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element+BAU 6/2021

element + BAU - Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

element + BAU - Die Fachzeitschrift für Objektbau
behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

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6<br />

58. Jahrgang<br />

<strong>2021</strong><br />

ISSN 0934-5914<br />

B2836<br />

Die Fachzeitschrift für Objektbau<br />

Powerhouse Telemark im<br />

norwegischen Porsgrunn:<br />

Mit voller Kraft voraus!<br />

SPECIAL: SCHWIMMBÄDER / SPORTHALLEN<br />

Tageslichtsysteme; Fassaden; Sonnenschutzsysteme; Glaskonstruktionen;<br />

Sicherheitstechnik; Hallenbau; Wirtschaftsbau; Brandschutz; Keramik; Sanitär; Klima-/Heiztechnik


PROZESSTECHNIK &KOMPONENTEN<br />

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editorial<br />

Armin König<br />

Chefredakteur<br />

Liebe Leser,<br />

leicht amüsiert habe ich mir dieser Tage die Augen gerieben, als eine Pressemitteilung des bau- und wohnungspolitischen Sprechers<br />

der FDP-Bundestagsfraktion Daniel Föst bei mir im Posteingang einging, in dem er als einer der ersten ein Statement zum Koalitionsvertrag<br />

der neuen Ampelregierung abgab und dabei die Vereinbarungen zur Bau- und Wohnungspolitik "über den grünen Klee" lobte.<br />

Dies ist das erste Mal, dass ich wissentlich eine solch positive Meldung von Herrn Föst wahrnahm, kannte ich seine Statements doch<br />

eher als zwar fundierte, aber immer äußerst kritische Stimme zur aktuellen Baupolitik. Grinsend und an den alten Werbespruch von<br />

TUI "Du meckerst ja gar nicht" erinnert, machte ich mir Gedanken, wie sehr eine Regierungsbeteiligung doch die Sicht auf die Dinge<br />

verändert.<br />

Kurze Zeit später kamen allerdings noch weitere Meldungen aus ganz unterschiedlichen Quellen zum Koalitionsvertrag herein: So<br />

"flatterte" z. B. eine Pressemitteilung des ZDB mit dem Statement von Felix Pakleppa auf meinen Schreibtisch, in dem er wörtlich<br />

sagte: "Wir begrüßen die Ankündigung der Ampelkoalition, die Bedeutung des Bauens mit einem eigenständigen Ministerium<br />

hervorzuheben. Denn egal ob Leitungsinfrastruktur, der Ausbau der Windenergie oder die energetische Gebäudesanierung – bei<br />

der Klimawende ist die Bauwirtschaft mit ihrem Knowhow gefragt. Wir haben in der Vergangenheit mehrfach ein Bauministerium<br />

gefordert, dass es nun kommt, erfüllt uns mit Zufriedenheit." Weiter sprach er sich lobend über die Erhöhung der linearen Afa von<br />

2 auf 3 % aus. Zwar bezeichnete er das Ziel im Jahr 400.000 Wohnungen jährlich zu bauen als ambitioniert, drückte sich aber<br />

dennoch recht positiv über die Vereinbarungen aus. Auch das kurz danach eintreffende Statement der Bundesingenieurkammer war<br />

zwar etwas kritischer und beklagte, dass etwas mehr "Mut zur Neugestaltung" wünschenswert gewesen wäre und bedaurte, dass<br />

der Bereich 'Infrastruktur' nicht unter dem Dach des Bundesbauministeriums angesiedelt ist, begrüßte aber trotzdem weite Teile des<br />

Koalitionsvertrages. Und auch das Handelsblatt kam zu folgenden Aussage: "Nach langen und vor allem diskreten Verhandlungsrunden<br />

haben sich die Ampelparteien auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Statt auf Konfrontation mit der Immobilienwirtschaft setzen<br />

die Koalitionäre auf Kooperation. So wird es eine von vielen Marktteilnehmern befürchtete schärfere Mietenregulierung nicht geben,<br />

stattdessen soll ein 'Bündnis bezahlbarer Wohnraum' unterstützt durch steuerliche Anreize das Wohnungsangebot deutlich ausweiten."<br />

So viel positive Resonanz in Sachen Baupolitik habe ich bisher selten erlebt. Und wirklich: Liest man sich in die Vereinbarungen<br />

des neuen Koalitionsvertrages zum Thema Baupolitik etwas ein, so sind viele Punkte, die hier angegangen werden sollen, auch<br />

aus meiner Sicht, durchaus lobenswert. Vor allem scheint das existentielle Problem, das Wohnungsnot und hohe Mieten für viele<br />

darstellt, auch endlich bei der Politik angekommen und der diesbezügliche Handlungsbedarf durchaus erkannt worden zu sein. Doch<br />

ein Wermutstropfen bleibt leider: Da allerdings die Gegenfinanzierung so mancher Punkte im Koalitionsvertrag noch nicht wirklich<br />

geregelt wurde, bleibt zu hoffen, dass sich hier auch wirklich etwas zum Positiven wandelt und es nicht nur bei Absichtserklärungen<br />

bleibt. Man darf gespannt sein und hoffen!<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein paar schöne Feiertage und einen guten Rutsch, in ein hoffentlich gutes und vor allem<br />

gesundes neues Jahr 2022.<br />

Ihr<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

3


inhalt<br />

TITELTHEMA<br />

Powerhouse Telemark im norwegischen<br />

Porsgrunn<br />

Mit voller Kraft voraus!<br />

6<br />

OBJEKTE<br />

Büroprojekt „Vision One“ in Leinfelden-<br />

Echterdingen<br />

Nachhaltiger und zukunftsorientierter<br />

Nutzungsmix<br />

Unternehmensgebäude von Heroal in Verl<br />

Alles Alu<br />

Smart Office im Büro- und Dienstleistungsstandort<br />

Airport City, Düsseldorf<br />

Moderne Bürowelt mit modernem Klimakonzept<br />

Hotel Schulz in Berlin<br />

Mit Blick auf die „Berliner Mauer“<br />

SPECIAL: SCHWIMMBÄDER / TURNHALLEN<br />

Tageslicht- und Lüftungssysteme für<br />

Sportbauten und Schwimmbäder<br />

Vielseitig, robust, ästhetisch<br />

Sporthalle der Grundschule<br />

Richardstraße in Hamburg<br />

Ideale Lösung für Sporthallensanierungen<br />

Sportplatz in Ahrensfelde bei Berlin<br />

Sportanlage der Zukunft<br />

Paracelsus Bad & Kurhaus in Salzburg<br />

Bewegter Badehimmel<br />

Schlossberg Sporthalle, Stephanskirchen<br />

Lichtkuppeln beleuchten das Spielfeld<br />

Neptunbad in Köln<br />

Denkmalgeschütztes Thermalbad:<br />

Sicher und schnell saniert<br />

Hallenbad Rheinmünster<br />

Trinkwasserhygiene par excellence<br />

IM FOKUS<br />

Rückkehr aus dem Homeoffice<br />

Tipps zur Gestaltung der<br />

neuen Bürogeneration<br />

Alho Modul-Architektur<br />

Schwerpunkt Fassade<br />

10<br />

13<br />

16<br />

18<br />

19<br />

22<br />

24<br />

27<br />

30<br />

32<br />

34<br />

36<br />

38<br />

Aluminium prägt die Fassade: Unternehmensgebäude<br />

von Heroal in Verl.<br />

Seite 13<br />

Tageslicht als gestalterisches Element: Tageslichelemente<br />

in Sportstätten und Schwimmbädern.<br />

Seite 19<br />

Welle prägt die Innenarchitektur: Paracelcus<br />

Bad in Salzburg.<br />

Seite 27<br />

4 element + BAU • 6/<strong>2021</strong>


inhalt<br />

RUBRIKEN<br />

Produkte<br />

Branche aktuell<br />

Vorschau/Impressum<br />

40<br />

42<br />

43<br />

Für Sie notiert ...<br />

Die DOMOTEX wird im Januar 2022<br />

nicht stattfinden. Das hat die Deutsche<br />

Messe AG als Veranstalterin der führenden<br />

Messe für Teppiche und Bodenbeläge<br />

mitgeteilt.<br />

Titelgeschichte ab Seite 6<br />

Norwegens Klimaschutzziele sind ambitioniert.<br />

Bis 2050 wird ein nahezu CO 2<br />

-neutraler<br />

Gebäudebestand angestrebt. Ein wegweisender<br />

Impulsgeber für die Dekarbonisierung<br />

von Büroneubauten ist das „Powerhouse<br />

Telemark“, das seine Klimabilanz über den<br />

gesamten Lebenszyklus ausgleicht. Von zentraler<br />

Bedeutung ist dabei die innovative Fassadenlösung<br />

aus der Fertigung von Schüco.<br />

Schüco International KG<br />

Karolinenstraße 1-15<br />

D-33609 Bielefeld<br />

Tel.: + 49 521 783-0<br />

info@schueco.com<br />

www.schueco.de<br />

"Wir haben bis zuletzt gemeinsam mit<br />

den ausstellenden Unternehmen für<br />

die DOMOTEX gekämpft und stehen<br />

seit Monaten täglich im Austausch<br />

mit der Branche", sagt Sonia Wedell-<br />

Castellano, Global Director DOMOTEX,<br />

Deutsche Messe AG. "Die DOMOTEX ist<br />

im besonderen Maße von den Auswirkungen<br />

der Corona-Pandemie betroffen,<br />

denn die überwiegende Mehrheit der<br />

DOMOTEX-Aussteller und -Besucher<br />

kommt aus dem Ausland. Angesichts<br />

des aktuellen Pandemie-Geschehens ist<br />

jedoch mit einer kurzfristigen Erholung<br />

des internationalen Geschäftsreiseverkehrs<br />

nicht zu rechnen", ergänzt<br />

Wedell-Castellano.<br />

Noch vor gut einem Monat wollten die<br />

Veranstalter die DOMOTEX im Südteil<br />

des Messegeländes in Hannover in<br />

einem kompakten Format als Re-Start-<br />

Veranstaltung in drei Hallen ausrichten<br />

und so der Branche nach nahezu zwei<br />

Jahren Pandemie die Chance auf ein<br />

physisches Treffen ermöglichen. Wedell-Castellano:<br />

"Was vor einem Monat<br />

noch als realistisches und vielversprechendes<br />

Re-Start-Szenario galt und vom<br />

Markt auch gut angenommen wurde,<br />

hat sich in den letzten Tagen als nicht<br />

mehr darstellbar gezeigt."<br />

Die Veranstalter prüfen einen DOMO-<br />

TEX-Termin im weiteren Verlauf des<br />

Kalenderjahres 2022.<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

5


titelthema<br />

Powerhouse Telemark im norwegischen Porsgrunn<br />

Mit voller Kraft voraus!<br />

Norwegens Klimaschutzziele sind ambitioniert. Bis 2050 wird ein nahezu CO 2<br />

-neutraler Gebäudebestand<br />

angestrebt. Ein wegweisender Impulsgeber für die Dekarbonisierung von Büroneubauten<br />

ist das „Powerhouse Telemark“, das seine Klimabilanz über den gesamten Lebenszyklus<br />

ausgleicht. Von zentraler Bedeutung ist dabei die innovative Fassadenlösung.<br />

Weit über den Horizont der<br />

Industriestadt Porsgrunn hinaus<br />

ist die markante Silhouette des<br />

„Powerhouse Telemark“ sichtbar. Bei<br />

Sonnenschein funkelt der elfstöckige Büroturm<br />

wie ein bernsteinfarbener Diamant<br />

in XXL-Größe, von dessen Dachterrasse<br />

sich ein fulminanter Blick auf das etwa<br />

35.000 Einwohner:innen zählende Oberzentrum<br />

der Provinz Telemark und den<br />

Frierfjord bietet. Fertiggestellt im Sommer<br />

2020, ist das Nullemissionsgebäude zum<br />

Symbol für die Wende zu einer Green<br />

Economy in der Region geworden, die<br />

etwa 150 Kilometer südlich von Oslo<br />

liegt und eine lange Historie als fortschrittlicher<br />

Wirtschaftsstandort hat. Mit der<br />

UNESCO-Weltkulturerbestätte Vemork,<br />

die in derselben Provinz wie Porsgrunn<br />

liegt, ist hier eines der größten Wasserkraftwerke<br />

des frühen 20. Jahrhunderts<br />

verortet. Passender kann der Ort für ein<br />

„Powerhouse“ demnach nicht sein.<br />

243.000 Kilowatt<br />

stunden alles inklusive<br />

Nicht nur architektonisch ist das Kraftpaket<br />

ein Hingucker. Auch die energetische<br />

Performanz ist bemerkenswert,<br />

wie das Energiekonzept „Powerhouse<br />

Telemark: A plus energy building with a<br />

low exergy heating and cooling system“<br />

der Ingenieurinnen und Ingenieure von<br />

Skanska Norwegen zeigt. So beinhalten<br />

die kalkulierten 243.000 Kilowattstunden<br />

Solarstrom, die das rund 8.400 Quadratmeter<br />

umfassende Bürogebäude pro<br />

Jahr erzeugt, einerseits die Betriebsenergie,<br />

die für den laufenden Unterhalt des<br />

Gebäudes nötig ist, und andererseits die<br />

graue Energie, die in den verwendeten<br />

Materialien steckt, so dass die CO 2<br />

-Bilanz<br />

des Gebäudes nach einer angenommenen<br />

Nutzungsdauer von 60 Jahren<br />

ausgeglichen ist. Der Clou: Ein integriertes<br />

Gebäude-, Energie-, Fassaden- und Innenraumdesign<br />

verringert den Energiebedarf<br />

des solaren Selbstversorgers bis zu 70<br />

Prozent gegenüber dem vergleichbarer<br />

Neubauten. Was einzigartig klingt hat<br />

Serienreife: Das „Powerhouse Telemark“<br />

ist bereits das vierte Powerhouse in<br />

Norwegen, jedoch das erste Bürogebäude<br />

dieser Art in einer kleineren Ortschaft.<br />

Das möchte Emil Eriksrød, Geschäftsführer<br />

von R8 Property, ändern.<br />

Ein Investor<br />

mit Weitblick<br />

Das mit dem Nachhaltigkeitszertifikat<br />

"BREEAM Excellent" ausgezeichnete<br />

Nullemissionsgebäude soll als Inspirationsquelle<br />

für zukunftsfähige Nullemissionsgebäude<br />

gerade jenseits großer<br />

Städte wie Oslo und Trondheim dienen,<br />

wo derartige Objekte ohnehin entstehen.<br />

Der Handlungsbedarf ist allerorts groß:<br />

2017 emittierte die norwegische Bauwirtschaft<br />

fast 13 Millionen Tonnen CO 2<br />

,<br />

was etwa der Menge an klimaschädlichen<br />

Treibhausgasen entspricht, die die Öl- und<br />

Gasindustrie in diesem Zeitraum verursachte.<br />

Will Norwegen seine Klimaschutzziele<br />

erreichen, ist es höchste Zeit für die<br />

Branche, umzudenken. Bei R8 Property<br />

hat die Zukunft längst begonnen, denn<br />

Visionär Eriksrød gründete das Unternehmen<br />

in 2010 deshalb, weil er explizit<br />

nachhaltige Büroimmobilien entwickeln<br />

wollte, in denen Menschen gerne arbeiten.<br />

Der Erfolg gibt ihm Recht: Seit 2015<br />

führt R8 Property den „Norwegian Tenant<br />

Index“ an und gilt landesweit als einer der<br />

beliebtesten Bürovermieter.<br />

Null-Emission<br />

als Mission<br />

Rückblick: Das Erfolgsprojekt „Powerhouse<br />

Telemark“ begann damit, dass die<br />

Büroräume von R8 Property am Stammsitz<br />

in Porsgrunn am Ufer des Porsgrunnselva<br />

an ihre Kapazitätsgrenzen stießen<br />

6 element + BAU • 6/<strong>2021</strong>


titelthema<br />

und kein Platz mehr im Gebäude für die<br />

adäquate Unterbringung neuer Mieter<br />

vorhanden war, weshalb eine Alternative<br />

gefunden werden musste. Da neben der<br />

Firmenzentrale ein bebaubares, flächenmäßig<br />

passendes Grundstück lag, war die<br />

Antwort schnell gefunden: Hier kommt<br />

das neue Head Office hin, dessen großzügige<br />

Büroflächen maximal flexibel sind,<br />

das modernste Anforderungen an Klimaschutz<br />

erfüllt und inspirierende Arbeitsräume<br />

bietet. Ein Leuchtturm soll entstehen,<br />

mit Strahlkraft in die Region hinein und<br />

darüber hinaus. Soweit die Theorie. Für<br />

die Praxis kam die Powerhouse-Initiative<br />

an Bord. Der von renommierten Vertretern<br />

der norwegischen Bauwirtschaft ins<br />

Leben gerufenen Allianz gehören der<br />

Bauträger Entra, die Skanska-Baugruppe,<br />

die Ingenieurgesellschaft Asplan Viak,<br />

die Umweltorganisation Zero und das<br />

auf nachhaltige Baukunst spezialisierte<br />

Architektur- und Designbüro Snøhetta an.<br />

Gemeinsam realisieren sie Nullemissionsgebäude,<br />

die sich durch größtmögliche<br />

Nutzerfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

auszeichnen. Anders als herkömmliche<br />

Plusenergiehäuser, deren Energiekonzept<br />

primär auf eine energieeffiziente<br />

Betriebsphase und die Reduktion dabei<br />

entstehender CO 2<br />

-Emissionen abzielt,<br />

fokussiert das Design eines „Powerhouse“<br />

auf die Vermeidung jeglicher Treibhausgase,<br />

die das Gebäude über seinen gesamten<br />

Lebenszyklus – also von der Planung<br />

über die Errichtung und Nutzung bis zum<br />

Rückbau – emittiert. Folglich läuft der<br />

Planungsprozess grundsätzlich ganzheitlich<br />

und integral ab, statt, wie gemeinhin<br />

üblich, Gewerk für Gewerk.<br />

Das „Powerhouse Telemark“ ist bereits das vierte Powerhouse in Norwegen, jedoch das erste<br />

Bürogebäude dieser Art in einer kleineren Ortschaft.<br />

Erst simulieren,<br />

dann konstruieren<br />

Die Planer:innen steckten also die Köpfe<br />

zusammen. Erstens mussten sie den<br />

Betrieb des Gebäudes mit klimafreundlicher<br />

Energie sicherstellen. Elementar war<br />

hierfür die bestmögliche Tageslichtnutzung,<br />

um künstliche Lichtquellen weitestgehend<br />

zu vermeiden. Denn die Beleuchtung<br />

ist üblicherweise ein bedeutender<br />

Energieschlucker in Bürogebäuden. Um<br />

den Bedarf auf ein absolutes Minimum zu<br />

reduzieren, entwarf das Kreativteam von<br />

Snøhetta ein Lichtkonzept, das lediglich<br />

2,3 Watt pro Quadratmeter vorsah, und<br />

ein Raumkonzept, das aus dem Wechselspiel<br />

von Licht und Schatten und den<br />

fließenden Übergängen unterschiedlicher<br />

Arbeitssituationen eine anregende<br />

Atmosphäre bietet. Außerdem erhielt<br />

das Gebäudedach vertikale Glasschlitze,<br />

wodurch die drei oberen Büroetagen mit<br />

Tageslicht versorgt werden. Zweitens war<br />

der Energiebedarf für Heizung und Kühlung<br />

zu ermitteln. Drittens bedurfte es der<br />

Analyse, wie viel CO 2<br />

die Herstellung der<br />

Bei der Gebäudeeingangsseite, die eine markante Kerbe ziert, bewies das Schüco Fassadensystem<br />

FWS 50 SG.SI größtmögliche Gestaltungsfreiheit bei gleichzeitig bestmöglicher<br />

