des ehemaligen Güterbahnhofs Wolf an -<br />

ders zu nutzen. Damit jedoch eine solche Umnutzung überhaupt<br />

durchgeführt werden kann, benötigt es eine so genannte<br />

‹Städtebauliche Planung› und anschliessend eine<br />

Zonenänderung und einen Bebauungsplan. Hier kommt die<br />

Abteilung Städtebau ins Spiel. Ihre Aufgabe ist es festzulegen,<br />

welche Bedürfnisse seitens des Kantons und der SBB<br />

vorhanden sind, wie beispielsweise Wohnraum und Gewerbeflächen.<br />

Sie befasst sich mit Fragen, wie das Gebiet verkehrstechnisch<br />

angebunden werden kann und vieles mehr.<br />

Jürg Degen, Leiter Städtebau<br />

Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt<br />

Herr Degen, Sie sind Leiter der Abteilung Städtebau;<br />

heisst das, Sie bauen Städte?<br />

Nein, die Abteilung Städtebau baut nicht selbst. Wir sind<br />

zuständig für die Stadtplanung von bereits bebautem sowie<br />

von noch nicht bebautem Raum. Ein wichtiger Aspekt ist,<br />

die Stadt als Ganzes zu betrachten, wobei das Thema Architektur<br />

hier eine wichtige Rolle spielt.<br />

Könnte man sagen, dass Sie beispielsweise vor 150<br />

Jahren das Gundeldinger Quartier geplant hätten?<br />

Jein. Die Planung dieses Quartiers wurde zwar durch die<br />

Stadt vorgenommen, das Bild der Strassenzüge entstand<br />

jedoch erst mit der Umsetzung der Gebäude. Damals plante<br />

die Stadt keine Häuser im Detail. Sie sorgte eher für eine<br />

Gesamtplanung – dass das Terrain erschlossen wurde und<br />

die Infrastruktur bereit stand. Die Stadt legte fest, wo welche<br />

Strassen liegen sollten, doch die Häuser selbst wurden<br />

durch Unternehmer gebaut. In der heutigen Planung wie<br />

beispielsweise beim Areal Wolf bedeutet Städtebau, dass<br />

man einen Gesamtentwurf vorsieht, der auch alle Gebäude<br />

umfasst, wie deren Position, die Lücken zwischen den Gebäuden,<br />

die Freiräume, die Nutzung und vieles mehr. Es<br />

handelt sich zwar noch um kein Bauprojekt, aber es ist eine<br />

Planung, die mehr als nur die reine Fläche betrifft.<br />

In Basel gibt es mehrere Areale, die der Kanton noch<br />

nutzen kann. Was unterscheidet nun das Areal Wolf<br />

von anderen Arealen wie beispielsweise dem Klybeck,<br />

dem Rosental oder dem Westfeld?<br />

Jedes Areal ist natürlich anders. Bei der Stadtplanung geht<br />

es eben genau darum, auf die Besonderheiten dieser Areale<br />

einzugehen. Wie kann man ein Areal entwickeln, welches<br />

ist der wertvolle Bestand, welches sind die Bedürfnisse,<br />

wie ist dessen Bedeutung für die gesamte Stadt. Im<br />

Westfeld wurde die Chance genutzt, dass das Felix Platter-Spital<br />

einen Neubau benötigte; hier stand die Nutzung<br />

als Wohnfläche im Vordergrund. Der Vorteil war, dass es<br />

sich um eine grosse Fläche ohne bestehende oder vorgegebene<br />

Strassen handelte. Bei den ehemaligen Industriearealen<br />

sind weniger Rahmenbedingungen gegeben, was<br />

die Herausforderung anspruchsvoller macht.<br />

Was ist nun für das Areal Wolf geplant?<br />

Das Wolf Quartier soll ein ein neuer Stadtteil werden.<br />

Dies bedeutet nicht nur Wohnraum, sondern Platz für<br />

Menschen, die dort wohnen, aber auch dort arbeiten.<br />

Für diese Menschen braucht es auch Schulen, eine Anbindung<br />

an den Öffentlichen Verkehr und anderes?<br />

Natürlich; wir klären zuerst möglichst alle Bedürfnisse ab,<br />

bevor wir mit dem Planen beginnen. Sind diese Anforderungen<br />

geklärt, geht es darum, verschiedene Möglichkeiten<br />

