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faktorSTIL Herbst 2021

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Ausgabe 4 // <strong>2021</strong><br />

› MEHR ALS EIN MAGAZIN<br />

Stil<br />

❉ LEBENSART UND WOHNKULTUR IN SÜDNIEDERSACHSEN<br />

Kunst als treibende Kraft<br />

Was uns im Kunsthaus<br />

Göttingen erwartet<br />

Ein rares Tröpfchen<br />

Zu Besuch bei Göttingens<br />

erstem Weinbauer<br />

As Porsche as possible<br />

Der Taycan Turbo<br />

im E-Auto-Test<br />

faktorStil PARTNER<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: faktor Stil Entscheider Medien GmbH, Berliner Str. 10, 37073 Göttingen, Tel. 0551 3098390, Fax 0551 30983911, info@faktor-magazin.de, www.faktor-magazin.de Herausgeber: Marco Böhme (V.i.S.d.P.) // Chefredaktion: Elena Schrader (schrader@faktor-magazin.de) //<br />

Autoren: Lea van der Pütten (faktor), Jan Fragel, Claudia Klaft, Jonas Knostman, Christian Vogelbein, Stefanie Waske // Lektorat: CoLibris-Lektoratsbüro Dr. Barbara Welzel // Grafisches Konzept: Julia Braun // Art-Direktion und Layout: Julia Braun // Vertrieb: Nicole Benseler // Auflage:<br />

7.500 // Druck: Silber Druck oHG // Wir übernehmen für unverlangt eingesendete Texte, Fotos, Zeichnungen etc. keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder. // Von faktor Stil gestaltete Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Eine anderweitige Verwendung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Heraus gebers und einer Nutzungsentschädigung möglich. // Ein Nachdruck der im faktor Stil veröffentlichten Beiträge (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers möglich.


104 Stil


Ein rares<br />

Tröpfchen<br />

Leichte Zitrusnoten und das Aroma reifer Beeren unterm Gaumen –<br />

Apotheker Michael Winkler betreibt Weinanbau vor den Toren Göttingens.<br />

TEXT JAN FRAGEL<br />

FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA & JAN FRAGEL<br />

105 Stil


STIL<br />

Ein Weinberg ist<br />

nicht nur das Werk<br />

eines Einzelnen – vor allem<br />

bei der Lese im <strong>Herbst</strong> braucht<br />

es viele starke Menschen, Freunde<br />

und Familie, um die Arbeit<br />

auf Winklers 2,8 Hektar großen<br />

Feld vor Göttingen zu<br />

meistern.<br />

106 Stil


STIL<br />

Zeitsprung. September 2020. Prall<br />

und saftig hängen die Trauben<br />

von Neu-Winzer Michael Winkler<br />

an den Reben. Richtung Südosten<br />

fällt der Blick auf Göttingen. In<br />

Reih und Glied stehen Hunderte Weinstöcke<br />

auf der ,Finkenbreite‘, einem Hang nördlich<br />

der Stadt in der Gemeinde Bovenden. Das<br />

Weinlaub raschelt während der Lese im Wind,<br />

Erntehelfer bringen die Trauben in Eimern<br />

zum schmalen Traktor. Der auf 200 Metern<br />

Höhe gelegene Weinberg wirkt zwischen den<br />

teilweise abgeernteten Weizen-, Raps- und Zuckerrübenfelder<br />

des angrenzenden Leinetals<br />

etwas fremd. Noch ... Michael Winkler gehört<br />

zu den 38 Neu-Winzern in Niedersachsen, die<br />

seit 2016 kommerziell Wein anbauen dürfen.<br />

Und das Potenzial für mehr im Norden ist da.<br />

Auf seinem 2,8 Hektar großen Weinberg ist<br />

an diesem <strong>Herbst</strong>wochenende einiges los.<br />

Freunde, interessierte Agrarstudierende aus<br />

Göttingen, ein befreundetes Winzerpaar und<br />

natürlich seine Familie helfen bei der ersten<br />

größeren Lese mit. Wein ist eine Kultur mit<br />

Familienanschluss.<br />

Winkler nimmt ein kleines Rohr zur Hand.<br />

Darin befindet sich eine vergrößernde Optik.<br />

Er gibt ein paar Tropfen Traubenmost auf<br />

eine Scheibe im Rohr und schaut hindurch:<br />

„85 Grad Oechsle, das ist ein guter Wert,“<br />

sagt der Jungwinzer. Das Rohr ist ein Refraktometer<br />

und Grad Oechsle ein wichtiger<br />

Wert, um zu bestimmen, ob aus den Weintrauben<br />

– in diesem Fall der Rebsorte Solaris<br />

– auch in Niedersachsen ein gescheiter Wein<br />

werden kann. Oechsle gibt, kurz gesagt, den<br />

Zuckergehalt im Traubenmost, dem unvergorenen<br />

Saft, an. Und der ist eine Voraussetzung<br />

dafür, ob der Wein auch lecker wird.<br />

Eine weitere Voraussetzung für guten Wein<br />

ist die sorgfältige Ernte. Seine Ehefrau<br />

Dunja schneidet mit einer feinen Zweigschere<br />

die reifen Trauben von den Reben.<br />

Dann kontrolliert sie, ob die Beeren gesund<br />

sind: „In diesem Jahr haben die Wespen einen<br />

Teil der Trauben angefressen. Sie wissen<br />

auch, was gut schmeckt.“ Die verdorbenen<br />

Beeren schneidet sie einzeln aus den Trauben<br />

heraus – nur die gesunden landen im<br />

Sammeleimer.<br />

EIN WEINBERG ist nicht nur das Werk eines<br />

Einzelnen, es braucht viele starke Menschen.<br />

„Man wächst hinein, lernt bei jedem Wachstumsschub<br />

der Reben dazu,“ erzählt Michael<br />

Winkler. Noch gleicht die Arbeit auf dem<br />

Weinberg, der etwa so groß ist wie vier Fußballfelder,<br />

der Arbeit von Sisyphos. „Man<br />

fängt vorne an, und wenn man hinten ist,<br />

geht es wieder von vorne los“, erzählt der<br />

56-Jährige und lächelt dennoch zufrieden.<br />

Nur ertraglos wie in der griechischen Mythologie<br />

soll die Arbeit auf dem Weinberg Finkenbreite<br />

nicht sein. Das Ziel sind erstklassige<br />

Weine. Und die Voraussetzungen dafür sind<br />

gut. Durch die Hanglange können Spätfröste<br />

weniger Schaden anrichten, weil die kalte Luft<br />

gut ,abfließen‘ kann, und die Sonne sorgt in<br />

der Südost-Ausrichtung schnell für Wärme.<br />

DIE PRÄZISE HANDARBEIT, wenig Pflanzenschutzmittel<br />

und mechanische Unkrautbekämpfung<br />

gehören von Anfang an zu Winklers<br />

Philosophie und Anspruch. „Wir wollen<br />

von vornherein gute Qualität in den Tank<br />

bekommen und nicht hinterher korrigie-<br />

➼<br />

107 Stil


STIL<br />

Das ganze Jahr im Einsatz Vom Winter bis zum Frühlingsbeginn werden die Reben von Neu-Winzer<br />

Michael Winkler geschnitten. Im Frühling bindet er die jungen Triebe hoch – einige Rebsorten brauchen<br />

mehr Hilfe zum Ranken, andere halten sich selbst an den quergespannten Drähten fest.<br />

