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Ludwigsburg im Oktober 1968. Auch in der renommierten

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„<strong>Ludwigsburg</strong> <strong>im</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>1968.</strong> <strong>Auch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>renommierten</strong> Tanzschule Wieda-Vogt<br />

hat die Beat-Generation ihren E<strong>in</strong>zug gehalten“. Seit Jahren beg<strong>in</strong>nt mit diesen<br />

Worten die mittlerweile 40 Jahre andauernde Erfolgsgeschichte des 1. Tanzclubs<br />

<strong>Ludwigsburg</strong>. Im Jahre 1985 zum ersten Mal Weltmeister, sechsmal <strong>in</strong> Folge, nach<br />

jahrelanger Durststrecke dann 2007 endlich <strong>der</strong> neunte Titel, Rekordweltmeister –<br />

die Eckdaten des Erfolgs kennt fast je<strong>der</strong> TCL-Fan, doch den 1. TCL zeichnet weit<br />

mehr aus als nur die Erfolge <strong>der</strong> Standardformation und schließlich waren bis zum<br />

ersten Titelgew<strong>in</strong>n seit <strong>der</strong> Gründung bereits lange 17 Jahre vergangen. Wie konnte<br />

dieser kle<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> größten und erfolgreichsten Tanzsportvere<strong>in</strong>e<br />

weltweit heranwachsen? Was bewog e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Gruppe <strong>Ludwigsburg</strong>er Bürger <strong>in</strong><br />

Zeiten von Mart<strong>in</strong> Luther K<strong>in</strong>g, Vietnam, Rudi Dutschke, den Notstandsgesetzen,<br />

Apollo 8, den Studentenunruhen, Andreas Baa<strong>der</strong> und Gudrun Enssl<strong>in</strong> ausgerechnet<br />

e<strong>in</strong>en Tanzclub zu gründen?<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> <strong>im</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>1968.</strong> <strong>Auch</strong> In <strong>der</strong><br />

<strong>renommierten</strong> Tanzschule Wieda-Vogt bevölkern<br />

junge Männer mit Haaren bis über die<br />

Ohren und den Hemdkragen, sowie Mädchen<br />

<strong>in</strong> M<strong>in</strong>iröcken die Säle und nach jedem Kurs<br />

muss Tanzlehrer Hubert Haag die neuesten<br />

Modetänze zeigen. Rock`n`Roll und Stehblues<br />

s<strong>in</strong>d weitaus mehr gefragt als Walzer<br />

o<strong>der</strong> Fox. Anschließend ist Disco angesagt,<br />

mit den neuesten Hits <strong>der</strong> Beatles und<br />

Roll<strong>in</strong>g Stones.<br />

Doch es gibt mit Michael Eichert/ Marlene<br />

Pohl, Thomas Wirth/ Gabi Schürle und Franz<br />

Stabl/ Dorothee Nagel sogar drei junge<br />

Paare, die sich für Turniertanz <strong>in</strong>teressieren<br />

aber an ke<strong>in</strong>em Turnier teilnehmen dürfen,<br />

weil sie ke<strong>in</strong>em ordentlichen Vere<strong>in</strong> angehören.<br />

Über e<strong>in</strong>e Clubgründung wird nachgedacht<br />

und als Liselotte Wieda über Umwege<br />

erfährt, dass e<strong>in</strong> paar abtrünnige Paare<br />

planen, he<strong>im</strong>lich e<strong>in</strong>en eigenen Tanzclub zu<br />

gründen, geht es blitzschnell:


4<br />

E<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte<br />

In e<strong>in</strong>er Nacht- und Nebelaktion wird am 3.<br />

<strong>Oktober</strong> 1968 von Harald und Liselotte Wieda,<br />

Brigitte Nuhlo, Rolf und Helga Nebendahl,<br />

Wilfried Pasda und Knut Gallas <strong>der</strong> 1. TCL<br />

gegründet. E<strong>in</strong> Name, <strong>der</strong> aus dem Konkurrenzdenken<br />

geboren ist: Man möchte <strong>der</strong><br />

erste <strong>Ludwigsburg</strong>er Tanzclub se<strong>in</strong>.<br />

Das erste 1. TCL-Logo<br />

1969 Dass die E<strong>in</strong>s <strong>im</strong> Namen später auch<br />

für den Erfolg zählen könnte, konnte damals<br />

noch ke<strong>in</strong>er ahnen. Schließlich hat <strong>der</strong> 1. TCL<br />

zu <strong>der</strong> Zeit exakt nur diese 7 Gründungsmitglie<strong>der</strong>,<br />

<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> existiert nur auf dem<br />

Papier, aber die Turnierpaare dürfen nun an<br />

DTV-Tanzturnieren teilnehmen.<br />

Der Vere<strong>in</strong> wächst stetig, <strong>in</strong>nerhalb weniger<br />

Monate hat er schon über 30 Mitglie<strong>der</strong>, doch<br />

<strong>der</strong>en Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmöglichkeiten s<strong>in</strong>d nicht ideal:<br />

Gerademal an zwei Abenden pro Woche<br />

hat <strong>der</strong> 1. TCL die Möglichkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tanzschule<br />

zu tra<strong>in</strong>ieren, für die Turniertanzpaare<br />

und Breitensportgruppen ist das zu wenig.<br />

Die ersten St<strong>im</strong>men werden laut sich zu<br />

emanzipieren. Im Dezember wählen die 38<br />

Mitglie<strong>der</strong> Franz W. Dietl zum 1. Vorsitzenden,<br />

zwei Wochen später wird am 12.<br />

Dezember e<strong>in</strong>e Satzung beschlossen und <strong>im</strong><br />

Registeramt e<strong>in</strong>getragen.<br />

1970 Doch e<strong>in</strong> junger, aufstreben<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>,<br />

das merkt man schnell, braucht e<strong>in</strong>e<br />

Führungskraft. Horst Fröscher, <strong>der</strong> mit se<strong>in</strong>er<br />

Frau Traudl seit 1967 ebenfalls Tanzkurse besucht<br />

und zum 1. TCL gewechselt ist, ist<br />

bereits als aktiver Mann <strong>in</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> bekannt.<br />

Als Handballtra<strong>in</strong>er be<strong>im</strong> MTV und als<br />

FDP-Kandidat für die Geme<strong>in</strong>de Freiberg<br />

kennt man ihn als Führungskraft und Organisationstalent,<br />

also wird er gedrängt, doch die<br />

Vorstandschaft zu übernehmen. Nach e<strong>in</strong>igem<br />

Zögern übern<strong>im</strong>mt er am 5. Juni 1970<br />

das Amt des 1. Vorsitzenden.<br />

„Den Tanzsport zu pflegen und se<strong>in</strong>en ideellen<br />

Charakter zu wahren“, so steht es <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>sgründung. Und genauso „gepflegt“<br />

schneiden auch die Tanzpaare ab:<br />

Nach dem erstmaligen Start gehen die drei<br />

letzten Plätze auf Tanzturnieren regelmäßig<br />

an die <strong>Ludwigsburg</strong>er Paare. Bei <strong>in</strong>sgesamt<br />

nur vier Stunden Gruppentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g pro Monat<br />

ke<strong>in</strong> Wun<strong>der</strong>. Tra<strong>in</strong>iert werden die Paare von<br />

Werner Nuz<strong>in</strong>ger, <strong>der</strong> alle 14 Tage von<br />

Heidelberg herunter kommt. Fröscher will<br />

den sportlichen Ehrgeiz wecken.<br />

1971 Innerhalb weniger Monate verdoppelt<br />

sich die Mitglie<strong>der</strong>zahl. Die Gruppen tra<strong>in</strong>ieren<br />

regelmäßig <strong>im</strong> Ratskeller, den <strong>der</strong> 1.<br />

TCL anmietet um bessere Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmöglichkeiten<br />

zu bieten.<br />

Um den mittlerweile über 80 Mitglie<strong>der</strong>n<br />

das nötige „Vere<strong>in</strong>sgefühl“ zu geben, organisiert<br />

<strong>der</strong> Gesellschaftskreis, so hieß die Breitensportabteilung<br />

zu jener Zeit, e<strong>in</strong> Wan<strong>der</strong>wochenende.<br />

Außerdem veranstaltet <strong>der</strong> Vorstand e<strong>in</strong><br />

erstes Tanzsportturnier. Die Turnierleiter<strong>in</strong><br />

Liselotte Wieda führt durch das Turnier. Nur<br />

<strong>in</strong> den Tänzen Langsamer Walzer, Rumba und<br />

Jive messen sich die Paare, je<strong>der</strong> Tanz wird<br />

dabei e<strong>in</strong>zeln gewertet.<br />

<strong>Auch</strong> e<strong>in</strong> erster Ball auf <strong>der</strong> Burg Stettenfels<br />

nahe Heilbronn wird organisiert.<br />

Michael Eichert / Marlene Pohl


1972 Das Jahr 1972 ist <strong>in</strong> zweierlei<br />

H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong> ganz beson<strong>der</strong>es für den 1. TCL.<br />

Der Tanzclub wird endlich als ordentlicher<br />

Vere<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Deutschen Tanzsportverband<br />

aufgenommen.<br />

Noch <strong>im</strong> selben Jahr darf sich <strong>der</strong> Neul<strong>in</strong>g<br />

gleich bewähren: Der 1. TC <strong>Ludwigsburg</strong> bekommt<br />

den Auftrag zur Durchführung <strong>der</strong><br />

Jugendlandesmeisterschaft erteilt, bei dem<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen <strong>im</strong> Langsamen<br />

und Wiener Walzer, <strong>im</strong> Quickstep sowie <strong>im</strong><br />

Chacha und <strong>im</strong> Jive gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> antreten.<br />

Der Familienwan<strong>der</strong>tag wird e<strong>in</strong>geführt, als<br />

ehrgeiziges Ziel werden gleich die 15<br />

Kilometer zwischen Ma<strong>in</strong>hart und Murrhardt<br />

anvisiert.<br />

Um die Turnierpaare zu sportlichen Erfolgen<br />

zu führen, wird Harry Körner, <strong>der</strong> mit<br />

se<strong>in</strong>er Ehefrau zur deutschen Spitze <strong>im</strong> Late<strong>in</strong>tanz<br />

gehört, engagiert. Dieter Kühn und<br />

Kar<strong>in</strong> H<strong>in</strong>selmann werden durch ihn <strong>in</strong> den<br />

kommenden Jahren zum erfolgreichsten Paar<br />

des 1. TCL.<br />

1973 In New York f<strong>in</strong>det die erste offizielle<br />

Weltmeisterschaft <strong>der</strong> Formationen statt.<br />

1974 Der Vorstand erkennt, dass sich e<strong>in</strong><br />

Vere<strong>in</strong> zwar über den Breitensport tragen<br />

kann, dadurch alle<strong>in</strong> aber die sportliche Zukunft<br />

nicht gesichert ist. Es gilt, die Jugend<br />

für den Tanzsport zu begeistern und an den<br />

Vere<strong>in</strong> zu b<strong>in</strong>den, also wird die Jugendabteilung<br />

gegründet und Thomas Wirth als<br />

Jugendwart ernannt.<br />

1975 Der Tanzsportclub hat enormen<br />

Platzbedarf. E<strong>in</strong>e Trennung von <strong>der</strong> Tanzschule<br />

Wieda-Vogt sche<strong>in</strong>t unabd<strong>in</strong>glich.<br />

Diese wird allerd<strong>in</strong>gs erst möglich, als Traudl<br />

Fröscher das „Gymnastikstudio Ost“ aufbaut.<br />

Dem 1. TC <strong>Ludwigsburg</strong> vermietet sie für<br />

zwei Jahre lang die Räumlichkeiten kostenlos.<br />

Erst so wird freies Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für die Paare<br />

<strong>im</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Rahmen möglich.<br />

Dem Starpaar Dieter Kühn und Kar<strong>in</strong><br />

H<strong>in</strong>selmann glückt bereits nach 2 Jahren<br />

unter Harry Körners Betreuung <strong>der</strong> Aufstieg<br />

<strong>in</strong> die S-Klasse Late<strong>in</strong>. Doch Kar<strong>in</strong>s<br />

1. Tanzclub <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Dieter Kühn / Kar<strong>in</strong> H<strong>in</strong>selmann<br />

Interessen gehen über Standard und Late<strong>in</strong><br />

h<strong>in</strong>aus, sie gründet die erste Jazz and<br />

Mo<strong>der</strong>n Dance-Gruppe, die offiziell allerd<strong>in</strong>gs<br />

dem „Gymnastikstudio Ost“ angehört<br />

Derweil versucht <strong>der</strong> Vorstand über Horst<br />

Fröschers guten Kontakte zum MTV durch<br />

e<strong>in</strong>e Kooperation die Aufnahme <strong>in</strong> den<br />

Stadtverband für Leibesübungen zu<br />

ermöglichen. Mit Erfolg.<br />

1976 Zu Beg<strong>in</strong>n des Jahres wird <strong>der</strong> erste<br />

Frühl<strong>in</strong>gsball mit E<strong>in</strong>ladungsturnier „Um den<br />