zu diskutieren. Es werden Fachleute hinzugezogen,<br />

welche die einzelnen Bereiche abdecken: Architekten,<br />

Städteplaner, Landschaftsarchitekten, Verkehrsplaner, tech -<br />

nische Fachpersonen und die Denkmalpflege. Sie versuchen<br />

gemeinsam, möglichst unterschiedliche Lösungsansätze<br />

zu finden. Diese werden dann verglichen: Welche<br />

Lösung hat welche Vorteile, welches sind die Nachteile?<br />

Welche Richtung möchte man weiterverfolgen? Diese Besprechungen<br />

finden einerseits unter Fachleuten statt; im<br />

Fall des Areal Wolfs waren aber auch Interessensvertreter<br />

dabei wie etwa Quartiervereine und Verbände, die mit ih-<br />

24 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


INTERVIEW<br />

rem Wissen und ihren Ansprüchen ebenfalls zur Lösung<br />

beitragen konnten.<br />

Wann entscheidet sich, dass man auf dem Areal nicht<br />

einfach ein riesiges Hallenbad hinstellt?<br />

Dies geschieht schon vor der Auslösung einer städtebaulichen<br />

Studie. Es gibt die übergeordneten Vorgaben wie<br />

den Richtplan, in dem Arbeiten, Woh nen, Verkehr, Nutzungen<br />

im öffentlichen Interesse etc. festgelegt sind. Diese<br />

Anforderungen werden dann je nach Areal unterschiedlich<br />

umgesetzt. Beim Areal Wolf bleibt ein Teil des<br />

Güterumschlags bestehen, auch wenn er reduziert wird.<br />

Es geht darum, ein Quartier zu planen, das zwar in sich<br />

selbst funktioniert, aber auch mehr leistet, als nur Wohnfläche<br />

zu bieten. Bestehende und zukünftige Arbeitsplätze<br />

sind natürlich auch zu berücksichtigen.<br />

Das Wolf Quartier soll ein<br />

neuer Stadtteil werden.<br />

Dies bedeutet nicht nur<br />

Wohnraum, sondern Platz<br />

für Menschen, die dort wohnen,<br />

aber auch arbeiten.<br />

Wie passt hier das ‹Smart City Lab Basel› dazu? Handelt<br />

es sich um eine Art Zwischennutzung?<br />

Das Areal befindet sich zur Zeit in einer Art Zwischenphase.<br />

Die Logistikflächen gehen zurück, neue Wohnhäuser<br />

können noch nicht gebaut werden. Deshalb hat man die<br />

Nutzung der frei werdenden Gebäude für dieses ‹Lab› als<br />

Zwischennutzung vorgesehen. Wie weit und in welchem<br />

Rahmen diese Idee auch fortgesetzt werden kann, wenn<br />

das gesamte Wolf-Projekt umgesetzt ist, kann ich zum jetzigen<br />

Zeitpunkt nicht sagen. Vielleicht wird das ‹Lab› als<br />

Konzentration von innovativen Unternehmen auch in Zukunft<br />

weiterbestehen.<br />

2019 erschien der Schlussbericht ‹Städtebaulicher Studienauftrag<br />

und Richtprojekt <strong>Wolf›</strong>. Was bedeutet dies?<br />

Dieser Schlussbericht ist sozusagen das Endresultat der<br />

bereits oben erwähnten Diskussion der Fachleute und Interessensvertreter.<br />

Er zeigt, welche Lösungen die am Verfahren<br />

beteiligten Personen vorsehen, um möglichst alle<br />

Anforderungen erfüllen zu können. Dazu gehören die generelle<br />

Bebauung, aber auch Verkehrskonzepte, die Anzahl<br />

Parkplätze, Ersatzflächen für geschützte Pflanzen<br />

und Tiere, das Erhalten von gewissen identitätsstiftenden<br />

Gebäuden und vieles mehr. Die Lösungen sollen zeigen,<br />

wie die Wohnqualität sein wird. Sie sollen sozusagen ein<br />

Stimmungsbild, also die allgemeine Ausrichtung der Architektur<br />

zeigen. Damit die Projekte im grossen Kreis unter<br />

Fachleuten und mit Laien diskutiert werden können,<br />

braucht es nicht nur Text, sondern Illustrationen, Grafiken<br />

