III - CCA Monatsblatt
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Titel Titel<br />
Der Traum von einem Fotografie-Museum in<br />
La Paz<br />
Ein Blick in das Fotoarchiv „Julio Cordero“<br />
Die Wurzeln der Fotografie finden sich in Bolivien um das Jahr 1850, als<br />
die ersten Fotostudios in Sucre, Cochabamba und La Paz aufmachten. Das<br />
erste Geld machte man mit der Herstellung von Visitenkarten, Porträt-<br />
Aufnahmen im etwas größeren Kabinettkarten-Format und vor allem mit<br />
Postkarten, die zu dieser Zeit weltweit groß in Mode kamen.<br />
Zu den ersten Fotografen in Bolivien, die man heute noch kennt, gehören<br />
Julio Cordero (1879 – 1961), Rodolfo Torrico Zamudio (1890 – 1955),<br />
der Österreicher Arthur Posnansky (1873 – 1946), und Luis Gismondi,<br />
der – ursprünglich aus Italien – 1904 aus Peru, wo er in Lima und Cusco<br />
als Fotograf gearbeitet hatte, nach Bolivien kam. Die große Mehrheit der<br />
Fotografen in Bolivien, die zum Teil auch aus dem Ausland kam und nur<br />
vorübergehend hier tätig war, ist jedoch in Vergessenheit geraten und es<br />
ist schwierig, noch an das historische Fotomaterial zu kommen. Wenige<br />
Aufnahmen findet man noch in Museen in den USA oder in Europa,<br />
sehr viel Material ist aber auch einfach verloren gegangen und zerstört<br />
worden (Vgl. Daniel Buck: Pioneer Photography in Bolivia - Directory of<br />
Daguerreotypists & Photographers, 1840s-1930s, 1999)<br />
Umso wertvoller erscheinen die Fotoarchive, die heute noch in La Paz<br />
zu finden sind.<br />
Neben dem gut sortierten und archivierten Bestand des ehemaligen<br />
Gismondi-Studios (heute im Besitz der Urenkeltochter Geraldine Gismondi,<br />
bei der man nach Katalogvorlage Abzüge bestellen kann) gehört dazu auch<br />
das Fotoarchiv von Julio Cordero Benavides, der versucht das Erbe seines<br />
Vaters und Großvaters zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu<br />
machen.<br />
Steigt man hinter der Haustür des in San Pedro gelegenen Hauses die<br />
steilen Treppen hinauf, so gelangt man zu einem kleinen Hof, an dessen<br />
Längsseite sich das historische Fotoarchiv befindet. Schon seit 1938<br />
existiert dieses ehemalige Labor, das mangels Renovierungsarbeiten in<br />
einem baufälligen Zustand ist.<br />
Das alte Labor und heutige Archiv<br />
Julio Cordero Benavides, der Enkel des Fotostudiogründers Julio Cordero<br />
Castillo, erzählt uns bereitwillig die Geschichte des Familienunternehmens<br />
und greift hier und da nach einer Fotografie aus den vielen Stapeln und<br />
Haufen, die auf den Tischen um uns herum liegen.<br />
Das Archiv von innen<br />
„Kunst in La Paz“ 16<br />
<strong>Monatsblatt</strong> 3/2012 <strong>Monatsblatt</strong> 3/2012<br />
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„Kunst in La Paz“