Kinoprogramm (PDF, 3,4 MB) - Deutsches Filminstitut
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NIPPON CONNECTION<br />
vIsuAL resIsTANce:<br />
Protest-kultur im japanischen Dokumentarfilm<br />
Das ganze Spektrum des aktuellen, japanischen Films<br />
präsentiert das Festival Nippon Connection bereits zum<br />
zwölften Mal, von Mittwoch, 2., bis Sonntag, 6. Mai, in<br />
Frankfurt am Main. Im Fokus steht 2012 die Auseinandersetzung<br />
mit der Tsunami- und Nuklearkatastrophe<br />
vom März 2011 in Japan. Seit 2003 kooperiert das<br />
Deutsche Filmmuseum mit Nippon Connection und zeigt<br />
auch in diesem Jahr einen Teil des Festivalprogramms,<br />
nämlich die Retrospektive „VISUAL RESISTANCE:<br />
Protest-Kultur im japanischen Dokumentarfilm“.<br />
Ausgangspunkt ist die Dreifachkatastrophe vom<br />
11. März 2011. In der Berichterstattung registrierten die<br />
Beobachter in Europa verwundert, dass Massenkundgebungen<br />
von Kernkraftgegnern in Japan ausblieben. Viele<br />
erklärten das mit dem vermeintlichen Harmoniebedürfnis<br />
und einer vermuteten Obrigkeitshörigkeit der Japaner.<br />
Die Zivilgesellschaft in Japan mag weniger stark ausgeprägt<br />
sein als in vielen westlichen Ländern. Doch die<br />
Studentenproteste der späten 1960er Jahre, die wesentlich<br />
heftiger ausgetragen wurden als jene in Europa oder<br />
den USA, der militante Widerstand der Bauern gegen<br />
den Bau des Flughafens in Narita am Ende des 20. Jahrhunderts<br />
oder die Squats der Folk-Guerilla-Bewegung<br />
sind beredte Zeugnisse für öffentlichen Protest in Japan.<br />
Blutige Massenunruhen sind heute zwar die Ausnahme,<br />
doch sind an ihre Stelle neue Formen des Widerstands<br />
getreten.<br />
VISUAL RESISTANCE gibt einen historischen Einblick in<br />
die vielseitige, japanische Protest-Kultur und zeichnet ein<br />
anderes Bild der sonst vor allem als besonders diszipliniert<br />
wahrgenommenen Japaner. Dr. Roland Domenig,<br />
Japanologe an der Universität Wien, wird vor jedem Film<br />
eine kurze Einführung geben.<br />
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