PAUL KALKBRENNER RALF DIETEL ... - PIGmagazin
PAUL KALKBRENNER RALF DIETEL ... - PIGmagazin
PAUL KALKBRENNER RALF DIETEL ... - PIGmagazin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„Also, von Druck kann<br />
keine Rede sein.“<br />
INTERVIEW // 29<br />
Dass Künstler aus der elektronischen Musikszene zum absoluten Superstar avancieren ist nach<br />
wie vor eher der Ausnahmefall. Das Paradebeispiel ist Paul Kalkbrenner . In der Szene schon immer<br />
ein Garant für hochwertige und individuelle Produktionen, hat er mit dem Film „Berlin Calling“<br />
in ganz Europa und auch darüber hinaus Beachtung gefunden. Der Soundtrack, allen voran der<br />
geniale Titel „Sky and Sand“ lief in den Clubs und Radiostationen rauf und runter. Als Headliner<br />
beim fünfjährigen Jubiläum des Day & Night-Festivals am 21. August in Sindelfingen spielt der<br />
Berliner jetzt seinen einzigen Gig im Raum Stuttgart. In diesem Rahmen sprach er mit uns über<br />
seine Tour, seine Pläne für die Zukunft, die Fußball-WM und über ein ganz besonderes Erlebnis<br />
in Stuttgart.<br />
INTERVIEW Michael Maier<br />
Paul, vor wenigen Minuten wurde das Vorrundenspiel<br />
Chile – Schweiz abgepfiffen.<br />
Du bist ja als großer Fußballfan bekannt<br />
und bist auch gerne mal im Fußballtrikot<br />
anzutreffen. Auch in „Berlin Calling“ sieht man dich<br />
in einem Frankreichtrikot. Bist du Sammler?<br />
Naja, mittlerweile nicht mehr so, das hat sich über die<br />
Jahre ein wenig aufgelöst. Damals, als wir den Film<br />
konzipiert haben, war ich ja noch fünf Jahre jünger.<br />
Ich habe allerdings ein schönes Deutschlandtrikot von<br />
1990, wie neu. Ich habe es sogar ein wenig umnähen<br />
lassen, weil der Schnitt einfach nicht mehr modern ist.<br />
Das ziehe ich dann natürlich an, wenn die Deutschen<br />
wieder spielen.<br />
Aber das war schon richtig ernst gemeint, diese Trikotgeschichte?<br />
Ja klar. Ich habe auch jetzt während der WM meine<br />
Tour unterbrochen, damit ich wirklich alle Spiele sehen<br />
kann. Tatsächlich habe ich mir sogar alle 32 Fahnen<br />
gekauft.<br />
Lass uns vom Fußball zu deiner Tour kommen: der<br />
Tourstopp während der WM muss für dich eine neue<br />
und sehr gegensätzliche Erfahrung sein, wenn man<br />
den Rummel um deine Person und deinen Zeitplan<br />
in den letzten zwei Jahren betrachtet. Hast du den<br />
Trouble und das viele Reisen vermisst?<br />
Nein, definitiv nicht, es war ja WM und das zelebriere<br />
ich schon sehr heftig. Wir hatten einen 60 Zoll-Fernseher,<br />
links und rechts daneben die Fahnen, das war<br />
schon eine tolle Sache. Bei jedem Spiel hingen andere<br />
Fahnen, immer von den jeweils spielenden Mannschaften.<br />
Dazu wohne ich in einem schönen Haus<br />
und da kann man auch sehr gerne mal mit mehreren<br />
Leuten richtig gut Fußball gucken.<br />
Du bist einer der wenigen Künstler in der Szene,<br />
die auch richtig große Konzerthallen füllen. Wie<br />
hat sich deine Performance gewandelt? Stehen die<br />
großen Gigs im Vordergrund oder ist es dir wichtig<br />
den Kontakt zur Basis nicht zu verlieren und auch in<br />
kleinen Läden zu spielen?<br />
Ich habe jetzt Anfang des Jahres eine große Tour durch<br />
Deutschland, Österreich und die Schweiz gemacht,<br />
unter anderem in der Westfallenhalle in Dortmund<br />
oder der Jahrhunderthalle in Frankfurt. Die verbleibende<br />
Zeit bis zur WM habe ich dann allerdings wieder<br />
in kleineren Clubs gespielt, quasi als Ausgleich.<br />
Ich war zum Beispiel in Rom, Rotterdam und Bordeaux<br />
und sogar in Kanada beim Picnic Electronique.<br />
Gerade nach dieser Riesentour im deutschsprachigen<br />
Raum war es uns wichtig auch vermehrt international<br />
zu spielen.<br />
Wird man dich bald nur noch große Konzerte spielen<br />
sehen?