Herunterladen - CDA
Herunterladen - CDA
Herunterladen - CDA
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SCHwerPuNkt:<br />
Gesundheitsschutz<br />
in der Arbeitswelt<br />
MeINuNG:<br />
Lohngleichheit? Bitte auch in Ost und West!<br />
<strong>CDA</strong> INterN:<br />
<strong>CDA</strong>-Stände am 1. Mai<br />
rePortAGe:<br />
Die DASA Arbeitswelt Ausstellung<br />
in Dortmund<br />
Das Magazin der Christlich-Sozialen<br />
3. Ausgabe 2012<br />
65. Jahrgang<br />
ISSN 1432-9689<br />
<strong>CDA</strong> Verlagsgesellschaft mbH, Zinnowitzer Str. 1, 10115 Berlin – Postvertriebsstück G 6361 – Gebühr bezahlt
Paderborn<br />
Der sächsische Ministerpräsident Stanislav<br />
tillich (Mitte) war Gast der <strong>CDA</strong><br />
in Paderborn (Quelle: <strong>CDA</strong> Paderborn).<br />
TAG Der ArBeiT 2012:<br />
<strong>CDA</strong> zeigt am<br />
1. Mai Flagge<br />
Auch in diesem Jahr haben<br />
sich wieder zahlreiche <strong>CDA</strong>-<br />
Verbände an Kundgebungen<br />
zum Tag der Arbeit am 1.<br />
Mai beteiligt. Die SO! zeigt<br />
Beispiele.<br />
Siegburg<br />
Die Bundestagsabgeordnete elisabeth<br />
winkelmeier-Becker (2. von links)<br />
schaute am Stand der <strong>CDA</strong> in Siegburg<br />
vorbei (Quelle: <strong>CDA</strong> rhein-Sieg).<br />
Wuppertal<br />
Ganz im Zeichen des Landtagswahlkampfs<br />
stand die Aktion der <strong>CDA</strong> in<br />
wuppertal (Quelle: <strong>CDA</strong> wuppertal).<br />
essen<br />
Sogar den ruhrbischof konnte die essener<br />
<strong>CDA</strong> am Stand in der Innenstadt<br />
begrüßen. Hier versammeln sich alle<br />
Helfer zum Foto (Quelle: <strong>CDA</strong> essen).<br />
Pforzheim<br />
Bei der Mai-kundgebung in Pforzheim<br />
diskutierte Christian Bäumler, der erste<br />
stellvertretende Bundesvorsitzende,<br />
mit SPD-Generalsekretärin Andrea<br />
Nahles (Quelle: <strong>CDA</strong> Baden-württemberg).<br />
Karlsruhe<br />
um die wurst ging es am Stand der<br />
<strong>CDA</strong> in karlsruhe (Quelle: <strong>CDA</strong> karlsruhe).<br />
Lüchow<br />
Auch im niedersächsischen Lüchow<br />
beteiligte sich die <strong>CDA</strong> an Aktionen<br />
zum 1. Mai (Quelle: <strong>CDA</strong> Lüchow-<br />
Dannenberg).<br />
Bochum<br />
einen Stand hatte die Bochumer <strong>CDA</strong><br />
bei der Mai-kundgebung am rathaus<br />
aufgebaut. Neben Politik gab es Pils aus<br />
der Bochumer Brauerei Fiege sowie die<br />
legendäre „echte Dönninghaus Bratwurst“<br />
(Quelle: <strong>CDA</strong> Bochum).
Liebe kolleginnen und kollegen!<br />
„Gesundheitsförderung? Brauchen wir<br />
nicht!“: So oder ähnlich blocken viele<br />
Chefs ab, wenn es um die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung geht. ein systematisches<br />
Gesundheitsmanagement ist<br />
in unternehmen und Behörden eher die<br />
Ausnahme als die regel. Dabei gibt es<br />
viel zu tun: Zum Beispiel steigt die Zahl<br />
der Arbeitnehmer, die den steigenden<br />
psychischen Belastungen im Beruf nicht<br />
Stand halten. Die Folge: Immer mehr<br />
krankschreibungen sind auf psychische<br />
Leiden zurückzuführen, die am Arbeitsplatz<br />
entstehen. krank durch den Job? Da<br />
darf die Politik nicht tatenlos zusehen!<br />
Das haben sich auch die Delegierten<br />
der <strong>CDA</strong>-Bundestagung im Mai 2011<br />
gedacht! Sie haben die einrichtung eines<br />
Arbeitskreises des Bundesvorstands<br />
zur „Humanisierung der Arbeitswelt“<br />
beschlossen, den ich leite. wir fragen uns<br />
in diesem Gremium: was kann die Politik<br />
tun, um die Gesundheit der Beschäftigten<br />
am Arbeitsplatz besser zu schützen?<br />
Den Wildwuchs lichten<br />
wir beschäftigen uns zum Beispiel mit<br />
dem wildwuchs bei den Institutionen,<br />
die den Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
regeln, steuern und überwachen. BAuA,<br />
IGA, INQuA, DNBGF…: Da blickt doch<br />
keiner mehr durch! Die Akteure müssen<br />
sich besser vernetzen! Gut, dass die CDu/<br />
CSu-Arbeitnehmergruppe im Bundestag<br />
genau das fordert. Noch besser, dass das<br />
Arbeitsministerium bald Vorschläge dazu<br />
vorlegen will.<br />
Neue Institutionen brauchen wir also<br />
nicht. Vielleicht aber neue Geset-<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
ze – insbesondere, um die Psyche zu<br />
schützen. Das Arbeitsschutzgesetz von<br />
1996 stammt aus einer Zeit, in der die<br />
Zunahme von depressiven erschöpfungszuständen<br />
(„Burn-out“) noch kein thema<br />
war. Ist eine „Anti-Stress-Verordnung“ die<br />
Lösung? oder sollen wir darauf setzen,<br />
dass die Sozialpartner in Betrieben und<br />
Behörden „freiwillig“ und gemeinsam<br />
gegen Psychostress vorgehen?<br />
Moderner Arbeitsschutz ist mehr als<br />
Unfallverhütung<br />
Die moderne Arbeitswelt verlangt einen<br />
modernen Arbeitsschutz. klassischer<br />
Arbeitsschutz war unfallverhütung, war<br />
Maschinensicherheit, war die ergonomie<br />
von Bürostühlen und der Schutz vor Giftstoffen<br />
oder Bildschirmstrahlen. Der moderne<br />
Arbeitsschutz muss den Menschen<br />
und seine tätigkeit als Ganzes, als einheit<br />
begreifen. Dazu gehören die körperlichen<br />
und seelischen Belastungen bei der Ausübung<br />
der Arbeit. Dazu gehört aber auch<br />
die „soziale“ Qualität der Beschäftigung:<br />
Prekäre Jobs gefährden schließlich die<br />
Gesundheit. Studien zeigen: Schlecht bezahlte<br />
und unsichere Arbeit macht krank<br />
an Leib und Seele. was nützt der beste<br />
betriebliche Gesundheitsschutz, wenn<br />
das Arbeitsrecht unwürdigen Löhnen,<br />
ketten-Befristungen und ungeregelter<br />
Leiharbeit tür und tor öffnet?<br />
Nun mag man einwenden: Hierzulande<br />
gibt es doch schon die strengsten Arbeitsschutzstandards<br />
der welt. Stimmt!<br />
Aber werden sie Art und umfang der<br />
Belastungen in der modernen Arbeitswelt<br />
noch gerecht? Außerdem muss die Frage<br />
VOrWOrT<br />
erlaubt sein, ob die Vorschriften überhaupt<br />
eingehalten werden. Die Spezies<br />
„Gefährdungsbeurteilung“ soll in „freier<br />
wildbahn“ selten sein: kaum ein Arbeitgeber<br />
untersucht die Arbeitsplätze auf<br />
Gesundheitsrisiken, kaum jemand prüft,<br />
ob es geschieht.<br />
Arbeitsunfähigkeit und erwerbsminderung<br />
kosten Staat und wirtschaft<br />
Milliarden. kein wunder, dass immer<br />
mehr Arbeitgeber ein offenes ohr für<br />
die betriebliche Gesundheitsförderung<br />
haben. Darin sehe ich eine große Chance:<br />
wir können jetzt viel für einen besseren<br />
Schutz der Belegschaften erreichen. Der<br />
<strong>CDA</strong>-Arbeitskreis „Humanisierung der<br />
Arbeitswelt“ will mit seinem Abschlussbericht<br />
im Herbst dazu einen Beitrag<br />
leisten.<br />
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in<br />
den Sommer!<br />
ihr Dr. Christian Bäumler<br />
erster Stellvertretender <strong>CDA</strong>-Bundesvorsitzender<br />
3
inhALTSVerzeiChniS<br />
4<br />
<strong>CDA</strong> AKTUeLL TiTeL<br />
<strong>CDA</strong> hessen:<br />
Christian Gössl verabschiedet S. 6<br />
Junge <strong>CDA</strong>:<br />
Pfiffige Kampagne in Wuppertal S. 7<br />
CDU/CSU-Bundestagsfraktion:<br />
So will die CDu die Lohnuntergrenze<br />
einführen S. 8<br />
Gespräch mit ralf Brauksiepe S. 9<br />
iMPreSSUM<br />
herausgeber<br />
<strong>CDA</strong> Deutschlands<br />
Zinnowitzer Str. 1<br />
10115 Berlin<br />
redaktion<br />
Anselm kipp<br />
telefon: 030/922511-194<br />
telefax: 030/922511-2194<br />
redaktion@soziale-ordnung.de<br />
Gastartikel von<br />
Peter Krauss-hoffmann:<br />
wandel der Arbeitswelt S. 10<br />
Martina Stabel-Franz:<br />
Gefährdungsbeurteilungen sind<br />
un verzichtbar S. 13<br />
Christian Bäumler:<br />
würde setzt recht voraus S. 14<br />
reportage:<br />
Per „Geisterbahn“ durch die<br />
A rbeitswelt S. 16<br />
Verlag<br />
<strong>CDA</strong>-Verlagsgesellschaft mbH,<br />
Berlin<br />
Gestaltung<br />
iconate Gesellschaft für<br />
kommunikation und Medien mbH<br />
www.iconate.de<br />
Anzeigen<br />
telefon: 030/92 25 11-195<br />
e-Mail: anzeigen@soziale-ordnung.de<br />
website: www.soziale-ordnung.de<br />
Die Ausgaben erscheinen in unregelmäßigen<br />
Abständen.<br />
Namensartikel geben nicht unbedingt die<br />
Meinung der redaktion wieder.<br />
AUS POLiTiK UnD<br />
GeSeLLSChAFT<br />
Gedenken an Matthias erzberger:<br />
ein Vater der Christdemokratie S. 18<br />
egbert Biermann:<br />
Neue wege in der tarifpolitik S. 19<br />
nando Strüfing:<br />
was tun gegen die Abwanderung aus<br />
Brandenburg? S. 20<br />
Preis<br />
Abonnement: 25,60 €, der Bezugspreis<br />
ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Derzeit gültige Anzeigenpreisliste<br />
vom 1. Januar 2012.<br />
Druck<br />
Heider Druck GmbH,<br />
Bergisch Gladbach<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
inhALTSVerzeiChniS<br />
MeinUnG UnD<br />
DeBATTe <strong>CDA</strong> inTern Die SOziALPOLiTiSChe zAhL<br />
Peter Weiß:<br />
union will Vorrang für die Sozialpartnerschaft<br />
S. 22<br />
eU<strong>CDA</strong>-General ivo Belet:<br />
entsandte Arbeitnehmer besser<br />
schützen S. 23<br />
Gustav Bergemann:<br />
Lohngleichheit? Bitte auch zwischen<br />
ost und west! S. 24<br />
Mitgliederservice<br />
telefon: 030/92 25 11-120<br />
telefax: 030/92 25 11-2110<br />
e-Mail: mitgliederservice@cda-bund.de<br />
Titelfoto<br />
DASA/wolfgang Schmidt<br />
<strong>CDA</strong>:<br />
katholikentag 2012 in Mannheim S. 26<br />
<strong>CDA</strong> Coesfeld:<br />
Sozialpreis für Schulklasse S. 27<br />
<strong>CDA</strong> niedersachsen:<br />
Stele erinnert an walter Link S. 28<br />
Stegerwald-Bund:<br />
kritik an Finanzhaien S. 29<br />
Dokumentation:<br />
Laumann-rede zur Subsidiarität S. 30<br />
SO! einer:<br />
oliver Czernik S. 31<br />
Die redaktion behält sich vor, eingesandte<br />
Texte redaktionell zu überarbeiten und zu<br />
kürzen.<br />
1,4 Millionen<br />
1,4<br />
es war die vielleicht beängstigendste<br />
Zahl im <strong>CDA</strong>-Parteitagsantrag<br />
zur Lohnuntergrenze: 1,1 Millionen<br />
Menschen, so stand da im<br />
November 2011, verdienen einen<br />
Stundenlohn von weniger als fünf<br />
euro. Mittlerweile ist klar, dass die<br />
Anzahl wohl noch höher liegt. eine<br />
Studie der uni Duisburg-essen hat<br />
ergeben, dass 1,4 Millionen Menschen<br />
weniger als einen Fünfer für<br />
eine Stunde Arbeit bekommen.<br />
„erwerbsarbeit, die unwürdig bezahlt<br />
wird, hat keine würde“. Dieses<br />
Zitat von karl-Josef Laumann zeigt,<br />
wie wichtig die einführung einer<br />
Lohnuntergrenze für die <strong>CDA</strong> ist.<br />
Denn die würde der Arbeit ist nun<br />
einmal für die Christlich-Sozialen<br />
unabdingbar. Nicht zufällig lautete<br />
der titel der kampagne vor dem<br />
CDu-Parteitag „weil Arbeit wert<br />
voll ist…“.<br />
5
6<br />
<strong>CDA</strong> AKTUeLL<br />
<strong>CDA</strong> heSSen<br />
Christian Gössl<br />
verabschiedet<br />
Christian Gössl<br />
(Quelle: <strong>CDA</strong> Hessen)<br />
Michael Stöter<br />
(Quelle: <strong>CDA</strong> Hessen)<br />
Personalwechsel bei der <strong>CDA</strong> Hessen:<br />
Christian Gössl wurde am 30. April,<br />
drei tage nach seinem 66. Geburtstag,<br />
von CDu-Generalsekretär Peter Beuth<br />
als Sozialsekretär verabschiedet. Gössl<br />
war seit 1994 als regionalsekretär und<br />
Landessozialsekretär Hauptamtlicher<br />
der <strong>CDA</strong>. Der <strong>CDA</strong>-Landesvorsitzende<br />
Dr. Matthias Zimmer würdigte Gössl<br />
bei der kreisvorsitzendenkonferenz<br />
am 21. April. Neuer Landesgeschäftsführer<br />
ist Michael Stöter. er ist erreichbar<br />
unter > cda@hessen.cdu.de und<br />
unter der telefonnummer 0611/1665-<br />
522.<br />
SO! GeSAGT<br />
Das aktuelle zitat<br />
<strong>CDA</strong> nOrDrhein-WeSTFALen<br />
27 Mal <strong>CDA</strong> im Landtag<br />
Auch im neuen nordrhein-westfälischen<br />
Landtag wird es eine schlagkräftige<br />
Arbeitnehmergruppe in der<br />
CDU-Fraktion geben. Insgesamt 27<br />
Abgeordnete sind <strong>CDA</strong>-Mitglieder.<br />
Neben dem <strong>CDA</strong>-Bundesvorsitzenden<br />
karl-Josef Laumann (kreis<br />
Steinfurt) verteidigte auch der<br />
stellvertretende Vorsitzende der<br />
Landes-<strong>CDA</strong>, Norbert Post, seinen<br />
wahlkreis in Mönchengladbach. Auch<br />
Bernhard tenhumberg, der münsterländische<br />
Bezirksvorsitzende, behielt<br />
sein Direktmandat und erzielte mit<br />
50 Prozent der erststimmen eines der<br />
besten CDu-ergebnisse landesweit.<br />
Neu in den Landtag haben es unter<br />
anderem oskar Burkert und walter<br />
kern geschafft,<br />
die bereits<br />
von 2005 bis<br />
2010 dem<br />
Landesparlament<br />
angehört<br />
haben.<br />
Walter Kern (Quelle: Büro Kern/Chaperon)<br />
„Ich wünsche mir, dass ‚Arbeitsverdichtung‘ und ‚Arbeitsunfähigkeit‘<br />
in Zukunft nur noch böse Schimpfworte sind, über die eine<br />
bunt gemischte Belegschaft aus Jung und Alt nur müde lächeln<br />
kann“.<br />
Die <strong>CDA</strong>-kollegin tabea Burchartz, Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung<br />
der Bayer Pharma AG wuppertal, bei der Arbeitnehmerkonferenz<br />
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am 7. Mai 2012 in Berlin.<br />
<strong>CDA</strong>-hAUPTGeSChäFTSSTeLLe<br />
hajo Schneider<br />
in Berlin tätig<br />
Hans-Joachim (Hajo) Schneider,<br />
bisheriger <strong>CDA</strong>-regionalsekretär<br />
in rheinland-Pfalz, arbeitet seit<br />
dem 1. Juni in der Hauptgeschäftsstelle<br />
in Berlin.<br />
<strong>CDA</strong>-hAUPTGeSChäFTSSTeLLe<br />
Mehr inhalte auf<br />
Facebook<br />
Zurzeit ändert sich viel rund um das<br />
onlineangebot der <strong>CDA</strong>. Neben neuen<br />
webseiten für kreisverbände wird<br />
auch das Angebot in den sozialen<br />
Netzwerken (Facebook und twitter)<br />
verbessert. Alle <strong>CDA</strong>-Verbände können<br />
dazu beitragen. Zusätzlich zu den Neuigkeiten<br />
aus dem Bund sollen Inhalte<br />
der kreis- und Landesverbände in die<br />
<strong>CDA</strong>-Fanseite auf Facebook integriert<br />
werden. Veranstaltungshinweise,<br />
Beiträge und Meinungen sind willkommen.<br />
und so geht’s: einfach eine Mail<br />
an > facebook@cda-bund.de schicken<br />
mit einem Link, Foto, Hinweis etc. eine<br />
Auswahl an Beiträgen soll täglich auf<br />
unserer <strong>CDA</strong>-Bund Facebook Fanseite<br />
(> facebook.de/<strong>CDA</strong>.Deutschlands)<br />
erscheinen, Links und Veranstaltungshinweise<br />
werden zusätzlich auf twitter<br />
(> @<strong>CDA</strong>_Aktuell) eingestellt.<br />
Dominik Lawatsch<br />
GeBUrTSTAGe<br />
+++ Marco Wirtz, CDu-regionalsekretär<br />
im ruhrgebiet, feierte am<br />
11. Mai 2012 seinen 50. Geburtstag<br />
+++<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
JUnGe <strong>CDA</strong><br />
Kreisverband Wuppertal startet<br />
pfiffige Kampagne<br />
Dieses Motiv greift das heikle Thema Finanzmarkt<br />
auf (Quelle: Junge <strong>CDA</strong> Wuppertal).<br />