Ehrenpreis des Blühenden Barocks“ ausgerichtet.<br />

Hauptpreis ist e<strong>in</strong>e Schale aus <strong>der</strong><br />

berühmten <strong>Ludwigsburg</strong>er Porzellanmanufaktur,<br />

die nach e<strong>in</strong>em Entwurf aus dem 18.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t extra für den 1. TCL angefertigt<br />

wird. Der Ball wird zu e<strong>in</strong>er jährlichen, sehr<br />

erfolgreichen Institution.<br />

Doch um die sportlichen Leistungen <strong>der</strong><br />

Paare weiter zu för<strong>der</strong>n, bedarf es neuer<br />

Der Ehrenpreis des Blühenden Barocks<br />

5


Carmen Tölle<br />

Tra<strong>in</strong>er. Auf <strong>der</strong> Suche danach wird dem 1.<br />

TCL die Freiburger Tänzer<strong>in</strong> Carmen Tölle<br />

vom mehrfachen Weltmeister Rudolf Trautz<br />

empfohlen. Tölle tra<strong>in</strong>iert hauptsächlich den<br />

Late<strong>in</strong>-Sektor und beschleunigt den Erfolg.<br />

Die Paare steigen <strong>in</strong>nerhalb kurzer Zeit <strong>in</strong> die<br />

S-Klasse auf. Am Ende des Jahres hat <strong>der</strong> 1.<br />

TCL zehn S-Klassenpaare, weswegen darüber<br />

nachgedacht wird, e<strong>in</strong>e Late<strong>in</strong>formation<br />

zu gründen.<br />

1. Tanzclub <strong>Ludwigsburg</strong><br />

1977 Über 100 Mitglie<strong>der</strong> hat <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong><br />

bereits und er wird <strong>im</strong>mer größer und größer.<br />

Acht Jahre nach Clubgründung wird die<br />

erste Formation aufgestellt: Die Late<strong>in</strong>formation<br />

kauft die Klei<strong>der</strong> gebraucht von <strong>der</strong><br />

Formationshochburg Hamburg-Harburg, die<br />

Musik wird von <strong>der</strong> Band „Tanzstudio 4“<br />

e<strong>in</strong>gespielt. Das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g übern<strong>im</strong>mt Carmen<br />

Tölle.<br />

Es bleibt nicht bei e<strong>in</strong>er Formation: <strong>Auch</strong><br />

<strong>der</strong> Gesellschaftskreis f<strong>in</strong>det Gefallen daran<br />

und gründet e<strong>in</strong>e Breitensportformation, die<br />

fortan mit „Tänzen <strong>der</strong> 20er Jahre“ und „Tänzen<br />

um die Jahrhun<strong>der</strong>twende“ das Publikum<br />

bei Showauftritten begeistert.<br />

Die Breitensportabteilung expandiert auch<br />

<strong>in</strong> geografischer H<strong>in</strong>sicht: nachdem <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gegend <strong>im</strong> Jahresrhythmus alle schönen<br />

Strecken abgewan<strong>der</strong>t wurden, geht <strong>der</strong><br />

Familienwan<strong>der</strong>tag erstmals als Großausflug<br />

<strong>in</strong>s schöne Kle<strong>in</strong>walsertal.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Abteilung wird gegründet: Unter<br />

Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> Carmen Tölle wird die Stepptanzabteilung<br />

eröffnet, Abteilungswart wird<br />

Thomas Wirth, <strong>der</strong> nebenher schon länger<br />

Stepp als Solotänzer getanzt hat.<br />

<strong>Auch</strong> <strong>im</strong> „normalen“ Turniertanz geht es<br />

weiter aufwärts: Dieter Kühn und Kar<strong>in</strong><br />

H<strong>in</strong>selmann steigen nun auch <strong>in</strong> Standard <strong>in</strong><br />

die höchste deutsche Amateurklasse auf und<br />

s<strong>in</strong>d damit das e<strong>in</strong>zige 10-Tänze-S-Klassen-<br />

Paar des Vere<strong>in</strong>s.<br />

Die Late<strong>in</strong>formation <strong>in</strong> Neckarweih<strong>in</strong>gen<br />

7


8<br />

E<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte<br />

Der eigene Stand am Marktplatzfest<br />

1978 Be<strong>im</strong> Marktplatzfest hat <strong>der</strong> 1. TCL<br />

erstmals e<strong>in</strong>en eigenen Stand. In <strong>der</strong> Jugend<br />

zeichnet sich großes Potential ab. Als neuer<br />

Jugendtra<strong>in</strong>er wird Gert Maier engagiert, <strong>der</strong><br />

Ra<strong>in</strong>er Schönamsgruber und Andrea Knorr<br />

zum Landesmeistertitel verhilft. <strong>Auch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Hauptgruppe feiern die Paare große Erfolge.<br />

Roland Scheible und Margret Knauer holen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> S-Klasse e<strong>in</strong>e Platzierung nach <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en, die beiden Paare Uwe und Ramona<br />

Endress und Florencio und Claudia Garcia<br />

steigen <strong>in</strong> die S-Klasse auf und landen<br />

ebenfalls auf Anhieb auf den vor<strong>der</strong>en<br />

Plätzen.<br />

1979 Der Club expandiert weiter. Präsident<br />

Horst Fröscher forciert die Gründung e<strong>in</strong>er<br />

Rock’n’Roll-Abteilung mit Rolf und Marianne<br />

Widmann als Tra<strong>in</strong>er (später kann <strong>der</strong><br />

mehrfache Welt- und Europameister René<br />

Sagalla gewonnen werden), die zu dem<br />

Zeitpunkt e<strong>in</strong>zeln sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> S-Klasse als<br />

auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Late<strong>in</strong>formation tanzen.<br />

Der Late<strong>in</strong>formation gel<strong>in</strong>gt nach nur zwei<br />

Jahren <strong>der</strong> Aufstieg <strong>in</strong> die 1. Bundesliga. Bei<br />

<strong>der</strong> Premiere an <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft<br />

<strong>in</strong> Bremerhaven tanzen mit Ra<strong>in</strong>er Schönamsgruber,<br />

Florencio Garcia, Uwe Endress<br />

und Hedwig Rittner <strong>im</strong> Team schon Tänzer<br />

mit, die später selbst wichtige Rollen für die<br />

Formationen <strong>im</strong> Vere<strong>in</strong> übernehmen werden.<br />

Ra<strong>in</strong>er Schönamsgruber, <strong>der</strong> <strong>in</strong>zwischen mit<br />

Andrea Ehret tanzt, steigt mit ihr sowohl <strong>in</strong><br />

Late<strong>in</strong> als auch <strong>in</strong> Standard <strong>in</strong> die A-Klasse<br />

auf. Die beiden entwickeln sich zum neuen<br />

Aushängeschild des 1. TC <strong>Ludwigsburg</strong>.<br />

<strong>Auch</strong> die Jugendarbeit zeigt Früchte:<br />

Dietmar Bürger und Andrea Jaag werden<br />

erfolgreichstes Schülerpaar des Vere<strong>in</strong>s.<br />

1980 Michael Eichert / Marlene Pohl und<br />

Thomas Wirth / Gabi Schürle gel<strong>in</strong>gt <strong>der</strong><br />

Aufstieg <strong>in</strong> die S-Klasse <strong>in</strong> beiden Sektionen.<br />

Da Carmen Tölle zwar e<strong>in</strong>e hervorragende<br />

Tanz- und Techniktra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> ist, aber auf dem<br />

Gebiet des Formationstanzes ke<strong>in</strong>e Erfahrung<br />

hat, wird <strong>der</strong> Düsseldorfer Co-Tra<strong>in</strong>er Klaus<br />

Hallen, <strong>der</strong> dort allerd<strong>in</strong>gs unter Haupttra<strong>in</strong>er<br />

Zumholde nur e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle<br />

spielt, nach <strong>Ludwigsburg</strong> gelockt. Es kommt<br />

aufgrund von Me<strong>in</strong>ungsverschiedenheiten<br />

über die Kompetenzen und <strong>der</strong> sportlichen<br />

Weiterentwicklung zwischen dem Vorstand<br />

und Carmen Tölle zur Trennung mit <strong>der</strong><br />

Erfolgstra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>. Als Nachfolger werden Helmut<br />

Lang und Gabi Neuschwan<strong>der</strong> engagiert.<br />

Mit Manfred und Hannelore Szez<strong>in</strong>sky und<br />

Walter und Ingrid Huober hat <strong>der</strong> 1. TCL<br />

se<strong>in</strong>e ersten beiden Seniorenpaare, die nicht<br />

nur <strong>in</strong>nerhalb des TBW zur tänzerischen<br />

Spitze gehören.<br />

Ra<strong>in</strong>er Schönamsgruber / Andrea Ehret


Manfred und Hannelore Szez<strong>in</strong>sky<br />

Doch das Anwachsen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>zahl hat<br />

se<strong>in</strong>en Preis: Die ganzen Erfolge und das<br />

Clubgeschehen werden <strong>im</strong>mer unübersichtlicher.<br />

Der Vorstand beschließt deswegen,<br />

se<strong>in</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n fortan vierteljährlich e<strong>in</strong><br />

Faltblatt mit den aktuellen Ergebnissen und<br />

Term<strong>in</strong>en zu verteilen und nennt dieses „TCL<br />

aktuell“. Die Redaktion übern<strong>im</strong>mt Traudl<br />

Fröscher.<br />

1981 Für den 1. Tanzlclub geht e<strong>in</strong> Traum<br />

<strong>in</strong> Erfüllung. In <strong>der</strong> Austr. 47 <strong>in</strong> Neckarweih<strong>in</strong>gen<br />

mietet sich <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> zusammen<br />

mit dem Gymnastikstudio Ost <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em alten<br />

Fabrikgebäude e<strong>in</strong> eigenes Clubhe<strong>im</strong> mit<br />

sagenhaften 700m² an. Auf zwei Ebenen<br />

haben die Mitglie<strong>der</strong>n nun die Möglichkeit zu<br />

tra<strong>in</strong>ieren. Später wird das h<strong>in</strong>tere Firmengebäude<br />

h<strong>in</strong>zugemietet und sowohl <strong>der</strong><br />

Tanzshop als auch 200m² zusätzliche Fläche<br />

e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

E<strong>in</strong> bis dato noch unbekanntes Gesicht<br />

betritt am 1. Juni erstmals die Clubräume:<br />

Roland Scheible, <strong>der</strong> später zu e<strong>in</strong>er<br />

Gallionsfigur <strong>der</strong> <strong>Ludwigsburg</strong>er Tanzsportgeschichte<br />

heranwachsen wird.<br />

1. Tanzclub <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Doch die Late<strong>in</strong>formation bereitet weiter<br />

Kummer. <strong>Auch</strong> Klaus Hallen kann <strong>der</strong> Mannschaft<br />

nicht zum konstanten Erfolg verhelfen.<br />

E<strong>in</strong> Tänzer aus se<strong>in</strong>er Mannschaft, Uwe<br />

Endress, wird Jugendwart und wird dieses<br />

Amt neun Jahre lang <strong>in</strong>ne haben.<br />

Der 1. TC <strong>Ludwigsburg</strong> richtet se<strong>in</strong>e erste<br />

Rock’n’Roll-Landesmeisterschaft aus. Universaltalent<br />

Michael Eichert gew<strong>in</strong>nt mit se<strong>in</strong>er<br />

Partner<strong>in</strong> Dagmar Fröscher prompt den Titel.<br />

1982 Michael Eichert und Dagmar Fröscher<br />

können den Landesmeistertitel verteidigen.<br />

Das Ehepaar Szez<strong>in</strong>sky holt die Silbermedaille<br />

bei <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft <strong>der</strong><br />

Senioren A-Standard.<br />

1983 Es folgt e<strong>in</strong> Jahr voller sportlicher<br />

Umbrüche. Unter Horst Fröschers Mithilfe<br />

vere<strong>in</strong>en sich die beiden verfe<strong>in</strong>deten<br />

Rock’n’Roll-Verbände (Deutscher Verband für<br />

Rock'n'Roll- und Jazztanz (DVRRJ) und <strong>der</strong><br />

Deutschen Rock'n'Roll Verband (DRRV)) und<br />

glie<strong>der</strong>n sich als DRRV <strong>in</strong> den DTV e<strong>in</strong>.<br />

Dagmar Fröscher baut <strong>in</strong>nerhalb des<br />

„Gymnastikstudios Ost“ e<strong>in</strong>e neue JMD-<br />

Schauformation auf.<br />

In <strong>der</strong> Oßweiler Mehrzweckhalle richtet <strong>der</strong><br />

