07.01.2022 Aufrufe

Jubiläumsbroschüre - 25 Jahre DHPV (1992 - 2017)

In der Broschüre gibt der DHPV, ehemals BAG Hospiz, anlässlich seines 25-jährigen Bestehens (1992 – 2017) Einblick in das Erreichte, er beleuchtet zentrale Aufgaben und zukünftige Herausforderungen und lässt Wegbegleiter*innen aus Politik und Gesellschaft, seine Mitglieder und nicht zuletzt ehrenamtlich Engagierte zu Wort kommen. Eine Reise durch 25 Jahre Hospizgeschichte in Deutschland.

In der Broschüre gibt der DHPV, ehemals BAG Hospiz, anlässlich seines 25-jährigen Bestehens (1992 – 2017) Einblick in das Erreichte, er beleuchtet zentrale Aufgaben und zukünftige Herausforderungen und lässt Wegbegleiter*innen aus Politik und Gesellschaft, seine Mitglieder und nicht zuletzt ehrenamtlich Engagierte zu Wort kommen. Eine Reise durch 25 Jahre Hospizgeschichte in Deutschland.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Deutscher Hospiz- und<br />

PalliativVerband e.V.<br />

www.dhpv.de<br />

Am Ende zählt der Mensch.<br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong><br />

<strong>25</strong>


2<br />

Inhalt | Vorwort<br />

Inhalt kurz gefasst<br />

Geleitworte<br />

Geschichte<br />

Themen<br />

Gespräch<br />

Grußbotschaften<br />

Außerdem<br />

Prof. Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident,<br />

Schirmherr des <strong>DHPV</strong>-Jubiläums<br />

Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, Schirmherrin des <strong>DHPV</strong><br />

Hermann Gröhe, Bundesgesundheitsminister<br />

Manuela Schwesig, Bundesfamilienministerin<br />

Seite 4<br />

Blick zurück nach vor.<br />

Die Geschichte des <strong>DHPV</strong>/Prof. Dr. Winfried Hardinghaus Seite 8<br />

Hospizkultur und Gesellschaft | Dr. Anja Schneider Seite 10<br />

Hospizkultur und Politik | Benno Bolze Seite 14<br />

Die Hospizbewegung als Impulsgeber für eine sorgende Gesellschaft |<br />

Prof. Dr. Andreas Heller und Prof. Dr. Werner Schneider Seite 17<br />

Den Ursprung im Blick behalten und Qualität sichern | Erich Lange und<br />

Paul Herrlein Seite 22<br />

Den Dialog fördern | Angela Hörschelmann Seite <strong>25</strong><br />

Bildungsgut Hospiz | Gerda Graf Seite 52<br />

Charta und Nationale Strategie | Dr. Birgit Weihrauch Seite 53<br />

Hospizarbeit international | Dr. Anja Schneider Seite 56<br />

Drei Generationen Ehrenamt im Interview Seite 28<br />

Angela Hörschelmann im Gespräch mit Pfarrer Hans Overkämping,<br />

Kathrin Hermes und Hussam Khoder<br />

Interfraktioneller Gesprächskreis Hospiz Seite 12<br />

GKV-Spitzenverband Seite 13<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Seite 20<br />

Verband der privaten Krankenversicherung Seite 21<br />

Evangelische Kirche in Deutschland Seite 48<br />

Deutsche Bischofskonferenz Seite 49<br />

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin Seite 54<br />

Bundesärztekammer Seite 55<br />

Dachverband HOSPIZ ÖSTERREICH Seite 57<br />

Zeitstrahl ab Seite 8<br />

<strong>DHPV</strong>-Ehrenpreise und Preisträger*innen Seite 31<br />

Mitglieder des <strong>DHPV</strong> Seite 33<br />

Zahlen Daten Fakten Seite 50<br />

Der <strong>DHPV</strong>: Vorstand, Fachgruppen, wissenschaftlicher Beirat, Geschäftsstelle<br />

und DHPStiftung Seite 58


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 3<br />

Vorwort<br />

Schwerstkranke und sterbende Menschen benötigen am<br />

Ende des Lebens Zuwendung und Unterstützung. Dass<br />

diese Erkenntnis sich gesamtgesellschaftlich immer mehr<br />

durchsetzt, wurzelt im bürgerschaftlichen Engagement zunächst<br />

weniger Pioniere der Hospizarbeit in den 1980er<br />

<strong>Jahre</strong>n. Die Gründung des <strong>DHPV</strong> im Jahr <strong>1992</strong> als BAG<br />

Hospiz – Interessenvertretung der Hospizbewegung, Dachverband<br />

der überregionalen Verbände und Organisationen<br />

der Hospiz- und Palliativarbeit sowie selbstverständlicher<br />

Partner im Gesundheitswesen und in der Politik – war eine<br />

notwendige und logische Entwicklung. Heute blicken wir auf<br />

<strong>25</strong> ereignisreiche <strong>Jahre</strong> zurück, in denen wir durch unser<br />

Engagement in Politik und Gesellschaft für schwerstkranke<br />

und sterbende Menschen und ihre Zugehörigen viel erreicht<br />

haben.<br />

In jüngster Vergangenheit sind hier das Hospiz- und Palliativgesetz<br />

und das Gesetz zur Strafbarkeit der geschäftsmäßigen<br />

Förderung der Selbsttötung zu nennen, mit denen zwei<br />

äußert wichtige Entscheidung zur Sterbebegleitung gefallen<br />

sind. Die beiden Ende 2015 verabschiedeten Gesetze vereinen<br />

die klare Absage an die organisierte, gewerbliche Beihilfe<br />

zum Suizid und die Stärkung der zugewandten hospizlichen<br />

und palliativen Versorgung und Begleitung, wie sie von den<br />

über 100.000 im <strong>DHPV</strong> und seinen Mitgliedseinrichtungen<br />

tätigen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen geleistet<br />

wird.<br />

Auch wenn wir viel bewirkt haben, wissen wir, dass es in einer<br />

Gesellschaft des langen Lebens, in der die Zahl der auf<br />

Hilfe angewiesenen Menschen zunimmt, auch zukünftig gemeinsame<br />

Anstrengungen braucht, um eine Sorgekultur in<br />

unserer Gesellschaft –<br />

gesellschaftlich, politisch,<br />

infrastrukturell und kulturell<br />

– weiter zu entwickeln.<br />

In der vorliegenden Broschüre<br />

möchten wir<br />

ei nen Blick auf das Erreichte<br />

werfen, zentrale Aufgaben und zukünftige Herausforderungen<br />

beleuchten und vor allem auch Wegbegleiter aus<br />

Politik und Gesellschaft, unsere Mitglieder und nicht zuletzt<br />

ehrenamtlich Engagierte zu Wort kommen lassen. Ohne diese<br />

unterschiedlichen Akteure wären wir heute nicht da, wo<br />

wir stehen, und wir freuen uns auch in den vor uns liegenden<br />

<strong>Jahre</strong>n auf dieses fruchtbare Miteinander.<br />

In diesem Sinne blicken wir optimistisch und gespannt in eine<br />

Zukunft, in der wir die anstehenden Herausforderungen gemeinsam<br />

mit Ihnen angehen möchten.<br />

Denn: Am Ende zählt der Mensch.<br />

Im Namen des Vorstandes<br />

Prof. Dr. Winfried Hardinghaus<br />

Vorsitzender des <strong>DHPV</strong>


4 Geleitworte<br />

Prof. Dr. Norbert Lammert<br />

„Jeder Mensch ist nicht nur er selber,<br />

er ist auch der einmalige, ganz besondere Punkt,<br />

wo die Erscheinungen der Welt sich kreuzen,<br />

nur einmal so und nie wieder.<br />

Darum ist jedes Menschen Geschichte wichtig<br />

und jeder Aufmerksamkeit Hermann Hesse<br />

würdig.“<br />

Von Cicely Sauders stammt der ebenso einfache wie inhaltsvolle<br />

Gedanke: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr<br />

Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ Die Begründerin<br />

der modernen Hospizbewegung in Europa wusste<br />

aus ihrer langen Erfahrung, worauf es bei der Begleitung<br />

von sterbenskranken Menschen ankommt. Und so ist dieser<br />

Gedanke auch ein Leitsatz des Deutschen Hospiz- und<br />

Palliativ Verbandes, der inzwischen auf ein Vierteljahrhundert<br />

überaus verdienstvoller und ebenso segensreicher Arbeit blicken<br />

kann. Inzwischen sind bundesweit mehr als 100.000<br />

Menschen in Hospizen und auf Palliativstationen tätig. Die<br />

meisten von ihnen engagieren sich dabei ehrenamtlich und<br />

schenken den Schwerstkranken und ihren Angehörigen etwas<br />

Unschätz bares, mitunter das Wichtigste in dieser besonders<br />

schmerzlichen und angesichts des Unabänderlichen<br />

auch sehr kostbaren Lebensphase: Zeit, Aufmerksamkeit,<br />

Zuwendung, menschliche Wärme und nicht zuletzt Kreativität,<br />

besondere Wünsche zu erfüllen – den Tagen möglichst<br />

viel Leben und Lebendigkeit einzuhauchen.<br />

Ein besonderer Verdienst der Hospizbewegung ist, das Sterben<br />

aus der Tabuzone des Bewusstseins in die Mitte der Gesellschaft<br />

geholt zu haben. Auf diese Weise entsteht auch<br />

in Deutschland eine Ars<br />

Moriendi nova, die dringend<br />

notwendig wie<br />

ausbaufähig ist.<br />

Allen, die sich in den<br />

Dienst des Lebens stellen<br />

und schwerstkranke,<br />

sterbende Menschen im<br />

Sinne Hermann Hesses<br />

in ihrer Einmaligkeit<br />

wahr nehmen, sie pflegen,<br />

begleiten und ihnen<br />

einen würdevollen Abschied ermöglichen, danke ich<br />

sehr herzlich! Ich gratuliere zum Jubiläum und wünsche dem<br />

Deutschen Hospiz- und PalliativVerband alles Gute für die<br />

Zukunft!<br />

Prof. Dr. Norbert Lammert<br />

Präsident des Deutschen Bundestages


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 5<br />

Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin<br />

In den vielen Begegnungen, die jeder von uns hat, erfahren<br />

wir immer wieder, dass wir alle in Würde alt werden und unsere<br />

letzte Lebensphase behütet und begleitet durchleben<br />

wollen. Das ist der Wunsch und es ist gut, dass heute, im<br />

Unterschied zu der Anfangszeit vor <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n, häufiger und<br />

öffentlicher auch über Leiden und Sterben und über die<br />

letzte Lebensphase geredet wird. Schmerzlinderung, Hilfe<br />

und Begleitung sind möglich – immer mehr Ärztinnen und<br />

Ärzte, Schwestern und Pfleger, vor allem aber auch ehrenamtliche<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern engagieren sich in<br />

der deutschen Hospizbewegung genau dafür.<br />

In den letzten Jahrzehnten haben wir es geschafft, viele gesetzliche<br />

Regelungen durchzusetzen und zu verbessern, die<br />

für eine gute Hospizarbeit nötig sind. Das erleichtert vieles.<br />

Allerdings braucht die Umsetzung vielfach immer noch zu<br />

viel Zeit. Da ist noch manches zu tun. Ich, z. B., hoffe, dass<br />

Palliativlehrstühle endlich an jeder medizinischen Fakultät eingerichtet<br />

werden.<br />

Mir ist zudem besonders wichtig, dass möglichst alle Menschen<br />

und ihre Angehörigen überall erfahren, dass erfahrene,<br />

menschliche und kundige Frauen und Männer bei der Betreuung<br />

in der letzten Lebensphase helfen können. Auch in<br />

diesem Bereich gibt es Erfolge: Es gibt heute mehr stationäre<br />

Hospize und viel mehr Möglichkeiten der ambulanten Hospizversorgung.<br />

Aber ich weiß natürlich, dass an vielen Orten und<br />

gerade auch in Alten- und Pflegeheimen noch viel zusätzliches<br />

Engagement nötig<br />

ist und auch mehr ausgebildete<br />

Schwestern<br />

und Pfleger gewonnen<br />

werden müssen.<br />

Wir sind jedoch auf gutem<br />

Weg, um die Verheißung<br />

des ersten Artikels<br />

unseres Grundgesetzes<br />

mit seiner Betonung der<br />

Menschenwürde als verbindlicher<br />

Richtschnur<br />

auch für den Alltag der Menschen in der letzten Lebensphase<br />

überall wirksamer werden zu lassen.<br />

Heute danke ich allen, die in den letzten <strong>Jahre</strong>n aktiv und tatkräftig<br />

mitgeholfen haben, den heutigen Stand zu erreichen.<br />

Und ich hoffe, dass diese Broschüre mit dazu beiträgt, noch<br />

mehr Frauen und Männer für ein Engagement in der Hospizbewegung<br />

zu gewinnen.<br />

Ihre<br />

RA Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin<br />

Bundesministerin der Justiz a. D<br />

Schirmherrin des <strong>DHPV</strong><br />

„Es ist gut, dass heute,<br />

im Unterschied zu der Anfangszeit vor <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n,<br />

häufiger und öffentlicher auch über Leiden und Sterben und<br />

über die letzte Lebensphase geredet wird.“


6<br />

Geleitworte<br />

Hermann Gröhe<br />

Im Gründungsjahr des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbandes<br />

hatte die moderne Hospizbewegung in Deutschland<br />

gerade erst Fuß gefasst. Eine Hospizlandschaft in der Form,<br />

wie wir sie heute kennen, musste noch wachsen. Seitdem<br />

hat sich viel getan. Aus anfänglich losen Verbünden von<br />

Vereinen und Initiativen entstanden überregionale Arbeitsgemeinschaften<br />

und auch die Zahl der Hospizeinrichtungen<br />

nahm zu. Inzwischen hat sich mit über 1.500 ambulanten und<br />

mehr als 200 stationären Einrichtungen ein weit gespanntes<br />

Netz an Unterstützungsangeboten herausgebildet.<br />

Dass wir beim Ausbau der Versorgung schwerstkranker und<br />

sterbender Menschen in den letzten Jahrzehnten erhebliche<br />

Fortschritte erzielt haben, verdanken wir nicht zuletzt Vereinen<br />

wie dem Deutschen Hospiz- und PalliativVerband. Als<br />

bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung<br />

fördern seine Mitglieder die Verbreitung und Verankerung<br />

der Hospizidee in unserer Gesellschaft, um allen schwerstkranken<br />

und sterbenden Menschen ein würdevolles Sterben<br />

zu ermöglichen.<br />

Als Bundesgesundheitsminister und ganz persönlich spreche<br />

ich meine Hochachtung und meinen herzlichen Dank gegenüber<br />

all denjenigen aus, die unter dem Dach des Deutschen<br />

Hospiz- und PalliativVerbandes organisiert sind!<br />

Ihr Einsatz für unheilbar kranke Mitmenschen und deren Angehörige<br />

bedarf jedoch nicht nur ideeller Unterstützung. Es geht<br />

auch darum, dass von der Politik die richtigen Rahmenbedingungen<br />

gesetzt werden,<br />

um diesen Dienst für die<br />

Gemeinschaft zu leisten.<br />

Mit dem Gesetz zur Verbesserung<br />

der Hospizund<br />

Palliativversorgung<br />

unterstützen wir sie darin.<br />

Dazu gehört etwa, die<br />

finanzielle Ausstattung<br />

stationärer Kinder- und<br />

Erwachsenen-Hospize<br />

sowie ambulanter Hospizdienste mit einer stärkeren Förderung<br />

durch die gesetzliche Krankenversicherung zu verbessern.<br />

Ich bin überzeugt, dass der Verband und seine Mitglieder<br />

auch über das Jubiläumsjahr hinaus gesetzliche Regelungen<br />

wie diese weiter mit Leben füllen werden und damit helfen,<br />

das Netz der Hospizbewegung noch engmaschiger zu<br />

spannen.<br />

Herzlichen Glückwunsch zu <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n Deutscher Hospizund<br />

PalliativVerband!<br />

Hermann Gröhe<br />

Bundesminister für Gesundheit<br />

„Dass wir beim Ausbau der Versorgung<br />

schwerstkranker und sterbender Menschen<br />

in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte<br />

erzielt haben, verdanken wir nicht zuletzt Vereinen<br />

wie dem Deutschen Hospiz- und PalliativVerband.“


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 7<br />

Manuela Schwesig<br />

„Eine Gesellschaft des langen Lebens braucht<br />

eine humane Perspektive für die letzte Lebensphase.“<br />

Eine Gesellschaft des langen Lebens braucht eine humane<br />

Perspektive für die letzte Lebensphase. Diese humane<br />

Perspektive erschöpft sich nicht in guter Versorgung unter<br />

maximalem Einsatz eines ausgeklügelten medizinischen Versorgungsapparats.<br />

Gute Sterbebegleitung bedarf vielmehr<br />

der Medikation zur Schmerzlinderung, der Pflege, des Trosts,<br />

des Beistands in der Angst und vor allem der Achtung der<br />

Wünsche und Bedürfnisse der sterbenden Menschen. Im<br />

Vordergrund muss stets die individuelle Lebensqualität stehen.<br />

Cicely Saunders, die Vorkämpferin der Palliativmedizin<br />

und der Hospizbewegung, hat es so ausgedrückt: „Wir<br />

können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen<br />

mehr Leben“. Genau das ist das Ziel der Sterbebegleitung.<br />

Es geht um ein menschliches Sterben, und das heißt: ein Leben,<br />

das bis zuletzt lebenswert und so erfüllt wie möglich ist.<br />

Damit alle Menschen, die es wünschen, in der letzten Lebensphase<br />

und in der Sterbephase gut begleitet werden,<br />

sind in der Medizin und in der Gesellschaft angemessene<br />

Bedingungen für die palliative und hospizliche Versorgung<br />

nötig. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband hat in seinem<br />

<strong>25</strong>-jährigen Wirken wesentlich dazu beigetragen, gute<br />

Rahmenbedingungen für ein würdevolles Sterben zu formulieren<br />

und einzufordern. Der Verband hat dazu Politik, Zivilgesellschaft,<br />

Verbände und Wissenschaft zusammengebracht;<br />

denn ein gesamtgesellschaftliches Verständnis über ein würdevolles<br />

Sterben braucht<br />

den Konsens. Beispiele<br />

dafür sind die im Jahr<br />

2010 verabschiedete<br />

„Charta für schwerstkranke<br />

und sterbende<br />

Menschen“ und die am<br />

17. Oktober 2016 verabschiedeten<br />

Handlungsempfehlungen<br />

zu<br />

den fünf Leitsätzen der<br />

Charta.<br />

Ihnen, den Mitgliedern des Verbands, ob haupt- oder ehrenamtlich<br />

tätig, gilt mein herzlicher Dank für Ihre bisherige<br />

Arbeit. Ich wünsche dem Deutschen Hospiz- und Palliativ-<br />

Verband auch in den nächsten <strong>Jahre</strong>n viel Erfolg und freue<br />

mich auf die weitere Zusammenarbeit.<br />

Ihre<br />

Manuela Schwesig<br />

Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend


8 Geschichte des <strong>DHPV</strong><br />

Winfried Hardinghaus<br />

Blick zurück nach vorn<br />

Das <strong>25</strong>-jährige Bestehen des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands<br />

(<strong>DHPV</strong>) ist ein guter Anlass, um auf die Geschichte<br />

der Hospizarbeit in Deutschland zurückzublicken.<br />

Mit Elisabeth Kübler-Ross, die in den 1960er <strong>Jahre</strong>n ihr erstes<br />

Buch „Interviews mit Sterbenden“ veröffentlichte, mit<br />

Cicely Saunders, die 1967 das St. Christophers Hospice<br />

in London eröffnete, und nicht zuletzt mit der Ausstrahlung<br />

des Films “Noch 16 Tage“ (1971) über eben jenes Hospiz<br />

kam in Deutschland etwas ins öffentliche Bewusstsein zurück,<br />

das viele <strong>Jahre</strong> verdrängt wurde – die Endlichkeit des<br />

Lebens, die Unausweichlichkeit von Krankheit, Sterben<br />

und Tod, die Einsicht, dass dies zum Leben gehört.<br />

Zunächst war diese Erkenntnis eine zarte Pfl anze, die vor allem<br />

ehrenamtlich gehegt wurde. So entstanden ab Beginn<br />

der 1980er <strong>Jahre</strong>n – auch vor dem Hintergrund der rein kurativ<br />

ausgerichteten Institutionen des Gesundheitswesens – die<br />

ersten Hospizinitiativen. Ohne jeden staatlichen oder gesetzlichen<br />

Auftrag und ohne fi nanziellen Rückhalt suchten Menschen<br />

nach Antworten auf den Leidensdruck schwerstkranker<br />

und sterbender Menschen, die keine Fürsprecher hatten,<br />

und deren Recht auf Schmerz- und Symptomlinderung sowie<br />

psychosozialen und spirituellen Beistand allzu oft vernachlässigt<br />

wurden. Für immer mehr Menschen war dies der Anlass,<br />

sich ehrenamtlich für ein Sterben unter würdevollen Bedingungen<br />

einzusetzen.<br />

Die Gründung des <strong>DHPV</strong> als BAG Hospiz im Jahr <strong>1992</strong> war<br />

ein sichtbares Zeichen für das, was sich in den ersten zehn<br />

hospizbewegten <strong>Jahre</strong>n in Deutschland bereits getan hatte.<br />

So engagierten sich Hospizdienste und Sitzwachengruppen<br />

für schwerstkranke und sterbende Menschen, es gab die<br />

ersten stationären Hospize und Palliativstationen, erste Interessengemeinschaften<br />

wie der Deutsche Kinderhospizverein<br />

(DKHV), die Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung<br />

und Lebensbeistand (IGSL) oder Omega – Mit dem Sterben<br />

leben e.V. hatten sich gegründet.<br />

Diese Entwicklung war ein<br />

gesamtdeutsches Phänomen. Auch im<br />

Osten des Landes wollten sich viele Menschen<br />

nicht mehr mit den unwürdigen Bedingungen abfi nden, unter<br />

denen in den Krankenhäusern gestorben wurde. Wegbereiter<br />

in diesem Teil Deutschlands war Heinrich Pera, der schon<br />

Ende der 1970er <strong>Jahre</strong> eine Beratungsstelle für Menschen in<br />

Krisensituationen eröffnet und 1985 einen ambulanten Hospizdienst<br />

ins Leben gerufen hat. Dass Heinrich Pera auch<br />

Gründungsmitglied der BAG Hospiz war, außerdem in den<br />

ersten <strong>Jahre</strong>n ehrenamtlicher Geschäftsführer und von 1995<br />

– 1997 Vorsitzender, war ein erstes gutes Zeichen für die Entwicklung<br />

der gesamtdeutschen Hospizarbeit.<br />

Bereits in diesen ersten <strong>Jahre</strong>n entstehen wichtige politische<br />