Umweltverträglichkeit.<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

7


titelthema<br />

Auch bei der Materialauswahl hatten<br />

Umweltverträglichkeit und Langlebigkeit<br />

oberste Priorität, um möglichst viel CO 2<br />

zu sparen. Das Schüco Fassadensystem<br />

FWS aus Aluminium überzeugte hier<br />

nicht nur durch das Cradle-to-Cradle-Zertifikat<br />

in Silber, sondern auch durch eine<br />

hundertprozentige Recyclingfähigkeit<br />

ohne Qualitätsverlust. Daneben waren<br />

weitere vorteilhafte Eigenschaften des<br />

Werkstoffes ausschlaggebend für die<br />

Wahl des Fassadensystems, beispielsweise<br />

seine Leichtigkeit bei gleichzeitig<br />

sehr hoher Stabilität, seine hohe Korrosionsbeständigkeit<br />

durch Eloxierung<br />

und seine Unempfindlichkeit gegenüber<br />

Temperaturschwankungen. Für eine<br />

positive CO 2<br />

-Bilanz alles äußerst förderliche<br />

Merkmale. Auch eine gehörige<br />

Portion Kreativität war erforderlich. Der<br />

Holzboden beispielsweise besteht aus<br />

Industrieparkett, hergestellt aus Holzabfälvorgesehenen<br />

Materialien und Produkte<br />

verursacht, wie viel Treibhausgase bei der<br />

turnusmäßigen Erneuerung von Bauteilen<br />

entstehen und wie groß die CO 2<br />

-Menge<br />

im Entsorgungsfall ist, um die graue Energie<br />

zu berechnen. Alle Werte summiert<br />

ergaben das zu entwickelnde Energiekonzept.<br />

Mittels BIM wurde am digitalen<br />

Gebäudemodell getüftelt. Für die komplexen<br />

Berechnungen kamen unter anderem<br />

die Energiesimulationssoftware Simien<br />

v 6.009 und ein auf der DIN EN ISO<br />

11855-2 (EU-Norm für umweltgerechte<br />

Gebäudeplanung) basierendes Kalkulationstool<br />

zum Einsatz. Das Ergebnis: Man<br />

nehme eine sehr gut wärmegedämmte<br />

Gebäudehülle, kombiniere sie mit aktiv<br />

gewonnenen regenerativen Energien,<br />

die zu einem Kreislaufsystem verbunden<br />

werden, unterstütze das Ganze mit einem<br />

LowTech-Ansatz und verwende vorrangig<br />

ressourcenschonende, rezyklierte Bauund<br />

Werkstoffe.<br />

Um ein Maximum an Sonnenstrahlen einzufangen,<br />

wurde die Dachfläche mit den integrierten<br />

Photovoltaik-Modulen gen Süden geneigt.<br />

Bildnachweis (Seiten 6-8): Fotograf Sindre<br />

Ellingsen; Nutzungsrecht: Schüco International<br />

KG<br />

Ausgeglichene Klimabilanz<br />

mit Solarstrom<br />

Die (i)konische Gebäudeform macht<br />

nicht nur optisch ein gute Figur. Auch<br />

unter energetischen Gesichtspunkten<br />

ist sie vorteilhaft: Um ein Maximum an<br />

Sonnenstrahlen einzufangen, wurde die<br />

Dachfläche imposant um 24 Grad gen<br />

Süden geneigt und mit hocheffizienten<br />

integrierten Photovoltaik-Modulen der<br />

dänischen Firma SolarLab mit einem<br />

Wirkungsgrad von 22 Prozent und<br />

einer Leistung von 210 Kilowatt Peak<br />

bestückt. Die schräg nach oben verlaufende,<br />

abgewinkelte Südostfassade<br />

erhielt eine ebensolche Ausstattung,<br />

genauso wie das Dach des neben dem<br />

Gebäude befindlichen Carports. Jährlich<br />

produziert die insgesamt fast 1.500<br />

Quadratmeter große Modulfläche etwa<br />

243.000 Kilowattstunden Sonnenstrom:<br />

Davon entfallen lediglich knapp 50.000<br />

Kilowattstunden auf die Betriebsenergie,<br />

während rund 193.000 Kilowattstunden<br />

zum Ausgleich der Klimabilanz<br />

verbleiben, die in dem hausinternen<br />

130-Kilowattstunden-Stromspeicher<br />

zwischengespeichert werden. Überschüssig<br />

produzierte Energie wird in die<br />

Autoladestationen und damit zurück in<br />

den Stromkreislauf geleitet. Über die<br />

Lebensdauer von 60 Jahren erzeugt das<br />

Plusenergiehaus auf diese Weise fast 15<br />

Millionen Kilowattstunden CO 2<br />

-neutralen<br />

Strom. Damit ist das „Powerhouse<br />

Telemark“, bezogen auf die Angaben in<br />

„Norwegen: Beheizung und Kühlung von<br />

Gewerbe- und Industriegebäuden mit<br />

erneuerbaren Energien“, herausgegeben<br />

von der Deutsch-Norwegischen Handelskammer<br />

in Oslo, aktuell eines der<br />

effektivsten Solarkraftwerke Norwegens.<br />

Nachweisbare Umweltverträglichkeit<br />

als<br />

Erfolgsfaktor<br />

Für die Lichtdachkonstruktion kam das<br />

vielfach eingesetzte Schüco Fassadensystem<br />

FWS 50.HI zur Anwendung, mit<br />

dem sich speziell in Großprojekten wie<br />

Einkaufszentren, Büro- und Verwaltungsgebäuden<br />

und Hotels große Spannweiten<br />

architektonisch ansprechend<br />

verwirklichen lassen. Ausschlaggebend<br />

für Planer:innen und Bauherrn, sich für<br />

diese Lösung zu entscheiden, war die<br />

nachweisbare Umweltverträglichkeit der<br />

Materialien durch eine Zertifizierung nach<br />

dem Cradle-to-Cradle-Produktstandard.<br />

Cradle-to-Cradle-zertifizierte Systeme<br />

können nach ihrer Nutzungsphase außerdem<br />

beliebig oft in den Wertstoffkreislauf<br />

zurückgeführt werden und erfüllen hohe<br />

Ansprüche bei der Einhaltung sozialer<br />

Standards sowie dem sorgfältigen<br />

Umgang mit Wasser und Energie in der<br />

Herstellung. Um die schräg nach oben<br />

verlaufende, großflächige Fensterfront<br />

im unteren Abschnitt der Südostfassade<br />

so elegant wie möglich zu gestalten, das<br />

Tageslicht zu maximieren und dabei auf<br />

nachhaltige Produkte zu setzen, fiel auch<br />

für weitere Teile der Gebäudehülle die<br />

Entscheidung zu Gunsten des ebenfalls<br />

Cradle-to-Cradle-zertifizierten Fassadensystems<br />

Schüco FWS 50 SG.SI. Die<br />

Semi-Structural-Glazing-Optik mit schmaler<br />

Ansichtsbreite von lediglich 50 mm<br />

sorgt dafür, dass die Profile nur im Raum<br />

sichtbar sind und außen in flächenbündiger<br />

Ganzglasoptik mit filigranen Fugen<br />

erscheinen, was dem Kraftpaket, anders<br />

als sein Name vermuten lässt, eine anmutige<br />

Erscheinung verleiht. Optisch äußerst<br />

apart ist zudem die gewählte Lösung<br />

für die Gebäudeeingangsseite, die eine<br />

markante Kerbe ziert. Auch hier bewies<br />

das Schüco Fassadensystem FWS 50<br />

SG.SI größtmögliche Gestaltungsfreiheit<br />

bei gleichzeitig bestmöglicher Umweltverträglichkeit.<br />

Die hochwärmegedämmten und mit<br />

Dreifachisolierverglasung versehenen<br />

Fenster und Vorhangfassaden überzeugen<br />

sowohl in gestalterischer als auch<br />

in technischer Hinsicht, da sie niedrigste<br />

thermische Kennwerte gewährleisten:<br />

Der Wärmedurchgangskoeffizient aller<br />

Fenster (U w<br />

-Werte) und Vorhangfassaden<br />

(U cw<br />

-Werte), einschließlich der Rahmenprofile<br />

und Verglasungen, beträgt 0,75<br />

W/m²K, der Gesamtenergiedurchlassgrad<br />

(g-Wert) der Verglasung liegt bei 37<br />

Prozent und hinsichtlich der Tageslichttransmission<br />

bei 63 Prozent.<br />

Ökodesign macht den<br />

Unterschied<br />

8 element + BAU • 6/<strong>2021</strong>


titelthema<br />

len. Die Teppichfliesen sind zu 70 Prozent<br />

aus alten Fischernetzen gefertigt. Rauen<br />

Charme versprüht der unbehandelte, freiliegende<br />

Beton. Vom Büroschreibtisch bis<br />

zum Küchenmöbel fand bis ins kleinste<br />

Detail eine Überprüfung der Klimafreundlichkeit<br />

statt, damit nichts die CO 2<br />

-Waage<br />

aus dem Gleichgewicht brachte. Sogar<br />

ein spezielles Beschilderungssystem mit<br />

umweltschonender Folierung wurde entworfen,<br />

das eine visuelle Kennzeichnung<br />

von Büroräumen erlaubt, ohne unnötigen<br />

Abfall zu produzieren.<br />

Wärme kommt aus<br />

300 Metern Tiefe<br />

Für wohlige Wärme von 21,5 Grad<br />

Celsius im Gebäude sorgt geothermische<br />

Energie. Eingebunden in ein „LowEx“-<br />

System, das auf einer optimal aufeinander<br />

abgestimmten Niedrigtemperaturheizung<br />

und Hochtemperaturkühlung basiert,<br />

wodurch der Stromenergiebedarf extrem<br />

gering ist, zapft eine hocheffiziente<br />

Wärmepumpe über acht Erdsonden aus<br />

300 Metern Tiefe die vorhandene Wärme<br />

im Erdinneren an. Die Ausbeute ist so beträchtlich,<br />

dass nahezu 100 Prozent der<br />

zur Beheizung und Lüftung der Räume<br />

benötigten Energie abgedeckt werden.<br />

Die Erdbohrungen gehören zu den bisher<br />

tiefsten zur Nutzung geothermischer Wärme<br />

in Norwegen und zeigen, dass sich<br />

die Kenntnisse der Öl- und Gasindustrie<br />

in Bohrtechnologie und Geologie künftig<br />

für die Erschließung von Erdwärme und<br />

damit klimafreundlicher Energie nutzen<br />

lassen.<br />

Innenraumgestaltung<br />

eröffnet Möglichkeiten<br />

Ebenfalls mit Bedacht geschah die<br />

Innenraumkonfiguration. Vom Empfangsbereich<br />

im Erdgeschoss bis zur gemeinsamen<br />

Personalkantine und den Penthouse-<br />

Tagungsräumen führen zwei großzügig<br />

gestaltete, offene Treppen in die obersten<br />

Etagen. Das lädt nicht nur dazu ein, den<br />

Weg zu Fuß zurückzulegen und etwas<br />

für den Kreislauf zu tun, sondern fördert<br />

darüber hinaus die zufällige Begegnung<br />

und damit die Kommunikation der Nutzerinnen<br />

und Nutzer untereinander. Im<br />

neunten Stock verbindet eine markante<br />

Holztreppe die Kantine mit den Tagungsräumen<br />

und führt hinaus auf die Dachterrasse,<br />

von wo aus sich ein herrlicher<br />

Blick auf den Fjord bietet. Standardisierte<br />

Innenraumlösungen und Co-Working-<br />

Spaces bieten den Mietern die Möglichkeit,<br />

ihre Büroräume nach Bedarf zu<br />

skalieren, um flexibel zu sein und Remote-<br />

Working-Konzepte umzusetzen. Über die<br />

Smartphone-App der Softwarelösung<br />

Orbit lassen sich diverse Anwendungen<br />

Im neunten Stock verbindet eine markante Treppe die Kantine mit den Tagungsräumen und<br />

lädt nicht nur dazu ein, den Weg zu Fuß zurückzulegen, sondern fördert darüber hinaus die<br />

zufällige Begegnung und damit die Kommunikation der Nutzerinnen und Nutzer untereinander.<br />

Bildnachweis: THT Foto / R8 Property<br />

personalisiert steuern, etwa der Check-in,<br />

die Raumbuchung oder die Anmeldung<br />

von Besuchern.<br />

Die Begeisterung, mit der die<br />

Mieter:innen das Gebäude nutzen,<br />

Bauherr:<br />

Architekten:<br />

Energiekonzept:<br />

Technische<br />

Gebäudeausrüstung:<br />

Fachbetrieb:<br />

Projektentwicklung:<br />

Bautafel<br />

R8 Property, Porsgrunn, Norwegen<br />

Snøhetta, Oslo, Norwegen<br />

Skanska AB, Oslo, Norwegen<br />

Asplan Viak AS, Sandvika, Norwegen<br />

H-fasader AS<br />

Entra Eiendom AS, Oslo<br />

Planungs-/Bauzeit: 2015 - 2020<br />

Bruttogeschossfläche (BGF): 8.403 m²<br />

bestärkt R8 Property-Chef Eriksrød in<br />

seiner Überzeugung, zur richtigen Zeit am<br />

richtigen Ort die richtige Büroimmobilie<br />

realisiert zu haben. Also: Volle Kraft voraus<br />

für das klima- und nutzerfreundliche<br />

Powerhouse<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

9


objekte<br />

Büroprojekt „Vision One“ in Leinfelden-Echterdingen<br />

Nachhaltiger und zukunftsorientierter Nutzungsmix<br />

Die Region Stuttgart ist eine der am stärksten wachsenden Metropolregionen in Deutschland.<br />

Damit wird auch der prosperierende Standort Leinfelden-Echterdingen, direkt vor den Toren<br />

der Landeshauptstadt, zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt im „Ländle“. Hier hat die<br />

Bülow-AG das „Vision One“ realisiert, das gekonnt Büro, Schulungsangebote und Hotellerie<br />

unter seinem Dach vereint.<br />

Fliesenhersteller Lasselsberger mit<br />

seiner Marke Rako lieferte für alle<br />

Verkehrswege im Innenbereich<br />

ästhetische und hochbelastbare Fliesen<br />

der Serie „Kaamos“ sowie für die Sanitärzonen<br />

und die Hotellobby die eleganten<br />

Serien „Extra“, „Base“, „Color One“ und<br />

„Saloon“. Insgesamt wurden in dem<br />

außergewöhnlichen Objekt über 3.500<br />

m 2 Fliesen des Herstellers verbaut, die<br />

in allen Nutzungsbereichen zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Die Bülow-AG plant und realisiert seit<br />

über 55 Jahren zahlreiche Projekte in<br />

ganz Deutschland. Das dienstleistungsorientierte<br />

Unternehmen entwickelt und<br />

managt komplexe Neubauvorhaben<br />

sowie Revitalisierungen im Bestand sowie<br />

denkmalgeschützte Objekte. Damit das<br />

möglich ist, arbeitet ein interdisziplinäres<br />

Team aus Immobilienspezialisten, Architekten<br />

und Planern bei der Bülow AG eng<br />

zusammen.<br />

Moderner Business-<br />

Campus mit<br />

vielfältiger Nutzung<br />

Am Standort Leinfelden-Echterdingen, in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft zur Landeshauptstadt<br />

Stuttgart, der Autobahn A8<br />

und nahe der Messe Stuttgart sowie des<br />

Flughafens gelegen, ist von der Bülow-<br />

AG nun das „Vision One“ fertiggestellt<br />

worden. Der Gebäudekomplex ist ein<br />

moderner Business-Campus, der eine<br />

optimale Arbeitsumgebung für seine<br />

Nutzer schafft. Die insgesamt 25.400<br />

Quadratmeter Bruttogeschossfläche<br />

(BGF) gliedern sich in vier eigenständige<br />

Bauteile, die um einen großzügigen<br />

und begrünten Innenhof angeordnet<br />

sind. Weiteres Element ist das moderne<br />

Apartment-Hotel, das Privat- und Geschäftsreisenden<br />

ebenso wie Gästen des<br />

im Gebäude ansässigen Schulungs- und<br />

Konferenzzentrums Unterkunft bietet.<br />

Hinzu kommt das Casino, das als Restaurant<br />

Campus-Nutzern und ihren Gästen<br />

zur Verfügung steht.<br />

Nachhaltiges Gebäudeund<br />

Nutzungskonzept<br />

Das Vision One verfolgt ein nachhaltiges<br />

Gebäude- und Nutzungskonzept. So<br />

stehen in der Tiefgarage eine große Zahl<br />

von Elektro-Ladestellen zur Verfügung,<br />

die neben Autos auch E-Fahrräder laden.<br />

Darüber hinaus ist die gesamte Ver- und<br />

Entsorgung des Vision One zentralisiert,<br />

was Synergien zwischen den verschiede-<br />

10<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong>


objekte<br />

Das Vision One vereint gekonnt Büro-, Schulungsräumlichkeiten,<br />

Restaurant und ein Hotel.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Boris Storz / Rako<br />

In den Fluren und Treppenhäusern kam die Fliesenserie Kaamos zum Einsatz, die durch ihr zeitloses,<br />

elegantes Design den Räumlichkeiten eine unaufgeregte und hochwertige Optik verleiht.<br />

nen Nutzern und Büroeinheiten ermöglicht<br />

und ein attraktives, zukunftsfähiges<br />

Arbeitsumfeld unterstützt.<br />

Überzeugende Qualität<br />

im Projekteinsatz<br />

Das anspruchsvolle Projekt stellte hohe<br />

Anforderungen an die eingesetzten<br />

Fliesenprodukte und deren Verlegung.<br />

Vor allem die architektonisch anspruchsvollen<br />

Treppenhäuser bedingten eine<br />

präzise Fliesenlegerarbeit und perfekt<br />

verarbeitbare Produkte. Rako erwies sich<br />

hierbei als idealer Lösungsgeber: „Die<br />

Produkte zeichnen sich durch eine hohe<br />

Qualität und ein gutes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis aus. Vorangegangene Projekt<br />

haben bereits gezeigt, dass das Portfolio<br />

von Rako eine nachhaltige Designauswahl<br />

und Qualität für unsere Objekte liefert und<br />

daher gut zu unseren Wünschen passt“,<br />

erklärt Projektleiter Sebastian Kübler von<br />

der Bülow AG den gezielten Einsatz von<br />

Rako-Fliesen in seinem Objekt. Darüber hinaus<br />

punktet der Hersteller mit Liefertreue<br />

und einen umfassenden Support durch<br />

seinen Außendienst.<br />

Zeitlose und<br />

elegante Designs<br />

für Hotel und Bäder<br />

Qualität auf der einen, logistische Besonderheiten<br />

und enge Zeitpläne auf der<br />

wedi Top ®<br />

• Modernes Design, großformatig und fugenfrei<br />

• Umfangreiches Sortiment, fünf aufeinander<br />

abgestimmte Farben und Texturen<br />

• Hochwertiger Verbundwerkstoff, voll durchgefärbt<br />

• Pflegeleichte Oberflächen, rutschsicher im Nassbereich<br />

• Schnelle Installation, einfach und sicher zugleich<br />

www.wedi.eu<br />

Line<br />

Ganzheitliche Systemlösungen<br />

für die moderne Badgestaltung<br />

NEU<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

11


objekte<br />

In den Bädern wurde die Fliesenserie Base<br />

verlegt, die sich neben ihrer eleganten Optik<br />

auch durch ihre Rutschfestigkeit auszeichnet.<br />

anderen Seite – solche Herausforderungen<br />

waren ebenso zu meistern. Denn die<br />

Nasszellen für das Vision One sind mit<br />

Fertigbädern von Tairos erstellt und waren<br />

bereits in den Rohbau zu integrieren.<br />

Ausgestattet mit den Serien „Base“ und<br />

„Color one“ von Rako, waren die Fliesen<br />

somit lange vor Start des Innenausbaus<br />

pünktlich beim Fertigbadhersteller anzuliefern.<br />

Bei den Bädern wurde ganz bewusst<br />

auf modische Designs oder außergewöhnliche<br />

Farben verzichtet. Für die Bülow AG<br />

war es wichtig, moderne Fliesenoptiken<br />

zu wählen, die eine zeitlose Eleganz in<br />

den Bädern erzeugt. Darüber hinaus ist in<br />

den Duschbereichen die erhöhte Rutschfestigkeit<br />

R10B gefordert, die mit den<br />

dort verlegten Fliesen der Serie „Base“<br />

erreicht wurde.<br />

In der Lobby des Apartment-Hotels<br />

ersetzte die Fliesenserie „Saloon“ mit ihrer<br />

authentischen Holzoptik ein ursprünglich<br />

geplantes Laminat ähnlicher Anmutung.<br />

In Hinblick auf Dauerhaftigkeit, Produktnachhaltigkeit<br />

und eine leichte Reinigung,<br />

erweist sich eine Fliese in solchen Projekteinsätzen<br />

oft als die bessere Lösung.<br />

Das bemerkt ebenso der Hotelbetreiber<br />

positiv: Er ist durchweg zufrieden mit<br />

der gewählten Fliesenserie „Saloon“, so<br />

Projektleiter Sebastian Kübler.<br />

Das Vision One steht für eine neue Philosophie<br />

im Bürobau, die Architekturqualität<br />

und ein optimales Arbeitsumfeld um<br />

Elemente wie Gemeinschaft, Schulung,<br />

Hotelnutzung sowie Nachhaltigkeit und E-<br />

Mobilität gekonnt ergänzt. Um diesen auf<br />

viele Jahre ausgelegten Nutzungsmix dauerhaft<br />

zu gewährleisten, sind qualitätsvolle<br />

Produkte und ein kompetenter Hersteller-<br />

Support wesentliche Grundlagen. Bülow<br />

AG-Projektleiter Sebastian Kübler: „Unser<br />

Fazit fällt sehr positiv aus, da die Qualität<br />

der Rako-Produkte sehr gut ist – was für<br />

unser Projekt und unsere Kunden den entscheidenden<br />

Faktor darstellt. Der Support<br />

war ebenfalls sehr gut. Bei den Bemusterungen<br />

und Rückfragen stand uns stets<br />

ein kompetenter Ansprechpartner mit Rat<br />

und Tat zur Seite. Beim nächsten Projekt<br />

planen wir eventuell mit neuen Rako-<br />

Designs und anderen Farben.“<br />

Ursprünglich war für die Lobby des Hotels ein Laminatbelag für den Boden eingeplant. Da ein Fliesenbelag aber in Sachen Reinigung und Langlebigkeit<br />

punkten konnte, entschieden sich die Verantwortlichen für die Fliesenserie Saloon, die auch optisch Zeichen setzt.<br />