ren, zum Beispiel mit Schwefel.“ Ob sich der<br />

Aufwand wirklich gelohnt hat, wird sich erst<br />

im nächsten Frühjahr zeigen. Erst nach einem<br />

halben Jahr Gärung, Verarbeitung und<br />

viel Ruhe ist der Wein reif für den Genuss.<br />

DEN JAHRGANG 2020 verarbeitet Familie<br />

Winkler nicht selbst, sondern lässt ihn bei<br />

einem Winzer in Sachsen-Anhalt ausbauen.<br />

Rund 2,5 Tonnen sind in diesem Jahr zusammengekommen<br />

– „das ist immer noch eine<br />

Versuchsmenge.“ Solaris, Souvignier gris und<br />

Riesling werden zunächst einzeln vergoren<br />

und ausgebaut. „Hinterher gucken wir mal,<br />

wie wir die Weine verschneiden“, so der Winzer.<br />

Eine Göttinger Cuvée wird entstehen. Allein<br />

der Genuss der reifen Solaris-Trauben<br />

bringt die Fantasie in Schwung: In der Nase<br />

verbreiten sich leichte Zitrusnoten, unterm<br />

Gaumen entfalten die Aromen reifer Beerenfrüchte<br />

ihre betörende Wirkung. Das macht<br />

Lust auf Wein aus Niedersachsen.<br />

Schon ein Jahr zuvor haben die Winklers in<br />

kleinem Rahmen zu Hause eine Cuvée aus<br />

Muscaris und Solaris hergestellt. „Das war<br />

schon ein sehr gutes Tröpfchen,“ sagt Michael<br />

Winkler und lacht. „Fruchtiges Bouquet im<br />

Glas und trocken – so, wie wir das mögen,“<br />

ergänzt seine Frau. Perspektivisch will Familie<br />

Winkler alles selbst machen: von der Rebe bis<br />

zur Flasche<br />

ES WAR UM SEINEN 50. GEBURTSTAG herum,<br />

als sich Michael Winkler vorgenommen<br />

hat, neben seinem Hauptberuf als Apotheker<br />

in Göttingen noch etwas anderes anzufangen.<br />

Ein Faible für Wein, für den Genuss und das<br />

Lebensgefühl hatte er schon immer. Er ist ,am<br />

Tor zum Rheingau‘ geboren, einer Region in<br />

Hessen, wo der Weinanbau Tradi tion hat. So<br />

kam es dazu, dass er sich umgehört hat, ob<br />

und wie in Südniedersachsen Wein professionell<br />

angebaut werden kann. Und damit ist er<br />

nicht allein. Die Lust, etwas Besonderes zu<br />

machen, und die Leidenschaft für Wein sind<br />

es, die viele der Winzerpioniere antreiben. Es<br />

sind Lehrer dabei, ein Architekt, Restaurantbesitzer<br />

und auch Landwirte.<br />

2016 hat das Land Niedersachsen 7,5<br />

Hektar Weinanbaufläche genehmigt – eine<br />

EU- Verordnung hat das möglich gemacht.<br />

Winkler bekam rund 2,8 davon zugesprochen<br />

– bis heute eine der größten zusammenhängenden<br />

professionellen Anbauflächen in<br />

diesem Gebiet. Mittlerweile sind es bundesweit<br />

fast 25 Hektar, Tendenz steigend.<br />

WIRD NIEDERSACHSEN also einmal Weinland?<br />

Vielleicht, aber das wird dauern. „Die<br />

Perspektiven dafür sind zumindest nicht<br />

schlecht – der Klimawandel macht es möglich“,<br />

sagt Jan Brinkmann, Vorsitzender des<br />

,Niedersächsischen Weinanbauverbandes‘ , in<br />

dem mehr als die Hälfte der 38 Weinanbauer<br />

des Bundeslandes organisiert sind. „Wenn<br />

auch noch die regionalen Voraussetzungen<br />

stimmen“, so Brinkmann, „kann der Weinanbau<br />

hier also durchaus gelingen.“ Der Landwirt<br />

selbst glaubt an den Erfolg und möchte<br />

für seinen Betrieb in Bad Iburg neben Ackerbau<br />

und Sauenzucht eine weitere wirtschaftliche<br />

Säule aufbauen. Wie schnell die Anbaufläche<br />

aber wächst, ist gesetzlich streng geregelt<br />

– im Weingesetz. Um fünf Hektar darf die<br />

Anbaufläche pro Jahr landesweit wachsen,<br />

das sind etwa sieben Fußballfelder, in bestimmten<br />

Fällen auch mehr. Aktuell gibt es bei<br />

uns noch immer ein paar unbestellte Flächen<br />

– und so ist niedersächsischer Wein, und<br />

bleibt es noch sehr lange, ein ganz rares<br />

Tröpfchen.<br />

DENN: EINEN NEUEN WEINBERG aufzubauen,<br />

ist eine Lebens- und Generationenaufgabe<br />

zugleich. Die Investitionen sind nicht unerheblich.<br />

25.000 bis 30.000 Euro pro Hektar<br />

kostet es allein, den Berg anzulegen. Die ungezählten<br />

Arbeitsstunden kommen noch oben<br />

drauf. Arbeit gibt es immer wieder, das ganze<br />

Jahr über. Vom Winter bis zum Frühlingsbeginn<br />

werden die Reben geschnitten. Im Frühling<br />

werden die jungen Triebe hochgebunden,<br />

einige Rebsorten brauchen mehr Hilfe zum<br />

Ranken, andere halten sich selbst an den<br />

quer gespannten Drähten fest. Später wird das<br />

Unkraut unter den Reben mechanisch mit einem<br />

sogenannten Schlegel entfernt, damit es<br />

den Rebstöcken nicht Nährstoffe und Wasser<br />

wegnimmt. Je nach Bedarf setzt Michael<br />

Winkler auch Fungizide gegen Pilzbefall ein.<br />

Die meisten seiner Rebsorten gelten als pilzresistent.<br />

Darauf würden die meisten Weinanbauer<br />

in Niedersachsen setzen, so der Vorsitzendende<br />

Brinkmann. Grund sei das feuchtere<br />

Klima im Norden. Mit pilzresistenteren Sorten<br />

könne der Einsatz von Spritzmitteln massiv<br />

reduziert oder sogar ganz darauf verzichtet<br />

werden. Jeder dritte Verbandsanbauer produziert<br />

in Niedersachsen nach Bio-Kriterien.<br />

➼<br />

108 Stil


Unser Leistungsspektrum:<br />

• Entwurfs- und Ausführungsplanung<br />

• Bauleitung und Projektsteuerung<br />

• Gutachten und Verkehrswertermittlung<br />

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Güterbahnhofstraße 10 | 37073 Göttingen<br />

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STIL<br />

Winklers ganzer Stolz Im vergangenen Jahr sind vier feine Tröpfchen entstanden: ein spritziger<br />

Weißwein- Cuvée aus Solaris und Muscaris (o.) mit dem Duft von Honigmelone, ein Riesling<br />

mit angenehmer Säure und Pfirsicharomen, ein Souvignier gris mit dem Aroma von Aprikosen<br />

und Quitten sowie ein beeriger Rosé-Cuvée (r.) aus Pinotin und Cabernet cortis.<br />