Kontakte. So entwickelt das Bundesarbeitsministerium<br />

für Arbeit und Soziales 1993 ein Konzept zu Hospizeinrichtungen.<br />

Für das gleiche Jahr übernimmt Bundespräsident<br />

Richard von Weizsäcker die Schirmherrschaft für die Hospizbewegung.<br />

Seither ist – wie auch unserer Zeitreise und die<br />

Texte von Anja Schneider und Benno Bolze zeigen – sehr viel<br />

passiert, sowohl in gesetzgeberischer als auch in gesamtgesellschaftlicher<br />

Hinsicht.<br />

1996 wird das vom Christophorus Hospiz Verein in München<br />

zur Verfügung gestellte Logo von der BAG Hospiz übernommen,<br />

das seither auch von fast allen Landesverbänden und<br />

vielen Mitgliedern des <strong>DHPV</strong> genutzt wird. So symbolisiert es<br />

nicht nur Partnerschaft und Begleitung mit bzw. für Schwerstkranke<br />

und Sterbende, Abschied, Übergang und Ganzheitlichkeit,<br />

sondern auch das Miteinander der unter dem Dach<br />

des <strong>DHPV</strong> organisierten Verbände, Einrichtungen, Dienste<br />

und Organisationen. 2007 fällt die gemeinsame Entscheidung<br />

für die Umbenennung der BAG Hospiz in den Deutschen Hospiz-<br />

und PalliativVerband, begleitet von Satzungsänderungen<br />

1971 1983<br />

Das ZDF strahlt den Film „Noch 16 Tage“<br />

über das St. Christopher‘s Hospice in<br />

London aus.<br />

Gründung der ersten Palliativstation an<br />

der Universitätsklinik Köln


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 9<br />

<strong>25</strong><br />

und der Entwicklung eines gemeinsamen Leitbildes, in dem<br />

sich freilich die seit Anfang tragenden Werte der Hospizarbeit<br />

wiederfi nden. In Kürze heißt das: Die Hospizbewegung betrachtet<br />

das menschliche Leben von seinem Beginn bis zu<br />

seinem Tode als ein Ganzes. Sterben ist Leben – Leben vor<br />

dem Tod. Im Mittelpunkt der Hospiz- und Palliativarbeit stehen<br />

der schwerstkranke und sterbende Mensch jeden Alters<br />

und die ihm Nahestehenden, wobei es das vorrangige Ziel ist,<br />

das Sterben zu Hause oder in der gewohnten Umgebung zu<br />

ermöglichen. Im Sinne einer ganzheitlichen Sorge brauchen<br />

schwerstkranke und sterbende Menschen professionelle<br />

Unterstützung durch ein multidisziplinäres Team, dem entsprechend<br />

geschulte Ärzt*innen, Pfl egekräfte, Seelsorger*innen<br />

und Sozialarbeiter*innen angehören. Vor allem aber: Zur<br />

Hospiz- und Palliativarbeit gehört als ein Kernelement der<br />

Dienst Ehrenamtlicher, die gut vorbereitet, befähigt und in<br />

regelmäßigen Treffen begleitet werden. Denn die ehrenamtlich<br />

Engagierten haben nicht nur zu Beginn der Hospizbewegung<br />

aus einer zarten Pfl anze eine „starke soziale Initiative“<br />

(Reimer Gronemeyer) gemacht, es sind eben sie, die durch<br />

ihr Engagement einen unverzichtbaren Beitrag zur Teilnahme<br />

der Betroffenen und der ihnen Nahestehenden am Leben des<br />

Gemeinwesens leisten und dazu beitragen, die Hospizidee in<br />

der Gesellschaft weiter zu verankern.<br />

Der Rückblick auf die <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> seit dem Bestehen des <strong>DHPV</strong><br />

und auf die von ihm initiierten Verbesserungen der gesellschaftlichen<br />

und gesetzlichen Rahmenbedingungen der<br />

Hospiz- und Palliativarbeit darf uns heute zu Recht stolz machen<br />

auf das Erreichte. Hinter uns liegen zweieinhalb Jahrzehnte<br />

erfolgreicher Arbeit, bereichernder Erfahrungen, gemeinsamen<br />

und letztendlich immer fruchtbaren Ringens um<br />

die Sache. Von Anfang an hat sich die BAG Hospiz/der <strong>DHPV</strong><br />

dabei als Mittler zwischen den unterschiedlichen Hospizengagierten,<br />

den Interessen, Notwendigkeiten, Ziele und Aktivitäten<br />

seiner Mitglieder und der vor Ort Tätigen verstanden.<br />

In ihren Anfängen war die Hospizbewegung mit der Hoffnung<br />

angetreten, sich selbst überfl üssig zu machen, weil Krankheit,<br />

Sterben und Tod durch ihren Einsatz wieder in die Mitte<br />

der Gesellschaft fi nden sollten. Hier ist – so viel zeigt der Blick<br />

zurück, den wir anlässlich unseres Jubiläums wagen – sehr<br />

viel erreicht worden. Mit Blick nach vorn wissen wir aber auch<br />

um die Herausforderungen der Zukunft, vor allem auch vor<br />

dem Hintergrund der zunehmenden Ökonomisierung und Institutionalisierung<br />

im Umgang mit schwerstkranken und sterbenden<br />

Menschen oder der immer wieder auffl ammenden<br />

Diskussionen um die Tötung auf Verlangen und die organisierte<br />

Beihilfe zum Suizid.<br />

Hier braucht es den <strong>DHPV</strong> auch in Zukunft als Repräsentanten<br />

und Interessenvertretung der Hospiz- und Palliativarbeit<br />

in Deutschland und als Fürsprecher schwerstkranker und<br />

sterbender Menschen und ihrer Zugehörigen. Für diese großen<br />

Aufgaben wünsche ich uns und allen, die sich im und<br />

gemeinsam mit dem <strong>DHPV</strong> engagieren, auch weiterhin Enthusiasmus<br />

und streitbares Engagement für die Ziele unserer<br />

Arbeit und damit für schwerstkranke und sterbende Menschen.<br />

1985 1986<br />

Gründung des ambulanten Christophorus Hospizvereins (CHV)<br />

München, des Hospizdienstes in Halle (Saale) und von OMEGA –<br />

mit dem Sterben leben e.V.<br />

Gründung der Internationalen Gesellschaft für Sterbebegleitung<br />

und Lebensbeistand e.V. (IGSL-Hospiz e.V.) in Limburg und der<br />

ersten stationären Hospize in Aachen und Recklinghausen


10 Hospizkultur und Gesellschaft<br />

Anja Schneider<br />

Hospizkultur und Gesellschaft<br />

Zentrale Aufgabe des <strong>DHPV</strong> ist seit seiner Gründung die<br />

Verbreitung des Hospizgedankens und die gesellschaftliche<br />

Verankerung der Hospizidee als Gesamtkonzept der<br />

Hospizarbeit und Palliativversorgung. Für den <strong>DHPV</strong>, seine<br />

Mitgliedsverbände und die dort organisierten Einrichtungen<br />

und Dienste ist es grundlegend, das Leben in seiner<br />

Gesamtheit und das Sterben als einen Teil des Lebens zu<br />

begreifen und ein Leben – und somit auch ein Sterben – in<br />

Würde zu ermöglichen.<br />

Die Gründung des <strong>DHPV</strong> ist eine direkte Folge der erstarkten<br />

Hospizbewegung der 1980er <strong>Jahre</strong>. Mehr und mehr Menschen<br />

wollten das Sterben in den Badezimmern und Abstellräumen<br />

in Krankenhäusern nicht mehr hinnehmen. Erste<br />

Palliativstationen und stationäre Hospize wurden eröffnet, vor<br />

allem aber entstanden die ersten ambulanten Hospizdienste<br />

und Sitzwachen. Getragen wurden diese frühen Hospizdienste<br />

von ehrenamtlich Engagierten, deren Anliegen es war<br />

– neben der Sorge um und das Dasein für Schwerstkranke<br />

und Sterbende –, gegen die Tabuisierung von schwerer<br />

Krankheit, Sterben und Tod zu kämpfen.<br />

Dass sich hier gesamtgesellschaftlich viel getan hat, zeigt<br />

sich beispielhaft an der umfangreichen Berichterstattung über<br />

existentielle Themen wie Sterben und Tod sowie über die<br />

Hospiz- und Palliativarbeit. So widmete die ARD im Jahr 2012<br />

eine ganze Woche dem Thema „Leben mit dem Tod“ und die<br />

Benefi zaktion des NDR im letzten Jahr war der Hospiz- und<br />

Palliativarbeit in den nördlichen Bundesländern Deutschlands<br />

gewidmet. Auch immer individuellere Trauerrituale und neuen<br />

Bestattungsformen zeugen von einem neuen Umgang mit<br />

der eigenen Sterblichkeit. Einen großen Einfl uss auf diesen<br />

neuen Umgang haben in den letzten <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n auch die sozialen<br />

Medien und das Internet gehabt. Sie ermöglichen es in<br />

ganz neuer Weise, sich in der – digitalen – Öffentlichkeit mit<br />

der eigenen Sterblichkeit, dem nahenden Tod oder der Trauer<br />

um nahestehende Menschen auseinanderzusetzen, eine Entwicklung,<br />

die den gesellschaftlichen Umgang mit Krankheit,<br />

Sterben und Tod stark beeinfl usst hat.<br />

Neben diesen Entwicklungen haben in jüngster Vergangenheit<br />

die Diskussionen um die Hospiz- und Palliativgesetzgebung<br />

und vor allem um die gesetzliche Neuregelung der Beihilfe<br />

zum Suizid dafür gesorgt, den Hospizgedanken an sich<br />

und die Möglichkeiten hospizlicher Begleitung und palliativer<br />

Versorgung verstärkt gesamtgesellschaftlich zu thematisieren.<br />

Dies gilt vor allem für Auseinandersetzung um das „Gesetz<br />

zur Strafbarkeit der geschäftsmäßigen Förderung der<br />

Selbsttötung“, das im Dezember 2015 verabschiedet wurde.<br />

Hier gab es vielfältige Berichte und Diskussionen in den unterschiedlichsten<br />

Medien. Ein gesellschaftliches Signal war<br />

zudem die intensive Debatte im Bundestag, die der Verabschiedung<br />

des Gesetzes voraus ging. Bundestagspräsident<br />

Prof. Dr. Norbert Lammert, Schirmherr des <strong>25</strong>-jährigen Jubiläums<br />

des <strong>DHPV</strong>, sprach damals vom vermutlich anspruchsvollsten<br />

Gesetzgebungsprojekt dieser Legislaturperiode. Die<br />

1990 1991<br />

Gründung des Deutschen<br />

Kinderhospizvereins e.V.<br />

Gründung des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbands e.V. als<br />

bundesweit erster Landesverband<br />

13. Juli 1991


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 11<br />

Anja Schneider,<br />

stellvertretende Vorsitzende<br />

des <strong>DHPV</strong><br />

Beiträge der einzelnen Abgeordneten waren sehr persönlich<br />

und emotional. Die Aufhebung des Fraktionszwanges stellte<br />

sicher, dass jeder Abgeordnete seinem Gewissen und seinen<br />

eigenen ethischen Grundsätzen folgen konnte. Diese gesellschaftliche<br />

und politische Auseinandersetzung war mindestens<br />

ebenso wichtig, wie die Gesetzgebungen an sich.<br />

Der <strong>DHPV</strong> hat hier von Anfang an eine klare Position vertreten<br />

und über Stellungnahmen, Publikationen und Presseinformationen<br />

auf die gesellschaftliche Bedeutung und Reichweite<br />

der zur Diskussion stehenden Entscheidungen hingewiesen:<br />

Eine solidarische Gesellschaft darf der verbreiteten Angst<br />

vor Würdeverlust in Pfl egesituationen und bei Demenz sowie<br />

vor unerträglichen Schmerzen und Leiden nicht durch<br />

die Möglichkeit zur assistierten Selbsttötung begegnen. Notwendig<br />

ist neben dem Ausbau der Hospizarbeit und Palliativversorgung<br />

vielmehr eine Kultur der Wertschätzung eines<br />

Lebens unter Bedingungen von Pfl ege, schwerer Krankheit<br />

und Demenz. Den Nöten und Ängsten schwerstkranker und<br />

sterbender Menschen sowie ihrer Zugehörigen muss mit<br />

dem Leitbild der sorgenden Gesellschaft begegnet werden.<br />

In einer Gesellschaft des langen Lebens, in der die Zahl der<br />

auf fremde Hilfe angewiesenen Menschen ebenso zunimmt<br />

wie die Angst, dass für einen nicht gesorgt sein wird, in einer<br />

Zeit, die von Zeitknappheit und Mobilität geprägt ist, müssen<br />

die Voraussetzungen für die Sorgefähigkeit der Gesellschaft<br />

– kulturell und infrastrukturell – in den Vordergrund der politischen<br />

und gesellschaftlichen Bemühungen gerückt werden,<br />

so hat es der <strong>DHPV</strong> in<br />

seiner Stellungnahme<br />

gefordert. Nur dann<br />

wird glaubhaft, dass<br />

schwerstkranke und<br />

sterbende Menschen Teil<br />

der Gesellschaft sind, in<br />

ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst genommen werden<br />

und darüber hinaus der Staat in seiner Schutzfunktion ausreichend<br />

wahrgenommen wird.<br />

Die Hospiz- und Palliativgesetzgebung und das Verbot der<br />

geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung sind dabei<br />

nicht nur politische Ergebnisse, sie bezeugen auch den gesellschaftlichen<br />

Einfl uss der Hospizidee. Und so, wie sich die<br />

Hospizbewegung vor über <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n aus einer Bürgerbewegung<br />

entwickelt hat. So ist das ehrenamtliche Engagement<br />

auch in Zukunft für unseren gesellschaftlichen Auftrag unverzichtbar.<br />

Dies gilt zum einen in Hinblick auf die ganzheitliche<br />

Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen. Dies<br />

gilt aber auch für die weitere gesellschaftliche Verankerung<br />

der Hospizidee als Gesamtkonzept der Hospizarbeit und Palliativversorgung,<br />

stehen die ehrenamtlich in der Hospizarbeit<br />

tätigen Menschen doch für die Solidarität mit Menschen in<br />

einer existenziellen Lebenskrise und die Bereitschaft, einen<br />

Beitrag zu einem würdevollen Lebensende und Sterben zu<br />

leisten.<br />

<strong>1992</strong><br />

1993<br />

Gründung der BAG Hospiz, 1. Vorsitzenden ist zunächst Rudolf Dadder,<br />

ehrenamtlicher Geschäftsführer ist Heinrich Pera in enger Zusammenarbeit<br />

mit Rudolf Stienemeier<br />

26. Februar <strong>1992</strong><br />

Gründung erster BAG-Arbeitskreise,<br />

heute Fachgruppen


12 Grußbotschaften<br />

Interfraktioneller<br />

Gesprächskreis Hospiz<br />

Wir gratulieren dem <strong>DHPV</strong> herzlich zu seinem <strong>25</strong>-jährigen<br />

Jubiläum und möchten uns für die langjährige gute Zusammenarbeit<br />

und den Austausch im Rahmen des Interfraktionellen<br />

Gesprächskreises Hospiz bedanken! Gemeinsam<br />

haben wir in den letzten <strong>Jahre</strong>n viel erreicht. Die SAPV ist<br />

eine Erfolgsgeschichte, denn sie ermöglicht sterbenden Menschen<br />

eine Begleitung in Würde und in vertrauter Umgebung<br />

zu Hause. Ein Meilenstein in der Versorgung schwerstkranker<br />

und sterbender Menschen ist außerdem das im letzten Jahr<br />

verabschiedete Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und<br />

Palliativversorgung in Deutschland. Unabhängig davon, wo<br />

Menschen ihren Lebensabend verbringen – ob Zuhause, in<br />

einer Pfl egeeinrichtung, im Hospiz oder im Krankenhaus –,<br />

wird ihnen zukünftig eine bessere Versorgung ermöglicht.<br />

Sterben in Würde bedeutet, den Menschen in den Mittelpunkt<br />

zu stellen, den Sterbenden und seine Bedürfnisse, seine Angehörigen.<br />

Sterben gehört zum Leben genauso, wie die Geburt,<br />

und unser gemeinsames Anliegen ist es, das Sterben in<br />

die Gesellschaft zu holen und jedem eine menschen würdige<br />

Begleitung zu ermöglichen. Der <strong>DHPV</strong> leistet dabei eine wichtige<br />

Rolle! Durch Ihre Arbeit erfahren wir, welche Herausforderungen<br />

Sie in der alltäglichen Hospiz- und Palliativarbeit<br />

erleben und wo gesetzgeberischer Handlungsbedarf besteht.<br />

Wir als Vorsitzende des Interfraktionellen Gesprächskreises<br />

Hospiz im Deutschen Bundestag lehnen die geschäftsmäßige<br />

Sterbehilfe in jeglicher Form ab, wir setzen uns vielmehr für<br />

eine gute Sterbebegleitung ein. Palliative Behandlung kann erwiesenermaßen<br />

die Angst vor einem leidvollen Sterben lindern,<br />

denn sie lindert nicht nur Schmerzen, sondern betreut den<br />

Patienten auch pfl egerisch und psychologisch-seelsorgerisch.<br />

Wir freuen uns auch weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit!<br />

Lassen Sie uns gemeinsam die Menschen in Deutschland<br />

noch besser über die Möglichkeiten der Palliativmedizin und<br />

Hospizarbeit aufklären und ihnen dadurch Ängste und Sorgen<br />

nehmen.<br />

Helga Kühn-Mengel, MdB Markus Grüber, MdB Emmi Zeulner, MdB<br />

Das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMAS) legt ein Konzept zu Hospizeinrichtungen vor. Bundespräsident<br />

Dr. Richard von Weizsäcker übernimmt für 1993 die Schirmherrschaft für die Deutsche Hospizbewegung.<br />

Im Bundestag legen die Abgeordneten Horst Schmidbauer, Christel Hanewinckel, Ingrid Becker-Inglau et al. eine<br />

kleine Anfrage zum Thema „Versorgung sterbender Menschen in Deutschland (Hospiz-Anfrage)“ vor.


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband<br />

13<br />

GKV-Spitzenverband<br />

Seit 1997 bezuschussen die Krankenkassen stationäre<br />

Hospizleistungen. Dieser Auftrag wurde 2002 um die Förderung<br />

ambulanter Hospizdienste erweitert. Mit dem Anspruch<br />

auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)<br />

kamen 2007 weitere Leistungen hinzu, die die Versorgung<br />

und Begleitung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase<br />

verbessern. Allein für diese spezialisierten Leistungen der<br />

Hospiz- und Palliativversorgung stellt die GKV aktuell mehr<br />

als 420 Mio. EUR jährlich zur Verfügung. Hinzu kommen<br />

Leistungen insbesondere der ärztlichen Behandlung, Heilund<br />

Hilfsmittel, Arzneimittel, Krankenhausbehandlung und<br />

pfl egerische Leistungen für Palliativpatienten im Rahmen<br />

der allgemeinen Versorgungsstrukturen. Die Hospiz- und die<br />

Palliativversorgung sind damit heute wichtige Bausteine, um<br />

unheilbar kranken Menschen ein würdevolles Leben und eine<br />

ihren Wünschen entsprechende Versorgung und Begleitung<br />

bis zum Tod zu ermöglichen. Bei der Ausgestaltung entsprechender<br />

Versorgungsangebote ist der <strong>DHPV</strong> – und zuvor<br />

die BAG Hospiz – von Beginn an ein zentraler Vertreter der<br />

Hospizorganisationen und Verfechter einer dem Hospizgedanken<br />

verpfl ichteten Versorgung und Begleitung.<br />

Durch das Hospiz- und Palliativgesetz (HPG) wurde 2015<br />

die Hospiz- und Palliativversorgung abermals gestärkt. Der<br />

Schwerpunkt dieses Gesetzes liegt darauf, Hospiz- und<br />

Palliativkultur stärker in den Angeboten der so genannten<br />

Regelversorgung zu verankern und diese Leistungen untereinander<br />

sowie mit ergänzenden Unterstützungsangeboten<br />

stärker zu vernetzen. Im Bereich der Hospizversorgung wird<br />

den Vertragspartnern auf Bundesebene u.a. aufgegeben,<br />

bundesweit geltende Standards zum Leistungsumfang und<br />

zur Qualität der zuschussfähigen Leistungen festzulegen.<br />

In den diesbezüglichen Beratungen wurde und wird hart<br />

um gemeinsame Lösungen gerungen. Dies jedoch stets in<br />

einer partnerschaftlichen und im Sinne des gemeinsamen<br />

Anliegens vertrauensvollen<br />

Zusammenarbeit<br />

mit dem Wissen um die<br />

gemeinsame Verantwortung<br />

für eine sachgerechte,<br />

wirtschaft liche<br />

und zugleich die besondere<br />

Kultur der Hospizversorgung<br />

wahrende<br />

Weiterentwicklung der<br />

Strukturen. Dass ein solches<br />

Beratungsklima seit<br />

<strong>Jahre</strong>n kennzeichnend Dr. Doris Pfeiffer, Vorsitzende<br />

für die Verhandlungen des Vorstandes des<br />

zur Hospizversorgung GKV-Spitzenverbandes<br />

auf Bundesebene ist, ist<br />

auch ein Verdienst des <strong>DHPV</strong>.<br />

Mit seinem Blick für das „große Ganze“ hat der <strong>DHPV</strong> eine<br />

zentrale Rolle bei der Entwicklung von Handlungsempfehlungen<br />

zur Umsetzung der Charta zur Betreuung schwerstkranker<br />

und sterbender Menschen im Rahmen einer Nationalen<br />

Strategie eingenommen. Er hat wesentlichen Anteil daran,<br />

dass die Handlungsempfehlungen nunmehr als Konsenspapier<br />

verabschiedet werden konnten und die geeinte Basis für<br />

die weitere Entwicklung der Versorgung in den nächsten <strong>Jahre</strong>n<br />

bilden.<br />

Wir freuen uns auf eine weiterhin gute und konstruktive<br />

Zusammenarbeit.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

1994<br />

Konstituierung einer Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Hospiz-Bewegung<br />

in der Bundesrepublik beim BMAS sowie erste Kontakte mit dem<br />

Bundesministerium für Gesundheit (BMG)<br />

Gründung der Deutschen Gesellschaft für<br />

Palliativmedizin e.V. (DGP)


14 Hospiz und Politik<br />

1995<br />

Im März 1995 wird Heinrich Pera<br />

zum ersten Vorsitzenden der BAG<br />

Hospiz gewählt.<br />

„Der Mensch kann nur Mensch werden, wenn nach seiner<br />

Geburt Menschen da sind, für ihn, mit ihm. Er kann sich aus<br />

seinem Leben als Mensch nur verabschieden, wenn er in<br />

seinem Sterben nicht allein ist, sondern jemand da ist, für<br />

ihn, mit ihm. “<br />

Heinrich Pera, Wegbereiter der Hospizbewegung in Deutschland


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 15<br />

„Als einer der Mitbegründer der Hospizbewegung in Deutschland hat<br />

Heinrich unter schwierigsten Bedingungen den zu Zeiten vor der Wende<br />

auch für die Hospizidee noch besonders steinigen Acker im Osten<br />

Deutschlands unermüdlich bereitet. Er hat mit seinem Vorbild vielen Menschen<br />

anschaulich eine hospizliche Haltung vermittelt und die Saat des<br />

Hospizgedankens in die Herzen vieler Menschen gepfl anzt. Viele <strong>Jahre</strong><br />

bewegte, initiierte, begeisterte er unermüdlich und mit ungebrochener<br />

Leidenschaft für die Hospizidee, sei es als ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender<br />

der BAG Hospiz, sei es als gefragter Referent und Öffentlichkeitsarbeiter<br />

für die Hospizbewegung. “<br />

Aus dem Nachruf der BAG Hospiz zum Tod Heinrich Peras 2004


16 Hospiz und Politik | Hospizbewegung in Deutschland<br />

1996<br />

Auf der Mitgliederversammlung wird<br />

das bis heute verwendete Logo der BAG<br />

vorgestellt. 26. April 1996<br />

Als Symbol des Übergangs in eine andere Welt wurde die Sonne<br />

gewählt, die auf der einen Erdhalbkugel unter- und auf der anderen<br />

wieder aufgeht. Darunter zwei ineinander liegende Hände – die<br />

obere Hand für den Menschen der geht, die untere Hand symbolisiert<br />

die des Begleiters. Design Christoph Everding


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 17<br />

Andreas Heller, Werner Schneider<br />

Hospizbewegung in Deutschland<br />

Impulsgeber für eine sorgende Gesellschaft<br />

Die Hospizbewegung ist aus dem gesellschaftlichen Leben<br />

nicht wegzudenken. Wenn es sie nicht gäbe, spätestens<br />

jetzt müsste man sie erfinden. Warum? Sie hat als Bürgerbewegung<br />

eine wichtige und bleibende Thematisierungsleistung<br />

erbracht. Über Sterben, Tod und Trauer wird in<br />

Deutschland heute anders gesprochen, berichtet und dazu<br />

vor allem auch anders gehandelt als vor 35 <strong>Jahre</strong>n. Anders<br />

heißt: kompetenter, kontinuierlicher, differenzierter – und<br />

insbesondere mit einem Fokus auf jene Menschen, die mit<br />

dem Lebensende in ihrem Lebensalltag konfrontiert sind:<br />

Schwerstkranke, Sterbende und ihre Zugehörigen.<br />

Die Hospizbewegung ist eine Bewegung, die sich einreiht in<br />

eine lange Menschenrechtstradition. Sie tritt ein und auf für<br />

die Würde des Menschen am Lebensende. In der Leistungsgesellschaft<br />

entsteht schnell der Eindruck, die Würde sei<br />

ein Ergebnis von Leistungsanstrengungen. Wenn man die<br />

Kontrolle über den Körper (z. B. Inkontinenz) oder den Geist<br />

(z. B. Demenz) verliere, beginne – so prominente Stimmen –<br />

der Würdeverlust. Hartnäckig hält die Hospizbewegung die<br />

Erinnerung an die Menschenrechtsdeklaration der UNO und<br />

den Artikel 1 des Deutschen Grundgesetzes wach. Die Würde<br />

von Menschen hängt nicht von ihren Leistungen, (Entscheidungs-)Fähigkeiten<br />

und Kontrollmöglichkeiten ab. Sie<br />

weiß auch: Die Würdigung von Menschen am Lebensende<br />

braucht würdige, anerkennende Interaktionsformen und<br />

ebenso würdigende, wertschätzende Organisations- und<br />

Versorgungsformen.<br />

Ein solches Zusammenspiel von kundiger Hilfe und von engagierter<br />

Professionalität aus der Mitte der Gesellschaft, kennzeichnend<br />

für die Hospizarbeit und verdichtet im Typus der<br />

ehrenamtlichen Hospizhelferin, charakterisiert Philosophie<br />

und Praxis der Hospizbewegung.<br />

Ende letzten <strong>Jahre</strong>s wurden nach eingehenden Debatten und<br />

Beratungen der parlamentarischen Abgeordneten die Gesetze<br />

zur Regelung der Suizidbeihilfe und zur Stärkung der Hospizarbeit<br />

und Palliativversorgung im Bundestag verabschiedet.<br />

Dabei löste es im politischen Berlin Verwunderung aus,<br />

dass die Vertreter*innen der Hospizidee auf einer strukturellen<br />

Unterfi nanzierung der stationären Hospizarbeit beharrten, um<br />

so gleichsam eine Einfl ugschneise für zivilgesellschaftliche<br />

Engagementbereitschaft offenzuhalten.<br />

Denn Hospizarbeit ist eine praktische Antwort auf die Frage,<br />

wie Menschen gerade am Lebensende in dieser Gesellschaft<br />

angenommen und in für sie wichtigen sozialen Bezügen ge-<br />

Gute Kontakte zum BMG, BMAS und BMFSFJ werden bestätigt, im<br />

Oktober fi ndet ein Gespräch mit Rita Süssmuth, Präsidentin des<br />

Deutschen Bundestags zur Hospizarbeit statt, im Dezember im BMG mit<br />

Bundesminister Horst Seehofer


18 Hospizbewegung in Deutschland<br />

Prof. Dr. Andreas Heller,<br />

Mitglied im wissenschaftlichen<br />

Beirat des <strong>DHPV</strong><br />

Prof. Dr. Werner Schneider,<br />

Vorsitzender des wissenschaftlichen<br />

Beirates des <strong>DHPV</strong><br />

halten werden können, in einer Haltung des empathischen<br />

Mitgehens und Mitfühlens, in einer Sorge, die<br />

aus der hospizlichen Gastfreundschaft genährt wird<br />

und die weiß, dass Schutz manchmal auch bedeutet,<br />

Gefahren abzuwenden.<br />

Die Hospizarbeit in Deutschland bietet solche verlässlichen<br />

Schutzräume für erkrankte und sterbende<br />

Menschen. Insofern sind sie „zeitlich begrenzte, eben<br />

passagere Beziehungsräume, in denen die Aufmerksamkeit<br />

zunächst nicht auf das Sterben gerichtet ist,<br />

sondern auf die Alltagsrahmung und Alltagsstabilität<br />

und darin auf die Möglichkeit von Lichtmomenten im vom<br />

drohenden Tod verschatteten Leben der Menschen, ihrer<br />

Familien und der BegleiterInnen“ (Andreas Heller/Susanne<br />

Kränzle).<br />

Nimmt man diese wichtige ‚Asylfunktion‘ als die zentrale<br />

Aufgabe ernst, so gelten die Regeln einer bedingungslosen<br />

Gastfreundschaft (lat.: hospitium). Absichtslose Offenheit, sicherheitsstiftender<br />

Schutz und zeitlich befristete, immer aber<br />

„bewirtende“ Gastfreundschaft gegenüber den Fremden.<br />

Hospizarbeit ist fremdenfreundlich, also xenophil (nicht xenophob)<br />

im Wissen, dass wir „Gäste des Lebens sind“ (George<br />

Steiner).<br />

Für Hospizarbeit in ihrer Praxis ist auch in Zukunft zu fragen:<br />

Ermöglichen oder verunmöglichen Hospizkultur, die Struktur<br />

von Hospizarbeit, ihre Ausstattung in den verschiedenen<br />

Versorgungskontexten die existenziellen Begegnungen von<br />

Mensch zu Mensch? Oder noch radikaler: Ist in diesem und<br />

durch dieses Engagement gewährleistet, dass wir alle, die<br />

wir als Individuen geboren werden, nicht am Lebensende<br />

‚gleichgeschaltet‘ werden, dass über Menschen nicht verfügt<br />

wird, dass sie sicher sein können, in ihrem Sosein und Dasein<br />

geschützt zu werden vor der Vereinheitlichung eines auf<br />

Standardisierung ausgerichteten Versorgungssystems?<br />

Diese Fragen zeigen: Auch in der Fürsorge lauert Gefahr.<br />

Wahrscheinlich ist die wichtigste und schwierigste Frage der<br />

Hospizarbeit: Wie ist es möglich zu vermeiden, dass eine perfekt<br />

organisierte Versorgung das Leben aussperrt? Die Gefahr<br />

der Hospizarbeit dürfte sein, dass in ihr für alles gesorgt<br />

ist, dass sie von wuchernden monopolisierten Dienstleistungen<br />

geprägt ist, die der persönlichen, empathischen Sorge<br />

nur eng defi nierte Räume lassen. Die persönliche Sorge wird<br />

1997<br />

§ 39a SGB V (stationäre Hospizversorgung) tritt in Kraft Im Dezember wird bei Neuwahlen des BAG-Vorstands<br />

01. Januar 1997<br />

Gerda Graf zur ersten Vorsitzenden gewählt.