Das hat was! Die Junge <strong>CDA</strong> wuppertal<br />
wirbt mit einer ungewöhnlichen Postkartenaktion<br />
um neue Mitglieder. Auf<br />
fünf verschiedenen karten präsentieren<br />
sich einige Aktive und erzählen, warum<br />
eine FrAGe,<br />
CLAUDiA MiDDenDOrF<br />
„Mein Schwerpunkt<br />
ist die Pflegepolitik“<br />
Auch im neuen nordrhein-westfälischen<br />
Landtag wird es eine große<br />
Arbeitnehmergruppe geben. Mit<br />
dabei ist auch das <strong>CDA</strong>-Landesvorstandsmitglied<br />
Claudia Middendorf.<br />
Die 43-jährige Dortmunderin<br />
zog über die Landesliste in den<br />
Landtag ein, dem sie schon in der<br />
vorletzten Legislaturperiode acht<br />
Monate als nachrückerin angehörte.<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
sie sich in der Jungen <strong>CDA</strong><br />
engagieren. Neun neue<br />
Mitglieder hat die truppe<br />
um Diana kinnert seit<br />
Januar schon gewonnen.<br />
„Viele kommen aus der<br />
Jungen union oder aus<br />
der Schüler union. Sie sind<br />
erst durch die karten auf uns aufmerksam<br />
geworden“, erzählt die 21-jährige<br />
Studentin. Ihr größter wunsch: „Ich<br />
fänd´s prima, wenn sich andere kreisverbände<br />
unserer kampagne anschließen<br />
würden.“<br />
Für <strong>CDA</strong>-Hauptgeschäftsführer Martin<br />
kamp ist die Aktion ein Paradebeispiel<br />
was haben Sie sich für die<br />
neue wahlperiode vorgenommen,<br />
Frau Middendorf?<br />
Claudia Middendorf: Ich hoffe, dass<br />
ich wieder einen Platz im Ausschuss<br />
für Gesundheit ergattern kann. Dort<br />
möchte ich mich vor allem um das thema<br />
Pflege kümmern. Da muss das Land<br />
die rahmenbedingungen verbessern.<br />
Viel zu tun gibt es auch in der Arbeitsmarktpolitik.<br />
Die <strong>CDA</strong> hat ja in Sachen<br />
Lohnuntergrenze viel bewegt. Nicht<br />
aus den Augen verlieren dürfen wir<br />
das Anwachsen der Leiharbeit. werden<br />
Stammkräfte verdrängt? Gibt es end-<br />
<strong>CDA</strong> AKTUeLL<br />
Auf dieser Karte wirbt Diana Kinnert um<br />
neue Mitglieder (Quelle: Junge <strong>CDA</strong> Wuppertal).<br />
dafür, wie man Jugendliche für Politik<br />
interessieren kann. „Das ist eine starke<br />
Sache, die man nur zur Nachahmung<br />
empfehlen kann“.<br />
Claudia Middendorf will sich im Landtag<br />
für bessere Pflege einsetzen (Quelle: <strong>CDA</strong>).<br />
lich gleichen Lohn für gleiche Arbeit?<br />
Da muss sich jetzt mal etwas tun! wir<br />
als Arbeitnehmergruppe werden das<br />
genau beobachten.<br />
7
8<br />
<strong>CDA</strong> AKTUeLL<br />
CDU/CSU-BUnDeSTAGSFrAKTiOn STeLLT KOnzePT VOr:<br />
So will die CDU die Lohnuntergrenze einführen<br />
Lange wurde hinter den Kulissen gerungen,<br />
jetzt ist ein ergebnis da: ende<br />
April hat eine Arbeitsgruppe der CDU/<br />
CSU-Bundestagsfraktion ihr Konzept für<br />
die einführung einer Lohnuntergrenze<br />
vorgestellt. Mit dabei: Dr. ralf Brauksiepe,<br />
Karl Schiewerling und Peter Weiß,<br />
die Mitglieder im <strong>CDA</strong>-Bundesvorstand<br />
sind. Die SO! dokumentiert Auszüge.<br />
1. es wird eine tarifoffene allgemein<br />
verbindliche Lohnuntergrenze eingeführt.<br />
Mögliche Differenzierungen obliegen<br />
einer Lohnuntergrenzenkommission. Die<br />
Lohnuntergrenze gilt nur dort, wo auf<br />
das Arbeitsverhältnis eines Arbeitnehmers<br />
tarifvertragliche regelungen keine<br />
Anwendung finden.<br />
2. eine ständige kommission der tarifpartner<br />
setzt die Höhe der allgemein<br />
verbindlichen Lohnuntergrenze fest.<br />
Diese Festsetzung ist Grundlage für eine<br />
rechtsverbindliche staatliche erstreckung<br />
im wege der rechtsverordnung. Die<br />
Kommission befindet jedes Jahr darüber,<br />
ob und inwieweit eine Anpassung der<br />
allgemein verbindlichen Lohnuntergrenze<br />
erfolgen soll.<br />
3. Die kommission besteht aus jeweils<br />
sieben ordentlichen Mitgliedern der<br />
Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite mit<br />
jeweils einem Stellvertreter. Die Mitglieder<br />
sind weisungsfrei. Sie sollen in der<br />
Lage sein, die sozialen und ökonomischen<br />
Auswirkungen einer Lohnuntergrenze<br />
einzuschätzen. (...)<br />
6. Die kommission vereinbart vor Beginn<br />
ihrer Verhandlungen über eine Lohnun-<br />
tergrenze einen Streitschlichtungsmechanismus...<br />
Verständigt sich die kommission<br />
nicht binnen einer gesetzlich festzulegenden<br />
angemessenen Frist auf einen<br />
Streitschlichtungsmechanismus, so wird<br />
bei Nichteinigung über die Lohnuntergrenze<br />
innerhalb der im Gesetz vorgesehenen<br />
Frist ein Schlichter mit Stimmrecht<br />
hinzugezogen. (...)<br />
8. Die kommission hat die Möglichkeit,<br />
sachlich gerechtfertigte Differenzierungen<br />
bei der Festsetzung der allgemein verbindlichen<br />
Lohnuntergrenze vorzunehmen. (...)<br />
11. Die von der kommission festgesetzte<br />
allgemein verbindliche Lohnuntergrenze<br />
wird bei erfüllung der gesetzlichen<br />
Voraussetzungen insbesondere der<br />
einhaltung des Arbeitsauftrages durch<br />
rechtsverordnung der Bundesregierung<br />
rechtsverbindlich gemacht und damit<br />
umfassend staatlich erstreckt.<br />
12. tarifverträge gehen der Lohnuntergrenze<br />
vor. Für tarifverträge, die sich in<br />
der Nachwirkung befinden, gilt dies nur<br />
für die Dauer von 18 Monaten seit Beginn<br />
der Nachwirkung. wenn ein Arbeitgeber<br />
einen bestehenden tarifvertrag, unter<br />
dessen Geltungsbereich sein Betrieb fällt,<br />
anwendet, gilt die Lohnuntergrenze nicht.<br />
(...)<br />
14. um eine unterbietung der allgemein<br />
verbindlichen Lohnuntergrenze durch so<br />
genannte Gefälligkeitstarifverträge zu<br />
unterbinden, wird die Überprüfung der<br />
tariffähigkeit einer Arbeitnehmervereinigung<br />
im Verfahren vereinfacht und effektiver<br />
gestaltet.<br />
KArL SChieWerLinG:<br />
„Das wird keine<br />
L otterie“<br />
<strong>CDA</strong>-Vorstandsmitglied Karl Schiewerling<br />
hat an vorderster Front an<br />
der erstellung des Unions-Konzepts<br />
für eine Lohnuntergrenze mitgearbeitet.<br />
Die SO! fragte ihn nach seiner<br />
einschätzung der Unions-Pläne.<br />
SO!: Auch die katholischen Verbände<br />
fordern ja einen stärkeren Kampf<br />
gegen Lohndumping. Wie haben sie<br />
auf das Konzept reagiert?<br />
Schiewerling: Meine erfahrung: Sie<br />
waren gleich in zweierlei Hinsicht<br />
positiv überrascht. Zum einen, weil die<br />
CDu sich so zügig an die umsetzung<br />
des Parteitagsbeschlusses von Leipzig<br />
gemacht hat. Zum anderen, weil sich<br />
unser konzept so eng an die Prinzipien<br />
der katholischen Soziallehre anlehnt:<br />
Gerechtigkeit, Solidarität sowie Subsidiarität.<br />
Die tarifpartner sorgen selbst<br />
für eine gerechte, angemessene Lohnuntergrenze<br />
und Arbeit erfährt nicht<br />
nur würde, sondern auch wert!<br />
SO!: Kritik hat es am Schlichtungsmechanismus<br />
gegeben, in dem in<br />
Konfliktfällen auch ein Losentscheid<br />
vorgesehen ist. halten Sie das für<br />
eine gute Lösung?<br />
Schiewerling: Die Lohnuntergrenze<br />
wird keine Lotterie! Die Möglichkeit<br />
des Losentscheids bezieht sich nur auf<br />
den Fall, dass sich beide Seiten nicht<br />
auf einen Schlichter einigen können.<br />
Das steht erst am ende eines langen<br />
Verhandlungsprozesses. Ich bin mir<br />
sicher, dass sich keiner der tarifpartner<br />
auf das reine Losglück verlassen will.<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
Das wäre für beide Parteien zu riskant.<br />
Ich setze genau auf das Gegenteil: ein<br />
drohender Losentscheid wird den einigungsdruck<br />
und einigungswillen in den<br />
Verhandlungen erhöhen. Die Chancen<br />
auf einen einvernehmlichen Abschluss<br />
steigen.<br />
SO!: Was meinen Sie: Wird es noch in<br />
dieser Legislaturperiode eine verbindliche<br />
Lohnuntergrenze in Deutschland<br />
geben?<br />
Schiewerling: wir sollten zügig und<br />
beherzt auf unseren koalitionspartner<br />
zugehen. Die kanzlerin wird das thema<br />
in den koalitionsausschuss einbringen.<br />
Zumal wir mit der einigung in unserer<br />
CDu schon viel erreicht haben. unser<br />
Modell der Lohnuntergrenze verkörpert<br />
wie kein anderes den Geist der Sozialen<br />
Markwirtschaft. Die tarifpartner legen<br />
die Löhne fest, das ist keine Aufgabe<br />
des Staates. und es geht um Fairness<br />
– nicht nur den Arbeitnehmern gegenüber,<br />
sondern auch unter den Betrieben!<br />
Dem kann sich auch unser koalitionspartner<br />
nicht verschließen.<br />
Karl Schiewerling leitet die Arbeitsgruppe<br />
Arbeit und Soziales der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />
(Quelle: Jörg Grabenschröer/Büro<br />
Schiewerling).<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
inTerVieW MiT rALF BrAUKSiePe:<br />
„ein guter Kompromiss“<br />
<strong>CDA</strong>-Vize Dr. ralf Brauksiepe hat<br />
als Parlamentarischer Staatssekretär<br />
bei der Bundesarbeitsministerin<br />
maßgeblich am Konzept der<br />
CDU/CSU-Bundestagsfraktion für<br />
eine Lohnuntergrenze mitgewirkt.<br />
Die SO! fragte ihn nach seiner einschätzung<br />
der Unions-Pläne.<br />
SO!: Wie bewerten Sie das Konzept?<br />
Brauksiepe: Das eckpunktepapier<br />
unserer Bundestagsfraktion ist ein<br />
sehr guter kompromiss. er setzt<br />
aus meiner Sicht einen geeigneten<br />
rahmen, um unser Ziel zu erreichen,<br />
nämlich die Ziehung einer allgemein<br />
verbindlichen Lohnuntergrenze,<br />
über deren Höhe nicht der Staat<br />
entscheidet, sondern die tarifpartner.<br />
Die tarifautonomie bleibt<br />
gewahrt; es bleibt beim Vorrang<br />
der tarifvertragsparteien. Insofern<br />
ist der Beschluss keine revolution,<br />
sondern eine überaus vernünftige<br />
Fortentwicklung unserer erfolgreichen<br />
Mindestlohnpolitik der vergangenen<br />
Jahre.<br />
SO!: Glauben Sie, dass die FDP sich<br />
in Sachen Lohnuntergrenze noch<br />
bewegt?<br />
Brauksiepe: In den vergangenen<br />
Jahren hat sich die einstellung in der<br />
Gesellschaft zum thema Mindestlohn<br />
bzw. Lohnuntergrenze deutlich<br />
verändert. Diese veränderte einstellung<br />
hat sich in den Programmatiken<br />
der Parteien niedergeschlagen,<br />
nicht zuletzt dank der <strong>CDA</strong> ja auch<br />
in der CDu. Die Äußerungen, die ich<br />
<strong>CDA</strong> AKTUeLL<br />
aus der FDP zu dem thema vernehme,<br />
sind demgemäß heute ebenfalls<br />
wesentlich differenzierter als noch<br />
vor einigen Jahren. Insofern bin ich<br />
zuversichtlich, dass wir uns in dieser<br />
Legislaturperiode auch mit dem koalitionspartner<br />
auf der Grundlage unserer<br />
eckpunkte auf die einführung<br />
einer Lohnuntergrenze verständigen<br />
können.<br />
SO!: halten Sie es für möglich, dass<br />
die Tarifpartner die Teilnahme an<br />
der Kommission verweigern könnten?<br />
Brauksiepe: Natürlich bin ich mir<br />
darüber im klaren, dass der eckpunktebeschluss<br />
weder den originären<br />
Positionen der Arbeitgeber noch der<br />
Gewerkschaften entspricht. ungeachtet<br />
dessen bin ich davon überzeugt,<br />
dass die tarifpartner sich einer<br />
Mitarbeit in der kommission nicht<br />
verschließen werden. Die entscheidung<br />
über die Lohnhöhe ist für sie<br />
von so zentraler Bedeutung, dass sie<br />
die Gestaltungsmöglichkeiten, die<br />
die teilnahme in der kommission mit<br />
sich bringt, auch nutzen werden.<br />
Ralf Brauksiepe sieht gute Chancen auf eine<br />
baldige Einführung einer Lohnuntergrenze<br />
(Quelle: Saskia Schmidt/Deutscher Bundestag).<br />
9
10<br />
TiTeL<br />
WAnDeL Der ArBeiTSWeLT:<br />
Herausforderungen für Gesellschaft, wirtschaft und Politik<br />
Wie wirkt sich die rasante Veränderung<br />
der Arbeitswelt auf die Beanspruchung<br />
der Beschäftigten aus?<br />
Was kann die Politik tun, um unliebsamen<br />
entwicklungen entgegenzusteuern?<br />
Der <strong>CDA</strong>-Kollege Dr. Peter<br />
Krauss-hoffmann, der derzeit im<br />
Bundesarbeitsministerium arbeitet,<br />
beschreibt in seinem Gastbeitrag<br />
neue Ansätze für eine humanisierung<br />
der Arbeitswelt.<br />
Fachkräftemangel, alternde Belegschaft,<br />
Verlängerung der<br />
Lebensarbeits zeit: Diese reihe an<br />
Schlagworten aus der Arbeits- und<br />
Sozialpolitik könnte beliebig fortgesetzt<br />
werden. Hinzu kommt, dass sich<br />
die Arbeitswelt aufgrund rasanter<br />
technologischer entwicklungen und<br />
der Folgen des demografischen Wandels<br />
stark verändert. Gleichzeitig ist<br />
eine zunehmende Flexibilisierung der<br />
Arbeit weg von unbefristeter Vollzeiterwerbstätigkeit<br />
festzustellen.<br />
Von unternehmen und Beschäftigten<br />
wird vor diesem Hintergrund eine<br />
immer größere Flexibilität bei steigender<br />
Anpassungsgeschwindigkeit<br />
abverlangt. Dieser wandel der Arbeit<br />
führt dazu, dass neue Belastungen<br />
auftreten, die zu unterschiedlichen<br />
Beanspruchungen führen, je nach<br />
individueller konstitution.<br />
immer mehr sind aus psychischen<br />
Gründen arbeitsunfähig<br />
Die aktuelle Diskussion um das thema<br />
der psychischen Belastungen am<br />
Arbeitsplatz bzw. „Burn-out“ führt<br />
vor Augen, dass Verschiebungen im<br />
Belastungsspektrum stattfinden. Hier<br />
zeigen die Statistiken der krankenkassen,<br />
dass die Anzahl der Arbeitsunfähigkeit<br />
aufgrund psychischer<br />
Belastungen in den letzten Jahren<br />
stark gestiegen ist. wie das wissenschaftliche<br />
Institut der Aok ermittelte,<br />
nahmen die Fehlzeiten aufgrund<br />
seelischer erkrankungen seit 1994<br />
um mehr als 80 Prozent zu. Inzwischen<br />
gehen rund zwölf Prozent aller<br />
krankheitsbedingten Ausfalltage auf<br />
psychische erkrankungen zurück.<br />
Hier zeigt sich – unabhängig von der<br />
ursachenfrage – Handlungsbedarf<br />
für gesellschaftliche Akteure und<br />
Arbeitgeber. Insbesondere vor dem<br />
Hintergrund des demografischen<br />
wandels und der Herausforderung<br />
des „Arbeitens bis 67“ stellt sich die<br />
Frage, welche Ansatzpunkte sich<br />
für die Begleitung der Folgen dieses<br />
wandels ergeben.<br />
Mitbestimmung schützt<br />
klar ist eins: wir brauchen auch in<br />
Zukunft eine solide Basis für die<br />
Beschäftigungsverhältnisse. Dazu<br />
braucht es regelsetzungen (z. B. im<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz),<br />
gesetzliche Mindeststandards (z. B.<br />
im Arbeits- und tarifrecht) und eine<br />
gelebte und rechtlich abgesicherte<br />
Mitbestimmung.<br />
klar ist aber auch: Politik und Staat<br />
allein können den geschilderten<br />
wandel der Arbeitswelt vor dem<br />
Hintergrund der Globalisierung<br />
nicht bewältigen. Hier bedarf es des<br />
engagements von unternehmen und<br />
Beschäftigten für die Arbeits- und<br />
Beschäftigungsfähigkeit. Die unternehmen<br />
sollten dazu zusätzlich in<br />
die Arbeitsqualität investieren, um<br />
verstärkt die Bedürfnisse der Beschäftigten<br />
aufzugreifen; denn Arbeit<br />