und Modelle. So können die Rechtsgrundlagen für die<br />

Umnutzung des Areals geschaffen werden; diese legt die<br />

Verwaltung dem Regierungsrat und anschliessend dem<br />

Grossen Rat vor. Erst wenn diese Planung akzeptiert und<br />

rechtskräftig geworden ist, kann das Projekt fortgesetzt<br />

und können Architekturwettbewerbe lanciert werden.<br />

Warum wurde das Projekt von Christ&Gantenbein/<br />

EM2N ausgewählt, um weiterverfolgt zu werden?<br />

Überzeugt hat das Projekt in erster Linie durch die Aufteilung<br />

in einen grossen Innenraum, eine Art riesigem Hof,<br />

und der Aussenbebauung. Innen ist der Raum, in dem man<br />

leben kann, in welchem es grün und ruhig ist; aussen ist<br />

die Weite, die für das zukünftige Wolf Quartier charakteristisch<br />

sein wird. Auch die Integration der zu erhaltenden<br />

Gebäude ist sehr geschickt gelöst.<br />

Wie wird die Anbindung des neuen Areal Wolf sein?<br />

Der neue Stadtteil ist mit den Tramlinien 14 und 15 sowie<br />

der Buslinie 42 gut erschlossen. Insgesamt gibt es drei<br />

Haltestellen, die genutzt werden können. Zudem soll die<br />

Verbindung zum Gundeli wie früher durch eine Passerelle<br />

geschaffen werden. Aber auch mit dem Velo ist das<br />

Areal, das sich mitten in der Stadt befindet, sehr gut erreichbar.<br />

Warum soll jemand in eine Wohnung auf dem Areal<br />

Wolf ziehen?<br />

In Basel existiert ein grosses Bedürfnis nach Wohnraum;<br />

neu angebotene Wohnungen sind sehr begehrt. Wir stellen<br />

fest, dass viele Baslerinnen und Basler in diese Wohnungen<br />

ziehen und nicht nur Zuzüger oder Expats, was sich<br />

auch bei der Erlenmatt gezeigt hat. Es gibt offenbar viele<br />

Einwohnerinnen und Einwohner, die ein neues Wohnumfeld<br />

suchen. Der Wolf bietet urbanes, grosszügiges Wohnen<br />

– die Weitsicht über das Gleisfeld ist grandios. Zudem<br />

sind in den Gebäuden entlang der St. Jakobs-Strasse im<br />

Erdgeschoss Räume für Dienstleistungen, Verkauf, Kleingewerbe,<br />

etc. geplant.<br />

Wer wird die Überbauung vornehmen, die Stadt?<br />

Nein, die Stadt hat mit dem Bau nichts zu tun. Wir sind der<br />

Partner für die Planung und für das Schaffen der Voraussetzungen,<br />

damit dort etwas verändert, etwas gebaut werden<br />

kann. Die SBB wird entscheiden, wieviel sie selbst investieren<br />

und wieviel sie abgeben wird. Geplant ist, dass<br />

ein Drittel der Wohnungen sich im Rahmen der Mietpreise<br />

von Wohngenossenschaften bewegt.<br />

Wann wird es auf dem Areal Wolf konkret losgehen?<br />

Der Baubeginn ist für 2025 geplant; 2027 sollten die ersten<br />

Flächen bezugsbereit sein.<br />

BwieBasel 05/2020 25


PLANUNG<br />

Areal Wolf:<br />

das Richtprojekt<br />

Das 2019 vorgestellte Richtprojekt für das Areal<br />

sieht Wohn-, Logistik-, Gewerbe- und Büroflächen<br />

vor. Dabei sollen die rund 550 Wohnungen im<br />

westlichen Teil eines Hofs entstehen; die Gewerbeund<br />

Büronutzungen im östlichen Teil, der an das<br />

bestehende UAG-Gebäude angrenzt.<br />

1<br />

26 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


PLANUNG<br />

2<br />

1: Übersicht Areal Wolf zwischen<br />

Gundeldingen und Gellert.<br />

2: Modell des Richtprojekts im<br />

Stadtmodell des Kantons Basel-<br />

Stadt. Am linken unteren Bildrand<br />

der Wolfgottesacker; daneben die<br />

geplante Passerelle, welche die neue<br />

Überbauung mit dem Gundeldinger<br />

Quartier verbinden soll.<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 27