12<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong>


objekte<br />

Unternehmensgebäude von Heroal in Verl<br />

Alles Alu<br />

Das prosperierende ostwestfälische Städtchen Verl erfreut sich hinreichender Gewerbesteuereinnahmen<br />

durch Industrie- und Gewerbebetriebe, die sich zunehmend um den Ort herum<br />

ansiedeln. Die Ausnahme von dieser Regel stellt die Firma Heroal dar, deren Wurzeln bis ins<br />

Jahr 1874 zurückreichen und die seit 1950 Rollläden herstellt, und zwar mitten im Ort. Inzwischen<br />

wurde das Portfolio um die Produktgruppen Sonnenschutz und Rolltore sowie Fenster,<br />

Türen und Fassaden erweitert, alles aus Aluminium gefertigt, und so besteht immer mal wieder<br />

neuer Platzbedarf. Da der Hauptfirmensitz, historisch gewachsen, von reiner Wohnbebauung<br />

umgeben ist, müssen für Expansionen Grundstücke in anderen Ortsteilen gefunden oder<br />

auf dem Firmengelände bestehende Immobilien umgewidmet oder zurückgebaut werden. Als<br />

über die Machbarkeit nachgedacht wurde, ein bis dahin genutztes Wohnhaus als Ersatz für<br />

die alte Mensa umzubauen, stellte man bald fest, dass der Aufwand in keinem guten Verhältnis<br />

zum Nutzen gestanden hätte. Die Firma beschloss daher, am Standort ein neues Gebäude<br />

zu errichten und ein zusätzliches Raumangebot zu schaffen. Also trat der beschriebene Fall<br />

ein und das Einfamilienhaus wurde abgeräumt. Auf der so frei gewordenen Fläche sollte ein<br />

Baukörper mit möglichst großer Tiefgarage entstehen, welcher außerdem eine Kantine mit Küche<br />

sowie Besprechungs-, Konferenz- und Schulungsräume, die in ihren Größen variabel sein<br />

sollten, aufnehmen konnte.<br />

Das Unternehmen wandte sich an<br />

das ortsansässige Architekturbüro<br />

Wischke Send und Partner, mit<br />

dem man schon des Öfteren erfolgreich<br />

zusammengearbeitet hatte. Man wünschte<br />

sich ein modernes Gebäude mit einem<br />

„Bistro“, in welchem die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter nicht nur regenerative<br />

Pausen mit dem Verzehr frischen Speisen<br />

verbringen könnten, sondern außerdem<br />

genügend Raum für Kommunikation und<br />

interdisziplinären Austausch in angenehmer<br />

Atmosphäre vorfinden würden.<br />

Neben den Vorgaben für das Raumprogramm<br />

und der wohl selbstverständlichen<br />

Forderung, die eigenen Produkte<br />

einzusetzen, ließ man den Architekten<br />

weitgehend freie Hand, dieses Vertrauen<br />

hatten sich die Planer bereits erarbeitet.<br />

Und so ergaben sich die Restriktionen<br />

eher aus der Situation vor Ort. Zwar<br />

war der Bauplatz nicht übermäßig mit<br />

behördlichen Auflagen belastet, allerdings<br />

galt als Höhenbegrenzung die<br />

Firsthöhe der dreigeschossigen, nachbarlichen<br />

Bebauung. Und da man das nicht<br />

rechtwinklig geschnittene Gelände mit<br />

maximaler Flächenausnutzung bebauen<br />

wollte, blieb naturgemäß wenig Platz für<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

13


objekte<br />

der Küche ist zur Straße hin verglast,<br />

was gelegentlich Zuschauer anlockt<br />

und Transparenz signalisiert. Das erste<br />

Obergeschoss bietet Raum für Büros und<br />

Besprechungsräume, die großzügig mit<br />

Tageslicht versorgt werden. Das zweite OG<br />

ist den Seminar- und Schulungsräumen<br />

vorbehalten; beide Geschosse verfügen<br />

über die notwendigen sanitären Anlagen.<br />

Bei entsprechendem Wetter kann darüber<br />

hinaus eine ca. 140 m² große Dachterrasse<br />

genutzt werden, die nicht einsehbar<br />

und gegebenenfalls während des gesamten<br />

Tages sonnenbeschienen ist.<br />

Passivhaustaugliche<br />

Glasfassade<br />

Die Glaselemente der Fassade wurden unter<br />

Verwendung der eigenen Produkte errichtet.<br />

Hier kam das System Heroal C 50<br />

HI zum Einsatz, welches aufgrund seiner<br />

Dämmfähigkeit mit einer herkömmlichen<br />

Dreifachverglasung passivhaustauglich<br />

ist. Außerdem wurde das Produkt C 50<br />

GD verbaut, dessen Besonderheit darin<br />

besteht, dass ein Glasschwert den Aluminiumpfosten<br />

statisch ersetzt, wodurch<br />

Breite und Tiefe der Konstruktion optische<br />

Reduzierungen erfahren.<br />

Strenge Geometrie,<br />

präzise Ausformung<br />

Südostansicht des Gebäudes: Die Mischung aus Glas-Aluminium-Fassadenelementen des Bauherren<br />

sowie den Alucobond-Elementen prägen die Fassade.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Alucobond<br />

Baumaterialien und Baustellenlogistik.<br />

Um den Aushub für die große Tiefgarage<br />

sicher vornehmen zu können, wurden die<br />

Baugrubenränder umlaufend gespundet<br />

und eine verlorene Schalung eingesetzt.<br />

Das Gebäude wurde als klassischer Stahlbetonbau<br />

konzipiert, mit den entsprechenden<br />

Decken und Stützen.<br />

In Bezug auf die<br />

Umgebungsbebauung<br />

Entstanden ist ein kubischer Baukörper<br />

mit der Grundfläche eines Trapezoids,<br />

welcher zum einen auf die Umgebungsbebauung<br />

antwortet und zum anderen<br />

den Hauptansichtsflächen, zur Straße und<br />

zum Firmengelände, direkt zugewandt<br />

ist. Unregelmäßig angeordnete, verglaste<br />

Rücksprünge und schräg gestellte<br />

Leibungen nehmen dem Baukörper dabei<br />

die Schwere.<br />

Im Erdgeschoss wurde die gesamte<br />

Gastronomie untergebracht, inklusive<br />

Bistro und großzügiger Außenbereiche mit<br />

Pflanzensichtschutz, sowie den Funktionsräumen<br />

Küche, Lager, Spülküche, Ausgabe<br />

usw. Ungewöhnliches Detail: die Stirnseite<br />

Die Architekten stießen mit ihrem Vorschlag,<br />

auch die geschlossenen Fassadenflächen<br />

mit Aluminium zu bekleiden, sofort<br />

auf Zustimmung. Aufgrund der strengen<br />

Geometrie und der präzise konturierten,<br />

dreidimensionalen Ausformung der Fassade<br />

kam ein Vollmaterial nicht infrage. Das<br />

Büro hatte bereits früher die dreischichtigen<br />

Fassadenplatten Alucobond von 3A<br />

Composites ausgeschrieben und außerdem<br />

mit der Firma Athens aus Hövelhof<br />

einen Partner gefunden, der in der Lage<br />

war, den Entwurf in hochwertige gebaute<br />

Realität umzusetzen. Dazu gehörte, dass<br />

die Fassadenflächen absolut planeben<br />

ausfallen mussten, die Toleranzen bei der<br />

Fugenausbildung dem Niveau im Möbelbau<br />

entsprachen und auch die Untersichten<br />

in das Gesamtbild passten.<br />

Die umweltbeständigen, UV-stabilen und<br />

farbechten Oberflächen des Materialkomposits<br />

ließen es zu, bei Sohlbänken und<br />

der Attika auf die sonst häufig üblichen<br />

Materialwechsel zu verzichten (bei diesem<br />

Objekt wurde übrigens die Uni-Farbe Pure<br />

White 10 ausgewählt, ergänzt durch graue<br />

und blaue Applikationen). Innen liegende<br />

Entwässerungen sorgen hier für die erforderliche<br />

Sicherheit, ohne dass die Architektur<br />

durch technische Notwendigkeiten<br />

unnötig optisch beeinträchtigt wird. Die<br />

Variabilität der Fassadenplatte konnte hier<br />

14<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong>


Das neue<br />

Thermo-Z<br />

Distanzprofil<br />

Im Erdgeschoss wurden großzügige Außenbereiche für die Mitarbeiter vorgesehen.<br />

BEGEISTERT<br />

PRAXIS-<br />

ERPROBT!<br />

im Zusammenhang mit einer Vorgehängten<br />

Hinterlüfteten Fassade (VHF) zu einem<br />

Ergebnis führen, bei dem das Material<br />

konsequent dem Entwurf folgt.<br />

Die Bauherrin zeigt sich mit dem repräsentativen<br />

Solitär neben dem Hauptverwaltungsgebäude<br />

sehr zufrieden, die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen<br />

das zusätzliche Angebot und die damit<br />

zum Ausdruck kommende Wertschätzung<br />

gerne an und die kleine Stadt Verl<br />

ist um eine architektonische Besonderheit<br />

reicher geworden.<br />

Langlochperforation<br />

Reduzierte<br />

Wärmebrückenwirkung<br />

Verwenden Sie das speziell entwickelte<br />

Thermo-Z Distanzprofil als statisch<br />

tragende Unterkonstruktion für alle<br />

Metalldachsysteme, um<br />

wirtschaftlich sehr gute<br />

U-Werte zu erreichen.<br />

Geringere Wärmeleitung &<br />

verbesserter U-Wert<br />

Leichtbauweise<br />

Einfache Montage<br />

www.zambelli.de/rib-roof


objekte<br />

Das Smart Office verlangte nach einem leistungsfähigen Lüftungs- und Kühlkonzept. Das Ergebnis brachte dem Gebäude die DGNB & Wired-<br />

Score Goldzertifizierung.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Schwank GmbH<br />

Smart Office im Büro- und Dienstleistungsstandort Airport City, Düsseldorf<br />

Moderne Bürowelt mit modernem Klimakonzept<br />

Seit einigen Jahren bietet der hochmoderne Büro- und Dienstleistungsstandort Airport City<br />

unweit des Düsseldorfer Flughafens attraktive Gewerbeflächen und ein vielfältiges Immobilienangebot.<br />

Inmitten der gefragten Infrastruktur ist jetzt ein skulpturales Bürogebäude entstanden,<br />

das Smart Office.<br />

Der Gebäudekomplex, ein feingliedrig<br />

ausgearbeiteter Baukörper von<br />

rund 14.000 m 2 , setzt ganzheitlich<br />

auf Glas und Licht. So werden beispielsweise<br />

beide Gebäudeflügel durch<br />

gläserne Brücken verbunden, bodentief<br />

verglaste Büroräume ermöglichen einen<br />

freien Blick in begrünte Innenflächen und<br />

die urbane Nachbarschaft.<br />

Klimakonzept nach<br />

Geschmack von DGNB<br />

Das Klimakonzept von Smart Office war<br />

eine energetische Herausforderung. Klar<br />

war, neben einer Heizung bedarf das<br />

Gebäude aufgrund der Dimensionen und<br />

großen Glasflächen auch ein leistungsfähiges<br />

Lüftungs- und Kühlkonzept. Das<br />

Problem: Die Planer konnten standortbedingt<br />

weder auf Fernwärme noch auf<br />

hohe elektrische Anschlussleistungen<br />

zurückgreifen. Erst Erdgas lieferte die<br />

Lösung: Dank dieses bewährten Primärenergieträgers<br />

konnte man für die<br />

Wärme- und Kälteerzeugung auf moderne<br />

Gasmotor-Wärmepumpen setzen und<br />

gleich mehrere wirtschaftliche wie ökologische<br />

Vorteile nutzen. Dabei steht Gas<br />

nicht im Widerspruch zum Ökologiegedanken.<br />

Durch die direkte Umsetzung des<br />

Erdgases im Motor der Wärmepumpe<br />

entfällt der aufwändige Zwischenschritt<br />

der Stromherstellung in einem meist<br />

weit weg gelegenen Kraftwerk. Darüber<br />

hinaus kann die Motorabwärme in den<br />

Warmwasserkreislauf des Gebäudes<br />

eingespeist werden, egal ob im Gebäude<br />

gerade geheizt oder gekühlt wird.<br />

Gas-Motor-Wärmepumpen<br />

bedienen<br />

mehrere Systeme<br />

Für die Lösung der innerbaulichen Heizals<br />

auch Kühlfragen, hat das Planerteam<br />

des Ingenieurbüros PGH auf zwei sich<br />

ergänzende und der Behaglichkeit zuträgliche<br />

Systeme gesetzt. Wärme und Kälte<br />

werden dabei sowohl über Betonkernaktivierung<br />

als auch über Deckenluftauslässe<br />

16<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong>


objekte<br />

in die zwischen 3 und 4 Meter hohen<br />

Büroräume eingebracht. Klaus Huke,<br />

Geschäftsführer PGH: „Wir haben mit der<br />

Einbindung verschiedener Wärme- und<br />

Kältesysteme ein ideales, den Ansprüchen<br />

an ein modernes Gebäude entsprechendes<br />

Büroklima geschaffen. Die Gasmotor-<br />

Wärmepumpen lassen dabei genug<br />

planerischen und energetischen Freiraum,<br />

um die verschiedenen Systeme auch ohne<br />

Fernwärme und hohe elektrische Leistungen<br />

mit Wärme und Kälte zu versorgen.“<br />

Für die Kälte- und Wärmelast der Betonkernaktivierung<br />

lieferte der Klimaspezialist<br />

Schwank vier Gasmotor-Wärmepumpen<br />

sowie vier VRF-Wasser-Wärmeübertrager.<br />

Dabei beträgt die Nennleistung pro Gerät<br />

im Heizfall 95 kW, im Kühlfall 85 kW.<br />

Ein Pufferspeicher bedient zwei Kaltwasserkreise<br />

mit 16 °C und 20 °C für<br />

die Betonkernaktivierung der einzelnen<br />

Etagen. Über einen Zortström-Heizkreisverteiler<br />

werden sowohl die Betonkerne<br />

als auch RLT-Geräte und weitere statische<br />

Heizkörper versorgt. Eingespeist wird<br />

hier zusätzlich die Abwärme der Gasmotoren<br />

aus den Wärmepumpen sowie die<br />

Wärme aus einem zusätzlichen 160 kW<br />

Gas-Brennwertkessel.<br />

In den Büroräumen stören keine konventionellen Heizkörper den Blick aus den bodentiefen<br />

Fenstern.<br />

Die Gasmotor-Wärmepumpen von<br />

Schwank kommunizieren über ein<br />

BACnet-Schnittstellenmodul mit der übergeordneten<br />

Gebäudeleittechnik.<br />

Das Klima Fazit<br />

In dem prestigeträchtigen Bürogebäude<br />

lösen Gasmotor-Wärmepumpen Heiz- und<br />

Kühlaufgaben gleichermaßen effizient<br />

und nachhaltig, ohne Wirtschaftlichkeitsaspekte<br />

für den Betrieb aus den Augen<br />

zu verlieren. Dabei sorgt die Nutzung der<br />

Motorabwärme für zusätzliche Effizienz<br />

der Wärmepumpen. Bei der Bauausführung<br />

übernahm Schwank die Installation<br />

der Geräte auf dem Dach des Gebäudes<br />

sowie die Einbindung und Inbetriebnahme<br />

der gelieferten Hydraulikeinheiten<br />

in den Kältemittel-Kreislauf und in die<br />

Gebäudeleittechnik. Das vom Bauherrn<br />

beauftragte Ingenieurbüro PGH erarbeitete<br />

das grundlegende Klimakonzept.<br />

Das bezugsfertige Gebäude hat die DGNB<br />

& WiredScore Goldzertifizierung erhalten.<br />

Für die Kälte- und Wärmelast der Betonkernaktivierung wurden Gasmotor-Wärmepumpen und<br />

Hydraulikeinheiten installiert.<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

17


objekte<br />

Hotel Schulz in Berlin<br />

Mit Blick auf die „Berliner Mauer“<br />

„Hotel Schulz“ ist ein junges, weltoffenes Hotel, das zentrumsnah an der Spree liegt und 2018<br />

eröffnet wurde. Vom Außengastraum blickt man auf die vergangene Geschichte der Stadt.<br />

Denn er grenzt direkt an ein erhaltenes Stück „Berliner Mauer“, die durch bunte Graffities den<br />

Spirit der Stadt spiegelt. Die Hotelbetreiber entschieden sich dafür, die Terrasse mit Markisen<br />

überdachen zu lassen. Sie wollten die Fläche unter anderem als erweiterten Frühstücksraum<br />

nutzen, in dem Menschen aus aller Welt zusammentreffen können.<br />

Kunde hat sich nach ausführlicher<br />

Beratung für unser<br />

„Der<br />

pergola-System mit tracfix-<br />

Tuchführung entschieden. Die aus vier<br />

separaten Feldern bestehende Anlage<br />

lässt sich per Funk steuern, misst gut 12<br />

Meter in der Länge und überspannt eine<br />

Fläche von rund 75 Quadratmetern“,<br />

erklärt Jan Kattenbeck, Verkaufsleiter für<br />

den Vertriebsinnendienst sowie Leiter<br />

von „team : project“. Der Außengastraum<br />

biete nun für 50 Gäste einen wettergeschützten<br />

Platz im Freien.<br />

Panoramafenster<br />

bieten freie Sicht<br />

Zumal sich das System mit Vertikalmarkisen<br />

vom Typ markilux 776 tracfix und<br />

speziell angefertigten Dreiecksmarkisen<br />

rundherum schließen lässt. Durch den<br />

Einbau von Panoramafenstern bleibt der<br />

Blick auf den historischen Mauerrest<br />

erhalten. Bei schönem Wetter lässt sich<br />

der Raum schnell wieder öffnen, indem<br />

die Markisen hochgefahren werden.<br />

„Das Konzept des Hotels ist innen sehr<br />

modern und ein wenig hipp. Von außen<br />

wirkt es eher schlicht. Die Farbe von Tuch<br />

und Rahmen sind daher hell und neutral<br />

gewählt. Das passt zur Fassade und dem<br />

angrenzenden poppig bunten Ausschnitt<br />

deutscher Historie“, meint Kattenbeck.<br />

Auch die Abstimmung mit den Kunden<br />

habe gut harmoniert. Diese hätten einen<br />

kompetenten Planungsservice sowie<br />

hochwertige Produkte für außenliegenden<br />

Sonnen- und Wetterschuzt gesucht und<br />

sich daher für Markilux entschieden.<br />

Das mitten in Berlin gelegene „Hotel Schulz“ erhielt eine großzügige Pergola-Anlage. Die Außenterrasse dient seither als erweiterter Frühstücksraum.<br />

Dafür lässt sich das gewählte System bei Bedarf komplett mit Vertikalmarkisen schließen.<br />

Bildnachweis: Markilux<br />

18<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong>


Tageslicht- und Lüftungssysteme für<br />

Sportbauten und Schwimmbäder<br />

Vielseitig, robust, ästhetisch


special<br />

schwimmbäder / turnhallen<br />

PR-Anzeige<br />

Freizeitgebäude unterliegen oft hohen Betriebskosten, sowohl die Klimatisierung als auch die<br />

Belichtung und Entlüftung stellen eine besondere Herausforderung dar. VELUX Commercial<br />

bietet eine große Auswahl an Lichtdach-Systemen, Materialien, Komfortlüftungs- und RWA-<br />

Lösungen, um für mehr Licht, Luft, Komfort und Sicherheit in Sportbauten zu sorgen. Immer<br />