1. TCL se<strong>in</strong> erstes Bundesligaturnier <strong>der</strong><br />

Late<strong>in</strong>formationen aus. Die <strong>Ludwigsburg</strong>er<br />

Kreiszeitung möchte wissen, warum von acht<br />

Mannschaften nur e<strong>in</strong>e Südmannschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Bundesliga tanzt, woraufh<strong>in</strong> Traudl Fröscher,<br />

die das Outfit <strong>der</strong> Late<strong>in</strong>formation entworfen<br />

und genäht hat, spekuliert: „Die Norddeutschen<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach frecher. Die kommen<br />

gleich viel unbekümmerter auf die Tanzfläche.<br />

Die große Show um die eigene Person,<br />

das liegt den Schwaben halt nicht so.“<br />

Erstmals gibt es auch e<strong>in</strong>en Umbruch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Tanzmode: Bis dato waren e<strong>in</strong>teilige<br />

Strampelanzüge noch das Nonplusultra <strong>im</strong><br />

Late<strong>in</strong>formationstanz. Bis dem Weltmeister<br />

Gelsenkirchen etwas Neues e<strong>in</strong>fiel. Traudl<br />

weiter: „Plötzlich hatten die Männer be<strong>im</strong><br />

Turnier Hosen und an<strong>der</strong>sfarbige Hemden<br />

an“. Der Schreck, nicht auf dem neuesten<br />

Stand zu se<strong>in</strong>, ist groß. Innerhalb acht Tagen<br />

näht sie neue Kostüme, über 120 Stunden<br />

sitzt sie an <strong>der</strong> Nähmasch<strong>in</strong>e: Nur deswegen<br />

9


10<br />

E<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte<br />

Roland Scheible / Hedwig Rittner<br />

können die acht Herren <strong>in</strong> schwarzen Hosen<br />

und weißen Glitzerhemden übers Parkett<br />

antreten. Und verpassen das F<strong>in</strong>ale mit dem<br />

5. Platz, Bremerhaven schlägt den amtierenden<br />

Weltmeister aus Gelsenkirchen. Ganz<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> ist trotzdem begeistert, denn<br />

noch nie war die absolute Weltspitze des<br />

Tanzsports zu Gast <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt.<br />

Mit dem erreichten Platz könnte <strong>Ludwigsburg</strong><br />

womöglich erstmals den Klassenerhalt<br />

schaffen und sich den Abstieg <strong>in</strong> die Regionalliga<br />

(e<strong>in</strong>e 2. Bundesliga gab es zu dem<br />

Zeitpunkt noch nicht) ersparen, doch Klaus<br />

Hallen plant e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Revolution.<br />

Mannschaftsmitglie<strong>der</strong>n wie Norman und<br />

Dagmar Beck, die frisch <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>getreten<br />

s<strong>in</strong>d, Roland Scheible, Hedwig Rittner,<br />

Uwe Endress und Andrea Keck besche<strong>in</strong>igt<br />

er mehr Talent <strong>in</strong> Standard als <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>,<br />

weswegen er das Team zu e<strong>in</strong>er Standardformation<br />

umstellt. Mit Erfolg: Innerhalb zwei<br />

Jahren wird er die Mannschaft mit <strong>der</strong> Choreografie<br />

„Die Kle<strong>in</strong>e Nachtmusik“ von <strong>der</strong><br />

Regionalliga bis <strong>in</strong> die 1. Bundesliga führen.<br />

1984 Die Standardformation holt mit <strong>der</strong><br />

„Kle<strong>in</strong>en Nachtmusik“ den 1. Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regionalliga<br />

und kann auch das anschließende<br />

Aufstiegsturnier für sich entscheiden. Damit<br />

qualifizieren sie sich für die Deutsche Meisterschaft,<br />

wo sie auf Anhieb die Silbermedaille<br />

holen und sich für die WM qualifizieren.<br />

Welch e<strong>in</strong> Aufstieg! Doch damit nicht<br />

genug: Da die deutschen Mannschaften seit<br />

Jahren zur Weltspitze gehören, hat die Mann-<br />

schaft berechtigte Hoffnungen auf e<strong>in</strong>e Medaille<br />

und erfüllt sich diese prompt. Bei se<strong>in</strong>er<br />

ersten <strong>in</strong>ternationalen Beteiligung holt<br />

sich <strong>der</strong> 1. TC <strong>Ludwigsburg</strong> den Vizeweltmeistertitel.<br />

Ra<strong>in</strong>er Schönamsgruber und Andrea Ehret<br />

erreichen erstmals das F<strong>in</strong>ale <strong>der</strong> Deutschen<br />

Meisterschaft Late<strong>in</strong>.<br />

F<strong>in</strong>anziell geht es auch weiter voran. Der<br />

Vere<strong>in</strong> hat nun auch Geld, um sich se<strong>in</strong> erstes<br />

eigenes, mobiles Parkett anzuschaffen.<br />

1985 Mit dem Jahr 1985 passiert<br />

sozusagen <strong>der</strong> sportliche Urknall des Tanzmärchens:<br />

Roland Scheible und se<strong>in</strong>e neue<br />

Dame Hedwig Rittner holen den ersten<br />

Deutschen Meistertitel <strong>in</strong> <strong>der</strong> A-Klasse nach<br />

<strong>Ludwigsburg</strong>, zuvor gab es e<strong>in</strong>e Triplemeisterschaft<br />

bei <strong>der</strong> LM Standard. Der 1. TCL<br />

belegt mit Roland Scheible / Hedwig Rittner,<br />

Uwe Endress / Andrea Keck und Christian<br />

und Claudia Keller das komplette Siegerpodest.<br />

Ra<strong>in</strong>er Schönamsgruber und Andrea<br />

Ehret werden 4. bei <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft<br />

Late<strong>in</strong>.<br />

Die neue Standardformation sorgt für die<br />

Sensation: Nach dem Deutschen Meistertitel<br />

mit allen E<strong>in</strong>sen <strong>in</strong> Braunschweig gew<strong>in</strong>nt<br />

Hallens Team mit österreichisch-ungarischen<br />

Melodien und <strong>der</strong> „<strong>Ludwigsburg</strong>er Rose“ (<strong>der</strong><br />

Standardvariante <strong>der</strong> „Velberter Rose“) auch<br />

die Weltmeisterschaft.<br />

1986 Der Tra<strong>in</strong>erstab wird durch Henner<br />

Thurau als Co-Tra<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Standardformation<br />

für zwei Jahre verstärkt, <strong>der</strong> 1. TCL kann<br />

den Weltmeistertitel erfolgreich verteidigen.<br />

Weltmeister mit <strong>der</strong> "<strong>Ludwigsburg</strong>er Rose"


Wolfgang Rose übern<strong>im</strong>mt das E<strong>in</strong>zeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

<strong>der</strong> Late<strong>in</strong>paare.<br />

Das Schülerpaar Claus Deeg / T<strong>in</strong>a<br />

Dittmann gew<strong>in</strong>nt den Deutschen<br />

Schülerpokal <strong>in</strong> den Standardtänzen und den<br />

3. Platz <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>. Alexan<strong>der</strong> Montanaro und<br />

Tanja Seidel erreichen bei den Junioren<br />

Late<strong>in</strong> das F<strong>in</strong>ale, Schönamsgruber / Ehret<br />

verbessern sich bei <strong>der</strong> DM auf Platz 5.<br />

1987 Für die nächste Sensation <strong>im</strong><br />

Formationstanz sorgt Traudl Fröscher mit<br />

e<strong>in</strong>em Verwandlungskleid. Zu <strong>der</strong> Musik von<br />

„Czardas von Monti“, „Ave Maria“ und „Can-<br />

Can“ verwandeln sich die Klei<strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>e<br />

ausgefeilte Tricktechnik <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />

Sekunde von gelb zu orange. Der<br />

Braunschweiger Konkurrent tritt allerd<strong>in</strong>gs<br />

ebenfalls mit e<strong>in</strong>em Wechselkleid (blau zu<br />

gün) an. Zwar sichert sich <strong>der</strong> 1. TC<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> sowohl den EM- als auch den<br />

WM-Titel, doch bis heute ist nicht geklärt, ob<br />

das gleichzeitige Ersche<strong>in</strong>en <strong>der</strong><br />

Wechselklei<strong>der</strong> nur e<strong>in</strong> Zufall war o<strong>der</strong> ob es<br />

„Sicherheitslücken“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> beiden<br />

Vere<strong>in</strong>e gab.<br />

Im Herbst richtet <strong>der</strong> 1. TCL mit <strong>der</strong><br />

Deutschen Meisterschaft <strong>der</strong> Formationen<br />

erstmals e<strong>in</strong>e große Meisterschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Hanns-Mart<strong>in</strong>-Schleyer Halle aus.<br />

Die beiden Breitensportmannschaften<br />

1. Tanzclub <strong>Ludwigsburg</strong><br />

möchten mehr als nur re<strong>in</strong>e<br />

Schauformationen se<strong>in</strong>. Sie nehmen an<br />

mehreren Breitensportwettbewerben <strong>in</strong> ganz<br />

Süddeutschland teil, treten <strong>in</strong> zwei Teams zu<br />

je fünf Tanzpaaren <strong>in</strong> den Tänzen Langsamer<br />

Walzer, Tango, Slowfox, Quickstepp und<br />

Chacha gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> an, wobei die erste<br />

Mannschaft, wenn überhaupt, dann oft nur<br />

dem Team des jeweils ausrichtenden Vere<strong>in</strong>s<br />

den Vorzug geben muss. <strong>Auch</strong> <strong>der</strong> 1. TC<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> lädt unter dem Titel „Tanz um<br />

den Wan<strong>der</strong>pokal <strong>der</strong> KSK <strong>Ludwigsburg</strong>“ zum<br />

Breitensportturnier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Neckarweih<strong>in</strong>ger<br />

Geme<strong>in</strong>dehalle e<strong>in</strong>.<br />

Die E<strong>in</strong>zelpaare machen ebenfalls von sich<br />

reden: Norman und Dagmar Beck werden<br />

das erste S-Landesmeisterpaar des 1. TCL<br />

und holen sich Silber bei <strong>der</strong> 10-Tänze-LM,<br />

direkt dah<strong>in</strong>ter steigen Ra<strong>in</strong>er<br />

Schönamsgruber und Andrea Ehret mit ihrem<br />

3. Platz aufs Treppchen, <strong>in</strong> S-Late<strong>in</strong> werden<br />

sie Vizelandesmeister und holen sich später<br />

<strong>im</strong> Jahr bei <strong>der</strong> Late<strong>in</strong>-EM den 7. Platz,<br />

nachdem sie bei <strong>der</strong> DM bereits den 3. Platz<br />

erreichen konnten. Ebenfalls Bronze geht an<br />

Alexan<strong>der</strong> Montanaro mit se<strong>in</strong>er neuen<br />

Partner<strong>in</strong> Patricia Peters bei <strong>der</strong> DM Late<strong>in</strong>.<br />

Andrea Pfautsch übern<strong>im</strong>mt das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

<strong>der</strong> Jugendgruppen, die auch dank <strong>der</strong><br />

Strahlkraft <strong>der</strong> Standardformation <strong>im</strong>mer<br />

größer werden.<br />

11


12<br />

E<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte<br />

Mit <strong>der</strong> Bestätigung <strong>der</strong> Weltmeisterschaft<br />

wird das Ersche<strong>in</strong>ungsbild des 1. TCLs an das<br />

sportliche Renommé angepasst. Unter<br />

Christian Keller erfährt das „TCL aktuell“-<br />

Faltblatt e<strong>in</strong>e Generalüberholung und wird<br />

künftig als gebundenes Heft mit 5-Farbdruck-<br />

Titelbild herausgegeben. <strong>Auch</strong> das barocke<br />

Logo wird verworfen und durch e<strong>in</strong><br />

Pictogramm ersetzt, für das sich <strong>der</strong> Vorstand<br />

aus e<strong>in</strong>er Auswahl von mehreren Entwürfen,<br />

für die er e<strong>in</strong>e Designagentur beauftragt<br />

hat, entscheidet. Der 1. TCL ist mit<br />

se<strong>in</strong>en mittlerweile 847 Mitglie<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />

größten Tanzsportclubs <strong>in</strong> Deutschland und<br />

macht die Vielfalt se<strong>in</strong>er Tanzrichtungen, die<br />

unter se<strong>in</strong>em Dach tra<strong>in</strong>ieren, zum Thema<br />

des neuen Slogans: „1. TC <strong>Ludwigsburg</strong> –<br />

Die Kompetenz <strong>in</strong> Sachen Tanz“.<br />

Die Ballettabteilung wird gegründet.<br />

1988 Durch den zwe<strong>im</strong>aligen Titelgew<strong>in</strong>n<br />

<strong>der</strong> Weltmeisterschaft wird <strong>der</strong> 1. TCL mit<br />