ist für den Menschen mehr als Broterwerb.<br />
Der Mensch muss vermehrt<br />
in den Mittelpunkt des betrieblichen<br />
Geschehens gerückt werden.<br />
Dazu ist es wichtig, die Beschäftigten<br />
regelmäßig zu befragen, um<br />
durch den Abgleich von erlebter<br />
und gewünschter Arbeitsqualität<br />
Ansatzpunkte für die Ausgestaltung<br />
zukunftsfähiger Arbeitsplätze zu erarbeiten.<br />
Das Bundesministerium für<br />
Arbeit und Soziales ist hier durch die<br />
ressortforschung seit 2006 tätig und<br />
wird 2012 eine neue Studie auflegen.<br />
inQA als Plattform<br />
Viele unternehmen bringen ihr<br />
wissen und ihre Strategien bereits<br />
in Netzwerke wie zum Beispiel die<br />
„Initiative Neue Qualität der Arbeit“<br />
(INQA) ein. Hier agieren unternehmen<br />
nicht uneigennützig, sondern<br />
mit Blick auf die dauerhafte Sicherung<br />
ihrer Innovations- und wettbewerbsfähigkeit.<br />
Auch die Forschung<br />
zeigt, dass gute Arbeitsbedingungen,<br />
die dazu beitragen, Gesundheit und<br />
Wohlbefinden der Menschen zu<br />
stärken, einen Beitrag zur Leistungs-<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
ereitschaft im unternehmen leisten.<br />
Betriebliche Ansätze zum erhalt der<br />
Arbeitsfähigkeit und zur Förderung<br />
der Beschäftigungsfähigkeit stellen<br />
ein wichtiges element eines menschenwürdigen<br />
wirtschaftens dar.<br />
Sie sichern die wettbewerbs- und Innovationskraft<br />
der unternehmen im<br />
sonst ressourcenarmen Deutschland.<br />
Auch die Beschäftigten müssen sich<br />
der Herausforderung stellen, länger<br />
im erwerbsleben zu verbleiben und<br />
in ihrer Erwerbsbiografie flexibel<br />
berufliche Herausforderungen anzunehmen.<br />
Lebensbegleitendes Lernen<br />
sollte dazu gelebt werden. Prävention<br />
muss nicht nur im Betrieb, sondern in<br />
allen Lebensbereichen Fuß fassen.<br />
eine „Neue Qualität der Arbeit“<br />
ist dazu ein Schlüssel. was mit der<br />
Humanisierung der Arbeitswelt in<br />
den 1970er-Jahren begann, muss mit<br />
zeitgemäßen Ansätzen fortgesetzt<br />
werden. Dazu braucht es die Hilfe<br />
eines aktivierenden Staates und das<br />
engagement der Sozialpartner, unternehmen<br />
und Beschäftigten.<br />
Peter Krauss-Hoffmann wünscht sich von<br />
Unternehmen und Beschäftigten Engagement<br />
für die Verbesserung der Arbeitswelt<br />
(Quelle: <strong>CDA</strong>).<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
TiTeL<br />
VOrSChLäGe Der BUnDeSTAGS-ArBeiTnehMerGrUPPe:<br />
Mehr Schutz der psychischen<br />
G esundheit am Arbeitsplatz<br />
Burn-out, Stress, Druck… immer<br />
mehr Beschäftigte klagen über<br />
psychische Belastungen. Peter Weiß,<br />
Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe<br />
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />
erläutert seine Vorschläge für<br />
den Schutz der psychischen Gesundheit<br />
im Job.<br />
„Volk der erschöpften“: Diese<br />
Zeitungs überschrift spiegelt ein<br />
Phänomen unserer Arbeitswelt. In<br />
der Leistungsgesellschaft haben wir<br />
Arbeit und Leben zunehmend auf<br />
Effizienz getrimmt. Leistungsstreben<br />
und Anforderungen anderer bringen<br />
uns oft an unsere Grenzen. Psychische<br />
erkrankungen und erschöpfungszustände<br />
haben verheerende Folgen<br />
für die Betroffenen, die wirtschaft<br />
und Sozialversicherungen.<br />
Die Arbeitnehmergruppe hat einen<br />
Forderungskatalog beschlossen, der<br />
in einen Fraktionsantrag münden<br />
Der Beschluss der Arbeitnehmergruppe<br />
der CDu/CSu-<br />
Bundestagsfraktion „Psychische<br />
Gesundheit am Arbeitsplatz stärken“<br />
steht auf der Internetseite<br />
> www.cda-bund.de zum <strong>Herunterladen</strong><br />
bereit. Hier ein Auszug<br />
aus der einleitung: „Dynamische<br />
entwicklungen in der Arbeitswelt<br />
und Ansprüche einer modernen<br />
Gesellschaft (…) können (…) zu<br />
neuen psychosozialen Belastun-<br />
soll. Sie fordert die regierung auf,<br />
mehr für die psychische Gesundheit<br />
am Arbeits platz zu tun, vorhandene<br />
Arbeits schutzstrukturen, kooperationen<br />
und Netzwerke zu stärken. Dabei<br />
muss ein besonderes Augenmerk<br />
auf Angeboten für kleine und mittelständische<br />
unternehmen liegen.<br />
Außerdem brauchen wir konkretisierende<br />
Verordnungen, die die Arbeitsschutzgesetze<br />
mit Blick auf psychische<br />
Belastungen für unternehmen<br />
verbindlicher machen. Die unternehmen<br />
stehen in der Pflicht, mehr für die<br />
betriebliche Gesundheitsförderung zu<br />
tun.<br />
Peter Weiß plädiert für neue Verordnungen<br />
(Quelle: Deutscher Bundestag / Büro Weiß).<br />
gen führen. Der Arbeitsplatz hat<br />
einen erheblichen Einfluss auf die<br />
körperliche, psychische und soziale<br />
Gesundheit. Viele Studien stellen<br />
einen Zusammenhang zwischen<br />
wachsender Arbeitsbelastung<br />
und psychischer erschöpfung und<br />
Depressionen her. Dabei wird die<br />
konstellation aus überhöhten<br />
eigenen Ansprüchen und nachteiligen<br />
Anreizstrukturen als besonders<br />
problematisch angesehen.“<br />
11
12<br />
TiTeL<br />
iMMer Mehr UnTernehMen UnD VerWALTUnGen SeTzen AUF PräVenTiOn:<br />
Der Siegeszug der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung –<br />
diese zauberworte sind in aller Munde,<br />
wenn es um die zukunft der Arbeitswelt<br />
geht. immer mehr Unternehmen und<br />
Verwaltungen beschäftigten sich systematisch<br />
damit, wie sie ihre Beschäftigten<br />
vor körperlichen und seelischen<br />
Belastungen im Job schützen können.<br />
Sie bieten zum Beispiel Kurse oder ergonomische<br />
Arbeitsplätze an. Die ideen<br />
dafür erarbeiten Leitung, Betriebsräte<br />
und Beschäftigte gemeinsam.<br />
Die Bibel der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
ist die so genannte „Luxemburger<br />
Deklaration“ von 1997 (aktualisiert im<br />
Januar 2007). In diesem auf alle europäischen<br />
Länder gemünzten Aufruf heißt<br />
es: „Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
umfasst alle gemeinsamen Maßnahmen<br />
von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und<br />
Gesellschaft zur Verbesserung von Gesundheit<br />
und Wohlbefinden am Arbeitsplatz.<br />
Dies kann durch eine Verknüpfung<br />
folgender Ansätze erreicht werden: Verbesserung<br />
der Arbeitsorganisation und<br />
der Arbeitsbedingungen, Förderung einer<br />
aktiven Mitarbeiterbeteiligung, Stärkung<br />
persönlicher kompetenzen.“<br />
Prävention ist Aufgabe der<br />
Krankenkassen<br />
Die Deklaration geht auf das europäische<br />
Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
(eNwHP) zurück, das 1996 gegründet<br />
wurde. In Deutschland wirbt das<br />
Deutsche Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
(DNBGF) für einen<br />
besseren Schutz der Gesundheit im Beruf.<br />
Die Luxemburger Deklaration hat nur auf-<br />
fordernden Charakter. In Deutschland<br />
steht die betriebliche Gesundheitsförderung<br />
aber schon im Gesetzbuch – als<br />
„kann“-Bestimmung. In Paragraf 20 des<br />
fünften Sozialgesetzbuches (Prävention)<br />
heißt es: „Die krankenkassen können<br />
den Arbeitsschutz ergänzende Maßnahmen<br />
der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
durchführen.“ wie viel Geld<br />
sie dafür aufwenden müssen, wird aber<br />
nicht auf euro und Cent festgelegt.<br />
Das Deutsche netzwerk für<br />
b etriebliche Gesundheitsförderung<br />
(> www.dnbgf.de) wird unter anderem<br />
von den Bundesministerien für<br />
Gesundheit und Arbeit unterstützt.<br />
es wurde 2002 als nationale Plattform<br />
für die Begleitung der Luxemburger<br />
Deklaration gegründet. Verschiedene<br />
krankenkassen und die Deutsche unfallversicherung<br />
tragen das DNBGF<br />
im rahmen der Initiative Gesundheit<br />
und Arbeit (IGA). Die Geschäftsstelle<br />
ist beim Bkk Bundesverband in essen<br />
angesiedelt. Das DNBGF hat 2.000<br />
Mitglieder: Privatpersonen, unternehmen<br />
sowie organisationen und<br />
Institutionen aus allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen. Voraussetzung für<br />
eine Mitgliedschaft ist, dass man die<br />
Ziele und Grundsätze der Luxemburger<br />
erklärung unterstützt.<br />
Wie funktioniert betriebliche<br />
Gesundheitsförderung?<br />
Gesundheitsförderung im Geiste der<br />
Luxemburger Deklaration kann in der<br />
Arbeitswelt auf vielfältige weise umge-<br />
setzt werden. Grundregel ist, dass alle<br />
beteiligt werden müssen: die Leitungsebene,<br />
Betriebsrat und Belegschaft.<br />
Berater von krankenkassen, Berufsgenossenschaften<br />
oder Dienstleistern<br />
können dazukommen. oft beginnt die<br />
einführung von Gesundheitsförderung<br />
mit einem einstiegsworkshop. In der<br />
regel wird eine Steuerungsgruppe einberufen.<br />
Die analysiert, wo und für wen<br />
welche Belastungen im Arbeitsalltag<br />
entstehen – und was man dagegen tun<br />
kann. ein probates Hilfsmittel dafür ist<br />
die Mitarbeiterbefragung. Viele Betriebe<br />
richten Gesprächsgruppen ein, so genannte<br />
„Gesundheitszirkel“. klassische<br />
Maßnahmen zum Gesundheitsschutz<br />
sind Sportangebote, regelmäßige Mitarbeiterbefragungen<br />
und Änderungen bei<br />
der Arbeitsgestaltung.<br />
Worin unterscheiden sich Arbeitsschutz<br />
und Gesundheitsförderung?<br />
Die Grenze zwischen Arbeitsschutz<br />
und Gesundheitsförderung wird immer<br />
fließender. Bisher galt die Faustregel:<br />
Arbeitsschutz ist vorgeschrieben und<br />
re-aktiv, Gesundheitsförderung freiwillig<br />
und pro-aktiv. Im Arbeitsschutzgesetz<br />
(§ 4,2) ist vorgesehen, dass Gefahren „an<br />
ihrer Quelle“ bekämpft werden. trotzdem<br />
setzen viele Arbeitgeber vor allem<br />
auf „Reparaturen“, finanzieren eher eine<br />
rückenschule als ergonomisch günstige<br />
Bürostühle. Gesundheitsförderung setzt<br />
auf Prävention. Ziel ist, Belastungen zu<br />
verhindern statt die daraus folgenden<br />
Schäden zu minimieren. Diese Idee<br />
prägt zunehmend auch den Arbeitsschutz.<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
Alle profitieren, wenn die Chefetage<br />
sich kümmert<br />
Noch fristet die betriebliche Gesundheitsförderung<br />
in vielen Branchen ein<br />
Nischendasein. Aber das könnte sich<br />
bald ändern. Die Arbeitgeberverbände<br />
empfehlen den Betrieben, Gesundheitsförderung<br />
in ihre organisationskultur zu<br />
integrieren. Gesundheitsförderung sei<br />
eine Aufgabe der unternehmensleitung,<br />
Gesundheitsschutz für den unternehmerischen<br />
erfolg so wichtig wie geschickte<br />
Materialbeschaffung oder erfolgreicher<br />
Vertrieb. Die neue offenheit im Arbeitgeberlager<br />
hat handfeste Gründe: Betriebe<br />
und Verwaltungen haben in Zeiten von<br />
demografischem Wandel und Fachkräftemangel<br />
ein Interesse daran, dass ihre<br />
Beschäftigten gesund – und damit beschäftigungsfähig<br />
– bleiben. krankschreibungen<br />
und Arbeitsunfähigkeitstage<br />
verursachen hohe kosten. Dass gesunde<br />
Mitarbeiter bessere Leistung bringen, ist<br />
ohnehin nachgewiesen. Belegschaften<br />
honorieren das engagement ihrer Chefetagen<br />
für den Gesundheitsschutz auch<br />
damit, dass sie motivierter sind und eine<br />
engere Bindung an ihren Arbeitgeber<br />
aufbauen. es spricht also viel dafür, dass<br />
der Siegeszug der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
anhält.<br />
Anselm Kipp<br />
neUe STUDie<br />
Geringverdiener<br />
arbeiten lange<br />
Viele Geringverdiener arbeiten 50<br />
Stunden oder mehr pro woche. Das ist<br />
das ergebnis einer aktuellen Studie des<br />
Deutschen Instituts für wirtschaftsfor-<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
TiTeL<br />
eine VernAChLäSSiGTe PFLiChT:<br />
Gefährdungsbeurteilungen sind<br />
u nverzichtbar<br />
nach dem Arbeitsschutzgesetz sind<br />
Arbeitgeber verpflichtet, Gefährdungen<br />
der Beschäftigten bei der Arbeit<br />
zu beurteilen. <strong>CDA</strong>-Bundesvorstandsmitglied<br />
Martina Stabel-Franz beklagt,<br />
dass das trotzdem oft nicht geschieht.<br />
Laut Gesetz hat jeder Arbeitgeber die<br />
so genannte Gefährdungsbeurteilung<br />
durchzuführen und dann Maßnahmen<br />
zum Schutz des Beschäftigten zu treffen.<br />
wie der Arbeitgeber dies konkret<br />
vorzunehmen hat, das regelt das Gesetz<br />
allerdings leider nicht. eine aktuelle<br />
umfrage der Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />
und Arbeitsmedizin in 1.000<br />
kleinen und mittelständischen Betrieben<br />
zeigt: 62 Prozent der Betriebe haben<br />
keine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt,<br />
93 Prozent erfassen psychische<br />
Gefährdungen nicht. Dabei sind psychische<br />
erkrankungen mit 9,3 Prozent aller<br />
Arbeitsunfähigkeitstage mittlerweile der<br />
vierthäufigste Grund für eine Arbeitsunfähigkeit.<br />
Fehlende Gefährdungsbeurteilungen<br />
sind nach mehr als 15 Jahren Arbeitsschutzgesetz<br />
ein trauerspiel. Als Christ-<br />
schung (DIw). Vollzeitbeschäftigte im<br />
Niedriglohnsektor arbeiten demnach<br />
im Durchschnitt 45 wochenstunden,<br />
900.000 Geringverdiener sogar länger<br />
als 50. Besonders viele von ihnen sind<br />
in der Gastronomie beschäftigt. kein<br />
wunder, dass Franz-Josef Möllenberg,<br />
Vorsitzender der Gewerkschaft<br />
Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG),<br />
Im rahmen der Gemeinsamen Deutschen<br />
Arbeitsschutzstrategie (GDA)<br />
wurde eine Leitlinie „Gefährdungsbeurteilung<br />
und Dokumentation“<br />
erarbeitet. Sie legt ein abgestimmtes<br />
Vorgehen der Landesbehörden und<br />
unfallversicherungsträger bei der<br />
Beratung und Überwachung der<br />
Betriebe fest. Mehr findet man im<br />
Internet unter<br />
> www.gefaehrdungsbeurteilung.de.<br />
lich-Soziale treten wir für menschenwürdige<br />
Arbeitsbedingungen ein. wir wollen,<br />
dass in den Betrieben Gefährdungsbeurteilungen<br />
erstellt werden – und dann die<br />
notwendigen Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
umgesetzt werden.<br />
Martina Stabel-Franz plädiert für mehr<br />
Gefährdungsbeurteilungen<br />
(Quelle: <strong>CDA</strong>).<br />
heftige kritik übt: „Hungerlöhne<br />
führen ja gerade dazu, dass die Betroffenen<br />
ihre Stundenzahl erhöhen<br />
und ihre Gesundheit gefährden, um<br />
überhaupt ihr Leben absichern zu<br />
können. Arbeitszeiten von 50 Stunden<br />
und mehr Stunden je woche<br />
sind gesetzeswidrig und menschenunwürdig.“<br />
13
14<br />
TiTeL<br />
ChriSTiAn BäUMLer üBer DAS ArBeiTSreChT:<br />
würde setzt recht voraus<br />
Die <strong>CDA</strong>-Bundestagung 2011 hat<br />
die einrichtung einer Kommission<br />
zur „humanisierung der Arbeitswelt“<br />
beschlossen. Das Gremium<br />
soll Vorschläge für einen Aktionsplan<br />
erarbeiten – als Vorarbeit für<br />
einen Antrag an den CDU-Parteitag.<br />
Dr. Christian Bäumer, erster stellvertretender<br />
Bundesvorsitzender,<br />
<strong>CDA</strong>, leitet die Kommission. hier<br />
berichtet er über seine Gedanken<br />