UND WIE SCHMECKT ER NUN, der erste<br />

Göttinger Wein? Hat sich die harte Arbeit gelohnt?<br />

<strong>Herbst</strong> <strong>2021</strong> – genau ein Jahr ist seit<br />

der Lese vergangen. Stolz präsentiert Michael<br />

Winkler seine vier raren Tröpfchen, Jahrgang<br />

2020: zunächst eine Weißwein- Cuvée aus Solaris<br />

und Muscaris. Bei einem ersten Atemzug<br />

durch die Nase entfaltet sich ein leichter Duft<br />

von Honig melone – unterm Gaumen dann<br />

eine blumige Note. Es ist ein leichter, spritziger<br />

und trockener Sommerwein.<br />

Der Riesling von der Finkenbreite hat im<br />

Glas ein typische blassgelbe bis grünlich-gelbe<br />

Farbe. Er prickelt in der Nase. Unterm Gaumen<br />

wird die Vorfreude auf den Genuss durch eine<br />

angenehme Säure und Pfirsicharomen erfüllt.<br />

Daraus hätte der Apotheker auch gern einen<br />

Sekt gemacht, sagt er. Vielleicht ja später.<br />

Im Glas mit Souvignier gris spiegeln sich<br />

die reifen Reben wider. Obwohl es ein Weißwein<br />

ist, sind die Beeren leicht rötlich. Das<br />

verleiht dem Wein eine interessante Apricotfarbe,<br />

die gut zum runden Aroma nach Aprikosen<br />

und Quitten passt.<br />

Der vierte Wein des Jahrgangs ist ein<br />

Rosé-Cuvée aus Pinotin und Cabernet cortis.<br />

Die Farbe verspricht ein beeriges Aroma –<br />

und so schmeckt er auch: intensiv fruchtig.<br />

Kurzum: Das Warten hat sich gelohnt – sie<br />

schmecken Erfolg versprechend.<br />

UM DEN WEIN VON DER SONNENSEITE Südniedersachsens<br />

irgendwann einmal komplett<br />

selbst herzustellen, braucht Familie Winkler<br />

noch eine passende Immobilie. Die Finger<br />

danach sind schon aus gestreckt. Dort soll der<br />

Wein dann dauerhaft zu kaufen sein – aber<br />

bis dahin wird noch ein bisschen Zeit ins<br />

Land ziehen. Die ersten Flaschen von Winkler<br />

gibt es dennoch bereits im Handel – wenn<br />

auch bisher nur in seiner Apotheke. ƒ<br />

Wo gibt es den Wein zu kaufen?<br />

LINDA - Süd-Apotheke<br />

Reinhäuser Landstraße 25<br />

37083 Göttingen<br />

oder über Facebook:<br />

110 Stil


STIL<br />

111 Stil


„Kaffee ist fertig!“<br />

Lust auf das beliebteste Heißgetränk der Deutschen<br />

macht Alexander Pohl. Der Inhaber der Einbecker Kaffeerösterei<br />

entführt in die Welt der Bohnen und Aromen.<br />

TEXT CLAUDIA KLAFT FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

112 Stil


STIL<br />

J<br />

„Jute! Die Bohnen riechen eindeutig nach<br />

Jute“, sage ich und ziehe enttäuscht meine<br />

Nase zurück, meine Augen nehmen fragend<br />

Kontakt mit Alexander Pohl auf, in dessen<br />

Hand die kleinen Kugeln liegen. „Ich muss Ihnen<br />

leider alle Illusionen nehmen. Rohkaffee<br />

hat noch keinen leckeren Geruch“, sagt er<br />

lächelnd und lässt die Bohnen zurück in eine<br />

Schale gleiten.<br />

Wir sitzen zusammen in seiner Einbecker<br />

Kaffeerösterei am Markt in der idyllischen<br />

Altstadt. Innen ist es klein und gemütlich,<br />

Foto grafien von Kaffeebohnen und -plantagen<br />

aus Kolumbien und Indien zieren die Wände,<br />

am Tresen im Eingangsbereich thront die<br />

glänzende Barista-Maschine. Mit geübten<br />

Handgriffen bereitet eine Mitarbeiterin darauf<br />

Kaffee, lautmalerisch begleitet vom knarzenden<br />

Mahlwerk, zischendem Dampf und klapperndem<br />

Geschirr. Vor dem Geschäft – in der<br />

Fußgängerzone – sind alle Tische besetzt, die<br />

Gäste plaudern, beobachten das Treiben, die<br />

Sonne lacht: italienisches Dolce-Vita- Gefühl<br />

mitten in Einbeck.<br />

„So habe ich es mir immer vorgestellt“, sagt<br />

Pohl, lässt den Blick durch seinen Laden<br />

schweifen und nippt zufrieden an seiner Tasse<br />

– einer von fünfen jeden Tag. „Auch wenn bei<br />

der Gründung keiner an den Erfolg geglaubt<br />

hat.“ Und doch hat der passionierte Kaffeetrinker<br />

vor vier Jahren voller Tatendrang seinen<br />

Traum in die Realität umgesetzt – mit der<br />

festen Überzeugung, dass die Kombination<br />

aus Bohnenverkauf und Bewirtung bestens<br />

läuft. „Mein Plan B ist, dass Plan A funktioniert“,<br />

sagt der gebürtige Einbecker entschieden<br />

und gibt damit sein Lebensmotto preis.<br />

PLAN A GING AUF – auch wenn er trotz<br />

To-go-Bechern und Außer- Haus-Verkauf im<br />

letzten Corona-Jahr ein wenig ins Stocken<br />

kam. Inzwischen kommen die Kunden aber<br />

gern wieder zum längeren Verweilen, was<br />

Pohl durchaus optimistisch stimmt. Einer von<br />

ihnen winkt ihm gerade zu, mit einem gekauften<br />

Päckchen Kaffee in der Hand, und fragt<br />

den Inhaber nach seinem Befinden. Pohl<br />

nimmt sich die Zeit für ein paar freundschaftliche<br />

Sätze, bevor er sich wieder dem Tischgespräch<br />

zuwendet.<br />

„Das Café ist praktischerweise auch meine<br />

Marke tingabteilung“, erklärt er lächelnd.<br />

„Denn wer hier seinen Kaffee genießt, nimmt,<br />

wie Sie sehen, auch gern ein Päckchen für<br />

Zuhause mit.“ Ihm sei klar gewesen, dass es<br />

utopisch ist, allein mit einem Café die schnelle<br />

Mark zu generieren. „Schließlich bringen<br />

Gäste, die nur eine Tasse pro Stunde konsumieren,<br />

keinen großen Umsatz. Genuss kennt<br />

keine Eile.“ Er schüttelt den Kopf und zählt<br />

an den Fingern seine drei Erfolgsfaktoren für<br />

eine gut laufende Gastronomie auf: ein solides<br />

Konzept, ein langer Atem und vor allem ein<br />

Alleinstellungsmerkmal. Letzteres sei für ihn<br />

eben die ergänzende Kaffeerösterei, die 70 Prozent<br />

seines Umsatzes ausmache.<br />

DOCH WIE KAM POHL – der zuvor international<br />

als Hotelbetriebswirt in der Gastronomie<br />

und später im Außendienst bei der Einbecker<br />

Brauerei arbeitete – eigentlich darauf, plötzlich<br />

sein Geld mit Kaffee zu verdienen? Der<br />

44-Jährige lehnt sich entspannt zurück und<br />

erzählt von seinem ,Blick von außen‘ auf verschiedenste<br />

Club- Hotels und Fünf-Sterne-<br />

Häuser, bei denen er erkannte, welche Fehler<br />

vermeidbar gewesen wären, und davon, dass<br />

er die Selbstständigkeit ja schon von seinen<br />

Eltern her kenne, die bis heute mit dem Einbecker<br />

Hof ihr eigenes Hotel führen. „Vor 70<br />

Jahren von meinen Großeltern gegründet und<br />

noch immer im Familien besitz“, sagt Pohl<br />

nicht ohne Stolz. Aber ausschlaggebend für<br />

die eigene Kaffeerösterei, so erinnert er sich,<br />

sei vor sechs Jahren ein Kaffee seminar in Hamburg<br />

Altona gewesen: „Es war ein Geschenk<br />

meiner Schwester, die wusste, dass ich diese<br />

Rösterei schon immer toll fand und näher<br />

kennenlernen wollte.“<br />

So kam er schlückchenweise auf den Geschmack<br />

und auf die Idee eines eigenen Kaffeegeschäfts.<br />

Er vertiefte das Thema in weiteren<br />

Seminaren und knüpfte Kontakt zur Hannoverschen<br />

Kaffeemanufaktur, wo er bei einem<br />

seiner früheren Arbeitskollegen Gelegenheit<br />

bekam, praktische Erfahrung zu sammeln und<br />

Prozesse kennenzulernen.<br />

„Mir hat das großen Spaß gemacht, mich<br />

aber zum Glück auch schnell gelehrt, wie<br />

komplex doch das ganze Drumherum ist: Bezugswege,<br />

Zollvorgaben, Steuern, Einfuhr, Lagerung,<br />

Zertifizierung – das geht nicht<br />

➼<br />

113 Stil


STIL<br />

nebenbei“, erklärt Pohl und erzählt, dass allein<br />

die Steuer auf ein Kilo Rohkaffee 2,19<br />

Euro beträgt, dieser jedoch bei der Röstung<br />

zehn Prozent an Gewicht verliert. Und dass<br />

eine Bio zertifizierung – wie sie vier seiner Sorten<br />

haben – voraussetzt, dass schon der Farmer<br />

den Kaffee zertifiziert. „Das kann nicht<br />

jeder Kleinbauer leisten.“<br />

ALLE AUFGABEN ALLEINE ZU STEMMEN, so<br />

sein Fazit, ist zu aufwendig und kostenintensiv.<br />

Also holte er sich zur Gründung des eigenen<br />

Geschäfts kurzerhand den Geschäftsführer der<br />

Hannoverschen Kaffeemanufaktur als Partner<br />

mit ins Boot. Pohl nutzt bis heute mit ihm gemeinsam<br />

Lieferwege, wobei er die Rohware<br />

zu 75 Prozent direkt von kleinen Farmen und<br />

zu 25 Prozent aus Kooperativen bezieht. Für<br />

die Produktion größerer Mengen haben sie in<br />

eine technisch moderne Röstanlage investiert,<br />

die in Hannover steht. Dorthin führt Pohl der<br />

Weg jeden Dienstag, dann ist sein Einbecker<br />

Laden im denkmalgeschützten Altbau geschlossen.<br />

WAS PASSIERT BEI DER RÖSTUNG?<br />

Für seine spezielle Mischung der ,Einbecker<br />

Premium Melange‘ heizt Alexander Pohl seine<br />

Röstmaschine zunächst auf 190 Grad Celsius<br />

vor, um sie gleich darauf wieder auf 90 Grad<br />

abzukühlen. Dann erst werden die Bohnen eingefüllt,<br />

die Hitze wird langsam wieder auf 190<br />

Grad Celsius hochgefahren und für 18 bis 20<br />

Minuten geröstet, bis es zum ,first crack‘ kommt<br />

– dabei platzt das Silberhäutchen der Bohne<br />

auf, die ,Gelbphase‘ beginnt. Erst jetzt entwickelt<br />

sich langsam die Farbe – über Gold hin<br />

zum bekannten klassischen Braun. Die Temperatur<br />

unter 200 Grad Celsius habe den Vorteil,<br />

dass die Säure rausgezogen und Acrylamide<br />

vermieden werden. „Der Kaffee wird damit bekömmlicher“,<br />

erklärt Pohl. Bei der italienischen<br />

und portugiesischen Röstung hingegen werden<br />

die Bohnen für vier Minuten auf 400 Grad Celsius<br />

erhitzt, um den ‚second crack‘ zu erreichen:<br />

Die Bohne platzt ein zweites Mal auf, wird fast<br />

schwarz und bekommt dadurch einen noch<br />

intensiveren Geschmack. Dieser ist vor allem<br />

für Espresso ausschlaggebend, der in südlichen<br />

Gefilden die Grundlage jeglicher Kaffeespezialitäten<br />

ist. In Deutschland wird noch immer<br />

Filterkaffee bevorzugt.<br />

WIE EINGANGS BEREITS FESTGESTELLT:<br />

Roh duftet die Bohne nur nach Jute. Erst die<br />

gezielte Röstung durch einen Fachmann kitzelt<br />

die feinen Noten heraus und das je nach Temperatur<br />

und Röstdauer (siehe Kasten). Doch<br />

hier geht es nicht nur um den Duft. Das Rösten<br />

ist ,der‘ aromagebende Faktor – und genauso<br />

entscheidend für den Geschmack wie<br />

Anbaugebiet, Boden und Witterung. „Im sogenannten<br />

Kaffeegürtel in Südamerika beispielsweise<br />

fällt viel Regen, die Bohnen von dort<br />

zeichnen sich durch einen mehr schokoladigen,<br />

nussigen Geschmack aus“, erklärt der Experte.<br />

Afrikanischer Kaffee, der auf sandigen Böden<br />

gedeiht, habe eher florale Noten. Aus indischen<br />

Bohnen lasse sich ein leichtes Süßholzaroma<br />

rausschmecken – sie werden oft auf<br />

ehemaligen Opiumfeldern angebaut und müssen<br />

dem Monsunregen standhalten. „Wie<br />

beim Wein bestimmen also auch Boden, Lage<br />

und Klima den Geschmack“, sagt Pohl.<br />

850 verschiedene Aromen gibt es insgesamt,<br />

die sich von der Grundnote ausgehend bei der<br />

Röstung entfalten können. Ein Aromarad gibt<br />

über die detaillierte Kategorisierung Aufschluss.<br />

Und weil Einflussfaktoren und<br />

Aromen ebenso komplex sind, gibt es auch<br />

speziell ausgebildete Kaffeesommeliers. Ein<br />

solcher steht auch Pohl zur Seite: „Denn mir<br />

fehlt da doch noch etwas letzte Expertise.“<br />

NEBEN DEM AROMA ist für Pohl auch die<br />

Bekömmlichkeit ein wichtiges Auswahlkriterium,<br />

entsprechend hat er sein Sortiment ausgerichtet:<br />

Zum Verkauf bietet er sortenreine<br />

Kaffees aus Südamerika (Brasilien, Kolumbien,<br />

Peru), aus Afrika (Ruanda) und Asien<br />

(Indien, Thailand). Und im Ausschank kredenzt<br />

er seine ,Einbecker Premium-Melange‘<br />

mit Bohnen aus Guatemala und Äthiopien,<br />

seine ,Espresso Selection‘ hat er aus 60 Prozent<br />

brasilianischen und je 20 Prozent vietnamesischen<br />

und indischen Bohnen fein abgestimmt.<br />

Doch abgesehen von der Herkunft spielt<br />

auch die Pflanzenart für den Geschmack eine<br />

große Rolle: Zum einen gibt es Robusta, die<br />

selbst unter widrigen Bedingungen wächst,<br />

tropische Wärme und Feuchte verträgt, aber<br />

viel Säure und Koffein enthält. Ihr Marktanteil<br />

beträgt ca. 30 Prozent. Zum anderen<br />

gibt es Arabica mit 70 Prozent Marktanteil,<br />

die zwar empfindlicher und dadurch teurer ist,<br />

aber eben auch bekömmlicher. Diese Pflanzenart<br />

wächst in Höhenlagen zwischen 900<br />

und 3.000 Metern über dem Meeres-<br />

➼<br />

114 Stil


STIL<br />

115 Stil


STIL<br />

TIPPS RUND UM DIE BOHNE<br />

Wissenswertes<br />

• Kaffee nie mit kochendem Wasser aufgießen!<br />

Die Oberfläche wird dadurch nach geröstet<br />

und der Kaffee entwickelt einen Fehlgeschmack.<br />

Ideal ist eine Temperatur<br />

von 92 bis 94 Grad Celsius.<br />

• Beim Espresso den Zucker nicht sofort<br />

umrühren, sondern auf der Crema schmelzen<br />

lassen, damit sich eine feinere Note<br />

entwickelt.<br />

• Kaffee wird durch zu hohe Dosierung, zu<br />

heißes Aufgießen und zu lange Standzeiten<br />

bitter. Trick: Milch nimmt die Säure aus dem<br />

Kaffee.<br />

Auf die Röstung kommt es an. Je nach Temperatur und Röstdauer kitzelt Alexander Pohl gekonnt<br />