PLANUNG<br />

Situationsplan des Richtprojekts<br />

Richtprojekt Areal Wolf<br />

Das Projekt von Christ & Gantenbein, Maurus Schifferli,<br />

Rudolf Keller & Partner, welches als Basis für die weitere<br />

Planung dient, wird im Schlussbericht wie folgt beschrieben:<br />

Städtebaulich zeigt das Projekt einen gleichmässig länglich<br />

umbauten Park mit rhythmisierter Höhen- und Tiefenentwicklung<br />

einzelner Bauten. Tiefere Bauten in der Mitte<br />

des Areals werden durch zunehmend höhere Gebäude<br />

zu den beiden Rändern hin ergänzt und geben der Hofraumfigur<br />

über die gesamte Länge des Areals eine Höhenstruktur.<br />

Zusätzlich sind einzelne Bauten entlang der<br />

Längsseite beidseitig tiefenversetzt und strukturieren damit<br />

die äusseren und inneren Gebäudeseiten. Das bestehende<br />

UAG-Gebäude wird miteingebunden. Die Etappierung<br />

ist prinzipiell von West nach Ost vorgesehen. Die<br />

Ringbebauung ist jedoch in der Lage, auf veränderte Bedürfnisse<br />

seitens Bauherrschaft und Markt einzugehen.<br />

Durch diese städtebauliche Setzung ergibt sich ein grosser,<br />

länglicher, nach aussen abgeschlossener Innenhof mit<br />

punktuellen Durchgängen nach Norden, Westen und Osten.<br />

Der Innenhof bietet Platz für vielfältige Begegnungsorte<br />

im Quartier und dient Bewohnern und Besuchern von ausserhalb<br />

gleichermassen als Treffpunkt. Für den Innenhof<br />

wird ein durchgehender Plattenbelag mit unterschiedlich<br />

weit geöffneten ‹Fugen› dargestellt. Entlang der Gebäude<br />

werden dichte Fugen (Fahrbahnen) und im Innern des<br />

Hofs offene Fugen (grüne Felder) mit Platz für Pflanzen<br />

und Bäume vorgeschlagen.<br />

Einzelne Elemente der ursprünglichen Bahnnutzung (z.B.<br />

der ehemalige Portal-Kran) werden in den Freiraum integriert.<br />

Die unterschiedlichen Nutzungen werden über die gesamte<br />

Hofraumfigur verteilt. Schwerpunkte liegen wie gefordert<br />

beim Wohnen und bei Flächen für Büro und Dienstleistungen<br />

beziehungsweise Gewerbe und Produktion. Im Erdgeschoss<br />

sind hauptsächlich Flächen für öffentliche Nutzungen,<br />

Gastronomie, Gewerbe und Produktion sowie Büro<br />

und Dienstleistungen angeordnet. Im ersten Obergeschoss<br />

sind südseitig vor allem Flächen für Gewerbe und Produktion<br />

sowie öffentliche Nutzungen bestimmt, nordseitig<br />

Wohnnutzungen. Ab dem ersten bis zum achten Obergeschoss<br />

sind schwerpunktmässig Wohnnutzungen vorgesehen<br />

ergänzt mit Gewerbe und Büro-nutzungen. Die Nutzung<br />

City-Logistik ist im bestehenden UAG-Gebäude untergebracht.<br />

Die Erschliessung des Areals für den Motorisierten Individualverkehr<br />

geschieht ab der St. Jakobs-Strasse; er wird<br />

über fünf mögliche Zufahrten direkt in Tiefgaragen oder<br />

auf das oberirdische Parkfeld auf dem UAG-Gebäude gelenkt.<br />

Im Innenhof selbst sind Anlieferungen erlaubt. Die<br />

Erschliessung für den schweren Nutzverkehr ist räumlich<br />

und funktional von der übrigen Erschliessung getrennt.<br />

Der Fuss- und Veloverkehr wird quer durch die Ringbebauung<br />

geführt. Zu diesem Zweck soll im Westen eine<br />

neue Brücke über die Bahngleise als Verbindung zum Hexenweglein<br />

erstellt werden.<br />

Im Osten ist eine neue Über- oder Unterführung der<br />

Bahngleise mit Anschluss an das bestehende Velonetz zu<br />

prüfen. Hinsichtlich ÖV geht der Vorschlag vom Bau einer<br />

neuen S-Bahn-Station Wolf in der Mitte des Areals<br />

aus. Entlang der St. Jakobs-Strasse wird eine neue Buslinie<br />

mit Halt im zentralen Mobilitätshub vorgeschlagen.<br />

Die Tramlinie 14 wird weiter genutzt.<br />