<strong>der</strong> Verleihung des Silbernen Lorbeerblatts<br />

die höchste sportliche Ehrung zuteil. Bis<br />

heute wurde es noch zwei weitere Male an<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> verliehen. Noch <strong>im</strong> selben Jahr<br />

holt <strong>der</strong> 1. TCL den vierten Weltmeisterschaftssieg<br />

<strong>in</strong> Folge.<br />

Um die Kompetenz <strong>in</strong> Sachen Tanz zu vervollständigen,<br />

startet <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> mit den<br />

Tra<strong>in</strong>ern Ra<strong>in</strong>er Schönamsgruber und Andrea<br />

Ehret, die <strong>im</strong> E<strong>in</strong>zel erstmals die Silbermedaille<br />

bei den Late<strong>in</strong>amerikanischen<br />

Tänzen auf e<strong>in</strong>er DM erreichen, noch e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong>en Versuch mit dem Aufbau e<strong>in</strong>er Late<strong>in</strong>formation.<br />

1989 Prompt steigt die Late<strong>in</strong>formation <strong>in</strong><br />

die 1. Bundesliga auf und holt den 5. Platz<br />

bei <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft. Noch vor<br />

dem fünften Weltmeistertitel <strong>in</strong> Folge (vor<br />

he<strong>im</strong>ischem Publikum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hanns-Mart<strong>in</strong>-<br />

Schleyer Halle) gehen <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> und Klaus<br />

Hallen getrennte Wege. Dem Erfolgstra<strong>in</strong>er<br />

wurde von Harald Frahm aus Frankfurt e<strong>in</strong>e<br />

attraktives Angebot unterbreitet. Norman<br />

und Dagmar Beck treten vorübergehend als<br />

Inter<strong>im</strong>stra<strong>in</strong>er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Fußstapfen.<br />

Ra<strong>in</strong>er Schönamsgruber und Andrea Ehret<br />

wechseln <strong>in</strong>s Profilager, die Late<strong>in</strong>formation<br />

steigt unter ihrer Führung <strong>in</strong> die 1. Bundesliga<br />

auf und wird auf <strong>der</strong> Deutschen<br />

Meisterschaft auf Anhieb Fünfter. Claus Deeg<br />

und T<strong>in</strong>a Dittmann holen bei <strong>der</strong> Junioren-<br />

DM <strong>in</strong> Late<strong>in</strong> den 3. Platz, das neue Starpaar<br />

Marc-Peter Radke/Bianca Jung<strong>in</strong>ger wird <strong>in</strong><br />

Standard Zweiter und holt bei <strong>der</strong> EM den 8.<br />

Rang. In <strong>der</strong> Hauptgruppe reicht es für<br />

Schönamsgruber/Ehret diesmal nur für Platz<br />

Drei, Norman Beck und Dagmar werden <strong>in</strong><br />

Standard Fünfter.<br />

Für kurze Zeit übern<strong>im</strong>mt Volker Günter<br />

das Jugendtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, bis <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> eigenen<br />

Jugend stammende Alexan<strong>der</strong> Montanaro als<br />

Jugendtra<strong>in</strong>er ernannt wird. Er wird die<br />

Jugendabteilung <strong>in</strong> den nächsten Jahren groß<br />

aufbauen.<br />

Die Stepper engagieren unterdessen Beate<br />

Braun als neue Haupttra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>.<br />

Der DTV beg<strong>in</strong>nt allmählich bundesweit<br />

kle<strong>in</strong>e Ausscheidungsturniere <strong>der</strong> JMD-<br />

Formationen durchzuführen, um <strong>in</strong> naher<br />

Zukunft e<strong>in</strong>e Ligae<strong>in</strong>teilung vorzunehmen.<br />

1990 Mit dem „Barbier von Sevilla“ holt<br />

das Team vorerst ihren letzten Europa- und<br />

Weltmeistertitel. Der Braunschweiger Konkurrent<br />

entwickelt mit dem „Phantom <strong>der</strong><br />

Oper“ e<strong>in</strong>e völlig neue Richtung für den<br />

Formationssport und zieht an <strong>der</strong> DM an<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> vorbei, die diese Trendwendung<br />

verschlafen haben. Mit Wolfgang Opitz<br />

präsentiert <strong>der</strong> 1. TCL nun niemand ger<strong>in</strong>geres<br />

als den amtierenden Bundestra<strong>in</strong>er als<br />

neuen Tra<strong>in</strong>er für die Weltmeisterformation.<br />

Alexan<strong>der</strong> Montanaros Jugenarbeit erntet<br />

die ersten Früchte, die Dresdner Bank<br />

verleiht dem 1. TCL zum ersten Mal das<br />

Gründe Band für vorbildliche Jugendarbeit.<br />

Ausschlaggebend dafür ist auch <strong>der</strong> Deutsche<br />

Meistertitel, den das Schülerpaar Michael<br />

Frühmorgen / Tanja Karg <strong>in</strong> Standard gew<strong>in</strong>nt.<br />

Silber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kategorie Late<strong>in</strong> geht an<br />

Marco Pauly / Mirjam H<strong>im</strong>melsberger, Radke/


Schülerformation<br />

Jung<strong>in</strong>ger starten neben <strong>der</strong> Silbermedaille <strong>in</strong><br />

Standard bei den Junioren mit e<strong>in</strong>em 3. Platz<br />

bei <strong>der</strong> DM auch <strong>in</strong> Late<strong>in</strong> durch, bei <strong>der</strong> EM<br />

verbessern sich beide um e<strong>in</strong>en Platz (7.<br />

Platz). Norman und Dagmar Beck können<br />

sich bei <strong>der</strong> DM nicht verbessern und bleiben<br />

auf Platz 5, Montanaro/Peters verfehlen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation knapp den 3. Platz.<br />

Zur hervorragenden Jugendarbeit gehört<br />

auch <strong>der</strong> Aufbau <strong>der</strong> Schülerformation. Um<br />

die Jugend frühzeitig für den Formationssport<br />

heranzuziehen, tra<strong>in</strong>iert Montanaro die<br />

Schülerpaare jeden Samstag vier Stunden <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er vere<strong>in</strong>fachte Version <strong>der</strong> österreichischen-ungarischen<br />

Tänze, mit <strong>der</strong> die A-<br />

Mannschaft 1985 zum ersten Mal Weltmeister<br />

wurde.<br />

Bei soviel Formationskompetenz ist es ke<strong>in</strong><br />

Wun<strong>der</strong>, dass Horst Fröscher Gründungsmitglied<br />

und 12 Jahre lang Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

neuen Bundesligaausschusses <strong>der</strong> Formationen<br />

<strong>im</strong> DTV wird, um e<strong>in</strong> Sprachrohr<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Verbands zu bilden. Die Formationen<br />

haben <strong>in</strong> diesen Jahren <strong>in</strong>nerhalb<br />

des DTVs e<strong>in</strong> sehr hohes Ansehen, schließlich<br />

vermitteln hauptsächlich sie <strong>in</strong> ihren zahl-reichen<br />

Fernsehauftritten auch das öffentliche<br />

Bild des DTV, da es bis zur Wende ke<strong>in</strong><br />

Fernsehballett <strong>in</strong> Westdeutschland gab.<br />

Die Arbeit <strong>im</strong> Clubsekretariat wird <strong>im</strong>mer<br />

aufwendiger, weswegen <strong>der</strong> Vorstand Traudl<br />

Wolber als Clubsekretär<strong>in</strong> e<strong>in</strong>stellt.<br />

1991 Norman und Dagmar Beck beenden<br />

ihre Amateurlaufbahn und wechseln zu den<br />

Profis. Innerhalb des 1. TCLs werden sie<br />

Haupttra<strong>in</strong>er für die gesamte Standardsektion.<br />

1. Tanzclub <strong>Ludwigsburg</strong><br />

André L<strong>in</strong>k und Hedwig Rittner holen die<br />

Silbermedaille bei <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft<br />

<strong>in</strong> den Standardtänzen. Bronze geht <strong>in</strong><br />

Late<strong>in</strong> bei den Junioren an Bianca Jung<strong>in</strong>ger<br />

mit ihrem neuen Partner René Gradwohl. Eric<br />

Wöhler und Carola Keller werden Vierter<br />

(Late<strong>in</strong>) und Füfter (Standard) bei den Schülermeisterschaften.<br />

Montanaro/Peters verpassen<br />

den 3. Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation bei<br />

<strong>der</strong> DM erneut.<br />

Die Late<strong>in</strong>formation holt sensationell Bronze<br />

mit „Fantasy“ bei <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft.<br />

<strong>Auch</strong> die Stepptanzabteilung startet an<br />

Wettkämpfen. Bei <strong>der</strong> offenen Deutschen<br />

Meisterschaft holt Beate Braun <strong>im</strong> E<strong>in</strong>zel den<br />

Titel, mit ihrem Mann Hans Braun macht sie<br />

das Double <strong>im</strong> Paartanz perfekt. <strong>Auch</strong> die<br />

Steppformation schafft es mit <strong>der</strong> Bronzemedaille<br />

aufs Siegertreppchen.<br />

Premiere feiert die B-Standarformation<br />

unter den Tra<strong>in</strong>ern André L<strong>in</strong>k und Hedwig<br />

Rittner <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regionalliga, gleich nach <strong>der</strong><br />

ersten Saison schafft das Nachwuchsteam<br />

den Aufstieg <strong>in</strong> die 2. Bundesliga.<br />

Der Vere<strong>in</strong> bricht mit 1060 Mitglie<strong>der</strong>n<br />

erstmals die 1.000er-Grenze und ist damit<br />

erstmals größter Tanzsportvere<strong>in</strong> Deutschlands.<br />

Zum ersten Mal wird die Ehrenmitgliedschaft<br />

verliehen. Der Vere<strong>in</strong> vergibt sie an<br />

Franz-Josef Kuczynski und Walter Huober für<br />

ihre Arbeit bei <strong>der</strong> Gründung des Vere<strong>in</strong>s und<br />

jahrelange Vorstandschaft.<br />

Im W<strong>in</strong>ter spenden die TCL-Mitglie<strong>der</strong> für<br />

den befreundeten Tanzclub Victoria Sewastopol<br />

Jevpatorija <strong>in</strong>sgesamt 2.000 DM, um<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> UdSSR herrschende Hungersnot zu<br />

l<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Im Sommer gibt es den ersten Schülergruppenwan<strong>der</strong>tag.<br />

Geme<strong>in</strong>sam wan<strong>der</strong>t<br />

man zum Marbacher Hörnle und grillt dort<br />

bis <strong>in</strong> die späten Abendstunden h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Der <strong>im</strong> Herbst erstmals durchgeführte<br />

„Kastanienpokal“, e<strong>in</strong> Tanzturnier für fast alle<br />

Klassen über zwei Tage h<strong>in</strong>weg, wird e<strong>in</strong> so<br />

großer Erfolg, dass er nun als fest etablierte<br />

E<strong>in</strong>richtung <strong>im</strong> jährlichen Veranstaltungskalen<strong>der</strong><br />

versehen wird.<br />

Es sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> perfektes und sportlich<br />

erfolgreiches Jahr, doch am Vorabend <strong>der</strong><br />

Deutschen Meisterschaft <strong>in</strong> Köln fällt <strong>der</strong><br />

13


14<br />

E<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte<br />

Vere<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schockstarre. Die Mannschaftskapitän<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Standardformation, Sab<strong>in</strong>e<br />

We<strong>in</strong>zierl, wird bei e<strong>in</strong>em Autounfall<br />

schwer verletzt und wird ihr Leben fortan <strong>im</strong><br />

Rollstuhl verbr<strong>in</strong>gen müssen.<br />

1992 Der 1. TCL veranstaltet e<strong>in</strong>e Benefiz-<br />

Tanzsportschau zugunsten Sab<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>zierls,<br />

stolze 12.500 DM Spendengel<strong>der</strong> kommen<br />

dabei zusammen. <strong>Auch</strong> die größten Konkurrenten,<br />

<strong>der</strong> Braunschweiger TSC und TC<br />

Allround Berl<strong>in</strong> übersenden großzügige Spenden<br />

und die besten Genesungswünsche. Sab<strong>in</strong>e<br />

We<strong>in</strong>zierls Schicksal ergreift die ganze<br />

Sportregion, <strong>der</strong> VfB Stuttgart kickt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Benefizspiel gegen die Auswahl von<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> 07.<br />

Der schwere Unfall <strong>der</strong> Sab<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>zierl ist<br />

auch e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Gründe, warum <strong>der</strong> 1. TCL<br />

e<strong>in</strong>e weitere wichtige Tanzabteilung gründet.<br />

In Zusammenarbeit mit dem VfR Karlshöhe<br />

gründen Susanne Endress und Günther<br />

Lerchner die Rollstuhltanzabteilung, die<br />

aufgrund des langen Namens schnell <strong>in</strong> „die<br />

Rollis“ umgetauft wird. Als Tra<strong>in</strong>er kann <strong>der</strong><br />

