Blogtexte2021_1_12
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nenrevier vergleichsweise unschlagbar berühmt
und gut gesegelt. Interessanterweise
ist es ihm auch möglich gewesen, Peter exakt
in die unzähligen Besonderheiten der Alster
bei den verschiedenen Windrichtungen und
alle Kniffe, die er kannte, zu unterweisen. Ungefähr
wie der oben zitierte Jazztrompeter
Gillespie exakt sagen kann, was er wo im Akkord
tut. Unterstützung (im Schachspiel des
Segelns) auf dem vertrackten Binnenrevier?
Meinen Vater erinnere ich, wie man etwa
„Holzdamm“ erfolgreich anzukreuzen habe,
als wenig konkret.
Es läge in der Familie, sagt man.
Die Ahnenreihe des Talents, etwas Besonderes
zu können; sie kann auch ins Stocken
geraten. Segeln, malen, Musik machen, das
findet statt zwischen dem Spannungsbogen
aus gewinnen und verlieren, bewundert zu
werden und der Freude daran, etwas zu lernen.
Manche tun es einfach, und andere wissen,
wie sie es tun.
# Hoffen, suchen, ankommen!
Gerade habe ich die beiden Zeichnungen gefunden,
die ich an der Este machte. Das war
während eines Ausfluges mit der Schulklasse.
Gerd Kröger zeichnete auch, und die anderen
lagen im Gras vom Fluss und machten was
andere immer machen. Mein Klassenlehrer
hat mich fotografiert. Fast schon als ein
Wunder empfinde ich, dass ich schließlich
einen Einfall hatte, wo dieses Bild zu finden
sei, wenn es überhaupt noch dort wäre, wo
es möglicherweise sein könnte. Einmal mehr
zeigt sich, dass es nichts bringt zu suchen,
wenn man keine gute Idee davon hat, wo etwas
ist. Das ist eine Binsenweisheit? Nicht jedem
ist das klar. Natürlich lachen alle, wenn
Paul Watzlawick (Die Anleitung zum Unglücklichsein,
Piper) seinen Witz erzählt: Der
Betrunkene, der seinen Schlüssel im Licht der
Straßenlampe sucht, obwohl er ihn woanders
verloren hat. Dort sei es aber zum Suchen zu
finster.
Die Leute behaupten immer, sie seien frei zu
tun was ihnen gefällt, könnten erreichen, was
sie nur wollten. Jeder Ratgeber sagt ihnen
das. Viele plappern es nach. In der Realität
zeigt sich’s anders. Da sind diejenigen, die
kein Gefühl für den Rhythmus haben, Töne
nicht treffen, sich schwer tun mit jeder
Musik. Es gibt die, die zum x-ten
Mal die Perspektive nicht verstehen.
Beobachten Sie! ruft der neckische
Philosoph – ja, aber was denn? fragen
sie, während andere begreifen.
Natürlich ist es möglich, eine
Fahrkarte nach Mailand zu kaufen
und hinzufahren. Aber warum? Es
braucht wohl einen Grund, etwas
zu tun.
Ich fahre nur dann hin, wenn ich
dort zu finden glaube, was ganz genau
ich suche.
„Weil Hoffnung alles verändert“, steht an vielen
Kirchen auf einem weißem Banner. Hoffnung,
worauf denn? Das ist nur ein Wort. Ein
Begriff wie Veränderung. Wer ändert etwas
(was ist das genau), und wie viel gibt es her,
worauf hofft derjenige, schließlich anzukommen?
Wer es so genau wissen will, ist nicht mehr
normal!
:)
Ha ha.
Apr 10, 2021 - Weil Hoffnung ändert 47 [Seite 41 bis 47 ]