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Aw: Spieren für die Elb-H-Jolle anzubieten

Mrz 4, 2021

Du musst jetzt

stark sein, das alles

zu lesen. Weil

es lang ist. Du hast

gefragt, und ich

hoffe, dich damit zu

erheitern, wie ich

es dir erkläre, wie

das mit Mast und

Baum gewesen ist.

Also: Ich habe die

Jolle 1986 von

Worms gekauft.

Den Worms-Baum habe ich durch den ersetzt,

der mit auf dem Bild ist. Der Grund war, dass

Bernd etwa zeitgleich die „White Shadow“

bekam und einen Unterliekstrecker anbaute.

So etwas hatte es noch nicht gegeben (in der

Elb-H-Jolle). Der Worms-Baum war nach Ideen

von Erich, so ein Baum müsste sich biegen,

wenn man die Großschot dicht nimmt,

um den Bauch nach unten wegzuziehen,

gebaut worden. Dieter wollte umsetzen, was

sein Vorbesitzer ihm geraten hat. Das ist also

ein leichter, weicher Baum. Als nun Bernd mit

dem neuen Boot anfing, diskutierte er gern

mit allen und jedem, wie gut das sei, wenn

der Baum sich nicht verformte und man stattdessen

mit dem modernen Strecker trimmen

würde. Das wollte ich auch, und so bekam

ich diesen Baum von Peter neu. Das ist der

Baum, den ich all die Jahre gefahren habe,

den du kennst. Der biegt nicht und wiegt beinahe

so viel, wie die ganze H-Jolle und noch

ein wenig mehr, so kommt es mir vor. Er ist

wirklich schwer. Das sollte man im Internet

nicht schreiben. Dann will ihn niemand. Keine

Ahnung, warum mich das jahrelang nicht

gestört hat. Vor nicht so langer Zeit hatte ich

genug davon. Es hieß, der Baum dürfe hohl

sein, das hatte ich bisher noch nicht in der

Vorschrift bemerkt. Ein gewisser Hauschildt

war es glaube ich, dessen Baum ich zufällig

mal in der Hand hielt, und das Ding schien

mir irgendwie leichter zu sein. Nun habe ich

also einen harten, geraden Baum, der nicht

biegt und nichts wiegt, das reicht.

Ich mache einen Absatz. Das verbessert die

Lesbarkeit längerer Texte, sagt man.

Der Mast: Das ist der Mast, den Peter baute,

nachdem Kocki und ich den Mast absegelten,

den Peter baute, nachdem Schenk und

ich 1986 auf dem Sand (schon in der ersten

Saison) den Mast absegelten, den Erich an

Worms verkauft hatte. Das war der, den Erich

bauen ließ, nachdem er gleich zu Anfang

1956 oder so seinen ersten Mast abbrach.

Feltz hatte die Püttinge parallel neben den

Mast gesetzt, nicht dahinter. Erich versetzte

die Püttings um vielleicht zwei Zentimeter

nach achtern und bekam den Mast, den ich

abbrach – das habe ich oben geschrieben.

Zum Vergleich, die Püttinge die Knief setzt,

liegen rund zehn Zentimeter weiter achtern

als meine. Nachdem ich nun den Mast abbrach,

den Peter gebaut hatte, weil das Pütting,

das Erich eingebaut hatte, nachdem er

1956 den Mast abgebrochen hat, aus dem

Rumpf riss, vor Strande (diese Geschichte ist

dir bekannt, und ich kann sie an dieser Stelle

der Einfachheit halber weglassen), bekam

ich den Mast, der auf dem Foto von heute

Nachmittag ist. Von Peter in Harburg. Weil er

uns aus Strande holte, hat er sich’s wirklich

verdient. Es hat so geregnet. Ich weiß noch,

wie Kocki und ich in Othmarschen oben auf

die S-Bahn warteten, mit den ganzen Säcken,

Urlaubsgepäck, es schüttete und Peter unten

allein (das sahen wir vom Bahnsteig

aus) mit dem Boot in Richtung

Elbtunnel weiter gefahren ist. Der

neue Mast, den der Meister lieferte,

war mir oben zu dünn. Unter dem

Schock von vor Strande stehend,

hatte ich jedesmal Schiss vor dem

Wind mit diesem Mast. Er hat sich

wie doof nach vorn verbogen. Einmal,

als du im Dwarsloch neben mir

segeltest, und ich schreibe es, weil

du dich möglicherweise daran erinnerst.

Vielleicht ja auch nicht, und

dann ist es auch gut, es festzuhalten

finde ich. So gehen wichtige Momente

nicht verloren. Darum bekam ich den Mast,

den ich jetzt fahre. Der biegt sich genauso,

aber wenigstens hatte ich etwas

unternommen. Ich hätte

auch die Püttinge versetzen

können, das wollte ich nicht,

weil das Boot vor dem Wind

rast. Glaube ich jedenfalls,

und das ist auch sehr wichtig,

zu glauben, und wenn ich die

Püttinge versetzt hätte, könnte

ich das nicht mehr glauben,

dass das Boot rast. Das ist wie

mit dem Schleim am Schwert,

aber das gehört nicht hier her.

Frag einfach Eike, der hat das

gesagt. Oder Kocki, die hörte,

wie Eike es meinte. Das war

mal an der Alster. Die Gaffel

bekam ich, weil man halt gern

auch mal ’ne neue möchte,

nur so. Aber danach hast du

nicht gefragt, und ich kann

die näheren Umstände dazu

weglassen. Ansonsten: Frag mich gern, wie

alles mit dieser Gaffel war. Es ist die, die Erich

nicht mehr verwendete – aber das weißt du

bereits.

Eben kam noch eine Mail von

dir.

Wenn ich die gleich gelesen

haben werde, kann ich dir gern

noch ausführlich etwas dazu

antworten. Vorher muss ich

das aber noch lesen, das kann

ich jetzt nicht, weil ich dazu

diese Mail in „Entwürfe“ legen

müsste, und das muss ja nicht

sein.

Einen schönen Abend!

John

Was sagst du nun?

Am 03.03.2021 um 18:45

schrieb (Name):

Hallo John,

Wieso hast du denn eigentlich mal Mast und

Baum neu gemacht?

Die sehen doch ganz gut aus?

:)

Mrz 4, 2021 - Aw: Spieren für die Elb-H-Jolle anzubieten 26 [Seite 26 bis 26 ]

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