Pflegekonzepte bei Patienten mit ... - auf LiN-ArGe.de
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Zu <strong>de</strong>n <strong>auf</strong>bauen<strong>de</strong>n Wahrnehmungen wer<strong>de</strong>n visuelle (Reize über <strong>de</strong>n Sehsinn),<br />
auditive (Reize über <strong>de</strong>n Hörsinn), oflaktorische (Reize über <strong>de</strong>n Geruchssinn),<br />
orale (Reize über <strong>de</strong>n Geschmackssinn) und taktil-haptische (Reize über <strong>de</strong>n<br />
Tastsinn) Reize gezählt.<br />
Für die Ausführung dieses Konzepts ist es daher von größter Be<strong>de</strong>utung zu wis-<br />
sen, <strong>auf</strong> welcher Ebene <strong>de</strong>r Patient/die Patientin sich befin<strong>de</strong>t, um ihn/sie nicht zu<br />
über- o<strong>de</strong>r unterfor<strong>de</strong>rn, son<strong>de</strong>rn genau an <strong>de</strong>m Punkt <strong>de</strong>r Wahrnehmung anzu-<br />
setzen, wo er/sie etwas da<strong>mit</strong> anfangen kann (Schweiger, 2007).<br />
3.4 Was ist die Basale Stimulation®?<br />
Das Konzept <strong>de</strong>r Basalen Stimulation® wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n 1970er Jahren von <strong>de</strong>m<br />
Son<strong>de</strong>rpädagogen und heilpädagogischen Psychologen Professor Andreas Fröh-<br />
lich zur För<strong>de</strong>rung geistig und körperlich schwerstbehin<strong>de</strong>rter Kin<strong>de</strong>r und Jugend-<br />
licher entwickelt. Grundlage dafür war die Vermutung, dass selbst schwerstbehin-<br />
<strong>de</strong>rte Kin<strong>de</strong>r erlebnis- und wahrnehmungsfähig sind und so ein elementares Be-<br />
dürfnis nach Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation verspüren. Professor<br />
Andreas Fröhlich ent<strong>de</strong>ckte, dass sich Kommunikation und Wahrnehmung auch<br />
weit jenseits <strong>de</strong>r Sprache fin<strong>de</strong>n lassen und entwickelte ein Konzept um über die<br />
Sensorik <strong>de</strong>r Betroffenen Kontakt <strong>mit</strong> ihnen <strong>auf</strong>zunehmen und ihre Fähigkeiten<br />
weiter zu för<strong>de</strong>rn. Er bediente sich da<strong>bei</strong> möglichst einfacher, aber genauer Reize<br />
<strong>auf</strong> die Betroffenen, wie <strong>bei</strong>spielsweise <strong>de</strong>m Spüren <strong>de</strong>r Körpergrenzen, sich in<br />
Bewegung erleben und <strong>de</strong>m Ent<strong>de</strong>cken <strong>de</strong>s Körperinneren durch schaukeln<strong>de</strong><br />
Bewegungen und Vibrationen.<br />
In <strong>de</strong>n 1980er Jahren ent<strong>de</strong>ckte die Krankenschwester Prof. Christel Bienstein<br />
Parallelen zur Pflege von Koma- und Wachkomapatienten/-patientinnen und so<br />
geschah es, dass sich das Konzept in <strong>de</strong>r Erwachsenenpflege durchsetzte.<br />
Die Basale Stimulation® ist ein Konzept, das <strong>auf</strong> drei Ebenen ar<strong>bei</strong>tet: <strong>de</strong>r Kom-<br />
munikation, <strong>de</strong>r Wahrnehmung <strong>auf</strong> allen Sinnesebenen und <strong>de</strong>r Bewegung. Es<br />
knüpft an die Biografie eines Menschen an und ar<strong>bei</strong>tet <strong>mit</strong> Hilfe <strong>de</strong>s Lernpotenti-<br />
als eines Menschen. Durch das richtige Einsetzen dieses Konzepts wird <strong>de</strong>m Pa-<br />
tienten/<strong>de</strong>r Patientin die Kommunikation <strong>mit</strong> an<strong>de</strong>ren ermöglicht, aber auch sich<br />
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