Für den Umgang mit der herausfordernden Lärmsituation<br />

werden verschiedene Wohnungstypologien für die<br />

strassen- und gleisseitig exponierten Wohnungen entwikkelt.<br />

Empfindliche Nutzungen werden möglichst nicht an<br />

exponierter Stelle angeordnet und Spielräume für bauliche<br />

Massnahmen freigelassen.<br />

28 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


PLANUNG<br />

Geplanter Wohnhof<br />

Geplanter Gewerbehof<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 29


PLANUNG<br />

Bewusstsein für Geschichte und Umwelt<br />

Eine der Anforderungen bestand darin, das denkmalgeschützte<br />

Dienstgebäude des ehemaligen Rangierbahnhofs<br />

sowie historische Lagerhallen und weitere Elemente zu erhalten.<br />

Diese werden im Projekt in die gesamte Überbauung<br />

integriert; aus Sicht des Denkmalschutzes ist ein sehr<br />

sorgfältiger Umgang mit den relevanten Themen wie Berücksichtigung<br />

der Achse, paralleles Bauen an die Bahn erkennbar.<br />

Auch die Massstäblichkeit der Neubauten ist gut<br />

gewählt: sie wirken im Vergleich zu den historischen Gebäuden<br />

angemessen und ‹erdrücken› diese nicht.<br />

Im ganzen Hof ist ein Plattenbelag mit unterschiedlich<br />

grossen Fugen vorgesehen, die für eine durchgängige Begrünung<br />

sorgen. In freien Flächen können sich Wildpflanzen<br />

beliebig ansiedeln; aktuell beheimatet das Areal<br />

Wolf rund 400 Pflanzen- und Tierarten (davon 89 Arten,<br />

die sich auf der Roten Liste befinden). Diese werden dort<br />

eine neue Heimat finden. Weitere freie Flächen werden<br />

mit Mutterboden aus umliegenden Bahnstandorten gefüllt,<br />

der mit Samen und Sprossen angereichert ist . Daraus<br />

entwickeln sich unterschiedlich hohe Hecken, welche<br />

Spiel- und Aufenthaltsbereiche umschliessen. Der Verzicht<br />

auf eine durchgehende Unterkellerung ermöglicht<br />

die Pflanzung von tiefwurzelnden Bäumen, was atmosphärisch<br />

und stadtklimatisch grosse Vorteile bringt.<br />

6<br />

7<br />

8<br />

6: Ein Portalkran und zwei Gleisstränge könnten ebenfalls<br />

erhalten bleiben; Bahnwagen könnten temporär als<br />

Spielwagen, Bar oder ähnliches genutzt werden.<br />

7: Beispiel eines Plattenbelags mit unterschiedlich grossen<br />

Fugen, im ganzen Hof vorgesehen.<br />

8: Die neue Verkehrssituation auf dem Areal Wolf<br />

30 BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021›


FACTS & FIGURES<br />

Kennzahlen zum Areal Wolf<br />

Gesamtfläche<br />

160000 m 2 ; dient heute praktisch ausschliesslich dem Güterumschlag.<br />

Rund 100000 m 2 sollen gemäss dem Richtprojekt für eine neue Nutzung<br />

verwendet werden; 62000 m 2 stehen im Osten weiterhin für Gewerbe und<br />

Logistik zur Verfügung.<br />

Das Projekt Areal Wolf sieht vor:<br />

73 000 m 2 Wohnfläche, 36000 m 2 Büro- und Dienstleistungen<br />

62 000 m 2 Gewerbe- und Logistik, 11000 m 2 für öffentliche Einrichtungen,<br />

Verkauf und Gastronomie. Rund 550 Wohnungen befinden sich im westlichen<br />

Teil des Hofes. Die vielseitigen Gewerbe- und Büronutzungen befinden<br />

sich im östlichen Teil, der an das bestehende UAG-Gebäude angrenzt.<br />

Dieses bleibt als Umschlagsplatz für die Logistik bestehen. Ebenso wird der<br />

Freiverlad auf dem Areal weiterhin seinen Platz haben.<br />

Städtebaulicher Studienauftrag und Richtprojekt<br />

Im Schlussbericht vom 20. Februar 2019 werden die Zielsetzungen, Rahmen<br />

und Ablauf des Verfahrens, die vier Vorschläge und das ausgewählte Richtprojekt<br />

vorgestellt (www.wolf-basel.ch → richtprojekt).<br />

Smart City Lab Basel<br />

Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Verwaltung, die sich im Smart<br />