ästhetisch, immer wirtschaftlich.<br />

Nicht selten prägen weit spannende<br />

Flächen- und Raumtragwerke das<br />

Erscheinungsbild von Sportbauten.<br />

Bei den großvolumigen Bauten ist die<br />

Versorgung der Sportfläche mit natürlichem<br />

Licht eine besondere Herausforderung<br />

und gleichzeitig auch ein wichtiges<br />

Charakteristikum moderner Freizeiteinrichtungen.<br />

Dabei eignet sich nicht jedes<br />

Dachbelichtungssystem gleichermaßen<br />

für Sportbauten: Die Lichtdächer müssen<br />

konstruktiv vielseitig sein – je nach<br />

Anforderung leicht, ballwurfsicher oder<br />

blendfrei, bei Schwimmbädern zusätzlich<br />

resistent gehen die hohe Luftfeuchtigkeit.<br />

Sie müssen zur Be- und Entlüftung der<br />

Räume beitragen, das Brandschutzkonzept<br />

stützen und dem Energiekonzept des<br />

Gebäudes entsprechen. All dies gewährleisten<br />

die hochwertigen Lichtbänder<br />

und Verglasungssysteme von VELUX<br />

Commercial.<br />

Erweiterung Sportzentrum,<br />

Bertrange<br />

Im luxemburgischen Bertrange wurde der<br />

kommunale Multifunktionsbau „Centre<br />

Culturel et Sportif Atert“ mit einer Basketballhalle<br />

als Ergänzungsbau erweitert. Zur<br />

Belichtung der neuen Halle entschieden<br />

sich die Planer von Architectuur & urbanisme<br />

21 für vier transluzente GRILLO-<br />

DUR ® Tonnen-Lichtbänder, eingebettet in<br />

eine Stahlträger-Dachkonstruktion.<br />

GRILLODUR ® ist verblüffend leicht. Das<br />

Tageslichtsystem besteht aus mehrschaligen<br />

Paneelen mit semitransparenten<br />

Fiberglasplatten, aufgeklebt auf einem<br />

Aluminiumgitterrahmen. Im Ergebnis<br />

entsteht ein robustes, langlebiges und<br />

thermisch effizientes Oberlichtsystem mit<br />

einem sehr geringen Eigengewicht von<br />

10 kg/m 2 . GRILLODUR ® ist die ideale<br />

Wahl für Projekte, bei denen die Tragkonstruktion<br />

keine schweren Lasten aufnehmen<br />

kann. Zudem sind die Lichtbänder<br />

ballwurfsicher und halten sogar den<br />

hohen Kräften durch fliegende Hockeybälle<br />

stand.<br />

Schul- und<br />

Sportkomplex<br />

mit<br />

Schwimmbad, Romont<br />

In Romont, Schweiz, wurde durch die<br />

„Association du communes pour le<br />

Cycle d'Orientation de la Glâne (COG)“<br />

ein Schul-, Kultur- und Sportzentrum<br />

mit Schwimmbad errichtet. Der neue<br />

Schwimmbereich, geplant von GNWA –<br />

GRILLODUR ® -Tageslichtelemente machen das Sportzentrum Bertrange mit Rauch- und Wärmeabzug zu einer lichtdurchfluteten und sicheren<br />

Sporthalle.<br />

20 element + BAU<br />

•<br />

6/<strong>2021</strong>


schwimmbäder / turnhallen<br />

special<br />

Bildnachweis (Bilder Sportzentrum Bertrange):<br />

Peter Witt<br />

Gonzalo Neri & Weck Architekten GmbH,<br />

ersetzt einen in die Jahre gekommen Vorgängerbau<br />

mit Lehrschwimmbecken, der<br />

im Zuge der Renovierung einer anderen<br />

Nutzung zugeführt wurde. Über großzügige<br />

Lichtbänder, welche die beiden<br />

Hauptbecken und den Eingangsbereich<br />

überspannen, wird der Raum mit Licht<br />

durchflutet.<br />

Auf der Decke liegt ein besonderer gestalterischer<br />

Fokus: Ausgeführt als Holzkonstruktion<br />

in Form von paarweise geneigten<br />

Fachwerkbindern, bettet diese die VELUX<br />

Modular Skylights-Lichtbänder ein. Um<br />

Kondensation an den Glasflächen zu vermeiden,<br />

wurden die Lüftungskanäle durch<br />

die Dachstruktur geführt (ausführlicher<br />

Objektbericht erscheint in der Februar-<br />

Ausgabe von element + BAU 1/2022).<br />

Viele bestehende Sport- und Schwimmhallen,<br />

oft älter als 40 Jahre, warten auf<br />

ihre energetische Sanierung. Diese ist<br />

nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz,<br />

sondern bietet die Chance für<br />

mehr Licht, Luft und Komfort.<br />

VELUX Commercial<br />

info@veluxcommercial.de<br />

www.commercial.velux.de/produkte<br />

Bildnachweis (Bilder Schwimmbad Romont):<br />

Marcel Rickli Fotografie<br />

Ein besonderer Fokus liegt auf der Deckenkonstruktion der Schwimmhalle in Romont, welche die VELUX Modular Skylights Lichtbänder<br />

inszeniert.<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

21


special<br />

schwimmbäder / turnhallen<br />

PR-Anzeige<br />

Sporthalle der Grundschule Richardstraße in Hamburg<br />

Ideale Lösung für Sporthallensanierungen<br />

Viele Sport- und Mehrzweckhallen sind in den 1960er und 70er Jahren gebaut worden und<br />

heute stark sanierungsbedürftig. So auch in Hamburg. Daher nimmt sich Schulbau Hamburg<br />

(SBH) eine Halle nach der anderen vor, um sie umfassend zu modernisieren. Ein Beispiel ist<br />

die Grundschule Richardstraße. Die größte Aufgabe dort war die Sanierung des Hallenbodens,<br />

eines stark abgenutzten Linoleumbelags.<br />

Die mit dem Projekt beauftragten<br />

Knaack & Prell Architekten schlugen<br />

dem Bauherrn eine innovative<br />

Lösung vor: Statt den alten Belag herauszureißen<br />

und den Unterboden neu aufzubauen,<br />

wurde direkt auf das Linoleum der<br />

selbstklebende Kautschukboden noraplan<br />

sentica nTx verlegt.<br />

Risiken minimiert<br />

„Wir haben uns für nora nTx entschieden,<br />

weil die Ausgangssituation in der Sporthalle<br />

nicht klar war“, erläutert Architektin<br />

Ellen Weidemeyer von Knaack & Prell.<br />

Denn unter dem Linoleumboden befindet<br />

sich ein Schwingboden. Da die Architekten<br />

dessen Zustand nicht beurteilen<br />

konnten, befürchteten sie, dass durch das<br />

Herausreißen des alten Belags gravierende<br />

Schäden an der Holzkonstruktion<br />

entstehen könnten. „Wir wären Gefahr<br />

gelaufen, gegebenenfalls einen neuen<br />

Schwingboden einbauen zu müssen.<br />

Dieses Risiko konnte durch die Verlegung<br />

von noraplan sentica nTx ausgeschlossen<br />

werden“. Auch der mit der Verlegung<br />

beauftragte Betrieb Günter Krüger Söhne<br />

GmbH aus Ellerbek war zufrieden. „Durch<br />

nora nTx haben wir einen Arbeitsgang,<br />

nämlich das Herausreißen des alten<br />

Bodens, gespart“, sagt Michael Krüger,<br />

seit 1979 Geschäftsführer. Für Architektin<br />

Weidemeyer steht jedoch noch ein<br />

anderer Aspekt im Fokus: „Den größten<br />

Vorteil von nora nTx sehe ich in der Tatsache,<br />

dass der Unterboden nicht angefasst<br />

werden muss. So entstehen auch keine<br />

unerwarteten Kosten und Risiken.“<br />

Herausragende Sicherheit<br />

und attraktive Optik<br />

Gerade für Sporhallensanierungen ist<br />

noraplan nTx eine gerne genutzte Option.<br />

Der in der Sporthalle Richardstraße<br />

Bei der Sanierung der Sporthalle Richardstraße in Hamburg wurde noraplan sentica nTx direkt auf den alten Linoleumbelag installiert.<br />

Bildnachweis: Jochen Stüber<br />

22 element + BAU<br />

•<br />

6/<strong>2021</strong>


schwimmbäder / turnhallen<br />

special<br />

Bei noraplan nTx sind die Beläge bereits ab Werk mit einer Kleberückseite<br />

versehen. Nach dem Abziehen der Schutzfolie kann der Boden in<br />

wenigen Handgriffen sauber und sicher verlegt werden.<br />

Das Schnellverlegesystem noraplan nTx gibt es jetzt in 20 Farben.<br />

verlegte hellgraue Sportboden ist nach<br />

EN 14 904:2006-06 geprüft und erfüllt<br />

alle Anforderungen an Spielflächen.<br />

Der Kautschukboden bietet eine hohe<br />

Tritt- und Gleitsicherheit, das Risiko von<br />

Verbrennungen oder Verletzungen der<br />

Haut durch Stürze ist sehr gering. Durch<br />

seine matte Oberfläche kommt es nicht<br />

zu störenden Licht-Reflexionen. Mit<br />

seinen harmonischen Granulateinstreuungen<br />

in der Belagsfarbe wirkt der Belag in<br />

der Fläche unifarben und ist gleichzeitig<br />

schmutzkaschierend.<br />

Mehr Farbakzente im<br />

Handumdrehen<br />

Doppelte Auswahl, doppelt so viele<br />

Möglichkeiten zur kreativen Raumgestaltung<br />

– das bietet jetzt noraplan nTx. Das<br />

erfolgreiche Schnellverlegesystem gibt<br />

es ab sofort in 20 Farben. Insgesamt sind<br />

im Standardsortiment nun jeweils zehn<br />

Farbtöne für noraplan signa nTx und zehn<br />

Farben für noraplan sentica nTx erhältlich.<br />

Neben dem bewährten Spektrum<br />

gedeckter, gut kombinierbarer Töne umfasst<br />

die neue Farbpalette verschiedene<br />

Akzentfarben. Darüber hinaus ist im noraplan<br />

signa nTx Standardsortiment jetzt<br />

auch eine Variante mit R10-Oberfläche<br />

für Bereiche verfügbar, die eine besonders<br />

hohe Rutschsicherheit erfordern.<br />

nora nTx ist eine innovative Technologie<br />

zur professionellen und schnellen<br />

Verlegung von nora Kautschukböden. Die<br />

Beläge sind bereits ab Werk mit einer Kleberückseite<br />

ausgestattet, die wiederum<br />

mit einer Schutzfolie versehen ist, so dass<br />

der Boden mit wenigen Handgriffen sauber<br />

und sicher verlegt werden kann und<br />

sofort einsatzbereit ist. Bei Renovierungsvorhaben,<br />

die kurzfristig fertiggestellt<br />

werden müssen, ist der Boden eine gern<br />

genutzte Verlegeoption – vor allem im<br />

Gesundheits- oder Bildungswesen, aber<br />

auch in der Industrie, im Transportwesen<br />

oder in Sporthallen.<br />

Erfolgstechnologie:<br />

Mehr als 1,25 Millionen<br />

Quadratmeter verkauft<br />

„Unser Schnellverlegesystem nora nTx<br />

wird vom Markt immer besser angenommen,<br />

daher haben wir die Farbauswahl<br />

weiter vergrößert“, erläutert Bettina<br />

Haffelder, Vice President nora DACH. „Mit<br />

den neuen Gelb-, Grün- oder Blautönen<br />

können Kundenwünsche nach mehr<br />

Farbe am Boden nun auch ohne eine<br />

Mindestbestellmenge noch besser erfüllt<br />

werden.“ Dass die Kunden die flexiblen<br />

Möglichkeiten, die ihnen das nora Systemangebot<br />

bietet, zu schätzen wissen,<br />

wurde bereits im letzten Jahr deutlich:<br />

2020 war das Standardsortiment der<br />

Untergrund, Gundierung (nora nTx 020), nora nTx Belag.<br />

Bildnachweis (diese Seite): nora Systems<br />

norament nTx Kautschukfliesen-Produktlinie<br />

aufgrund der großen Nachfrage<br />

verdreifacht worden. nora nTx kann auf<br />

vorhandenen Bodenbelägen installiert<br />

werden sowie auf den für Neubauten<br />

typischen Unterböden aus Beton oder<br />

Zementestrich. Seit der Markteinführung<br />

von nora nTx im Jahr 2015 wurden<br />

bereits mehr als 1,25 Mio. Quadratmeter<br />

der Böden mit der selbstklebenden Rückseite<br />

verkauft. Unter den Top-Objekten<br />

in der DACH-Region finden sich unter<br />

anderem das Synlab Laborgebäude in<br />

Leinfelden-Echterdingen oder das Nuuvera<br />

Cannabis-Produktionsgewächshaus in<br />

Neumünster. Auch die ersten Fahrzeuge<br />

der X-Wägen der neuesten U-Bahn-<br />

Generation der Wiener Linien werden<br />

mit noraplan nTx ausgeführt. In vollem<br />

Gange ist bereits die Modernisierung der<br />

Bestandsfahrzeuge der S-Bahn Berlin mit<br />

einem Gesamtvolumen von ca. 50.000<br />

Quadratmetern.<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

23


special<br />

schwimmbäder / turnhallen<br />

Die Sportanlage des SV 1908 GRÜN-WEISS Ahrensfelde: Da der ursprüngliche Naturrasen oft an seine Belastungsgrenze gestoßen war und<br />

witterungsbedingt häufig nicht genutzt werden konnte, entschied sich der Verein für einen Kunstrasen von Polytan mit einem hohen Anteil aus<br />

biobasiertem Kunststoff.<br />

Sportplatz in Ahrensfelde bei Berlin<br />

Sportanlage der Zukunft<br />

Am Berliner Stadtrand ist eine der modernsten Sportanlagen Brandenburgs und zugleich ein<br />

europäisches Pilotprojekt entstanden: Die „Sportanlage der Zukunft“ auf dem Vereinsgelände<br />

des SV 1908 GRÜN-WEISS Ahrensfelde (GWA) verbindet ökologische, soziale und ökonomische<br />

Anforderungen mit sportfunktionalen Eigenschaften und hoher Nutzungsintensität.<br />

Das Vorzeigeprojekt beweist, dass sich eine Sportanlage sowohl umweltbewusst und ressourcenschonend<br />

als auch wirtschaftlich errichten und betreiben lässt.<br />

Wie sieht der Sportplatz der Zukunft<br />

aus, auf dem wir umweltverträglich<br />

und zugleich effektiv<br />

trainieren? Welche Materialien kommen<br />

zum Einsatz? Wie wird beleuchtet? Welche<br />

smarten Technologien unterstützen bei der<br />

Leistungsdiagnostik? Um die Sportanlage<br />

mit Vorbildcharakter zu entwickeln, wurde<br />

ein Expertenkreis gebildet, dazu zählten<br />

u.a. der Nord-Ostdeutsche Fußballverband<br />

NOFV, Ahner Landschaftsarchitektur, das<br />

Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung<br />

INSPO, Mitglieder der Internationalen<br />

Vereinigung für Sport- und Freizeiteinrichtungen<br />

IAKS sowie verschiedene<br />

Hersteller. Hinzu kam die Unterstützung<br />

der Gemeinde Ahrensfelde. Das Unternehmen<br />

Polytan steuerte sein Know-how in<br />

puncto Nachhaltigkeit für Sportböden und<br />

Kunstrasensysteme bei sowie zur professionellen<br />

Leistungsdiagnostik.<br />

24 element + BAU<br />

•<br />

6/<strong>2021</strong>


schwimmbäder / turnhallen<br />

special<br />

Sportanlagen im<br />

Wandel der Zeit<br />

Wo sich einst zwei Dorfgemeinschaften<br />

auf dem Feld trafen, um eine Art<br />

Ball durch das gegnerische Stadttor zu<br />

tragen, sind heute Hightech-Anlagen<br />

insbesondere aus dem Profisport nicht<br />

mehr wegzudenken. Ahrensfelde ist ein<br />

typisches Beispiel für den Wandel in den<br />

Ballungsräumen europäischer Großstädte.<br />

Trendsportarten kommen und gehen,<br />

Individualsport wird beliebter und der<br />

Breiten- neben den Wettbewerbssport<br />

wichtiger. Selbst die Altersstruktur ändert<br />

sich, neben dem klassischen Bürojob<br />

wird Sport zum wichtigen Ausgleich in<br />

der Freizeit. Damit müssen Sportanlagen<br />

künftig zeitlich flexibler und vielseitiger<br />

nutzbar sein, ideal wäre etwa eine Kombination<br />

aus Sportplätzen und unterschiedlichen<br />

Sportgelegenheiten, die zumindest<br />

teilweise öffentlich zugänglich sind, multifunktional<br />

und familienfreundlich. Digitale<br />

Technik nimmt zudem auch im Amateurund<br />

Freizeitsport einen immer größeren<br />

Raum ein. Die gesellschaftliche Relevanz<br />

von Sport ist bis heute unumstritten: Er<br />

verbindet Menschen, Kulturen, Generationen,<br />

er fördert Solidarität, Gesundheit und<br />

Belastungsfähigkeit, er lehrt Respekt und<br />

den fairen Umgang miteinander. Somit<br />

leisten Sportvereine einen höchst wertvollen<br />

gesellschaftlichen Beitrag.<br />

Auch die 400 m Rundlaufbahn wurde erneuert. Passend zum Vereinsnamen wurde ein grüner<br />

Belag aus 80 Prozent recycelten Materialien installiert.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Sandra Schuck / Polytan GmbH<br />

Ausgangssituation<br />

spiegelt die<br />

vieler Vereine wider<br />

Die sanierungsbedürftige Anlage des<br />

SV 1908 GRÜN-WEISS Ahrensfelde mit<br />

zwei Spielfeldern (Natur- und Kunstrasen)<br />

sowie einer Rundlaufbahn spiegelte die<br />

Situation von zahlreichen Vereinen in<br />

Deutschland wider: Die bestehenden<br />

Strukturen konnten die gewünschte Anzahl<br />

an Spiel- und Trainingseinheiten der<br />

Mannschaften nicht abdecken und vor<br />

allem das Naturrasen-Spielfeld war witterungsbedingt<br />

oft an seine Belastungsgrenze<br />

gestoßen. Die hohe Nutzungsfrequenz<br />

und -intensität sprach daher für einen<br />

Kunstrasenplatz.<br />

Nachhaltige und<br />

ressourcenschonende<br />

Baumaterialien<br />

Schwerpunkt des Konzepts zum Sportplatz<br />

der Zukunft in Ahrensfelde lag auf<br />

einer ganzheitlichen Betrachtung über<br />

den gesamten Lebenszyklus hinweg.<br />

So wurden zunächst die Baumaterialien<br />

selbst betrachtet, die einen hohen<br />

Mit LigaTurf Cross GTzero hat Polytan den weltweit ersten CO 2<br />

-neutralen Kunstrasen für Fußball<br />

entwickelt. Er ist zu 100 % klimaneutral hergestellt und steht hinsichtlich seiner sportfunktionalen<br />

Eigenschaften einem Kunstrasen in nichts nach.<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