über das Arbeitsrecht und die Qualität<br />
von Arbeit.<br />
Die Arbeitsbedingungen in einem<br />
unternehmen, einem Betrieb oder<br />
einer Behörde hängen damit zusammen,<br />
welche rechte die Beschäftigten<br />
haben. Diese sind für die<br />
Bestreitung ihres Lebensunterhalts<br />
und für ihre teilhabe an der Gesellschaft<br />
auf einen Arbeitsplatz<br />
angewiesen. Schon beim Abschluss<br />
eines Arbeitsvertrages befinden sie<br />
sich gegenüber dem Arbeitgeber<br />
in einer schwächeren Position. Das<br />
Arbeitsrecht soll dieses ungleichgewicht<br />
ausgleichen und eine Balance<br />
herstellen. Die hohe Arbeitslosigkeit<br />
hat im Arbeitsrecht die Gewichte zu<br />
ungunsten der Arbeitnehmerseite<br />
verschoben. Der wettbewerbsdruck<br />
in der Globalisierung führte zu Druck<br />
auf die Löhne und zu einer Verschärfung<br />
der Arbeitsbedingungen.<br />
Jede zweite einstellung<br />
ist befristet<br />
obwohl die Nachfrage nach Arbeitskräften<br />
in Deutschland steigt, ist<br />
die Qualität der neu geschlossenen<br />
Arbeitsverträge oft schlecht. 2011<br />
war jeder zweite neue Arbeitsvertrag<br />
befristet. Befristet Beschäftigte sind<br />
auf Verlängerung oder entfristung<br />
ihres Vertrages angewiesen. Sie<br />
können für ihre rechte kaum eintreten.<br />
Je höher der Anteil der befristet<br />
Beschäftigten in einem unternehmen<br />
ist, desto geringer ist die Mobilisierungsmacht<br />
der Gewerkschaften und<br />
desto weniger können Betriebsräte<br />
durchsetzen. In Branchen mit hohen<br />
Anteil an befristet Beschäftigten<br />
sind die Gewerkschaften kaum in der<br />
Lage, tarifverträge abzuschließen.<br />
Leiharbeit belastet die<br />
Beschäftigten<br />
Jeder dritte im Jahr 2011 neu entstandene<br />
Arbeitsplatz war ein Leiharbeitsverhältnis.<br />
Beschäftigte in der<br />
Leiharbeit haben kaum Möglichkeiten,<br />
auf die Bedingungen im entleihenden<br />
unternehmen einzuwirken.<br />
Auch die erfahrung, sozial ausgeschlossen<br />
zu sein, beeinträchtigt ihre<br />
Gesundheit. Das hat das IAB zuletzt<br />
erneut in einer Studie festgestellt.<br />
Der einsatz von werkvertragsbeschäftigten<br />
gelangt zunehmend<br />
in den Fokus der sozialpolitischen<br />
Diskussion. Sie arbeiten in Industrie,<br />
Dienstleistungen oder auf dem Bau.<br />
Sie entwickeln Produkte, montieren<br />
reifen, fahren Zeitungen aus.<br />
Sie bewegen sich in einer Grauzone<br />
zwischen Selbstständigkeit und illegaler<br />
Beschäftigung. Sind sie in die<br />
Arbeitsorganisation ihres Auftraggebers<br />
eingebunden, dann handelt es<br />
sich um Scheinselbstständige oder<br />
um unerlaubte Arbeitnehmerüberlassung.<br />
Die Balance wieder herstellen<br />
wir wollen im Arbeitsrecht die<br />
Balance zwischen Arbeitnehmer und<br />
Arbeitgeber wieder herstellen. Befristete<br />
Arbeitsverträge dürfen nicht<br />
zur regel werden. Leiharbeit muss<br />
Auftragsschwankungen auffangen<br />
– und mehr nicht. Der kündigungsschutz<br />
darf nicht durch Befristung,<br />
Leiharbeit und werkverträge umgangen<br />
werden. Die Mitbestimmung der<br />
Betriebsräte, Personal- und Mitarbeitervertretungen<br />
muss auf alle<br />
Beschäftigten ausgeweitet werden.<br />
Der Missbrauch von werkverträgen<br />
gehört auf die politische tagesordnung.<br />
Das Betriebsverfassungsgesetz<br />
und die Personalvertretungsgesetze<br />
müssen auf werkvertragsbeschäftigte<br />
ausgeweitet werden. Der Missbrauch<br />
von werkverträgen muss von<br />
Zoll, Gewebeaufsicht und rentenversicherung<br />
eingedämmt werden.<br />
Christian Bäumler (Quelle: <strong>CDA</strong>)<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
inTerVieW MiT BernD hOLTWiCK VOn Der DASA ArBeiTSWeLT AUSSTeLLUnG:<br />
„wir setzen auf erlebnisorientiertes Lernen“<br />
Anfassen erlaubt – das ist der pädagogische<br />
Ansatz der DASA Arbeitswelt (Quelle: DASA/<br />
Harald Hoffmann).<br />
Die DASA Arbeitswelt Ausstellung in<br />
Dortmund ist die erste Adresse für alle,<br />
die sich für Geschichte, Gegenwart und<br />
zukunft der Arbeit interessieren. im<br />
SO!-interview erläutert der stellvertretende<br />
DASA-Leiter Dr. Bernd holtwick<br />
das Ausstellungskonzept des hauses.<br />
SO!: herr Dr. holtwick, die DASA ist<br />
eine erlebnisausstellung. Wie reagieren<br />
ihre Gäste darauf?<br />
holtwick: Meist positiv überrascht und<br />
neugierig. Ich freue mich immer, wenn<br />
Gäste ohne vorgefertigte Museumserwartung<br />
kommen. Je offener sie sind,<br />
desto besser können wir sie mit unserem<br />
Ausstellungskonzept packen und damit<br />
unseren Auftrag erfüllen: die Öffentlichkeit<br />
über die Arbeitswelt, ihren Stellenwert<br />
für Individuum und Gesellschaft<br />
sowie über die Bedeutung menschengerechter<br />
Gestaltung der Arbeit aufzuklären.<br />
Dazu zeigen wir ganz verschiedene<br />
Arbeitsplätze: Büro, Baustelle, Fahrzeuge,<br />
Hochofen und walzwerk, Lager…<br />
SO!: Die Ausstellung ist international<br />
renommiert für den einsatz von<br />
„Szeno grafie“…<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
holtwick: unsere Ausstellung steht<br />
nicht einfach im raum, sondern die<br />
wohl durchdachte Gestaltung der<br />
räume macht die Ausstellung erst aus.<br />
wir vermitteln die Informationen über<br />
die wahrnehmung des raumes und der<br />
objekte mit allen Sinnen, die rolle der<br />
texte steht dahinter zurück.<br />
SO!: Schulklassen besuchen die DASA<br />
sehr gerne …<br />
holtwick: … und wir freuen uns über<br />
das große Interesse am erlebnisorientierten<br />
Lernen, am Anfassen und<br />
Ausprobieren. Das ist natürlich nicht<br />
nur auf Schülerinnen und Schüler<br />
beschränkt, im Gegenteil. Die Begeisterung<br />
ist unter allen Altersgruppen groß.<br />
SO!: Kommen auch Belegschaften,<br />
Gewerkschaften oder Firmenchefs?<br />
holtwick: Natürlich haben wir auch<br />
Fachbesucher aus Betrieben oder aus<br />
der „Arbeitsschutz-Szene“. Im November<br />
veranstalten wir zum dritten Mal<br />
ein DASA-Symposium zur Zukunft<br />
der Arbeit, das sicher nicht zuletzt für<br />
Berufsgenossenschaften oder Betriebsräte<br />
wichtig ist.<br />
SO!: in der Arbeitswelt steigt die<br />
psychische Belastung. Wie zeigt man<br />
das in einer Ausstellung?<br />
holtwick: Ich finde, dass wir besonders<br />
bei der Vermittlung von abstrakten<br />
themen sehr stark sind. Stress kann<br />
man zum Beispiel an den verwirrenden<br />
Schaltpulten eines kraftwerks oder<br />
an den 3D-Arbeitsplätzen hautnah<br />
erleben. Die Szenografie bettet das in<br />
größere Zusammenhänge ein und lenkt<br />
TiTeL<br />
den Blick nicht nur auf die Probleme,<br />
sondern vor allem auf mögliche Lösungen.<br />
SO!: Früher ging es beim Arbeitsschutz<br />
um Unfallvermeidung, heute mehr<br />
um psychische Leiden und chronische<br />
Krankheiten. ist es schwieriger geworden,<br />
ein Bewusstsein für Gefahren am<br />
Arbeitsplatz zu wecken?<br />
holtwick: Die Belastungen sind jedenfalls<br />
oft weniger sichtbar. was bedeuten<br />
Bildschirmarbeitsplätze für den körper?<br />
was machen Leistungsverdichtung und<br />
ständige erreichbarkeit mit der Psyche?<br />
wir wollen in der Ausstellung dazu<br />
anregen, auch über diese Fragen nachzudenken.<br />
SO!: Wie stellen Sie den demografischen<br />
Wandel in der Arbeitswelt dar?<br />
holtwick: Menschengerechte Gestaltung<br />
der Arbeitswelt bedeutet für uns auch,<br />
dass Arbeitsplätze so gestaltet werden,<br />
dass man an ihnen auch im fortgeschrittenen<br />
Alter noch mit Freude tätig sein<br />
kann. unsere Dauerausstellung gibt hier<br />
viele gute Impulse. Im März haben wir<br />
eine wechselausstellung über Lebensläufe<br />
eröffnet. wir wollen zeigen, dass<br />
Erwerbsbiografien immer individueller<br />
werden. Brüche und Veränderungen sind<br />
heute normaler als in der Nachkriegsgeneration.<br />
Dr. Bernd Holtwick (Quelle: DASA)<br />
15
16<br />
TiTeL<br />
ein BeSUCh in Der DASA ArBeiTSWeLT in DOrTMUnD:<br />
Per „Geisterbahn“ durch die Arbeitswelt<br />
Ein Renner bei den Kleinsten ist die Kinderbaustelle (Quelle: DASA/Uwe Völkner).<br />
Mehr als 180.000 Besucher kommen<br />
jedes Jahr in die DASA Arbeitswelt Ausstellung<br />
in Dortmund – eine erlebnisausstellung,<br />
die den Arbeitsalltag von<br />
gestern, heute und morgen erfahrbar<br />
macht. Auch die SO! hat sich auf den<br />
Weg ins ruhrgebiet gemacht.<br />
Die Torflügel schließen sich hinter den<br />
beiden Schülern aus der 8d, vor ihnen<br />
liegt Dunkelheit. ein ruck zuckt durch<br />
die Gondel, sie schießt voran und presst<br />
die Jugendlichen in die Sitze. um sie herum<br />
knallt, zischt und blinkt es, während<br />
ihr wagen die Gänge entlang rattert.<br />
„Cool“, entfährt es einem, als sie eine<br />
Minute später aus der „Geisterbahn“ aussteigen.<br />
Die steht nicht auf einem Jahrmarkt,<br />
sondern in der DASA Arbeitswelt<br />
Ausstellung in Dortmund. Der Parcours<br />
zeigt die Gefahren, die auf Gabelstaplerfahrer<br />
in werkshallen und Lagern lauern:<br />
Vermeintlich echte Stahlträger schweben<br />
über dem kopf, Lichtblitze und Lärm stören<br />
die konzentration, Gerüste fallen um,<br />
unaufmerksame kollegen kreuzen den<br />
Fahrweg. Gabelstapler fahren ist nicht so<br />
einfach: Das haben die Schüler gelernt,<br />
als sie aus ihrem Gefährt aussteigen.<br />
13.000 Quadratmeter Arbeitswelt zum<br />
Anfassen<br />
Die Jungen gehören zu einer klasse, die<br />
vor einer halben Stunde in der eingangshalle<br />
der Ausstellung eingetroffen ist. ein<br />
Museumsbesuch gilt in Schüler-kreisen<br />
ja meist als lästiges Pflichtprogramm;<br />
zwar besser als unterricht, aber nicht<br />
halb so spannend wie hitzefrei oder ein<br />
Schwimmbadbesuch. Nach einem kurzen<br />
Stopp in der rotunde, von der auf zwei<br />
etagen die Gänge zu den Ausstellungsräumen<br />
abzweigen, schwärmen die<br />
Schülerinnen und Schüler aus. ob sie mit<br />
der Ausstellung etwas anfangen können?<br />
Jedenfalls gibt es auf den 13.000<br />
Quadratmetern viel zu entdecken. Zum<br />
Beispiel eine lärmspeiende Druckma-<br />
schine. Da kann man mit allen Sinnen<br />
erfahren, welchen Belastungen Drucker<br />
ausgesetzt sind. Bevor das ungetüm<br />
loslegt, sperrt die Vorführerin den Gefahrenbereich<br />
mit rot-weiß-gestreiftem<br />
Band ab. „erst kommt ein Signalton, dann<br />
geht´s los“, warnt sie und reicht einem<br />
jungen Pärchen einen kopfhörer als Gehörschutz.<br />
Ein paar flinke Drehungen mit<br />
der Handkurbel, ein Piep – schon rattert<br />
die Maschine los, das Laufband surrt.<br />
trotz der Vorwarnung schrecken alle<br />
umstehenden angesichts der Lautstärke<br />
von 93 Dezibel A unwillkürlich zusammen.<br />
Boden und Luft vibrieren. Nach<br />
einer Minute ebbt das Geräusch ab. Das<br />
Paar atmet etwas benommen durch. Die<br />
beiden haben nun ein ziemliches genaues<br />
Bild davon, was die Arbeiter an den tausenden<br />
Druckmaschinen in Deutschland<br />
tag für tag ihren ohren zumuten.<br />
Für die Mühen der Arbeit<br />
sensibilisieren<br />
Genau darum geht es den Museumsmachern:<br />
Belastungen erfahrbar machen,<br />
Schutzmaßnahmen zeigen, für die Mühen<br />
der Arbeit sensibilisieren. Die Besucher<br />
sollen ein authentisches Bild der Arbeitswelt<br />
mit nach Hause nehmen. Die DASA<br />
– das kürzel stand einst für Deutsche<br />
Arbeitsschutz-Ausstellung – Arbeitswelt<br />
Ausstellung ist eine Schau, die die Besucher<br />
motivieren will, sich für eine menschengerechte<br />
Arbeitswelt einzusetzen.<br />
Das Besondere an dem Museum ist das<br />
Ausstellungskonzept und die Philosophie<br />
des Hauses. oberste Maxime: Anfassen<br />
ist erlaubt, Spaß haben auch, mit allen<br />
Sinnen erfahrungen machen sowieso.<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
Mit diesem Ansatz liegt das team um<br />
Ausstellungsleiter Prof. Dr. Gerhard kilger<br />
offenbar richtig: 180.000 Besucher strömten<br />
2011 in die DASA Arbeitswelt. Sie ist<br />
an das Bundesamt für Arbeitsschutz und<br />
Arbeitsmedizin (BAuA) angeschlossen.<br />
Ausstellung und Behörde trennen nur<br />
ein paar Meter. „Da kann man so manche<br />
Fachfrage in der kantine klären“, freut<br />
sich Bernhard Holtwick, der stellvertretende<br />
Leiter. Die realisierung der DASA<br />
wäre ohne Norbert Blüm nicht gelungen,<br />
damals Arbeitsminister und <strong>CDA</strong>-<br />
Bundesvorsitzender. 1983 wurde der<br />
Bau beschlossen, 1993 waren die ersten<br />
Ausstellungsbereiche fertig. Damals ahnte<br />
keiner, was für eine erfolgsgeschichte<br />
die DASA werden würde.<br />
Männer-Träume werden wahr<br />
Die Ausstellung zeigt die ganze Bandbreite<br />
der Arbeitswelt von gestern<br />
und morgen: von Industriearbeit von<br />
Anno Dunnemals bis zu modernen 3D-<br />
Arbeitsplätzen an Computern. Bei der<br />
Darstellungsform ist „Szenografie“ das<br />
Zauberwort: Die einzelnen Stationen sind<br />
wie kleine Bühnenbilder. Fest angestellte<br />
Männer und Frauen, die „Vorführer“,<br />
helfen beim Ausprobieren und stehen für<br />
Fragen zur Verfügung. Überhaupt: Auffällig<br />
ist die Freundlichkeit des Personals,<br />
von der Garderobe bis zur Aufsicht in den<br />
Ausstellungsräumen. keine Spur von allzu<br />
ernster Museums-Atmosphäre. Das sinnliche<br />
erleben soll nicht zu kurz kommen.<br />
Dazu passt, dass die DASA so manche<br />
Männer-träume wahr werden lässt:<br />
Man(n) darf in einem Lkw-Simulator und<br />
einem Hubschrauber Platz nehmen, eine<br />
Außenbaustelle lockt kleine und große<br />
Jungs mit einem echten Bagger. einsteigen<br />
und losbaggern ist erlaubt – unter<br />
Anleitung natürlich.<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
TiTeL<br />
In der DASA werden die Exponate und Schautafeln in Szenen eingebunden<br />
(Quelle: DASA/Uwe Völkner).<br />
Wo nützt Technik in der Arbeitswelt?<br />
Viele Schulklassen reisen nach Dortmund,<br />
aber auch Fachbesucher kommen<br />
auf ihre kosten. Zum Beispiel wird eine<br />
Pflegestation mit Hebevorrichtungen<br />
und Spezialbetten präsentiert, wie sie<br />
in jedem Altenheim oder krankenhaus<br />
stehen könnte und sollte. Schaubilder<br />
zeigen, wie anstrengend die Pflege eines<br />
Menschen ist, welche Handgriffe angewendet<br />
werden, welche Muskelpartien<br />
und Skelettteile beansprucht werden. In<br />
einem anderen raum zeigen Bürostühle<br />
aus verschiedenen Jahrzehnten, dass die<br />
ergonomie erst in jüngster Zeit einzug in<br />
die Büros gehalten hat.<br />
ein Schwerpunkt der Ausstellung ist das<br />
Verhältnis von Mensch und technik in<br />
der Arbeitswelt. wo nützt sie ihm, wo<br />
liegen die Grenzen, wo Gefahren? eindrucksvoll<br />
ist das aufgebaute Schaltpult<br />
eines kraftwerks: es fällt schwer, bei all<br />
den Schaltern, reglern und Anzeigen<br />
den Überblick zu behalten. und wenn<br />
man da nun stundenlang konzentriert<br />
arbeiten muss?<br />
Im Bistro in der eingangshalle sammeln<br />