die feinen Noten aus den Bohnen heraus.<br />

spiegel, wo Nachtfrost eine ernsthafte Gefahr<br />

ist – im Juli dieses Jahres hat er in Brasilien<br />

ganze Ernten vernichtet.<br />

„INSGESAMT IST DER KLIMAWANDEL mit seinen<br />

unbeständigen Temperaturen, den Regenfluten<br />

in Südamerika und Dürren in Afrika<br />

schon jetzt ein großes Problem“, erklärt Pohl<br />

mit Nachdruck. Doch zusätzlich wirken sich<br />

noch ganz andere Faktoren negativ auf den<br />

Ertrag aus. „Faktoren, die uns hier in Deutschland<br />

nicht wirklich bewusst sind.“ Die Anbauländer<br />

haben mit Abwanderung zu kämpfen,<br />

sind durch Bürgerkriege und Staatskrisen<br />

gebeutelt, können dadurch weniger importieren<br />

– mit der Folge, dass Container fehlen,<br />

um den Kaffee zu exportieren. „Schon jetzt<br />

schießen die Verschiffungs- und Zollgebühren<br />

durch die Decke“, erklärt der Geschäftsführer<br />

und ergänzt: „Noch dieses Jahr wird der Kaffee<br />

einen Preissprung machen.“<br />

Trübe Aussichten also für das beliebteste<br />

Heißgetränk Deutschlands. Das ökologische<br />

Bewusstsein hat den dreifachen Familienvater<br />

auch veranlasst, das Thema Umwelt mit wiederverwendbaren<br />

Bechern in die eigene Hand<br />

zu nehmen. Viel lieber noch hätte er eine gemeinsame<br />

Lösung mit den anderen Gastronomiebetrieben<br />

vor Ort: „Das wäre kundenfreundlicher.“<br />

UND WIE STELLT ER SICH DIE ZUKUNFT vor?<br />

Pohl möchte noch mehr Menschen für die<br />

Welt des Kaffees sensibilisieren. „Auch weil<br />

sich beim gemeinsamen Genuss immer gute<br />

Gespräche entwickeln.“ Dafür lässt er seine<br />

Seminare, die durch Corona zum Erliegen kamen,<br />

wieder aufleben. Auch habe er mit einer<br />

zwischenzeitlichen Online-Variante gute Erfahrungen<br />

gemacht. „Ich hatte den Menschen<br />

aus vielerlei Ländern vorab ein Paket geschickt,<br />

so konnten wir gemeinsam den Kaffee<br />

aufbrühen und kosten. Selbst am Monitor<br />

kam eine gute und entspannte Stimmung auf“,<br />

erzählt Pohl, der als leidenschaftlicher Jäger in<br />

seiner Freizeit vor allem auf dem Hochsitz<br />

Entspannung findet.<br />

Ansonsten stehen Überlegungen zum Einbecker<br />

Hof an, denn seine Eltern stehen kurz<br />

vor der Rente. Deshalb gehöre auch eine Expansion<br />

für die Kaffeerösterei nicht in seine<br />

aktuellen Überlegungen – sie soll bleiben, wie<br />

sie ist. Ob seine Einbecker Kaffeerösterei dann<br />

auch noch in 70 Jahren existiert? Alexander<br />

Pohl lehnt sich entspannt zurück und lässt es<br />

ruhig angehen – bei einer guten Tasse Kaffee. ƒ<br />

Einbecker Kaffeerösterei<br />

Marktplatz 25, 37574 Einbeck<br />

Tel. 05561 92730-70<br />

www.einbecker-kaffee.de<br />

Cupping – die richtige Art Kaffee zu kosten<br />

Frisch geröstet wird der Kaffee vermahlen<br />

und das Mehl in eine Tasse gegeben. Dann<br />

gießt man es mit heißem Wasser (92 bis 94<br />

Grad Celsius) auf und schöpft die Crema ab –<br />

in der sich kleine gelöste Partikel der Bohne<br />

befinden. Erst darf die Nase schnuppern,<br />

dann schlürft der Mund. Der Kaffee soll sich<br />

im gesamten Mundraum ausbreiten, bevor<br />

er runtergeschluckt wird. Dann wird durch<br />

die Nase ausgeatmet, um die Aromen zu<br />

erfassen. Wie beim Wein kommt es auf den<br />

Nachgeschmack (den bleibenden Eindruck im<br />

Mund und die Sensorik in der Nase) an.<br />

Dosierung bei Handaufguss<br />

• 10–12 g pro Becher<br />

• 16 g auf 250 ml Wasser<br />

• 55–60 g auf eine große Kanne (1,2 Liter)<br />

Wichtig: Da sich das Pulver im Trichter<br />

verdichtet, sollte bei doppelter Wassermenge<br />

die zusätzliche Kaffeemenge geringer als<br />

doppelt sein.<br />

French-Press in der Stempelkanne<br />

20 g Kaffee aufgießen, eine Minute quellen<br />

lassen – in dieser Blooming-Phase entfalten<br />

sich die Aromen. Dann vollständig aufgießen,<br />

drei bis vier Minuten ziehen lassen und<br />

runterdrücken.<br />

Für Cold-Brew: Die Kanne ganz auffüllen,<br />

jede Stunde umrühren und erst nach einem<br />

Tag runterdrücken. Noch intensiveren Kaffee<br />

bekommt man durch nochmaliges Ziehenlassen<br />

und Filtern durch einen Papierfilter.<br />

Mit Eiswürfeln auffüllen und Sodawasser<br />

dazu servieren.<br />

116 Stil


Der<br />

Schimmel<br />

reiter<br />

dt.1<br />

dt.2<br />

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118 Stil


As<br />

PORSCHE<br />

as possible<br />

Wer Porsche hört, erwartet sechs Zylinder<br />

im Heck. Doch mit dem neuen und ersten<br />

E-Porsche Taycan Turbo wollen die Autobauer<br />

aus Zuffenhausen beweisen, dass sie auch<br />

elektrisch richtig Power und Geschwindigkeit<br />

auf die Straße bringen können. Ob ihnen das<br />

gelungen ist, finden wir gemeinsam mit<br />

Catering-Unternehmerin und Porsche-Fan<br />

Anke Schwanebeck-Reddersen heraus.<br />

TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN<br />

FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />

119 Stil


STIL<br />

120 Stil


STIL<br />

D<br />

Die letzte Sommersonne des Jahres wirft Licht<br />

und Schatten auf den Asphalt, die Straßen sind<br />

an diesem Abend leer. Gespannt wartet Anke<br />

Schwanebeck- Reddersen bereits am Porsche<br />

Zentrum in Göttingen, um die Schlüssel für<br />

eine Testfahrt mit dem E-Porsche Taycan Turbo<br />

in Empfang zu nehmen. Gemeinsam mit ihrem<br />

Ehemann Marco Reddersen führt sie die Streetfood<br />

Company in Bovenden. Beide sind seit<br />

mehr als 20 Jahren in der Catering-Branche<br />

unterwegs, seit fünf Jahren machen sie wahlweise<br />

100 oder 10.000 Menschen satt. Die<br />

Unternehmerin strotzt vor Energie. Gerade<br />

kommt sie von einem laufenden Event, klärt<br />

am Telefon noch schnell, ob auch ohne sie „der<br />

Laden läuft“. Sie hat sich heute extra für den<br />

Test ein Plätzchen in ihrem gut gefüllten<br />

Termin kalender freigeschaufelt. Denn auf den<br />

Taycan Turbo freut sie sich ganz besonders –<br />

die Marke Porsche und die Autos aus Stuttgart-<br />

Zuffenhausen haben einen ganz speziellen<br />

Platz in ihrem Herzen.<br />

GANZ UNBEKANNT IST IHR das neue Porsche-<br />

Modell zwar nicht, doch mit dem Taycan<br />

Turbo sitzt auch sie erstmals in einem Elektroauto.<br />

625 PS Motorleistung, 484 Kilometer<br />

Reichweite, von 0 auf 100 in 3,2 Sekunden –<br />

diese Zahlen kennt Schwanebeck- Reddersen<br />

bereits auswendig, Euphorie liegt in der Luft.<br />

Auch der Preis ist ihr bekannt, ab 150.000<br />

Euro geht es los. „Wenn ich mal im Lotto gewinne<br />

...“, sagt sie schwärmend, während sie<br />

die Schlüssel entgegennimmt und einsteigt –<br />

der Sitz schmiegt sich eng, aber bequem um<br />

die Fahrerin.<br />

DABEI HAT SIE SICH VOR GUT ZWEI Jahren<br />

bereits selbst ihren persönlichen Traum erfüllt<br />

und den Kaufvertrag für einen Porsche unterschrieben.<br />

„Ich habe mir das immer gewünscht<br />

und diese Entscheidung ganz bewusst und für<br />

mich getroffen – und genieße es bis heute“, erzählt<br />

Schwanebeck-Reddersen. Als Selbstständige<br />

arbeite sie teilweise 19 Stunden am Tag.<br />

Viel Zeit für Freizeit und Urlaub bleibt da<br />

nicht. Umso mehr genieße sie die privaten<br />

Momente mit der Familie … – und die Minuten<br />

im eigenen Traumauto. Geworden ist es<br />

ein Macan – der kleinste SUV der Marke.<br />

„Aber ein Porsche!“, sagt sie stolz. Sie liebt den<br />

Sound, das Auto, die Leidenschaft, für die die<br />

Marke steht. „Damit kann ich mich als<br />

Macherin sehr gut identifizieren.“<br />

Und genau aus diesem Grund wird der<br />

Test heute spannend: Denn mit dem Taycan<br />

Turbo macht Porsche erstmals vieles – wenn<br />

auch nicht alles – anders. Und ein Elektromotor<br />

und Ladekabel im Kofferraum<br />

machen noch lange kein gutes E-Auto.<br />

DIE GRÖSSTE ÜBERRASCHUNG gibt es<br />

gleich zum Start. „Ist der jetzt schon an?“,<br />

fragt Schwanebeck-Reddersen. Tatsächlich ist<br />

nichts zu hören, nur die Lichter des Autos<br />

blinken. Doch ein sanfter Druck aufs Gaspedal<br />

verrät: Ja, er ist definitiv schon an.<br />

Der Fahrer bekommt zwar keine Drehzahl<br />

mehr angezeigt, dafür aber in einem Untermenü<br />

am Touchdisplay einen futuristischen –<br />

und per Schalter wählbaren – Motorsound.<br />

Der ist auf Wunsch angenehm säuselnd oder<br />

brachial sportlich. Schwanebeck-Reddersen<br />

entscheidet sich ohne Zögern für die Sportwagen-Variante.<br />

Das kleine Lenkrad liegt gut in der Hand<br />

und lässt – wenn gewünscht und notwendig –<br />

schnelle Bewegungen zu. „Eindeutig ein Porsche“,<br />

sagt Schwanebeck-Reddersen und fällt<br />

damit bereits nach kurzer Zeit auf der Straße<br />

ihr erstes Zwischenfazit. Der erste kräftige<br />

Druck aufs Gaspedal ruft Respekt und Begeisterung<br />

zugleich hervor. „Schon ganz ordentlich!“,<br />

sagt die Testerin. Geschaltet wird nicht<br />

mehr. Die Elektromotoren bewegen den Viertürer<br />

mit mehr als 625 PS von der Stelle, per<br />

Sport-Start sind es für einen Moment sogar<br />

deutlich mehr – auf der Geraden drückt es einen<br />

ordentlich in die Sitze. „Porschefahren ist<br />

wie auf Schienen fahren“, sagt Schwanebeck-<br />

Reddersen nun wieder entspannt, während sie<br />

mit ihrem Fuß den Porsche Electric Sport<br />

Sound erneut freudig aufheulen lässt. „Ich kenne<br />

kein Auto, das so gut auf der Straße klebt.“<br />

WIE DEN INGENIEUREN DAS bei einem mehr<br />

als zwei Tonnen schweren Sportwagen gelungen<br />

ist, bleibt wohl ihr (gut bezahltes) Geheimnis.<br />

Denn auch in den engen Kurven der<br />

Landstraßen rund um Göttingen gibt sich der<br />

Taycan keine Blöße. Im Gegenteil: Kraftvoll<br />

und unaufgeregt, aber immer mit etwas<br />

Gänse haut, lenkt die Unternehmerin die Sport-<br />

Limousine über den Asphalt. Die Reichweite<br />

hat sie dabei stets im Auge – für Aufregung<br />

sorgt diese allerdings nicht. Trotz des Gewichts<br />

und trotz der Power an allen vier Rädern<br />

bleibt der ,Verbrauch‘ vernünftig. Beim Bremsen<br />

fließen ein paar Watt wieder zurück in die<br />

Batterien. Geladen wird entweder an der<br />

Schnellladesäule oder an der Haussteckdose –<br />

zu Hause dauert es allerdings etwas länger.<br />

Wer sportlich fährt, braucht erst nach 300 Kilometern<br />

eine Steckdose. Bevor der ,Tank‘ wirklich<br />

leer ist, bekommt der Fahrer entweder<br />

Hunger oder Durst.<br />

Beides sind Kernkompetenzen von Anke<br />

Schwanebeck-Reddersen. Mit der Streetfood<br />

Company verkauft sie nicht bloß gedrehte<br />

Bratwurst aus dem Anhänger. Wenn Kunden<br />

es wünschen, realisieren sie mit dem Team<br />

ganze Feste und Märkte für Tausende Festivalbesucher<br />

oder lässt Firmenfeiern unvergesslich<br />

werden. Große Unternehmen wie Mayer<br />

Feintechnik, das Weender Krankenhaus oder<br />

Goldbeck wissen ganz genau, was sie an<br />

den Reddersens haben: „Wir wollen auch<br />

➼<br />

121 Stil


STIL<br />

schon mal etwas Besonderes bieten und die Besucher<br />

mit neuen Dingen begeistern – etwas<br />

ausprobieren, mutig sein.“<br />

MUTIG IST AUCH PORSCHE mit der Entscheidung,<br />

die eigenen Werte und Traditionen<br />

zu elektrifizieren. Noch nie hat sich ein Auto<br />

für Kenner so neu und gleichzeitig so gewohnt<br />

angefühlt wie der Taycan Turbo. Das bezieht<br />

sich auch auf die Verarbeitungsqualität, die<br />

die heutige Testerin überzeugt. Porsche steht<br />

neben Sportlichkeit für eleganten Luxus, klare<br />

und weiche Linien, die so nur zu einem Sportwagen<br />

aus Zuffenhausen passen – und genau<br />

das liefert auch der Taycan Turbo kompromisslos.<br />

„Optisch spricht das Auto eine ganz<br />

klare Sprache: Ich bin ein Porsche“, sagt<br />

Schwanebeck-Reddersen, die inzwischen mit<br />

kritischen Augen das Innere des Testwagens<br />

unter die Lupe nimmt, „aber aus der Zukunft.“<br />

Porsche setzt auf einen modernen Innenraum<br />

mit viel Licht, Displays und wenig<br />

Schaltern. Feine Details und Linien wie breitere<br />

Lufteinlässe und LED-Technik im Licht<br />

verraten aber die Blitze im Tank. Anders als<br />

die Wettbewerber verwandelt sich das Kraftfahrzeug<br />

aber nicht in ein Raumschiff. Der<br />

Taycan reduziert sein Gros an Funktionen auf<br />

das sportlich nötigste Bedien element. Der<br />

Porsche bleibt ein Porsche: Fast alles lässt sich<br />

vom Lenkrad aus bedienen, darunter auch die<br />

fünf Fahrstufen, die dem Taycan auf Knopfdruck<br />

fünf verschiedene Gesichter und Stimmen<br />

verleihen. Fast jede Eigenschaft lässt sich<br />

anpassen: Motorensound, Luftfahrwerk, Lichtstimmung.<br />

So wird der Elektroflitzer wahlweise<br />

ein eleganter Maßanzug oder ein brüllender<br />

Supersportler. „Porsche ist einfach ein Lebensgefühl,<br />

das zu jedem passt, der es erleben möchte“,<br />

sagt Schwanebeck-Reddersen.<br />

MITTLERWEILE STEHT DIE SONNE tief und<br />

rot am Horizont, wir drehen die letzte Runde.<br />

Das Fazit ist eindeutig: Mit dem Taycan Turbo<br />

ist es den Autobauern von Porsche gelungen,<br />

ihre Identität auch auf die neue Generation<br />

E-Auto zu übertragen – vor allem, weil sie ihren<br />

Werten treu geblieben sind und gleichzeitig mutig<br />

genug waren, Neues zu wagen. Festgehalten<br />

haben sie dabei an Qualität und Sportlichkeit.<br />

Den Rest regeln 625 PS und leidenschaftliche<br />

Fans wie Anke Schwanebeck-Reddersen. ƒ<br />

Zum Auto<br />

Modell:<br />

Leistung:<br />

Höchstgeschwindigkeit:<br />

Beschleunigung:<br />

Verbrauch:<br />

CO2:<br />

Preis:<br />

„Optisch spricht das Auto<br />

eine ganz klare Sprache:<br />

Ich bin ein Porsche, aber<br />

aus der Zukunft.“<br />

ANKE SCHWANEBECK- REDDERSEN<br />

Taycan Turbo<br />

460 kW / 625 PS<br />

260 km/h<br />

3,2 sek. von 0 auf 100 km/h<br />

28 kWh / 100 km<br />

0 g/km<br />

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122 Stil


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seit mehr als 20 Jahren diskret und mit kontinuierlich guten, nachweisbaren<br />

Ergebnissen am Starnberger See und weit darüber hinaus bekannt.<br />

Als eine der ersten Adressen verwaltet die TOP Vermögen AG einen mittleren<br />

dreistelligen Millionenbetrag für anspruchsvolle, ver mögende Privatpersonen,<br />

institutionelle Kunden und namhafte gemeinnützige Stiftungen. Eine sehr hohe<br />

Weiterempfehlungsquote bestätigt die Zufriedenheit der Kunden.<br />

Thorsten Richter<br />

Partner<br />

Jörg Barner<br />

Partner


Wie arbeiten wir in Zukunft?<br />

Die Bürowelt wandelt sich. Struckmeier in Göttingen hat dafür die Lösungen.<br />