25


special<br />

schwimmbäder / turnhallen<br />

Anteil (über 50 %) recycelten Materials<br />

mitbringen und die CO 2<br />

-Emmissionen<br />

minimieren. Zugleich wurde aber darauf<br />

geachtet, dass die Produkte über die<br />

gesamte Nutzungsdauer besonders nachhaltig<br />

sind, d.h. etwa den Wasser- oder<br />

Energieverbrauch und Unterhaltsaufwand<br />

senken bei bestmöglichen Trainingsvoraussetzungen.<br />

Insbesondere ein Kunstrasen<br />

reduziert den Pflegeaufwand und die<br />

Unterhaltskosten enorm, kann aber das<br />

ganze Jahr hindurch kontinuierlich und<br />

mit hoher Frequenz genutzt werden.<br />

Kunstrasen mit<br />

guter Umweltbilanz<br />

Mit LigaTurf Cross GTzero hat Polytan den<br />

weltweit ersten CO 2<br />

-neutralen Kunstrasen<br />

für Fußball auf den Markt gebracht. Er ist<br />

zu 100 Prozent klimaneutral hergestellt,<br />

ohne dabei Kompromisse bei den Spieleigenschaften<br />

einzugehen. Möglich macht<br />

dies das Zusammenwirken verschiedener<br />

Maßnahmen: Ein neuer Herstellungsprozess<br />

zählt ebenso dazu wie der Einsatz<br />

eines biobasierten Kunststoffs aus nachhaltiger<br />

Landwirtschaft.<br />

Der Belag ist zudem wasserdurchlässig,<br />

eine Flächen-Versiegelung wird damit<br />

verhindert. Eine Drainage in Kombination<br />

mit mineralischen Filteranlagen schützt<br />

das Grundwasser vor Verunreinigung<br />

durch Umweltschadstoffe. Eine künstliche<br />

Bewässerung ist nicht notwendig – die<br />

Einsparung beträgt in Ahrensfelde etwa<br />

390.000 Liter Wasser pro Jahr. Auch<br />

auf Dünger und Unkrautvernichter kann<br />

verzichtet werden. Verfüllt wurde der<br />

neue Kunstrasen mit einem mineralischen<br />

Füllstoff. LigaTurf Cross GTzero kombiniert<br />

glatte mit texturierten Filamenten und<br />

vereint deren Vorteile zu einem idealen<br />

Fußballrasen. Optisch und haptisch, aber<br />

insbesondere sportfunktional: mit bestem<br />

Ballrollverhalten, Spielerschutz, langfristiger<br />

Witterungsbeständigkeit und hoher<br />

Nutzungsintensität sowie Strapazierfähigkeit.<br />

Vorteil elastischer<br />

Tragschichten<br />

Die Rundlaufbahn wurde mit einem grünen Belag realisiert. Sowohl in die Laufbahn als auch<br />

den Kunstrasen wurde ein digitales System zur Leistungsdiagnostik integriert. Grundlage sind<br />

unsichtbar im Boden verankerte Magnetschranken.<br />

Elastische Tragschichten (ET) werden seit<br />

über 40 Jahren verbaut. Die Tragschicht<br />

stellt die wichtigsten Schutzfunktionen<br />

für den Sportler sicher. Zugleich punktet<br />

sie in Sachen Upcycling, denn sie besitzt<br />

eine lange Lebensdauer und wird in der<br />

Regel mehrfach wieder verwendet. Die<br />

Sanierung in Ahrensfelde demonstriert<br />

eindrucksvoll, wie man aus einer zurückgebauten<br />

elastischen Tagschicht und<br />

durch ein modernes Aufbereitungsverfahren<br />

eine neue elastische Tragschicht<br />

fertigen kann. Die Messung der sportfunktionellen<br />

Eigenschaften beweist, dass<br />

diese Tragschicht die besten Werte nach<br />

DIN/EN besitzt und tatsächlich alle Anforderungen<br />

der Sportfachverbände erfüllt.<br />

GRÜN-WEISS Ahrensfelde<br />

mit farblich<br />

passender Laufbahn<br />

Eine ebenso gute Umweltbilanz erreicht<br />

die 400 m lange und in Signalgrün<br />

realisierte Rundlaufbahn von Polytan: Sie<br />

besteht zu ca. 80 Prozent aus recycelten<br />

Materialien. Zudem entzieht das eingesetzte<br />

Bindemittel im Herstellungsprozess<br />

aus der Umwelt schädliches CO 2<br />

– wie<br />

auch bei der Elastikschicht des Kunstrasens.<br />

Die Qualität und Langlebigkeit des<br />

Belags werden dabei in keinerlei Hinsicht<br />

beeinträchtigt.<br />

Digitale<br />

Leistungsdiagnostik<br />

Mit Polytan SMART wurde ein digitales<br />

System zur Leistungsdiagnostik integriert,<br />

das Trainings- und Wettkampfdaten der<br />

Sportler exakt erfasst und auswertet,<br />

beispielsweise Schnelligkeit und Bewegungsabläufe,<br />

die Dynamik bei Richtungsänderungen<br />

oder auch die Sprungfähigkeit.<br />

Einsehen lassen sich die Daten etwa<br />

auf einer Smartphone App. Die präzise<br />

Zeiterfassung und Leistungsdiagnostik<br />

eignet sich für den Schul- und Hochleistungssport,<br />

aber auch für ambitionierte<br />

Freizeitsportler. Grundlage der Technik<br />

sind fest in der Laufbahn und im Kunstrasen<br />

verankerte Magnetschranken sowie<br />

kleine Sensoren, die die Sportler direkt<br />

am Körper tragen. Durch den unsichtbaren<br />

Einbau im Boden kann nicht nur auf<br />

störende Aufbauten vollständig verzichtet<br />

werden, sondern die Technik ist außerdem<br />

vor Vandalismus optimal geschützt.<br />

Nachhaltigkeit<br />

als Gesamtkonzept<br />

Weitere wichtige Bausteine der nachhaltig<br />

gestalteten Sportanlage sind eine<br />

energieeffiziente und dimmbare LED-Beleuchtungsanlage,<br />

ein ausgefeiltes Konzept<br />

zur Mülltrennung und -vermeidung<br />

sowie Ausgleichsflächen für Insekten<br />

und Wiesenblumen. Die naturbelassenen<br />

Grünflächen müssen dabei nur ein- bis<br />

zweimal im Jahr gemäht werden und<br />

sorgen für mehr Artenvielfalt am Rande<br />

der Großstadt Berlin. „Unsere Kinder<br />

sind die Zukunft. Wir tragen Verantwortung<br />

für unsere Jugend und wollen<br />

beweisen, dass es heutzutage möglich<br />

ist, eine Sportanlage umweltbewusst,<br />

ressourcenschonend und energieeieffizient<br />

zu errichten und zu betreiben“ – so<br />

das Statement des Nordostdeutschen<br />

Fußballverbands zur Idee, eine in allen<br />

Facetten nachhaltige Sportstätte in Ahrensfelde<br />

zu bauen.<br />

26 element + BAU<br />

•<br />

6/<strong>2021</strong>


schwimmbäder / turnhallen<br />

special<br />

Paracelsus Bad & Kurhaus in Salzburg<br />

Bewegter Badehimmel<br />

Saunieren und schwimmen in architektonisch reizvoller Atmosphäre – das ist im neuen<br />

Paracelsus Bad & Kurhaus in Salzburg möglich. Der vom Wiener Architekturbüro<br />

Berger+Parkkinen entworfene Neubau präsentiert sich modern, puristisch und mit Blickbezügen<br />

zur Umgebung. Beim Bau wurde besonderer Wert auf die Wahl der Materialien gelegt.<br />

Harmonisch ins Gesamtbild fügen sich hier Keramikziegel in das Designkonzept ein. Die Elemente,<br />

die als Sonderlösung speziell für diesen Neubau entwickelt wurden, bilden eine geschwungene<br />

Wellendecke, die sich wie ein Himmelszelt über die Badelandschaft legt.<br />

Seit Ende 2019 hat Salzburg ein neues Schwimmbad mit Saunalandschaft und Gastronomie mitten in der Stadt: das Paracelsus Bad & Kurhaus.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Christian Richters<br />

Seit Ende 2019 verfügt Salzburg<br />

mit dem Paracelsus Bad & Kurhaus<br />

über eine neue, moderne Bade-,<br />

Kur- und Saunalandschaft im Herzen der<br />

Stadt. Errichtet wurde das fünfgeschossige<br />

Gebäude in unmittelbarer Nähe zur<br />

Salzach im Westen und dem im 17. Jahrhundert<br />

erbauten Schloss Mirabell im Süden.<br />

Der Neubau schreibt die Geschichte<br />

an diesem Ort auf besondere Weise<br />

fort: Denn an derselben Stelle befand<br />

sich schon seit 1868 das sogenannte<br />

„Actien-Badehaus“. Das nach dem Krieg<br />

von Architekt Josef Havranek als Nachfolgebau<br />

errichtete „Paracelsusbad“ im Stil<br />

der 50er Jahre ist nach einer Betriebszeit<br />

von rund 60 Jahren nun zu Gunsten des<br />

Neubaus gewichen.<br />

Badelandschaft mit<br />

Panoramaaussicht<br />

Das neue Paracelsus Bad & Kurhaus<br />

wurde nach Plänen des Architekturbüros<br />

Berger+Parkkinen aus Wien errichtet. Es<br />

zeichnet sich insbesondere durch seinen<br />

kompakten Baukörper aus. Die Fassade<br />

besteht aus vertikalen Keramiklamellen,<br />

welche im dritten Obergeschoss durch ein<br />

geschwungenes, raumhohes Lichtband<br />

unterbrochen werden. Hinter den Glasflächen<br />

befindet sich die Badelandschaft mit<br />

Sport-, Sprung-, und Kleinkinderbecken,<br />

Relaxpool sowie Liegeflächen. Von dort<br />

genießen die Besucher eine eindrucksvolle<br />

Panoramaaussicht auf Salzburg und den<br />

unmittelbar angrenzenden Kurgarten.<br />

Während in den Sockelgeschossen das<br />

Kurhaus, die Umkleiden und der Eingang<br />

verortet sind, liegen Gastronomie und Saunabereich<br />

oberhalb der Schwimmhalle.<br />

Ein Außenpool mit Aussicht auf die Stadt<br />

ergänzt das Wellness-Angebot.<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

27


special<br />

schwimmbäder / turnhallen<br />

Ein besonderer Blickfang des Paracelsus Bad & Kurhauses ist die Wellendecke über der Badelandschaft im dritten Obergeschoss.<br />

Eine Treppe führt vom Erdgeschoss bis hin<br />

zur Badeebene mit Oberlicht im dritten Obergeschoss.<br />

Geschwungene<br />

Wellendecke<br />

Von besonderer Anmut ist die geschwungene<br />

Wellendecke über dem<br />

Badebereich. Sie besteht aus hunderten<br />

Tonality-Deckenziegeln, die eine Fläche<br />

von rund 980 Quadratmeter einnehmen.<br />

Die glatt glasierten Keramikkörper weisen<br />

eine Breite von 200 Millimetern und eine<br />

Länge von 284 bis zu 1.164 Millimetern<br />

auf. Farblich ordnen sich die Keramikziegel<br />

mit ihrer weiß glänzenden Oberfläche<br />

dem übergeordneten Farbkonzept der Badeumgebung<br />

unter, welche von den weißen<br />

und sandfarbenen Oberflächen der<br />

Wände und Böden geprägt ist. Lediglich<br />

die beleuchteten Schwimmbecken setzen<br />

Akzente und lassen die Wellendecke in<br />

Teilbereichen leicht türkis erscheinen,<br />

sodass diese noch stärker den Eindruck<br />

eines Himmels vermittelt.<br />

Hochwertige Tone aus<br />

dem Westerwald<br />

Die verbauten Deckenziegel wurden aus<br />

hochwertigen, sinterfähigen Tonen aus<br />

der Westerwaldregion im Keralis-Sinterbrandverfahren<br />

hergestellt. Im Zuge des<br />

Produktionsprozesses werden die Tone<br />

fein aufbereitet und unter sehr hohem<br />

Druck gepresst. Anschließend werden<br />

die Keramikkörper schonend getrocknet.<br />

Eine spezielle Beschichtung verleiht den<br />

Ziegeln ihr einzigartiges Erscheinungsbild.<br />

„Die Heißglasurtechnik sorgt für eine sehr<br />

gute Verbindung zwischen der Glasur als<br />

sichtbare Außenschicht und dem keramischen<br />

Grundkörper“, erklärt Wolfgang<br />

Häußler, Geschäftsführer für Vertrieb und<br />

Unternehmensentwicklung der Tonality<br />

GmbH. Abschließend werden die Ziegel<br />

bei Temperaturen zwischen 1.180 und<br />

1.200 Grad Celsius gebrannt.<br />

Hohe Oberflächenqualität<br />

und Beständigkeit<br />

Für die Verwendung der Keramikziegel<br />

sprach vor allem die einzigartige Oberflächenqualität.<br />

„Die elegante, natürliche<br />

Optik der Ziegel trägt zur angenehmen<br />

Atmosphäre im Bad bei – zusammen<br />

mit den anderen verbauten Materialien<br />

sorgen sie für ein stimmiges Gesamtkonzept“,<br />

so die Architekten Alfred Berger<br />

und Tiina Parkkinen. Den Ziegeln kommt<br />

darüber hinaus zu Gute, dass sie tempe-<br />

28 element + BAU<br />

•<br />

6/<strong>2021</strong>


schwimmbäder / turnhallen<br />

special<br />

raturwechselbeständig, wasserfest sowie<br />

beständig gegenüber Säuren und Laugen<br />

sind. Damit eignen sie sich auch uneingeschränkt<br />

für den Schwimmbadbereich.<br />

Daneben gewährleistet die Farb-, UV- und<br />

Alterungsbeständigkeit, dass die Elemente<br />

über die gesamte Lebensdauer ihre<br />

Optik beibehalten und keine aufwendigen<br />

Wartungsarbeiten notwendig sind.<br />

Schutz gegen äußere<br />

Einwirkungen<br />

Überdies haben die Tonality-Ziegel ein<br />

geringes Eigengewicht und sind daher<br />

vergleichsweise leicht. Ein Vorteil, der<br />

sich besonders positiv auf die Dimensionierung<br />

der Unterkonstruktion auswirkte,<br />

die als abgehängte Decke konstruiert<br />

wurde. Hierbei ist jeweils ein Aluminium-<br />

Trägerkasten mit einem Tonality-Element<br />

versehen. Der gesamte Aufbau ist an<br />

Drahtseilen befestigt beziehungsweise<br />

abgehängt. Die Unterkonstruktion wurde<br />

unter sicherheitstechnischen Aspekten<br />

geplant. So verfügen die Ziegel auf der<br />

Rückseite über eine spezielle Haltekonstruktion:<br />

Sollte ein Ziegel durch äußere<br />

Einwirkungen wie beispielsweise Ballwurf<br />

oder Schlag brechen, verhindert diese<br />

Vorrichtung, dass sich größere Keramikteile<br />

lösen und herunterfallen. Stattdessen<br />

verklemmen sich die größeren Bruchstücke<br />

der Keramikziegel in der Haltekonstruktion.<br />

Auf diese Weise wird auch der<br />

Sicherheit im Bad Rechnung getragen.<br />

„Die Deckengestaltung in der Badeebene<br />

des Paracelsus Bad & Kurhaus ist<br />

außergewöhnlich. Mit Tonality haben wir<br />

einen Hersteller gefunden, der über das<br />

keramische Know-how verfügt, abseits<br />

vom Standard zu denken und zu produzieren.<br />

Dies gab uns die Möglichkeit, unsere<br />

Vision eines Badehimmels zu verwirklichen“,<br />

so die Architekten.<br />

Fixpunkt der Wellendecke ist ein ovales Oberlicht, das beim Schwimmen im Becken den Blick<br />

in den Himmel ermöglicht und für zusätzliches natürliches Licht sorgt.<br />

Bautafel<br />

Bauherr:<br />

Stadtgemeinde Salzburg,<br />

KKTB Kongress, Kurhaus & Tourismusbetriebe Salzburg<br />

Betreiber:<br />

Tourismus Salzburg GmbH (TSG)<br />

Architekten und Generalplaner:<br />

Berger+Parkkinen Architekten, Wien<br />

Keramik Wellendecke:<br />

Tonality, Weroth<br />

Bauzeit:<br />

Mai 2017 bis Oktober 2019<br />

ZERTIFIZIERTER BRANDSCHUTZ<br />

Schwer entflammbare Vollholzprofile für den Objektbau.<br />

Hochwirksamer Brandschutz<br />

Fassade und Innenausbau<br />

Schwer entflammbar nach DIN EN 13501-1<br />

(Euroklasse B-s2, d0) in Verbindung mit<br />

DIN EN 13823 und DIN EN ISO 11925-2<br />

Verschiedene Oberflächenvarianten<br />

Sechs Standardfarbtöne in jeweils drei Abstufungen<br />

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special<br />

schwimmbäder / turnhallen<br />

Schlossberg Sporthalle, Stephanskirchen<br />

Lichtkuppeln beleuchten das Spielfeld<br />

Die renovierungsbedürftige und zu kleine Schulsport-Turnhalle veranlasste die Gemeinde Stephanskirchen,<br />

diese an fast gleicher Stelle durch einen Neubau zu ersetzen. Die neue Sporthalle<br />

bietet nun ausreichend Platz für den Sportunterricht der direkt angrenzenden Grundschule<br />

und für den Sportverein. Bei der außergewöhnlichen Deckenkonstruktion über dem Spielfeld<br />

standen insbesondere die Lichtplanung und die Akustik im Vordergrund. 28 Lichtkuppeln belichten<br />

zusammen mit den Lichtbändern in der Fassade das gesamte Spielfeld.<br />

In dem von Wimmer Architekten entworfenen<br />

kompakten Gebäude sind im<br />

Erdgeschoss Nebenräume, die Umkleide<br />

und die Sportfläche untergebracht.<br />

Über die Treppe oder den Aufzug werden<br />

der Gymnastikraum und die Zuschauergalerie<br />

im Obergeschoss erreicht. Dadurch<br />

ist es möglich, dass der Neubau von<br />

zwei Sportgruppen gleichzeitig genutzt<br />

werden kann. Von der Galerie aus fällt<br />

der Blick der Besucher über die gesamte<br />

Spielfläche und die außergewöhnliche<br />

Deckenkonstruktion. Insbesondere die<br />

Lichtplanung und die Akustik standen bei<br />

der Deckengestaltung im Vordergrund.<br />

Neben der wichtigen statischen Konstruktion<br />

ist die Lichtführung über die 28<br />

Lichtkuppeln besonders bedeutend, da<br />

diese zusammen mit den Lichtbändern<br />

in der Fassade das gesamte Spielfeld<br />

belichten.<br />

Spannende Deckenuntersicht<br />

und gleichmäßige<br />

Ausleuchtung<br />

des Spielfelds<br />

Das Dachtragwerk über der 15 x 27<br />

Meter großen Sportfläche besteht aus<br />

einem Trägerrost aus Brettschichtträgern.<br />

In diese Felder sind asymmetrische, pyramidenförmige<br />

Lichtschächte eingesetzt,<br />

die die Träger kaschieren. Die Winkel der<br />

Lichtschächte variieren jeweils, insgesamt<br />

gibt es vier Typen, die miteinander kombiniert<br />

werden. Die Pyramidenstümpfe<br />

wurden mit Gipskartonplatten verkleidet,<br />

die aus akustischen Gründen teilweise<br />

perforiert sind. Diese Flächen sind ebenfalls<br />

asymmetrisch angeordnet, was den<br />

optischen Reiz noch erhöht. Am oberen<br />

Ende wurden ballwurfsichere Leuchten in<br />

die Lichtschächte integriert, die hohe Beleuchtungsstärken<br />

bieten. Die Modulation<br />

ergibt eine spannende Deckenuntersicht,<br />

sorgt aber auch für eine gleichmäßige<br />

Ausleuchtung des Spielfelds.<br />

Lichtfeld aus<br />

drei Leuchten<br />

In der Sporthalle entsteht durch die<br />

integrierten Flächenleuchten, die wie<br />

Oberlichter wirken, eine besondere<br />

30 element + BAU<br />

•<br />

6/<strong>2021</strong>


schwimmbäder / turnhallen<br />

special<br />

atmosphärische Wirkung. Dabei wurden<br />

hohe Lichtstärken benötigt, um die rund<br />

sieben Meter hohe Halle und das große<br />

Spielfeld gleichmäßig hell auszuleuchten<br />

– zumal der schwarze Boden keine<br />

Reflexionsfläche bietet. Elektroplaner<br />

Wolfgang Weingart löste diese Aufgabe,<br />

indem er drei Sportstättenleuchten von<br />

Regiolux zu einem quadratischen Lichtfeld<br />

zusammenfasste. Dieses Lichtfeld ließ<br />

sich passgenau in die pyramidenförmigen<br />

Dome integrieren. Eine Lösung, die jetzt<br />

sogar mehr Licht als gefordert liefert.<br />

Thermisch<br />

sichere Installation<br />

Für die Lichtfelder wurden die Sportstättenleuchten<br />

„sportler“ von Regiolux<br />

ausgewählt. Sie konnten ohne zusätzlichen<br />

Aufwand mit den ballwurfgeprüften<br />

Montagewinkeln an der Decke befestigt<br />

werden. Wichtig war dabei, dass eine<br />

sichere thermische Installation realisiert<br />

wurde. So schließt die Leuchte nicht plan<br />

mit der Decke ab, sondern wurde mit<br />

deutlichem Abstand montiert, um genügend<br />

Zirkulationsvolumen zu erhalten, damit<br />

sich die Wärme in der abgehängten<br />

Decke verteilen kann. Auch die als Trag-<br />

Unterkonstruktion für die Leuchtenhalter<br />

befestigten Kanthölzer wurden bewusst<br />

nicht formschlüssig an der Holzdecke festgeschraubt,<br />

sondern mit Abstandhaltern<br />

zur Nivellierung ausgerichtet. So kann<br />

die Luft rund um die Leuchten zirkulieren<br />

und die betriebsbedingte Erwärmung<br />

der Umgebungsluft in den unisolierten<br />

Deckenhohlraum abgeführt werden.<br />

Beleuchtungsstärken<br />

für jede Sportart<br />

Das flache, ein Meter lange Gehäuse<br />

der sportler wurde für die Sporthalle mit<br />

Lichtströmen von 21.900 lm ausgestattet.<br />

Hochwertige LEDs in neutralweißem<br />

Licht (4.000 K) erzielen eine<br />

gute Farbwiedergabe (RA>80). Mit zwei<br />

Lichttechniken (breitstrahlend und tief-/<br />

breitstrahlend) und Schutzart IP40 ist<br />

die Leuchte zur adä quaten Sportstättenbeleuchtung<br />

bestens geeignet. Sie wird<br />

über DALI gedimmt, um unterschiedliche<br />

Beleuchtungsstärken je nach Sportart zu<br />

erzielen. Da die Sporthalle abends für den<br />

Vereinssport genutzt wird, ist eine hohe<br />

Beleuchtungsdichte auch in Dunkelzeiten<br />

garantiert.<br />

Bautafel<br />

Bauherr:<br />

Gemeinde Stephanskirchen<br />

Architekt:<br />

Wimmer Architekten, Rosenheim<br />

Elektroplaner:<br />

Teleplan Ingenieurbüro GmbH,<br />

Rohrdorf<br />

Elektroinstallation:<br />

Baader Elektroanlagen,<br />

Nußdorf am Inn<br />

Leuchten:<br />

Regiolux GmbH, Königsberg<br />

Jeweils drei Sportstättenleuchten von Regiolux wurden zu einem quadratischen Lichtfeld<br />

zusammenfasst, um die Wirkung eines Oberlichts zu erzielen.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): www.peters-fotodesign.com<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