sich die ersten Schülerinnen und Schüler<br />
der 8d, die ihren rundgang beendet haben.<br />
Selten sieht man eine junge truppe<br />
nach einem Museumsbesuch so fidel und<br />
munter. unwillkürlich fragt man sich:<br />
wie werden die Achtklässler einmal die<br />
Arbeitswelt erleben? trifft sie die nächste<br />
welle der „entgrenzung von Arbeit“?<br />
Vielleicht haben sie heute gelernt, dass<br />
ein 24-Stunden-Arbeitstag und schlechte<br />
Arbeitsbedingungen nicht gerade erstrebenswert<br />
sind.<br />
Anselm Kipp<br />
Die DASA Arbeitswelt Ausstellung<br />
im Friedrich-Henkel-weg 1 in Dortmund<br />
hat geöffnet dienstags bis freitags<br />
von 9 bis 17 Uhr, an Wochenenden<br />
und den meisten Feiertagen von<br />
10 bis 18 uhr. Neben der Dauerausstellung<br />
sind auch Sonderschauen zu<br />
sehen, aktuell zum thema „Arbeitsbiografien“.<br />
Weitere Informationen,<br />
insbesondere zur Anreise, stehen im<br />
Internet unter der Adresse<br />
> www.dasa-dortmund.de.<br />
17
18<br />
AUS POLiTiK UnD<br />
GeSeLLSChAFT<br />
DiChTUnG UnD WAhrheiT:<br />
Irrlehren über die<br />
Lohnuntergrenze<br />
(Folge 3)<br />
Stefan Klinger, Geschäftsführer der<br />
CDU/CSU-Arbeitnehmergruppe im<br />
Bundestag, rechnet mit Mythen und<br />
halbwahrheiten ab. Diesmal mit der<br />
Behauptung:<br />
Die Jugendarbeitslosigkeit<br />
ist in Deutschland deshalb so<br />
niedrig, weil es keinen Mindestlohn<br />
gibt.<br />
Falsch! Die Quote liegt in Deutschland<br />
bei 9 Prozent, in Spanien bei 48<br />
Prozent. Der deutsche wert ist nicht<br />
signifikant niedriger, weil es hier keinen<br />
Mindestlohn gibt. Der liegt in Spanien<br />
bei 3,89 euro. In den Niederlanden gibt<br />
es übrigens einen Mindestlohn von<br />
8,74 Euro – und die zweitniedrigste<br />
Jugendarbeitslosigkeit in europa (8<br />
Prozent). woran also liegt es, dass in<br />
Deutschland viel weniger Jugendliche<br />
ohne Job sind als in Spanien? experten<br />
sehen den unterschied in der<br />
leistungsfähigen dualen Ausbildung.<br />
Die gibt es zum Beispiel in Spanien<br />
und Frankreich, die beide mit hoher<br />
erwerbslosigkeit junger Menschen zu<br />
kämpfen haben, nicht.<br />
GeDenKen An MATThiAS erzBerGer:<br />
ein Vater der Christdemokratie<br />
Die Kritik von heiner Geißler an<br />
kriegerischen reliefs an der Siegessäule<br />
hat in Berlin eine Debatte über<br />
erinnerungskultur ausgelöst. Statt<br />
an vermeintliche militärische erfolge<br />
solle man lieber an verdiente Demokraten<br />
erinnern, so der ex-CDU-<br />
Generalsekretär. es sei zum Beispiel<br />
ein Skandal, dass in der hauptstadt<br />
kein Ort nach Matthias erzberger<br />
benannt sei. Die SO! stellt diesen<br />
Politiker vor, der sich als Christlich-<br />
Sozialer verstand.<br />
Matthias erzberger war ein führender<br />
kopf der Zentrumspartei zu Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts. Der 1875 auf<br />
der schwäbischen Alb geborene Sohn<br />
eines Schneiders war Lehrer, Journalist<br />
– und ab 1903 reichstagsabgeordneter.<br />
Der tiefgläubige katholik gründete<br />
Arbeiter- und Handwerkervereine,<br />
Gewerkschaften. Von ihm ist das Zitat<br />
überliefert: „Die berechtigten Anliegen<br />
der Arbeiter sollten nicht sozialistisch<br />
und revolutionär, sondern auf<br />
der Basis der katholischen Soziallehre<br />
durchgesetzt werden.“<br />
erzberger wurde von rechtsextremisten<br />
ermordet<br />
erzberger begrüßte 1914 den ersten<br />
weltkrieg, besann sich aber später und<br />
initiierte die Friedensresolution des<br />
Reichstages von 1917 mit. Er plädierte<br />
für einen Verständigungsfrieden und<br />
die Idee eines Völkerbundes. Nach der<br />
kriegsniederlage führte erzberger als<br />
Staatssekretär die deutsche Delegation<br />
in den waffenstillstandsverhand-<br />
lungen – und wurde zum Hassobjekt<br />
der Nationalisten in der jungen weimarer<br />
republik.<br />
Matthias Erzberger war ein Zentrums-Politiker,<br />
der 1921 von Rechtsextremisten ermordet<br />
wurde (Quelle: Bundesarchiv/Kerbs).<br />
1919 legte er als Finanzminister die<br />
Grundlagen unseres Steuersystems.<br />
1920 trat der als „Vaterlandsverräter“<br />
verfemte erzberger zurück. Die Jagd<br />
auf ihn endete damit nicht. Am 26.<br />
August 1921 erschossen zwei rechtsextremisten<br />
den Politiker bei einem<br />
Spaziergang im Schwarzwald.<br />
erzberger plädierte für eine überkonfessionelle<br />
christliche Partei. Der<br />
ehemalige baden-württembergische<br />
Ministerpräsident teufel forderte für<br />
ihn einen „ehrenplatz in der Geschichte<br />
der Christdemokratie“.<br />
Alles wissenswerte über erzberger<br />
steht auf der Internetseite<br />
> www.cdu-geschichte.de.<br />
Anselm Kipp<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
neUe WeGe in Der TAriFPOLiTiK:<br />
warum die IG BCe auf Demografie-tarifverträge setzt<br />
egbert Biermann, <strong>CDA</strong>-Bundesvorstandsmitglied<br />
und Mitglied des<br />
geschäftsführenden hauptvorstandes<br />
der iG BCe, erläutert in der SO!,<br />
wie seine Gewerkschaft mit einem<br />
Demografie-Tarifvertrag neue Wege<br />
einschlug.<br />
was heute in aller Munde ist, war vor<br />
einigen Jahren nur in expertenzirkeln ein<br />
Thema: die Folgen der demografischen<br />
entwicklung für die Betriebe. Die IG BCe<br />
hat das Problem bereits 2005 aufgegriffen.<br />
2007 startete sie das Projekt<br />
„Demografiefeste Personalpolitik in der<br />
chemischen Industrie“. Im April 2008<br />
betrat sie mit dem tarifvertrag „Lebensarbeitszeit<br />
und Demografie“ tarifpolitisches<br />
Neuland.<br />
Dieser tarifvertrag steht auf zwei<br />
Säulen. Seit 2010 zahlen die Arbeitge-<br />
BUnDeSTAGS-ArBeiTnehMerGrUPPe Bei Der iLO in GenF:<br />
Internationale Arbeitsnormen stärken<br />
eine Delegation der Arbeitnehmergruppe<br />
der CDu/CSu-Bundestagsfraktion<br />
führte im April Gespräche bei der Internationalen<br />
Arbeitsorganisation (ILo) in<br />
Genf. unter anderem informierten sie<br />
sich über den Stand der Bekämpfung<br />
der kinderarbeit und die Durchsetzung<br />
von Arbeitsnormen. Sie erfuhren<br />
dort, dass die kinderarbeit insgesamt<br />
zurückgeht. Nur auf dem afrikanischen<br />
kontinent zeige sich eine gegenteilige<br />
tendenz. Die ILo-experten würdigten,<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
ber 300 euro je tarifbeschäftigten in<br />
einen Demografiefonds. Dieser Betrag<br />
ist dynamisiert. Die Betriebsparteien<br />
können die Mittel für ein Langzeitkonto,<br />
Altersteilzeit, teilrenten, die Berufsunfähigkeitszusatzversicherung<br />
Chemie oder<br />
eine tarifliche Altersvorsorge verwenden.<br />
Gibt es keine einigung, greift eine<br />
Auffanglösung. Die meisten Betriebe<br />
nutzen ihren Fonds für Altersversorgung<br />
und Langzeitkonto. Die zweite Säule<br />
bilden die verpflichtende Altersstrukturanalyse<br />
und die qualitativen elemente<br />
Arbeitsorganisation, betriebliche Gesundheitsförderung<br />
und Qualifizierung.<br />
Die Analysen haben wichtige Anhaltspunkte<br />
für die betriebliche Arbeit ans<br />
Licht gebracht. Beispielsweise stellten<br />
Betriebe zu ihrem erschrecken fest,<br />
dass Fachkräfte gemeinsam mit ihrem<br />
erfahrungsschatz in rente gehen. Das<br />
dass das erfolgreiche IPeC-Programm<br />
zur Bekämpfung der kinderarbeit 1992<br />
auf die Initiative des damaligen Arbeitsministers<br />
Norbert Blüm zurückgehe. Sie<br />
forderten mehr engagement von der<br />
Bundesregierung für das Programm.<br />
eine reihe westlicher Staaten ist bereits<br />
dazu übergegangen, den Abschluss von<br />
Freihandelsabkommen grundsätzlich<br />
mit der einhaltung von Arbeitsnormen<br />
zu verknüpfen. In der eu könnte dieses<br />
Beispiel Schule machen.<br />
AUS POLiTiK UnD<br />
GeSeLLSChAFT<br />
Nachfolgeproblem wurde vorher –<br />
selbst bei kMu-Betrieben mit einer<br />
überschaubaren Beschäftigtenzahl –<br />
nicht gesehen.<br />
Gerade die qualitativen elemente sind<br />
zentrale Baustellen, um den demografischen<br />
Wandel zu bewältigen. Das<br />
von der „Initiative Neue Qualität der<br />
Arbeit“ unterstützte Projekt „DemtV“<br />
gibt den Betriebsparteien Impulse, vernetzt<br />
Akteure und verbreitet die gute<br />
betriebliche erfahrung.<br />
In der tarifrunde 2012 wurde der<br />
Demografie-Tarifvertrag weiter entwickelt.<br />
Die Politik muss diese Aktivitäten<br />
gesetzlich flankieren, um zum Beispiel<br />
tariflich gleitende Ausstiege vereinbaren<br />
zu können. Die vorliegenden Vorschläge<br />
des Bundesarbeitsministeriums<br />
reichen dazu noch nicht aus.<br />
Bharati Pflug vom Anti-Kinderarbeitsprogramm<br />
der ILO mit Dr. Matthias Zimmer<br />
und Peter Weiß (von links) (Quelle: Arbeitnehmergruppe<br />
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion).<br />
19
20<br />
AUS POLiTiK UnD<br />
GeSeLLSChAFT<br />
WAS TUn GeGen Die ABWAnDerUnG AUS BrAnDenBUrG?<br />
Junge Menschen brauchen Perspektive<br />
Angesichts des demografischen<br />
Wandels beklagen bundesweit viele<br />
Unternehmen einen Mangel an Fachkräften.<br />
in wirtschaftlich schwächeren<br />
regionen kommt das Problem hinzu,<br />
dass junge Menschen in Boom-räume<br />
abwandern. zu diesen schwächeren<br />
Landesteilen gehören die berlinfernen<br />
Gegenden Brandenburgs. <strong>CDA</strong>-Landesvorstandsmitglied<br />
nando Strüfing<br />
erläutert die hintergründe des Aderlasses<br />
– und fordert bessere Verdienstchancen<br />
für die junge Generation.<br />
eigentlich ist es ja widersprüchlich: Die<br />
Arbeitslosigkeit sinkt, Fachkräfte werden<br />
gesucht – und doch verlassen viele<br />
junge Menschen Brandenburg. 2010<br />
hat das Land im Saldo 7.600 Menschen<br />
zwischen 20 und 30 Jahren durch Abwanderung<br />
verloren. Im dritten Quartal<br />
2011 sind laut amtlicher wanderungsstatistik<br />
4.000 Frauen zwischen 20 und<br />
30 aus Brandenburg fortgezogen und<br />
nur 3.200 zugezogen. Das ergibt allein<br />
für diese drei Monate einen Negativsaldo<br />
von 800! Der wegzug junger Frauen<br />
ist demografisch gesehen doppelt bitter:<br />
Ihre kinder werden keine Landeskinder.<br />
Brandenburg erfährt heute schon, was<br />
andere Länder erst in einigen Jahren<br />
treffen wird.<br />
rückholaktionen helfen nicht wirklich<br />
weiter<br />
Im klartext: in attraktiveren Jobs in<br />
wirtschaftlichen Boom-regionen mehr<br />
verdienen. Hinter der entscheidung<br />
zu gehen, steht also oftmals mehr ein<br />
wirtschaftlicher Zwang als eine freie<br />
willensentscheidung. Viele junge Menschen<br />
würden gern wieder in ihre Heimat<br />
zurückkehren. Die Politik versucht,<br />
mit rückholaktionen gegenzusteuern.<br />
Das ist gut gemeint, ändert aber nichts<br />
an den ursachen der Abwanderung.<br />
Dazu gehört das niedrige Lohnniveau.<br />
Der Bruttodurchschnittslohn lag in<br />
Brandenburg laut IAB-Betriebspanel<br />
2010 bei 1.880 euro. Das waren 80<br />
Prozent vom durchschnittlichen west-<br />
Niveau von 2.350 euro. Im verarbeitenden<br />
Gewerbe waren es 76 Prozent.<br />
Das hat auch mit der geringen tarifbindung<br />
zu tun. 2010 war nur jeder vierte<br />
brandenburgische Betrieb tarifgebunden.<br />
Das war zwar mehr als im Schnitt<br />
der ostdeutschen Länder, liegt aber<br />
deutlich unter dem west-Schnitt von 36<br />
Prozent. Die gleiche tendenz gibt es bei<br />
den Beschäftigten. In Brandenburg sind<br />
sie zu 55 Prozent tarifgebunden, im<br />
westen durchschnittlich zu 63 Prozent.<br />
tarifvertragslose Zonen bereiten oft<br />
den Nährboden für Dumpinglöhne. wo<br />
Gewerkschaften nicht auf Augenhöhe<br />
verhandeln können, da können sie eben<br />
auch wenig durchsetzen. Die <strong>CDA</strong>-Initiative<br />
für eine Lohnuntergrenze sollte<br />
deshalb schnell umgesetzt werden.<br />
entwicklung. Die Bevölkerung Brandenburgs<br />
wird von derzeit 2,5 auf 2,2<br />
Millionen im Jahr 2030 sinken. Dann<br />
wird jeder dritte Bewohner über 65<br />
sein. Die Veränderungen sind regional<br />
unterschiedlich: während der Speckgürtel<br />
um Berlin mit Zuzügen rechnen<br />
darf, drohen die ländlichen ränder<br />
auszubluten – mit fataler wirkung auf<br />
den Arbeitsmarkt. Laut Prognose wird<br />
die Zahl der Schulabsolventen mit<br />
Abschluss von 30.000 im Jahr 2011 auf<br />
20.000 2030 zurückgehen. Wer findet<br />
dann noch Auszubildende? Außerdem<br />
mangelt es an Fachkräften. Schon 2011<br />
konnte jede fünfte Stelle nicht besetzt<br />
werden; bei kleinen Betrieben sogar<br />
jede dritte. Die rot-rote koalition in<br />
Brandenburg unternimmt nichts gegen<br />
die Abwanderung und hat die berlinfernen<br />
regionen praktisch aufgegeben.<br />
Bessere Chancen durch höhere Löhne<br />
Beruf und Verdienst bedeuten Lebenschancen.<br />
Die lassen sich gut ausgebildete<br />
und mobile Junge nicht nehmen.<br />
wer Abwanderung bremsen will, muss<br />
sich für ein höheres Lohnniveau einsetzen<br />
– und für mehr Chancen auf einen<br />
Berufsweg in attraktive Jobs.<br />
Studien zeigen, dass die Jungen vor<br />
allem wegen besserer Berufs- und Verdienstchancen<br />
ihre Sachen packen. Im<br />
Die ländlichen räume bluten aus<br />
Amtsdeutsch heißt das „in ökonomisch Die Abwanderung verschärft die<br />
dynamischere regionen verziehen“. ohnehin eindeutige demographische Nando Strüfing (Quelle: <strong>CDA</strong>)<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
neUeS BUCh üBer Die GeWerKSChAFTen:<br />
Gewerkschaften und Soziale Marktwirtschaft seit 1945<br />
egbert Biermann stellt das Buch „Gewerkschaften<br />
und Soziale Marktwirtschaft<br />
seit 1945“ von Walther Müller-<br />
Jentsch (reclam, 6 euro) vor.<br />
2011 ist ein preiswertes Bändchen erschienen,<br />
das interessante einblicke in<br />
die entwicklung der Gewerkschaften,<br />
ihrer Programmatik und deren einbettung<br />
in die Geschichte der Bundesrepublik<br />
Deutschland gibt. Der Neubeginn<br />
nach dem Zweiten weltkrieg hat hier<br />
zu Lande im europäischen und weltweiten<br />
Vergleich zu einer besonderen Art<br />
von Gewerkschaftsbewegung geführt.<br />
es ist die einheitsgewerkschaft, die<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
unterschiedlicher weltanschaulicher<br />
Prägung und parteipolitischer Ansichten<br />
bündelt. Der Autor beschreibt die<br />
Annäherung der deutschen Gewerk-<br />
Anzeige<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
schaften an das Modell der Sozialen<br />
Marktwirtschaft. Sie hingen in den ersten<br />
Jahren mehrheitlich noch programmatisch<br />
an Ideen von Fritz Naphtali<br />
aus der weimarer Zeit. Die Bindung<br />
der Sozialen Marktwirtschaft für<br />
tarifautonomie sowie Mitbestimmung<br />
im Betrieb und unternehmen führte<br />
dazu, dass die Alternativen zum System<br />
Soziale Marktwirtschaft immer mehr in<br />
den Hintergrund traten. Heute sind sie<br />
allenfalls noch rudimentär vorhanden.<br />
Müller-Jentsch beschreibt die konfliktorische<br />