Die Corona-Pandemie hat sich als<br />

Kata lysator für Veränderungen in der<br />

Arbeitswelt herausgestellt. Jetzt, wo<br />

es in vielen Unternehmen wieder zurück an<br />

den ursprünglichen Arbeitsplatz geht, kommen<br />

viele Fragen auf. Durch die Erfahrungen<br />

des hybriden Arbeitens müssen die Strukturen<br />

neu überdacht werden, bis es zu einer<br />

,neuen Normalität‘ kommen kann.<br />

ZAHLREICHE ARBEITSPLÄTZE sind für viele<br />

Unternehmen gar nicht mehr nutzbar. Aufgrund<br />

von Abstandsregeln muss entzerrt werden,<br />

Schutzelemente müssen geplant werden,<br />

Luftreinigung rückt immer mehr in den Fokus,<br />

und die Flächennutzung muss überdacht werden.<br />

Hygienekonzepte sollen Ansteckungen<br />

verhindern und dies dauerhaft.<br />

Für die Mitarbeiter stellen sich zusätzliche<br />

Fragen: Wo arbeite ich heute, um meine Aufgaben<br />

erfüllen zu können? Wie sieht mein<br />

Team aus und wo erreiche ich eigentlich wen?<br />

Ist der Kollege bzw. die Kollegin präsent oder<br />

erreiche ich ihn bzw. sie nur digital? Welche<br />

Technik steht mir zur Verfügung? Und wenn ich<br />

mich konzentriert zurückziehen möchte oder<br />

ein vertrautes Gespräch mit Kunden führen<br />

will? Kann ich Räume in der Firma nutzen oder<br />

muss ich mich woanders treffen?<br />

Das Homeoffice wird zu einem etablierten<br />

Arbeitsort. So viel steht fest. Mit Interimslösungen<br />

ist jetzt allerdings Schluss.<br />

Die Struckmeier-Geschäftsleitung: Jens Barwinske und<br />

Thomas Kleinert<br />

„Ab September haben wir zu allen<br />

Themen Lösungen in unserer<br />

Ausstellung. Wir laden Sie herzlich<br />

ein, bei uns vorbeizuschauen.“<br />

JENS BARWINSKE


PROFIL<br />

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BILDNACHWEISE: SEDUS, ADOBE-STOCK, LIZ-SOLUTIONS, STRUCKMEIER<br />

GESUNDE HOMEOFFICE-LÖSUNGEN, die<br />

in das Zuhause der Mitarbeiter integrierbar<br />

sind, müssen her. Und dies mit der richtigen<br />

Technik – und das Ganze am besten noch gut<br />

finanzierbar. Viele Unternehmen unterstützen<br />

hier ihre Mitarbeiter, es gibt aber noch viele<br />

Unsicherheiten.<br />

Wo früher der Arbeitsplatz fest definiert war,<br />

stellen sich auch für die Unternehmen jetzt<br />

neue Herausforderungen. Warum sollen die<br />

Mitarbeiter überhaupt noch in die Firma kommen,<br />

wenn sie auch von zu Hause aus arbeiten<br />

können? Hier müssen Anreize geschaffen<br />

werden: in der Zusammenarbeit im Team, bei<br />

der Technik, der Atmosphäre und der Eigendarstellung.<br />

Studien zeigen, dass das Bewusstsein<br />

für den ,Stallgeruch‘ verloren geht, wenn die<br />

Mitarbeiter zu viel dezentral arbeiten. Also wird<br />

das Arbeitsumfeld zum entscheidenden Anreiz.<br />

STRUCKMEIER hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

für diese aktuelle Themen Antworten<br />

zu finden. Es gibt Buchungssysteme, die Kollegen<br />

und Arbeitsorte auffindbar machen und<br />

vernetzen. Dazu messen Sensoren sogar die<br />

Arbeitsatmosphäre und werten aus, welche<br />

Arbeitsorte von den Mitarbeitern am meisten<br />

gebucht werden. Homeoffice as a service kann<br />

eine Lösung sein, die Unternehmer wie Mitarbeiter<br />

gleichermaßen begeistert und zudem<br />

finanzierbar ist. Wohnlicher wird die zukünftige<br />

Arbeitswelt auf jeden Fall.<br />

In den Ausstellungsräumen von Struckmeier<br />

in der Karl-Arnold-Straße in Göttingen werden<br />

Homeoffice-Lösungen gezeigt, aktuelle Videokonferenztechnik<br />

und Hygienekonzepte mit<br />

Ionisierung und UV-C-Klimaverbesserung. Es<br />

gibt viele Produktneuheiten zum Ausprobieren,<br />

Erleben und Diskutieren.<br />

DAS INNENARCHITEKTENTEAM plant gemeinsam<br />

mit den Kunden die vorhandenen<br />

Flächen nach Wunsch um und berücksichtigt<br />

dabei alle Hygieneauflagen.<br />

Vorher kann man sich mit dem Struckmeier­<br />

Team in einem Workshop den Kopf zerbrechen,<br />

wie in Zukunft im Unternehmen gearbeitet<br />

wird. Der Vorteil: Das gemeinsam entwickelte<br />

Konzept kann virtuell erlebt und hinterher<br />

durch Struckmeier 1:1 umgesetzt werden.<br />

ZUM SORTIMENT des Unternehmens gehört<br />

traditionell auch der Bürobedarf. Hier kann der<br />

Kunde ebenfalls zwischen digitaler und materieller<br />

Betrachtung wählen. Struckmeier bietet<br />

die Möglichkeit, online oder per telefonischem<br />

Service zu bestellen. Zusätzlich können Kunden<br />

im Fachmarkt Produkte testen und gleich<br />

mitnehmen.<br />

„Ab September haben wir in unserer<br />

Ausstel lung zu allen Themen Lösungen“, sagt<br />

Ge schäftsführer Jens Barwinske. „Wir laden<br />

Sie herzlich ein, bei uns vorbeizuschauen.“<br />

Für weitere Informationen:<br />

www.struckmeier-aktuell.de/events/Einladung.pdf<br />

KONTAKT<br />

Aktuelle Raumbuchungssysteme<br />

helfen beim Auffinden von Arbeitsplätzen<br />

und Teammitgliedern.<br />

System-Büro Struckmeier GmbH<br />

Karl-Arnold-Straße 4<br />

37079 Göttingen<br />

Tel. 0551 506690<br />

info@struckmeier.de<br />

www.struckmeier.de


Schöne neue<br />

Arbeitswelt<br />

Unsere Büros befinden sich im<br />

steten Wandel. Dabei werden<br />

mit der steigenden Popularität<br />

von New-Work-Konzepten wie<br />

Home office, Co-Working und<br />

Shared Spaces auch die Ansprüche<br />

an eine flexible Einrichtung immer<br />

größer. Bosse-Geschäftsführer<br />

André Heuer erklärt, wie sich der<br />

Möbelhersteller aus Höxter dieser<br />

Herausforderung stellt – und das<br />

seit fast 60 Jahren.<br />

TEXT JONAS KNOSTMANN<br />

FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

126 Stil


127 Stil


STIL<br />

Ein bisschen wie Lego ®<br />

In der Werkhalle in Höxter werden Rohre, Knoten<br />

und Paneele zu individuellen Möbeln montiert, wie<br />

zu dem Sideboard modul space Black Edition (u.)<br />

in Farben aus dem Le- Corbusier-Farbsystem.<br />

New Work ist zweifelsohne<br />

einer der Mega trends der<br />

letzten Jahre: Das Verständnis<br />

von Arbeit verändert<br />

sich grund legend,<br />

die Sinnfrage rückt in<br />

den Mittel punkt, Grenzen<br />

zwischen Leben und Beruf verschwimmen<br />

immer mehr. Eine zentrale Rolle spielt dabei<br />

auch der Arbeitsplatz selbst. Vorbei sind die<br />

Zeiten frostiger Callcenter- Atmosphäre – das<br />

Büro von morgen soll ein produktiver Wohlfühlort<br />

sein, an dem gemeinsam Neues entsteht<br />

und Werte gelebt werden.<br />

Die Corona-Pandemie hat diesen Trend<br />

noch einmal befeuert. Das oft nicht ganz<br />

freiwillige Homeoffice-Experiment ist vielerorts<br />

geglückt und damit zu einer echten<br />

Alter native mit Zukunft geworden. Ebenso<br />

verlangen neue Arbeitskonzepte wie Co-<br />

Working nach individuellen Lösungen hinsichtlich<br />

Raumplanung und Mobiliar. Und<br />

die sollen bitte schön möglichst beides bieten:<br />

Funktionalität und Design.<br />

Eben diesen zwei Anforderungen will Bosse<br />

gerecht werden – und das nicht erst seit<br />

gestern. Seit fast 60 Jahren entwickelt das<br />

Unternehmen aus Höxter innovative Tragrohrsystemmöbel<br />

sowie individuelle Tischund<br />

Raum-in-Raum-Systeme. „Zeitloses Design<br />

liegt in unserer DNA“, sagt Geschäftsführer<br />

André Heuer und deutet auf die<br />

hellgraue Schrankwand im Konferenzraum<br />

der Firma. „Das hier war mal das Büro von<br />

Herrn Bosse persönlich – die Wand haben wir<br />

bis heute stehen gelassen.“ Und tatsächlich<br />

wirkt die raumeinnehmende In stallation<br />

nicht wie etwas, das aus den 1970er-Jahren<br />

stammt.<br />

1962 VON GÜNTER BOSSE GEGRÜNDET,<br />

machte sich das Unternehmen aus dem Weserbergland<br />

zunächst mit eben solchen Schrankund<br />

Trennwandsystemen in der Branche einen<br />

Namen. Inspiriert vom Design des Bauhaus<br />

war schon damals die Verbindung von Form<br />

und Funktion der Maßstab, den sich der<br />

Möbelhersteller setzte. Seit 1992 gehört Bosse<br />

zur Dauphin HumanDesign ® Group. Heute<br />

fokussiert sich das Unternehmen auf zwei Geschäftsbereiche:<br />

Unter dem Sammelbegriff<br />

,human space‘ werden Raum-in-Raum-Lösungen<br />

entwickelt, die beispielsweise als Mini -<br />

büro, Rückzugsort oder für Besprechungen<br />

genutzt werden können. Beim Baukastensystem<br />

,modul space‘ können Kunden ihr individuelles<br />

Möbel in einem Web-Konfigurator<br />

entwerfen.<br />

Geschäftsführer Heuer leitet das Unternehmen<br />

seit 14 Jahren. Wenn der 58-Jährige über<br />

seine Belegschaft spricht, hört man Stolz in<br />

seiner Stimme: „Wir haben hier eine sehr<br />

hohe Identifikation mit dem Unternehmen.“<br />

86 Mitarbeiter umfasst das Team von Bosse<br />

am Standort, darunter regelmäßig auch<br />

Azubis. „Ausbilden, das werden wir immer<br />

machen“, sagt der studierte Maschinenbauingenieur.<br />

„Denn wenn sie bei uns gelernt<br />

haben, sind sie sehr flexibel. Und das brauchen<br />

wir hier. Dann macht es richtig Spaß,<br />

zusammen zu arbeiten.“<br />

IN DER TAT HERRSCHT in der Produktionshalle<br />

eine fast familiäre Atmosphäre. Heuer<br />

grüßt fröhlich seine Mitarbeiter, die an computergesteuerten<br />

Werkzeugmaschinen arbeiten,<br />

Rohre, Knoten und Paneele zu einem individuellen<br />

Möbel montieren oder fertige Produkte<br />

verpacken. Mit den meisten tauscht er<br />

sich kurz aus, es wird gescherzt. Eine Truppe<br />

steht konzentriert versammelt um einen großen<br />

Tisch herum, misst, tüftelt und diskutiert.<br />

„Wir sind klein und kämpfen gegen hundertfach<br />

größere Unternehmen“, erklärt der Chef.<br />

„Wenn wir hier nicht alle gemeinsam an einem<br />

Strang ziehen, können wir einpacken.“<br />

➼<br />

128 Stil


STIL<br />

➼<br />

129 Stil


STIL<br />

Die Luft ist rein – Bosses cube 4.0<br />

ION-Cloud bietet einen ruhigen Rückzugsort und<br />

gleichzeitig Platz für kleinere Arbeitsgruppen –<br />

dank des Luftreinigungssystems<br />

in sauberer Atmosphäre.<br />

In einer Ecke der Halle stehen auf mehreren<br />

Paletten fertiggestellte ,modul space‘-Möbel,<br />

gut verpackt für den Versand. Der Adressaufkleber<br />

verrät das Ziel: Südostasien. „Wir arbeiten<br />

dort mit einem großen Partner zusammen,<br />

der einen viergeschossigen Bosse-Flag ship-<br />

Store betreibt und sich fantastisch ent wickelt“,<br />

erzählt Heuer stolz und glücklich über die Vorliebe<br />

der Südostasiaten für zeit loses Design.<br />

Um dieses als Standard zu halten, hat sich<br />

Bosse – sowohl für modul space als auch<br />

human space – die Rechte an Le Corbusiers<br />

Poly chromie Architecturale gesichert. Das<br />

Farb system des schweizerisch- französischen<br />

Archi tekten, der zu den einflussreichsten des<br />

20. Jahrhunderts zählt, umfasst 63 Farb töne,<br />

die harmonisch miteinander kombinierbar<br />

sind.<br />

„INDIVIDUALITÄT, INNOVATION, Nachhaltigkeit<br />

– diese Trends muss man als Unternehmen<br />

heute einfach bedienen“, sagt Heuer.<br />

„Besonders im Geschäftsbereich ,human space‘<br />

sind neue Ideen wichtig, da sich hier die<br />

Wettbewerbssituation gerade in den letzten<br />

Monaten verschärft hat.“ Eine dieser Innovationen<br />

im Hause Bosse ist die sogenannte<br />

ION-Cloud – sie lässt vor allem mit Blick auf<br />

die Corona krise aufhorchen. Das Luftreinigungssystem<br />

erzeugt Negativ-Ionen, die sich<br />

positiv auf das physische und psychische<br />

Wohlbefinden auswirken und so Konzentration<br />

und Leistungsfähigkeit hochhalten sollen.<br />

Diese Minus-Ionen haften sich an positiv geladene,<br />

schädliche Partikel in der Luft und<br />

inaktivieren so Viren, neutralisieren Bakterien<br />

und machen Pollen, Pilzsporen, Rauchpartikel<br />

und Feinstaub unschädlich – so das Versprechen<br />

des Unternehmens. Wirksamkeit<br />

und Unschädlichkeit des Systems hat sich<br />

Bosse mit Studien der Universität Leipzig sowie<br />

des Augsburger Umweltinstituts Bifa bestätigen<br />

lassen. Jede der erhältlichen Raumin-Raum-Lösungen<br />

kann mit dem System<br />

ausgestattet werden. Mit ION-Cloud hat<br />

Bosse zudem ein mobiles Tischgerät entwickelt,<br />

welches an jedem Arbeitsplatz individuell<br />

eingesetzt werden kann. Klingt tatsächlich<br />

nach einer Idee mit Zukunft.<br />

DOCH BEI ALLER NOTWENIGKEIT von Innovationsgeist<br />

– in Höxter widme man sich,<br />

so Heuer, auch in gleichem Maße der Nachhaltigkeit,<br />

und dazu gehöre auch die Regionalität.<br />

„Darum setzen wir bei den Materialien<br />

wie Spanplatten, Metallkomponenten, Glas,<br />

Steuerboxen und Elektronik- Bauteilen auch<br />

ausschließlich auf Zulieferer im Umkreis.“<br />

Das verwendete Aluminium wird mithilfe von<br />

Wasserkraft umweltschonend produziert, wodurch<br />

nur ein Viertel der sonst üblichen<br />

CO 2<br />

-Belastung entsteht. Nachhaltigkeit bedeute<br />

aber immer auch Langlebigkeit. „Unsere<br />

Produkte sind so konzipiert, dass sie Generationen<br />

überdauern, und das in jeder Hinsicht“,<br />

erklärt der Geschäftsführer zufrieden,<br />

denn das Bosse-Konzept ging bislang auf. Die<br />

Auftragsbücher sind voll.<br />

UND IN DER ZUKUNFT? „Wir waren in der<br />

Vergangenheit ein ziemlich deutsches Unternehmen“,<br />

so der Geschäftsführer. „Export<br />

hieß für uns Österreich und die Schweiz.“<br />

Das hat sich in den letzten Jahren schon stark<br />

geändert: Mittlerweile realisiert Bosse nicht<br />

nur Projekte in ganz Europa, sondern auch in<br />

den USA, Südafrika oder Südostasien. In diese<br />

Richtung soll es weitergehen.<br />

Dabei sei für André Heuer jedoch eines von<br />

zentraler Bedeutung: Wachstum nicht um jeden<br />

Preis. „Unternehmen unserer Größenordnung<br />

müssen sich bei der Internationalisierung<br />

fokussieren. Darum werden wir auch in<br />

Zukunft darauf achten, dass wir bei all unseren<br />

Vorhaben unsere hohen Ansprüche an<br />

Qualität und Service sicherstellen können.“ƒ<br />

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130 Stil


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132 Stil


Gedanken in Bilder<br />

verwandeln<br />

Ute Eskildsen, Gründungskuratorin des Kunsthauses Göttingen, über ihren Fokus auf Papier,<br />