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 19<br />

eingehegt, weil sie nie mit der risikofreien professionellen<br />

Versorgung konkurrieren kann. Vor diesem Hintergrund wird<br />

Hospizarbeit erst dann am Ziel sein, wenn sie ihre Regeln und<br />

Normen so gestaltet, dass Gastfreundschaft und lebendige<br />

Begegnung bis zuletzt ermöglicht wird.<br />

Wir ahnen, dass es Menschen am Lebensende wenig bringt,<br />

wenn sie mit Geld, mit Geschenken, mit Dienstleistungen, mit<br />

Therapien überhäuft werden. Das sind mehr Ablenkungsmanöver.<br />

ggfs. auch selbst Unterstützung zu erhalten. Das ‚Modell<br />

Hospiz‘ sieht vor, wenn nötig sieben Tage in der Woche rund<br />

um die Uhr Unterstützung zu geben, fachlich hochwertig,<br />

menschlich zugewandt, immer orientiert an den Wünschen<br />

und Bedürfnissen der Erkrankten.<br />

Das ist die Konkretisierung der Sorge, die eine Gesellschaft<br />

zusammenhält, nicht nur am Lebensende.<br />

Wir sollten im Blick behalten, dass wir durch unser Handeln,<br />

durch selbstverständliche Kompetenz, durch auch manchmal<br />

schweigende Kommunikation und durch unsere menschliche<br />

Sorge einen Raum ‚absichtsloser Gastfreundschaft‘ mitgestalten<br />

und uns dadurch möglicherweise noch radikaler dem<br />

Anspruch der Gemeinschaft, des Zusammenlebens, der<br />

Konvivialität stellen.<br />

Immer mehr Menschen setzen sich heute mit der Zukunft<br />

ihres Lebens, mit ihrem Sterben auseinander. Hospize und<br />

hospizliche Dienste stellen eine Innovation im Gesundheitssystem<br />

dar und sind gleichzeitig ein dauernder Impulsgeber<br />

für ein ‚gutes‘ Zusammenleben in der Gesellschaft. Die Versorgung<br />

und Begleitung in und durch Hospize bzw. Hospizdienste<br />

ist kostenfrei, Menschen werden ohne Ansehen ihrer<br />

Nationalität, sozialen Herkunft, Lebensform, konfessionellen<br />

Zugehörigkeit usw. begleitet, Angehörige haben die Möglichkeit,<br />

jederzeit ihrem geliebten Menschen beizustehen und<br />

Erste Aufl age des „Hospiz-Führers. Ambulante und stationäre Einrichtungen<br />

zur Palliativtherapie in Deutschland“, heute „Wegweiser Hospiz und<br />

Palliativmedizin Deutschland“


20 Grußbotschaften<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Freien Wohlfahrtspflege<br />

Das Sterben hat sich verändert: War der Tod früher ein<br />

selbstverständlicher Teil der persönlichen Alltagserfahrungen,<br />

der meist im familiären Umfeld stattfand, sterben heute die<br />

meisten Menschen in Deutschland in Krankenhäusern und<br />

Pfl egeeinrichtungen. Die moderne Hospizbewegung kann<br />

als eine Reaktion auf diese Entwicklung verstanden werden.<br />

Sie greift damit auch die Idee der spätmittelalterlichen „Ars<br />

moriendi“ auf, Menschen in der letzten Phase ihres Leben<br />

nicht allein zu lassen. Diese Idee, Menschen in den Grenzfällen<br />

ihres Lebens zu begleiten, ist Ausdruck einer christlichen<br />

Wertorientierung, auf die unsere Gesellschaft angewiesen ist.<br />

Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband vertritt dieses Anliegen<br />

und damit die Belange schwerstkranker und sterbender<br />

Menschen seit mittlerweile <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n im Gesundheitswesen,<br />

gegenüber der Politik aber auch in gesellschaftlichen<br />

Debatten. Dazu gehört es, die unterschiedlichen Aspekte des<br />

Sterbens in Hospizen, Pfl egeheimen, Krankenhäusern oder<br />

im privaten Umfeld zu thematisieren und immer wieder zur<br />

Sprache zu bringen. So wurde in den vergangenen Jahrzehnten<br />

viel erreicht, um die Notwendigkeit der medizinischen und<br />

zwischenmenschlichen Begleitung stärker im Bewusstsein<br />

der Menschen zu verankern und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen. Dennoch gibt es nach wie vor<br />

Bereiche, über deren Verbesserung oder Weiterentwicklung<br />

gerungen wird. In diesem Bemühen, die Bedingungen der<br />

Menschen in der letzten<br />

Phase ihres Lebens zu<br />

verbessern, treffen sich<br />

die Anliegen mit denen<br />

der in der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der<br />

Freien Wohlfahrtspfl ege<br />

kooperierenden Verbände.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

bedanke ich mich beim<br />

Hospiz- und PalliativVerband<br />

und seinen vielen<br />

Mitarbeitenden für ihre<br />

wichtige Arbeit und die wertvolle Zusammenarbeit. Ich gratuliere<br />

Ihnen zu diesem Jubiläum und wünsche Ihnen für Ihr<br />

Engagement weiterhin alles Gute und Gottes Segen.<br />

Prälat Dr. Peter Neher<br />

Präsident des Deutschen Caritasverbandes<br />

Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />

Freien Wohlfahrtspfl ege<br />

1998<br />

Gründung des ersten stationären Kinderhospizes<br />

Balthasar in Olpe<br />

Abschluss der ersten Rahmenvereinbarung gem. § 39a SGB V<br />

(stationäre Hospizversorgung)<br />

13. März 1998


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband<br />

21<br />

Verband der Privaten<br />

Krankenversicherung<br />

„Palliativversorgung bedeutet nicht nur<br />

gute medizinische Hilfe,<br />

sondern auch Sterben in Würde.“<br />

Die Frage, wo man sterben möchte, gehört zu den sensibelsten<br />

Themen im Leben. Fast alle Menschen müssen sich<br />

damit irgendwann auseinandersetzen. Und für die meisten<br />

von ihnen ist die Antwort klar: zu Hause – oder zumindest<br />

in der ganzheitlich fürsorgenden Betreuung eines Hospizes.<br />

Damit den Betroffenen dieser letzte Wunsch erfüllt werden<br />

kann, gibt es die Hospiz- und Palliativbewegung – und seit<br />

nunmehr <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n auch deren Dachverband. Zu diesem<br />

Jubiläum möchte ich im Namen des Verbandes der Privaten<br />

Krankenversicherung (PKV) und auch ganz persönlich sehr<br />

herzlich gratulieren.<br />

Wir haben heute in unserer Gesellschaft einen breiten Konsens,<br />

dass Palliativversorgung nicht nur gute medizinische<br />

Hilfe bedeutet, sondern auch Sterben in Würde. Unter<br />

Berücksichtigung sozialer, ethischer und religiöser Gesichtspunkte<br />

und unter Einbeziehung der Angehörigen und<br />

Bezugspersonen sollen die mit der Krankheit verbundenen<br />

Leiden gelindert und die Patienten darin unterstützt werden,<br />

die Konfrontation mit dem Sterben zu verarbeiten. Wie hilfreich<br />

diese Betreuung ist, wird allseits anerkannt.<br />

Auch deshalb ist die PKV<br />

froh, vor einigen <strong>Jahre</strong>n<br />

gemeinsam mit den<br />

Trägern der Hospiz- und<br />

Palliativversorgung wie<br />

auch mit den Trägern<br />

der Beihilfe einen Weg gefunden zu haben, um die Finanzierungsbasis<br />

dieser besonderen und vor allem vom Ehrenamt<br />

getragenen Betreuung zu verbreitern.<br />

Dass wir im Jahr 2015 für unser Engagement mit dem Ehrenpreis<br />

Ihres Verbandes ausgezeichnet wurden, ist uns noch<br />

immer Anlass zur Freude. Und es ist ein Ansporn, uns auch<br />

in Zukunft für die Hospiz- und Palliativarbeit einzusetzen und<br />

damit die Menschen in ihrem Wunsch nach einem selbstbestimmten<br />

Sterben in vertrauter Umgebung zu unterstützen.<br />

Wir wünschen dem Deutschen Hospiz- und PalliativVerband<br />

im Jubiläumsjahr und weit darüber hinaus alles Gute und viel<br />

Erfolg.<br />

Dr. Volker Leienbach<br />

Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung<br />

1999<br />

1. Lehrstuhl für Palliativmedizin in<br />

Deutschland wird in Bonn eingerichtet<br />

Im Oktober erscheint die 1. Ausgabe der hospiz zeitschrift<br />

zum Thema „Visionen der Hospizarbeit – Integration und<br />

Vernetzung der Hospizidee“


22<br />

Ambulante und stationäre Hospizarbeit<br />

Erich Lange und Paul Herrlein<br />

Den Ursprung im Blick behalten<br />

und Qualität sichern<br />

Wie der Blick in die Geschichte der Hospizbewegung in<br />

Deutschland zeigt, waren im Deutschland der 1980er <strong>Jahre</strong><br />

die Menschen weitgehend nicht bereit, sich mit Krankheit,<br />

Sterben und Tod auseinander zu setzen, von einer intensiven<br />

gesellschaftlichen Diskussion ganz zu schweigen. Auch das<br />

Gesundheitssystem dieser Zeit war von Palliative Care weit<br />

entfernt. Die Hospizvereine verstanden sich als Protestvereine<br />

gegen diese Zustände: Die ehrenamtlichen und wenigen<br />

hauptberufl ichen Mitarbeiter waren damals “Spezialisten“<br />

in Palliative Care; sie waren Sprachrohr für die sterbenden<br />

Menschen und ihre Zugehörigen gegenüber den Akteuren im<br />

Gesundheitswesen; sie waren als Begleiter die, – wie der Medizinethiker<br />

und Sterbeforscher Paul Sporken es beschrieb –<br />

die zweite Geige spielen, mit den Betroffenen und ihren Zugehörigen<br />

aushalten, Trost und Zuspruch spenden und einfach<br />

nur da bleiben.<br />

Die meisten Vereine waren rein ehrenamtlich tätig. Die Finanzierung<br />

der Arbeit wurde durch Spenden sichergestellt. Mit<br />

dieser Pionierarbeit haben die ambulant tätigen Hospizvereine<br />

viel in Bewegung gesetzt. Ende der 1990er <strong>Jahre</strong> und<br />

Anfang des neuen Jahrtausends wurden zunehmend Palliativstationen<br />

und stationäre Hospize eröffnet, ambulante Pfl e-<br />

gedienste und niedergelassene Ärzte beschäftigen sich mehr<br />

mit Palliative Care. Die Politik erkannte die Notwendigkeit dieser<br />

Bewegung. Bereits <strong>1992</strong> begann die Landesregierung in<br />

NRW mit der Förderung von zwei Ansprechstellen im Land<br />

(ALPHA) den Aufbau der Hospizbewegung zu unterstützen.<br />

Im Jahr 2001 wurde dann der § 39a SGB V um die Förderung<br />

der ambulanten Hospizdienste ergänzt, so dass die Finanzierung<br />

nicht mehr nur über Spenden zu sichern war. Endlich<br />

konnten mehr hauptberufl iche Koordinatoren eingestellt werden,<br />

denn die rein ehrenamtlichen Hospizdienste hatten ihre<br />

Kapazitätsgrenzen erreicht. 2009 und 2015 erfolgten durch<br />

gesetzliche Neuregelungen weitere Verbesserungen für die<br />

ambulante Hospizarbeit, so dass sie heute eine gute fi nanzielle<br />

Förderung erhalten. Die ambulante Hospizarbeit hat sich<br />

aber auch inhaltlich weiterentwickelt. Es entstanden Curricula<br />

für die Vorbereitung der ehrenamtlichen Begleiter*innen. Das<br />

Themenspektrum wurde stetig erweitert z.B. durch Information<br />

zu den Themen Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht<br />

und das Angebot der Trauerbegleitung. Bis heute haben sich<br />

die Anforderungen an die Begleitung immer weiter entwickelt<br />

und zum Teil verändert, auch neue Zielgruppen wie Menschen<br />

mit Demenz, Behinderung oder in der Wohnungslosigkeit<br />

erfordern stets eine neue Auseinandersetzung.<br />

Diese Auseinandersetzung darf aber auch vor dem eigenen<br />

Selbstverständnis und der eigenen Entwicklung nicht Halt<br />

machen. Mit Blick auf die eigene Geschichte und die gesellschaftlichen<br />

und (gesundheits-)politischen Entwicklungen der<br />

letzten <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> müssen sich die ambulanten Hospizdienste<br />

wieder verstärkt fragen, was sie von den anderen Akteuren<br />

im Gesundheitswesen unterscheidet, welches ihr Alleinstellungsmerkmal<br />

ist, warum nur Ehrenamtliche gute Begleiter<br />

sein können in der Weise sind, wie es Paul Sporken gesagt<br />

hat. Was ist der eigentliche Auftrag in der ambulanten Hospizarbeit?<br />

Wie kann sie den Wünschen und Bedürfnissen der<br />

Sterbenden weiterhin gerecht werden – auch vor dem Hintergrund<br />

zunehmender Institutionalisierung und Ökonomisierung?<br />

Und hat die ambulante Hospizbewegung hier wieder<br />

den Auftrag, nicht nur Bürger-, sondern auch Protestbewegung<br />

zu sein?<br />

Auch die seit Mitte der 1980er <strong>Jahre</strong> entstandenen stationären<br />

Hospize in Deutschland können als Protest gegen<br />

2000<br />

Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin wird Schirmherrin des<br />

<strong>DHPV</strong>. Das Bild zeigt sie (Bildmitte) bei einem Besuch<br />

im Hospiz Steele in Essen im Frühjahr 2001 u.a. mit<br />

Gerda Graf, damalige Vorsitzende des <strong>DHPV</strong> (1. v. r.),<br />

und Prof. Dr. Franco Rest (3. v. l.) 5. April 2000


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 23<br />

Erich Lange,<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

des <strong>DHPV</strong><br />

Paul Herrlein,<br />

Leiter der Fachgruppe Ambulante<br />

Palliativversorgung AAPV / SAPV<br />

das “unwürdige Sterben“ in den Krankenhäusern<br />

und gegen die Sterbehilfe mit Zyankali, wie sie in<br />

jenen <strong>Jahre</strong>n gesellschaftlich stark diskutiert wurde,<br />

verstanden werden. Es gab in den Anfängen keine<br />

Standards, Leitlinien, Palliative Care- oder ausgereifte<br />

Schmerztherapiekonzepte, aber es gab den<br />

ausgeprägten Wunsch, auch Menschen, denen ein würdevolles<br />

Sterben zu Hause nicht ermöglicht werden konnte,<br />

am Lebensende beizustehen. Die fi nanzielle Situation der<br />

ersten stationären Hospize war mehr als schwierig. Die Kosten<br />

wurden in der Regel ausschließlich durch Spenden aufgebracht.<br />

Erst 1997 wurde – nicht zuletzt auf Betreiben des<br />

<strong>DHPV</strong>, damals noch die BAG Hospiz und mit beginnender<br />

Unterstützung, aus der Politik – der § 39 a neu in das SGB<br />

V implementiert. Zu diesem Zeitpunkt gab es ca. 30 stationäre<br />

Hospize. Nur 4 <strong>Jahre</strong> später waren es schon 95. Der<br />

Eigenanteil der Hospize lag bei 10 Prozent. Das hat die Hospizbewegung<br />

in Deutschland davor bewahrt, ihren Ursprung<br />

und ihrer Wurzeln zu verlieren, weil immer noch viel Mut und<br />

Entschlossenheit erforderlich war, um sich auf den Weg zu<br />

machen.<br />

Mit der grundlegenden Neuerung der Finanzierung ambulanter<br />

und stationärer Hospizarbeit im Jahr 2009 stiegen auch<br />

die Anforderungen bzgl. Leistung, Qualität, Dokumentation,<br />

Überprüfbarkeit, etc. Stationäre Hospize wurden zunehmend<br />

Teil des Gesundheitswesens. Mit dem Ende 2015 in Kraft<br />

getretenen Hospiz- und Palliativgesetz wurde der Eigenanteil<br />

auf 5 Prozent gesenkt. Dies entlastet die angespannte fi nanzielle<br />

Lage der bestehenden Hospize. Bei allen Erfolgen steht<br />

die stationäre Hospizarbeit heute aber auch an einem Scheideweg.<br />

Will sie die Wurzeln und Grundhaltungen der Hospizidee<br />

nicht verlieren, wird sie um Qualitätskriterien ringen<br />

und somit deutlich machen müssen, dass sie eine besondere<br />

Rolle im gesundheitlichen Versorgungssystem hat.<br />

Die meisten Menschen wollen zu Hause sterben. Daher hat<br />

neben der stationären auch die ambulante Palliativversorgung<br />

in den vergangenen <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n eine beachtliche Entwicklung<br />

genommen. Was lange als selbstverständliche,<br />

kaum hinterfragte Aufgabe von Hausärzten und Pfl egediensten<br />

bzw. Gemeindeschwestern war, wird dabei heute fast<br />

genauso selbstverständlich als allgemeine oder spezialisierte<br />

ambulante Palliativversorgung eingefordert. Damit ist ein in<br />

sich gegliedertes Versorgungssystem gemeint, das speziell<br />

auf die Bedürfnisse der Schwerkranken und Sterbenden ausgerichtet<br />

ist. Die Anfänge für diese Entwicklung liegen zum<br />

einen in der oben beschriebenen Entwicklung der ambulanten<br />

und stationären Hospizversorgung: Mit der Entwicklung<br />

der Hospizdienste wurde nicht nur die ärztlich-pfl egerische<br />

Versorgung durch ehrenamtliche Sterbebegleitung ergänzt,<br />

eingefordert wurde auch die notwendige fachliche Ausrichtung<br />

in medizinischer wie pfl egerischer Hinsicht, manche<br />

Hospizdienste haben aktiv die Mitwirkung und die Beratung<br />

in Schmerztherapie und Symptomkontrolle vorangetrieben.<br />

Auch die stationären Hospize mit ihrer anfänglichen Finanzierung<br />

aus der „ausgelagerten häuslichen Krankenpfl ege“ sind<br />

in ihrer besonderen Rolle im Gesundheitswesen nicht ohne<br />

ihre Verortung als Ergänzung der ambulanten Versorgung,<br />

konkretisiert im „Hausarztprinzip“, zu verstehen.<br />

Pressekonferenz in Bonn gemeinsam mit der<br />

DGP: „DGP und BAG Hospiz machen mobil gegen<br />

1. Deutscher Hospiztag<br />

Er wurde durch die BAG Hospiz ins Leben gerufen, Christina Rau<br />

aktive Sterbehilfe“<br />

15. August 2000<br />

übernimmt Schirmherrschaft.<br />

14. Oktober 2000


24 Ambulante und stationäre Hospizarbeit | Öffentlichkeitsarbeit<br />

Zum anderen gab es in der ambulanten ärztlichen wie pfl e-<br />

gerischen Versorgung sowie von Krankenhäusern Initiativen<br />

und Modellprojekte mit expliziter fachlicher Ausrichtung auf<br />

die häusliche Versorgung Schwerkranker. Grundlage war und<br />

ist bis heute der Wunsch der Menschen, die letzte Zeit im<br />

Leben zuhause verbringen zu wollen. Mit der Zunahme der<br />

Erfahrungen der Initiativen und Projekte, aber auch mit der<br />

Erkenntnis, dass die Versorgung insbesondere im Krankenhaus<br />

unter humanitären, fachlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

oft nicht gerechtfertigt ist, kam es schließlich<br />

im Rahmen der Gesundheitsreform im Jahr 2007 zur Verankerung<br />

des Rechtsanspruches auf spezialisierte ambulante<br />

Palliativversorgung (SAPV). Hauptgrund hierfür war, dass<br />

der Gesetzgeber eine humanitäre Lücke in der Versorgung<br />

schließen wollte, damit selbst Schwerkranke mit einem sehr<br />

hohen Leidensdruck aufgrund komplexer Symptomlagen<br />

und weitergehenden Problemen zuhause bleiben können.<br />

Die Nachhaltigkeit dieser Gesetzesinitiative, an der auch<br />

der <strong>DHPV</strong> mit einer Arbeitsgruppe beteiligt war, ist bis heute<br />

gegeben: Die Lücke im Gesetz ist geschlossen, d.h. der<br />

Rechtsanspruch besteht für jeden Versicherten, der die Voraussetzungen<br />

erfüllt. Die damit einhergehende, zwingend erforderliche<br />

fl ächendeckende Versorgung ist noch nicht überall<br />

und vor allem nicht für Kinder umgesetzt, dennoch hat sich<br />

in den letzten <strong>Jahre</strong>n eine große Anzahl von SAPV-Teams gebildet.<br />

Die SAPV als medizinisch-pfl egerische Komplexleistung,<br />

die die Regelversorgung zugleich zu ergänzen und zu<br />

vernetzen hat, hat seitdem die Frage nach der „allgemeinen<br />

ambulanten Palliativversorgung“ aufgeworfen, also nach<br />

normativen Vorgaben, die über die Aufgabe der Hausärzte<br />

und Pfl egedienste hinausgehen. Mit dem im Jahr 2015 verabschiedeten<br />

Hospiz- und Palliativgesetz (HPG) wurden die<br />

in manchen Regionen entwickelten ärztlichen oder pfl egerischen<br />

Versorgungsmodelle genauso in einen Gesamtkontext<br />

in der Krankenversicherung eingebettet wie das bereits 2012<br />

für die vertragsärztliche Versorgung entwickelte Palliativkapitel:<br />

Palliativversorgung gehört auf jeden Fall zur Krankenbehandlung<br />

und Sterbebegleitung zur Pfl ege, die häusliche<br />

Krankenpfl ege umfasst Leistungen der Palliativversorgung,<br />

die ärztliche Versorgung kann qualifi ziert und besonders koordiniert<br />

für alle Palliativpatienten angeboten werden.<br />

Ein gut abgestimmtes System der ambulanten Hospizarbeit<br />

und Palliativversorgung ist mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

tatsächlich möglich. Dass aber aus der Möglichkeit<br />

Wirklichkeit wird, bedarf noch enormer Anstrengungen: Das<br />

es sich um die Gestaltung eines ganzen Versorgungssektors<br />

und nicht nur einzelner Dienste oder Einrichtungen handelt,<br />

sind auch alle gefordert. Wie schwierig dies ist wird klar, wenn<br />

man alleine die heterogenen Positionen der Fach- oder Wohlfahrtsverbände<br />

betrachtet. Ein solches Versorgungssystem<br />

wird auch nicht auf der Bundes- oder Landesebene gelingen,<br />

sondern nur regional in gut funktionierenden Netzwerken, in<br />

denen alle eingebunden sind, die an der Versorgung Schwerkranker<br />

beteiligt sind. Auch dafür sind wichtige Grundlagen<br />

im HPG gelegt, die es zu nutzen gilt.<br />

Und so kehrt die Hospizbewegung mit der ambulanten Hospiz-<br />

und Palliativversorgung und ihren Zukunftsperspektiven<br />

dorthin zurück, wo sie ihren wesentlichen Ausgangspunkt<br />

hat: Gemeinsam in den Städten und Landkreisen alles zu<br />

tun, dass die Menschen, Kinder wie Erwachsene, nicht nur in<br />

Frieden zuhause sterben, sondern bis zuletzt leben können.<br />

Dieser kurze Abriss zeigt, dass die Zeiten, in denen Hospizarbeit<br />

Pionierarbeit war, längst vorbei sind. Die Hospizbewegung<br />

ist in Deutschland angekommen und sie hat die<br />

Gesellschaft verändert. Will sie dies weiterhin tun, will sie<br />

auch weiterhin die Situation sterbender Menschen und ihrer<br />

Zugehörigen verbessern, so muss sie es schaffen, sich und<br />

ihre Werte weiterhin zu behaupten und zugleich ihre Qualitätsmerkmale<br />

in das Sozial- und Gesundheitswesens einzuspeisen.<br />

2001<br />

Symposium „Die ambulante Hospizbewegung<br />

zieht Bilanz und zeigt Perspektiven“ sowie 1.<br />

Fachtagung „Die ambulante Hospizarbeit“<br />

Seit 2001 Verleihung der<br />

BAG/<strong>DHPV</strong>-Ehrenpreise


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband <strong>25</strong><br />

