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50 Jahre Theater Fauteuil

Jubiläumsbroschüre Fauteuil

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ARCHITEKTUR<br />

Paulette Robin, Dolly Goeltz, Paul<br />

Göttin, René Steinbach, René Besson<br />

und Roland Rasser nach einem Jahr<br />

getrennte Wege, doch dafür beginnen<br />

die Gastspiele, die von Hanns Dieter<br />

Hüsch über Emil und Franz Hohler,<br />

Walter Roderer, César Keiser und Margrit<br />

Läubli alle Kabarettisten nach Basel<br />

bringen werden, die in der Schweiz<br />

Rang und Namen haben. Später entsteht<br />

die legendäre Basler Revue, weil<br />

Roland Rasser nicht nur Gastspiele<br />

veranstalten will.<br />

Alles anders<br />

Dreissig <strong>Jahre</strong> später ist alles anders<br />

und wieder steht eine Premiere bevor.<br />

Der <strong>Theater</strong>direktor hat einiges hinter<br />

sich: Schicht für Schicht kam im Spalenhof<br />

Historisches zu Tage. Spuren<br />

eines Umbaus zwischen 1356 und 1420<br />

tauchten auf. Die Architekten stellen<br />

fest, dass sich die Decken teilweise um<br />

40 Zentimeter abgesenkt hatten, wohl<br />

als Folge des Erdbebens im vierzehnten<br />

Jahrhundert. Die Vorzeichen änderten<br />

sich während des Umbaus laufend.<br />

Der damalige Denkmalpfleger Alfred<br />

Wyss sagte: «Unsere Arbeit kann<br />

nicht auf feste Kriterien zählen, mit<br />

denen wir gewissermassen schematisch<br />

vorgehen, sondern sie ist ein Prozess.»<br />

Dieser Prozess war für den Kleintheaterdirektor<br />

Roland Rasser nicht zuletzt<br />

eine Existenzfrage, schliesslich<br />

wollte er mindestens in einem seiner<br />

inzwischen zwei Säle (das Tabourettli<br />

war als kleinere Bühne dazugekommen)<br />

die Saison beginnen können. Dazu<br />

liess sich Roland Rasser noch etwas<br />

Neues einfallen.<br />

Eine Nasenspitze voraus<br />

«Bedingt durch diesen Raum, dieses<br />

neue <strong>Theater</strong>, das durch Santiago<br />

Calatrava kreiert wurde, ist es eigentlich<br />

schon ein neuer Abschnitt, der für<br />

mich anfängt», sagt Roland Rasser<br />

zur Basler Zeitung im Dezember<br />

1987. Der Raum sei «total anders»<br />

geworden und «so verrückt», dass einfach<br />

ein Aufbruch stattfinden müsste.<br />

Mit dem Umbau des Spalenhofs und<br />

Temperamentvoll: Santiago Calatrava und Roland Rasser<br />

der Wiedereröffnung des <strong>Fauteuil</strong> und<br />

Tabourettli verband Roland Rasser<br />

aber noch etwas anderes: «Ich habe<br />

festgestellt, dass wir vor rund dreissig<br />

<strong>Jahre</strong>n, als wir das <strong>Theater</strong> <strong>Fauteuil</strong><br />

gegründet haben, das erste Haus<br />

waren, das Kabarett in einem <strong>Theater</strong>saal<br />

zeigte. Bis dahin gehörte Konsumation<br />

zum Kabarett ganz selbstverständlich<br />

dazu. Und jetzt, dreissig<br />

<strong>Jahre</strong> später, geht die Entwicklung in<br />

die umgekehrte Richtung. Ich hoffe<br />

fest, dass wir den Trend richtig spüren<br />

und der allgemeinen Entwicklung –<br />

wie damals – wieder um eine Nasenspitze<br />

voraus sind.»<br />

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