31


special<br />

schwimmbäder / turnhallen<br />

Neptunbad in Köln<br />

Denkmalgeschütztes Thermalbad:<br />

Sicher und schnell saniert<br />

Die Herleitung des Begriffs Spa als Kurzform von „sanus per aquam“, also „gesund durch<br />

Wasser“, ist zwar umstritten, wird aber im Neptunbad in Nordrhein-Westfalen wörtlich genommen.<br />

Das Bad im Kölner Westen wurde 1912 vom Königlich-Preußischen Baurat Kleefisch im<br />

Jugendstil erbaut und wird seit 2002 als Wellness- und Fitness-Anlage betrieben. Besonders<br />

beliebt sind die beiden außergewöhnlichen Saunabereiche: eine asiatische Sauna- und Bäderlandschaft<br />

sowie eine unter Denkmalschutz stehende historische Sauna im Jugendstil.<br />

Der Denkmalschutz war die große<br />

Herausforderung bei der Sanierung<br />

des Wellnessbereichs. Denn<br />

zwei Aspekte mussten besonders beachtet<br />

werden: In die denkmalgeschützte<br />

Gewölbedecke der historischen Sauna<br />

durfte nicht hineingebohrt werden und<br />

die Konstruktion muss langfristig der<br />

hohen Feuchtigkeitsbelastung standhalten.<br />

Für diese besonderen Anforderungen<br />

hat das Neptunbad auf die Expertise des<br />

Unternehmens Wedi zurückgegriffen,<br />

einem der führenden Hersteller von direkt<br />

verfliesbaren, wasserdichten Dusch- und<br />

Badsystemen und Anbieter individueller<br />

Lösungen für Nassräume.<br />

Das Neptunbad in Köln Ehrenfeld ist ein<br />

beliebtes Thermalbad, das neben dem<br />

Fitness-Bereich vor allem mit seinen<br />

zwei außergewöhnlichen Saunabereichen,<br />

einer Vielzahl an atmosphärischen<br />

Ruhebereichen und einer Sonnenterasse<br />

begeistert. Für das besondere Flair sorgt<br />

das historische Ambiente in Dampfbad<br />

und Laconium – beide Jugendstil-Schätze<br />

wurden nun saniert.<br />

Wellnessbau Peters aus Bochum und<br />

die Wedi GmbH aus Emsdetten realisierten<br />

die Sanierung gemeinsam. In<br />

modularer Bauweise schafft Wedi völlig<br />

neue Möglichkeiten für die individuelle<br />

Bad- und Nassraumgestaltung. Mit<br />

leichten und enorm stabilen Modulen des<br />

Herstellers lässt sich vom Boden über die<br />

Wand bis hin zur Decke alles realisieren:<br />

Freistehende Raumteiler oder einseitig<br />

angebundene Konstruktionen, fertige<br />

Duschplatzlösungen oder komplette<br />

Raum- und Anlagenlösungen für den Spaund<br />

Wellnessbereich.<br />

Der Vorteil der vorgefertigten Elemente:<br />

Sie bestehen aus extrudiertem Polystyrol-<br />

Hartschaum mit integrierter Dampfbremse<br />

und schützen Hinter- und Untergründe<br />

ideal vor Feuchtigkeit. Zuverlässig und<br />

langlebig erfüllen sie die Aspekte, die besonders<br />

in einem Thermalbad von größter<br />

Wichtigkeit sind.<br />

Sicherheit –<br />

das Top Thema<br />

bei der Sanierung<br />

"Eine der Herausforderungen im Zuge<br />

des Umbaus war sicherlich die Tatsache,<br />

dass keinerlei Bohrungen in die denkmalgeschützte<br />

Gewölbedecke ausgeführt<br />

werden durften", berichtet Daniel Kösters,<br />

Anwendungsingenieur bei Wedi.<br />

"Die Befestigung der abgehängten Deckenkonstruktion<br />

und die Lastabtragung<br />

der darauf liegenden Versorgungstechnik<br />

musste somit komplett über die Wandflächen<br />

erfolgen. Also haben wir schon<br />

Die vorgefertigten Elemente aus Polystyrol-Hartschaum im Laconium wurden mit Fliesen im Jugendstil verkleidet, da sich dieser in der gesamten<br />

historischen Sauna fortsetzen sollte.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): wedi GmbH / Tom Bendix<br />

32 element + BAU<br />

•<br />

6/<strong>2021</strong>


schwimmbäder / turnhallen<br />

special<br />

während der Konstruktion werkseitig<br />

Auflagepunkte in den Wandelementen<br />

geschaffen."<br />

Das hat auf der Baustelle vor Ort enorme<br />

Vorteile. Über eine einfache Steckverbindung<br />

erfolgte hier dann der kraftschlüssige<br />

Anschluss der abgehangenen<br />

Deckenkonstruktion schnell und sicher.<br />

Neben den Vorbereitungen für den<br />

Anschluss der Decke wurden werkseitig<br />

auch bereits sämtliche Verrohrungen für<br />

die Warmwasserheizung sowie Leerrohre<br />

für die Elektroinstallation in den Bauteilen<br />

vorbereitet.<br />

"Wir erreichen so zwei sehr wichtige Ziele<br />

bei komplexen Projekten wie diesen. Zum<br />

einen sparen wir durch den hohen Grad<br />

der Vorfertigung enorm viel Zeit auf der<br />

Baustelle. Zum anderen erlangen wir ein<br />

höchstes Maß an Sicherheit durch die<br />

Reduzierung von Schnittstellen. Das ist<br />

unser ganz großer Vorteil", erklärt Anwendungsingenieur<br />

Daniel Kösters.<br />

Die wichtigste Arbeitsgrundlage eines<br />

solchen Projekts sind die Produktionsund<br />

Freigabezeichnungen: Hier ist jedes<br />

Bauteil für den Wellnesstempel – von der<br />

Bank bis zum Fußwaschbecken – individuell<br />

entwickelt und geplant. Auf dieser<br />

Basis werden dann im Werk in Emsdetten<br />

die einzelnen Bauteile für das Projekt<br />

individuell produziert. Der Vorteil der<br />

vorgefertigten Elemente: Sie sind 100 %<br />

wasserdicht. Für den Einsatz in besonders<br />

feuchtem Milieu sind sie zusätzlich mit<br />

einer Dampfbremse versehen. So schützen<br />

sie Hinter- und Untergründe ideal vor<br />

einer hohen Feuchtigkeitsbelastung und<br />

das viele Jahre lang – zuverlässig und<br />

langlebig.<br />

Einen ersten Eindruck vom späteren<br />

Dampfbad oder Laconium bekommt<br />

man bereits in der Werkhalle, denn hier<br />

werden alle Bauteile einmal vor Ort<br />

aufgebaut. "Der Testaufbau in unserer<br />

Werkshalle ist für mich und meine<br />

Kollegen unverzichtbar", erklärt Daniel<br />

Kösters, "so stellen wir sicher, dass alle<br />

Teile wirklich genau passen und wir auf<br />

der Baustelle vor Ort eine enorme Zeitersparnis<br />

erzielen – der Kunde möchte ja<br />

nur so kurz wie möglich auf seine Anlage<br />

verzichten. Wichtig ist außerdem, dass<br />

wir fehleranfällige Schnittstellen zwischen<br />

den einzelnen Gewerken reduzieren<br />

können."<br />

Im Neptunbad brauchten der Fliesenlegermeister<br />

Wolfgang Peters und sein<br />

Kollege für die Montage der Elemente inklusive<br />

Verrohrung und Abdichtung sowie<br />

der neuen Verfliesung nur vier Wochen.<br />

Jetzt strahlt das Bad wieder in neuem<br />

Glanz und die Besucher können wieder<br />

im Flair des Jugendstils dampfbaden.<br />

Optimale Zusammenarbeit<br />

auf der Baustelle<br />

Auf der Baustelle war die Installation von<br />

der engen Zusammenarbeit zwischen<br />

Verarbeiter und Installateur geprägt, viele<br />

Arbeitsschritte liefen Hand in Hand. „Die<br />

Wandelemente lieferte uns Wedi inklusive<br />

Verrohrung auf die Baustelle. Wir haben<br />

dann die vorgefertigten Wandelemente<br />

aufgestellt, der Installateur presste die<br />

Rohre zusammen“, erklärt Verarbeiter<br />

Wolfgang Peters. Ähnlich verlief die<br />

Aufstellung der Sitzbänke: In den Unterbauten<br />

wurden die Anschlussrohre und<br />

die Unterputzarmaturen bereits werkseitig<br />

eingebaut und eingedichtet. Auch hier<br />

wurden nach der Montage der Trägerelemente<br />

die Rohre miteinander verpresst<br />

bevor die Sitzelemente darauf platziert<br />

wurden.<br />

So wurde der Großteil der benötigten Elemente<br />

im Werk in Emsdetten vorgefertigt,<br />

am Neptunbad in Köln angeliefert und<br />

direkt verbaut. "Nur die beiden Säulen<br />

zur Decke für den Dampfauslass mit dem<br />

Dampfkasten sowie die Ablagestücke<br />

habe ich direkt vor Ort aus Wedi Bauplatten<br />

gebaut – das ist eben ein ganz großer<br />

Vorteil des Produkts", erklärt Fliesenlegermeister<br />

Wolfgang Peters. In den Säulen<br />

verklebte er außerdem spezielle Befestigungsplatten,<br />

an denen die Dampfleitung,<br />

die Kondensatleitung und die Zuluftrohre<br />

für den Dampfkasten befestigt werden<br />

konnten.<br />

Elementar: Das<br />

richtige Abdichten<br />

Für die sichere Verklebung und Abdichtung<br />

der Stöße der einzelnen Elemente<br />

verwendete der Experte den Wedi 610<br />

Kleb- und Dichtstoff. Die Stoßausbildungen<br />

wurden zusätzlich mit einem<br />

Epoxidharzkleber versehen, in den das<br />

Wedi Tools Dichtband eingelegt wurde.<br />

Im Anschluss wurde das Dichtband mit<br />

Epoxidharz-Fliesenkleber abgezogen und<br />

mit Quarzsand abgestreut, womit die<br />

fachgerechte Abdichtung gewährleistet<br />

ist. Die Abdichtung garantiert Sicherheit<br />

und Langlebigkeit und ist einer der<br />

wichtigsten Arbeitsschritte bei einer<br />

solchen Sanierung. Zum Schluss wurden<br />

die Elemente im Neptunbad mit Fliesen<br />

der Firma Golem – Kunst und Baukeramik<br />

verkleidet, da sich der prägende<br />

Jugendstil der Sauna auch in Dampfbad<br />

und Laconium wiederfinden sollte. Dank<br />

der Erfahrung aller Beteiligten sowie dem<br />

hohen Vorfertigungsgrad konnte der<br />

gesamte Umbau schnell und problemlos<br />

umgesetzt werden, mit dem Ergebnis<br />

sind Bauherren und Verarbeiter sehr<br />

zufrieden.<br />

Die Wände in Laconium und Dampfbad des<br />

Neptunbads bestehen aus vorgefertigten<br />

Wand elementen, die der Verarbeiter nur<br />

aufstellen und miteinander verkleben musste.<br />

Für die Unterbauten der Sitzbänke wurden<br />

die I-Boxen sowie die Anschlussrohre bereits<br />

werkseitig eingebaut und eingedichtet. Bevor<br />

die Sitzfläche auf den Trägerelementen mit<br />

verklebt werden konnten, wurden die Rohrleitungen<br />

durch den Installateur verpresst.<br />

Die Wandelemente wurden mit der werkseitig<br />

integrierten Verrohrung auf die Baustelle<br />

geliefert, beim Aufstellen wurden die Wände<br />

untereinander verklebt und die Rohre vom<br />

Installateur zusammengepresst.<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

33


special<br />

schwimmbäder / turnhallen<br />

Hallenbad Rheinmünster<br />

Trinkwasserhygiene par excellence<br />

Ein Hallenbad im Ausnahmezustand: Leere Becken und eine temporäre Schließung wegen<br />

eines Legionellenbefalls in den Duschen. Für Rheinmünster ein herber Verlust, den Bürgermeister<br />

Helmut Pautler nicht einfach hinnehmen wollte. So setzte er alles daran, diese in der<br />

Gemeinde mit 7.000 Einwohnern gern genutzte Einrichtung zu erhalten. In Rekordzeit wurde<br />

darum eine nachhaltige Lösung installiert.<br />

Die Reaktion war radikal, aber richtig:<br />

Als nach einer Routineprüfung<br />

in der Damen- und Herrendusche<br />

Legionellenbefall festgestellt wurde,<br />

musste das Hallenbad im Ortsteil Greffern<br />

geschlossen werden. Kern des Problems<br />

war die Mischstation für das Duschwasser,<br />

die noch aus der Erbauungszeit<br />

stammte und im Keller des Gebäudes<br />

untergebracht war. Hier wurde bislang<br />

das Trink- und Brauchwasser für die Duschen<br />

des Hallenbades auf eine Temperatur<br />

von 40 Grad Celsius gebracht und<br />

anschließend nach oben befördert. Ein<br />

idealer Nährboden für Legionellen: Wenn<br />

das Wasser über Nacht in den Leitungen<br />

stand, konnten sie sich ungehindert<br />

vermehren. Hinzu kamen überdimensionierte<br />

und korrodierte Leitungen aus<br />

der Erbauungszeit des 1976 eröffneten<br />

Hallenbades, in denen sich die Legionellen<br />

ausbreiten konnten. Ein weiteres<br />

Problem gab es mit dem Kaltwasser. Die<br />

Temperaturen an der Eintrittsstelle der<br />

Versorgungsleitung ins Gebäude stiegen<br />

in heißen Sommern manchmal auf bis zu<br />

20 Grad Celsius – eine Folge des Klimawandels:<br />

80 Zentimeter Frostschutztiefe<br />

reichen nicht mehr aus, um das Trinkwasser<br />

entsprechend kühl zu halten. Die<br />

hohen Temperaturen im Kaltwasser unterstützen<br />

die Vermehrung von Legionellen.<br />

Sanierung vor<br />

Wiederinbetriebnahme<br />

Kurzfristig stand ein Abriss des alten<br />

Hallenbads zur Diskussion, doch wäre<br />

ein Neubau signifikant teurer geworden<br />

als eine Sanierung. Hierbei sollten somit<br />

Systeme zum Einsatz kommen, die einen<br />

Legionellenbefall bereits präventiv verhindern.<br />

Die Sanierung wurde in nur sechs<br />

Monaten vom TGA-Ingenieurbüro Bender<br />

+ Urich und der Fa. Albert Kropp GmbH<br />

durchgeführt. Dabei mussten zunächst<br />

die überdimensionierten Rohrleitungen<br />

im Keller komplett ausgetauscht und<br />

nahezu das gesamte Leitungsnetz „verschlankt“<br />

werden: aus DN 125 wurde DN<br />

50. Die alte Mischwasseranlage wurde<br />

entfernt und durch eine neue Anlagentechnik<br />

ersetzt, die 60 Grad Celsius<br />

heißes Warmwasser erzeugt. Außerdem<br />

wird das Wasser jetzt nicht mehr über<br />

eine Mischwasserleitung, sondern über<br />

zwei Trinkwasserleitungen für Kalt- und<br />

Warmwasser zu den Duschen geführt.<br />

Auch die alten Unterputz-Duscharmaturen<br />

wurden demontiert. Stattdessen<br />

kamen 17 elektronische Aufputz-Duschpaneele<br />

„LINUS D-C-T“ vom Armaturenspezialisten<br />

Schell zum Einsatz. Sie<br />

werten die Duschbereiche optisch auf,<br />

steigern den Komfort für Badegäste und<br />

Das in Rheinmünster sehr beliebte und viel genutzte Hallenbad wurde wegen eines Legionellenbefalls in den Duschen geschlossen. Bei der<br />

Sanierung sollten Systeme eingebaut werden, die dies präventiv verhindern.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): SCHELL GmbH & Co. KG<br />

34 element + BAU<br />

•<br />

6/<strong>2021</strong>


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CMYK / .ai<br />

schwimmbäder / turnhallen<br />

special<br />

Personallose Stagnationsspülungen an Feiertagen,<br />

in den Ferien oder bei pandemiebedingten<br />

Schließungen lassen sich über das Schell<br />

Wassermanagement-System SWS automatisieren<br />

– zum Erhalt der Trinkwassergüte.<br />

Die Anlagentechnik ist nicht mehr zeitgemäß und muss zum Großteil saniert werden. Im ersten<br />

Schritt wurde die Trinkwasser-Installation auf den hygienisch neuesten Stand gebracht. Dabei<br />

kommen elektronische Aufputz-Duschpaneele „LINUS D-C-T“ zum Einsatz.<br />

lassen sich über die Revisionsklappe sehr<br />

einfach warten. Ausschlaggebend bei der<br />

Auswahl war jedoch ein anderer, wesentlicher<br />

Vorteil der Duschpaneele: Heiß- und<br />

Kaltwasser werden nicht mehr im Keller,<br />

sondern über das integrierte Thermostat<br />

im Duschpaneel selbst auf eine angenehme<br />

Temperatur gemischt. Durch die<br />

kurzen Wege von der Erwärmung bis zur<br />

Entnahme reduziert sich die Legionellengefahr<br />

enorm.<br />

Automatisierte Unterstützung<br />

bei der Einhaltung<br />

des bestimmungsgemäßen<br />

Betriebs<br />

Doch dies allein reicht nicht aus, um die<br />

Trinkwasser-Installation nachhaltig vor<br />

einer für die Gesundheit schädlichen<br />

Konzentration an Legionellen zu schützen.<br />

Entscheidend ist, dass die Leitungen<br />

regelmäßig vollständig gespült werden.<br />

Mithilfe dieser Stagnationsspülungen wird<br />

das möglicherweise kontaminierte oder<br />

zu warme Wasser aus den Leitungen ausgetauscht<br />

und so der Erhalt der Trinkwassergüte<br />

bestmöglich unterstützt. Darum<br />

werden sämtliche Duschen seit der<br />

Wiedereröffnung des Hallenbads nicht<br />

mehr manuell, sondern nun automatisch<br />

mithilfe des Wassermanagement-Systems<br />

SWS gespült. Durch den automatisierten<br />

Wasserwechsel wird ein bestimmungsgemäßer<br />

Betrieb simuliert und der Inhalt des<br />

Wassernetzes regelmäßig vollständig ausgetauscht.<br />

Durch ein zweites Magnetventil<br />

im Duschpaneel besteht außerdem die<br />

Möglichkeit, mit 70 Grad Celsius heißem<br />

Wasser eine thermische Desinfektion<br />

durchzuführen, um eventuelle Keime<br />

abzutöten. Mithilfe der intelligenten<br />

Software des Wassermanagement-<br />

Systems können Stagnationsspülungen<br />

und thermischen Desinfektionen<br />

programmiert werden, genauso wie<br />

sich zentrale Armaturenparameter<br />

einfach einstellen und Wartungseinsätze<br />

vorausschauend planen<br />

lassen. Auch die Dokumentation der<br />

vorgenommenen Maßnahmen ist<br />

möglich. Die Bedienung ist besonders<br />

benutzerfreundlich, denn sie<br />

erfolgt intuitiv über die browserbasierte<br />

Software mit dem gängigen<br />

PC, Tablet oder Smartphone. Da<br />

mehrere Duschpaneelen zu Spülgruppen<br />

zusammengefasst sind,<br />

können diese Leitungsabschnitte<br />

und Duscharmaturen mit großen<br />

Volumenströmen gespült werden,<br />

wodurch auch Biofilme, die sich häufig<br />

an den Rändern der Rohre bilden,<br />

entfernt werden. Ein weiterer großer<br />

Vorteil: Sind die Stagnationsspülungen<br />

einmal programmiert, erfolgen<br />

sie vollkommen personallos. Zudem<br />

gibt es die Möglichkeit, bei der mittelfristig<br />

anstehenden Generalsanierung<br />

des Hallenbades das Wasser-<br />

management-System mit den dann im<br />

ganzen Gebäude an Waschtischen, WCs<br />

und Urinalen verbauten, elektronischen<br />

Armaturen zu vernetzen.<br />

Die Mitteldeutsche Baumesse<br />

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im fokus<br />

Bildnachweis: stock.adobe.com©artifara<br />

Rückkehr aus dem Homeoffice<br />

Tipps zur Gestaltung der neuen Bürogeneration<br />

Durch die Pandemie hat sich das Büroleben nachhaltig verändert. New-Work-Konzepte gibt<br />

es zwar schon lange, Covid-19 beschleunigte die damit angestrebten Veränderungen im<br />