Vere<strong>in</strong> den Late<strong>in</strong>formationsweltmeister Udo<br />

Dumbeck aus Aachen gew<strong>in</strong>nen.<br />

Allmählich normalisiert sich das<br />

Vere<strong>in</strong>sleben wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>igermaßen, sportlich<br />

geht es sogar steil nach oben. Das Ehepaar<br />

Beck holt mit se<strong>in</strong>er Kür „Die Schwarze<br />

Witwe“ sensationell den Vizeweltmeistertitel<br />

bei den Profis, Tuncay Demiröz und Anita<br />

Pocz holen den Deutschen Meistertitel Late<strong>in</strong><br />

nach <strong>Ludwigsburg</strong>, wenige Wochen später<br />

gel<strong>in</strong>gt dem Nachwuchspaar René Gradwohl /<br />

Bianca Jung<strong>in</strong>ger <strong>der</strong>selbe Erfolg bei den<br />

Junioren Standard. Montanaro/Peters<br />

schaffen <strong>in</strong> den Komb<strong>in</strong>ation endlich den<br />

Ehrenmitglie<strong>der</strong>: Kuczynski und Huober<br />

Sprung auf Platz 3.<br />

Im Tanzclub boomt <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelsport. Wer als<br />

Turnierpaar e<strong>in</strong>e Privatstunde nehmen<br />

möchte, teilt sich den Saal meist mit<br />

m<strong>in</strong>destens zwei weiteren Paaren samt<br />

Tra<strong>in</strong>ern. Norman und Dagmar Beck,<br />

Alexan<strong>der</strong> Montanaro, Patricia Peters,<br />

Daniela Skarpiel, Daniel Sarti und Margit<br />

Gruber s<strong>in</strong>d die Startra<strong>in</strong>er des Clubs, die<br />

selbst noch aktiv <strong>im</strong> Turniergeschehen s<strong>in</strong>d.<br />

Nur die Leistung des Aushängeschilds<br />

sche<strong>in</strong>t zu stagnieren. Nach zwei Vizeweltmeister-<br />

und Vizeuropameistertiteln mit<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> nur sechs Wochen <strong>in</strong> Rekordzeit<br />

erlernter Choreografie „Rhapsody <strong>in</strong> Blue“<br />

trennt sich die Standardformation mangels<br />

Erfolg von Wolfgang Opitz, neue Tra<strong>in</strong>er<br />

werden <strong>der</strong> mehrfache Breakdance-, Discound<br />

10-Tänze-Weltmeister Michael Hull und<br />

se<strong>in</strong>e Schwester Patsy Hull-Krogull, zwei<br />

echte Stars. Zusammen mit <strong>der</strong><br />

Standardformation kreieren sie e<strong>in</strong>e Choreografie<br />

zum Disneyfilm „Die Schöne und das<br />

Biest“. Doch auch mit diesen beiden wird <strong>der</strong><br />

Mannschaft e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationaler Toptitel<br />

versagt bleiben.<br />

Die Formationen boomen, ganze elf Stück<br />

zählt <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>: Mit zwei Standard-, drei<br />

Montanaro organisiert den Jugendwan<strong>der</strong>tag


Late<strong>in</strong>-, e<strong>in</strong>er Rock’n’Roll-, e<strong>in</strong>er Schüler-,<br />

zwei Breitensport-, <strong>der</strong> Stepptanz- und JMD-<br />

Formation ist <strong>der</strong> 1. TC <strong>Ludwigsburg</strong> nicht<br />

nur qualitativ weltklasse. Mit dem Aufstieg<br />

<strong>der</strong> B-Standardformation ist <strong>der</strong> 1. TCL sogar<br />

mit zwei Teams <strong>in</strong> <strong>der</strong> 1. Bundesliga vertreten.<br />

Die Late<strong>in</strong>formation erreicht mit<br />

„Ghostbusters“ bei den „Danc<strong>in</strong>g Highlights“<br />

den 2. Platz h<strong>in</strong>ter Bremerhaven und kann<br />

mehrere WM-Teilnehmer h<strong>in</strong>ter sich<br />

platzieren.<br />

Mit drei Großveranstaltungen verwöhnt <strong>der</strong><br />

1. TCL das tanzbegeisterte Publikum <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Region: Im April f<strong>in</strong>det die WM <strong>der</strong><br />

Formationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hanns-Mart<strong>in</strong>-Schleyer<br />

Halle statt, <strong>im</strong> <strong>Oktober</strong> an gleicher Stelle die<br />

Deutsche Meisterschaft. Zudem ist <strong>der</strong> 1.<br />

TCL Ausrichter <strong>der</strong> Juniorenweltmeisterschaft<br />

auf <strong>der</strong> Messe Killesberg, an <strong>der</strong> das<br />

clubeigene Paar Michael Frühmorgen und<br />

Tanja Karg den 5. Platz ertanzen.<br />

Für die Schülerformation gehen an dem<br />

Abend zwei Träume <strong>in</strong> Erfüllung: Sie hat<br />

zwischen Semif<strong>in</strong>ale und F<strong>in</strong>ale ihren ersten<br />

Auftritt vor <strong>der</strong> Tanzprom<strong>in</strong>enz und damit<br />

gleichzeitig <strong>im</strong> Fernsehen. Am selben Abend<br />

werden die jungen Tänzer von Kanzleramtsm<strong>in</strong>ister<br />

Pfeifer, den die Schülerpaare<br />

aufgrund dessen Ähnlichkeit mit dem<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident von Baden-Württemberg<br />

Teufel verwechseln, zum Kanzlerk<strong>in</strong><strong>der</strong>fest <strong>in</strong><br />

Bonn e<strong>in</strong>geladen.<br />

Die JMD-Formation „Dance Works“ steigt<br />

mit e<strong>in</strong>em 2. Platz <strong>in</strong> die Regionalliga auf.<br />

Erstmals greift auf die Rock’n’Roll-<br />

Formation <strong>in</strong>s Wettkampfgeschehen e<strong>in</strong>.<br />

Unter den Tra<strong>in</strong>ern Marianne Widmann und<br />

Thomas Dendr<strong>in</strong>os holt das Team auf Anhieb<br />

Platz 7 bei <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft.<br />

1993 Der 1. TCL feiert se<strong>in</strong> 25-jähriges<br />

Bestehen mit e<strong>in</strong>em großen Galawochenende.<br />

Am 9. und 10. <strong>Oktober</strong> gehört das<br />

Forum am Schlosspark ganz dem Vere<strong>in</strong>. Am<br />

Samstag f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> große Galaball mit<br />

zahlreichen Schauelementen statt, bis spät<br />

<strong>in</strong> die Nacht wird gefeiert, obwohl am frühen<br />

Morgen schon <strong>der</strong> nächste Term<strong>in</strong> ansteht.<br />

Be<strong>im</strong> offiziellen Festakt hält Bundesverkehrsm<strong>in</strong>ister<br />

Matthias Wissmann, <strong>der</strong><br />

nicht nur aufgrund se<strong>in</strong>er He<strong>im</strong>at-<br />

1. Tanzclub <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Vizeweltmeister: "Die Schwarze Witwe"<br />

verbundenheit dem Vere<strong>in</strong> sehr nahe steht,<br />

die Ansprache. Begleitet wird <strong>der</strong> Morgen<br />

vom <strong>Ludwigsburg</strong>er Symphonieorchester.<br />

Direkt danach geht es am Sonntagnachmittag<br />

zur großen Galaschau <strong>im</strong> Theatersaal.<br />

Der Süddeutsche Rundfunk überträgt<br />

die über zweistündige Show live <strong>im</strong> Fernsehen.<br />

Die Bilanz zum Jubiläum kann sich sehen<br />

lassen: Mit über 1.067 Mitglie<strong>der</strong>n ist <strong>der</strong> 1.<br />

TCL vorübergehend <strong>der</strong> größte Tanzsportvere<strong>in</strong><br />

Deutschlands.<br />

Clubvizepräsident Michael Eichert wird<br />

Schriftführer be<strong>im</strong> DTV.<br />

Die Schülerformation wird zum K<strong>in</strong><strong>der</strong>kanzlerfest<br />

geladen, es ist <strong>der</strong> letzte große<br />

Auftritt, denn e<strong>in</strong> Großteil <strong>der</strong> Tänzer<br />

wechselt altersbed<strong>in</strong>gt zu den Junioren bzw.<br />

<strong>in</strong> die Hauptklasse.<br />

Bianca Jung<strong>in</strong>ger wird mit Torsten<br />

Wiedmann erneut Deutscher Meister, diesmal<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> HGR A-Late<strong>in</strong>. Daniel und Margit Sarti<br />

(ehemals Gruber) werden Süddeutscher<br />

Meister und verfehlen die Bronzemedaille bei<br />

<strong>der</strong> DM <strong>in</strong> Standard nur knapp, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Komb<strong>in</strong>ation erreichen sie Platz 5.<br />

Die B-Late<strong>in</strong>formation steigt <strong>in</strong> die 2.<br />

Bundesliga auf und die Steppformation holt<br />

15


16<br />

E<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte<br />

sich mit <strong>der</strong> neuen Choreografie „Bongo“<br />

überraschend den Sieg bei <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />

Deutschen Meisterschaft.<br />

Der neue Fernsehsen<strong>der</strong> „Deutsches<br />

Sportfernsehen“ startet die Serie „Tanzbonbon“<br />

und berichtet dar<strong>in</strong> regelmäßig von<br />

E<strong>in</strong>ladungsturnieren <strong>der</strong> Hauptgruppen und<br />

Schülerklassen und von <strong>der</strong> Formationsbundesliga.<br />

Die Serie sorgt kurzfristig für e<strong>in</strong>en<br />

TV-Boom des Tanzsports, wird allerd<strong>in</strong>gs<br />

nach drei Jahren e<strong>in</strong>gestellt, da sich das DSF<br />

auf re<strong>in</strong>e Männersportarten konzentrieren<br />

möchte.<br />

1994 <strong>Ludwigsburg</strong> hat wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Deutschen<br />

Meister: Bei den Schülern gew<strong>in</strong>nt <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> he<strong>im</strong>ischen Mehrzweckhalle <strong>in</strong> Oßweil<br />

das Geschwisterpaar Christoph und Kerst<strong>in</strong><br />

Völcker die DM Schüler Late<strong>in</strong>. In Standard<br />

holen sie noch <strong>im</strong> selben Jahr die Bronzemedaille.<br />

Deren Tra<strong>in</strong>er Alexan<strong>der</strong> Montanaro<br />

holt mit se<strong>in</strong>er neuen Tanzpartner<strong>in</strong> Daniela<br />

Skarpil die Silbermedaille bei <strong>der</strong> DM HGR<br />

Komb<strong>in</strong>ation und zieht damit an Sartis<br />

vorbei, die erneut nur Platz 4 erreichen. Bei<br />

<strong>der</strong> anschließenden EM holen Montanaro/<br />

Skarpil Bronze.<br />

Vizepräsident Michael Eichert wird <strong>im</strong> TBW<br />

zum Landessportwart gewählt und tritt damit<br />

die Nachfolge von Wilfried Scheible an, <strong>der</strong><br />

fortan als TBW-Präsident fungiert.<br />

Die Steppabteilung hat e<strong>in</strong>en neuen Star:<br />

Thomas Marek wird als Tra<strong>in</strong>er engagiert und<br />

begeistert bei Auftritten mit se<strong>in</strong>en eigenwilligen<br />

Choreografien und Ideen das<br />

Publikum. Aufgrund e<strong>in</strong>er längerfristigen<br />

Knieverletzung ziehen sich Norman und<br />

Dagmar Beck aus dem aktiven Tanzsport<br />

zurück und verkünden ihren Rückzug aus<br />

dem Profilager. Als Tra<strong>in</strong>er bleiben sie dem<br />

Club erhalten.<br />

Nachdem we<strong>der</strong> Wolfgang Opitz noch<br />

Michael Hull mit <strong>der</strong> Mannschaft Erfolg<br />

verbuchen konnte, baut <strong>der</strong> Tanzclub mit<br />

dem „Modell <strong>Ludwigsburg</strong>“ auf die eigene<br />

Stärke. Als neuer Formationstra<strong>in</strong>er werden<br />

aus den eigenen Reihen Uwe Endress und die<br />

Co-Tra<strong>in</strong>er Jürgen Stadelmaier und Thorsten<br />

Löffler engagiert, für die Musik „My Fair<br />

Lady“ kann <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> die weltbekannte<br />

Sänger<strong>in</strong> Deborah Sasson und als Sänger<br />

Paul Kuhn verpflichten.<br />

Die Europameisterschaft f<strong>in</strong>det erstmals <strong>in</strong><br />

Moldawien statt und markiert e<strong>in</strong>e Wende <strong>im</strong><br />