Angela Hörschelmann<br />

Den Dialog fördern<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit des <strong>DHPV</strong><br />

Eine engagierte Öffentlichkeitsarbeit ist seit den Anfängen<br />

des <strong>DHPV</strong>, damals noch BAG Hospiz, ein zentrales<br />

Anliegen. Dabei ging es einerseits darum, die Hospizidee<br />

möglichst vielen Menschen zu vermitteln, andererseits<br />

sollte aber auch das Profil des Verbandes geschärft und<br />

der Bekanntheitsgrad verbessert werden. Was 1996 mit<br />

der Entscheidung für das heute auch von vielen Mitgliedsverbänden<br />

und -einrichtungen verwendete Logo – die<br />

aufgehende Sonne und die ineinander gelegten Hände –<br />

begann, hat sich seither kontinuierlich entwickelt.<br />

Seit ihren Anfängen wendet sich die Öffentlichkeitsarbeit des<br />

<strong>DHPV</strong> je nach Anlass an die eigenen Mitglieder und/oder an<br />

einzelne Hospiz- und Palliativengagierte, an die breite Bevölkerung<br />

und natürlich an Journalist*innen. Und je nach Anlass<br />

wurden in den letzten <strong>Jahre</strong>n die jeweiligen Mittel der<br />

Öffentlichkeitsarbeit weiterentwickelt und intensiviert. Regelmäßige<br />

Presseinformationen und -gespräche schlagen sich<br />

in der steigenden Anzahl von Presseanfragen und Berichterstattungen<br />

nieder. Seit 2013 gibt es den neuen Slogan „Am<br />

Ende zählt der Mensch.“ Flyer und Internetauftritt wurden<br />

entsprechend überarbeitet, außerdem ein neuer Messestand<br />

entwickelt, der seither auf vielen Veranstaltungen – etwa dem<br />

Bürgerfest des Bundespräsidenten oder den Internationalen<br />

Sylter Palliativtagen – im Einsatz war.<br />

Neben den klassischen Medien haben in den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />

auch die sozialen Medien stark an Bedeutung gewonnen.<br />

Der <strong>DHPV</strong> informiert deshalb auch über Netzwerke wie<br />

Facebook, Twitter oder Xing über seine Arbeit und über Neuigkeiten<br />

aus dem Bereich der Hospiz- und Palliativarbeit.<br />

Dabei hat er neue Medien eingesetzt, etwa den Erklärfi lm<br />

2002<br />

Über 320 Einträge auf der Karte zum<br />

Welthospiztag 2016<br />

Ergänzung des §39a SGB V um Abs. 2<br />

(ambulante Hospizarbeit)<br />

Erste Sitzung des Interfraktionellen Gesprächskreis Hospiz im Deutschen Bundestag in<br />

engem Zusammenwirken mit der BAG Hospiz unter Vorsitz der damaligen Bundesjustizministerin<br />

und Schirmherrin der BAG Hospiz Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin


26<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

„Das kann Hospizarbeit.“, der mittlerweile von vielen Einrichtungen<br />

und Diensten in die eigenen Internetauftritte eingebunden<br />

wurde und Youtube über zehntausend Mal aufgerufen<br />

wurde.<br />

Es gehört zum Selbstverständnis des <strong>DHPV</strong>, seinen Mitgliedern<br />

nicht nur als politische Interessenvertretung eine Stimme<br />

zu verleihen, sondern sie auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />

zu unterstützen. So hat sich mittlerweile eine jährliche<br />

Fachtagung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des <strong>DHPV</strong><br />

etabliert, die von Kolleg*innen aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

genutzt wird, um sich auszutauschen und fortzubilden.<br />

Anlässlich des Welthospiztages, der immer am zweiten<br />

Samstag im Oktober stattfi ndet, entwickelt der <strong>DHPV</strong> unter<br />

einem jeweils aktuellen Motto Material wie Buttons, Ballons,<br />

Lesezeichen, Plakate, Anzeigen und Postkarten, das von<br />

zahlreichen Hospiz- und Palliativdiensten und -einrichtungen<br />

genutzt wird, um auf die Belange schwerstkranker und<br />

Erklärfi lm<br />

„Das kann Hospizarbeit“<br />

1. Jan. 2002 § 39a SGB V Abs. 2 (ambulante Hospizarbeit) tritt in Kraft<br />

3. Sept. 2002 Abschluss der Rahmenvereinbarung gem.<br />

§ 39a Abs. 2 SGB V (ambulante Hospizarbeit)<br />

2. Fachtagung „Patientenverfügungen – Fügen oder Verfügen?“ in<br />

Verbindung mit dem 10-jährigen Jubiläum der BAG Hospiz in Köln


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 27<br />

Angela Hörschelmann,<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

im <strong>DHPV</strong><br />

sterbender Menschen sowie ihrer Zugehörigen aufmerksam<br />

und die Hospizidee einer noch breiteren Öffentlichkeit bekannt<br />

zu machen. Der Welthospiztag knüpft somit an den am<br />

14. Oktober 1999 von der BAG Hospiz erstmals ins Leben<br />

gerufenen Deutschen Hospiztag und zugleich an die internationale<br />

Hospice- und Palliative Care Szene an. Hierzu gehört<br />

auch, dass der <strong>DHPV</strong> seit 2013 Mitglied in der European Association<br />

for Palliative Care (EAPC) ist und bei entsprechenden<br />

Tagungen und Kongressen die Möglichkeit wahrnimmt,<br />

auch auf europäischer Ebene die Hospiz- und Palliativarbeit<br />

der Zukunft zu gestalten.<br />

Um über Inhalte und Konzepte der Hospizbewegung und<br />

Palliativversorgung zu informieren und aufzuklären beziehungsweise<br />

diese weiterzuentwickeln, organisiert der <strong>DHPV</strong><br />

seit 15 <strong>Jahre</strong>n Symposien und Fachveranstaltungen, zuletzt<br />

die Tagung „Hospiz und Sorgekultur – Für eine solidarische<br />

Gesellschaft„ im November in Mainz.<br />

Projekte wie „Hospiz macht Schule“ und die intensive Arbeit<br />

im Rahmen der „Charta zur Betreuung schwerstkranker<br />

und sterbender Menschen in Deutschland“ haben<br />

die Hospiz- und Palliativarbeit nicht nur inhaltlich und<br />

praktisch weitergebracht, sondern für viel mediale Aufmerksamkeit<br />

für den <strong>DHPV</strong> und einzelne Einrichtungen<br />

und Dienste gesorgt. So wurde die Unterzeichnung der<br />

Charta vor Ort genutzt, um kommunale Politiker für die<br />

Hospizidee zu gewinnen und deren politische Verantwortung<br />

für eine regionale Daseinsfürsorge aufzuzeigen. Zugleich<br />

konnten die Menschen in der Region über das eigene Engagement<br />

in der Begleitung schwerstkranker und sterbender<br />

Menschen informiert werden.<br />

Die verlässliche Unterstützung<br />

aus Politik und<br />

Gesellschaft sowie von<br />

Menschen, die sich in<br />

verschiedener Weise für<br />

die Hospiz- und Palliativarbeit<br />

engagieren –<br />

allen voran die ehrenamtlich<br />

Mitarbeitenden<br />

– verdankt sich so neben<br />

der intensiven Verbandsarbeit auch der unermüdlichen<br />

Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Bei allem Erfolg geht es bei dieser engagierten Öffentlichkeitsarbeit<br />

aber auch in Zukunft darum, die Hospizidee noch<br />

bekannter zu machen sowie den gesellschaftlichen Dialog<br />

und die Auseinandersetzung mit den existentiellen Themen<br />

Krankheit, Sterben und Tod zu fördern. Im Zuge der Diskussionen<br />

um das Hospiz- und Palliativgesetz sowie das Gesetz<br />

zur Strafbarkeit der geschäftsmäßigen Förderung der<br />

Selbsttötung – beide im Jahr 2015 verabschiedet – wurde<br />

einmal mehr deutlich, wie groß der Informationsbedarf über<br />

die Möglichkeiten hospizlicher Begleitung und palliativer Versorgung<br />

nach wie vor ist.<br />

Nur so wird die Hospizidee auch in Zukunft als Ausdruck gelebter<br />

Solidarität und Mitmenschlichkeit, besonders in existenziellen<br />

Lebenskrisen, bekannt sein und noch bekannter<br />

werden.<br />

2003<br />

Einführung der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin<br />

auf dem Deutschen Ärztetag in Köln<br />

Im Juni 2003 erscheint die erste Ausgabe des<br />

Bundes-Hospiz-Anzeigers Juni 2002


28 Drei Generationen Ehrenamt<br />

Angela Hörschelmann im Interview mit<br />

Pfarrer Hans Overkämping, Kathrin Hermes und Hussam Khoder<br />

Es zählt das gelebte Leben<br />

Dem Engagement von zahlreichen Bürger*innen ist es zu verdanken, dass in den 1980er <strong>Jahre</strong>n die<br />

ersten Hospizinitiativen in Deutschland entstanden. Seither haben sich die unterschiedlichsten Menschen<br />

ehrenamtlich in der Hospizarbeit engagiert. Wir haben mit dreien von ihnen gesprochen, die zu<br />

ganz unterschiedlichen Zeitpunkten mit der Hospizidee in Berührung kamen.<br />

Angela Hörschelmann: Wie sind Sie zur Hospizarbeit gekommen?<br />

Hans Overkämping: Das war Anfang der 1980er <strong>Jahre</strong>. Ich<br />

habe seit 19982 in Recklinghausen als Krankenhausseelsorger<br />

gearbeitet. Einer der Ärzte dort sagte sinngemäß, dass<br />

er wohl therapieren, sich aber nicht um die seelischen Nöte<br />

der Patienten kümmern könne. Im Kontakt mit sterbenden<br />

Menschen sind mir dann immer wieder die gleichen Fragen<br />

begegnet: Werde ich Schmerzen haben, werde ich alleine<br />

sterben, werde ich gar im Badezimmer sterben, eine Sache,<br />

die damals absolut üblich war. Und in der Tat war meine erste<br />

Begleitung dann in einem Badezimmer.<br />

Kathrin Hermes: Ich bin gelernte Arzthelferin und habe schon<br />

vor meiner Arbeit beim Tauwerk ehrenamtlich beim Besuchsdienst<br />

und in der Krankenhausseelsorge gearbeitet. Und seit<br />

Mitte der 1990er interessiere ich mich für die Hospizarbeit Ein<br />

ausschlaggebendes Erlebnis dafür gab es bei mir nicht. Das<br />

Thema Tod fand ich schon immer spannend. Es gab dieses<br />

Bedürfnis in mir, Grenzerfahrung mit anderen Menschen auszuhalten.<br />

Auf der Berliner Hospizwoche habe ich dann einen<br />

mitreißenden Vortrag von Schwester Hannelore und Schwester<br />

Juvenalis vom Tauwerk gehört und dann auch den Kurs<br />

gemacht.<br />

Hussam Khoder: Ich arbeite ehrenamtlich im Vorstand einer<br />

Moschee. Dort habe ich den Aushang vom Lazarus Hospizdienst<br />

gesehen, dass Ehrenamtliche für die Hospizarbeit<br />

gesucht werden. Ich bin erst eine Zeit daran vorbei gelaufen,<br />

aber es hat in mir gearbeitet. Ich dachte, was für eine<br />

besondere Arbeit. Der Besuch von Kranken ist im Islam ein<br />

Zeichen für gegenseitige Liebe, Mitgefühl und Zuneigung.<br />

Er ist eine Verpfl ichtung, der jeder Muslim selbstverständlich<br />

nachkommt. Das bezieht sich aber vor allem auf Familienangehörige,<br />

Bekannte, Freunde. Ich habe dann mit dem Imam<br />

unserer Gemeinde darüber gesprochen und er war auch der<br />

Meinung, dass der Besuch sterbender Menschen eine ganz<br />

besondere Aufgabe ist.<br />

Pfarrer Hans Overkämping<br />

Pfarrer Hans Overkämping ist ein Pionier der Hospizbewegung. Er hat sowohl eine der ersten<br />

Sitzwachengruppen als auch eines der ersten stationären Hospize in Deutschland initiiert. Er<br />

ist Gründungsmitglied der BAG Hospiz / <strong>DHPV</strong> und des Hospiz- und PalliativVerbands Nordrhein-Westphalen<br />

(HPV NRW). Er hat von 1993 bis 2000 ehrenamtlich im Vorstand des <strong>DHPV</strong><br />

gearbeitet und war viele <strong>Jahre</strong> Vorstandsvorsitzender des HPV NRW.<br />

Die BAG Hospiz bekommt durch<br />

Bundesfamilien ministerin Renate Schmidt den<br />

Gustav-Heineman-Bürgerpreis verliehen.<br />

16. Mai 2003


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 29<br />

Jeder von Ihnen steht für eine besondere Facette der<br />

Hospizarbeit. Sie, Herr Overkämping, kamen mit der<br />

Hospizidee in Berührung, als auch die Theorien Julius<br />

Hackethals, Chirurg und Sterbehilfebefürworter, und<br />

Hans Henning Atrotts, Gründer und erster Präsident der<br />

Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben, sehr große<br />

gesellschaftliche Aufmerksamkeit erregt haben.<br />

Hans Overkämping: Ja, ich erinnere mich noch an eine<br />

Podiumsdiskussion mit Herrn Hackethal. Er zeigte in seiner<br />

drastischen Art eine an Krebs erkrankte Frau mit einem halben<br />

Gesicht und fragte ins Publikum: Möchtest du so leben?<br />

Und brachte auch gleich die Lösung mit, indem er sagte:<br />

Diese Frau, diese Gezeichnete, kann ich erlösen – mit Zyankali.<br />

Ich las damals die Tagebücher von Max Frisch. Er sagt<br />

dort sinngemäß: Die Gezeichneten, die Sterblichen, in deren<br />

Angesicht müssen wir schauen. Er meint die Menschen, die<br />

an Körper und Geist die ersten Anzeichen spüren, dass ihr<br />

Leben auf den Tod zugeht. Diese „Gezeichneten“ halten uns<br />

deutlich vor Augen, dass auch wir sterblich sind. Angesichts<br />

sterbender Menschen bleiben dann zwei Möglichkeiten: Entweder<br />

drücke ich das weg und sage: Ich helfe dir – notfalls<br />

mit Zyankali –, b e i m Sterben, oder ich halte das aus und<br />

begleite dich i m Sterben.<br />

Kathrin Hermes: In den 1990er <strong>Jahre</strong>n kamen dann ja AIDS<br />

und HIV langsam ins öffentliche Bewusstsein. Und für die<br />

Entstehung von Hospiz war die AIDS-Erfahrung ja auch sehr<br />

entscheidend. Es erkrankten ja viele Künstler, Intellektuelle,<br />

also Menschen, die mit ihrer Erkrankung und dem drohenden<br />

Tod auf ganz neue Art nach draußen gingen, in Texten und<br />

Büchern. Das führte zu einem neuen, offeneren Umgang mit<br />

den Tabuthemen Sterben und Tod und war für die Hospizbewegung<br />

im Besonderen ganz wichtig. Jedenfalls waren Hospiz<br />

und Sterbebegleitung für mich am Anfang ganz eng mit<br />

Aids verbunden, anders kannte ich Hospiz gar nicht.<br />

Hussam Khoder: Ja, die Hospizarbeit hat wirklich – lange<br />

vor meiner Zeit (lacht) – erstaunliches erreicht, musste sich<br />

mit ganz anderen Themen auseinandersetzen. Ich bin in<br />

Deutschland groß geworden und sozusagen in zwei Welten<br />

zu Hause. Da merke ich dann auch, wie sich Familie auch in<br />

meinem persönlichen Umfeld verändert. Ich selber habe noch<br />

7 Geschwister. Wir alle noch höchstens ein oder zwei Kinder.<br />

Die Großfamilie, die sich rund um die Uhr um den sterbenden<br />

Großvater kümmert – wo das Pfl egebett im Wohnzimmer<br />

steht, wie es bei meinem Großvater ist und daneben steht<br />

die Couch und da sitzen meine Geschwister und Tanten und<br />

Onkel und die Enkel spielen im Raum, immer spricht jemand<br />

mit dem Großvater, er hört die Gespräche der anderen – die<br />

wird es bald nicht mehr geben. Also auch die Menschen aus<br />

diesen Kulturen werden immer häufi ger Hilfe und Unterstützung<br />

am Lebensende brauche. Und hier in Berlin Mitte hat<br />

fast jeder zweite Mensch einen Migrationshintergrund.<br />

Herr Overkämping, gerade im Blick auf das Ehrenamt hat<br />

sich ja seit dem Beginn der Hospizarbeit vor drei Jahrzehnten<br />

sehr viel verändert.<br />

Hans Overkämping: Das stimmt natürlich. Von den Pionierzeiten<br />

ohne Finanzierung über die beginnenden regionalen<br />

und bundesweiten Strukturen bis heute, wo ohne diese<br />

Strukturen ja gar nichts mehr ginge. Allerdings muss man<br />

sich fragen: Wenn die Strukturen zu stark werden, wo hat<br />

dann das Ehrenamt noch seinen Platz? Und außerdem: Heute<br />

sind es ganz andere Menschen, die ehrenamtlich arbeiten.<br />

Es ist nicht mehr wie in den 1980er <strong>Jahre</strong>n die Witwe mit<br />

erwachsenen Kindern, die alle Zeit der Welt hat. Auch die<br />

Kathrin Hermes<br />

Kathrin Hermes arbeitet seit 1999 ehrenamtlich beim TAUWERK e.V., einem Hospizdienst,<br />

der sich in Berlin aus der Initiative franziskanischer Schwestern und Brüder entwickelt hat.<br />

Im Hospizdienst TAUWERK e.V. haben sich Menschen zusammengeschlossen, denen es ein<br />

Anliegen ist, schwer kranke und sterbende Menschen mit AIDS im Sinne der Hospizidee zu<br />

unterstützen und zu begleiten.<br />

Im September fi ndet die konstituierende Sitzung der Arbeitsgruppe „Patientenautonomie<br />

am Lebensende“ des Bundesjustizministeriums unter<br />

Beteiligung der BAG Hospiz statt<br />

September 2003<br />

3. Fachtagung „Hospiz schafft Wissen. Forschung im Hospizbereich“ in<br />

Verbindung mit der Hospiz-Gala in Hamburg Schirmherrschaft: Ole von<br />

Beust


30 Drei Generationen Ehrenamt | Ehrenpreise und Ehrenpreisträger<br />

Motivation ist heute eine andere. So kommen immer mehr<br />

jüngere Menschen. Und was am Anfang auch ganz und gar<br />

undenkbar war, dass Männer in die Sterbebegleitung gehen,<br />

wohl in den Vorstand, aber nicht an die Betten Sterbender,<br />

so wie Herr Khoder.<br />

Was macht Ihre ehrenamtliche Arbeit für Sie aus? Was<br />

nehmen Sie mit?<br />

Kathrin Hermes: Ich nehme vor allem das Wissen und die<br />

Beruhigung mit, wie bei einer guten Begleitung Entspannung<br />

eintritt und jemand gut gehen kann. Meine Freunde und ich,<br />

wir fragen uns, wie soll das werden, wenn wir alt sind, im Sterbeprozess.<br />

Gleichzeitig sagen sie aber, wenn es um meine<br />

ehrenamtliche Arbeit mit Schwerstkranken und Sterbenden<br />

geht: Wie kannst du das nur, ich könnte das nicht! Ich sehe<br />

das ganz anders: Allein die Erfahrungen, die ich sonst nicht<br />

gemacht hätte, das geht schon bei den Menschen los, die<br />

man begleitet. Mit vielen wäre ich unter normalen Umständen<br />

niemals so in Kontakt gekommen. Und dann die Erfahrung,<br />

dass man als Mensch, der da ist und aushält, vollkommen<br />

ausreicht. Es ist egal, was man anhat, man muss nichts darstellen,<br />

nichts mitbringen - das erdet einfach auch.<br />

Hussam Khoder: Ich hatte ja am Anfang keine Vorstellung,<br />

was genau mich erwartet. Berührungsängste hatte ich nicht.<br />

Tod und Sterben sind im Islam weniger verdrängte Themen.<br />

Der Tod gehört hier zum Leben, er macht nicht so viel Angst.<br />

Und gleich beim ersten Treffen zum Vorbereitungskurs habe<br />

ich gemerkt, dass das was Besonderes ist. Schon der 6monatige<br />

Kurs war eine ganz besondere Erfahrung. Und seit<br />

meiner ersten Begleitung weiß ich: Hier kann ich wirklich<br />

etwas für den Sterbenden tun, auch wenn ich einfach nur<br />

da bin und aushalte. Das man sich selber so zurück nimmt,<br />

den Sterbenden das Tempo und die Themen bestimmen<br />

lässt. Was mich außerdem fasziniert: Die Sterbenden sind<br />

die ehrlichsten Menschen, denen man begegnet, sehr ehrlich<br />

zu sich, sehr authentisch. Eine Erfahrung, die man sonst so<br />

nicht macht.<br />

Hans Overkämping: Für mich ist es zum einen, wie viel wir in<br />

den Jahrzehnten erreicht haben. Ich erinnere mich noch an<br />

eine Wallfahrt nach Assisi. Ich war da mit dem Verwaltungsdirektor<br />

und zitierte in seiner Gegenwart den Sonnengesang<br />

des Hl. Franziskus „Gelobt seist du, mein Herr, für den Bruder<br />

Tod“. Worauf der Verwaltungsdirektor sagte: „Kommt gar<br />

nicht in Frage, in meinem Krankenhaus wird nicht gestorben.“<br />

Heute sind Hospiz- und Palliativarbeit so weit verbreitet, für<br />

Ärzte ist Palliativmedizin mittlerweile Pfl ichtfach im Studium.<br />

Vor allem aber ist es das Mitmenschliche. Das gilt für meine<br />

Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter und für die Sterbenden,<br />

die ich begleiten durfte.<br />

Hussam Khoder<br />

Hussam Khoder ist seit zwei <strong>Jahre</strong>n ehrenamtlicher Hospizbegleiter beim Ambulanten Lazarus<br />

Hospizdienst in Berlin. Der berufstätige Mann und alleinerziehende Vater steht für eine<br />

neue Generation Ehrenamtlicher in der Hospizarbeit. Als Mann präsentiert er – noch – eine<br />

Minderheit unter den ehrenamtlich tätigen Sterbebegleitern. Als Moslem schlägt er auch im<br />

Umgang mit Sterben und Tod eine Brücke zwischen der deutschen und arabischen Kultur.<br />

2004<br />

Präsentation des gemeinsam mit dem Deutschen<br />

Caritasverband und dem Diakonischen Werk der<br />

Evangelischen Kirche Deutschlands herausgegebenen<br />

Handbuchs „Sorgsam – Qualitätshandbuch<br />

für stationäre Hospize“<br />

4. Fachtagung „Sorgsam“<br />

in Köln in Verbindung<br />

mit der Hospiz Gala in<br />

Wuppertal


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 31<br />

Der <strong>DHPV</strong>-Ehrenpreis<br />

Mit dem seit 2001 verliehenen Ehrenpreis würdigt der Deutsche<br />

Hospiz- und PalliativVerband Menschen, die sich für die<br />

Bedürfnisse und Wünsche schwerstkranker und sterbender<br />

Menschen einsetzen, ob durch ehrenamtliches Engagement,<br />

ihren Einsatz für bessere Strukturen und Rahmenbedingungen<br />

der Hospiz- und Palliativarbeit, durch ihren öffentlichkeitswirksamen<br />

Einsatz, um einen Bewusstseinswandel im<br />

Umgang mit Sterben und Tod zu bewirken, durch herausragende<br />

wissenschaftliche Arbeiten oder besonders kreative<br />

Ideen zur Unterstützung der Hospiz- und Palliativarbeit. Erst<br />

das außerordentliche Engagement vieler Menschen macht es<br />

möglich, auch in Zukunft ein würdevolles und selbstbestimmte<br />

Sterben zu ermöglichen.<br />

Der Ehrenpreis wird in den folgenden Kategorien vergeben.<br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