Arbeitsalltag bezüglich Homeoffice und mobilen Arbeitens jedoch massiv. Wo es geht, kehren<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun aber langsam ins Büro zurück. Auch wenn Remote Work<br />

aufgrund der vielseitigen Vorteile weiter bestehen bleibt, ist der persönliche Kontakt und Austausch<br />

mit anderen für viele Menschen maßgeblich für beruflichen Erfolg und Zufriedenheit.<br />

werden sich hybride<br />

Modelle in der Arbeitswelt<br />

„Langfristig<br />

etablieren, die digitales, virtuelles<br />

Arbeiten im Homeoffice mit analoger<br />

Arbeit vor Ort kombinieren. Doch diese<br />

New-Work-Ansätze funktionieren nur,<br />

wenn es auch ein ‚New Office‘ gibt, das<br />

sich in Funktionalität und Gestaltung<br />

an die neuen Herausforderungen eines<br />

modernen Arbeitsplatzes anpasst“, weiß<br />

Heinz-Jürgen Dohrmann, Geschäftsführer<br />

der Figo GmbH. Er gibt Tipps dazu,<br />

wie das Büro der Zukunft aussehen und<br />

umgesetzt werden kann.<br />

Flexible Arbeitskultur –<br />

flexibles Office<br />

Zukünftig entwickelt sich das Büro mehr<br />

und mehr zu einem Ort, an dem kreative<br />

Prozesse in Kooperation ablaufen. Es<br />

bleibt weiterhin zentral für die Entwicklung<br />

eines Gemeinschaftsgefühls im<br />

Team sowie im gesamten Unternehmen<br />

und stärkt den Zusammenhalt. Die Bedeutung<br />

von gemeinschaftlich genutzten<br />

Flächen nimmt zu, während sich die<br />

Anzahl klassischer Einzelarbeitsplätze<br />

reduziert, denn vor allem in den letzten<br />

Jahren ist Desk Sharing immer beliebter<br />

geworden. Das heißt, dass Angestellte<br />

keinen festen Schreibtisch mehr haben,<br />

sondern ihren Arbeitsplatz flexibel an jedem<br />

Tag neu wählen, an dem sie im Büro<br />

und nicht im Homeoffice sind. Hier gilt es<br />

allerdings gemeinsam mit den Angestellten<br />

abzusprechen, in welchen Bereichen<br />

ein solches Desk Sharing Sinn ergibt.<br />

„Es zeichnet sich der Trend ab, dass ein<br />

Mix aus Großraumbüro und individuellen<br />

Rückzugsmöglichkeiten zum Arbeiten<br />

oder auch zum Entspannen nötig ist“,<br />

36 element + BAU<br />

•<br />

6/<strong>2021</strong>


im fokus<br />

so Dohrmann. Vor allem offene Räume,<br />

die flexibel für Besprechungen, Workshops<br />

oder Events nutzbar sind, sind aus<br />

modernen Bürokomplexen kaum mehr<br />

wegzudenken. „Hier hat sich der Einsatz<br />

modularer Möbel bewährt“, sagt Dohrmann.<br />

„Sie lassen sich leicht kombinieren,<br />

umstellen und verschieben, wenn sie mit<br />

Rollen ausgestattet sind. Höhenverstellbare<br />

sowie ergonomische Tische und<br />

Stühle wirken sich zudem positiv auf die<br />

Gesundheit aus.“<br />

Nicht bloß ein<br />

trister Arbeitsort<br />

Büroräume erhalten Struktur durch eine<br />

gut geplante Nutzung von Trennwänden.<br />

Sie teilen das Büro in verschiedene Bereiche<br />

ein, die nach Belieben eingerichtet<br />

und genutzt werden können, und schaffen<br />

Privatsphäre. Benötigen Unternehmen<br />

weniger Einzelbüros, können die Abteile<br />

auch als Ruheorte oder als Bereiche für<br />

Kundengespräche fungieren. „Natürlich<br />

sind Art und Menge der jeweiligen Räumlichkeiten<br />

abhängig von Tätigkeitsbereich<br />

und Unternehmen. Während manche<br />

Menschen den regelmäßigen, direkten<br />

und schnellen Austausch mit Kolleginnen<br />

und Kollegen benötigen, brauchen andere<br />

komplette Ruhe und einen Rückzugs- und<br />

Arbeitsort für sich allein. Wieder andere<br />

können sich am besten beim Herumlaufen<br />

konzentrieren, sollten dabei aber<br />

möglichst niemanden stören, weshalb an<br />

dieser Stelle beispielweise Schallschutzwände<br />

nötig sind. Hier planen wir je nach<br />

Bedarf“, führt Dohrmann aus. Um Konzentration<br />

und Kreativität zu fördern, setzen<br />

Experten für Raumgestaltungskonzepte<br />

und Innenausbau wie die Figo GmbH<br />

auf ein breites Spektrum an Arbeits- und<br />

Aufenthaltsorten. Ob gemütliche Lounges,<br />

farbenfrohe Themenräume oder<br />

Büroschaukeln zum Brainstormen und<br />

Gedankenaustauschen – produktive und<br />

spannende Ideen entstehen nicht in grauen<br />

Großraumbüros, sondern in ausgefallenen<br />

und anregenden Umgebungen.<br />

Pandemiesicheres<br />

Büro<br />

Aufgrund der Pandemie haben sich viele<br />

Hygienemaßnahmen fest in den Köpfen<br />

der Menschen verankert und wirken<br />

sich auch auf das Büroleben aus. Der<br />

Wunsch nach mehr Abstand zwischen<br />

den Arbeitsplätzen bleibt allerdings auch<br />

weiterhin bestehen. Deshalb gehören<br />

enge, dunkle Bürolandschaften mit dicht<br />

beieinanderstehenden Schreibtischreihen<br />

der Vergangenheit an und weichen<br />

flexibel nutzbaren und offenen Projekträumen.<br />

Um hier mögliche Infektionsrisiken<br />

zu minimieren, unterstützen Luftreiniger<br />

sowie Türgriffe und Bedienungsknöpfe an<br />

Aufzügen mit antimikrobiellen Oberflächen<br />

die gängigen Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen<br />

zusätzlich. „Auch das<br />

sogenannte berührungsfreie Bürogebäude<br />

setzt sich weiter durch“, sagt Dohrmann.<br />

„Es beinhaltet etwa kontaktlose<br />

Toiletten sowie Fahrstühle, Lichtschalter,<br />

Türen und Waschbecken ohne Knöpfe<br />

oder Griffe und trägt zu einer geringeren<br />

Übertragung von Viren und Bakterien<br />

über Oberflächen bei.“<br />

Nachhaltiger<br />

Multispace<br />

Nicht nur mehr Flexibilität und mehr<br />

Raum sind wichtige Aspekte in moderner<br />

Bürogestaltung, auch das Thema<br />

Nachhaltigkeit hat seit geraumer Zeit<br />

einen hohen Stellenwert. So reduziert<br />

ein Austausch alter Leuchtmittel durch<br />

energieeffiziente Beleuchtungslösungen<br />

den Stromverbrauch stark. Dies senkt<br />

auch den damit zusammenhängenden<br />

CO 2<br />

-Ausstoß. „Wenn wir Büros ausstatten,<br />

setzen wir auf energiesparende LED-Beleuchtung,<br />

nutzen wann immer möglich<br />

Möbel aus zertifiziertem Massivholz aus<br />

heimischem Anbau statt Tropenholz<br />

und verwenden Glas statt Acryl“, so der<br />

Experte für Innenausbau und -einrichtung.<br />

Zur Verbesserung des Raumklimas lohnt<br />

sich das Dekorieren mit verschiedenen<br />

Pflanzen. Sie steigern Luftqualität sowie<br />

Wohlbefinden und sorgen durch ihre<br />

Vielfalt für eine optische Aufwertung des<br />

Raumes. Klar ist, dass das moderne Büro<br />

weiterhin dem Multispace-Ansatz folgen<br />

Kurzprofil<br />

Heinz-Jürgen Dohrmann, Geschäftsführer der<br />

Figo GmbH.<br />

Bildnachweis: Figo GmbH<br />

wird, der verschiedene Bürokonzepte<br />

kombiniert. Generalunternehmer wie<br />

die Figo GmbH entwickeln gemeinsam<br />

mit dem jeweiligen Unternehmen ein<br />

individuelles Konzept, das die Bedürfnisse<br />

und Wünsche der Kunden berücksichtigt.<br />

Durch die enge Zusammenarbeit entsteht<br />

eine freundliche, ergonomische und<br />

motivierende Arbeitsumgebung für Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, in der sowohl<br />

konzentrationsfördernde als auch nicht<br />

arbeitsbezogene Bereiche zum Plaudern<br />

und Entspannen im Fokus stehen.<br />

Figo GmbH<br />

www.figo-gmbh.de<br />

Seit über 15 Jahren ist die Figo GmbH auf Gestaltungskonzepte für<br />

Handel, Büroräume, Praxen, medizinische Diagnostikzentren und<br />

andere gewerblich genutzte Immobilien spezialisiert. Dabei übernimmt<br />

das Unternehmen Planung, Errichtung und Gestaltung, Organisation,<br />

Überwachung und auch Durchführung am Bau. Neben einem Team aus<br />

Architekten, Planern, Designern, Facility-Managern und Projektmanagern<br />

arbeitet Figo dazu mit verschiedenen Partnern aus dem Handwerksbereich<br />

und Fachplanern aus ganz Deutschland zusammen. Egal ob Unternehmenskette<br />

mit bestehender CI oder inhabergeführter Mittelständler,<br />

Figo setzt alle Gestaltungskonzepte in Bezug auf gegebene Räumlichkeiten,<br />

Sicherheits- und Brandschutzanforderungen sowie Nachhaltigkeit<br />

um. Schon vor Vertragsunterzeichnung steht Figo Kunden beratend zur<br />

Seite, unterstützt bei Absprachen mit Vermietern, bei der Suche nach<br />

geeigneten Mietobjekten, bei Strategien für Mietverträge sowie gegebenenfalls<br />

beim Flächenrückbau. Ebenfalls unterstützt Figo Kunden bei der<br />

Suche nach passenden Mietern für freistehende Flächen. Hier ermittelt<br />

Figo mit Expertise Mieter, die sich für die vorhandenen Flächen optimal<br />

eignen. Figo betreut unter anderem Kunden wie Hunkemöller, Fahrrad.<br />

de, Sixt, Rüschenbeck, H&M, medneo oder Subway.<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

37


im fokus<br />

Alho Modul-Architektur<br />

Schwerpunkt Fassade<br />

Modulgebäude sind keine Bauten von der Stange, sondern von Architekten individuell entworfene<br />

Gebäude. Bei der Grundrissplanung bieten sie alle Freiheiten – unabhängig voneinander<br />

in jedem Geschoss. Und auch bei der Fassadengestaltung ist vieles möglich: Als Visitenkarte<br />

eines Gebäudes trägt die Fassade gestalterisch baukulturelle Verantwortung, stiftet Identität<br />

und repräsentiert das Corporate Design eines Unternehmens nach außen. Als Gebäudehülle<br />

übernimmt sie viele bauphysikalische Aufgaben.<br />

Bei der Alho Modulbauweise kommen<br />

innovative, langlebige, wiederverwendbare<br />

oder recyclingfähige<br />

Fassadenprodukte und -systeme zum<br />

Einsatz, die eine Fülle an funktionalen,<br />

konstruktiven und ästhetischen Möglichkeiten<br />

bieten.<br />

Die nachhaltige Stahl-Modulbauweise<br />

gewinnt zunehmend an Akzeptanz.<br />

Gerade bei jungen Planern besteht eine<br />

hohe Affinität zur Digitalisierung und<br />

damit zu innovativen Bauweisen. Bei der<br />

Alho Modulbauweise entstehen durch<br />

integrale, BIM-gestützte Planung und<br />

standardisierte Prozesse in der industriellen<br />

Vorfertigung individuelle Gebäude, die<br />

viele Vorteile bieten – allen voran Qualität,<br />

die durch zertifizierte Abläufe und stetige<br />

Kontrollen sichergestellt wird.<br />

Präzision erleichtert<br />

Fassadenplanung<br />

Ein Ergebnis dieser Qualitätskontrollen ist<br />

die präzise Maßhaltigkeit: „Beim konventionellen<br />

Bauen besteht aktuell ein großes<br />

Toleranz- und damit Planungsproblem“,<br />

berichtet Peter Orthen, Geschäftsführer<br />

der Alho Systembau GmbH. „Im Modulbau<br />

hingegen wird in Millimetern, nicht<br />

in Zentimetern gedacht. Es besteht eine<br />

präzise Maßhaltigkeit – im Vergleich zu<br />

massiven Rohbauarbeiten eine 10-fach<br />

kleinere Toleranzgröße. Auf Basis der<br />

Bauwerksdatenmodellierung können alle<br />

Gewerke – so auch die Fassade – präzise<br />

vorgefertigt werden. Architekten und<br />

Bauherren profitieren von bereits definierten<br />

Systemen, geringen Fehlerkosten und<br />

hoher Wirtschaftlichkeit.“ Bedenkt man,<br />

dass die Fassade bei den Bauwerkskosten<br />

einen relevanten Anteil einnimmt, ist dies<br />

ein ernstzunehmendes Argument.<br />

Hochwertige Vielseitigkeit<br />

für die Gebäudehülle<br />

In der Fassadengestaltung ist dieser<br />

Modul-Architektur grundsätzlich alles<br />

Bürogebäude des DLR Köln, Architekturbüro Hoppe: Die weite Auskragung des Baukörpers über<br />

dem Eingang ist prägendes Element des Gebäudes. Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade erhielt<br />

eine Verkleidung mit weissen, pulverbeschichteten Alupaneelen und damit eine zurückhaltend<br />

zeitlose und edle Anmutung.<br />

Forsthochschule Rottenburg, Architekturbüro Hartmut Bromberger: Ein wichtiger Aspekt,<br />

wenn es um zukunftsweisende Architektur geht, ist das Thema Nachhaltigkeit. Das Büro- und<br />

Seminargebäude der Forsthochschule Rottenburg passt in das Bild dieser ressourcenbewussten<br />

Haltung – auch wegen seiner Fassade aus Holz.<br />

38 element + BAU<br />

•<br />

6/<strong>2021</strong>


im fokus<br />

realisierbar, was auch konventionelle<br />

Bauweisen bieten – Putz auf Wärmedämmverbundsystemen,<br />

Vorsatzmauerwerk<br />

oder vorgehängte, hinterlüftete<br />

Fassadenelemente aus Holz, Metall, HPL<br />

(High Pressure Laminate), Faserzement<br />

oder Keramik. Auch Kombinationen davon<br />

sind möglich. Vorhangfassaden aus Glas<br />

können in Pfosten-Riegelbauweise, als<br />

Elementfassade oder als Doppelfassade<br />

mit transparenten oder opaken Füllungen,<br />

festverglast oder mit zu öffnenden<br />

Fensterflügeln hergestellt werden. Formal<br />

können Architekten die konstruktiven<br />

Möglichkeiten der Modulbauweise an der<br />

Fassade eindrucksvoll ausspielen und zum<br />

Beispiel Eingangsbereiche mit auskragenden<br />

Erkern betonen. Module können<br />

versetzt vor- oder zurückspringend angeordnet<br />

werden. Ebenso sind frei auskragende<br />

Balkone und Loggien möglich, der<br />

Fassade vorangestellte Balkontragwerke<br />

oder an filigranen Hängekonstruktionen<br />

befestigte Freisitze.<br />

Es kommt drauf<br />

an, was<br />

man daraus macht!<br />

Je nach Anforderungen hinsichtlich<br />

Energieeffizienz, Wertbeständigkeit oder<br />

Pflegeintensität werden unterschiedliche<br />

Fassadenmaterialien in der Gebäudeplanung<br />

berücksichtigt. Die Entscheidung<br />

hierfür liegt allein beim Bauherrn und<br />

seinem Budget.<br />

Bürogebäude der Luxemburgischen Eisenbahngesellschaft, Esch-sur-Alzette (LU): Zur Bauaufgabe<br />

passende Materialien wählen: Das Bürogebäude der Luxemburgischen Eisenbahngesellschaft<br />

ist eingehüllt in eine Haut aus wetterfestem Cortenstahl. Die rostrote Fassade gibt dem eingeschossigen<br />

Baukörper ein unverwechselbares Aussehen.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Alho<br />

Bei der Fassadenplanung im Modulbau<br />

gilt wie beim Bauen mit Raummodulen<br />

allgemein: Es kommt drauf an, was man<br />

daraus macht! Bauherren müssen bereit<br />

sein, in langanhaltende Fassaden-Qualität<br />

zu investieren, dann entstehen Qualitätsgebäude<br />

mit hohem Wiedererkennungswert.<br />

Die große Baumesse<br />

3. – 6. März 2022<br />

MESSE DRESDEN<br />

Bundesagentur für Arbeit, Köln, Architekturbüro Hartmut Bromberger: Sehr hochwertig,<br />

langlebig und wertbeständig ist die Vorhangfassade aus rötlichen Fassadenziegeln, wie<br />

sie bei der Bundesagentur für Arbeit in Köln zum Einsatz kam.<br />

Schwerpunkte:<br />

Fachausstellung ENERGIE<br />

Sicherheitstechnik,<br />

Baustoff Holz, u. v. m.<br />

10 – 18 Uhr · www.baumesse-haus.de<br />

© alotofpeople – stock.adobe.com<br />

Karten online kaufen!<br />

Die HAUS ®<br />

auch als App!