City Lab engagieren (Stand Juli 2021)<br />

Pilotprojekte Gebäude<br />

• afca: HoloLens (Mixed Reality<br />

Arealvisualisierung)<br />

• ABB: Predictive maintenance<br />

• AstraLED, Halio, Regent:<br />

Gebäudeautomation<br />

• Belimo, Hoval, Leicom: Integration<br />

von Gebäudeautomation 2<br />

• Bouygues: Gewerkeübergreifende<br />

Modulbausweise 1<br />

• Elektron: Smart waste management<br />

• eSMART: Smart Co-Working 2<br />

• In situ und Zirkular GmbH:<br />

Zirkuläres Bauen 2<br />

• FHNW Retro Nova: Photovoltaik<br />

bei denkmalgeschützten Gebäuden 1<br />

• Kiubx: Tiny Houses 2<br />

• iart: Medienfassaden<br />

Pilotprojekte Mobilität<br />

• Circ: E-Trottis<br />

und gläserne Werkstatt 1<br />

• Enuu: Light electric vehicles<br />

• Mobility: Car sharing<br />

• Pick-e-bike: Bike sharing<br />

• Reego: Optimale Nutzung<br />

Elektroautos<br />

• Swiss Traffic:<br />

Smarte Verkehrszählung<br />

• Urb-x: Smarte Veloinfrastruktur 2<br />

• Velopa: Zweiradparkierung Bikeep<br />

Pilotprojekte Citylogistik<br />

• 89grad, SBB:<br />

Smarte Schliessfachanlage<br />

• Cargo Sous Terrain:<br />

City Logistik Hub 2<br />

• DPD: Citylogistik<br />

mit elektrischen Fahrzeugen 2<br />

• Huber AG: Schlaue Box<br />

• IBION: Multistation mit<br />

Ladefunktion/Lagerungsboxen 1<br />

• KurierZentrale: Citylogistik mit<br />

stadtverträglichen Fahrzeugen<br />

• Radschaft: Entsorgung Bioabfälle<br />

• Rikscha Taxi: Citylogistik mit<br />

stadtverträglichen Fahrzeugen<br />

• Sovereign: Citylogistik<br />

Strategische Partner<br />

• amag<br />

• Basler Kantonalbank<br />

• Basler Verkehrsbetriebe<br />

• Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

• Gewerbeverband Basel-Stadt<br />

• Handelskammer beider Basel<br />

• Notime 1<br />

• Smart Regio Basel<br />

• SmartCity Alliance<br />

• Siemens Mobility AG<br />

• Rapp Trans AG<br />

• Universität Basel<br />

Zwischen-/Pioniernutzungen<br />

• Kooperation Escape Room: IWB,<br />

Sauter BC, Selmoni, Baumann<br />

Zimmerei, Trivadis, Regent,<br />

Planwelt, Kompotoi, IWF, Schild,<br />

Text- und Bildnachweis<br />

Textquellen<br />

Christian Röther: Der beste Feind des Menschen,<br />

Deutschlandfunk, 16.08.2017<br />

Jürgen Mischke, Inga Siegfried: Die Ortsnamen<br />