entwicklung im gewerkschaftlichen<br />
Innenverhältnis, aber auch im<br />
politischen Außenverhältnis anhand<br />
vieler praktischer Beispiele. er zeigt,<br />
wo Gewerkschaften ins Hintertreffen<br />
gerieten und wo die Arbeitgeber<br />
Federn lassen mussten. Am ende stellt<br />
AUS POLiTiK UnD<br />
GeSeLLSChAFT<br />
der Autor fest: ob das Versprechen des<br />
sozialen europas eingelöst werde, das<br />
hänge nicht zuletzt von den Gewerkschaften<br />
ab. und wenn international<br />
nichts geschehe, könnten den Gewerkschaften<br />
„sogar die nationalen historischen<br />
errungenschaften unter den<br />
Händen zerrinnen“.<br />
Fazit: ein für alle Christlich-Sozialen<br />
empfehlenswertes Buch.<br />
Das Arbeitnehmer-zentrum Königswinter (AzK) der Stiftung Christlich-Soziale<br />
Politik lädt ein<br />
Wir bieten politische Fort- und Weiterbildung für engagierte Menschen aus christlich-sozialer<br />
Verantwortung an. Weitere infos zu den Seminaren im internet unter<br />
www.azk.de oder telefonisch 02223 – 73 119 (regina Wagner)<br />
Das neue reclamheft<br />
über die<br />
Gewerkschaften<br />
(Quelle: reclam.de)<br />
„Politische Bildung bringt auf Augenhöhe!“ –Auszug aus unseren Bildungsprogramm Juni bis September 2012<br />
Hitlers opfer II – Zur Geschichte und Verbrechen<br />
des Nationalsozialismus<br />
11.-15.06.2012 6.922<br />
Zuwanderung und Integration in Deutschland<br />
– Herausforderungen und Chancen<br />
der Integration in der Praxis<br />
18.-22.06.2012 6.105<br />
Asian Summer – klein, aber oho!<br />
18.-22.06.2012 6.656<br />
Standort Deutschland:<br />
Nach der krise ist vor der krise?<br />
25.-27.06.2012 6.923<br />
Boomende Megacities und ländliche Stagnation.<br />
Globalisierung und traditionalismus<br />
im Spiegel der indischen Literatur<br />
29.06.-01.07.2012 6.659<br />
„krankheit wird teurer!“ Medizinischer<br />
Fortschritt und kostenexplosion – ist unser<br />
Gesundheitssystem überfordert?<br />
04.-06.07.2012 6.107<br />
Brauner Sumpf: Spuren des rechtsextremismus<br />
in unserer Gesellschaft<br />
19.-21.07.2012 6.936<br />
ein starker euro – ein starkes europa<br />
Die Schuldenkrise und ihre Folgen<br />
09.-11.08.2012 6.933<br />
Zentralasien – zwischen orient und okzident<br />
– usbekistan und turkmenistan<br />
10.-12.08.2012 6.669<br />
Alter ist nichts für Feiglinge – Älterwerden<br />
und -sein in Deutschland<br />
03.-07.09.2012 6.109<br />
Ist europa noch zu retten? (inkl. exkursion)<br />
17.-21.09.2012 6.924<br />
21
22<br />
MeinUnG UnD<br />
DeBATTe<br />
PeTer WeiSS üBer DAS LOhnUnTerGrenzen-KOnzePT:<br />
union will Vorrang für die Sozialpartnerschaft<br />
Die Vereinbarung einer Arbeitsgruppe<br />
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion über<br />
ein Konzept für eine allgemein verbindliche<br />
Lohnuntergrenze ist ein großer erfolg<br />
für <strong>CDA</strong> und Arbeitnehmergruppe.<br />
Wir haben in den vergangenen Jahren<br />
überzeugungsarbeit leisten müssen,<br />
dass eine solche Lohnuntergrenze notwendig<br />
ist. zugleich konnten wir den<br />
Skeptikern viele ängste nehmen und<br />
verdeutlichen, dass sich eine solche<br />
regelung – richtig gemacht – voll und<br />
ganz im rahmen der ordnungspolitischen<br />
Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft<br />
bewegt.<br />
Die allgemein verbindlichen Branchenmindestlöhne<br />
als Vorreiter unserer<br />
konzeption haben uns deutlich gezeigt,<br />
dass nicht allein die Arbeitnehmer von<br />
einer wirksamen Barriere gegen Lohnverfall<br />
profitieren. Die überwiegende<br />
Mehrheit der unternehmen, die ihre<br />
Beschäftigten fair bezahlen wollen, wird<br />
vor wettbewerbsverzerrender Lohnkonkurrenz<br />
geschützt. keines der – teilweise<br />
wirtschaftsnahen – Institute, die diese<br />
Branchenmindestlöhne wissenschaftlich<br />
evaluiert haben, konnten Jobverluste<br />
feststellen, die von den Lohnuntergrenzen<br />
verursacht wären.<br />
Die Arbeitsgruppe der unionsfraktion<br />
hat sich dafür entschieden, dass eine paritätisch<br />
von Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern<br />
besetzte kommission<br />
über die allgemein verbindliche Lohnuntergrenze<br />
entscheidet – und nicht die<br />
Politik. Sozialpartnerschaftliche Lösungen<br />
haben sich in Deutschland bewährt.<br />
Mit dem Auftrag an eine gemeinsame<br />
kommission stärken wir folgerichtig die<br />
tarifvertragsparteien, statt ihnen ins<br />
Handwerk zu pfuschen.<br />
einem staatlichen Mindestlohn würde es<br />
nicht nur an der zuverlässig austarierten<br />
Balance eines sozialpartnerschaftlichen<br />
Mindestlohnes fehlen – durchaus auch<br />
mit der Gefahr des Verlustes von Arbeitsplätzen.<br />
Außerdem müsste sich jeder Arbeitgeber<br />
oder Arbeitnehmer ja fragen,<br />
warum er in einen Arbeitgeberverband<br />
bzw. eine Gewerkschaft eintreten soll,<br />
um für seine Interessen einzutreten,<br />
wenn die Musik an anderer Stelle spielt.<br />
Neben der Formulierung eines klaren<br />
Arbeitsauftrages im Gesetz soll ein<br />
stringenter Konfliktlösungsmechanismus<br />
verhindern, dass es in der geplanten<br />
kommission zu Blockaden durch die eine<br />
oder andere Seite kommen kann, wie<br />
dieses gelegentlich im tarifausschuss<br />
festzustellen ist. wenn sich die beiden<br />
Bänke nicht verständigen, kommt es zu<br />
einem Stichentscheid. Dahinter steht die<br />
folgende Logik: Da keine beteiligte Seite<br />
kalkulieren kann, wem hierdurch die<br />
entscheidende Stimme zufallen würde,<br />
ergibt sich ein starker Druck, es gar nicht<br />
erst so weit kommen zu lassen.<br />
Kein Flickenteppich<br />
Allen unkenrufen zum trotz wird es<br />
mit unserem konzept eine wirksame<br />
allgemeine Lohnuntergrenze geben und<br />
keinen Flickenteppich. Abweichungen<br />
sind dann möglich, wenn die kommission<br />
sich dafür entscheidet. Die Gewerkschaften<br />
können also nicht gerechtfertigte<br />
Abweichungen verhindern. wir hätten<br />
es trotzdem besser gefunden, wenn die<br />
allgemeine Lohnuntergrenze bestehende<br />
regelungen verdrängt. Der Parteitagsbeschluss<br />
sieht aber eine „tarifoffene“<br />
regelung vor.<br />
In der Praxis werden sich die negativen<br />
Folgen dieser tarifoffenheit schnell<br />
auswachsen. welche Gewerkschaft wird<br />
neue tarifverträge unterhalb der Lohnuntergrenze<br />
abschließen? Flankierend<br />
werden wir dafür sorgen, dass tarifverträge<br />
durch Scheingewerkschaften<br />
verschwinden. Die Prüfung der tariffähigkeit<br />
von Arbeitnehmerorganisationen<br />
soll verschärft und schneller durchgeführt<br />
werden. Damit besteht dann der<br />
beste Schutz vor Scheingewerkschaften,<br />
den es jemals in Deutschland gegeben<br />
hat.<br />
erstmals soll es auch eine Begrenzung<br />
der Nachwirkung von Lohntarifen geben.<br />
Über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg<br />
nachwirkende tarifabschlüsse, so die viel<br />
zitierten aus dem ostdeutschen Friseurhandwerk,<br />
gehören damit der Vergangenheit<br />
an.<br />
wichtig ist jetzt, dass dieses viel versprechende<br />
konzept zügig umgesetzt wird.<br />
Peter Weiß (Quelle: Deutscher Bundestag /<br />
Büro Weiß)<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
eU<strong>CDA</strong> FOrDerT Mehr reChTSSiCherheiT:<br />
entsandte Arbeitnehmer besser schützen<br />
Der belgische europaabgeordnete<br />
und eU<strong>CDA</strong>-Generalsekretär ivo<br />
Belet erläutert die Vorschläge der<br />
europäischen Kommission für einen<br />
besseren Schutz von entsandten<br />
Beschäftigten. er plädiert in seinem<br />
Beitrag für die SO! für eine ehrgeizige<br />
Position des europäischen<br />
Parlaments.<br />
Seit 1996 gibt es die europäische<br />
Gesetzgebung für eu-Arbeitnehmer,<br />
die vorübergehend in einem anderen<br />
eu-Mitgliedsstaat Dienstleistungen<br />
erbringen. In der eu sind schätzungsweise<br />
eine Million entsandte<br />
Arbeitskräfte aktiv, weniger als ein<br />
Prozent der Bevölkerung im Berufsalter.<br />
trotzdem ist entsendung<br />
in einigen Gewerben (zum Beispiel<br />
im Baubereich) ein entscheidender<br />
wirtschaftsfaktor. Zu den größten<br />
Herkunftsländern der Arbeitnehmer<br />
gehören Polen, Frankreich und<br />
Deutschland. Die größten Abnahmeländer<br />
sind Deutschland, Frankreich<br />
und Belgien.<br />
Leider bietet die richtlinie von 1996,<br />
die in Deutschland mit dem Arbeitnehmer-entsendegesetz<br />
umgesetzt<br />
wurde, noch zu viele Hintertüren für<br />
Missbräuche. Briefkastenunternehmen,<br />
Lohndumping und Scheinselbstständigkeit<br />
schaden in der regel<br />
nicht nur den betroffenen entsandten<br />
Arbeitnehmern, sondern auch ihren<br />
kollegen vor ort, den überwiegend<br />
vorschriftsmäßig vorgehenden unternehmen<br />
und den Sozialversicherungssystemen<br />
der Mitgliedsstaaten.<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
Die ende März von der europäischen<br />
kommission präsentierten<br />
Vorschläge, die die umsetzung der<br />
existierenden Bestimmungen verbessern<br />
sollen, haben mittlerweile<br />
den weg ins europäische Parlament<br />
gefunden. Die eu<strong>CDA</strong> wird sich für<br />
eine ehrgeizige Überarbeitung des<br />
komissionsvorschlags einsetzen,<br />
der ordnungsgemäße entsendung<br />
fördern, aber Missbräuche verhindern<br />
und bestrafen soll. wir wollen<br />
vor allem rechtssicherheit für alle<br />
Betroffenen!<br />
Was ist ein Arbeitnehmer?<br />
Dazu gehört eine klare Abgrenzung<br />
der Begriffe. Es darf an der Definition<br />
eines Arbeitnehmers kein<br />
Zweifel bestehen. wenn jemand<br />
in einer Arbeitsbeziehung einem<br />
Arbeitgeber untergeordnet oder<br />
wirtschaftlich abhängig ist, dann<br />
ist er oder sie Arbeitnehmer – und<br />
nicht selbstständig. eindeutigkeit<br />
ist auch erforderlich in den rahmenbedingungen<br />
einer entsendung.<br />
eine Firma mit Hauptsitz in Irland<br />
sollte sich nicht zypriotischer Arbeitsverträge<br />
bedienen können, um<br />
bulgarische Arbeitnehmer günstiger<br />
in Deutschland zu beschäftigen. Die<br />
Arbeitsverträge und ihre Bestimmungen<br />
sollen der wirtschaftlichen<br />
realität des unternehmens entsprechen.<br />
Zweitens sieht der richtlinienvorschlag<br />
eine verbesserte Zusammenarbeit<br />
der verschiedenen<br />
MeinUnG UnD<br />
DeBATTe<br />
nationalen Behörden vor. Schon ein<br />
effizienterer Informationsaustausch<br />
würde manchen Missbrauch unterbinden<br />
und gezieltere kontrollen<br />
ermöglichen. Doch wäre es sicherlich<br />
gut, die Diskussion über ein auf<br />
europäischer ebene koordiniertes<br />
elektronisches Meldesystem für<br />
entsendungen zu führen. Dies würde<br />
die komplette erfassung der entsendebewegungen<br />
in der eu sowie<br />
eine zentrale Informationssammlung<br />
über die Arbeitnehmer und<br />
unternehmen ermöglichen und die<br />
heutige komplizierte und verwaltungsaufwändige<br />
zwischenstaatliche<br />
Zusammenarbeit wesentlich vereinfachen.<br />
Der entscheidungsschwerpunkt<br />
über faktische kontrollen<br />
durch nationale Behörden sollte sich<br />
weiterhin im Land der Beschäftigung<br />
befinden.<br />
ein letzter Schwerpunkt der Debatte<br />
wird die von der europäischen kommission<br />
für das Baugewerbe vorgeschlagene<br />
gesamtschuldnerische<br />
Haftung, wobei der Hauptunternehmer<br />
Verantwortung für den direkten<br />
Subunternehmer trägt. obwohl das<br />
Baugewerbe einen verhältnismäßig<br />
großen Anteil der entsandten<br />
Arbeitnehmer beschäftigt, wäre<br />
eine Ausweitung auf einige andere<br />
arbeitsintensive Sektoren wünschenswert.<br />
eines ist aber sicher: Die<br />
gesamtschuldnerische Haftung in<br />
der eu ist nur sinnvoll, wenn überall<br />
faire und allgemein verbindliche<br />
tarifverträge oder Lohnuntergrenzen<br />
gelten.<br />
23
24<br />
MeinUnG UnD<br />
DeBATTe<br />
GUSTAV BerGeMAnn FOrDerT UMDenKen:<br />
Lohngleichheit? Bitte auch zwischen ost und west!<br />
Die <strong>CDA</strong> kämpft schon lange für Lohngerechtigkeit<br />
für die Beschäftigten in<br />
der Leiharbeit. „Gleicher Lohn für gleiche<br />
Arbeit“ lautet die Devise. Gustl<br />
Bergemann, der Vorsitzende der <strong>CDA</strong><br />
Thüringen, plädiert dafür, die Debatte<br />
auszuweiten: Auch die Lohngleichheit<br />
zwischen den alten und neuen Bundesländern<br />
müsse endlich überall hergestellt<br />
werden.<br />
tion thüringens einige „hitzige“ Debatten<br />
über das thema Lohngerechtigkeit<br />
geführt – gerade in Bezug auf den Antrag<br />
des <strong>CDA</strong>-Bundesvorstands für die<br />
einführung einer Lohnuntergrenze. wir<br />
haben dem im Grundsatz zugestimmt.<br />
wir glauben, dass eine Lohnuntergrenze<br />
überfällig ist. Auf kritik ist aber gestoßen,<br />
dass eine Lohnuntergrenze ost<br />
und eine Lohnuntergrenze west in dem<br />
Antrag vorgeschlagen wurden.<br />
oder die Abfallwirtschaft: Die haben<br />
gleiche Mindestlöhne für ost und west<br />
vereinbart.<br />
„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“:<br />
thüringen liegt in der Mitte Deutschlands,<br />
also im Herzen unseres Landes.<br />
wir müssen alles dafür tun, dass kein<br />
riss mehr durch unser Land geht. wir<br />
dürfen „ost“ und „west“ nicht länger<br />
durch unterschiedliche Lohnniveaus<br />
zementieren. Deshalb mein Appell an<br />
die tarifvertragsparteien: Handelt keine<br />
Dieses Prinzip darf nicht nur für Leihar- In thüringen und in den anderen „neuen unterschiedlichen tarife in unserem<br />
beiter und Stammbelegschaften gelten. Bundesländern“ erleben wir in vielen geeinten Deutschland mehr aus!<br />
Ich finde, unsere Partei muss endlich Branchen Löhne, die weit hinter dem<br />
die Angleichung der Lohnverhältnisse in wirtschaftlichen wachstum zurückblei-<br />
Deutschland auf die politische tagesben. wie sollen wir den Menschen in<br />
ordnung setzen. wir sind doch die Partei Thüringen erklären, dass in der Pflege-<br />
der deutschen einheit und nicht die der branche oder in der Leiharbeit nach 22<br />
teilung in ost und west!<br />
Jahren deutscher einheit immer noch<br />
unterschiedliche tarife ausgehandelt<br />
rückblende: wir haben im CDu-Landes- werden? Dass es auch anders geht, das<br />
vorstand und in der CDu-Landtagsfrak- beweisen das Dachdeckerhandwerk Gustav Bergemann (Quelle: <strong>CDA</strong>)<br />
<strong>CDA</strong>-inTerneTOFFenSiVe LäUFT GUT An:<br />
Start geglückt!<br />
Schon über 20 kreis- und Bezirksverbände<br />
haben im rahmen der <strong>CDA</strong>-Internetoffensive<br />
2012 eine neue Seite<br />
im Netz aufgebaut. Das Angebot der<br />
Hauptgeschäftsstelle gilt weiterhin:<br />
Alle <strong>CDA</strong>-Verbände können kostenlos<br />
eine eigene Homepage erhalten<br />
– unabhängig davon, ob sie schon<br />
eine haben oder nicht. Die Hauptgeschäftsstelle<br />
beauftragt eine Agentur<br />
damit, die Seite aufzubauen. Falls vorhanden,<br />
werden die Inhalte der alten<br />