Ehrenpreisträger*innen und Laudator*innen 2015:<br />

v.l.n.r. Martin Schulz, Prof. Winfried Hardinghaus,<br />

Gisela Textor, Barbara Raps, Erich Lange,<br />

Bettina Tietjen, Bundesgesundheitsminister<br />

Hermann Gröhe, Benno Bolze<br />

Regina Höbel, IGSL Berlin<br />

Sophia Geller, St. Jakobus Hospiz Saarbrücken<br />

Margarte Kazik, Hospiz Bethel in Bielefeld<br />

Sieglinde Tretzack, Hospizverein Erlangen<br />

Rudolf Stienemeier, langjähriger ehrenamtlicher<br />

Geschäftsführer der BAG Hospiz<br />

Wiebke Thomsen, Flensburg<br />

Marita Gugeler, „Haus auf der Waldau“ in Stuttgart<br />

Friedhelm Hillienhoff, Ambulanter Hospizdienst Lippe-Detmold<br />

Maria Ziegenfuß, Medizinerin, Gründungsmitglied des ersten<br />

Hospizvereins in Sachsen<br />

Dr. Helga Berg, Regionalgruppe Norderstedt OMEGA<br />

Ursula Lesny, „Haus auf der Waldau“ in Stuttgart und<br />

Herausgabe des Handbuchs „Mit-Gefühlt. Curriculum zur Begleitung<br />

Demenzkranker in ihrer letzten Lebensphase“ gemeinsam mit der<br />

Deutschen Alzheimer Gesellschaft


32 Ehrenpreisträger | Unsere Mitglieder<br />

Hospizgruppe Herrenberg<br />

Monika Lutz, Hospiz Verein Trier e.V.<br />

Sr. Ruth Sommermeyer, Alt-Oberin des Klosters Lehnin<br />

Pfarrer Hans Overkämping,<br />

Gründungsmitglied der BAG Hospiz und Vorsitzender des<br />

Hospiz- und PalliativVerbands NRW<br />

Christa Götz, Baden-Baden<br />

Marlene Papritz, Zittau<br />

Barbara Raps, Erfurt<br />

Strukturen und Rahmenbedingungen<br />

Monika Müller, Aufbau und Leitung der Alphastelle in Bonn,<br />

Entwicklung und Etablierung der Trauerarbeit in Deutschland<br />

Erich Bethe, Stifter, langjähriger Förderer der Hospizarbeit,<br />

besonders der Kinderhospizarbeit<br />

Dr. Gustava Everding, Ärztin, Aufbau des Christophorus<br />

Hospiz Vereins und der BAG Hospiz<br />

Alois Glück, Bayerischer Landtagspräsident a. D.,<br />

Vorsitzender des Hospiz-Netzwerks Traunstein<br />

Dietmar Hopp, Stifter und Unternehmer<br />

Franz Müntefering, MdB, Stiftungsratsmitglied der<br />

Deutschen Hospiz- und PalliativStiftung Berlin<br />

Robert Wagner, Saarland, Landkreis St. Wendel<br />

Bundesminister Dr. Thomas de Maizière,<br />

Bundesministerium des Innern,<br />

Dr. Volker Leienbach, Verband der<br />

Privaten Krankenversicherung<br />

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe<br />

Medien und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Beate Lakotta, Journalistin<br />

Walter Schels, Fotograf<br />

Petra Afonin, Künstlerin<br />

Henriette Kaiser, Filmemacherin und Schriftstellerin<br />

Dr. Götz Alsmann, Entertainer, Schirmherr der Hospizbewegung<br />

Münster<br />

Fernsehsender ARTE<br />

Doris Dörrie, Regisseurin Engagement für den Hospizverein<br />

„Da-Sein“ München<br />

Andrea Berg, Sängerin, Mitinitiatorin des Hospiz Am Blumenplatz,<br />

Krefeld<br />

Arno Geiger, Schriftsteller<br />

ARD-Themenwoche „Leben mit dem Tod“ im November 2012<br />

Dr. Petra Anwar, Palliativmedizinerin, Autorin, Schauspielerin<br />

Dada Peng, Autor, Sänger und Songwriter<br />

Bettina Tietjen, Moderatorin und Autorin<br />

Wissenschaft<br />

Dr. Klaus Müller, Dipl. Gesundheitswissenschaftler, Bielefeld<br />

Dr. Claudia Wenzel, Dissertation an der Alpen-Adria<br />

Universität Klagenfurt<br />

Rebecca Köster, Katholische Hochschule<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Kreativpreis<br />

Maximilian Aulbert, Schüler<br />

Martin Schulz, Ambulanter Hospiz- und Kinderhospizdienst<br />

Bad Salzungen<br />

Start des Projekts „Hospiz macht Schule“, mit<br />

Unterstützung des BMFSFJ<br />

5. Fachtagung „Hospiz vernetzt“ in Verbindung mit der Hospiz-Gala in<br />

Würzburg, Schirmherrschaft: Karin Stoiber, Ehefrau des damaligen bayerischen<br />

Ministerpräsidenten


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 33<br />

Unsere Mitglieder<br />

Bayerischer Hospiz- und Palliativverband e.V.<br />

BBT-Gruppe | Barmherzige Brüder Trier gGmbH<br />

Deutsche Aidshilfe<br />

Deutscher Kinderhospizverein e.V.<br />

Diakonie-Krankenhaus Harz GmbH<br />

Dr. Flender<br />

Hospiz- und PalliativVerband Baden-Württemberg e.V.<br />

Hospiz- und PalliativVerband Berlin e.V.<br />

Hospiz- und PalliativVerband Bremen e.V.<br />

Hospiz- und PalliativVerband Hessen e.V.<br />

Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen e.V.<br />

Hospiz- und PalliativVerband NRW e.V.<br />

Hospiz- und PalliativVerband Rheinland-Pfalz e.V.<br />

Hospiz und Palliativverband Sachsen-Anhalt e.V.<br />

Hospiz– und Palliativverband Schleswig–Holstein e.V.<br />

Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und<br />

Lebensbeistand e.V.<br />

LAG Hospiz & Palliativmedizin Mecklenburg- Vorpommern e.V.<br />

LAG Hospiz Brandenburg e.V.<br />

LAG Hospiz Saarland e.V.<br />

Landesverband für Hospizarbeit und Palliativmedizin<br />

Sachsen e.V.<br />

LAG Hospiz- und Palliativarbeit Hamburg e.V.<br />

Malteser Hilfsdienst<br />

Sr. Beatrix Lewe<br />

Marienhaus GmbH Waldbreitbach<br />

OMEGA Mit dem Sterben leben e.V.<br />

TABEA e.V.<br />

Thüringer Hospiz- und Palliativverband e.V.<br />

2006<br />

Im September zieht die <strong>DHPV</strong>-Geschäftsstelle von Niederzier nach<br />

Berlin um, im Oktober wird Dr. Birgit Weihrauch zur 1. Vorsitzenden des<br />

<strong>DHPV</strong> gewählt.<br />

6. Fachtagung „Jeder Tod hat seine Farbe“ in Verbindung mit dem Hospiz<br />

Benefi zabend in Kassel, Schirmherrschaft: Ursula von der Leyen, damalige<br />

Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend


34<br />

Unsere Mitglieder<br />

Bayerischer Hospiz- und Palliativverband e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> steht für die Vertretung der Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik<br />

und Kostenträgern, die Verbreitung der Hospizidee in der Gesellschaft, das<br />

Schaffen optimaler Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement im Bereich<br />

der Hospiz- und Palliativversorgung sowie die Sorge um den weiteren planvollen<br />

und zielgerichteten Ausbau einer bedarfsgerechten Versorgung Versorgung<br />

schwerstkranker und sterbender Menschen in multiprofessionellen Settings.<br />

Für die Zukunft wünschen wir uns vom <strong>DHPV</strong> den weiteren Ausbau der notwendigen<br />

Kompetenzen, um diese Aufgaben zu erfüllen, Transparenz in der Kommunikation<br />

in den komplexer werdenden Strukturen sowie Durchsetzungskraft bei der<br />

Verwirklichung der Ziele der Hospizbewegung durch Vernetzung und überzeugende<br />

Argumentation.<br />

Gegründet 1991<br />

Adresse Innere Regens -<br />

burger Str. 13<br />

84034 Landshut<br />

Internet<br />

www.bhpv.de<br />

Barmherzige Brüder Trier gGmbH<br />

Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. (<strong>DHPV</strong>) setzt sich maßgeblich dafür<br />

ein, dass das Leben in seiner Gesamtheit und das Sterben als ein Teil des Lebens<br />

verstanden werden. Leben und Sterben in Würde ermöglichen – dazu gehören eine<br />

professionelle palliativmedizinische und -pfl egerische Betreuung sowie verlässliche<br />

psychosoziale wie spirituelle Begleitung. Als bundesweite Interessensvertretung der<br />

Hospizbewegung und Dachverband der Hospizinitiativen und Palliativeinrichtungen<br />

in Deutschland vertritt er die Belange schwerstkranker und sterbender Menschen.<br />

Wir wünschen unserem Dachverband, dass er auch in Zukunft Einfl uss auf gesellschaftliche<br />

und politische Diskussionen nimmt, damit die palliative Versorgung in<br />

Deutschland weiter ausgebaut und auf hohem Niveau sichergestellt werden kann.<br />

Denn jeder hat ein Recht auf eine gute Begleitung, ob als Schwerkranker oder am<br />

Lebensende – unabhängig von Herkunft oder fi nanziellen Möglichkeiten. Das ist ein<br />

Menschenrecht.<br />

2007<br />

Gesetzliche Regelungen zur Spezialisierten<br />

Ambulanten Palliativversorgung<br />

(SAPV) treten in Kraft (§§ 37b und<br />

Beschluss der Mitgliederversammlung<br />

zur Umbenennung der BAG Hospiz in<br />

Deutscher Hospiz- und PalliativVerband<br />

132d SGB V)<br />

1. April 2007<br />

(<strong>DHPV</strong>)<br />

5. Oktober 2007


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 35<br />

Deutsche Aidshilfe e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> steht für uns für gemeinsame Geschichte: Für die Erfolge beim Aufbau<br />

der Hospizarbeit in Deutschland und die politische Arbeit, eine gesetzliche Regelung<br />

für die stationäre und ambulante Hospizversorgung durchzusetzen. Außerdem<br />

dafür, den individuellen Menschen mit seinen Bedürfnissen, Wünschen und<br />

Bedarfen in den Mittelpunkt zu stellen und Ausgrenzung und Diskriminierung nicht<br />

zuzulassen.<br />

Wir wünschen unserem Dachverband und uns allen für die Zukunft, dass wir weiterhin<br />

den langen Atem haben, die errungenen Erfolge zu bewahren und die Versorgung<br />

aller sterbenden und schwerkranken Menschen zu verbessern –unabhängig<br />

von Krankheitsbildern, Lebensweisen und Versicherungsfragen. Wir wünschen<br />

uns ein starkes, selbstbewusstes Auftreten, gerade in Zeiten, in denen das Klima<br />

rauer wird.<br />

Gegründet 1983<br />

Adresse Wilhelmstr 138<br />

10963 Berlin<br />

Internet<br />

www.aidshilfe.de<br />

Deutscher Kinderhospizverein e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> bewahrt die Grundprinzipien der Hospizbewegung in Deutschland und<br />

steht gleichzeitig für die engagierte Weiterentwicklung einer qualitativ und fachlich<br />

hochwertigen Begleitung für Menschen jeden Lebensalters angesichts schwerer<br />

Erkrankung, Sterben und Trauer. Auf dieser Basis gestaltet der <strong>DHPV</strong> relevante<br />

Gesetzgebungsverfahren oder gesellschaftliche Innovationen wie die Charta und<br />

die Nationale Strategie zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen<br />

in Deutschland maßgeblich mit.<br />

Wir wünschen unserem Dachverband Freude beim Rückblick auf das, was er in<br />

<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n Arbeit für die Hospizbewegung erreicht hat und Zuversicht für die Herausforderungen<br />

der kommenden <strong>Jahre</strong>, in denen es darum geht Solidarität und<br />

Mitmenschlichkeit der Gesellschaft für schwerkranke und sterbende Menschen<br />

– Kinder, Erwachsene oder Hochbetagte – zu erhalten. „Alles wirkliche Leben ist<br />

Begegnung“ sagte Martin Buber – dies weiter zu ermöglichen helfen, wünschen<br />

wir uns für alle, die im <strong>DHPV</strong> ehrenamtlich oder hauptamtlich tätig sind und ihren<br />

Beitrag zur Begegnung in den Diensten vor Ort leisten.<br />

Adresse Bruchstraße 10<br />

57462 Olpe<br />

Internet<br />

www.deutscherkinderhospizverein.de<br />

7. Fachtagung „Die letzten Tage… Qualität der Hospizarbeit und Palliativversorgung“ in Verbindung<br />

mit dem Hospiz-Benefizabend in Berlin. Schirmherrin ist Ulla Schmidt, damalige Bundesministerin<br />

für Gesundheit.


36 Unsere Mitglieder<br />

Diakonie-Krankenhaus<br />

Harz GmbH<br />

Adresse: Brockenstraße 1, 38875 Oberharz am Brocken<br />

Internet<br />

www.diako-harz.de<br />

Einzelmitglied<br />

Dr. Hans-Jürgen Flender<br />

Als ich im Jahr 2000 in den Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz (BAG)<br />

gewählt wurde, fühlte ich mich sehr geehrt. Die Hospizbewegung war für mich<br />

die basisdemokratische Bewegung bürgerlichen Engagements, die schwerstkranke<br />

und sterbende Menschen brauchten. Die Hospizbewegung benötigte für ihren<br />

Weg aber – wollte sie Veränderungen in der Gesellschaft, der Politik und im Gesundheits-<br />

und Sozialwesen herbeiführen – eine Organisationsform, die dennoch<br />

den Kontakt zur Basis, zu den Menschen hielt. Die Gründungen von Landesarbeitsgemeinschaften<br />

und der BAG waren die logische Folge. Mit der Vorstandsarbeit<br />

wurde ich Einzelmitglied aus Überzeugung.<br />

Die Vorstandsarbeit gestaltete sich mit unserer Vorsitzenden Gerda Graf dynamisch<br />

und mit „langem Atem“ erfolgreich. Ohne die BAG, später den Deutschen Hospiz-<br />

und PalliativVerband (<strong>DHPV</strong>), wäre eine gesetzlich geregelte Finanzierung der<br />

Koordinatorenarbeit der ambulanten Hospizdienste, die Rahmenbedingungen für<br />

die stationäre Hospizarbeit, die ersten Ideen und Brainstormings zur ambulanten<br />

Palliativversorgung und ihre konsequente Weiterentwicklung bis heute, die Änderung<br />

der Gesetzgebung im Betäubungsmittelrecht und die Erarbeitung insbesondere<br />

ethischer Grundlagen im Rahmen der Charta zur Betreuung schwerstkranker<br />

und sterbender Menschen nicht denkbar gewesen. Resultat war und ist gestaltende<br />

Politik und Lobbyarbeit im besten demokratischen Sinne für schwerstkranke,<br />

sterbende und trauernde Menschen, also letztlich für unsere gesamte Gesellschaft.<br />

So danke ich der BAG-Hospiz/dem <strong>DHPV</strong> und seinen Vorstandsmitgliedern nicht<br />

nur für die Weiterentwicklung der Hospizbewegung in Deutschland, sondern auch<br />

für einen Teil meiner persönlichen Entwicklung.<br />

Dr. med. Hans-Jürgen Flender<br />

Facharzt für Anaesthesiologie, DEAA<br />

Spezielle Schmerztherapie,<br />

Chirotherapie, Palliativmedizin<br />

Mitglied seit 2000<br />

2008<br />

Start der Charta zur Betreuung schwerstkranker<br />

und sterbender Menschen in<br />

Deutschland, getragen durch den <strong>DHPV</strong>,<br />

die DGP und die BÄK<br />

Im Juni erscheint die erste Ausgabe des elektronischen<br />

Newsletters <strong>DHPV</strong> Aktuell. Juni 2008


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 37<br />

Hospiz- und PalliativVerband<br />

Baden-Württemberg e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> steht für die Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Betreuung und<br />

Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen und ist die überaus engagierte<br />

Interessenvertretung der Hospizbewegung auf Bundesebene, in der sich<br />

gleichermaßen die Mitgliedsverbände abbilden. Es kann nicht genug betont werden,<br />

dass die Vorstände rein ehrenamtlich tätig sind, obwohl stundenmäßig auf<br />

jeden Fall Teilzeit- bzw. sogar Vollzeitjobs anfallen!<br />

Wir wünschen unserem Dachverband für die Zukunft Inspiration, Durchhaltevermögen,<br />

Durchsetzungskraft, beste politische Verbindungen sowie Mut<br />

zum Querdenken im Sinne einer Anwaltlichkeit für die Betroffenen und die<br />

ihnen Nahestehenden und natürlich auch für die Mitgliedsverbände und die Hospizarbeit<br />

an der Basis.<br />

Wir wünschen uns vom <strong>DHPV</strong> für die Zukunft, dass er das Ohr für die Mitgliedseinrichtungen<br />

bewahrt, die Weichen richtig zu stellen vermag und ein authentisches<br />

und kompetentes Sprachrohr für die Hospizbewegung in Deutschland bleibt – also<br />

im Großen und Ganzen: WEITER SO!!!<br />

Adresse Gartenstr. 40<br />

74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Internet<br />

www.hpvbw.de<br />

Hospiz- und PalliativVerband Berlin e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> steht für Qualität und Konsens in der vielfaltigen Hospizlandschaft, für<br />

die Vernetzung der Hospizverbände der Bundesländer, für das Gesetzgebungsverfahren<br />

zum Hospiz- und Palliativgesetz sowie das Gesetzgebungsverfahren zum<br />

§39a SGB V zu den stationären und ambulanten Hospizleistungen. Der <strong>DHPV</strong><br />

steht dafür, den Hospiz- und Palliativgedanken breiter zu denken – nicht nur medizinisch<br />

– und dafür, den Hospiz- und Palliativgedanken von unten zu denken: Es<br />

geht um Menschen!<br />

Wir wünschen unserem Dachverband für die Zukunft das weitere intensive und<br />

gemeinsame Vorgehen nach innen und außen. Das bedeutet vor allem Vernetzung<br />

der Hospizverbände der Bundesländer und Wirksamkeit in der Öffentlichkeit. Herzlichen<br />

Glückwunsch dem <strong>DHPV</strong> zu seinem <strong>25</strong>. Geburtstag!<br />

Gegründet 1999<br />

Adresse Brabanter Str. 21<br />

10713 Berlin<br />

Wir freuen uns auf weitere <strong>Jahre</strong> der intensiven Zusammenarbeit!<br />

Internet<br />

www.hospiz-berlin.de<br />

Es tritt die Richtlinie des G-BA zur Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung<br />

(SAPV) in Kraft und die Empfehlungen des GKV Spitzenverbands zur Spezialisierten<br />

ambulanten Palliativversorgung (SAPV) werden veröffentlicht.


38 Unsere Mitglieder<br />

Hospiz- und PalliativVerband Bremen e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> steht für die Stärkung des Hospizgedankens, die Vernetzung aller Akteure<br />

und den Kontakt zur Bundespolitik.<br />

Wir wünschen dem <strong>DHPV</strong> für die Zukunft Durchhaltevermögen, eine bunte und<br />

friedliche Mitgliederschaft, Phantasie, Kreativität und Spaß am Tun und miteinander<br />

sowie eine strahlende Leuchtkraft für alle Hospiz- und Palliativanliegen bundesweit.<br />

Wir wünschen uns vom <strong>DHPV</strong> weiterhin so gute Arbeit und Zusammenarbeit.<br />

Gegründet 2000<br />

Adresse Riekestraße 2<br />

28358 Bremen<br />

Internet<br />

www.hpv-bremen.de<br />

Hospiz- und PalliativVerband Hessen e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> ist für den Hospiz- und PalliativVerband Hessen e.V. (HPVH) und seine<br />

ca. 100 HPVH-Mitglieder mit mehr als 9000 Unterstützern, Ehrenamtlichen und<br />

Hauptamtlichen ein starker Dachverband, der auf Bundes ebene die Interessen seiner<br />

Mitglieder bündelt und mit einer Stimme spricht. Dies hat sich zuletzt beim<br />

2015 verabschiedeten Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung<br />

gezeigt.<br />

Nicht nur, aber gerade auch in heutigen Zeiten gilt es, die Würde und Autonomie<br />

von unheilbar kranken und sterbenden Menschen sicherzustellen, Gesellschaft und<br />

Politik noch stärker für ihre Bedürfnisse zu sensibilisieren sowie bestehende Rahmenbedingungen<br />

weiter zu entwickeln. Hierfür ist auch die gemeinsame Verbandsarbeit<br />

auf allen Ebenen und in allen Gremien eine unerlässliche Voraussetzung. Wir<br />

wünschen uns für die Zukunft eine Fortsetzung dieser wichtigen und erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit sowie unserem Dachverband alles Gute.<br />

Gegründet 1996<br />

Adresse Bahnstraße 10<br />

65205 Wiesbaden<br />

Internet<br />

www.hpv-hessen.de<br />

Gründung der Stiftung für die Hospiz- und Palliativarbeit in<br />

Deutschland, Treuhandstiftung, ab 2010 dann als eigenständige<br />

Stiftung: Deutsche Hospiz- und PalliativStiftung


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 39<br />

Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> steht für eine konsequente Vertretung der Rechte schwerkranker und<br />

sterbender Menschen gemäß den Leitsätzen der Charta und für die Enttabuisierung<br />

von Sterben und Tod, einhergehend mit der Verbreitung des Bildungs-<br />

Gutes Hospiz als Haltung in der Gesellschaft.<br />

Wir wünschen unserem Dachverband für die Zukunft, dass er weiterhin mit engagierten<br />

Teams im Ehren- und Hauptamt, gemeinsam mit den Landesverbänden<br />

und den überregionalen Organisationen, den Erfolg seiner Arbeit fortsetzen und<br />

steigern kann und sich der Unterstützung durch die Politik parteiübergreifend auf<br />

allen Ebenen des Staates als kompetenter und überzeugender Ansprechpartner<br />

gewiss sein darf.<br />

Gegründet 1993<br />

Adresse Fritzenwiese 117<br />

29221 Celle<br />

Internet<br />

www.hospiz-nds.de<br />

Hospiz- und PalliativVerband NRW e.V.<br />

Wir wünschen unserem Dachverband und allen unter seinem Dach engagierten<br />

Menschen ausreichend Sonne, damit ihr Leben hell sein möge und ausreichend<br />

Regen, damit sie die Sonne schätzen können. Wir wünschen ihnen ausreichend<br />

viel Gluck, damit sie ihre Lebenslust bewahren mochten. Und ausreichend viel Sorge,<br />

so dass ihnen selbst kleine Freuden groß vorkommen. Wir wünschen ihnen<br />

ausreichend viel Gewinn, so dass sie alles bekommen mögen, was sie brauchen,<br />

und ausreichend viel Verlust, damit sie alles, was sie haben, schätzen können.<br />

Wir wünschen ihnen ausreichend Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die sie nicht<br />

ändern können und ausreichend Mut, Dinge zu ändern, die sie ändern können.<br />

Und ausreichend Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.<br />

Der Hospiz- und PalliativVerband NRW e.V. wünscht sich vom Deutschen Hospizund<br />

PalliativVerband e.V. besonders, bei allen Strukturfragen nicht die Kernbotschaft<br />

unserer Hospizbewegung zu vergessen, auf die Stimmen der „Quereinsteiger“<br />

zu hören und auch in Zukunft das hospizliche Wir-Gefühl nicht aus den Augen<br />

zu verlieren.<br />

Gegründet <strong>1992</strong><br />

Adresse Im Nonnengarten 10<br />

59227 Ahlen<br />

Internet<br />

www.hospiz-nrw.de<br />

2009<br />

8. Fachtagung „Hospizliche Wertorientierung in der spezialisierten<br />

Palliativversorgung“ in Verbindung mit dem Benefizabend in Essen<br />

Schirmherrschaft: Ulla Schmidt, damalige Bundesministerin für<br />

Gesundheit<br />

Gemeinsamer Workshop des <strong>DHPV</strong> mit dem Dachverband<br />

HOSPIZ ÖSTERREICH auf dem EAPC-Kongress in Wien zum<br />

Thema Ehrenamt


40 Unsere Mitglieder<br />

Hospiz- und PalliativVerband Rheinland-Pfalz e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> steht für Erinnerung an schöne Stunden, nette Tagungsorte, Ringen um<br />

sachliche Themen sowie Austausch. Er steht für Stress, da viel Papier bearbeitet<br />

werden muss, für häufi ge Flugreisen und einen vergessenen Koffer in Berlin und<br />

für einen ständigen Tagesordnungspunkt in den Vorstandssitzungen des HPV RLP.<br />

Ohne den <strong>DHPV</strong> wäre alles nichts!<br />

Für die Zukunft wünschen wir uns vom <strong>DHPV</strong> Lobbyarbeit im besten Sinne, dass<br />

er sich Gehör verschafft und weiter einmischt für ein würdevolles Leben bis Zuletzt.<br />

Der <strong>DHPV</strong> darf „Störfaktor“ sein! Wir wünschen uns und dem <strong>DHPV</strong>, dass Hospizarbeit<br />

außerhalb der Institutionalisierung stattfi nden kann und dass die Grundhaltungen/-werte<br />

der Hospizarbeit erhalten bleiben und weitere Wurzeln bilden<br />

können.<br />

Adresse Bahnstraße 32<br />

55128 Mainz<br />

Die Haben Politisch Vernetzt und das darf so bleiben!!!<br />

Internet<br />

www.hpv-rlp.de<br />

Hospiz und Palliativverband Sachsen-Anhalt e.V.<br />

In der gesamten Zeit unseres Bestehens waren uns die Bundes- und Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Hospiz e.V. – später der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband<br />

(<strong>DHPV</strong>) und der Hospiz- und Palliativverband Sachsen-Anhalt (HPV-SA) – stets<br />

Ansprechpartner und Hilfe in organisatorischen, strategischen und rechtlichen Fragen,<br />

ob in Treffen vor Ort, mit telefonischen Auskünften oder durch die inhaltlich<br />

immer aktuelle Website und den Newsletter.<br />

Die Nutzung des vom <strong>DHPV</strong> ins Leben gerufenen und koordinierten Netzwerkes<br />

der Hospiz- und Palliativversorgung bringt unkomplizierte Problemlösungen für Betroffene<br />

in der täglichen Arbeit. Die Mitgliedschaft im <strong>DHPV</strong> ist wie ein Qualitätssiegel<br />

in der Zusammenarbeit mit anderen Leistungserbringern und Türöffner für<br />

Hilfesuchende. Wir gratulieren dem <strong>DHPV</strong> herzlich zum <strong>25</strong>-jährigen Bestehen und<br />

wünschen uns ein „Weiter so“ im Interesse der Schwerstkranken, Sterbende und<br />

ihrer Familien sowie aller in der Hospiz- und Palliativarbeit Tätigen.<br />

Der Hospizverein „Regenbogen“ e.V., Halberstadt für den HPV Sachsen-Anhalt e.V.<br />

Gegründet 2002<br />

Adresse Karl-Wernecke-Str. 6<br />

39576 Stendal<br />

Internet<br />

www.hospiz-sachsenanhalt.de<br />

Veröffentlichung der „Gemeinsamen Hinweise von <strong>DHPV</strong> und DGP zur<br />

Umsetzung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV)“ sowie<br />

Gründung der Arbeitsgemeinschaft SAPV von <strong>DHPV</strong>, DGP und IG SAPV<br />