<strong>in</strong>ternationalen Formationstanzsport, erstmals<br />

schlägt e<strong>in</strong>e nichtdeutsche Mannschaft<br />

die DTV-Vertretung. Der Braunschweiger TSC<br />

erhält zwar alle E<strong>in</strong>serwertungen, aber die<br />

Wertungsrichter setzen Moldawien vor die<br />

<strong>Ludwigsburg</strong>er. Diese „Nie<strong>der</strong>lage“ markiert<br />

den Startpunkt für die <strong>Ludwigsburg</strong>er<br />

Titelflaute <strong>in</strong> den kommenden 13 Jahren,<br />

auch wenn die Erfolge <strong>im</strong> Folgejahr noch<br />

e<strong>in</strong>mal darüber h<strong>in</strong>weg täuschen können.<br />

Zwischen dem Team und dem Tra<strong>in</strong>ergespann<br />

kommt es <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> zu<br />

Differenzen, die sich allmählich aufschaukeln,<br />

so dass e<strong>in</strong> Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> nicht mehr<br />

möglich ist.<br />

Der 1. TCL bleibt aber weiter bei se<strong>in</strong>em<br />

Vorhaben, dass e<strong>in</strong> gutes Formationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

nur durch Tänzer aus den eigenen Reihen<br />

möglich ist. In Norman und Dagmar Beck,<br />

die bereits 1989 als Inter<strong>im</strong>slösung<br />

e<strong>in</strong>gesprungen s<strong>in</strong>d, sieht man die ideale<br />

Lösung für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Zukunft.<br />

1995 Der 1. TCL sche<strong>in</strong>t mit dieser Maßnahme<br />

Recht zu behalten. Becks entwickeln<br />

die Choreografie „Der Wi<strong>der</strong>spenstigen<br />

Zähmung“, die erstmals nicht e<strong>in</strong>gespielt<br />

wird, son<strong>der</strong>n am Mischpult entsteht.<br />

Nachdem die E<strong>in</strong>zelkür „Die Schwarze Witwe“<br />

sowohl bei Wertungsrichtern als auch be<strong>im</strong><br />

Publikum bereits wie e<strong>in</strong>e Bombe e<strong>in</strong>schlug,<br />

werden e<strong>in</strong>ige Highlights daraus <strong>in</strong> die<br />

Formationskür e<strong>in</strong>gebaut. Mit Erfolg: Die<br />

Standardformation holt sich ihren siebten<br />

Weltmeistertitel.


Alexan<strong>der</strong> Montanaro und Daniela Skarpil<br />

feiern mit dem Europameistertitel <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Komb<strong>in</strong>ation ihren größten Erfolg, nachdem<br />

sie bei <strong>der</strong> DM nur e<strong>in</strong>en geteilten 2. Platz<br />

ertanzen konnten. Robert Fischer und<br />

Hedwig Rittner, die die B-Standardformation<br />

tra<strong>in</strong>ieren, werden Fünfter bei den Senioren<br />

Standard.<br />

Thomas Wirth wird <strong>der</strong>weil vom DTV als<br />

DTV-Verbandsarzt berufen.<br />

1996 „Der Wi<strong>der</strong>spenstigen Zähmung“<br />

sorgt für Furore. Nicht nur, dass die<br />

Mannschaft die Bundesligasaison mit allen<br />

E<strong>in</strong>serwertungen für sich entscheidet, die<br />

Standardformation holt auch den Sieg bei<br />

<strong>der</strong> Deutschen (<strong>im</strong> S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>ger Glaspalast,<br />

Ausrichter: 1. TCL) und <strong>der</strong> Europameisterschaft<br />

und verteidigt den Weltmeistertitel.<br />

Im Vorfeld <strong>der</strong> WM begleitet die ARD das<br />

Team mit e<strong>in</strong>em Kamerateam und dreht e<strong>in</strong>e<br />

Reportage über den Rekordmeister.<br />

Bei den E<strong>in</strong>zeltänzern werden Michael<br />

Wenger / Cél<strong>in</strong>e Durer Deutscher Vizemeister<br />

<strong>der</strong> Schüler Late<strong>in</strong>. Den 2. Platz <strong>in</strong> den HGR<br />

Komb<strong>in</strong>ation ertanzen sich Montanaro/<br />

Skarpil, sie können ihren Europameistertitel<br />

nicht verteidigen und werden nur Vierter.<br />

Michael Eichert erklärt vor <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>hauptversammlung<br />

se<strong>in</strong>en Rücktritt als<br />

Vizepräsident, da ihn die TBW- und DTV-<br />

Arbeit viel Zeit kostet. Er erhält für se<strong>in</strong>e<br />

Verdienste um den Club die Ehrenmitgliedschaft.<br />

Als neuer Vizepräsident wird<br />

<strong>der</strong> Breitensportler Günter Wagenbach gewählt.<br />

Zu den <strong>Ludwigsburg</strong>er Bundesligisten<br />

schließt nun auch die JMD-Formation „Dance<br />

Works“ auf. Mit <strong>der</strong> Choreografie „Sax“<br />

steigen sie <strong>in</strong>s Oberhaus auf.<br />

Die Rock’n’Roll-Abteilung veranstaltet nach<br />

über 13 Jahren Pause e<strong>in</strong> Rock’n’Roll-Turnier.<br />

Der „Ba-Rock’n’Roll-Pokal“ etabliert sich auf<br />

Anhieb und wird auch <strong>in</strong> den Folgejahren<br />

regelmäßig durchgeführt.<br />

1997 Die Standardformation wird für die<br />

letzten beiden Weltmeistertitel zum dritten<br />

Mal mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt.<br />

Bei <strong>der</strong> Weltmeisterschaft <strong>in</strong> Moldawien<br />

gew<strong>in</strong>nt mit dem Ausrichter erstmals e<strong>in</strong><br />

1. Tanzclub <strong>Ludwigsburg</strong><br />

nichtdeutsches Team und bereitet damit den<br />

Weg für weitere osteuropäische Weltmeisterformation<br />

<strong>in</strong> den folgenden Jahren. Der<br />

TCL sichert sich die Silbermedaille.<br />

1997 ist das Jahr <strong>der</strong> vielen hochkarätigen<br />

Veranstaltungen, für <strong>der</strong>en Organisation sich<br />

<strong>der</strong> 1. TCL verantwortlich zeichnet.<br />

Europacupsieger: Die Late<strong>in</strong>formation<br />

Bei <strong>der</strong> Europameisterschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Ludwigsburg</strong>er<br />

Rundsporthalle wird Moldawien<br />

auf den Bronzerang verwiesen, allerd<strong>in</strong>gs<br />

kann auch <strong>Ludwigsburg</strong> den Titel nicht holen,<br />

da die F<strong>in</strong>alleistung viele kle<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle<br />

Fehler aufweist. Europameister wird <strong>der</strong><br />

Braunschweiger TSC.<br />

Über diese Schmach kann die Late<strong>in</strong>formation<br />

am nächsten Tag etwas h<strong>in</strong>weg<br />

trösten, da sie be<strong>im</strong> „Europa-Cup“, den <strong>der</strong><br />

1. TCL ebenfalls <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rundsporthalle<br />

ausrichtet, den Sieg sichert.<br />

Des Weiteren organisieren die <strong>Ludwigsburg</strong>er<br />

auch die ARD Masters Gala <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Hanns-Mart<strong>in</strong>-Schleyer Halle.<br />

Die „Dance Works“ etablieren sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> 1.<br />

Bundesliga mit e<strong>in</strong>em 4. Platz und holen bei<br />

Bronze mit "Stamp": Die Dance Worls<br />

17


18<br />

E<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte<br />

<strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft mit <strong>der</strong> neuen<br />

Choreografie „Stamp“ sogar die Bronzemedaille.<br />

Michael Eichert wird vom Schriftführer<br />

<strong>in</strong>nerhalb des DTV-Vorstands zum<br />

Bundessportwart beför<strong>der</strong>t.<br />

Die B-Standardformation meldet sich mit<br />

<strong>der</strong> Choreografie „Die Schöne und das Biest“<br />

nach e<strong>in</strong>em zweiten Platz <strong>in</strong> <strong>der</strong> 2.<br />

Bundesliga <strong>im</strong> Oberhaus zurück und sorgt<br />

somit dafür, dass be<strong>im</strong> 1. TC <strong>Ludwigsburg</strong><br />

vier Bundesligateams tra<strong>in</strong>ieren.<br />

Doch bei <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft <strong>in</strong><br />

Bremen liegen Freud und Leid nah<br />

beie<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Während die Nachwuchsmannschaft mit<br />

e<strong>in</strong>en 6. Platz dafür sorgt, dass sie während<br />

<strong>der</strong> Bundesligarückrunde reelle Chancen hat,<br />

dem Abstieg zu entr<strong>in</strong>nen, wird „Carmen“<br />

von den Wertungsrichtern gnadenlos<br />

abgewertet, so dass am Ende nur e<strong>in</strong> 3. Platz<br />

dabei herauskommt. Deutscher Meister wird<br />

Braunschweig, die Silbermedaille holt sich<br />

Ariane Schießlers TC Allround Berl<strong>in</strong> mit <strong>der</strong><br />

„Hochzeitskür“.<br />

<strong>Auch</strong> sonst sieht es <strong>in</strong> diesem Jahr sportlich<br />

nicht gerade rosig für den Tanzclub aus.<br />

Nach mehreren Differenzen zwischen Alexan<strong>der</strong><br />

Montanaro, den Schülerpaaren und<br />

dem Vorstand und aufgrund mangelhafter<br />

Zusammenarbeit des Jugendtra<strong>in</strong>ers mit den<br />

an<strong>der</strong>en Tra<strong>in</strong>ern Beck und Schönamsgruber,<br />

trennt sich <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> von Montanaro. Se<strong>in</strong>e<br />

Tanzpartner<strong>in</strong> und Lebensgefährt<strong>in</strong> Daniela<br />

Skarpil legt daraufh<strong>in</strong> ihr Amt als<br />

Jugendwart<strong>in</strong> nie<strong>der</strong>, beide verlassen den<br />

Vere<strong>in</strong>. Dagmar Beck wird neue<br />

Jugendtra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>, Bernd Lachenmaier<br />

übern<strong>im</strong>mt kommissarisch das Amt des<br />

Jugendwarts.<br />

Daniel und Margit Sarti entschließen sich<br />

<strong>in</strong>s Profilager zu wechseln.<br />

Schönamsgrubers treten aus familiären<br />

Gründen von ihren Tra<strong>in</strong>erposten zurück.<br />

Die bisherige Klassenaufteilung (Schüler<br />

(D-C), Junioren (C-A), Hauptgruppe (D-S),<br />

Senioren (D-S)) genügt <strong>der</strong> wachsenden<br />

Anzahl Turniertanzsportler nicht mehr. Der<br />

DTV beschließt e<strong>in</strong>e fe<strong>in</strong>ere Differenzierung<br />

und Unterteilung. Aus den vier Klassen<br />

werden zwölf, was zur Folge hat, dass <strong>der</strong> 1.<br />

TC <strong>Ludwigsburg</strong> zukünftig eben noch mehr<br />

Felix Hanus / S<strong>im</strong>one Herrmann<br />

Landesmeistertitel holen kann.<br />

Ganz mo<strong>der</strong>n präsentiert sich <strong>der</strong> Tanzclub<br />

auch auf e<strong>in</strong>er völlig neuen Plattform. It-<br />

Spezialist Volker Günter entwickelt für den<br />

Vere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e erste eigene Homepage.<br />

Heidi Estler wird Pressesprecher<strong>in</strong> des TBW.<br />

1998 Der Newcomer TC Allround Berl<strong>in</strong><br />

kann alle fünf Turniere für sich entscheiden,<br />

die Standardformation <strong>Ludwigsburg</strong> muss<br />

sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben,<br />

zieht dabei aber an Braunschweig vorbei.<br />

Die frustrierte Mannschaft wirft h<strong>in</strong>. Jetzt<br />

ist Handeln angesagt. Die B-Formation, die<br />

am Ende <strong>der</strong> Saison mit dem 7. Platz<br />

absteigen muss, wird aufgelöst und zum A-<br />

Team umformiert.<br />

Es ist e<strong>in</strong> großes Risiko, weil bis dah<strong>in</strong> noch<br />

nie e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en so großen Schnitt<br />

gemacht hat. Das neue A-Team tra<strong>in</strong>iert zwei<br />

Monate lang „Carmen“, doch die unerfahrenen<br />

Tänzer tun sich nicht nur mit den<br />

speziellen Schritten schwer. Zudem ist das


Team nicht vollständig, gerade mal sechs<br />

Paare tra<strong>in</strong>ieren <strong>im</strong> Team, als Becks die alte<br />