von Basel, Namenbuch Basel-Stadt 2, Christoph<br />

Merian Verlag, 2016<br />

Wolfsbrunnen: Zeitungsnotiz von 1914 / Basler<br />

Woche, 05.09.1941<br />

Website Rapp Gruppe; Rückbau Frigosuisse-<br />

Kühlhaus, abgerufen am 26.06.2021<br />

Abbildungen und Autoren<br />

5: o: Ulrich Molitor: ‹De laniis et phitonicis<br />

mulieribus›, Strassburg, 1489<br />

M: Ulrich Boner: Der Edelstein, Öffentliche<br />

Bibliothek der Universität Basel, Handschrift<br />

A N III 17, um 1420<br />

u: Gustave Doré aus: Les Contes de Perrault,<br />

Paris 1862<br />

6: H. A. Guerber: Myths of the Norsemen;<br />

From the Eddas and Sagas, London, 1909<br />

7: BILD 7,7 (Foto Alfred Kugler),<br />

Staatsarchiv Basel-Stadt<br />

8: o: Inv. 1882.224 Foto Peter Portner<br />

Historisches Museum Basel<br />

9: ol: BALAIR 60008, Ml: NEG 1773<br />

Mr: NEG 7334, Staatsarchiv Basel-Stadt<br />

or: ETH Bibliothek, Zürich,<br />

Foto Walter Mittelholzer, 1931–1937<br />

10: ol: NEG 6657, Staatsarchiv Basel-Stadt<br />

17: zVg IWB, Oliver Ferilli<br />

21: Markus Senn, Stein am Rhein<br />

22/23: BVB<br />

24: Adriano A. Biondo, Basel<br />

27: Kai Pitschmann, Basel<br />

28: Christ & Gantenbein<br />

29: Ponnie Images<br />

30; o: Bau- und Verkehrsdepartement BS<br />

M: Lola Domenèch, Barcelona<br />

u: EBP Schweiz AG<br />

Alle übrigen Fotos, Bilder und Illustrationen:<br />

Christian Lienhard<br />

Alle übrigen Texte: Christiane Widmer<br />

Hon Design,<br />

Ecofort: Escape Room zum Thema<br />

Energie 2<br />

• Hochbeet Basel:<br />

Hochbeet Service und Vertrieb 2<br />

• Natürlich Unverpackt: Laden<br />

Weitere Pilotprojekte<br />

• Cleantech Energy Systems:<br />

PV Solar Tracker 2<br />

• Growcer: Vertical Farming<br />

• IWB: Echtzeit Energiemonitoring<br />

und-visualisierung<br />

• Meteoblue: Stadtklimamessung<br />

• Nomoko: Digitale Zwillinge<br />

• Ökozentrum, SBB: Powerpack<br />

• Revendo: Upcycling von elektronischen<br />

Geräten und Batterien 1<br />

• State of Place: Big Data & Analytics<br />

im Urban Design 1<br />

• UpVolt: Secondlife Batterien<br />

1) abgeschlossen; 2) geplant<br />

BwieBasel <strong>‹Areal</strong> Wolf / Smart City 2021› 31


Smart-City<br />

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