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16 nhow nhow elevate elevate you you stay stay www.nh-hotels.de Welcome to Hotel Hyperlocal! Der Hotelgast von heute will nicht nur Komfort und Stil. Er will ein einzigartiges Erlebnis – er will kein Fremder, sondern für eine Weile Teil der Stadtgemeinschaft sein. Wer damit punkten will beim Gast, der schmiedet Allianzen mit seiner Umgebung: „Hyperlocal“ ist der Trend der Stunde. „Hallo Hotelier, was passiert um dich herum?“ – Eine der zentralen Fragen auf der Mitglieder-Konferenz „The Neighborhood Approach“ der Design- Hotels-Gruppe im Juni in Berlin. Das 1993 gegründete Unternehmen repräsentiert und vermarktet heute 200 privat geführte Hotels in über 40 Ländern. Und „schult“ seine Mitglieder, wenn es um neue Konsumenten- Trends geht. Zum Beispiel diesen: Wollte der gut betuchte Reisende früher vor allem Exklusivität, will er heute eher Inklusivität. Er will nicht in einer luxuriösen „Blase“ verweilen, sondern ist neugierig, in welche Nachbarschaft das Hotel seiner Wahl eingebettet ist. Das fordert den Hotelier heraus: Was kann ich meinem Gast über mein Haus hinaus zusätzlich an Leistungen bieten? Wie kann ich die Nachbarschaft in das Gesamterlebnis meines Gasts integrieren? „Machen Sie Ihren Gast mit Ihrer Umgebung bekannt“, forderte Chris Sanderson vom Londoner Unternehmen The Future Laboratory in einer spannenden Trend-Präsentation auf der Konferenz, „er wählt Ihr Hotel aus vielen Häusern, weil er Ihnen vertraut, dass Sie Ihm lokale, kulturell relevante Dinge zeigen und empfehlen können.“ Neben das Vertrauen in Qualität und Service rückt also das Vertrauen in lokale Kompetenz: Wie gut bin ich als Hotelier vor Ort vernetzt? Regelmäßig neugierig bleiben Vernetzung bedeutet Arbeit. Den Gast nicht turnusmäßig jahrein, jahraus in dasselbe Restaurant zu schicken, wenn er auswärts essen will, sondern regelmäßig neugierig zu bleiben und rauszufinden, wer gerade angesagt ist in der Stadt – das ist eine Zusatzleistung, die der moderne Gast vom „New Innkeeper“, wie das Future Lab den neuen Hotelier nennt, erwartet. Und zwar in allen Altersgruppen, von den jungen, mit digitaler Informationstechnologie und Globalisierung aufgewachsenen „Millennials“ bis zu den Baby Boomers, die viele Jahre gutes Geld verdient haben und dieses heute, so ergeben Umfragen in der Zielgruppe, vor allem für eine einmalige Erfahrung ausgeben anstatt für ein Statussymbol. Also: Welcher Barkeeper der Stadt zeichnet sich durch grandiose Kreationen abseits des Barbuchs aus? Wer macht „Third Wave Coffee“? Wer tischt regionale, modern interpretierte Speisen mit lokalen Produkten auf? Wer veranstaltet „secret dinners“ oder betreibt gerade ein „Pop-up-Restaurant“? Was sind die coolsten Kulturevents des Monats? Wo sitzt der traditionelle, aber kreative Kunsthandwerker, der lokale Modedesigner, der szenige Bäcker, wer brennt Schnaps, braut Bier oder stellt Wein her? Wer darauf „hyperlokale“ Antworten geben will, der muss den eigenen Betrieb verlassen und sich die Cafés, Bars, Restaurants, Shops, Märkte, Kulturevents und andere lokal relevante Dinge im Umkreis eben anschauen. Sich vorstellen, mit den Machern ins Gespräch kommen, selbst dort essen, trinken, einkaufen und verweilen. Und: Das eigene Hotel vorstellen, dorthin einladen, später über Kooperationen sprechen – Win-win-Situationen schaffen. Hotel im Hotel Es gibt Bespiele für erfolgreiche Umsetzungen: Das Americano Hotel in New York zum Beispiel bietet seinen Gästen einen „customized stay“ an. Je nach Interesse werden Gastro- und Kulturtipps im Vorfeld zusammengestellt. Die
Mehr Informationen www.designhotels.com Morgans Hotel Group veranstaltet in seinen Häusern regelmäßig Konzerte lokaler, oft noch unentdeckter Musiker – und bietet jetzt auch kostenlose Musik zum Download an, jeweils individuell abgestimmt auf das Haus und seine Umgebung. Besonders innovativ: Das „Little Collins Hotel” in Melbourne verfügt über ein Hotel im Hotel: Ein Zimmer wird nämlich von der örtlichen Kreativ-Agentur „Right Angle“ bespielt, mit einem eigenen Concierge, der sich als Schreiber für den Melbourner Trendletter „Lost and Found“ bestens in der lokalen Szene auskennt. Warum diese Idee nicht gleich auf alle Zimmer hochskalieren? Übrigens: Besonders gut in lokaler Vernetzung sind – wen wundert es – Hostels. Also einfach mal in einem solchen Haus in deiner Stadt reinschauen! Alle profitieren davon Wie auch immer es im Einzelfall „hyperlokalisiert“ wird: Flexibilität, Individualität, Persönlichkeit, Kennerschaft und lokale Vernetzung sind die Erfolgsfaktoren. Wenn du Hotelier bist: Du bist nicht allein. Beziehe deine Mitarbeiter ein! Viele kennen sich vor Ort gut aus und finden neben der Arbeit noch die Zeit, auszugehen. Nutze lokale und regionale Produkte und Zutaten, nicht nur das internationale Einerlei. Wenn es teurer wird: Nimm den Gast an die Hand und erkläre ihm, dass es ein Produkt von hier ist, eine besondere Herstellungsweise hat. Er wird es honorieren. Und frage dich: Wie kannst du deinen Betrieb, dein Restaurant, deine Bar auch für Nicht-Hotelgäste interessant machen? Wenn du Gastronom bist: Dreh den Schuh um. Stelle dich bei den angesagten Hotels in deiner Stadt vor. Schlage eine Kooperation vor, spezielle Konditionen oder spezielle Angebote für deren Gäste. Verkostungen mit lokalen Bieren, Weinen, Spirituosen, Einführungen in die lokale Küche (vielleicht darf der Gast mitkochen?). Oder wie wäre es, wenn dein Produkt als „kleine Empfehlung“ in der Minibar des Hauses steht? Entdecke die Möglichkeiten: Von der neuen lokalen Vernetzung profitieren am Ende alle: der Hotelier, der Gastronom und natürlich der Gast. Text: Jan-Peter Wulf / Fotos: Katharina Renter 17
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