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III - CCA Monatsblatt

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Ev. Kirchengemeinde Ev. Kirchengemeinde<br />

Ich denke an unsere Gemeinde und die manchmal mitleidigen<br />

oder etwas herablassenden Blicke, die ich ernte, wenn ich erzähle,<br />

dass ich Mitglied in unserer Lutherkirche bin. Aber da will ich nichts<br />

hinunterschlucken, sondern für meine Überzeugung einstehen und<br />

verteidigen. Ich bin keine arme Schluckerin. Ich kann wählen, auch mal<br />

etwas bewusst herunterschlucken oder eben nicht. Ich bin gerne in unserer<br />

Kirche, in den Gottesdiensten, die den Sonntag so besonders machen, in<br />

den Konzerten und anderen Angeboten, die mir eine Verschnaufpause von<br />

meinem Arbeitsalltag bringen.<br />

Die Schluckerin in der Erzählung von Elisabeth Wigger übrigens<br />

arbeitete sich gut ein, arbeitete hervorragend, schluckte allen Ärger,<br />

Anschuldigung und Wut der Chefs stellvertretend für 600 Angestellte<br />

herunter, konnte dadurch 123 Gehaltskürzungen, 28 Strafanträge und 14<br />

Entlassungen verhindern. Was seitens der Vorgesetzten erwartet wurde,<br />

restlose Zerknirschung, konnte die Schluckerin diesen vermitteln, solange<br />

es um die Belange, die Fehler und Verfehlungen der anderen ging. Aber der<br />

Tag kam, an dem sie über eine Kleinigkeit stolperte. Als der Chef sie selbst<br />

zitierte, beging sie den Kardinalfehler eines jeden Schluckers: Sie wehrte<br />

und verteidigte sich.<br />

Das war das Ende ihrer beruflichen Laufbahn als Schluckerin.<br />

Heidi Brandenberg,<br />

Mitglied des Gemeindekirchenrats<br />

Konfirmandenfreizeit, da wo Bolivien aufhört<br />

Am Freitag den 10. August fuhren wir los: Sieben Konfirmandinnen und<br />

Konfirmanden, Heidi Brandenberg und ich. Padre Neuenhofer lieh uns<br />

dankenswerterweise den Bus von Arco Iris. Ich wollte ja eigentlich nicht<br />

so weit fahren, suchte was in der Nähe – bis dann Claudia Kuruner das<br />

Wort Carabuco in den Raum stellte. Ja, es sei am Titicacasee, und nein,<br />

man müsse nicht übersetzen und ja, wir hätten das Haus der katholischen<br />

Gemeinde dort für uns. Gut, dachte ich, und guckte erst später auf die<br />

Karte. Carabuco – ein Nest kurz vor der peruanischen Grenze. Auf der<br />

Hinfahrt steckten wir im Stau von La Paz und dann in dem von El Alto.<br />

Als es dunkel wurde, wollte man an jeder Ecke meine Papiere sehen und<br />

die Straße wurde abenteuerlich.<br />

Aber wir kamen an. Nach einigem erfolglosen Klopfen fanden wir<br />

das einfache Haus hinter der Kirche in diesem verschlafenen Nest. Die<br />

warmen Essen nahmen wir in dem Restaurant ein, für Frühstück und<br />

Abendbrot hatten wir alles dabei. Die sieben Konfirmanden maulten nicht,<br />

schliefen früh, entdeckten dann am Morgen zwei Lamas in unserem Garten<br />

und entwickelten mit Tisch, Flasche und Flummi ein neues Spiel. Bei der<br />

Besichtigung der alten und sehenswerten Kirche mit dem netten Padre<br />

fragten sie sich und ihn, ob es wirklich den unterirdischen Gang vom Altar<br />

auf die Isla del Sol gäbe.<br />

Gruppenbild ohne Pastor<br />

Die Freizeit hieß zwar “Freizeit”, bestand aber vor allem aus Arbeit.<br />

Es ging um „Wasser“, das Thema des Vorstellungsgottesdienstes: ein Quiz<br />

zum Wasser, Wasserprobleme heute, und Wasser in der Bibel. Am See<br />

gab es mit Wasserball und beim Bau von Wasserburgen noch ganz andere<br />

Erfahrungen mit diesem Element. Am Sonntag dann ging es um Wein und<br />

Brot. In der kleinen Kapelle des Hauses feierten wir Abendmahl.<br />

Auf der Rückfahrt dachte ich, “Schade ist, dass der Unterricht mit<br />

diesen sieben ganz unterschiedlichen, interessierten und liebenswerten<br />

Jugendlichen schon bald zu Ende geht”. Siebenmal hatten wir uns zuvor an<br />

Samstagvormittagen getroffen: in der Pfarrwohnung, und zu besonderen<br />

Themen auf dem Friedhof (Tod und danach), in der Kirche (Taufe und Haus<br />

Gottes) und bei der Soforthilfe (Diakonie). Nun blieben nur noch Proben<br />

„Kunst in La Paz“ 76<br />

<strong>Monatsblatt</strong> 3/2012 <strong>Monatsblatt</strong> 3/2012<br />

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„Kunst in La Paz“

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