Pflegekonzepte bei Patienten mit ... - auf LiN-ArGe.de
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3.7.2 Techniken zur vestibulären Stimulation<br />
Diese Stimulation betrifft <strong>de</strong>n Gleichgewichtssinn. Sitz <strong>de</strong>s Gleichgewichtssinns ist<br />
das Innenohr. Dieser Sinn steht in engem Zusammenhang <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Sehsinn. Die<br />
vestibuläre Wahrnehmung ist die Wahrnehmung über die Stellung <strong>de</strong>s eigenen<br />
Körpers im Raum, sowie über Bewegungsgeschwindigkeit und Bewegungsrich-<br />
tung. Dies funktioniert über ein Zusammenspiel von Seh- und Gleichgewichtssinn.<br />
Die Rezeptoren im Innenohr stehen in neuronaler Vernetzung <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Augen in<br />
Kontakt, so wer<strong>de</strong>n die Augenbewegungen <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Kopfbewegung koordiniert<br />
(Schweiger, 2007).<br />
3.7.3 Techniken zur vibratorischen Stimulation<br />
Die vibratorische Wahrnehmung, auch Pallästhesie genannt, ist eigentlich eine<br />
Feinwahrnehmung. Sie wird bereits intrauterin als Embryo entwickelt und empfun-<br />
<strong>de</strong>n. Sie entsteht durch Schwingungen, die <strong>de</strong>r menschliche Körper <strong>mit</strong>tels Rezep-<br />
toren – <strong>de</strong>n Vater-Pacini-Körperchen – in <strong>de</strong>r Haut wahrnimmt. So zum Beispiel<br />
wer<strong>de</strong>n <strong>bei</strong>m Sprechen o<strong>de</strong>r Gehen Vibrationen <strong>mit</strong> Hilfe unseres Skelettsystems<br />
weitergeleitet und wir erhalten Informationen über unsere Beziehung zur Schwer-<br />
kraft und über unser Gleichgewicht.<br />
Zur vibratorischen Stimulationen genügt das einfache Benutzen eines Elektrora-<br />
sierers, <strong>de</strong>r seine minimalen Schwingungen <strong>auf</strong> die Haut abgibt, o<strong>de</strong>r das Re<strong>de</strong>n<br />
direkt neben <strong>de</strong>m <strong>Patienten</strong>/<strong>de</strong>r Patientin, wo<strong>bei</strong> hier enger Körperkontakt gehal-<br />
ten wer<strong>de</strong>n muss. Auch einfache Musikinstrumente wie Gitarre, Klangstäbe o<strong>de</strong>r<br />
Becken können hergenommen wer<strong>de</strong>n. Es gibt auch die Möglichkeit <strong>mit</strong> verschie-<br />
<strong>de</strong>nen, eigens für die Vibrationsstimulation hergestellten Geräten, wie <strong>bei</strong>spiels-<br />
weise einem Schwingbrett o<strong>de</strong>r Vibrationswürfeln, zu ar<strong>bei</strong>ten o<strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>r Hilfe<br />
von Klangschalen zu bedienen. Wichtig hier<strong>bei</strong> ist es nur, dass dies erst nach ei-<br />
ner geeigneten Schulung geschehen darf und nicht ungezielt erfolgt (Schweiger,<br />
2007)!<br />
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