Präsentation der <strong>DHPV</strong>-Studie „Ambulante Hospizdienste<br />

und stationäre Hospize vor existenziellen Problemen –<br />

Neuregelungen dringlich“


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 41<br />

Hospiz– und Palliativverband<br />

Schleswig–Holstein e.V.<br />

Eine der weitreichendsten Errungenschaften des <strong>DHPV</strong> ist die Einführung und<br />

Weiterentwicklung des § 39a SGB V mit der Sicherung von Zuschüssen für die<br />

hauptamtliche Koordination der Hospizarbeit. Weite Räume wurden dadurch geöffnet.<br />

Nur, mit der Einführung des Geldes in die Hospizarbeit wurde auch der Blick<br />

auf das Geld frei gegeben - mit allen Gefahren die, sich dadurch für den Charakter<br />

der Verantwortlichen entfalten.<br />

Für die nahe Zukunft steht der Blick auf die Qualität der Hospizarbeit ganz im Vordergrund,<br />

sowohl für die ambulanten Hospizdienste als auch für die stationären<br />

Hospize. Qualität zu erreichen, zu sichern und zu erhalten bedeutet in der Hospizarbeit,<br />

den schmalen Grat zu ertasten zwischen Veränderung und Tradition,<br />

zwischen dem Schützen und Erhalten der Grundlagen der Hospizarbeit und dem<br />

gleichzeitigen Anpassen an die sich ständig wandelnden Rahmenbedingungen.<br />

Der Hospiz- und Palliativverband Schleswig-Holstein wünscht dem <strong>DHPV</strong> dabei<br />

eine kluge Hand und ein gutes Gelingen.<br />

Adresse Alter Markt 1-2<br />

24103 Kiel<br />

Internet<br />

www.hpvsh.de<br />

Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung<br />

und Lebensbeistand e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> steht für die Umsetzung der Hospizidee als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.<br />

Er setzt sich für eine fl ächendeckende Hospizarbeit und Palliativversorgung<br />

ein, initiiert und fördert ethische Diskussionen und erarbeitet Stellungnahmen zu<br />

palliativ-hospizlichen Fragen. Die Hospizbewegung als Ausdruck eines besonderen<br />

bürgerschaftlichen Engagements fi ndet besondere Beachtung.<br />

Wir wünschen unserem Dachverband für die Zukunft weiterhin erfolgreiches Wirken<br />

in der Hospiz- und Palliativarbeit. Wir danken für die bisherige gute Zusammenarbeit<br />

und freuen uns auf die künftige Gemeinschaftsarbeit.<br />

Gegründet 1986<br />

Adresse Mainzer Str. 4<br />

55411 Bingen<br />

Internet<br />

www.igsl-hospiz.de<br />

Beschluss des Deutschen Bundestags zur Neuordnung der Finanzierung<br />

der ambulanten und stationären Hospizarbeit gem. § 39a Abs.1 und 2<br />

SGB V (stationäre und ambulante Hospizleistungen)


42 Unsere Mitglieder<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz & Palliativmedizin<br />

Mecklenburg-Vorpommern e.V.<br />

„Die Hospizbewegung hat etwas in Bewegung gebracht – auch in Mecklenburg-Vorpommern“,<br />

so titelten die Medien schon anlässlich des ersten landesweiten<br />

Hospiz- und Palliativtags kurz nach unserer Gründung im Jahr 2000. Seither<br />

spüren die hospizbewegten Menschen im Mecklenburg-Vorpommern, wie sich die<br />

Hospizidee immer weiter verbreitet und gesellschaftlich verankert. Das ist auch<br />

dem Wirken des <strong>DHPV</strong>, seiner Initiative und dem tatkräftige Mitwirken an den unterschiedlichsten<br />

Gesetzgebungsverfahren zu danken!<br />

Wir wünschen unserem Dachverband für die Zukunft Tatkraft und prosten ihm<br />

symbolisch, anlehnt an die Hölderlins „Friedensfeier“, zu: „Lasst im Gespräch uns<br />

bleiben und hören voneinander …“. Oder, wie es sich unsere polnischen Nachbarn<br />

einander zurufen, um herzliche Glückwünsche auszudrücken: „Sto lat, sto lat, -<br />

hundert <strong>Jahre</strong>!“<br />

Gegründet 2000<br />

Adresse Bugenhagenstr. 3<br />

17489 Greifswald<br />

Internet<br />

www.hospiz-mv.de<br />

LAG Hospiz Brandenburg e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> entstand vor <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n aus einer Bürgerbewegung, die sich für die<br />

Bedürfnisse und Belange schwerstkranker und sterbender Menschen und ihrer<br />

Zugehörigen engagierte. Der <strong>DHPV</strong> ist seither Motor, Mahner und Partner für die<br />

Politik, Gesellschaft und Sozialsysteme. Er steht für die Gestaltung der gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen der ambulanten und stationären Hospizversorgung und die<br />

Entwicklung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen<br />

in Deutschland. Mit der gut vernetzten Verbandsarbeit garantiert der <strong>DHPV</strong> –<br />

neben der hauptamtlichen Arbeit in Palliative Care – eine geduldige, durch Herzlichkeit,<br />

persönliche Zuwendung, echte Fürsorglichkeit und liebevolle Mitmenschlichkeit<br />

geprägte ehrenamtliche Begleitung der Betroffenen.<br />

Wir wünschen unserem Dachverband für die Zukunft, dass er so bürgerbewegt<br />

und bürgernah bleibt! Möge der <strong>DHPV</strong> sich immer dafür einsetzen, dass jeder<br />

Mensch die letzte Lebensphase selbstbestimmt und würdevoll, gut begleitet und<br />

am selbst gewählten Ort verbringen kann. Wir wünschen dem <strong>DHPV</strong> außerdem,<br />

dass er den sensibleren Blick der Öffentlichkeit für die Probleme der Schwerstkranken<br />

und die verbesserten Möglichkeiten für die Begleitung und Betreuung der<br />

Sterbenden wahrnimmt und stolz auf diesen Erfolg ist. DANKE für <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> unbequemes,<br />

kompetentes und leidenschaftliches Engagement!<br />

Gegründet 2000<br />

Adresse Klosterkirchplatz 18<br />

14797 Lehnin<br />

Internet<br />

www.LAG-Hospiz-BRB.de<br />

Es tritt das Gesetz zur Regelung der Patientenverfügung in Kraft<br />

und durch eine Änderung der ärztlichen Approbationsordnung<br />

(ÄApO) wird Palliativmedizin als Pfl ichtlehr- und Prüfungsfach<br />

eingeführt<br />

9. Fachtagung „Hospizbewegung und Palliativmedizin – Wege in<br />

die Zukunft“ in Verbindung mit dem Benefi zabend in Ludwigsburg,<br />

Schirmherrschaft: Eva Luise Köhler, Ehefrau des damaligen Bundespräsidenten


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 43<br />

LAG Hospiz Saarland e.V.<br />

Die im Saarland in den letzten <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n entwickelten, durchaus in vielen Bereichen<br />

vorbildhaften ambulanten und stationären, hospizlichen und palliativen Versorgungsstrukturen<br />

wären ohne die enge Anbindung an die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Hospiz bzw. den Deutschen Hospiz- und PalliativVerband nicht möglich<br />

gewesen. Denn die lokalen und regionalen Initiativen und Projekte für Schwerkranke<br />

und Sterbende brauchen einen verlässlichen Rahmen, um sich entwickeln<br />

zu können. Der <strong>DHPV</strong> steht in ganz besonderer Weise für die Entwicklung dieser<br />

verlässlichen Rahmenbedingungen, da es ihm trotz der z.T. äußerst schwierigen organisatorischen<br />

und fi nanziellen Bedingungen in der Verbandsarbeit immer gelungen<br />

ist, seine fundierte Erfahrung und seine hohen fachlichen und gestalterischen<br />

Kompetenzen zum Wohle der Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen zur<br />

Geltung zu bringen. Darüber hinaus steht der <strong>DHPV</strong> in ganz besonderer Weise als<br />

Mittler zwischen den Bürger*innen als Basis der Hospizbewegung und den Verantwortlichen<br />

in Politik und Gesellschaft, insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen.<br />

Die Hospizbewegung braucht eine Stimme, die von der Politik gehört<br />

und beachtet wird, die Politik braucht eine Stimme, die ihr die Anliegen, Sorgen<br />

und Handlungsbedarfe nahe bringen, die die Menschen bewegen, seien es die<br />

Schwerkranken und ihre Zugehörigen, seien es die haupt- und ehrenamtlich in der<br />

Hospizarbeit Engagierten.<br />

Die Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Saarland e.V. mit ihren 29 Mitgliedseinrichtungen<br />

wünscht dem <strong>DHPV</strong> für die Zukunft weiterhin viel Erfolg bei der Verbreitung<br />

und Verankerung der Hospizidee in der Gesellschaft und der Schaffung von tragfähigen<br />

Rahmenbedingungen für die Versorgung und Begleitung Schwerkranker<br />

und Sterbender.<br />

Gegründet 2000<br />

Adresse Eisenbahnstraße 18<br />

66117 Saarbrücken<br />

Internet<br />

www.hospiz-saarland.de<br />

Landesverband für Hospizarbeit<br />

und Palliativmedizin Sachsen e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> steht für politisches Handeln auf Bundesebene, um allen Menschen ein<br />

würdevolles Sterben zu ermöglichen.<br />

Wir wünschen unserem Dachverband für die Zukunft Fachkompetenz, Verhandlungsgeschick<br />

und Weitblick in den Gremien auf Bundesebene. Unterstützer und<br />

Befürworter in politischen Gremien und starke Partner.<br />

Gegründet 1997<br />

Adresse Ermelstraße 17<br />

01277 Dresden<br />

Wir wünschen uns vom <strong>DHPV</strong> für die Zukunft weiterhin eine gute und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit und Unterstützung bei den zukünftigen Herausforderungen.<br />

Internet<br />

www.hospiz-palliativsachsen.de<br />

2010<br />

Erster Neujahrsempfang<br />

des <strong>DHPV</strong><br />

Zwei der Ehrenpreisträger*innen 2010 (v. r.): Alois<br />

Glück, Landtagspräsident a. D. sowie Vorsitzender des<br />

Hospiz-Netzwerks Traunstein, sowie die Sängerin und<br />

Mitinitiatorin des Hospiz am Brunnenplatz in Krefeld,<br />

Andrea Berg


44 Unsere Mitglieder<br />

LAG Hospiz- und Palliativarbeit Hamburg e.V.<br />

In guter Zusammenarbeit haben der <strong>DHPV</strong> und der Landesverband Hamburg in<br />

den vergangenen <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n viel erreicht. Das Angebot für die betroffenen Patienten<br />

und ihre Zugehörigen ist in dieser Zeit in Hamburg vervielfacht worden und die<br />

Hospizidee hat eine große Bekanntheit erreicht.<br />

Wir wünschen uns von unserem Dachverband weiterhin aktuelle Informationen, ein<br />

gutes Miteinander aller Professionen und eine rege Beteiligung an allen politischen<br />

und gesellschaftlichen Prozessen in der Hospiz und Palliativarbeit. Wir bedanken<br />

uns für die konstruktive und gute Zusammenarbeit und wünschen dem <strong>DHPV</strong> weiterhin<br />

alles Gute.<br />

Gegründet 1996<br />

Adresse Helenenstraße 12<br />

22765 Hamburg<br />

Internet<br />

www.koordinierungsstellehospiz.de<br />

Malteser Hilfsdienst<br />

Der <strong>DHPV</strong> steht als Interessenvertretung der Hospizbewegung für eine Kultur des<br />

Lebens gegen gesellschaftliche Strömungen, die den Wert des Lebens an Leistungsfähigkeit<br />

und Nutzen fest machen, die aktive Lebensverkürzung als Teil einer<br />

Therapie sehen wollen und die Beihilfe zum Suizid als Antwort auf die Not<br />

schwerstkranker sterbender Menschen zu propagieren suchen. Gemeinsam mit<br />

den Maltesern steht der <strong>DHPV</strong> dafür, schwerstkranken, sterbenden Menschen<br />

und den ihnen Nahestehenden eine angemessene palliative Versorgung und einen<br />

ganzheitlichen hospizlichen Beistand zu geben – auch in der jeweils eigenen spirituellen<br />

und religiösen Ausprägung.<br />

Wir wünschen unserem Dachverband für die Zukunft, dass er in der Politik und<br />

Gesellschaft das ehrenamtliche bürgerschaftliche Engagement als zentralen Wert<br />

einer werteorientierten Gemeinschaft einfordert und anwaltschaftlich für eine Sorgekultur<br />

im Umgang mit trauernden Menschen, insbesondere Kindern und Jugendlichen,<br />

eintritt. Als Malteser wünschen wir uns vom <strong>DHPV</strong> ein konsequentes<br />

Engagement dafür, dass die religiöse und spirituelle Dimension eine feste Säule der<br />

hospizlichen und palliativen Begleitungskultur bleibt und Sterben, Tod und Trauer<br />

als Teil des Lebens im Leben des Einzelnen und in der Gesellschaft Akzeptanz<br />

fi nden.<br />

Gegründet 1953<br />

Adresse Kalker Hauptstraße 22-24<br />

51103 Köln<br />

Internet<br />

www.malteser.de<br />

1. Fachkongress Ambulante Palliativversorgung<br />

von <strong>DHPV</strong>, DGP und IG SAPV, Berlin<br />

Im Oktober wird die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender<br />

Menschen in Deutschland der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Oktober 2010


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 45<br />

Fördermitglied<br />

Sr. Beatrix Lewe<br />

Das große Ganze sehen –<br />

und die vielen kleinen Schritte einordnen.<br />

Die Geschichte des <strong>DHPV</strong> hat auch sehr viel mit meiner eigenen Geschichte zu<br />

tun. Die Anfänge in der Hospizarbeit in Leipzig waren geprägt von Begegnungen<br />

mit vielen Pionieren der Hospizbewegung Deutschlands. Herausragend waren die<br />

ersten Besuche und Begegnungen mit Heinrich Pera in Halle. Hier traf solide Hospizbegleitung<br />

auf brennendes politisches Engagement und inspirierte mich von der<br />

ersten Stunde an. Im Rückblick erinnere ich mich vor allem an Anstoß und Unterstützung,<br />

die ich durch den <strong>DHPV</strong> (ehemals BAG) erfahren habe. Mit meiner Fördermitgliedschaft<br />

wollte ich später selber dankend zurückgeben, was ich erhalten<br />

habe. Hier spielt die politische Ebene eine große Rolle. Hospizarbeit vor Ort ist immer<br />

auch ein Heraustreten aus der Tabuzone „Tod und Trauer“ – hier bedarf es der<br />

großen Unterstützung durch politisches Engagement, durch die Erfahrung, dass<br />

viele Menschen, an vielen Orten ähnliche Schritte setzen. Die Fördermitgliedschaft<br />

hat mir immer geholfen, ganz praktisch das große Ganze zu sehen – im Ringen um<br />

Wege innerhalb der wachsenden Hospizarbeit vor Ort.<br />

Ein direktes Mitglied zu sein, ist für mich Chance und Herausforderung zugleich,<br />

selber Stimme zu sein und Beitrag zu leisten, in einem Verband, der sehr stark von<br />

Ländervertretungen abhängt. Ich habe die bevorzugte Position, zwei Mal vertreten<br />

zu sein und die Prozesse der Verbandsarbeit hautnah zu erleben. Dies motiviert<br />

mich und inspiriert mich immer wieder neu für meine tägliche Hospizarbeit.<br />

Sr. Beatrix Lewe, Geschäftsführerin des<br />

Hospiz Villa Auguste in Leipzig<br />

Ich wünsche mir als Fördermitglied vom <strong>DHPV</strong> immer wieder einbezogen zu werden<br />

in die Prozess- und Entwicklungsarbeit des Verbandes. Ich wünsche mir, dass<br />

er Stimmen von Vorort hört und Anliegen und Nöte der Hospizbewegung auf die<br />

politische Ebene bringt.<br />

Was wünsche ich dem Verband zum Jubiläum? Weiterhin Pioniergeist für unbekannte<br />

Wege, Weitblick für das große Ganze und Mut und Kraft für die vielen kleinen<br />

Schritte!<br />

XXXX 2011<br />

Symposium „‚Das sanfte Sterben’ – Brauchen wir den ärztlich assistierten Suizid?“ des <strong>DHPV</strong><br />

gemeinsam mit dem Wissenschaftlichen Beirat des <strong>DHPV</strong> im Vorfeld des 114. Deutschen Ärztetages<br />

und Verabschiedung einer gemeinsamen Resolution


46 Unsere Mitglieder<br />

Marienhaus GmbH Waldbreitbach<br />

Für uns als überregionaler Träger ist der <strong>DHPV</strong> vor allem ein wichtiger Interessenvertreter<br />

der Hospizbewegung und ihrer Akteure gegenüber Politik, Kostenträgern,<br />

anderen Institutionen und gesellschaftlichen Gruppen. Der <strong>DHPV</strong> vertritt gleichzeitig<br />

auch die Wertehaltungen seiner Mitglieder in der Gesellschaft. Er stellt den<br />

Menschen in seiner unverlierbaren Würde in den Mittelpunkt und sieht das Sterben<br />

als Teil des Lebens. Damit steht er für eine solidarische bürgerschaftliche Kultur.<br />

Wir wünschen unserem Dachverband für die Zukunft weiterhin die Kraft, unser aller<br />

Interessen und Werte auch dann, wenn er damit zum unbequemen Mahner wird,<br />

zu vertreten. Wir wünschen ihm dabei eine gute Vernet-zung mit Partnern, die gleiche<br />

Ziele verfolgen. Um diese Ziele zu erreichen, wünschen wir uns eine Fortsetzung<br />

des eingeschlagenen sehr guten Weges einer schlagkräftigen, transparenten<br />

und lebendigen internen Kommunikation.<br />

Gegründet 1903<br />

Adresse Margaretha-Flesch-St. 5<br />

56588 Waldbreitbach<br />

Internet<br />

www.marienhaus.de<br />

OMEGA Mit dem Sterben leben e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> steht für die Bündelung der Kräfte aller Vereine und Verbände und aller<br />

Menschen, die sich für die Ziele der Hospizbewegung einsetzen. Denn nur gemeinsam<br />

können wir stark genug sein!<br />

Wir wünschen dem <strong>DHPV</strong> für die Zukunft auch weiterhin Kraft für gesellschaftliche<br />

und politische Debatten und das Durchsetzungsvermögen für eine immer bessere<br />

Versorgung betroffener Menschen. Omega wünscht sich von seinem Dachverband<br />

weiterhin kritische Überprüfungen, Stellungnahmen und Veröffentlichungen auch<br />

zu unbequemen Themen, immer mit Blick auf die Wahrung der Hospizidee und die<br />

Interessen der Hospizbewegung.<br />

Herzlichen Glückwunsch zum <strong>25</strong> jährigen Jubiläum und weiter so…..!<br />

Gegründet 1985<br />

Adresse Dickampstr. 12<br />

45879 Gelsenkirchen<br />

Internet<br />

www.omega-ev.de<br />

Änderungen der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung (BtMVV) treten in Kraft:<br />

Hospize und Einrichtungen der SAPV dürfen in ihren Einrichtungen einen Notfallvorrat<br />

an Betäubungsmitteln (BTM) vorhalten.<br />

Beschluss des Deutschen Ärztetags zum<br />

berufsrechtlichen Verbot des ärztlich<br />

assistierten Suizid


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 47<br />

TABEA e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> steht für das Team des TABEA e.V. für breitgefächertes, buntes, bürgerschaftliches<br />

Engagement, eine engagierte professionelle Geschäftsstelle, „Leben<br />

bis zuletzt“, Hospiz- und Palliativgesetz, Charta zur Betreuung schwerstkranker<br />

und sterbender Menschen in Deutschland, Service rund um die Sterbebegleitung<br />

inkl. Newsletter/ Jobangebote/ Gesetzestexte, vielfältige Arbeitskreise.<br />

Wir wünschen unserem Dachverband für die Zukunft Wachstum in Tiefe<br />

und Breite, Weisheit in allen Entscheidungen, Wertschätzung für alles<br />

Engagement, Weitsicht bzgl. der Weiterentwicklung der Hospiz- und Palliativarbeit<br />

in Deutschland, Wertestabilität insbesondere im Ringen und Sterbebegleitung statt<br />

Sterbehilfe, Wahrhaftigkeit im Mitmenschlichen und Gottes reichen Segen.<br />

Gegründet <strong>1992</strong><br />

Adresse Schaumburgallee 12<br />

14052 Berlin<br />

Internet<br />

www.tabea-ev.de<br />

Thüringer Hospiz- und Palliativverband e.V.<br />

Der <strong>DHPV</strong> hat die Hospizidee vieler Tausend Ehrenamtlicher gebündelt, verstärkt,<br />

in die Öffentlichkeit transportiert und die Politik dafür sensibilisiert, für diese Bürgerbewegung<br />

auch gesetzlich adäquate und nachhaltig wirkende Rahmenbedingungen<br />

zu konstituieren! Bis heute ist der <strong>DHPV</strong> als Plattform zum Austausch mit den<br />

anderen Hospiz- und Palliativ-Landesverbänden und überregionalen Organisationen<br />

unverzichtbar und Voraussetzung dafür, die erforderlichen Entwicklungen einer<br />

„erwachsen“ werdenden Hospizbewegung in Deutschland zusammenzufügen, begleitend<br />

zu fördern und in die (politische) Öffentlichkeit zu kommunizieren.<br />

Wir wünschen dem <strong>DHPV</strong> für die Zukunft Durchhaltevermögen und starke Nerven,<br />

die im Austausch mit <strong>25</strong> Mitgliedsorganisationen zwingend erforderlich sind.<br />

Wir wünschen dem Vorstand und allen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

im <strong>DHPV</strong> ein gutes Maß an Selbstfürsorge für weitere <strong>Jahre</strong> engagierten<br />

Arbeitens wie bisher!<br />

Vom <strong>DHPV</strong> wünschen wir uns auch für die Zukunft eine professionelle Unterstützung<br />

unserer Arbeit als Thüringer Hospiz- und Palliativverband e.V. Gerade als relativ<br />

kleiner Landesverband profi tieren wir in besonderer Weise von der Expertise<br />

und den langjährigen Erfahrungen des <strong>DHPV</strong> bei wesentlichen Verhandlungen und<br />

Entwicklungen auf Bundesebene.<br />

Gegründet 1996<br />

Adresse Augustinerstraße 10<br />

99084 Erfurt<br />

Internet www.hospiz-thueringen.de<br />

Weiterer gemeinsamer Workshop des <strong>DHPV</strong> mit dem Dachverband<br />

HOSPIZ ÖSTERREICH und weiteren Partnern auf dem EAPC-Kongress in<br />

Lissabon zum Thema Ehrenamt


48 Grußbotschaften<br />

Evangelische Kirche in<br />

Deutschland<br />

Dass wir sterben müssen, wissen wir. Auch wenn viele versuchen,<br />

das Thema zu meiden, wo es nur geht. Dass wir am<br />

Ende womöglich schwerkrank leben müssen, stellen immer<br />

mehr Menschen in Frage. In der Politik, aber auch in unserer<br />

Gesellschaft scheint die Zustimmung zum assistierten Suizid<br />

und zur aktiven Sterbehilfe weiter zu wachsen – auch wenn<br />

seit gut einem Jahr die geschäftsmäßige Suizidbeihilfe unter<br />

Strafe steht.<br />

„Die Angst vor einem qualvollen<br />

Sterbeprozess kann man Menschen<br />

nur dadurch zu nehmen versuchen,<br />

dass sie sich am Ende ihres Lebens<br />

gut versorgt wissen. “<br />

Seit <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n vertritt der Deutsche Hospiz- und Palliativ-<br />

Verband e.V. als bundesweite Interessensvertretung der<br />

Hospizbewegung sowie der zahlreichen Hospiz -und Palliativeinrichtungen<br />

in Deutschland die Belange schwerstkranker<br />

und sterbender Menschen. Durch politische Impulse bei der<br />

Gesetzgebung. Durch die Vernetzung von Einrichtungen und<br />

Handelnden. Durch das Etablieren und Sichern von Qualitätsstandards<br />

– und dadurch, dass Sie die Fragen, die sich<br />

mit dem Sterben und der Sterbebegleitung verbinden, immer<br />

wieder in den öffentlichen<br />

Diskurs einbringen.<br />

Sie leisten damit einen<br />

Beitrag zum Schutz der<br />

Würde des Lebens, der<br />

in seiner Bedeutung gar<br />

nicht hoch genug einzuschätzen<br />

ist. Als evangelische<br />

Kirche sind wir für<br />

diese Arbeit außerordentlich dankbar. Denn wer auf liebevolle<br />

Begleitung hoffen kann, wenn sein Leben zu Ende geht, für<br />

den wird die Idee, sich das Leben zu nehmen, an Bedeutung<br />

verlieren.<br />

Ich hoffe und wünsche allen, die sich hier intensiv und in engem<br />

Miteinander von haupt-berufl ich und ehrenamtlich Tätigen<br />

engagieren, dass sich der hohe Stellenwert ihrer Arbeit<br />

in Zukunft noch stärker als bisher auch in der Verteilung der<br />

Ressourcen abbildet. Dass wir sterben müssen, wissen wir.<br />

Dass wir leben dürfen, solange es gut ist, das gilt es immer<br />

neu zu ermöglichen.<br />

Herzlich, Ihr<br />

Heinrich Bedford-Strohm<br />

Landesbischof<br />

Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche<br />

in Deutschland<br />

1. <strong>DHPV</strong>-Kongress „Brücken bauen – zur Integration von Hospizkultur<br />

und Palliativkompetenz in alle Versorgungsbereiche“,<br />

Limburg an der Lahn


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband<br />

49<br />

Deutsche Bischofskonferenz<br />

„Wenn wir den Tod akzeptieren, können wir uns auf ihn vorbereiten.<br />

Der Weg besteht darin, in der Liebe zu denen,<br />

die mit uns unterwegs sind, zu wachsen bis zu dem Tag,<br />

da der Tod nicht mehr sein wird,<br />

keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. “<br />

Papst Franziskus, Amoris Laetitia Nr. <strong>25</strong>8<br />

In den letzten <strong>Jahre</strong>n hat Deutschland eine lebhafte und intensiv<br />

geführte Diskussion um ein angemessenes Sterben<br />

des Menschen erlebt, in der ein gesellschaftliches Bedürfnis<br />

offenbar geworden ist. Die Fragen nach Tod und Sterben,<br />

die als Grundfragen des menschlichen Lebens lange Zeit<br />

eher verdrängt wurden, haben ihren Weg zurück in die Mitte<br />

der gesellschaftlichen Diskurse gefunden. In diesem Zusammenhang<br />

begrüße ich es auch sehr, dass der Deutsche<br />

Bundestag im November 2015 in großem Einvernehmen<br />

das Hospiz- und Palliativgesetz verabschiedet hat, das helfen<br />

soll, schwer kranke und alte Menschen am Ende ihres<br />

Lebens besser zu betreuen. Mehr und mehr setzt sich die<br />

Erkenntnis durch, dass Menschen in der letzten Phase ihres<br />

Lebens nicht allein gelassen werden dürfen. Sie benötigen<br />

Pfl ege, Zuwendung und Linderung ihrer Schmerzen. Zugleich<br />

geht es dabei um den Erhalt größtmöglicher Autonomie und,<br />

wenn möglich, das Verbleiben in der vertrauten Umgebung.<br />

An diesen Entwicklungen nahmen und nehmen in hohem<br />

Maß auch die Mitglieder des Deutschen Hospiz- und Palliativ-<br />

Verbandes teil. Deshalb ist das <strong>25</strong>-jährige Bestehen dieses<br />