das angestrebte Renommee auf dem internationalen Parkett und die Kunst als treibende Kraft<br />

in unserer Gesellschaft<br />

INTERVIEW STEFANIE WASKE FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

133 Stil


STIL<br />

E<br />

Es ist ein warmer schwüler Sommertag. Nach den Monaten der Pandemie leuchtet<br />

Göttingen in allen Farben. Alle paar Meter könnte ein Fotograf Schnappschüsse machen:<br />

von Studentinnen in bunten Sommerkleidern oder von Familien, die geduldig für<br />

ein Eis anstehen. Klick, und schon wartet das nächste Bild. In der Düsteren Straße ist die<br />

Musik vom Marktplatz nicht mehr zu hören. Wenige wandern die Gasse entlang. Ein<br />

ungewöhnliches, taupefarbenes Haus lässt fast alle abrupt innehalten: Feine vertikale<br />

Linien durchziehen die Fassade, die einzig von zwei kleinen schmalen Fenstern und dem<br />

Eingang unterbrochen wird. Eine junge Frau streicht sanft mit ihrer Hand die Rillen an<br />

der Außenwand entlang. Es ist das neue Kunsthaus, initiiert von Verleger Gerhard<br />

Steidl. Drinnen wartet Gründungskuratorin Ute Eskildsen zum Gespräch, ein idealer<br />

Tag, um über Kunst und Fotografie zu reden – ihre Steckenpferde. Als renommierte<br />

Fotografin und Fotohistorikerin war Eskildsen bis zu ihrer Pensionierung vor neun Jahren<br />

stellvertretende Direktorin des Museum Folkwang in Essen. Von dort ist die zierliche<br />

74-Jährige heute auch bereits angereist. Gerade hat sie eine Gruppe durch die aktuelle<br />

Ausstellung geführt, schon klettert sie rasch die Treppe aus Beton hinauf bis ins<br />

