Pflegekonzepte bei Patienten mit ... - auf LiN-ArGe.de
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4.1 Prinzipien und Ziele des Bobath Konzeptes® Von Gisela Ritter werden folgenden Prinzipien dargelegt, welche von den Mitglie- dern der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe der Vereinigung der Bobath- Therapeuten Deutschland zusammengestellt wurden. Diese Prinzipien stehen un- tereinander in Zusammenhang und sollen individuell auf den jeweiligen Patien- ten/die jeweilige Patientin angepasst werden. - „die Veränderlichkeit (Offenheit des Konzepts) - die Ganzheitlichkeit (der Mensch als Ganzes) - die Zielbezogenheit der Therapie (individuelle Unabhängigkeit und Selbst- ständigkeit) - die Berücksichtigung der Eigenaktivität - die neurologische Fundierung - die sensomotorische Erfahrung (nach dem Verständnis der Neurophysiologie) - die entwicklungsbezogene Motorik - die Alltagsbezogenheit - die individuumbezogene Vorgehensweise - die Normbezogenheit (bezogen auf außer-, inter- und intraindividuelle Nor- men) - die Therapie als Interaktion - die Wechselwirkung von Befund und Behandlung - die Vorbeugung von Kontrakturen und Deformitäten - die therapiebezogene Arbeit mit Angehörigen - die interdisziplinäre Zusammenarbeit“ (Ritter, 2004, S. 89). Das wichtigste Ziel aus dem Bobath Konzept ist, dem Patienten/der Patientin das Wiedererlernen verlernter Bewegungsabläufe zu ermöglichen. Weiters ist wichtig, dass man die Vitalzeichen stabil hält. Hierbei soll versucht werden, dem Patien- ten/der Patientin die größtmöglichste Selbstständigkeit zu erlernen. Dabei ist es von großer Bedeutung, den stärker betroffenen Körperabschnitt mit einzubeziehen und somit die Koordination zu verbessern. Mit dem Bobath Konzept kann ein Rückgang der Spastizität erreicht werden. Das Finden der Körpersymmetrie und 26
dem Patienten/der Patientin die Körpermitte fühlen zu lassen gehört ebenfalls zu den Zielen. Die Pflegenden sollen Sicherheit in den Aktivitäten des täglichen Le- bens geben und auf die persönlichen Bedürfnisse des Patienten/der Patientin ein- gehen. Kontrakturen, Folgeschäden und Schmerzen sollen verhindert werden (Brunner, 2007). Prinzipiell gilt: „Patienten/Patientin zwar fordern aber nicht über- fordern“ (Brunner, 2007, S. 11). 4.2 Unterschied zwischen konventioneller Pflege und dem Bobath Konzept® Nun einige Punkte, die die Unterschiede aufzeigen. Konventionelle Pflege - versorgen � der Patient/die Patientin ist eher passiv - die betroffenen Körperabschnitte werden nicht konsequent mit einbezogen - schnell - die Stellung der Körperabschnitte wird zu wenig beachtet - passive Ganzkörperwaschung - waschen von schwer betroffen Patienten/Patientinnen im Liegen - während der Grundpflege wird das Lagerungsmaterial entfernt - Information über jeden Handlungsschritt - vorgeben, was zu tun ist � „Ich wasche Ihnen das Gesicht“ Pflege im Bobath Konzept - fördern � der Patient/die Patientin wird aktiviert - die betroffenen Körperabschnitte werden in günstige Position gebracht - in der Geschwindigkeit dem Patienten/der Patientin angepasst - unter Umständen nur Teilwäsche um o der Belastbarkeit entsprechend, aktivierend zu sein o dem Patienten/der Patientin zu lernen, sich selber zu waschen o dem Patienten/der Patientin sich und seine/ihre Bewegungen im Körper und Raum zu erfahren 27
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4.1 Prinzipien und Ziele <strong>de</strong>s Bobath Konzeptes®<br />
Von Gisela Ritter wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Prinzipien dargelegt, welche von <strong>de</strong>n Mitglie-<br />
<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Ar<strong>bei</strong>tsgruppe <strong>de</strong>r Vereinigung <strong>de</strong>r Bobath-<br />
Therapeuten Deutschland zusammengestellt wur<strong>de</strong>n. Diese Prinzipien stehen un-<br />
tereinan<strong>de</strong>r in Zusammenhang und sollen individuell <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n jeweiligen Patien-<br />
ten/die jeweilige Patientin angepasst wer<strong>de</strong>n.<br />
- „die Verän<strong>de</strong>rlichkeit (Offenheit <strong>de</strong>s Konzepts)<br />
- die Ganzheitlichkeit (<strong>de</strong>r Mensch als Ganzes)<br />
- die Zielbezogenheit <strong>de</strong>r Therapie (individuelle Unabhängigkeit und Selbst-<br />
ständigkeit)<br />
- die Berücksichtigung <strong>de</strong>r Eigenaktivität<br />
- die neurologische Fundierung<br />
- die sensomotorische Erfahrung (nach <strong>de</strong>m Verständnis <strong>de</strong>r Neurophysiologie)<br />
- die entwicklungsbezogene Motorik<br />
- die Alltagsbezogenheit<br />
- die individuumbezogene Vorgehensweise<br />
- die Normbezogenheit (bezogen <strong>auf</strong> außer-, inter- und intraindividuelle Nor-<br />
men)<br />
- die Therapie als Interaktion<br />
- die Wechselwirkung von Befund und Behandlung<br />
- die Vorbeugung von Kontrakturen und Defor<strong>mit</strong>äten<br />
- die therapiebezogene Ar<strong>bei</strong>t <strong>mit</strong> Angehörigen<br />
- die interdisziplinäre Zusammenar<strong>bei</strong>t“ (Ritter, 2004, S. 89).<br />
Das wichtigste Ziel aus <strong>de</strong>m Bobath Konzept ist, <strong>de</strong>m <strong>Patienten</strong>/<strong>de</strong>r Patientin das<br />
Wie<strong>de</strong>rerlernen verlernter Bewegungsabläufe zu ermöglichen. Weiters ist wichtig,<br />
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ten/<strong>de</strong>r Patientin die größtmöglichste Selbstständigkeit zu erlernen. Da<strong>bei</strong> ist es<br />
von großer Be<strong>de</strong>utung, <strong>de</strong>n stärker betroffenen Körperabschnitt <strong>mit</strong> einzubeziehen<br />
und so<strong>mit</strong> die Koordination zu verbessern. Mit <strong>de</strong>m Bobath Konzept kann ein<br />
Rückgang <strong>de</strong>r Spastizität erreicht wer<strong>de</strong>n. Das Fin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Körpersymmetrie und<br />
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