Verbandes ein Glücksfall für die Gesellschaft ebenso wie für<br />

die katholische Kirche.<br />

Die Hospizbewegung,<br />

die sich in diesem Verband<br />

eine Struktur gegeben<br />

hat, macht deutlich:<br />

Ein vollständig technisiertes<br />

und unpersönliches<br />

Lebensende, das viele Menschen verständlicherweise<br />

mit Sorgen und Ängsten erfüllt, ist nicht zwangsläufi g und<br />

alternativlos. Wir können vieles tun, um Menschen auf würdevolle<br />

Weise in ihrem Sterben zu begleiten. Die Fortschritte in<br />

der Palliativmedizin ermöglichen zudem für die meisten Sterbenden<br />

eine weitgehende Linderung ihrer Schmerzen.<br />

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen gratuliere<br />

ich dem Deutschen Hospiz- und PalliativVerband aufs<br />

Herzlichste zu seinem Jubiläum und wünsche ihm für seine<br />

weiteren Bemühungen, die ich mit viel Sympathie begleite,<br />

viel Erfolg und Gottes Segen!<br />

Reinhard Kardinal Marx<br />

2012<br />

Dr. Birgit Weihrauch, Vorsitzende<br />

des <strong>DHPV</strong>, wird im Rahmen<br />

des online-Zukunftsdialogs von<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel ins<br />

Bundeskanzleramt eingeladen.<br />

3. Juli 2012<br />

Ulla Schmidt, Schirmherrin<br />

der Deutschen Hospiz- und<br />

PalliativStiftung, und<br />

Dr. Birgit Weihrauch beim<br />

Neujahrsempfang 2012


50 Die Entwicklung<br />

Die Entwicklung in Zahlen<br />

Palliativstationen<br />

Stationäre Hospize für Erwachsene, Kinder, Jugendliche<br />

und junge Erwachsene<br />

350<br />

300<br />

304<br />

<strong>25</strong>0<br />

231<br />

235<br />

200<br />

150<br />

100<br />

60<br />

74<br />

95 102<br />

77<br />

90<br />

109 111<br />

95<br />

139<br />

151<br />

166<br />

162<br />

198<br />

50<br />

28<br />

30<br />

40<br />

0<br />

1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2011 2015<br />

Ambulante Hospiz- und Palliativdienste für Erwachsene, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene<br />

1.500<br />

1.200<br />

927<br />

1.156<br />

1.305<br />

1.350<br />

1.450 1.500 1.500 1.500<br />

900<br />

684<br />

600<br />

451<br />

300<br />

1996 1999 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2011 2015<br />

Im August werden die Ergebnisse der repräsentativen<br />

Bevölkerungsbefragung des <strong>DHPV</strong> „Sterben<br />

in Deutschland – Wissen und Einstellungen zum<br />

Ebenfalls im August wird das Grundsatzpapier „Betreuung schwerstkranker<br />

und sterbender Menschen im hohen Lebensalter in Pfl egeeinrichtungen“<br />

und ein gemeinsamer Forderungskatalog von <strong>DHPV</strong><br />

Sterben“ vorgestellt.<br />

August 2012<br />

und DGP vorstellt<br />

August 2012


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 51<br />

Unsere Einrichtungen<br />

1.200<br />

1.024 1.041 1.047 1.068 1.086 1.116<br />

922<br />

980<br />

1.000<br />

896<br />

837 842<br />

757<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

15 53<br />

<strong>1992</strong><br />

1997 2003 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

100.000 Menschen<br />

Als Dachverband der überregionalen Verbände und Organisationen der<br />

Hospiz- und Palliativarbeit sowie als selbstverständlicher Partner im<br />

Gesundheitswesen und in der Politik steht der <strong>DHPV</strong> heute für über<br />

1000 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich mehr<br />

als 100.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich<br />

engagieren.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Spezialisierte ambulante Palliativversorgung<br />

Ärzte mit Zusatz-Ausbildung Pallmedizin<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

118.451<br />

87.460<br />

74.549<br />

60.187<br />

46.764<br />

29.073<br />

0<br />

2007 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

9.909<br />

9.073<br />

8.218<br />

7.285<br />

6.415<br />

5.417<br />

101<br />

2005 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

Zahlen 2016: www.gbe-bund.de<br />

Jubiläumsveranstaltung – 20 <strong>Jahre</strong> <strong>DHPV</strong> in Berlin<br />

18. Oktober 2012<br />

Dr. Birgit Weihrauch überreicht Franz Müntefering den Ehrenpreis des <strong>DHPV</strong>


52 Hospiz macht Schule | Charta<br />

Gerda Graf<br />

Bildungsgut Hospiz<br />

Kulturauftrag für Politik und Gesellschaft<br />

Kinder erleben heute kaum noch ein Sterben im familiären<br />

Kontext. Trotzdem sind sie mit Verlusterfahrung, Trauer und<br />

schwerer Krankheit im eigenen sozialen Umfeld konfrontiert.<br />

Im Jahr 2005 entwickelte der <strong>DHPV</strong> mit Unterstützung des<br />

Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) daher das Projekt<br />

„Hospiz macht Schule“. Seither haben sich zahlreiche Schüler*innen<br />

der 3. und 4. Klasse, angeleitet durch speziell geschulte<br />

ehrenamtliche Hopsizmitarbeiter*innen, spielerisch,<br />

kreativ, ritualisiert und strukturiert mit den Themen Trauer,<br />

Tod, Krankheit, Leiden und Trösten auseinandergesetzt.<br />

Inzwischen gibt es entsprechende Formate auch für Kindergärten<br />

und weiterführende Schulen, so zum Beispiel das vom<br />

Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Köln entwickelte<br />

und vom <strong>DHPV</strong> unterstützte Konzept „Umgang mit Sterben,<br />

Tod und Trauer“ für Schüler*innen der Jahrgangsstufen 9 bis<br />

13. Im Rahmen eines Projekttages können sich Jugendliche,<br />

begleitet von Leher*innen und Kolleg*innen mit langjähriger<br />

Erfahrungen in der Sterbe- und Trauerbegleitung, mit existentiellen<br />

Fragen wie Trauer, Tod und Sterblichkeit auseinandersetzen.<br />

Egal für welche Altersgruppe, die in der Vergangenheit entwickelten<br />

und erprobten Formate haben gezeigt, wie fruchtbar<br />

das Zusammenwirken von Schulen und Hospiz- und<br />

Palliativeinrichtungen ist. Trotzdem hängt die Umsetzung<br />

dieser Projekttage oder -wochen nach wie vor vom Engagement<br />

der Hospizdienste und einzelner Lehrer*innen ab. Zwar<br />

fi nden die Themen Sterben, Tod und Trauer zum Teil in Unterrichtsfächern<br />

wie Ethik, Religion, Philosophie und Deutsch<br />

Beachtung, eine explizite Aufnahme in die Schulprogramme<br />

fand bisher aber nicht statt. Auf der Fachtagung „Bildungs-Gut<br />

Hospiz“, die<br />

im Juni 2015 mit Unterstützung<br />

des BMFSFJ in<br />

Berlin stattfand, hat der<br />

<strong>DHPV</strong> daher die Kultusministerkonferenz<br />

(KMK)<br />

aufgefordert, diese existentiellen<br />

Themen in den<br />

Lehrplänen zu implementieren.<br />

Und auch in<br />

den Handlungsempfehlungen<br />

der Charta wird<br />

explizit auf die Notwendigkeit<br />

der Nachhaltig-<br />

ehemalige Vorsitzende des <strong>DHPV</strong><br />

Gerda Graf,<br />

keit im Umgang mit den<br />

Themen Sterben, Tod und Trauer, in der Bildung von Kindern<br />

und Jugendlichen eingegangen.<br />

Getragen wird das bildungspolitische Engagement des<br />

<strong>DHPV</strong> und seiner Mitgliedseinrichtungen von der Überzeugung,<br />

dass „Hospiz macht Schule“ und ähnliche Formate<br />

nicht nur die Möglichkeit bieten, Schüler*innen präventiv auf<br />

den Umgang mit Krankheit und Sterben, eigener und fremder<br />

Trauer vorzubereiten und die jungen Menschen in Krisensituationen<br />

bzw. bei persönlicher Betroffenheit adäquat zu begleiten.<br />

Sie sind auch ein wichtiger Schritt hin zu einer Gesellschaft,<br />

die Krankheit, Tod und Trauer nicht verdrängt und<br />

mit schwerstkranken und sterbenden Menschen solidarisch<br />

und fürsorglich umgeht. Hospizdienste und ihre ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter*innen sind gut vorbereitete und verlässliche<br />

Kooperationspartner für diese notwendige Weichenstellung.<br />

2013<br />

<strong>DHPV</strong> veröffentlicht Grundsätze zur<br />

Kinder- und Jugend hospizarbeit<br />

Am 4. Juli 2013 fi ndet erstmals das Forum<br />

„Palliativ- und Hospizversorgung in Deutschland“<br />

im Bundesministerium für Gesundheit<br />

(BMG) in Berlin statt. 4. Juli 2013<br />

Der <strong>DHPV</strong> wird 2013 Mitglied in der<br />

European Association for Palliative Care<br />

(EAPC)


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 53<br />

Birgit Weihrauch<br />

Charta und Nationale Strategie<br />

Eine zukunftsweisende Initiative<br />

Dr. Birgit Weihrauch,<br />

Staatsrätin a.D.,<br />

ehem. Vorsitzende des <strong>DHPV</strong><br />

Vor mehr als acht <strong>Jahre</strong>n, im September 2008, wurde vom<br />

Deutschen Hospiz- und PalliativVerband gemeinsam mit der<br />

Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und der Bundesärztekammer<br />

die Entwicklung einer Charta zur Betreuung<br />

schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland<br />

gestartet. Nur zwei <strong>Jahre</strong> später im Jahr 2010 wurde die<br />

Charta nach einem engagierten Konsensus-Prozess verabschiedet.<br />

„Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter<br />

würdigen Bedingungen“ – mit diesem Satz wurden die<br />

fünf Leitsätze der Charta überschrieben. Seinen Abschluss<br />

fand der Charta-Prozess zunächst in der Verabschiedung der<br />

Handlungsempfehlungen im Rahmen einer Nationalen Strategie<br />

im Oktober 2016. Über 200 Expert*innen wirkten daran<br />

mit. Sie sind nun die Basis für Ausbau und Weiterentwicklung<br />

einer bedarfsgerechten, für alle Betroffenen zugänglichen<br />

hospizliche Begleitung und palliative Versorgung mit hoher<br />

Qualität. Zugangsgerechtigkeit und Letztverlässlichkeit – die<br />

Schritte dazu sind klar aufgezeigt und mit allen wesentlichen<br />

Akteuren im Konsens vereinbart. Die Charta und Nationale<br />

Strategie sind schon in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n auf große<br />

Resonanz gestoßen, besonders auf der kommunalen<br />

Ebene hat es seither<br />

eindrucksvolle Charta-<br />

Initiativen gegeben. Und<br />

auch das Hospiz- und Palliativgesetz (HPG) vom Dezember<br />

2015 ist ein Ergebnis dieses Prozesses. Ich freue mich,<br />

dass ich als damalige Vorsitzende des <strong>DHPV</strong> den Prozess<br />

gemeinsam mit unseren Partnern initiieren und ihn zusammen<br />

mit weiteren Vertreter*innen des <strong>DHPV</strong> über acht <strong>Jahre</strong><br />

lang mitgestalten durfte. Nun muss es darum gehen, die<br />

Charta und ihre Handlungsempfehlungen auf allen Ebenen<br />

zu realisieren, ganz besonders auch vor Ort, in den<br />

Gemeinden und Nachbarschaften, dort wo die Menschen<br />

leben – und dies im Rahmen einer Nationalen Strategie. Dazu<br />

brauchen wir auch die Politik, eine gute und transparente<br />

Begleitung des weiteren Prozesses und eine Evaluation, die<br />

auch Lernprozesse und ggf. notwendiges Nachsteuern ermöglicht.<br />

Dazu wünsche ich dem <strong>DHPV</strong>, seinen Partnern und<br />

allen Engagierten Glück und Erfolg!<br />

Ergebnisse des Projektes „TrauErLeben“<br />

werden präsentiert<br />

Ausbau der Hospizarbeit und Palliativversorgung wird in<br />

den Koalitionsvertrag aufgenommen


Stellungnahmen<br />

AAPV<br />

Kommunikation<br />

Palliativstationen<br />

Patientenverfügung<br />

Geborgenheit in vertrauter Umgebung<br />

Verankerung der Hospizidee<br />

Linderung von Schmerzen und Symptomen<br />

Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter<br />

Qualitätssicherung<br />

Abschied nehmen<br />

Pflegekräfte<br />

Freiheit<br />

Hospizidee als Gesamtkonzept<br />

Ende<br />

Alltag<br />

der Hospiz- und Palliativversorgung<br />

Ausbau ambulanter Strukturen<br />

Musiktherapie<br />

Kosten<br />

Tränen<br />

aktive Lebenshilfe<br />

Familie<br />

§ 37b SGB V<br />

Hospizkultur im Alten- und Pflegeheim<br />

bürgerschaftliches Engagement<br />

Vorsorgevollmacht<br />

Hospizinitiativen<br />

Zusammenarbeit<br />

Allgemeine Palliativversorgung<br />

Geschenk<br />

Palliative Care<br />

Wahrhaftigkeit<br />

Lebensqualität<br />

Anfang<br />

Erwachsene<br />

Freude Zeit haben<br />

Ärztinnen und Ärzte<br />

ambulante Hospizdienste<br />

Sterbebegleitung<br />

Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV)<br />

professionelle Unterstützung<br />

Trost<br />

Fürsorge<br />

spirituelle Begleitung<br />

interkulturelle Hospizarbeit<br />

Sterben unter würdevollen Bedingungen<br />

Hoffnung<br />

Spiritual Care<br />

Bestattung<br />

Mitgehen<br />

Spenden<br />

ambulante und stationäre Hospiz- und<br />

Zuhören<br />

Palliativversorgung ohne Zugangshürden<br />

Trauer<br />

Initiierung von Gesetzgebungsverfahren<br />

Trauergruppen<br />

Verband<br />

Entlastung<br />

Sterben zulassen<br />

Angst<br />

Angehörige und Nahestehende<br />

Angenommen sein<br />

Gespräch<br />

Weiterleben nach dem Tod<br />

Freizeit<br />

Schmerztherapie<br />

stationäre Hospize<br />

Tod<br />

Finanzierung<br />

Demenz<br />

Seelsorgerinnen und Seelsorger<br />

Hospiz- und Palliativberatungsdienste<br />

Vorbereitungskurs<br />

gelebte Solidarität<br />

Kinder- und Jugendhospizarbeit<br />

ganzheitliche Begleitung<br />

Pflegeeinrichtung<br />

Krankenhaus<br />

Medikamente<br />

Weiterbildung<br />

Psychologinnen und Psychologen<br />

§ 39a SGB V<br />

Konsil<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Sterben<br />

Antworten<br />

Achtsamkeit<br />

multiprofessionell und interdisziplinär<br />

Pflegedienste<br />

Wünsche und Bedürfnisse<br />

Betreuung<br />

Fortbildung<br />

Grundsätze zur Kinder- und Jugendhospizarbeit<br />

Versorgungsnetzwerk<br />

Fragen<br />

Kooperation<br />

Recht auf Schmerztherapie<br />

Öffentlichkeit<br />

Supervision<br />

Spiritualität<br />

Kontakte pflegen<br />

Wünsche und Bedürfnisse schwerstkranker<br />

hochbetagte Menschen<br />

SGB XI<br />

und sterbender Menschen und ihrer Angehörigen<br />

Sterben zu Hause<br />

Aufklärung und Information<br />

Therapeutinnen und Therapeuten<br />

nicht allein sein müssen<br />

Strafvollzug<br />

Wohnungslosigkeit<br />

psychosoziale Begleitung<br />

regionale Netzwerke<br />

Physiotherapie<br />

Betäubungsmittel-Verschreibungsordnung<br />

Vergänglichkeit<br />

Charta zur Betreuung schwerstkranker (BtMVV)<br />

Symptomkontrolle<br />

und sterbender Menschen<br />

54 Grußbotschaften<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Palliativmedizin<br />

Hospiz und Palliativ gehen nur gemeinsam<br />

Die Gründungen der „Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz zur<br />

Förderung von ambulanten, teilstationären und stationären<br />

Hospizen und Palliativmedizin e.V.“ im <strong>Jahre</strong> <strong>1992</strong> und der<br />

„Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin“ 1994 bildeten<br />

gemeinsam den entscheidenden Zweiklang in der bundesweiten<br />

Verankerung und Umsetzung der Hospiz- und Palliativ-Idee,<br />

die ihrerseits wiederum <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> zuvor mit der Gründung<br />

des St. Christophers’s Hospice 1967 in Großbritannien<br />

ihren Anfang nahm.<br />

So möchte ich heute dem Deutschen Hospiz-und Palliativ-<br />

Verband, welcher aus der BAG Hospiz hervorgegangen ist,<br />

auf das Herzlichste zu seinem <strong>25</strong>. Geburtstag gratulieren!<br />

Gleichzeitig ist dies ein Anlass, an den Ursprung unseres<br />

Miteinanders zu erinnern, seit vor 50 <strong>Jahre</strong>n Dame Cicely<br />

Saunders in London sterbende Menschen willkommen hieß<br />

und ihnen Halt, Linderung, eine Lebensperspektive wie auch<br />

einen würdevollen Abschied bot.<br />

Zahlreiche Schlaglichter blitzen bei einer Rückschau auf,<br />

der Film „Noch 16 Tage…“, die erste Palliativstation in Köln,<br />

die Arbeitsgruppe „Zuhause Sterben“, die ersten Hospize in<br />

NRW und schließlich die Gründungen der BAG Hospiz und<br />

der DGP.<br />

Der Glückwunsch an den Deutschen Hospiz- und Palliativ-<br />

Verband gilt insbesondere der Tatsache, dass es dem <strong>DHPV</strong><br />

in seinen ersten <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n gelungen ist, die ehren- wie<br />

hauptamtliche Hospizarbeit bundesweit zu etablieren und an<br />

deren gesetzlicher Verankerung und fl ächendeckender Implementierung<br />

maßgeblich<br />

mitzuwirken. Zigtausende<br />

ehrenamtliche Kräfte<br />

in der Hospizarbeit, weit<br />

mehr als 1.000 ambulante<br />

Hospizdienste und<br />

über 200 stationäre Hospize<br />

für Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene<br />

sprechen eine deutliche<br />

Sprache. Gratulation!<br />

Der Dank unserer Fachgesellschaft<br />

gilt aber vor<br />

allem der Tatsache, dass<br />

der <strong>DHPV</strong> dabei nie die „andere Seite der Medaille“, die Palliativmedizin<br />

und -versorgung, aus den Augen verloren hat. Als<br />

Kooperationspartner, konnten der <strong>DHPV</strong> und die DGP in den<br />

zurückliegenden <strong>Jahre</strong>n viele gemeinsame Projekte im Sinne<br />

und zum Wohle der erkrankten Menschen und ihrer Angehörigen<br />

vorantreiben. Beispielhaft sei hier nur eines genannt,<br />

die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender<br />

Menschen in Deutschland“, deren Leitgedanken derzeit im<br />

Rahmen einer Nationalen Strategie umgesetzt werden.<br />

Prof. Dr. Lukas Radbruch<br />

Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin<br />

2014<br />

www.dhpv.de<br />

Hospiz<br />

Ethik<br />

Am Ende zählt der Mensch.<br />

Trauerbegleitung<br />

Begleitung schwerstkranker<br />

und sterbender Menschen<br />

Ehrenamt<br />

Ausbildung<br />

Lebensende in Würde<br />

Hilfe<br />

Zuwendung<br />

Palliativ<br />

Unterstützung<br />

Leben<br />

Nähe<br />

Beratung<br />

Hauptamt<br />

Koordination<br />

Selbstbestimmung<br />

Neuer Claim<br />

des <strong>DHPV</strong>:<br />

Am Ende zählt<br />

der Mensch.<br />

Die 67. Weltgesundheitsversammlung (WHA, World Health<br />

Assembly) diskutiert zum ersten Mal seit ihrem Bestehen das<br />

Thema Palliativversorgung. Eine Resolution, die von einer<br />

internationalen Arbeitsgruppe vorbereitet wurde, fordert die WHO<br />

sowie die Mitgliedsstaaten auf, die Grundlagen für die Palliativversorgung<br />

sicher zu stellen.<br />

www.dhpv.de


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband<br />

55<br />

Bundesärztekammer<br />

„Wir müssen die Bedürfnisse und Rechte schwerstkranker und sterbender<br />

Menschen noch stärker in die politischen Entscheidungsprozesse integrieren.<br />

Es ist gut, dass wir dabei mit dem <strong>DHPV</strong> einen engagierten und schlagkräftigen<br />

Partner an unserer Seite haben. “<br />

Sterben ist ein Teil unseres Lebens – seit <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n setzt sich<br />

der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (<strong>DHPV</strong>) dafür ein,<br />

diese Erkenntnis im gesellschaftlichen Bewusstsein zu verankern.<br />

Aus einer Arbeitsgemeinschaft tatkräftiger Ehrenamtlicher<br />

ist ein Verband geworden, der mit großem Engagement<br />

die Belange schwerstkranker und sterbender Menschen<br />

vertritt. Um jedem Menschen ein Sterben in Würde zu ermöglichen,<br />

kämpft er für eine fl ächendeckende Hospiz- und<br />

Palliativversorgung in Deutschland. Längst hat sich der <strong>DHPV</strong><br />

damit als wichtiger Ansprechpartner für Gesundheitsexperten<br />

und Politiker etabliert.<br />

Die Bundesärztekammer und der <strong>DHPV</strong> verbindet eine<br />

lange, intensive Zusammenarbeit. Beide gehören zusammen<br />

mit der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin<br />

zu den Trägern der Charta zur Betreuung schwerstkranker<br />

und sterbender Menschen in Deutschland. Ein besonderer<br />

Dank gilt in diesem Zusammenhang dem Vorsitzenden des<br />

<strong>DHPV</strong>, Prof. Dr. Winfried Hardinghaus und seiner Vorgängerin<br />

Dr. Birgit Weihrauch. Ihnen ist das Kunststück gelungen,<br />

50 ge sundheitspolitisch relevante Institutionen und Organisationen<br />

in den Formulierungsprozess mit einzubeziehen.<br />

Ebenso bedeutsam sind die auf der Charta basierenden<br />

Handlungsempfehlungen, die im Oktober 2016 unter Anwesenheit<br />

von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt wurden.<br />

Dass sich die Arbeit des <strong>DHPV</strong> lohnt, zeigt das Hospiz- und<br />

Palliativgesetz aus dem Jahr 2015. Es greift wesentliche Forderungen<br />

der Charta auf. Das Gesetz verbessert die Rahmenbedingungen<br />

für die<br />

Betreuung Schwerstkranker<br />

und Sterbender<br />

und fördert die Vernetzung<br />

der daran beteiligten<br />

Einrichtungen.<br />

Trotz dieses Fortschritts<br />

sind wir aber noch weit<br />

von einer optimalen<br />

Hospiz- und Palliativversorgung<br />

entfernt.<br />

Wir brauchen mehr ambulante<br />

und stationäre<br />

Versorgungsangebote.<br />

Und natürlich brauchen diese Einrichtungen genügend gut<br />

qualifi ziertes Personal. Wir sind alle gefordert, auf diese Ziele<br />

hinzuarbeiten und die Bedürfnisse und Rechte schwerstkranker<br />

und sterbender Menschen noch stärker in die politischen<br />

Entscheidungsprozesse zu integrieren.<br />

Es ist gut, dass wir dabei mit dem <strong>DHPV</strong> einen engagierten<br />

und schlagkräftigen Partner an unserer Seite haben, mit<br />

dem wir im besten Sinne gemeinwohlorientierte Interessen -<br />

vertretung für schwerstkranke und sterbende Menschen<br />

gestalten können – jetzt und in Zukunft.<br />

Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery,<br />

Präsident der Bundesärztekammer<br />

1. Fachtagung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

„Tu Gutes und rede darüber!“ 7. Juli 2014<br />

<strong>DHPV</strong> und DGP legen Handreichung für die Zusammenarbeit<br />

zwischen SAPV-Teams für Kinder, Jugendliche und junge<br />

Erwachsene und Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdiensten<br />