Dachgeschoss. Zeit zu verlieren, ist ihre Sache nicht.<br />

Frau Eskildsen, als Kuratorin begegnen Ihnen<br />

sicherlich über den Tag immer wieder Bilder,<br />

an denen der Blick hängen bleibt. Gab es heute<br />

schon einen solchen Moment?<br />

Den gab es tatsächlich. Ich habe im Zug<br />

gesessen und auf dem Weg hierher zugeschaut,<br />

wie zwei kleine Mädchen einen Karton<br />

Donuts verspeisten – und das in Windeseile.<br />

Sie leben in Essen, einer von der Industriekultur<br />

geprägten Region. Wie nehmen Sie<br />

Göttingen wahr?<br />

Ich bin schon früher häufiger in Göttingen<br />

gewesen – für eine Katalogproduktion vom<br />

Steidl Verlag für das renommierte Museum<br />

Folk wang in Essen, wo ich auch die Fotografische<br />

Sammlung geleitet habe.<br />

Aber um ehrlich zu sein, habe ich Göttingen<br />

noch nicht wirklich kennengelernt. Ich bin,<br />

wenn ich durch die Straßen gehe, immer ganz<br />

erfreut: Es ist eine Studentenstadt mit sehr<br />

vielen jungen Leuten. Ich lebe in Essen in dem<br />

Viertel, in dem auch die Folkwang Universität<br />

der Künste liegt, also in einem Quartier mit<br />

134 Stil


STIL<br />

FOTO: © EMILIA HESSE, STEIDL PUBLISHERS<br />

135 Stil


STIL<br />

» Ich finde es sehr schön, so ein kleines Haus zu gestalten.<br />

Hier lässt sich eine Anschaulichkeit entwickeln, die in gewisser<br />

Weise auch ein bisschen bescheidener daherkommen kann,<br />

und man kann sich flexibel einrichten. «<br />

vielen jungen Menschen, insofern hat es eine<br />

gewisse Ähnlichkeit.<br />

Sie sind bekannt dafür, dass Sie das historische<br />

Erbe der Fotografie und die Gegenwartsfotografie<br />

gleichermaßen schätzen. Inwiefern hat<br />

dies Ihre Aufgabe im Kunsthauses Göttingen<br />

geprägt? Was erwartet die Besucher?<br />

Als Gründungskuratorin habe ich ein inhaltliches<br />

Konzept für das Kunsthaus entwickelt<br />

– es ist ja ein Ausstellungsort und kein<br />

Museum –, und wir haben uns dann gemeinsam<br />

für die Konzentration ,Works on paper‘<br />

entschieden, also auf die Konzentration Arbeiten<br />

auf Papier. Dazu gehören Skizzen,<br />

Zeichnungen, Plakate, Grafiken und Collagen.<br />

Aber auch Fotografien und Bücher. Das Buch<br />

ist ein ganz wichtiges Medium in der zeitgenössischen<br />

Kunst, und wir orientieren uns an<br />

der Gegenwartskunst. Nun kommt hinzu,<br />

dass wir für dieses Gebiet die Expertise von<br />

Gerhard Steidl haben, dem Gründungsdirektor<br />

des Kunsthauses.<br />

Geplant sind drei bis vier Ausstellungen im<br />

Jahr. Und für die Abbauzeit, also den Zeitraum<br />

zwischen zwei großen Ausstellungen,<br />

haben wir uns für die Galerie im Erdgeschoss<br />

für das Programm ,Inbetween‘ entschieden.<br />

Damit kann man auch ad hoc reagieren, wenn<br />

kurzfristig etwas angeboten wird. Und weil<br />

Sie mein historisches Interesse erwähnten: Für<br />

die Inbetween kann ich mir sehr gut vorstellen,<br />

dort auch selbst einmal eine historische<br />

Referenz geben zu können.<br />

Sie haben als Kuratorin die Fotografische<br />

Sammlung im Museum Folkwang als eine der<br />

europaweit führenden aufgebaut. Welche<br />

Möglichkeiten gibt ihnen die Kunst auf Papier<br />

in Göttingen?<br />

Dass man Werke zusammenbringen kann, die<br />

man vorher noch nicht zusammen gesehen<br />

hat. Und ich finde es sehr schön, so ein kleines<br />

Haus zu gestalten. Hier lässt sich eine Anschaulichkeit<br />

entwickeln, die in gewisser Weise<br />

auch ein bisschen bescheidener daherkommen<br />

kann, und man kann sich flexibel einrichten.<br />

Sie können zum Beispiel einmal sagen,<br />

die Ausstellung, die ich für jetzt geplant habe,<br />

mache ich ein Jahr später. Das können Sie in<br />

einem großen Haus nicht. Dort sind ein längerer<br />

Vorlauf und höherer Aufwand im Spiel.<br />

Wie kam es zur Auswahl der ersten<br />

Ausstellungen der amerikanischen Künstlerin<br />

Roni Horn?<br />

Roni Horn ist eine großartige internationale<br />

Künstlerin, und ich denke, man muss gleich mit<br />

dem, was man anstrebt, beginnen. Denn dies ist<br />

nicht nur ein regionales oder nationales Ausstellungshaus.<br />

Hinzu kommt, dass Roni Horn in<br />

allen Medien unserer Ausrichtung arbeitet. Sie<br />

macht wunderbare Bücher, arbeitet mit Fotografien<br />

und auch im Bereich Grafik. Insofern<br />

fand ich ihr Werk für die Eröffnung des Hauses<br />

prädestiniert. Obendrein ist sie eine Künstlerin,<br />

deren Arbeitsgrundlage immer wieder die Diversität<br />

ist, die auffordert, Unterschiede zu denken.<br />

Diese Qualität passt gut in unsere Zeit.<br />

Gibt es neben dem ,Arbeiten auf Papier‘ noch<br />

weitere, inhaltliche Schwerpunkte im Konzept?<br />

Die Medien sind ja schon eine Eingrenzung.<br />

Ich glaube, die Inhalte muss man offenlassen,<br />

das wäre sonst zu eingegrenzt. Es gibt ja interessante<br />

Möglichkeiten, ein bestimmtes Thema<br />

in zwei Medien zu zeigen. In der nächsten<br />

Ausstellung, die ich im Kunsthaus kuratiere –<br />

,Modell Tier‘ – werden beispielsweise neun<br />

internationale Künstler gezeigt, die sich mit<br />

dem Tier auseinandersetzen. Unter anderem<br />

ist ein Illustrator dabei, der für wunderbare<br />

Kindertierbücher berühmt ist: Wolf Erlbruch.<br />

Dann aber auch eine Israelin mit Videopro-<br />

136 Stil


STIL<br />

137 Stil


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138 Stil


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139 Stil


STIL<br />

jektionen ihrer nächtlichen Beobachtungen<br />

von Schakalen. Sie sehen, auf diese Weise wird<br />

die Konzentration auf das Papier hier und da<br />

auch mal durch Videos erweitert.<br />

Kann man bereits von einer speziellen<br />

Handschrift sprechen – auch mit Blick auf<br />

andere Häuser. Wo ist das Kunsthaus<br />

Göttingen verortet?<br />

Erst einmal haben wir mit der Reduktion der<br />

Medien ein Alleinstellungsmerkmal. Und wir<br />

schauen auf nationale, regionale und internationale<br />

Künstlerinnen und Künstler. Wir müssen<br />

natürlich zuerst einmal versuchen, das regionale<br />

Publikum mitzunehmen. Die bis herige<br />

Presse zeigt aber, dass wir eine nationale Ausstrahlung<br />

haben.<br />

Vielleicht muss sich der Schwerpunkt erst<br />

organisch entwickeln.<br />

Unbedingt. Das ist ganz wichtig, um die Kunstszene<br />

überhaupt zu erreichen. Man muss sich<br />

erst einmal ein Renommee – ein Niveau – erarbeiten.<br />

Bei Ihrer folgenden Ausstellung ,Modell Tier‘<br />

sind auch Naturschutzbiologen der Universität<br />

Göttingen eingebunden.<br />

Das habe ich von Anbeginn vorgehabt. Ich<br />

habe, als ich die erste Zeit in der Planung war,<br />

verschiedene Abteilungen der Universität besucht.<br />

Beispielsweise gibt es in der Uni-Bibliothek<br />

das Buch-Gesamtœuvre von Edward<br />

Curtis, einem Fotografen, der die Ureinwohner<br />

Nordamerikas systematisch dokumentiert<br />

hat. Es ist angedacht, dieses Werk mit<br />

heutigen Dokumentarfotos zu verbinden. Ich<br />

würde sehr gern weitere Kontakte zur Universität<br />

suchen, um mögliche Kooperationen<br />

zu entwickeln.<br />

Um noch einmal auf den Bau einzugehen –<br />

Sie sagten, Sie hätten sich sehr viel mit der<br />

Architektur beschäftigt. Was war Ihnen<br />

dabei wichtig?<br />

Besonders wichtig ist mir, dass die klimatischen<br />

Bedingungen eingehalten werden. Und<br />

die Lichtsituation, die ist auch auf dem neuesten<br />

Stand. Das Architektenteam aus Leipzig<br />

hat sich erfolgreich bemüht, die Funktion in<br />

den Vordergrund zu stellen. Sprich, die Architektur<br />

stellt sich auf die Kunst ein und nicht<br />

andersherum. Es ist eine sehr funktionale Architektur.<br />

Es gibt Blicke nach außen. Einige<br />

