III - CCA Monatsblatt
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Titel Titel<br />
Julio Cordero Benavides wusste seinerzeit relativ wenig über das<br />
Archiv seines Großvaters und Vaters. Erst mit Schließung des Studios<br />
begann Sr. Cordero B. auf Anraten eines Freundes das Material zu sichten,<br />
auszuwerten und zu ordnen. Bis 1994 wurden u.a. 360 Bilder in der Größe<br />
50cm x 60cm für eine umfassende Ausstellung über La Paz abgezogen,<br />
die zu zwei Gelegenheiten jeweils einige Monate in La Paz ausgestellt<br />
wurden.<br />
Schon 1973, wurden zwei Buchbände gedruckt, die aber heute<br />
vergriffen sind (Rolando Arduz; La Paz: Sus rostros en el tiempo). Im<br />
Jahre 2004 erschien im amerikanischen Turner Verlag das Buch „Archivos<br />
Cordero 1900-1961“ (erhältlich bei Amazon), das überwiegend Porträts<br />
aus dieser Zeit zeigt. Grundlage dieses Buches war die Arbeit des USamerikanischen<br />
„Photographic Archive Project“ aus Houston, Texas, das<br />
seit den späten 1990er Jahren zum Ziel hat, wichtige lateinamerikanische<br />
Fotoarchive zu erhalten. Im August 2001 wurden durch das Projekt<br />
einige der großformatigen und gut erhaltenen Glasnegative gescannt<br />
und katalogisiert. In Zusammenarbeit mit „Fotofest“, einer Plattform für<br />
„Kunst und Ideen“ in Houston wurden aus diesen Negativen im Jahre<br />
2002 Bilder von Cordero ausgewählt und ausgestellt, bislang die einzige<br />
Ausstellung außerhalb Boliviens. Nach Einschätzung von Fotofest ist<br />
das Archiv in punkto Umfang, technischer und thematischer Qualität,<br />
Erhalt und historischer Wichtigkeit eine wesentliche Sammlung innerhalb<br />
Lateinamerikas.<br />
Neben der rein archivierenden Tätigkeit befasst sich Sr. Cordero stark<br />
mit der Recherche der Motive, da die Aufnahmen seinerzeit vom Großvater<br />
größtenteils nicht betitelt worden waren. Entsprechend forscht er ausgiebig<br />
in den städtischen Bibliotheken und Archiven. Denn Sr. Cordero träumt<br />
davon, aus dem ursprünglichen Labor ein kleines Museum zu machen, in<br />
dem die herkömmlichen Methoden der Fotoentwicklung anhand der alten<br />
Geräte und Materialien nachvollziehbar werden und in dem die historischen<br />
Aufnahmen des Großvaters ausgestellt werden.<br />
Eine alte Kamera mit dem historischen Studioschild<br />
Entwickler und Fixierer<br />
„Kunst in La Paz“ 20<br />
<strong>Monatsblatt</strong> 3/2012 <strong>Monatsblatt</strong> 3/2012<br />
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„Kunst in La Paz“