(AKHD) vor


56 Internationales | Grußbotschaft aus Österreich<br />

Anja Schneider<br />

Hospiz- und Palliativarbeit<br />

international<br />

Die moderne Hospizbewegung und Palliativmedizin haben<br />

ihren Ausgang von England aus genommen, wo im <strong>Jahre</strong><br />

1967 Dame Dr. Cicely Saunders das St. Christopher‘s<br />

Hospice gründete und damit eine weltweite Bewegung zu einem<br />

anderen Umgang mit schwerstkranken und sterbenden<br />

Menschen und zur Entwicklung einer neuen Kultur in Gang<br />

setzte. Heute gibt es zahlreiche internationale Initiativen und<br />

Verbände, die die weltweite Entwicklung von Palliative Care<br />

vorantreiben, etwa die International Association for Hospice<br />

and Palliative Care (IAHPC), die Worldwide Hospice Palliative<br />

Care Alliance (WHPCA) und die Europäische Gesellschaft für<br />

Palliativmedizin (EAPC), wo der <strong>DHPV</strong> seit 2013 Mitglied ist.<br />

Der <strong>DHPV</strong> repräsentiert und vertritt satzungsgemäß die Interessen<br />

seiner Mitglieder in Fragen der hospizlichen Begleitung<br />

und palliativen Versorgung auch in internationalen Belangen.<br />

Für die damit verbundene Aufgabe, die Zusammenarbeit,<br />

den Informations austausch und die Qualifi zierung im Bereich<br />

der Hospiz- und Palliativarbeit international zu fördern, zeichnet<br />

jeweils ein Vorstandsmitglied verantwortlich und vertritt<br />

den <strong>DHPV</strong> auf internationalen Kongressen wie dem EAPC-<br />

Kongress 2013 in Prag oder 2015 in Kopenhagen.<br />

Auch die “Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender<br />

Menschen in Deutschland“ ist als nationales Projekt<br />

vor dem Hintergrund einer internationalen Initiative entstanden,<br />

die von der EAPC initiiert wurde. Die Unterzeichnung<br />

der Budapest Commitments auf der EAPC-Tagung 2007 gab<br />

den Anstoß für die Erarbeitung der Charta, die in Deutschland<br />

mittlerweile von über 17.000 Institutionen und Einzelpersönlichkeiten<br />

mitgetragen wird.<br />

Nicht zuletzt die Bedeutung und die Entwicklung des Ehrenamtes<br />

in der Hospiz- und Palliativarbeit ist auf internationaler<br />

Ebene ein zentrales Thema. Auch hier engagiert sich der<br />

<strong>DHPV</strong> im Rahmen entsprechender Veranstaltungen wie einem<br />

Symposium zum Ehrenamt beim EAPC-Kongress 2009<br />

in Wien, wo der <strong>DHPV</strong> auch die Reisekosten für Ehrenamtliche<br />

aus Deutschland übernahm, oder dem 2. Sympo sium<br />

„Buntes Leben von ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter Innen in<br />

Europa“, das 2015 ebenfalls in Wien stattfand.<br />

Über seine Publikationen wie den Bundes-Hospiz-Anzeiger<br />

oder die hospiz zeitschrift informiert der <strong>DHPV</strong> regelmäßig zu<br />

den internationalen Aspekten der Hospiz- und Palliativarbeit.<br />

Seit langer Zeit engagiert sich der <strong>DHPV</strong> im Rahmen des<br />

Welthospiztages und unterstützt seine Mitgliedsverbände<br />

und deren Einrichtungen seit 2013 bei der Ausrichtung dieses<br />

wichtigen Tages mit dem Ziel, das Verständnis für die –<br />

medizinischen, pfl egerischen, psychosozialen und spirituellen<br />

– Bedürfnisse schwerstkranker und sterbender Menschen zu<br />

verbessern und allen bei Bedarf den Zugang zu hospizlicher<br />

Begleitung und palliativer Versorgung zu ermöglichen.<br />

2015<br />

Parlamentarischer Abend zum Thema Beihilfe<br />

zum Suizid<br />

4. November 2014<br />

Sonderheft der hospiz zeitschrift zur<br />

Sterbehilfedebatte erschienen


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband<br />

57<br />

Dachverband<br />

HOSPIZ ÖSTERREICH<br />

Unser Gruß zum <strong>25</strong>-jährigen Bestehen des Deutschen Hospiz-<br />

und PalliativVerbands soll vermitteln, dass wir uns über<br />

den Weg und die Entwicklung von Hospiz und Palliative Care<br />

in Ihrer Heimat sehr freuen, weil wir wissen, dass unendlich<br />

vielen Menschen in schwerer Zeit Hilfe, Trost, Zeit und auch<br />

Freude geschenkt werden konnten.<br />

Es ist eine Freude, dass in Deutschland unter Mitarbeit des<br />

<strong>DHPV</strong> wesentliche Schritte zur Versorgung schwerkranker<br />

und sterbender Menschen erreicht wurden, wie die SAPV.<br />

Es ist eine Freude, dass unter entscheidender Mitwirkung<br />

des <strong>DHPV</strong> 2010 die Charta zur Betreuung schwerstkranker<br />

und sterbenden Menschen in Deutschland entstand, die weiterhin<br />

wirkt.<br />

Es ist eine Freude, dass heute der <strong>DHPV</strong> ein Dachverband<br />

von über 1.000 Hospizvereinen und Palliativeinrichtungen ist,<br />

in denen sich mehr als 100.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich<br />

und hauptamtlich engagieren.<br />

Es ist eine Freude, dass der <strong>DHPV</strong> in Deutschland eine wichtige<br />

Stimme ist in der laufenden Diskussion um Tötung auf<br />

Verlangen und assistierten Suizid.<br />

Wir gratulieren Ihnen zu Ihrem unschätzbaren Dienst und Einsatz<br />

und dem Vielen, was Sie damit erreichen konnten.<br />

Wie auch bei uns in Österreich ist zugleich noch einiges zu<br />

tun. Dafür weiterhin viel Elan, Humor und Ausdauer – und ein<br />

großes Herz!<br />

Mit herzlichen Grüßen aus dem Süden, im gemeinsamen<br />

Anliegen verbunden<br />

Waltraud Klasnic<br />

Präsidentin<br />

Mag. Leena PelttarI<br />

MSc. (Palliative Care)<br />

Geschäftsführerin<br />

Forum zum Thema „Sterbende begleiten“ auf<br />

Einladung von Bundespräsident Joachim Gauck<br />

Benno Bolze, Dr. Anja Schneider und Prof. Winfried Hardinghaus mit<br />

Bundespräsident Joachim Gauck


58 Der Vorstand | Fachgruppen<br />

Der Vorstand des <strong>DHPV</strong><br />

Die Tätigkeit im Vorstand des <strong>DHPV</strong> ist eine ehrenamtliche Funktion, die von den<br />

Vorstandsmitgliedern seit jeher ehrenamtlich wahrgenommen wird. Der Vorstand<br />

besteht gem. der Satzung des <strong>DHPV</strong> aus der bzw. dem Vorsitzenden, zwei stellvertretenden<br />

Vorsitzenden sowie bis zu zehn Beisitzer*innen und wird jeweils für<br />

drei <strong>Jahre</strong> gewählt.<br />

Vorstandsvorsitzende/r<br />

(<strong>1992</strong> -<strong>2017</strong>)<br />

Rudolf Dadder<br />

Heinrich Pera<br />

Gerda Graf<br />

Birgit Weihrauch<br />

Marlene Rupprecht<br />

Winfried Hardinghaus<br />

Vorstandsmitglieder<br />

(alphabetisch):<br />

Der amtierende Vorstand: (v.l.n.r.): Ulrich Kreutzberg, Kläre Winhuysen, Lothar Lorenz,<br />

Erich Lange, Marion Zwilling, Winfried Hardinghaus, Heidrun Preußer, Torsten Ernst,<br />

Gisela Textor, Dirk Müller, Marcel Globisch und Anja Schneider.<br />

Marie-Elisabeth Averkamp,<br />

Elisabeth Backenecker,<br />

Dorothea Becker, Helga Berg,<br />

Dirk Blümke, Benno Bolze,<br />

Ulrich Bonk, Christine Denzler-<br />

Labisch, Wolf Diemer,<br />

Gustava Everding, Rolf Faymonvill,<br />

Hans-Jürgen Flender, Angelika Gann,<br />

Peter Godzik, Margret Hartkopf,<br />

Gerhard Höver, Hannelore Huesmann,<br />

Susanne Kränzle, Beatrix Lewe,<br />

Roland Lindig, Brigitte Lipke,<br />

Monika Müller, Ursula Neumann, Birgit<br />

van Oorschat, Peter Otto,<br />

Hans Overkämping, Martin Klumpp,<br />

Josef von Radowitz, Schwester<br />

Reginalda, Adelheid Rieffel, Erich<br />

Rösch, Josef Roß, Ursula Sanmann,<br />

Paul-Jürgen Schiffer, Thomas<br />

Schindler, Norbert Schmelter,<br />

Horst Schmidbauer, Roger<br />

Schmidtchen, Michael Schmiedel,<br />

Reinhard Sprenger, Hans-Ferdinand<br />

Tosch, Paul Türks, Bernd Vielhaber,<br />

Brigitte Voß, Angelika Westrich<br />

Fachtagung „Hospiz und Sorgekultur – Für eine solidarische<br />

Gesellschaft“<br />

18. November 2015<br />

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz,<br />

eröffnet die Tagung „Hospiz und Sorgekultur“


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 59<br />

Die Fachgruppen<br />

Gesellschaftliche Veränderungen, die zunehmende Bedeutung<br />

unheilbarer Erkrankungen sowie die Diskussion über<br />

den Umgang mit Sterben und Tod stellen die Hospizbewegung<br />

vor immer neue Aufgaben und bedürfen tragfähiger<br />

Konzepte und Strukturen. Deshalb wurden bereits 1993 die<br />

ersten Arbeitskreise gegründet, die sich u.a. Themen wie<br />

Pfl egestandards, Aus- und Fortbildung in der Hospizarbeit<br />

sowie Öffentlichkeitsarbeit widmeten und damit die Grundlage<br />

für die Entwicklung der Fachgruppenarbeit legten. Inzwischen<br />

haben sich elf Fachgruppen (FG) im <strong>DHPV</strong> etabliert:<br />

Ambulante Hospizarbeit<br />

Im Fokus der Arbeit steht die Entwicklung der ambulanten<br />

Hospizdienste. Dabei werden besonders Fragen der Förderverfahren<br />

und Finanzierung sowie der Qualitätsentwicklung<br />

behandelt sowie neue Entwicklungen, wie z.B. Onlineberatungen<br />

oder Veränderungen in der Ehrenamtlichkeit diskutiert.<br />

Ambulante Palliativversorgung (AAPV/SAPV)<br />

Die Fachgruppe entwickelt Konzepte und Strategien zur Umsetzung<br />

der AAPV und SAPV mit dem Ziel, zeitnah eine fl ä-<br />

chendeckende, gut vernetzte ambulante Palliativversorgung<br />

zu erreichen.<br />

Behindertenhilfe/Psychiatrische Dienste<br />

Die Fachgruppe arbeitet zur Implementierung einer Hospizund<br />

Palliativkultur in den Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />

bzw. der psychiatrischen Dienste. Hierzu gehören auch Besonderheiten<br />

der seelsorgerischen Begleitung und der Kommunikation<br />

mit Zugehörigen und Betroffenen.<br />

Bildung<br />

Die Fachgruppe hat eine Querschnittsfunktion zu allen anderen<br />

Fachgruppen des <strong>DHPV</strong>. Sie betrachtet Themen anderer<br />

Fachgruppen unter Bildungsaspekten, z.B. hinsichtlich der<br />

Bedeutung für die Aus-, Fort- und Weiterbildung. Weiterhin<br />

fokussiert die Fachgruppe eigene Themenschwerpunkte, wie<br />

das Projekt „Hospiz und Schule“.<br />

Ehrenamt<br />

Die Fachgruppe geht der Frage nach, wie sich Ehrenamt in<br />

der Hospizarbeit im Zuge des gesellschaftlichen Wandels<br />

verändern und verbessern muss, um für möglichst viele, die<br />

sich engagieren wollen, attraktiv zu sein und zu werden.<br />

Hospiz- und Palliativarbeit für Kinder, Jugendliche und<br />

junge Erwachsene<br />

Mit Blick auf die besonderen Belange von Kindern, Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen in der Hospiz- und Palliativarbeit<br />

arbeitet die Fachgruppe unter anderem zur Qualitätsentwicklung<br />

der Kinder- und Jugendhospizarbeit. Zudem<br />

erarbeitet sie Stellungnahmen zu aktuellen Themen sowie Konzepte<br />

und Grundlagen der Kinder- und Jugendhospizarbeit.<br />

Hospizkultur und Palliativmedizin in stationären<br />

Pflege einrichtungen<br />

Die Fachgruppe möchte Hospizkultur und Palliative Care in<br />

Pfl egeeinrichtungen integrieren, indem sie Strategien und<br />

Konzepte zur Weiterentwicklung der Versorgungslandschaft<br />

durch Verzahnung von Bildung und Organisationsentwicklung<br />

sowie durch Kooperation und Vernetzung mit relevanten<br />

Partner*innen erarbeitet.<br />

Palliativstationen/Hospiz- und Palliativversorgung im<br />

Krankenhaus<br />

Die Fachgruppe hat die Förderung der Hospiz- und Palliativarbeit<br />

in Krankenhäusern zum Ziel.<br />

Spiritualität und Ethik in der Hospizarbeit<br />

Die Fachgruppe Spiritualität und Ethik befasst sich mit grundlegenden<br />

und aktuellen Themen und Fragestellungen und arbeitet<br />

zum Thema Spiritualität in der Hospizarbeit.<br />

2016<br />

Hospiz- und Palliativgesetz (HPG) sowie Gesetz zum Verbot<br />

der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung treten in<br />

Kraft<br />

Rahmenvereinbarung zu § 39a Abs. 2 SGB V<br />

tritt in Kraft<br />

14. März 2016<br />

Erklärfi lm: Das kann Hospizarbeit.


60 Der wissenschaftliche Beirat | Die Geschäftsstelle<br />

Stationäre Hospize<br />

Zu den Aufgaben der Fachgruppe gehören u.a. die Erarbeitung<br />

von Leistungs- und Qualitätsmerkmalen (LQM) auf<br />

Grundlage der Rahmenvereinbarung nach § 39a Abs. 1 SGB V.<br />

Trauer<br />

Der wertschätzende Umgang mit Trauer, die Unterstützung<br />

trauernder Menschen sowie die Sensibilisierung zum Thema<br />

Tod und Trauer sind Anliegen der Fachgruppe. Ein weiterer<br />

Fokus ist die Anerkennung der Trauerbegleitung als förderfähige<br />

Leistungen und die Erarbeitung von Handreichungen für<br />

Aus- und Fortbildung zur Trauerbegleitung.<br />

Der wissenschaftliche Beirat<br />

Der wissenschaftliche Beirat des <strong>DHPV</strong> dient der Vernetzung<br />

von Theorie und Praxis, von Wissenschaft und Forschung mit<br />

den Einrichtungen im Bereich von Hospizarbeit und Palliative<br />

Care, die in den sechzehn Landesarbeitsgemeinschaften organisiert<br />

sind. Die Berufung in den wissenschaftlichen Beirat<br />

erfolgt durch den Vorstand des <strong>DHPV</strong>.<br />

Dem Beirat gehören derzeit folgende Personen an:<br />

Prof. Dr. Verena Begemann<br />

Dipl. Sozialpädagogin/-arbeiterin, Professorin für Ethik und<br />

Sozialarbeitswissenschaft an der Hochschule Hannover,<br />

Fakultät für Diakonie, Gesundheit und Soziales<br />

Prof. Dr. Michael Ewers MPH<br />

Professur für Gesundheitswissenschaften und ihre Didaktik<br />

an der Charité, Universitätsmedizin Berlin<br />

Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer<br />

Professur für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität<br />

Gießen<br />

Prof. Dr. Andreas Heller<br />

Lehrstuhlinhaber für Palliative Care und OrganisationsEthik<br />

an der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung<br />

(IFF Wien) der Universität Klagenfurt, Graz, Wien<br />

Prof. Dr. Sven Jennessen<br />

Dr. phil., Dipl. Heilpädagoge und Sonderpädagoge,<br />

Professor für pädagogische und soziale Rehabilitation am<br />

Institut für Sonderpädagogik der Universität Koblenz-Landau<br />

Prof. Dr. Gerhard Höver<br />

Professur für Moraltheologie an der Universität Bonn<br />

Prof. Dr. Thomas Klie<br />

Professur für öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaften<br />

an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg<br />

Univ.-Prof. Dr. rer. soc. Sabine Pleschberger<br />

Vorstandsmitglied der Österreichischen Plattform für<br />

Interdisziplinäre Alternsfragen<br />

Prof. Dr. med. Lukas Radbruch<br />

Lehrstuhl für Palliativmedizin des Universitätsklinikums Bonn<br />

Prof. Dr. Werner Schneider<br />

Professur für Soziologie/Sozialkunde an der philosophischsozialwissenschaftliche<br />

Fakultät Universität Augsburg<br />

Ehemalige Beiratsmitglieder<br />

Dr. Klaus Maria Perrar<br />

Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Köln<br />

Prof. Dr. Karin Wilkening<br />

Professor an der Fakultät Soziale Arbeit der Ostfalia –<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfenbüttel<br />

Prof. Dr. Rochus Allert<br />

Professur für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt,<br />

Krankenhausmanagement im Fachbereich Gesundheitswesen<br />

der Katholischen Hochschule NRW in Köln<br />

Prof. Dr. Michael Wissert<br />

Professur an der Hochschule Ravensburg-Weingarten<br />

Film zur Qualitätssicherung in der Kinder- und Jugendhospizarbeit


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 61<br />

Die Geschäftsstelle<br />

Seit der Gründung der BAG Hospiz wurden die Geschäfte fast fünfzehn <strong>Jahre</strong><br />

ehren amtlich geführt. Erster Geschäftsführer war Heinrich Pera. Unterstützt wurde<br />

er durch Rudolf Stienemeier. Sitz des Vereins und damit der Geschäftsstelle war<br />

Halle/Saale.<br />

Mit der Wahl Gerda Grafs zur Vorsitzenden wurde die Geschäftsstelle nach<br />

Niederzier in die Räume der Wohnanlage Sophienhof verlegt. In dieser Zeit wurden<br />

erstmals auch hauptamtliche Mitarbeiter*innen für die BAG Hospiz tätig.<br />

2006 zog die Geschäftsstelle der BAG Hospiz nach Berlin um, wo sie – seit 2007<br />

als <strong>DHPV</strong> – in unmittelbarer Nähe zur Politik, dem GKV-Spitzenverband, Partnerverbänden<br />

und den wichtigen Medien ihren festen Sitz hat.<br />

Heute hat die Geschäftsstelle sechs Mitarbeiter*innen.<br />

Benno Bolze<br />

Er ist seit 2006 hauptamtlicher Geschäftsführer<br />

des Deutschen Hospizund<br />

PalliativVerbands.<br />

Brigitte Siegmann und<br />

Gabriela Cannizzaro<br />

Beide arbeiten seit dem Umzug des<br />

<strong>DHPV</strong> nach Berlin im Sekretariat des<br />

<strong>DHPV</strong>. Frau Siegmann ist insbesondere<br />

Ansprechpartnerin für Fragen der<br />

Mitgliederverwaltung, Buchhaltung und<br />

Veranstaltungsorganisation. Gabriela<br />

Cannizzaro organisiert u. a. den Verleih<br />

der Wanderausstellung „Ich begleite<br />

dich“ des <strong>DHPV</strong>.<br />

Angela Hörschelmann<br />

Sie verantwortet seit 2013 die Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit des <strong>DHPV</strong>.<br />

Christina Bethke-Meltendorf und<br />

Katrin Weimann<br />

Sie verstärken das Team seit 2015 als<br />

Assistentin der Geschäftsführung mit<br />

dem Schwerpunkt juristische Fragestellungen<br />

sowie als Referentin mit dem<br />

Aufgabenbereich inhaltlich-thematische<br />

Arbeit insbesondere bezogen auf die<br />

Arbeit der Fachgruppen des <strong>DHPV</strong>.<br />

Das Team der Geschäftsstelle: (v.l.n.r.): Angela Hörschelmann, Benno Bolze,<br />

Brigitte Siegmann, Katrin Weimann, Christina Bethke-Meltendorf, Gabriela Cannizzaro<br />

Fachtagung Bildungs-Gut Hospiz<br />

in Berlin 07. Juni 2016<br />

„Für jeden Menschen ist es schwer, den Tod gedanklich zu erfassen, geschweige<br />

denn ihn zu begreifen. Besonders für einen kindlichen Verstand. Ich würde<br />

nicht sagen, dass ich verstanden habe was der Tod ist, das kann man nicht.<br />

Aber dieses Projekt hat mir geholfen zu verstehen, dass nichts ewig ist, dass<br />

die Trauer und das trostspendende Gefühl des Loslassens Teil eines natürlichen<br />

Prozesses sind.“<br />

Bela Bernards, Jahrgang 1998, der als 9-jähriger am Projekt „Hospiz macht Schule“ teilgenommen hat


62 Die Deutsche Hospiz- und PalliativStiftung<br />

Die Deutsche Hospiz- und<br />

PalliativStiftung<br />

Die Förderung und Weiterentwicklung der Hospizarbeit und<br />

Palliativversorgung in Deutschland bedarf der Information<br />

und Öffentlichkeitsarbeit sowie eines besonderen bürgerschaftlichen<br />

Engagements. Vor diesem Hintergrund hat der<br />

Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. im Jahr 2010 die<br />

Deutsche Hospiz- und PalliativStiftung gegründet. Die Stiftung<br />

fördert die Hospiz- und Palliativarbeit in Deutschland auf<br />

den Gebieten von Bildung, Wissenschaft und Forschung und<br />

öffentlicher Gesundheitspfl ege.<br />

Dies verwirklicht sie selbst oder in Kooperation mit anderen<br />

gemeinnützigen Körperschaften durch<br />

– Projekte zur inhaltlichen, politischen und strukturellen<br />

Weiterentwicklung und Verbreitung der Hospizarbeit und<br />

Palliativversorgung<br />

– Maßnahmen zur Aus- und Fortbildung von ehren- oder<br />

hauptamtlich tätigen Personen in der Hospiz- und Palliativarbeit<br />

Die DHPStiftung auf dem Benefi zkonzert des Bundespräsidenten<br />

in Bamberg. V. l. n. r. Prof. Winfried Hardinghaus,<br />

Marie-Luise Hardinghaus, Bundespräsident Joachim Gauck und<br />

Daniela Schadt, Erich Lange, Karin und Horst Seehofer, sowie der<br />

Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke<br />

– Aufklärung und Information der Öffentlichkeit sowie von<br />

Patient*innen sowie ihrer Zugehörigen über Angebote der<br />

Hospiz- und Palliativdienste<br />

– Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zur Unterstützung<br />

der Hospizbewegung Forschungsvorhaben in<br />

hospizlich und palliativ relevanten Themenbereichen<br />

Der jährlich vergebene DHPStiftungspreis zeichnet Projekte<br />

aus, die das Engagement Ehrenamtlicher fördern und zur<br />

nachhaltigen Entwicklung der Hospiz- und Palliativarbeit beitragen,<br />

etwa durch Angebote der Hospizarbeit für Menschen<br />

mit Behinderung, mit Migrationserfahrung oder in der Wohnungslosigkeit.<br />

<strong>2017</strong><br />

<strong>25</strong> jähriges Jubiläum des <strong>DHPV</strong>s<br />

<strong>25</strong>


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Deutscher Hospiz- und PalliativVerband<br />

63<br />

Impressum<br />

Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. (<strong>DHPV</strong>) ist<br />

die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung<br />

sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in<br />

Deutschland. Als Dachverband der überregionalen Verbände<br />

und Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit sowie als<br />

selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der<br />

Politik steht er für über 1000 Hospiz- und Palliativdienste und<br />

-einrichtungen, in denen sich mehr als 100.000 Menschen<br />

ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren.<br />

Weitere Informationen über den Deutschen Hospiz- und PalliativVerband<br />

e.V. fi nden Sie unter www.dhpv.de<br />

Kontakt, Anfragen, Anregungen<br />

und Impressum<br />

Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V.<br />

Geschäftsstelle<br />

Aachener Str. 5<br />

10713 Berlin<br />

Telefon: 030 82 00 758 0<br />

Fax: 030 82 00 758 13<br />

E-Mail: info@dhpv.de<br />

V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Winfried Hardinghaus<br />

Herausgeber<br />

Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V.<br />

Redaktion<br />

Angela Hörschelmann<br />

Gestaltung<br />

Greive Kommunikation+Design<br />

www.helgegreive.de<br />

Druck<br />

Druckerei blabla<br />

www.loremipsum.de<br />

Copyrights<br />

Seite 4, Foto Prof. Dr. Norbert Lammert,<br />

© DBT-Achim Melde<br />

Seite 6, Foto Hermann Gröhe,<br />

© BMG/Jochen Zick<br />

Seite 7, Foto Manuela Schwesig, © BMFSFJ<br />

Seite 8, Foto Zeitstrahl © FWU Institut für Film und Bild<br />

in Wissenschaft und Unterricht<br />

Seite 12, Foto Emmi Zeulner, © Paul Blau<br />

Seite 14, Foto Zeitstrahl, © Kathrin Dietl<br />

Seite 20, Foto Dr. Peter Neher,<br />

© DCV/Anke Jacob<br />

Seite <strong>25</strong>, Bild Karte, © <strong>2017</strong> GeoBasis/BKG (©2009),<br />

Google, Inst. Geogr. Nacional<br />

Seite 49, Foto Kardinal Marx, © Erzbischöfl iches Ordinariat<br />

München/Klaus D. Wolf<br />

Seite 57, Foto Waltraud Klasnic, © Fischer


DeutscherHospiz- und<br />

PalliativVerband e.V.<br />

Aachener Straße 5<br />

10713 Berlin<br />

Tel. 030 - 820 07 58-0<br />

Fax 030 - 820 07 58-13<br />

info@dhpv.de<br />

www.dhpv.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!