Leute wundern sich sicher über die wenigen<br />

Fenster, aber Arbeiten auf Papier vertragen<br />

Die perfekte Eröffnung<br />

Die erste Ausstellung im Kunsthaus gab<br />

einen umfassenden Einblick in das vielfältige<br />

Schaffen der Amerikanerin Roni Horn.<br />

Auf drei Ebenen wurden exemplarisch für<br />

den Fokus des Hauses – Arbeiten auf Papier –<br />

Fotografien, Zeichnungen und Buchkunst aus<br />

Horns Œuvre gezeigt. Sie kreisen um die<br />

Wandlungsfähigkeit von Identitäten, die<br />

Instabilität von Ort und Zeit, von Formen<br />

und Sprache.<br />

140 Stil


STIL<br />

141 Stil


STIL<br />

nicht viel Licht. Wenn Sie durch das Haus gehen,<br />

finden Sie immer wieder Ausblicke, diese<br />

können aber geschlossen werden, wenn sehr<br />

empfindliche Werke ausgestellt sind. Das ist<br />

gut gemacht, und alle Fensterscheiben sind<br />

vor UV-Licht geschützt.<br />

Das Haus musste sich aber auch in die<br />

historischen Bauten der Straße integrieren.<br />

Es gab eine Bauphase, in der ich mich fragte:<br />

Wird es zu hoch, zu massiv? Ich finde, das<br />

Kunsthaus fügt sich sehr schön in die Häuserzeile<br />

ein. Es springt nicht hervor, was die wunderbar<br />

abgestufte Fassade unterstützt.<br />

Die letzte Bauphase und die Eröffnung waren<br />

schon zu Zeiten der Corona-Pandemie. Hat<br />

die Krise denn auch die Ausstellungs projekte<br />

verändert? Den Blick?<br />

Nein, die Konzepte der ersten Ausstellungen<br />

stehen ja, dabei ist es auch geblieben. Und das<br />

mit dem Blick wird sich erst zeigen.<br />

Sie sehen ja sehr viel Kunst. Haben sich Ihrer<br />

Meinung nach die Themen verändert?<br />

Ich glaube schon, dass es eine ganze Reihe<br />

von zeitgenössischen Künstlern gibt, die die<br />

Auswirkungen beziehungsweise die Situationen<br />

der Pandemie zum Thema machen. Das<br />

wird jetzt sukzessive sichtbar und auch ausgestellt<br />

werden. Ich glaube, dass wir neue<br />

Ideen brauchen. Wohin soll unsere Gesellschaft<br />

gehen?<br />

Das bezieht sich nicht nur auf die Kunst.<br />

Aber sie ist ja immer auch eine tragende Kraft,<br />

die Veränderungen frühzeitig aufnimmt und<br />

sich mit gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzt.<br />

Ich denke, man sollte an die Kunst<br />

jedoch nicht direkte politische Anforderungen<br />

stellen. Es gibt ja subtile Formen, in denen<br />

zum Ausdruck kommt, was die Krisen zeit<br />

bewirkt hat, ohne dass gleich eine neue<br />

soziale Perspektive entworfen wird.<br />

Viele Ausstellungshäuser ermöglichen<br />

mittlerweile ja auch, dass man digital durch<br />

die Räume geht.<br />

Das wird es immer mehr geben. Ich kann mir<br />

bestimmte Ausstellungen auch gut in digitaler<br />

Form vorstellen, weil die Kamera heranfahren<br />

kann, was dem Betrachter bei vorgegebenem<br />

Abstand im Museum nicht möglich ist. Ich<br />

glaube jedoch, die Wahrnehmung eines Kunstwerks<br />

vor Ort, wie auch immer das Original<br />

beschaffen ist, ist grundsätzlich nicht ersetzbar.<br />

Es sei denn, Künstler konzentrieren sich<br />

gleich auf das Netz. Das ist dann aber ein anderer<br />

Bereich der Kunst.<br />

Daher wird es vermutlich zukünftig zunehmend<br />

eine Mixtur zwischen Ausstellungsbesuch<br />

und digitaler Dokumentation geben.<br />

Wie würden Sie das Besondere beschreiben,<br />

wenn man vor einem Kunstwerk steht? Was ist<br />

der Unterschied, wenn man es im Internet sieht?<br />

Sie haben dann ja immer den zweidimensionalen<br />

Bildschirm und bekommen kein Gefühl<br />

für Materialität. Das ist doch ein immenser<br />

Unterschied: So wie ich Sie jetzt live vor mir<br />

anschaue oder Sie auf einem Monitor. Das ist<br />

etwas völlig anderes.<br />

Was ist es, das Sie bis heute und auch weiterhin<br />

antreibt, Ausstellungen zu kuratieren und<br />

Bücher herauszugeben?<br />

Es ist das Interesse an der Transformation von<br />

Gedanken in Bilder, an visuellen Formulierungen<br />

– und es ist meine Freude, mit Künstlerinnen<br />

und Künstlern zu arbeiten und dies alles<br />

unseren Besuchern mitzuteilen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

ZUM KUNSTHAUS<br />

Das Kunsthaus Göttingen mit dem Schwerpunkt<br />

zeitgenössische Kunst wurde im Juni<br />

<strong>2021</strong> eröffnet. Die Idee hatte Verleger Gerhard<br />

Steidl bereits fünf Jahrzehnte zuvor. Ab<br />

2008 unterstützte ihn der damalige Göttinger<br />

Oberbürgermeister Wolfgang Meyer. Gemeinsam<br />

definierten sie das Haus als Mittelpunkt eines<br />

zu entwickelnden Kunstquartiers. Die Stadt<br />

erhielt dafür Fördermittel des Bundes in Höhe<br />

von 4,5 Millio nen Euro. Der Duderstädter<br />

Unternehmer Hans Georg Näder unterstützte<br />

den Bau mit einer Million Euro, dazu kamen<br />

weitere Spender. Sartorius wurde Hauptsponsor<br />

und ermöglicht den freien Eintritt. Neben dem<br />

Kunsthaus entstand außerdem ein Atelier des<br />

amerikanischen Künstlers Jim Dine.<br />

ZUR KURATORIN<br />

Ute Eskildsen studierte Fotografie und<br />

Fotografiegeschichte an der Folkwang-Schule<br />

für Gestaltung, Essen. Danach arbeitete sie<br />

als freie Fotografin und Assistentin von Otto<br />

Steinert, einem der bedeutendsten Fotografen<br />

der Nachkriegszeit. Nach einem Arbeitsaufenthalt<br />

am International Museum of Photography<br />

(USA) war sie von 1979 bis 2012 Kuratorin für<br />

Fotografie am Museum Folkwang, Essen.<br />

Dort baute sie die Fotografische Abteilung<br />

auf und initiierte mehrere Nachwuchs-<br />

Förderprogramme. Ab 1991 war Eskildsen<br />

stellvertretende Direktorin des Museums.<br />

2012 bis 2015 lehrte sie als Gastprofessorin an<br />

der University of Wales, Großbritannien. Sie<br />

veröffentlichte zahlreiche einschlägige Publikationen<br />

zur Fotografie. Ihre Forschungsschwerpunkte<br />

liegen in der Zwischenkriegszeit, den<br />

195oer-Jahren und der zeitgenössischen Praxis.<br />

ZUR AKTUELLE AUSSTELLUNG<br />

Modell Tier: Fotografie – Projektion –<br />

Illustration<br />

24. September <strong>2021</strong> bis 2. Januar 2022<br />

Das Tier und seine ambivalente Beziehung<br />

zum Menschen rückt diese Ausstellung in den<br />

Mittelpunkt – mit Videos, Fotografien, Büchern,<br />

Zeichnungen und Installationen. Wolf Erlbruch<br />

(Deutschland), Roni Horn (USA), Sanna Kannisto<br />

(Finnland), Jo Longhurst (Großbritannien),<br />

Olivier Richon (Schweiz), Michal Rovner (Israel),<br />

Thomas Struth (Deutschland) und Tomasz<br />

Gudzowaty (Polen) werden ganz unterschiedliche<br />

Blickwinkel präsentieren. Zu sehen sind<br />

außerdem Bilder eines ,Luchsprojekts‘ der<br />

Naturschutzbiologen der Georg-August-<br />

Universität Göttingen.<br />

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Autoren<br />

Anja Danisewitsch, Sven Grünewald,<br />

Claudia Klaft, Stefan Liebig, Norman Lippert,<br />

Lea van der Pütten, Margareta Vogel,<br />

Christian Vogelbein, Stefanie Waske<br />

Art-Direktion & Layout<br />

Julia Braun<br />

Fotografie<br />

Alciro Theodoro da Silva<br />

Lektorat<br />

CoLibris - Lektoratsbüro<br />

Dr. Barbara Welzel<br />

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Nicole Benseler, Alexander Schneider (Leitung Digitalvertrieb)<br />

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ist der 15. November <strong>2021</strong>.<br />

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Fritz Güntzler, Rainer Hald, Dr. Klaus Heinemann,<br />

Jürgen Hollstein, Jürgen Jenauer, Carsten Lohrengel,<br />

Lars Obermann, Thomas Richter, Ulrich G. Büchner,<br />

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Claudia Trepte, Kirsten Weber, Dr. Marko Weinrich,<br />

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