Erfolgschoreografie „Der Wi<strong>der</strong>spenstigen<br />

Zähmung“ herausgraben. Diese ist schritttechnisch<br />

leichter und noch „unbesiegt“. E<strong>in</strong><br />

Überraschungscoup s<strong>in</strong>d die letzten beiden<br />

Paare, die Horst Fröscher vom befreundeten<br />

Tanzclub Lotos Sofia aus Bulgarien e<strong>in</strong>fliegen<br />

lässt. Traudl Wolber entwirft raff<strong>in</strong>ierte Klei<strong>der</strong>,<br />

die Haltungsmängel verstecken und<br />

unterschiedliche Rotationsumfänge vertuschen<br />

sollen.<br />

Bei <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft zeigt<br />

dieser Kniff Wirkung, <strong>der</strong> 1. TC <strong>Ludwigsburg</strong><br />

wird h<strong>in</strong>ter Berl<strong>in</strong> und Düsseldorf knapp<br />

Dritter. Damit verabschiedet sich <strong>der</strong><br />

Rekordmeister erstmals seit 13 Jahren vom<br />

<strong>in</strong>ternationalen Geschäft.<br />

Felix Hanus / S<strong>im</strong>one Herrmann holen den<br />

Sieg be<strong>im</strong> neu e<strong>in</strong>geführten Deutschlandpokal<br />

<strong>der</strong> Junioren I Late<strong>in</strong> und werden<br />

Vierter <strong>in</strong> Standard. In <strong>der</strong> Jugend verpassen<br />

Mathias Stagel / Gabi Suhadolnik die Bronzemedaille<br />

bei <strong>der</strong> 10-Tänze-DM, <strong>in</strong> Standard<br />

werden sie Fünfter.<br />

Die Rock’n’Roll-Abteilung kann sich alle<strong>in</strong>e<br />

nicht mehr f<strong>in</strong>anziell tragen. Der Vorstand<br />

muss die Notbremse ziehen und bietet <strong>der</strong><br />

Abteilung an, dass sie für weniger Geld <strong>im</strong><br />

ger<strong>in</strong>geren Umfang weitermachen kann,<br />

doch die Rock’n’Roller lehnen ab. Als Alternative<br />

verhandelt die Vere<strong>in</strong>sspitze mit <strong>der</strong><br />

Rock’n’Roll-Abteilung des MTV, ob diese die<br />

TCL-Abteilung übernehmen und weiterführen<br />

können. Der Deal kommt zustande, <strong>der</strong> 1. TC<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> verliert die Rock’n’Roll-Abteilung.<br />

1999 Bei <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft <strong>in</strong><br />

Karlsruhe visiert die Standardformation den<br />

zweiten Platz an, bietet aber <strong>im</strong> F<strong>in</strong>aldurchgang<br />

mit <strong>der</strong> neuen Choreografie<br />

„Freud und Leid“ den Wertungsrichtern<br />

genügend Unregelmäßigkeiten an, so dass<br />

am Ende sogar nur e<strong>in</strong> 4. Platz herauskommt.<br />

Braunschweig hat ehemalige Tänzer<br />

reaktiviert und präsentiert mit „Jekyll &<br />

Hyde“ e<strong>in</strong>e starke Choreografie, an <strong>der</strong> an<br />

dieser Meisterschaft nur <strong>der</strong> TC Allround<br />

Berl<strong>in</strong> vorbei kommt.<br />

Felix Hanus / S<strong>im</strong>one Herrmann wie<strong>der</strong>-<br />

1. Tanzclub <strong>Ludwigsburg</strong><br />

holen ihren Deutschlandpokalsieg <strong>in</strong> Late<strong>in</strong><br />

vom Vorjahr und holen Silber <strong>in</strong> Standard.<br />

2000 Bereits zur Bundesligarückrunde<br />

erobert sich Braunschweig die Spitze zurück,<br />

auch die <strong>Ludwigsburg</strong>er Standardformation<br />

macht Boden gut und kann erstmals seit<br />

dem Neuaufbau des Teams die Düsseldorfer<br />

Mannschaft h<strong>in</strong>ter sich lassen. Bei <strong>der</strong><br />

Deutschen Meisterschaft <strong>in</strong> S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gen<br />

qualifiziert sich <strong>der</strong> 1. TC <strong>Ludwigsburg</strong> mit<br />

e<strong>in</strong>em 2. Platz erstmals wie<strong>der</strong> für <strong>in</strong>ternationale<br />

Meisterschaften.<br />

Der 1. TCL sucht neue Möglichkeiten, für<br />

die Jugend weiter attraktiv zu se<strong>in</strong> und<br />

gründet <strong>im</strong> September die Hip-Hop- und<br />

Gymnastikabteilung.<br />

Im E<strong>in</strong>zeltanz gibt es bei <strong>der</strong> Jugend e<strong>in</strong>e<br />

Erfolgswelle. Felix Hanus holt mit S<strong>im</strong>one<br />

Herrmann die Süddeutsche Meisterschaft <strong>der</strong><br />

Junioren II 10 Tänze, den 2. Platz <strong>im</strong><br />

Deutschlandpokal Standard und die<br />

Bronzemedaille <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>. Mit se<strong>in</strong>er neuen<br />

Dame Franziska Geml erreicht er <strong>im</strong> Herbst<br />

den 5. Platz be<strong>im</strong> Deutschlandpokal Standard.<br />

Se<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong> Philipp holt mit Jasm<strong>in</strong><br />

Cavusoglu den 6. Platz <strong>der</strong> Junioren II Late<strong>in</strong><br />

und <strong>in</strong> Standard nach e<strong>in</strong>em Partnerwechsel<br />

mit Laurence Klett den 4. Platz. Ebenfalls<br />

den 4. Platz erreichen bei den Junioren II B<br />

Late<strong>in</strong> Marcel Mund<strong>in</strong>ger und Ina Angermüller.<br />

Die neue Paarkomb<strong>in</strong>ation S<strong>im</strong>on<br />

Reuter / Gabi Suhadolnik wird Süddeutscher<br />

Meister <strong>in</strong> <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation und erreicht den<br />

7. Platz bei <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft.<br />

2001 Nach zehn Jahren zähen Verhandelns<br />

wird für den Vere<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Traum wahr. Am 9.<br />

Juli beg<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Spatenstich für e<strong>in</strong> neues<br />

Clubhe<strong>im</strong> am Stadtrand <strong>Ludwigsburg</strong>s. Die<br />

Stadt unterstützt das Bauvorhaben mit<br />

743.000€ und <strong>der</strong> Württembergische<br />

Landessportbund mit weiteren 176.000€, <strong>in</strong><br />

über 5.000 Arbeitsstunden helfen 250<br />

Clubmitglie<strong>der</strong> be<strong>im</strong> Bau des 1.600m²<br />

großen Vere<strong>in</strong>she<strong>im</strong>s mit, um die Gesamtkosten<br />

von 1,7 Mio € weiter zu drücken. Am<br />

21. September feiert das Clubhe<strong>im</strong> schließlich<br />

Richtfest.<br />

Markus Sonyí übern<strong>im</strong>mt das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>der</strong><br />

Late<strong>in</strong>formation und führt die Mannschaft auf<br />

19


20<br />

E<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte<br />

den 6. Platz knapp am Abstieg vorbei.<br />

Bei <strong>der</strong> DM Komb<strong>in</strong>ation verbessern sich<br />

Reuter/Suhadolnik auf den 4. Platz, Hanus/<br />

Klett werden 4. und 5. bei Deutschlandpokal<br />

<strong>der</strong> Junioren I B Standard und Late<strong>in</strong>.<br />

In Usti Nad Labem <strong>in</strong> Tschechien holt die<br />

Standardformation mit dem 3. Platz bei <strong>der</strong><br />

Europameisterschaft erstmals wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Medaille von <strong>in</strong>ternationalem Rang.<br />

Die Standardformation geht mit e<strong>in</strong>er<br />

eigenen, mo<strong>der</strong>nen Webseite onl<strong>in</strong>e und<br />

eröffnet damit e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> ersten Weblogs<br />

Deutschlands überhaupt.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> ist <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />

vergangenen vier Jahre auf 788 Mitglie<strong>der</strong><br />

geschrumpft.<br />

2002 Das neue Tanzsportzentrum, wie das<br />

neue Clubhe<strong>im</strong> fortan genannt wird, wird am<br />

14. April e<strong>in</strong>geweiht.<br />

Traudl Fröscher wird zum Ehrenmitglied<br />

ernannt.<br />

Die Late<strong>in</strong>formation trennt sich nach e<strong>in</strong>em<br />

5. Platz bei <strong>der</strong> DM von Tra<strong>in</strong>er Sonyí. Der<br />

bisherige Co-Tra<strong>in</strong>er Klaus Noll wird<br />

zusammen mit Alice Schlögl Nachfolger.<br />

Im Herbst tritt Horst Fröscher nach 33<br />

Jahren als Clubpräsident zurück und<br />

h<strong>in</strong>terlässt se<strong>in</strong>em Nachfolger Günter<br />

Wagenbach e<strong>in</strong> schweres Erbe: Die<br />

Belastungen aus dem Bau des Clubhe<strong>im</strong>s<br />

engen den Handlungsspielraum stark se<strong>in</strong>.<br />

Um den Club weiter am Leben zu erhalten,<br />

werden sämtliche Abteilungen auf ihre<br />

Tragbarkeit h<strong>in</strong> überprüft. <strong>Auch</strong> die<br />

Formationen werden <strong>in</strong> Frage gestellt, die mit<br />

ihren Musiken, Klei<strong>der</strong>n und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gskosten<br />

zwar viel Kosten verursachen, aber außer<br />

e<strong>in</strong>igen Auftritten selbst kaum Geld<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Die Standardformation spielt<br />

zwar <strong>in</strong>ternational wie<strong>der</strong> um die ersten fünf<br />

Plätze mit, hat aber durch die langjährige<br />

Sieglosigkeit für Sponsoren und potentielle<br />

Showengagements an Strahlkraft verloren,<br />

schließlich bekommen Veranstalter für<br />

ähnlich viel Geld die erfolgreichere Konkurrenz<br />

aus Braunschweig.<br />

2003 Als Norman und Dagmar Beck dem<br />

Vorstand e<strong>in</strong>en Zusammenschnitt <strong>der</strong><br />

geplanten Choreografie mit dem Arbeitstitel<br />

„Star Wars“ vorspielen, sieht dieser dar<strong>in</strong><br />

nicht das Potential, die Konkurrenz <strong>in</strong> den<br />

nächsten zwei Jahren zu verdrängen. Der<br />

Vorstand spielt he<strong>im</strong>lich mit dem Gedanken<br />

e<strong>in</strong>es Tra<strong>in</strong>erwechsels. Norman Beck, <strong>der</strong> die<br />

<strong>im</strong>mer zunehmende mangelnde Unterstützung<br />

seitens des Vorstands für se<strong>in</strong> Team<br />

spürt, kommt dem Rauswurf zuvor und<br />

erklärt mitten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Saison se<strong>in</strong>en Rücktritt,<br />

woraufh<strong>in</strong> sich die Öffentlichkeit für den Fall<br />

zu <strong>in</strong>teressieren beg<strong>in</strong>nt. Statt sich auf die<br />

sportliche Leistung zu konzentrieren, steht<br />

die Standardformation ausgerechnet vor dem<br />

wichtigen Auswärtsturnier <strong>in</strong> Braunschweig<br />

zwischen den Stühlen und muss dort ohne<br />

Tra<strong>in</strong>er antreten. Doch zwischen den<br />

Zuschauern bef<strong>in</strong>den sich sowohl Becks als<br />

auch <strong>der</strong> TCL-Vorstand. Als sich die Tänzer<br />

auf Initiative von Patrick Völcker bei <strong>der</strong><br />

anschließenden Siegerehrung mit auf den<br />

Frackrücken aufgeklebten Buchstaben bei<br />

ihren Tra<strong>in</strong>ern mit „Danke, Norman und<br />

Dagmar“ bedanken, wird klar, für wen sich<br />

das Team entschieden hat.<br />

Als das Registeramt <strong>Ludwigsburg</strong> <strong>im</strong><br />

Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Formfehler bei <strong>der</strong> Wahl<br />

des aktuellen Vorstands feststellt, muss<br />

Horst Fröscher als Präsident noch e<strong>in</strong>mal ran.<br />

Bei <strong>der</strong> folgenden viere<strong>in</strong>halbstündigen<br />

Mitglie<strong>der</strong>hauptversammlung am 5. Mai wirft<br />

Günter Wagenbach das Handtuch und Gaby<br />

Wulff wird neue Präsident<strong>in</strong>, das Amt des<br />

Vizepräsidenten bleibt vakant. Am 28. Mai<br />

erklärt Norman Beck se<strong>in</strong>en Rücktritt vom<br />

Rücktritt. Bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Deutschen<br />

Meisterschaft <strong>in</strong> Braunschweig tritt die<br />

Standardformation mit „Tanz <strong>der</strong> Galaxien“<br />

an und wird Zweiter.<br />

Horst Fröscher wird zum Ehrenpräsidenten<br />

ernannt.<br />

Die Süddeutsche Meisterschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Komb<strong>in</strong>ation geht <strong>in</strong> <strong>der</strong> A-Jugend an Marcel<br />

Mund<strong>in</strong>ger / Cor<strong>in</strong>a Poth, Philipp Hanus /<br />

Laurence Klett erreichen bei <strong>der</strong> Deutschen<br />

Meisterschaft <strong>der</strong> Junioren II B Standard die<br />

Silbermedaille.<br />

Thomas Estler wird TBW-Trophy-Manager<br />

und wird sich bis 2008 für die Organisation<br />

und Durchführung <strong>der</strong> großen Turnierserie<br />

verantwortlich zeichnen.