produkte<br />

Versbach Metallbau GmbH<br />

Bauelemente mit schmalen Ansichtsbreiten<br />

Aufgrund der hohen statischen<br />

Tragfähigkeit des Materials lassen<br />

sich mit Stahl auch filigrane Konstruktionen<br />

realisieren.<br />

Denkmalpflege ist<br />

komplex. Es gilt dabei,<br />

verschiedene Faktoren<br />

zu beachten. Maßgeblich ist,<br />

dass Charakter und Erscheinung<br />

des Gebäudes durch<br />

die Sanierung nicht verändert<br />

werden. Gleichzeitig muss<br />

ein zeitgemäßer Erhaltungszustand<br />

geschaffen werden.<br />

Darunter fallen heute geforderte<br />

Standards hinsichtlich<br />

Wärme- und Schalldämmung,<br />

Brand- und Rauchschutz,<br />

Durchschusshemmung und<br />

Einbruchssicherung. In diesem<br />

Kontext bietet die Versbach<br />

Metallbau GmbH mit ihrer<br />

Marke Versco Türen und<br />

Fenster aus Stahl an. Das<br />

eingesetzte Material eignet<br />

sich dabei besonders für das<br />

Bauen im Bestand. Denn es<br />

ermöglicht mit seiner statischen<br />

Tragfähigkeit auch sehr<br />

schlanke Konstruktionen –<br />

bietet also ein hohes Maß an<br />

Gestaltungsfreiheit. Zudem<br />

ist es robust und beständig<br />

gegen mechanische Beschädigungen<br />

und kann auch in<br />

Bereichen eingesetzt werden,<br />

in denen hohe Windlasten vorherrschen.<br />

Diese Eigenschaften<br />

begünstigen eine lange<br />

Lebensdauer und minimieren<br />

den zukünftigen Wartungsaufwand.<br />

Die schmalen Ansichtsbreiten<br />

der Fenstersysteme mit einer<br />

Bautiefe ab 45 Millimetern<br />

– in Abhängigkeit der Konstruktion<br />

und Bauart – maximieren<br />

die Fensterflächen. So<br />

entstehen eine ansprechende<br />

Optik sowie ein gesteigerter<br />

Lichteinfall. Die Stahlelemente<br />

von Versco haben zudem<br />

gute wärmedämmenden<br />

Eigenschaften. So erreichen<br />

beispielsweise die Fenster-<br />

Profilkonstruktionen einen<br />

U w<br />

-Wert > 0,84 W/(m²K).<br />

Darüber hinaus sind die<br />

flächenbündigen Brandschutztüren<br />

nach EN 14351<br />

zertifiziert und erfüllen somit<br />

die Feuer- und Rauchschutzanforderungen.<br />

Neben<br />

Brandschutz versichert die<br />

Produktnorm eine Schlagregendichtigkeit<br />

bis Klasse 4A,<br />

eine Luftdurchlässigkeit bis<br />

Klasse 4, einen Widerstand<br />

bei Windlast bis Klasse C4/B4<br />

und eine Luftschalldämmung<br />

bis R w<br />

=45 Dezibel. Ferner<br />

schützen die Türen effektiv vor<br />

Einbruchsversuchen: Sie sind<br />

in den Widerstandsklassen RC<br />

1 bis 3 erhältlich, die Verglasungen<br />

in RC 1 bis 4. Auch<br />

die Durchschusshemmung ist<br />

gegeben.<br />

Eine große Auswahl von<br />

Beschlägen ermöglicht Architekten<br />

und Planern zudem<br />

zahlreiche Gestaltungs- und<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

– auch Rund- und Segmentbögen<br />

sind verfügbar.<br />

Versbach Metallbau GmbH<br />

www.versco.de<br />

Sihga<br />

Unkomplizierte Montage von Holzfassaden<br />

Mit TefaFix F bietet die<br />

Sihga GmbH eine<br />

Unterkonstruktionsschiene<br />

an, die auf vielfältige<br />

Weise einsetzbar ist. Das für<br />

die Montage von Holzdielen<br />

im Fassadenbau entwickelte<br />

System sorgt für effizienten<br />

Wasserablauf und gute<br />

Durchlüftung. Es gewährleistet<br />

sowohl Halt für die sichtbare<br />

Profilverschraubung mit<br />

TefaFlex F und TeFix als auch<br />

für das nahezu unsichtbare<br />

Profilverschraubungssystem<br />

SenoFix FT. In Verbindung<br />

mit TefaFix T ist die Schiene<br />

außerdem im Handumdrehen<br />

auch für den Terrassenbau<br />

einsetzbar.<br />

Mit dem neuen Schienensystem<br />

TefaFix F der Sihga GmbH<br />

aus Gmunden (Oberösterreich)<br />

lassen sich Holzdielen unkompliziert<br />

an der vorhandenen<br />

Fassadenunterkonstruktion<br />

anbringen. Das System ist<br />

in SC 9-beschichtet und in<br />

Aluminium blank erhältlich.<br />

Beschichtet erzeugt es eine<br />

durchgängig schwarze Fugenoptik.<br />

Aufgrund des offenen<br />

Profils an der Rückseite ist<br />

eine Vorelementierung durch<br />

rückseitige Verschraubung der<br />

Aluminiumschiene problemlos<br />

möglich. Die Trapezform<br />

gewährleistet – neben einem<br />

einwandfreien Wasserablauf<br />

– auch eine ausreichende<br />

Durchlüftung der Konstruktion.<br />

In Kombination mit dem<br />

Schraub- und Verbindersystem<br />

SenoFix FT kann die Lebensdauer<br />

der Dielen zusätzlich<br />

verlängert werden. Hier<br />

entsteht dank des Spreizmechanismus<br />

eine gleichmäßige<br />

Fugenbreite von sieben Millimetern,<br />

die für eine effiziente<br />

Durchlüftung und ein schnelles<br />

Trocknen sorgt. Da das<br />

System lediglich mit einer<br />

BohrFix FB Schraube in der<br />

Fuge befestigt wird, bleibt die<br />

Montage nahezu unsichtbar.<br />

Eine weitere Möglichkeit besteht<br />

in der Kombination mit<br />

TefaFlex F und TeFix. Dabei<br />

handelt es sich um eine sichtbare<br />

Profilverschraubung bei<br />

minimaler Dielenauflage. Der<br />

Abstandshalter kann mühelos<br />

in den vorgesehenen Schacht<br />

der TefaFix F Schiene eingesteckt<br />

werden. Aufwendiges<br />

Fixieren ist nicht notwendig.<br />

Der gegebene Abstand des<br />

Profils sorgt für eine optimale<br />

Durchlüftung und Entwässerung.<br />

Mit dem Verbindungsstück<br />

TefaBind sind nicht nur<br />

mehrere Anschlussmöglichkeiten<br />

gegeben. Auch lässt sich<br />

das System so beliebig in der<br />

Länge erweitern.<br />

SIHGA GmbH<br />

www.sihga.com<br />

40 element + BAU<br />

•<br />

6/<strong>2021</strong>


produkte<br />

Aluprof<br />

Schnelle Installation, Dauerhaftigkeit und zuverlässiger Schallschutz<br />

Zur Ergänzung des<br />

Systems MB-Harmony,<br />

das rasche Montage mit<br />

hoher Lebensdauer verbindet,<br />

hat Aluprof eine neue<br />

Glasinnenwand unter der Bezeichnung<br />

Office entwickelt.<br />

Passend zum Namen ist sie<br />

vor allem für Büroräume konzipiert,<br />

bewährt sich jedoch<br />

auch in anderen Einsatzbereichen.<br />

Großzügige Glasflächen<br />

sorgen nicht nur für eine helle<br />

Atmosphäre, sie verleihen<br />

Räumlichkeiten auch einen<br />

zeitlos eleganten Touch.<br />

Die neue einfach verglaste<br />

Innenwand MB-Harmony<br />

Office ist bis zu einer Größe<br />

von 3,6 Metern erhältlich; in<br />

Verbindung mit den gerade<br />

einmal 31 mm breiten Profilen<br />

entsteht so ein offener und<br />

freundlicher Gesamteindruck.<br />

Da Diskretion oft ebenso<br />

wichtig ist wie Transparenz,<br />

bietet Office bereits eine standardmäßige<br />

Schalldämmung<br />

von 39 dB. Durch Nutzung<br />

der doppelverglasten Variante<br />

Duo erhöht sich diese auf bis<br />

zu 48 dB. Auch Verbundsoder<br />

Sicherheitsglas in 10-12<br />

mm stehen zur Auswahl.<br />

Sowohl Office als auch Duo<br />

basieren auf den gleichen<br />

Grundelementen. Verbinder<br />

und Zubehör wurden auf ein<br />

Minimum beschränkt, um die<br />

Montage so schnell und einfach<br />

wie möglich zu machen.<br />

Vorfertigung und Installation<br />

finden ohne Spezialwerkzeuge<br />

direkt vor Ort statt, und an<br />

den Wänden werden keine<br />

Acrylfugen benötigt. Mithilfe<br />

des Universalrahmens integrieren<br />

Anwender Türen aller<br />

Art. Auch farbliche Vorlieben<br />

finden Berücksichtigung: Das<br />

System kann in Eloxal, in sämtlichen<br />

RAL-Farben sowie in<br />

den ADEC-Farbtönen von Holz<br />

und Beton ausgeführt werden.<br />

Die akustischen Eigenschaften<br />

von Office wurden im<br />

Labor des Schiffbau- und<br />

Forschungszentrums Gdansk<br />

ausführlich geprüft und bestätigt.<br />

Der Verglasungsbereich<br />

umfasst ESG 10, ESG 12,<br />

VSG 55.1, VSG 55.2, VSG<br />

66.1, VSG 66.2 sowie VSG<br />

55.2 mit Schallschutzfolie und<br />

VSG 66.2 mit Schallschutzfolie.<br />

Beide Wände des Systems<br />

können ab sofort bestellt<br />

werden.<br />

Aluprof SA.<br />

www.aluprof.eu<br />

Sto<br />

Lärm mindern, Energieeffizienz steigern<br />

Vorgehängte hinterlüftete<br />

Fassaden (VHF)<br />

dienen nicht nur der<br />

architektonischen Gestaltung<br />

und dem Witterungs- und<br />

Wärmeschutz, sie verbessern<br />

auch den Schallschutz<br />

eines Gebäudes. Das System<br />

StoVentec erreicht bis zu 18<br />

dB Lärmminderung. Wer also<br />

im gut gedämmten Drinnen<br />

weniger vom lauten Draußen<br />

mitbekommen möchte, sollte<br />

sich für eine vorgehängte hinterlüftete<br />

Fassade (VHF) entscheiden.<br />

Diese Konstruktion,<br />

die die Fassadenbekleidung<br />

von der tragenden Wand<br />

entkoppelt, trägt deutlicher als<br />

bisher bekannt zur Verbesserung<br />

des Schallschutzes<br />

von Außenwänden bei. In<br />

Abhängigkeit von der Dicke<br />

der offenporigen Dämmung,<br />

von der Masse der Bekleidung<br />

und dem Anteil offener<br />

Fugen kann eine VHF – nach<br />

aktuellen Messungen der ita<br />

Ingenieurgesellschaft, Wiesbaden<br />

– das Schalldämmmaß<br />

R’w um bis zu 18 dB steigern.<br />

(Eine Lärmreduktion um 10<br />

dB halbiert bereits das subjektive<br />

Lautstärkeempfinden).<br />

Da VHF-Systeme wie StoVentec<br />

besseren Schallschutz<br />

als andere Fassadendämmsysteme<br />

auf Massivwänden<br />

erzielen, sind sie das Mittel<br />

der Wahl bei besonderen<br />

Anforderungen an die Schalldämmung;<br />

sei es in der Nähe<br />

starker Verkehrsflüsse oder<br />

an Schulen, Verwaltungsbauten<br />

oder Krankenhäusern.<br />

Dasselbe gilt – umgekehrt –<br />

beim Immissionsschutz, wenn<br />

also beispielsweise Lärm in<br />

Gewerbebauten nicht nach<br />

außen gelangen soll.<br />

Das VHF-System StoVentec<br />

überzeugt mit einer wärmebrückenfreien<br />

Unterkonstruktion<br />

und mehreren Varianten für<br />

die Gestaltung der Fassadenoberfläche.<br />

StoVentec R,<br />

eine Version mit fugenloser<br />

Putzbeschichtung, verbessert<br />

beispielsweise das Schalldämmmaß<br />

um 12 dB. Mit<br />

StoVentec S, dessen Oberfläche<br />

von Natursteinfliesen auf<br />

Trägerplatten aus Blähglasgranulat<br />

gebildet wird, lässt sich<br />

die Schalldämmleistung um<br />

14 dB steigern, und StoVentec<br />

Glass, die VHF mit großformatigen<br />

Paneelen aus ESG-Sicherheitsglas,<br />

erreicht 18 dB.<br />

Sto SE & Co. KGaA<br />

www.sto.de<br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

41


anche aktuell<br />

Lamilux<br />

Architect’s Darling: Dreifache Auszeichnung für LAMILUX<br />

Marketingleiter Hartmut Manske (links), geschäftsführende Gesellschafterin<br />

der Lamilux Gruppe Johanna Strunz (mitte) und BIM-Spezialist<br />

Bernd Kießling (rechts) nahmen die Architects‘ Darling Awards entgegen.<br />

Bei der diesjährigen Verleihung<br />

des Architects‘<br />

Darling gewinnt Lamilux<br />

in gleich drei unterschiedlichen<br />

Kategorien. Nicht nur bei<br />

den Produkt-Awards holt der<br />

Hersteller von Tageslichtsystemen<br />

in den zwei Kategorien<br />

„Glas und Glaskonstruktionen“<br />

und „Tageslichtsysteme/Dachbelichtung“<br />

Silber, sondern<br />

auch bei den Jury-Awards.<br />

Hier punktet das Unternehmen<br />

in der Kategorie „Bestes<br />

BIM-Daten-Angebot“.<br />

In insgesamt 38 Kategorien<br />

wurden dieses Jahr die besten<br />

Bauprodukthersteller mit dem<br />

Architects‘ Darling gekürt. Für<br />

die Produkt-Awards führte die<br />

Heinze Marktforschung eine<br />

unabhängige Befragung zu<br />

neuen Produktkategorien bei<br />

bis zu 100.000 deutschen Architekten<br />

und Planern durch.<br />

Zusätzlich wurden weitere<br />

übergreifende Marketingdisziplinen<br />

von einer hochkarätig<br />

besetzten Jury mit dem Jury-<br />

Award prämiert.<br />

Produkt-Awards für Glaskonstruktionen<br />

& Tageslichtsysteme:<br />

Im Produktbereich wird<br />

Lamilux sowohl für seine imposanten<br />

Glasdachkonstruktionen<br />

als auch seine innovativen<br />

Tageslichtlösungen prämiert.<br />

„Wir schaffen Gebäude, die<br />

das Draußen nach Drinnen<br />

holen: Behaglich hell, klimatisch<br />

angenehm, energetisch<br />

effizient und optisch ansprechend.<br />

Deswegen entwickeln<br />

wir seit Jahrzehnten optimale<br />

und individuelle Tageslichtlösungen<br />

für sämtliche Gebäudearten“,<br />

erklärt Johanna<br />

Strunz, geschäftsführende<br />

Gesellschafterin der Lamilux<br />

Gruppe. Bei der Befragung<br />

der Heinze Marktforschung<br />

sticht der Hersteller besonders<br />

in drei Bewertungskriterien<br />

heraus: Persönliche Beratung,<br />

gute Erfahrung und Vertrauen<br />

in die Marke.<br />

Jury-Award für Konfigurator-<br />

Tool: Lamilux überzeugte<br />

in der Kategorie „Bestes<br />

BIM-Daten-Angebot“ durch<br />

seinen Produktkonfigurator,<br />

der sämtliche Bedürfnisse<br />

eines Architekten abdeckt. Der<br />

Planer kann seine individuelle<br />

Variante eines Oberlichts<br />

in 3D konfigurieren, Maßzeichnungen,<br />

Datenblätter<br />

und Ausschreibungstexte<br />

generieren und das BIM-<br />

Modell in verschiedenen<br />

Dateiformaten herunterladen.<br />

Besondere Beachtung fand<br />

der Produktkonfigurator bei<br />

der fünfzehnköpfigen Jury,<br />

aufgrund des einfachen und<br />

übersichtlichen Handlings<br />

sowie den umfangreichen<br />

Download-Möglichkeiten.<br />

Denn der Planer wird durch<br />

einen selbsterklärenden und<br />

sich dynamisch anpassenden<br />

Dialog geführt. Im Hintergrund<br />

laufen Plausibilitätsprüfungen<br />

und ein Live-3D-Viewer unterstützt<br />

den Planer bei seinem<br />

Prozess.<br />

Lamilux Heinrich Strunz<br />

GmbH<br />

www.lamilux.de<br />

Franke Water Systems Commercial<br />

BIM Daten für die integrale Planung<br />

Vom Entwurf über die Planung<br />

bis zum Betrieb:<br />

Franke Water Systems<br />

Commercial bietet Architekten,<br />

Planern und Baubeteiligten<br />

BIM Daten zur integralen<br />

Planung der Sanitärtechnik an.<br />

Für ca. 900 Produkte aus der<br />

breiten Produktpalette des<br />

Sanitärspezialisten stehen BIM<br />

Daten zur Verfügung. Für die<br />

gängigen CAD-Programme<br />

Revit, Autocad und Archicad<br />

können die entsprechenden<br />

.RFA, .DWG oder .LCF Dateien<br />

direkt beim Produkt auf der<br />

Hersteller-Website www.<br />

franke.com – Water Systems<br />

– Produkte heruntergeladen<br />

werden.<br />

Alternativ kann der Nutzer<br />

auch direkt zur BIM Library unter<br />

dem Menüpunkt Support<br />

navigieren.<br />

Entsprechend des ganzheitlichen<br />

Ansatzes der integralen<br />

Planungsmethode stehen damit<br />

nicht nur die 3D Modelle,<br />

sondern auch die dazugehörigen<br />

technischen und alphanumerischen<br />

Daten der Produkte<br />

zur Verfügung.<br />

Franke Aquarotter GmbH<br />

www.franke.de<br />

42 element + BAU<br />

•<br />

6/<strong>2021</strong>


vorschau<br />

Die Fachzeitschrift für Objektbau<br />

ISSN 0934-5914<br />

Verlag:<br />

Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft mbH<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Tel.: +49 (0)911 2018-0<br />

Fax: +49 (0)911 2018-100<br />

E-Mail: e+b@harnisch.com<br />

internet: http://www.harnisch.com<br />

Bildnachweis: Teckentrup GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsleitung:<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Technische Leitung:<br />

Armin König<br />

Redaktionsteam:<br />

Armin König (verantw.)<br />

Mediaberatung:<br />

Verlagsvertretung Petra Diews<br />

Tel.: 089/8641955<br />

Abonnement:<br />

Marta Bletek-Gonzalez<br />

Erscheinungsweise:<br />

6 x jährlich: Ausgaben im Februar, April,<br />

Juli, September, Oktober, Dezember<br />

Bildnachweis: Hörmann KG Verkaufsgesellschaft<br />

Ausgabe 1/2022:<br />

Special "INDUSTRIE- UND SPEZIALTORE"<br />

Angeschlossen der<br />

Informationsgemeinschaft zur<br />

Feststellung der Verbreitung<br />

von Werbeträgern e.V. –<br />

Sicherung der Auflagenwahrheit<br />

Bezugspreis:<br />

Jahresabonnement:<br />

EUR 48,- + EUR 12,- Versandkosten<br />

zzgl. MwSt.<br />

Auslandsbezugspreis:<br />

EUR 48,- + EUR 18,- Versandkosten<br />

Gerade im Industriebau sind Tore Bauelemente,<br />

deren Bedeutung nicht hoch<br />

genug eingeschätzt werden kann, vereinen<br />

Sie doch eine Vielzahl an Funktionen:<br />

Originäre Aufgaben, wie der Schutz vor<br />

klimatischen Einflüssen und unbefugtem<br />

Betreten gehören ebenso dazu, wie<br />

Brand-, Schall- und Arbeisschutz. Auch<br />

unterstützen moderen Torsysteme die<br />

Fluchtwegesicherung und trennen verschiedene<br />

Funktionsbereiche voneinander<br />

ab, was unter anderem aus energetischen<br />

Gründen eine immer wichtigere Rolle<br />

spielt.<br />

Im Rahmen unseres Specials werden wir<br />

in Ausgabe 1/2022 einen ganze Reihe<br />

von Objekten vorstellen, wo moderen Torelemente<br />

verschiedenste Anforderungen<br />

auf vorbildliche Weise erfüllen. Außerdem<br />

widmen wir uns Produktinnovationen,<br />

die das Thema "Tor" um interessante<br />

Features erweitern und noch vielseitiger<br />

machen.<br />

Weitere Themen dieser Ausgabe werden<br />

sein: Lichttechnik; Sanierung; Innenausbau;<br />

Glasanwenung im Innenbereich;<br />

Akustik; Sanitär; Hallenbau; Wirtschaftsbau;<br />

Klima-Heiztechnik; Sicherheitstechnik<br />

und Brandschutz.<br />

element + BAU 1/2022 erscheint am<br />

23.02.2022.<br />

Druck:<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstr. 27<br />

97821 Marktheidenfeld<br />

Derzeit gültige Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 54, ab 01.01.2022<br />

© Copyright <strong>2021</strong><br />

element + BAU • 6/<strong>2021</strong><br />

43


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BE A<br />

NER!<br />

ISSN 1438-1672 · Vol. 38 · No. 3/20 · August<br />

USER REPORT MACHINING TECHNOLOGY SURFACES SCIENCE<br />

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Advertising contact: win@harnisch.com<br />

Annual subscription rate: € 77,- incl p+h<br />

The magazine will be published in a larger format: 229 mm x 305 mm.<br />

We report on all aspects of woodworking from board materials, wood<br />

treatment to machines, tools and technical know-how, from timber engineering<br />

supplies to the latest developments in technologies and markets.<br />

Special features will be presented on design, surfaces, laminating<br />

and furniture.

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