Seite auf die neue übertragen. Der<br />
Internetbeauftragte erhält dann die<br />
Zugangsdaten und kann über das Internet<br />
selbst texte und Bilder einstellen.<br />
Noch Fragen? Die Mitarbeiter der<br />
<strong>CDA</strong>-Hauptgeschäftsstelle sind unter<br />
der telefonnummer 030/922511140<br />
zu erreichen.<br />
Viele <strong>CDA</strong>-Kreisverbände haben mit<br />
Hilfe der Hauptgeschäftsstelle eine neue<br />
Internet-Seite aufgebaut.<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
eine AUGenzWinKernDe nAChLeSe zUM WeLTFrAUenTAG:<br />
Denkt auch mal an die Männer!<br />
equal Pay Day, Vorstöße für Frauenquoten<br />
in Vorständen und Aufsichtsräten…<br />
Frauenpolitik ist – zu<br />
recht! – in aller Munde. <strong>CDA</strong>-hauptgeschäftsführer<br />
Martin Kamp findet,<br />
dass man die Männer darüber nicht<br />
vergessen sollte.<br />
Gleichberechtigung in Deutschland,<br />
in der westlichen welt? – Fehlanzeige!<br />
und worin drücken sich die ungleichen<br />
Lebenschancen beider Geschlechter<br />
am deutlichsten aus? Zu wenig Frauen<br />
in Führungsetagen? weniger Lohn<br />
für gleiche Arbeit, die Frauen leisten?<br />
Alles Peanuts! Die größte ungerechtigkeit<br />
besteht darin, dass eines der<br />
beiden Geschlechter eine deutlich<br />
kürzere Lebenserwartung hat als das<br />
andere: Männer leben im Durchschnitt<br />
in den alten Bundesländern rund sechs<br />
Jahre und in den neuen Ländern sogar<br />
sieben Jahre kürzer als Frauen.<br />
Warum leben Frauen länger als<br />
Männer?<br />
Dass Männer kürzer leben als Frauen,<br />
ist nicht vom Himmel gefallen, weder<br />
biologisch noch genetisch bedingt.<br />
Immerhin besteht dort, wo die Lebensgewohnheiten<br />
beider Geschlechter fast<br />
gleich sind, in klöstern und israelischen<br />
kibbuzim, auch kaum ein unterschied<br />
in der Lebenserwartung.<br />
Daraus zieht ralph Bönt in seinem<br />
Buch „Das entehrte Geschlecht“ die<br />
Schlussfolgerung, dass der Mann<br />
deshalb zu früh stirbt, „weil er falsch<br />
lebt“. wörtlich schreibt er: „Heute<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
kommt der werdende Vater zur Geburt<br />
seiner kinder mit, aber sonst hat sich<br />
zwischen Biertrinken und Fußballgucken,<br />
diesen beiden effizientesten<br />
Zeitvernichtern, zu wenig verändert.“<br />
Seinen körper benutze der Mann „wie<br />
sein Auto, seinen rasierer oder eine<br />
Flachzange“. Männer gingen nicht zum<br />
Arzt, wenn sie krank seien – und schon<br />
gar nicht zu Vorsorgeuntersuchungen.<br />
„Der Mann dient weiter soldatisch dem<br />
Arbeitgeber, dem Staat und der Familie,<br />
bis er ins Grab kippt“.<br />
Den Impuls des Feminismus habe<br />
der Mann nicht genutzt, um auf die<br />
strukturelle, systematische Gewalt, die<br />
gegen ihn verübt werde, zu sprechen<br />
zu kommen.<br />
Im untertitel nennt Bönt sein Buch ein<br />
„Manifest“, und so ist es auch an der<br />
einen oder anderen Stelle pointiert bis<br />
polemisch formuliert – auch gegenüber<br />
dem Feminismus. Aber der text ist alles<br />
andere als anti-aufklärerisch oder reaktionär.<br />
eher wundert sich der Autor,<br />
dass Frauen den Männern nacheifern,<br />
wo doch deren Los eher trostlos ist:<br />
„Frauen wollten wie Männer sein, obwohl<br />
die allermeisten Männer bis heute<br />
nur einsam ihre Lastwagen fahren, den<br />
ganzen tag auf zugigen rohbauten<br />
kunststofffenster einsetzen, in Früh-,<br />
Spät- und Nachtschichten Schweine<br />
schlachten“. Bei alldem ruiniere der<br />
Mann zuverlässig seine Bandscheiben<br />
und ersticke seine Seele. Bönt beklagt,<br />
dass der Feminismus „mit der Forderung<br />
nach im Beruf härter werdenden<br />
Frauen“ neoliberal werde – und dass<br />
MeinUnG UnD<br />
DeBATTe<br />
die Familie zur Kleinstfirma umgewidmet<br />
worden sei, die nach betriebswirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten organisiert<br />
werde.<br />
ein Plädoyer gegen Ökonomisierung<br />
So ist das Buch vor allem ein Plädoyer<br />
gegen die Ökonomisierung aller<br />
Lebensbereiche – und nicht gegen<br />
den Feminismus oder gar gegen die<br />
Frauen. Bönt macht sich stark für den<br />
Menschen und ein menschliches Leben<br />
beider Geschlechter. Vor diesem Hintergrund<br />
will der Autor den Männern<br />
Mut machen, eigene Ansprüche zu formulieren.<br />
konkret fordert er „das recht<br />
auf ein karrierefreies Leben“. Der Mann<br />
müsse auch jenseits einer beruflichen<br />
Stellung respektiert werden.<br />
Martin Kamp (Quelle: <strong>CDA</strong>)<br />
ralph Bönt:<br />
„Das entehrte<br />
Geschlecht. ein<br />
notwendiges<br />
Manifest für den<br />
Mann.“ Pantheon-<br />
Verlag 2012.<br />
25
26<br />
<strong>CDA</strong> inTern<br />
KAThOLiKenTAG 2012 in MAnnheiM<br />
Christlich-Soziale<br />
im Gespräch mit<br />
katholischen Verbänden<br />
Den katholikentag vom 16. bis zum<br />
20. Mai 2012 in Mannheim nutzten<br />
viele Sozialpolitiker aus <strong>CDA</strong> und<br />
CDu zur Begegnung mit katholischen<br />
Sozialverbänden und Mitarbeitervertretungen.<br />
unter anderem<br />
fand ein rundgang unter der Leitung<br />
von Peter weiß, dem Vorsitzenden<br />
der Arbeitnehmergruppe<br />
der CDu/CSu-Bundestagsfraktion,<br />
statt. An den Informationsständen<br />
des kolpingwerks Deutschland, des<br />
<strong>CDA</strong> nOrDrhein-WeSTFALen<br />
Viel Politprominenz bei der Landestagung<br />
Viel Politprominenz konnte der nordrhein-westfälische<strong>CDA</strong>-Landesvorsitzende<br />
Dr. ralf Brauksiepe im April<br />
bei der Landestagung begrüßen. Nach<br />
Soest gekommen war neben dem <strong>CDA</strong>-<br />
Bundesvorsitzenden karl-Josef Laumann,<br />
dem damaligen umweltminister<br />
Dr. Norbert röttgen und dem europaabgeordneten<br />
und eu<strong>CDA</strong>-Präsidenten<br />
elmar Brok auch Dr. reiner Haseloff,<br />
der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt.<br />
In seiner rede forderte Haseloff<br />
die CDu auf, ihren Grundwerten treu<br />
zu bleiben. es müsse dabei bleiben,<br />
dass das christliche Menschenbild das<br />
Grundgerüst der union sei.<br />
Familienbundes der katholiken, der<br />
katholischen Arbeitnehmerbewegung<br />
(kAB) und den Mitarbeitervertretungen<br />
der katholischen kirche wurde die<br />
Delegation von den Vorsitzenden und<br />
Präsidenten empfangen.<br />
thematischer Schwerpunkt der tagung<br />
war die Bewältigung des demografischen<br />
wandels. Die 200 Delegierten<br />
und Gäste debattierten ein Diskussionspapier<br />
des Landesvorstands, das<br />
den Titel „Demografischer Wandel.<br />
Herausforderung an eine solidarische<br />
Gesellschaft aus christlich-sozialer<br />
Sicht“ trägt. Das Papier soll nun in<br />
allen kreisverbänden diskutiert und<br />
im kommenden Jahr als Leitantrag der<br />
Landestagung verabschiedet werden.<br />
Den Abschluss der tagung bildete die<br />
ehrung der kreisverbände Düsseldorf,<br />
Steinfurt und euskirchen, die für ihren<br />
Mitgliederzuwachs ausgezeichnet<br />
Der Bundessekretär des Kolpingwerks<br />
Deutschland, Ulrich Vollmer, im Gespräch<br />
mit Peter Weiß, dem Ersten stellvertretenden<br />
<strong>CDA</strong>-Bundesvorsitzenden Christian Bäumler,<br />
dem CSA-Vorsitzenden Joachim Unterländer<br />
und dem <strong>CDA</strong>-Hauptgeschäftsführer Martin<br />
Kamp (von links) (Quelle: Arbeitnehmergruppe<br />
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion).<br />
Zu Gast bei der Landestagung der <strong>CDA</strong> in<br />
Soest: Reiner Haseloff, Ministerpräsident von<br />
Sachsen-Anhalt, Karl-Josef Laumann und<br />
Eckhard Uhlenberg, der bisherige nordrheinwestfälischer<br />
Landtagspräsident (von links)<br />
(Quelle: CDU Nordrhein-Westfalen/Roland<br />
Rochlitzer).<br />
wurden. Die kreisvorsitzende der <strong>CDA</strong><br />
im Märkischen kreis, Margarete rehm,<br />
erhielt die Goldene ehrennadel.<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
Der <strong>CDA</strong>-Vorsitzende Ralf Steindorf (rechts) und Schüler Norbert Bathe (3. von links), der den<br />
Sozialpreis für seine Klasse entgegennahm (Quelle: <strong>CDA</strong> Coesfeld).<br />
<strong>CDA</strong> COeSFeLD<br />
Sozialpreis für<br />
Schulklasse<br />
erster träger des Sozialpreises der <strong>CDA</strong><br />
im kreis Coesfeld ist die klasse 10a der<br />
theodor-Heuss-realschule Coesfeld.<br />
Damit würdigen die Sozialausschüsse<br />
das engagement der Jugendlichen für<br />
ihren Mitschüler Philipp, der seit einem<br />
Schulwegunfall im koma liegt. Der<br />
<strong>CDA</strong>-Vorsitzende ralf Steindorf überreichte<br />
den Preis stellvertretend an den<br />
SO! GeSChehen:<br />
Der <strong>CDA</strong>-Ticker<br />
+++ <strong>CDA</strong> ravensburg bestätigte Vorstand:<br />
Fast unverändert blieb das <strong>CDA</strong>-<br />
Vorstandsteam im kreis ravensburg.<br />
Vorsitzende wurde erneut Barbara<br />
Herrling, Stellvertreterin Monika kolb.<br />
Neuer Beisitzer ist Fridolin Scheerer<br />
+++ Michna bleibt <strong>CDA</strong>-Vorsitzender<br />
in Wiesbaden: Dr. Hans-Achim Michna<br />
wurde einstimmig als Vorsitzender der<br />
<strong>CDA</strong> wiesbaden bestätigt. Zu seinen<br />
Stellvertretern wurden Bernhard<br />
Lorenz und Magdy Youssef gekürt, Beisitzer<br />
sind wolfgang Nierhaus, Heinz<br />
rebelein, Andreas kuckro,<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
Schüler Nobert Bathe. Die klasse erhält<br />
freien eintritt bei einem kino-Abend im<br />
Coesfelder Cinema sowie eine einladung<br />
zu einem kochabend. In der Jury<br />
saßen Vertreter von kirchengemeinden,<br />
der Gewerkschaft Verdi, des türkischen<br />
kulturvereins, des Sozialdienstes der<br />
katholischen Frauen, der Bürgerstiftung<br />
und der örtlichen Zeitung. Der Sozialpreis<br />
soll künftig alle zwei Jahre vergeben<br />
werden. Die Skulptur für den Preis<br />
hatten Coesfelder Firmen gefertigt,<br />
<strong>CDA</strong>-Vorstandsmitglied Maria Busemann-Holters<br />
gestaltete die 30 urkunden<br />
für die Schülerinnen und Schüler.<br />
Dr. Nia L oladze, Malte Lückert, Monika<br />
Mucha und Adrian Liebert +++ Voll<br />
Oelke führt Konstanzer <strong>CDA</strong>: Gabriele<br />
Voll oelke ist neue Vorsitzende der<br />
<strong>CDA</strong> in konstanz. Sie folgt auf Gerold<br />
Czajor, der 29 Jahre lang die <strong>CDA</strong> im<br />
Landkreis geführt hatte. Czajor wurde<br />
zum ehrenvorsitzenden gewählt. Die<br />
Mitgliederversammlung bestimmte<br />
Niels Christian Geib, Hans-Joachim<br />
Schneider und Jens kulosa als stellvertretende<br />
Vorsitzende. Presse- und<br />
Internetbeauftragte wurde Gudrun<br />
kalla Siirak. Franz Bartsch, winfried<br />
Brütschl, Niels Czajor, rudi Gerspacher,<br />
Christian keller und Hans- Peter<br />
Löhle arbeiten künftig als Beisitzer im<br />
Vorstand mit +++<br />
<strong>CDA</strong> inTern<br />
Wolfgang Isbarn (links) ist neuer<br />
Vorsitzender der <strong>CDA</strong> Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Er löst Thomas Lenz ab, der<br />
sein Amt abgeben wollte (Mitte). Rechts:<br />
Schatzmeister Konrad Herkenrath (Quelle:<br />
<strong>CDA</strong> Mecklenburg-Vorpommern).<br />
<strong>CDA</strong> MeCKLenBUrG-VOrPOMMern<br />
isbarn folgt auf<br />
Lenz<br />
wolfgang Isbarn ist neuer Vorsitzender<br />
der <strong>CDA</strong> Mecklenburg-Vorpommern.<br />
er wurde Anfang Mai auf einer<br />
außerordentlichen Landestagung in<br />
Satow zum Nachfolger von thomas<br />
Lenz gewählt. Lenz wollte aus beruflichen<br />
Gründen sein Amt abgeben. er<br />
fungiert künftig als stellvertretender<br />
Landesvorsitzender, genau wie Mathias<br />
Lietz. Die Delegierten bestimmten<br />
konrad Herkenrath zum Schatzmeister.<br />
Beisitzer sind Gerd Dümmel,<br />
Horst-Dieter Fröhling, rüdiger von<br />
Leesen und Norbert Baron. Inhaltlich<br />
beschäftigte sich die Landestagung<br />
mit der einführung einer Lohnuntergrenze.<br />
Im Leitantrag fordert die <strong>CDA</strong><br />
neben einem würdigen einkommen<br />
einen höheren Stellenwert für den<br />
Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.<br />
Die Arbeitswelt sei nur dann human,<br />
wenn die Beschäftigten nicht<br />
überfordert würden. Mecklenburg-<br />
Vorpommern solle sich als „Gesundheitsland<br />
Nummer eins“ auch beim<br />
Gesundheitsschutz für Arbeitnehmer<br />
an die Spitze der Bewegung setzen.<br />
27
28<br />
<strong>CDA</strong> inTern<br />
BUnDeSTAGS-ArBeiTnehMerGrUPPe<br />
Arbeitnehmerkonferenz mit viel <strong>CDA</strong>-Beteiligung<br />
Tabea Burchartz erhielt viel Zustimmung zu<br />
ihrer Forderung, die befristete Beschäftigung<br />
zurückzudrängen (Quelle: CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />
S. Rösler).<br />
Viel Applaus erhielten <strong>CDA</strong>-Positionen<br />
bei der Arbeitnehmerkonferenz<br />
der CDu/CSu-Bundestagsfraktion<br />
am 7. Mai. Die Veranstaltung im<br />
Berliner reichstag stand unter dem<br />
Motto „Topfit bis ins Alter“ und lockte<br />
<strong>CDA</strong> nieDerSAChSen<br />
Stele erinnert an<br />
Walter Link<br />
Zu ehren des verstorbenen ehemaligen<br />
stellvertretenden <strong>CDA</strong>-Bundesvorsitzenden<br />
Walter Link findet am<br />
28. Juli 2012 in seinem Heimatort<br />
wehrbleck eine Gedenkfeier statt.<br />
Anlass ist der 75. Geburtstag des<br />
Sozialpolitikers, der 22 Jahre lang<br />
Mitglied im Bundestag war. <strong>CDA</strong>-<br />
Vorstandsmitglied Axel knoerig,<br />
Links Nachfolger im wahlkreis<br />
Diepholz/Nienburg, hat die Gedenkfeier<br />
initiiert. eine Stele der Berliner<br />
fast 300 Gäste an, vor allem aus<br />
Betriebs- und Personalräten. Nach<br />
einem Grußwort von Peter weiß,<br />
dem Vorsitzenden der Fraktions-Arbeitnehmergruppe,<br />
erläuterte CDu-<br />
Fraktionschef Volker kauder, welche<br />
Schwerpunkte die CDu-Fraktion in<br />
der Arbeitspolitik setzen will. Anschließend<br />
führten der <strong>CDA</strong>-Bundesvorsitzende<br />
karl-Josef Laumann und<br />
Dr. ralf Brauksiepe, der Parlamentarische<br />
Staatssekretär bei der Bundesarbeitsministerin,<br />
mit Impulsvorträgen<br />
in das thema des Nachmittags ein.<br />
An der anschließenden Diskussion<br />
nahmen teil: Dr. rana Jurkschat vom<br />
Verband Deutscher Betriebs- und<br />
werksärzte, der Direktor des Instituts<br />
für Arbeitsmarkt- und Berufsfor-<br />
Mauer soll an Link erinnern. Der<br />
<strong>CDA</strong>-ehrenvorsitzende rainer eppelmann<br />
hält eine Gedenkrede. wer<br />
an der Feier teilnehmen möchte, ist<br />
herzlich eingeladen. treffpunkt ist<br />
um 14 uhr im Bauern-Café „witten-<br />
Deel“ in wehrbleck- Nordholz. um<br />
vorherige Anmeldung wird gebeten<br />
( > axel.knoerig@bundestag.de).<br />
wer die errichtung des kunstwerk<br />
unterstützen möchte, kann einen<br />
obolus beitragen: Die Stiftung<br />
Christlich Soziale Politik hat ein<br />
Spendenkonto eingerichtet (kontonummer:<br />
15 007 040, Kreissparkasse<br />