2004 Bei <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft <strong>in</strong><br />

Düsseldorf behauptet die Standardformation<br />

mit „Tanz <strong>der</strong> Galaxien“ ihren 2. Platz nur<br />

knapp vor dem ausrichtenden TD TSC<br />

Düsseldorf.<br />

Der 1. TCL gründet die Abteilung „Country<br />

& Western Dance“, <strong>in</strong> die mehrere,<br />

erfolgreiche Paare aus an<strong>der</strong>en Vere<strong>in</strong>en<br />

e<strong>in</strong>treten. Mit Mart<strong>in</strong> Raus und Mart<strong>in</strong>a Kaag<br />

gew<strong>in</strong>nt die neue Abteilung bei den<br />

<strong>in</strong>ternationalen Schweizer Meisterschaften<br />

se<strong>in</strong>en ersten Titel.<br />

Marilena Grafakos wird neue Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

JMD-Formation "Dance Works".<br />

Für den Breitensport kann <strong>der</strong> Tanzclub<br />

Bernd Junghans gew<strong>in</strong>nen, <strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />

folgenden Jahren neuen Schwung <strong>in</strong> die<br />

Abteilung br<strong>in</strong>gt. In Zusammenarbeit mit<br />

dem Stadtseniorenrat ist ihm vor allem die<br />

För<strong>der</strong>ung des Seniorentanzens zu verdanken.<br />

Bernd Junghans Marilena Grafakos<br />

Im April gibt es nach 20 Jahren e<strong>in</strong><br />

Jubiläumstreffen <strong>der</strong> ehemaligen Weltmeisterformation<br />

und Klaus Hallen <strong>im</strong> Clubhe<strong>im</strong>.<br />

In <strong>der</strong> Junioren II B-Klasse qualifizieren<br />

sich bei den Süddeutschen Meisterschaften<br />

die Geschwister Stephan und Kathar<strong>in</strong>a<br />

Keller für das F<strong>in</strong>ale und erreichen dort den<br />

3. Platz.<br />

Um den Nachwuchs für die Formationen zu<br />

sichern, veranstaltet <strong>der</strong> 1. Tanzclub erstmal<br />

e<strong>in</strong> „Cast<strong>in</strong>g“, bei dem sich Turniertänzer,<br />

Tanzschüler und Nichttänzer für die<br />

Formationen bewerben können. Fünf Tänzer<br />

schaffen den Sprung <strong>in</strong> die A-Standard- und<br />

A-Late<strong>in</strong>formation.<br />

Im selben Jahr feiert die Stadt <strong>Ludwigsburg</strong><br />

1. Tanzclub <strong>Ludwigsburg</strong><br />

300 Jahre Schloß <strong>Ludwigsburg</strong>, am 15. Mai<br />

veranstaltet <strong>der</strong> 1. TC <strong>Ludwigsburg</strong> anläßlich<br />

des Jubiläums e<strong>in</strong>e opulente Tanzshow aller<br />

Abteilungen <strong>im</strong> Schloßtheater.<br />

Be<strong>im</strong> dreistündigen Theaterstück „Fürsten,<br />

Bürger und Soldaten“ <strong>im</strong> Forum am<br />

Schloßpark tritt die Standardformation mit<br />

extra choreografierter Show auf und wird<br />

gefeiert.<br />

E<strong>in</strong> Kreis schließt sich: 1977 kaufte <strong>der</strong> 1.<br />

TCL bei <strong>der</strong> Formationshochburg Hamburg-<br />

Harburg die gebrauchten Klei<strong>der</strong> für den<br />

Aufbau <strong>der</strong> Late<strong>in</strong>formation. Über die Jahre<br />

h<strong>in</strong>weg ist dieser Vere<strong>in</strong>, was Formationen<br />

anbetrifft, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Versenkung verschwunden<br />

und man plant dort nun e<strong>in</strong>en Neuanfang mit<br />

e<strong>in</strong>er Standardformation. Hierfür mieten die<br />

Hamburger die <strong>Ludwigsburg</strong>er Musik „Die<br />

Schöne und das Biest“.<br />

2005 Bei <strong>der</strong> Europameisterschaft <strong>in</strong><br />

Braunschweig trumpft die Standardformation<br />

mit „Dreamworlds“ überraschend auf und<br />

holt nach 1997 die erste <strong>in</strong>ternationale<br />

Silbermedaille, die sie allerd<strong>in</strong>gs mit dem<br />

platzgleichen Vera Tyumen aus Russland<br />

teilen muss. „Dreamworlds“ markiert e<strong>in</strong>e<br />

Stilän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Ludwigsburg</strong>er Standardformation,<br />

die durch partiell gespickte<br />

late<strong>in</strong>amerikanische Elemente tänzerisch<br />

anspruchsvoller als sämtliche Choreografien<br />

zuvor ist und damit den Weg für die<br />

Titelgew<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> den folgenden Jahren<br />

bereitet.<br />

E<strong>in</strong>e Woche nach <strong>der</strong> EM wird <strong>im</strong><br />

Tanzsportzentrum e<strong>in</strong>gebrochen. Büroräume,<br />

Küche und Klei<strong>der</strong>kammer werden verwüstet,<br />

<strong>der</strong> entstandene Schaden übersteigt den<br />

Wert <strong>der</strong> gestohlenen Gegenstände bei<br />

Weitem, ist aber versicherungstechnisch abgedeckt.<br />

Mit Stephen Greenston kann <strong>der</strong> 1. TC<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> den ehemaligen 1. Solisten des<br />

Stuttgarter Balletts für se<strong>in</strong>e Ballettabteilung<br />

gew<strong>in</strong>nen.<br />

Die Late<strong>in</strong>formation muss <strong>in</strong> die 2. Bundesliga<br />

absteigen.<br />

2006 Norman Beck plant e<strong>in</strong>en Strategiewechsel<br />

und tra<strong>in</strong>iert nach nur e<strong>in</strong>em Jahr<br />

„Dreamworlds“ mit <strong>der</strong> Standardformation<br />

21


22<br />

E<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte<br />

die Choreografie „Barcelona“ e<strong>in</strong>, die Idee<br />

hierfür stammt ebenso wie sämtliche<br />

Choreografien zuvor von Klaus Hallen. Damit<br />

bricht <strong>Ludwigsburg</strong> mit dem zweijährigen<br />

Zyklus, den e<strong>in</strong>e Kür normalerweise durchläuft<br />

und man hofft, bei <strong>der</strong> Deutschen<br />

Meisterschaft, die <strong>der</strong> 1. TCL zum ersten Mal<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> neuen Stuttgarter Porsche Arena<br />

durchführen wird, den Konkurrenten aus<br />

Braunschweig zu schlagen. Doch durch<br />

unerwartete Fluktuation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mannschaft,<br />

Probleme bei <strong>der</strong> Umsetzung und Krankheitsfälle<br />

brechen die Tra<strong>in</strong>er mit diesem<br />

Vorhaben und lassen das Team sechs<br />

Wochen vor <strong>der</strong> DM wie<strong>der</strong> „Dreamworlds“<br />

e<strong>in</strong>studieren. Trotz <strong>der</strong> widrigen Umstände<br />

gew<strong>in</strong>nt das Team den ersten Meistertitel<br />

nach 10 Jahren.<br />

Die "Dance Works" steigen erneut <strong>in</strong> die 1.<br />

Bundesliga auf.<br />

Heidi Estler wird zur DTV Pressesprecher<strong>in</strong><br />

berufen, <strong>in</strong>nerhalb des TBWs ist sie fortan<br />

Schriftführer<strong>in</strong>.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> durchbricht mit<br />

1.047 Mitglie<strong>der</strong>n erneut die 1.000er-Grenze.<br />

Trotz allem ist <strong>der</strong> 1. TCL nur noch <strong>der</strong><br />

zweitgrößte Vere<strong>in</strong> h<strong>in</strong>ter TC Capitol Bremen.<br />

2007 Die Bundesligarückrunde wird zu<br />

e<strong>in</strong>em Disaster für die Standardformation.<br />

Das He<strong>im</strong>turnier kann die Mannschaft noch<br />

gew<strong>in</strong>nen, doch alle weiteren Bundesligaturniere<br />

entscheidet Braunschweig deutlich<br />

für sich.<br />

Bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>hauptversammlung wird<br />

Klaus Noll zum Vizepräsidenten gewählt.<br />

Klaus-Dieter König, <strong>der</strong> über die städtische<br />

Ehrenamtskartei zum 1. TCL kommt, wird<br />

F<strong>in</strong>anzwart, Christian Keller zum Ressortleiter<br />

<strong>der</strong> Formationen gewählt.<br />

Der langjährige 1. TCL-Freund, Meistertra<strong>in</strong>er<br />

und Ideengeber für Formationsmusiken<br />

Klaus Hallen stirbt.<br />

Erstmals verzichten <strong>der</strong> Braunschweiger<br />

TSC und <strong>der</strong> 1. TCL <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />

Absprache aufgrund term<strong>in</strong>licher Probleme<br />

auf die Teilnahme an <strong>der</strong> Europameisterschaft<br />

<strong>in</strong> Moldawien.<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> verteidigt mit „Barcelona“ den<br />

DM-Titel und gew<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Porsche Arena<br />

den 9. Weltmeistertitel. Mit „Barcelona“<br />

wurde <strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschlagene Weg, die<br />

tänzerischen Fähigkeiten <strong>der</strong> Mannschaftsmitglie<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> beiden Sektionen<br />

auszuschöpfen, fortgeführt. Mit <strong>der</strong> aus <strong>der</strong><br />

Late<strong>in</strong>sektion entnommenen Figur „W<strong>in</strong>d“<br />

mitten <strong>im</strong> Hauptteil markiert die<br />

Standardformation damit den vorläufigen<br />

Höhepunkt dieser Entwicklung.<br />

Volker Günter wird Sportwart des TBW.<br />

2008 Dagmar Beck wird für drei Jahre zur<br />

Landestra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> <strong>im</strong> TBW berufen und erhält<br />

erneut das Grüne Band für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Jugend.<br />

Norman Beck übern<strong>im</strong>mt den Posten des<br />

Vizepräsidenten des 1. TC <strong>Ludwigsburg</strong>s, da<br />

<strong>der</strong> bisherige Amts<strong>in</strong>haber Klaus Noll aus<br />

beruflichen Gründen zurücktreten muss.<br />

Ra<strong>in</strong>er Schönamsgruber kehrt als Tra<strong>in</strong>er<br />

<strong>der</strong> A-Late<strong>in</strong>formation zurück, nachdem sie<br />

von DTV für die 1. Bundesliga nachnom<strong>in</strong>iert<br />

wurde.<br />

Das "Forum Region Stuttgart" ehrt die<br />

neunmaligen Weltmeister als nationalen und<br />

<strong>in</strong>ternationalen Botschafter <strong>der</strong> Region.<br />

Der 1. TCL feiert se<strong>in</strong> 40-jähriges Bestehen<br />

mit e<strong>in</strong>em großen Galaball am 27. September<br />

und e<strong>in</strong>em Festakt am 3. Okto-ber.<br />

Die Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft<br />

2009 <strong>in</strong> <strong>der</strong> sich noch <strong>im</strong> Bau<br />

bef<strong>in</strong>denden Multifunktionshalle <strong>Ludwigsburg</strong><br />

laufen bereits auf Hochtouren.<br />

Der Vere<strong>in</strong> hat <strong>im</strong> März 1.044 Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verleger:<br />

1. Tanzclub <strong>Ludwigsburg</strong> e. V.<br />

Erlenweg 1, 71638 <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Tel.: 07141/5 70 46<br />

Fax: 07141/25 04 29<br />

http://www.1-tcl.de<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@1-tcl.de<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur: Patrick Völcker<br />

Lektorat: Horst Fröscher, Cél<strong>in</strong>e Durer<br />

Dank geht an: Mann + Hummel,<br />

Wüstenrot, Kreissparkasse <strong>Ludwigsburg</strong>,<br />

BERU, Horst Fröscher, Cél<strong>in</strong>e Durer,<br />

Peter und Kar<strong>in</strong> Maier, Mart<strong>in</strong> Obdrzalek


24<br />

E<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte

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