Köln, BLZ 370 502 99, Stichwort<br />
„walter Link“).<br />
schung der Bundesagentur für Arbeit<br />
Prof. Dr. Joachim Möller, der Betriebsrat<br />
kai-uwe Hemmerich, der Präsident<br />
des Zentralverbands des Deutschen<br />
Handwerks otto kentzler und tabea<br />
Burchartz, Vorsitzende einer Jugend-<br />
und Auszubildendenvertretung.<br />
Der Betriebsrat und <strong>CDA</strong>-Kollege Kai-Uwe Hemmerich<br />
plädierte für einen „sanften“ Übergang<br />
zwischen Berufsleben und Ruhestand (Quelle:<br />
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, S. Rösler).<br />
CSA<br />
Gegen änderung beim<br />
Ladenschluss<br />
Der Landesvorstand der Christlich-Sozialen<br />
Arbeitnehmerschaft / Arbeitnehmerunion<br />
(CSA) hat sich in seiner Sitzung<br />
am Franz Josef Strauß-Flughafen gegen<br />
eine Änderung des Ladenschlussrechts in<br />
Bayern ausgesprochen. Joachim unterländer,<br />
der CSA-Landesvorsitzende und<br />
Sozialexperte der CSu-Landtagsfraktion,<br />
erklärte dazu: „Alle Argumente sprechen<br />
gegen Änderungen an der bestehenden<br />
Gesetzeslage“. Der Bedarf und die kaufkraft<br />
erhöhten sich durch eine Verlängerung<br />
nicht. Aus dem einzelhandel und<br />
dem Mittelstand gebe es keine wünsche<br />
in richtung einer Veränderung.<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
STeGerWALD-BUnD:<br />
Kritik an Finanzhaien<br />
Norbert Blüm referierte über Finanzpolitik<br />
(Quelle: Stegerwald-Bund)<br />
„Turbokapitalismus und Globalisierung:<br />
Wer rettet die Soziale Gerechtigkeit?“:<br />
Unter dieser provozierenden Frage<br />
stand die Jahrestagung des Stegerwald-<br />
Bundes Mitte Mai im Arbeitnehmerzentrum<br />
Königswinter (AzK).<br />
Der Vorsitzende Albert keil durfte über<br />
120 teilnehmer begrüßen. Die <strong>CDA</strong>-Vereinigung<br />
ehemaliger christlich-sozialer<br />
Gewerkschafts- und Sozialsekretäre<br />
konnte als Hauptredner Norbert Blüm<br />
gewinnen, der alle seine rhetorischen register<br />
gegen die „raffgier des Finanzkapitalismus“<br />
zog. er geißelte die „Arroganz<br />
des Geldes“ und die „Demütigung der<br />
Arbeit“. In Anlehnung an sein Buch „ehrliche<br />
Arbeit“ sagte der frühere Bundes-<br />
Arbeitsminister und <strong>CDA</strong>-Vorsitzende,<br />
für die Gestaltung einer menschenwürdigen<br />
Zukunft sei die „wertschätzung der<br />
Arbeit die größte kulturfrage“.<br />
karl Schiewerling, der sozialpolitische<br />
Sprecher der CDu/CSu-Bundestagsfraktion,<br />
stellte die erfolge in der Arbeitsmarkt-<br />
und Sozialpolitik dar. Viele teilnehmer<br />
kritisierten, die union halte diese<br />
politischen erfolge für die Arbeitnehmerschaft<br />
politisch völlig unvernünftig unter<br />
dem Scheffel. Ludger Reuber<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
Die <strong>CDA</strong> Sankt Augustin besuchte einen<br />
Betriebshof der Stadtwerke (Quelle: <strong>CDA</strong><br />
Sankt Augustin).<br />
<strong>CDA</strong> SAnKT AUGUSTin<br />
Besuch beim „herrn<br />
der Straßenbahnen“<br />
ende April besichtigte die <strong>CDA</strong><br />
Sankt Augustin den Betriebshof der<br />
Stadtwerke Bonn in Dransdorf. Dort<br />
erfuhren die teilnehmer der exkursion<br />
zum Beispiel, wie man eine 2,5<br />
Millionen euro teure Straßenbahn<br />
wartet und pünktlich auf die Schiene<br />
bringt. Die kompetente Führung<br />
übernahm Christian Burk, der bei<br />
den Stadtwerken „Herr über die 100<br />
Straßenbahnen“ ist.<br />
<strong>CDA</strong> inTern<br />
<strong>CDA</strong> BerLin<br />
<strong>CDA</strong> nOrDrhein-WeSTFALen<br />
Tagung zur Bildungspolitik<br />
zu einer Tagung über die Bildungspolitik<br />
hatte die nordrhein-westfälische<br />
<strong>CDA</strong> im April in die handwerkskammer<br />
Düsseldorf eingeladen. in<br />
seiner eröffnungsrede betonte der<br />
Landesvorsitzende Dr. ralf Brauksiepe<br />
die große Bedeutung der Weiterbildung.<br />
Prof. Friedrich Hubert esser, Leiter des<br />
Bundesinstituts für Berufsbildung,<br />
berichtete über die umsetzung des<br />
Europäischen Qualifikationsrahmens<br />
renten-Diskussion<br />
mit Peter Weiß<br />
Peter Weiß (rechts) mit Dagmar König, Dieter<br />
Walther und Barbara Baumbach von der<br />
Berliner <strong>CDA</strong> (Quelle: <strong>CDA</strong> Berlin).<br />
„Lebensleistung in der rente gerecht<br />
belohnen“: unter diesem Motto stand<br />
eine Veranstaltung der <strong>CDA</strong> Berlin mit<br />
Peter weiß, dem rentenpolitischen<br />
Sprecher der CDu/CSu-Bundestagsfraktion,<br />
im März. wie kann man<br />
mit Änderungen im rentenrecht die<br />
Lebensleistung gerechter belohnen?<br />
Diese Frage stand im Mittelpunkt der<br />
Diskussion, die von Barbara Baumbach<br />
moderiert wurde.<br />
in Deutschland. So könne man Mobilität<br />
fördern. karl Schiewerling, der<br />
Vorsitzende der Arbeitsgruppe Arbeit<br />
und Soziales der CDu/CSu-Bundestagsfraktion,<br />
belegte anhand eigener<br />
erlebnisse, warum neben den formellen<br />
Abschlüssen auch die informell<br />
erworbenen sozialen kompetenzen<br />
wichtig für das Berufsleben sind. Der<br />
Bildungspolitiker uwe Schummer<br />
bezeichnete Bildung als Schlüssel zur<br />
sozialen Sicherheit: „weiterbildung<br />
gehört in jede Lebensplanung“.<br />
29
30<br />
<strong>CDA</strong> inTern<br />
reDe VOn KArL-JOSeF LAUMAnn:<br />
„wir Christlich-Soziale setzen auf Subsidiarität“<br />
Eine Grundsatzrede hielt Karl-Josef Laumann<br />
im Mai in Berlin (Quelle: CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />
S. Rösler).<br />
Karl-Josef Laumann hat auf der<br />
Arbeitnehmerkonferenz der Unions-<br />
Bundestagsfraktion am 7. Mai im<br />
Berliner reichstag eine Grundsatzrede<br />
gehalten. Die SO! dokumentiert<br />
Auszüge aus dem Manuskript.<br />
Arbeit hat ein doppeltes Gesicht. „Im<br />
Schweiße Deines Angesichts sollst Du<br />
Dein Brot essen“, heißt es schon im<br />
Alten testament. Gleichzeitig ist von<br />
der „Frucht der Arbeit“ die rede. Arbeit<br />
ist die Lebensgrundlage. Sie macht<br />
auch Spaß und stiftet Identität. Arbeit<br />
ist also immer beides: Strapaze und<br />
Selbstverwirklichung.<br />
Mühsal und Glück. Lust und Frust.<br />
Warum ist würdige Arbeit für uns<br />
Christlich-Soziale so wichtig?<br />
Arbeit hat deshalb zentrale Bedeutung,<br />
weil sie Grundlage für einkommen und<br />
Lebensunterhalt ist. Das heißt dann<br />
aber auch, dass sie so bezahlt werden<br />
muss, dass man davon leben kann.<br />
Arbeit ist so wichtig, weil sie das<br />
eigene Leben planbar macht. Das heißt<br />
dann aber auch, dass Arbeitsverhältnisse<br />
stabil sein müssen.<br />
Arbeit finden wir wichtig, weil sie<br />
Chancen zur entfaltung bietet. Aber<br />
dann muss sie auch so gestaltet sein,<br />
dass sie nicht mit übermäßigen psychischen<br />
Belastungen verbunden ist.<br />
Arbeit ist wichtig, weil sie Selbstbewusstsein<br />
verleiht. Aber dann muss<br />
man seinem Arbeitgeber auch auf<br />
Augenhöhe begegnen können.<br />
Der Staat muss ein Mindestmaß an<br />
Sicherheit gewährleisten. So wie<br />
er einen Mindesturlaub gesetzlich<br />
festschreibt, wie er Mindestruhezeiten<br />
und Höchstarbeitszeiten festschreibt,<br />
wie er grundlegende Arbeitsschutzvorschriften<br />
festlegt – so ist es auch<br />
richtig, dass er angesichts des riesigen<br />
Niedriglohnbereichs eine allgemeine<br />
Lohnuntergrenze gesetzlich festschreibt.<br />
Ich bin ein Anhänger des Subsidiaritätsprinzips.<br />
Mit der Betonung des Zusammenhangs<br />
von Subsidiarität, Personalität<br />
und Solidarität grenzen wir<br />
Christlich-Soziale uns von den Linken<br />
ab, die alles dem Staat überlassen wollen,<br />
und von den Neoliberalen, die alles<br />
privatisieren wollen. Auf Subsidiarität<br />
zu setzen, heißt dabei nicht, sich aus<br />
der Verantwortung zu stehlen. Gerade<br />
wenn man der Auffassung ist, dass der<br />
Staat nicht alles machen soll und nicht<br />
alles machen kann, dann muss man<br />
Strukturen schaffen und Institutionen<br />
stärken, die den Menschen ein Stück<br />
Sicherheit und Stabilität bieten.<br />
Nichts gibt Menschen mehr Sicherheit<br />
und Stabilität als Familien. Aber dann<br />
muss die Arbeitswelt auch so sein,<br />
dass Menschen Familien gründen und<br />
ein wirkliches Familienleben gestalten<br />
können. es erfüllt mich mit Sorge, dass<br />
fast jede zweite Neueinstellung heute<br />
befristet erfolgt!<br />
wenn man gerade nicht will, dass der<br />
Staat in der Arbeitswelt alles regelt,<br />
dann darf die Politik die tarifautonomie<br />
nicht schwächen, sondern muss sie<br />
stärken. wer weniger Staat und mehr<br />
tarifautonomie will, muss dafür sein,<br />
dass die Arbeitnehmer Mitglieder in<br />
den Gewerkschaften und die unternehmen<br />
Mitglieder in den Arbeitgeberverbänden<br />
sind – und zwar mit voller<br />
tarifbindung! Das ist auch gelebte<br />
Subsidiarität!<br />
ein lebenswertes Leben und eine<br />
liebenswerte Gesellschaft brauchen<br />
Halt und Stabilität. wollte der Staat all<br />
das allein machen, so würde er sich in<br />
der Sache übernehmen und am ende<br />
auch finanziell überfordern. Deswegen<br />
setzen wir Christlich-Soziale auf die<br />
kleinen Lebenskreise, auf unternehmen<br />
und Familien, auf tarifautonomie<br />
und Mitbestimmung, auf Selbstverwaltung<br />
in Sozialversicherungen und<br />
kommunen.<br />
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012
Soziale ordnung 3. Ausgabe 2012<br />
<strong>CDA</strong> inTern<br />
SO! einer: DAS POrTräT<br />
oliver Czernik, Vorsitzender der AG Betriebsarbeit der <strong>CDA</strong><br />
Oliver Czernik (Quelle: <strong>CDA</strong>)<br />
Oliver Czernik,<br />
geb. 18.08.1962 in Oberhausen<br />
Ausgebildeter „Hüttenfacharbeiter<br />
- Fachrichtung walzwerk“ und<br />
seit 1982 bei der kölner Verkehrs-<br />
Betriebe AG beschäftigt. Ausgeübte<br />
tätigkeiten: Fahrausweisprüfer,<br />
Straßenbahnfahrer, Verkehrs- und<br />
Stellwerksmeister, einsatzleiter<br />
der Leitstelle und aktuell Leiter des<br />
teilbereichs Qualitätssicherung und<br />
Veranstaltungsverkehre<br />
1. Wann bist Du zum ersten Mal der<br />
<strong>CDA</strong> begegnet? Wann und warum bist<br />
Du eingetreten?<br />
Seit 1982 bin ich bei der kölner Verkehrs-<br />
Betriebe AG beschäftigt. Als ich 1992<br />
in die Betriebsaufsicht und 1999 auf die<br />
Betriebsleitstelle ging, habe ich den Betriebsrat<br />
Hans Schnäpp kennen gelernt.<br />
Sein einsatz für die Mitarbeiter im rahmen<br />
der <strong>CDA</strong> war für mich die Motivation,<br />
mich in der <strong>CDA</strong> zu engagieren.<br />
2. Was bedeutet für Dich „christlichsoziale<br />
Politik“?<br />
Für mich ist das Leitmotiv der <strong>CDA</strong> „erst<br />
der Mensch und dann erst der Markt“<br />
Grundlage einer „christlich-sozialen Politik“.<br />
3. hast Du ein politisches Vorbild – in<br />
Geschichte und Gegenwart?<br />
konrad Adenauer, Norbert Blüm, Angela<br />
Merkel und wolfgang Bosbach.<br />
4. Was ist Deiner Meinung nach die größte<br />
herausforderung für die Politik der<br />
kommenden Jahre und Jahrzehnte?<br />
Die Generationen miteinander zu verknüpfen<br />
und die Versorgung in allen Bereich<br />
sicherzustellen.<br />
5. Du darfst allein über die Verwendung<br />
von einer Milliarde euro aus dem Bundeshaushalt<br />
entscheiden. Wofür gibst Du<br />
das Geld aus?<br />
Mir fallen spontan die themen Familie,<br />
Bildung und Gesundheit ein.<br />
6. Was bedeutet Arbeit für dich?<br />
einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft<br />
zu leisten und meiner Familie die<br />
nötige Sicherheit für die Zukunft zu geben.<br />
Arbeit ist eine wichtige Voraussetzung, um<br />
würdevoll zu Leben.<br />
7. Was sind Deine hobbys?<br />
radfahren, Schwimmen, Laufen und Gesang.<br />
8. Welche Musik hörst Du am liebsten?<br />
BAP, Stefan Gwildis, Ina Müller, Gospel und<br />
Musicals.<br />
9. Mit welchem Promi würdest Du Dich<br />
gerne mal in ruhe unterhalten?<br />
Joachim Gauck.<br />
10. Mit wem würdest Du gerne mal<br />
einen Tag die rolle tauschen?<br />
Sebastian Vettel.<br />
11. Was ist Dein Traum-Urlaubsziel?<br />
Südafrika.<br />
12. Welche Fernsehsendungen siehst<br />
Du gerne – und auf welche kannst Du<br />
verzichten?<br />
tatort, Lokalzeit köln, Soko und viele<br />
Dokumentationen – verzichten kann ich<br />
auf die Sendung, die am tage über den<br />
Bildschirm flimmern, besonders auf die<br />
der Privatsender.<br />
13. Was war das Schönste, das Du in<br />
Deinem Leben bisher erlebt hast?<br />
Die richtige Frau gefunden zu haben!<br />
14. hast Du schon Pläne für die zeit,<br />
wenn Du in rente sein wirst?<br />
Ich habe da noch keine konkrete Vorstellung.<br />
Aber wenn es die Gesundheit<br />
zulässt, gibt es viele wichtige Aufgaben<br />
für unsere Gesellschaft.<br />
15. Was bringt Dich so richtig auf die<br />
Palme?<br />
Die negative entwicklung in den alten<br />
Bundesländern (Straßenzustände usw.)<br />
und trotzdem noch den Solidaritätsbeitrag<br />
zahlen zu müssen, obwohl das<br />
Geld hier vor ort gebraucht wird. und<br />
dass es eine Maut oder Vignette in<br />
Deutschland noch immer nicht gibt und<br />
die Forderung einer flächendeckenden<br />
Geschwindigkeitsbegrenzung im raum<br />
steht.<br />
31
einmischen. einfluss nehmen.<br />
eintreten!<br />
Aufnahmeantrag<br />
der Christlich-Demokratischen<br />
Arbeitnehmerschaft Deutschlands (<strong>CDA</strong>)<br />
Postfach 04 01 49 • 10061 Berlin<br />
ich beantrage die Aufnahme in die <strong>CDA</strong>:<br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Straße: Haus-Nr.:<br />
PLZ: wohnort:<br />
Geb.-Datum:<br />
telefon:<br />
telefax:<br />
Mobil:<br />
e-Mail:<br />
Betrieb / Verwaltung / Ausbildungsstätte:<br />
CDu-Mitglied: ja nein<br />
Als Aufnahmespende zahle ich €<br />
unterschrift<br />
, den<br />
Jedes<br />
Mitglied wirbt<br />
ein neues<br />
Mitglied!<br />
Bankeinzugsermächtigung:<br />
wir bitten Sie, die Bankeinzugsermächtigung auszufüllen.<br />
Hiermit erkläre ich mich bis auf widerruf damit einverstanden,<br />
dass die <strong>CDA</strong>-Hauptgeschäftsstelle den von mir zu zahlenden<br />
Monatsbeitrag in Höhe von: €<br />
in worten: €<br />
einmal jährlich zweimal jährlich<br />
von meinem konto:<br />
Nr.:<br />
BLZ:<br />
bei der:<br />
(Geldinstitut, ort) abbucht.<br />
, den<br />
unterschrift (für kreditinstitut)<br />
Unsere monatlichen Beiträge:<br />
> Familienbeitrag für ehepartner und kinder: 5,10 €<br />
> Nichtmitglieder der CDu: 4,60 €<br />
> CDu-Mitglieder: 4,10 €<br />
> Mitglieder, die das 27. Lebensjahr noch nicht<br />
vollendet haben: 2,60 €<br />
> Auszubildende, Schüler/-innen, Studenten/-innen,<br />
wehr- und Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitslose und bei<br />
besonderen sozialen Härten auf Antrag: 1,10 €<br />
Zuwendungen (Mitgliedsbeiträge und Spenden) an politische Parteien<br />
sind steuerlich als Sonderausgaben absetzbar (§ 10 b eStG).