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03.01.2022 Aufrufe

typische, aber falsche Denkweise „krank imKopf, im Körper normal“, umgekehrt undeffektiv zur Selbstbehandlung angewendetwerden. Bewusstheit ist besser als ein Arzt,der uns Ratschläge erteilt. Ein System, demes möglich ist, eigenverantwortlich seineFunktion mit dem gewünschten Verhaltenabzugleichen, handelt autark. Selbstkritikund die Kontrolle, ob gewollte Einmischungins Ego zielführend ist, Vorbildern ähnlichwird, diese sich überhaupt lohnen, nachgeahmtzu werden, trennt Individualisten undabnorme Menschen voneinander. GesunderMenschenverstand: Wir benötigen die Überprüfung,ob es uns eigentlich nützt?# Mehr als KopfschmerzenEs kann nicht bestritten werden, dass mancheMenschen diesem Ideal, falls es einesist, symmetrischer Selbstverwendung, nahekommen und andere weniger. Schneide ichein Blatt Papier heute mit der rechten Hand,morgen nehme ich die Schere links, ohnegroß darauf zu achten; es könnte Menschengeben, die das machten. Einen Anhaltspunkt,ob jemand die Angewohnheit hat, Dingenur auf eine Weise zu tun, also nicht nurRechtshänder zu sein, sondern viele Dingesehr speziell ausführt, müsste sein Gesichtzeigen. Zu individuell an Aufgaben heranzugehen,kann nachteilig sein. Während wirdas Besondere bewundern, schauen wir aufdas Absonderliche herab. Das betrifft auchdas Gesicht unseres Gegenübers; symmetrischeGesichtszüge werden von manchenals vollkommen, schön empfunden, währendandere sich an geringen Abweichungenerfreuen, die eine lebhafte Mimik bereichert.Ein einseitiges, übertrieben schiefes Lächeln,gewohnheitsmäßig hingezerrt, mögen diewenigsten.Das wurde zu meinem persönlichen Problem!Ich sah mich dazu gezwungen, es zulösen, zumindest Besserung musste sein. Mirfiel das mit den Jahren auf, und es hat michnicht nurgestört, eswurde zumGradmesserfüremotionaleProbleme.Wiestark ichzwanghafteine Gesichtsseitezusammengezogenhalte, das kontrolliere ich heute oft. Dazuhelfen entsprechende Anwendungen, die ichlernte, meine Bewusstheit zu schärfen. Durchdie Verbesserung, diese mehr als lästigeAngewohnheit abzumildern, sind nicht nurextreme Kopfschmerzen zurückgegangen.Ich möchte behaupten, dass gern gesagtwürde, Symmetrie sei langweilig, aber ausgeglicheneSelbstverwendung viele Leidenbessern kann.Für die Kopfschmerzen immerhin kann icheinen Beleg anführen. (Für anderes auch,möchte es aber an dieser Stelle nicht tun).Ich bin seit der Jahrtausendwende verheiratet.Während ich früher mit Freunden unterwegswar, später mit der heutigen Ehefrau,die Ostsee mit dem Boot zu erkunden, wurdenallmählich mit dem Auto angesteuerteUrlaubsziele typisch. Nach jeder Anreise amFerienort verbrachte ich die folgende Nachtmit heftiger Migräne. Das versaute nochden ersten Urlaubstag, bis sich das Ganzeallmählich normalisierte, die Schmerzennachließen.Das war auch beim Segeln passiert. Nachdem harten Regattawochenende vielleichtoder auf einer Sommerreise. Ich erinnereeine anstrengende Episode über Nacht mitunserem vergleichsweise winzigen Bootohne Motor. Wir entschlossen uns, von etwadem nördlichen Ausgang des kleinen Belts,Strib, in einem Rutsch die Nordspitze Fünenszu umsegeln. Es war ein schöner Tag mitleichtem oder zunächst sogar mittlerenWind. Das Wetter sollte schlecht werden,sehr windig. Wir entschieden nördlich Korshavn,einfach weiterzumachen.Als wir Fünen dortoben umsegelten,wurde es dunkel – undflau. In die beginnendeNacht hinein tastetenwir uns südlich inden großen Belt.Wir bändselten diePetroleumlampe anden Großbaum, wo siebeständig schaukelte,dass es schon Angstmachte, sie würdedeswegen verlöschen;Feuerhand-Sturmkappegeht nicht aus.Gelegentlich zogenwir die Karte zu Rate. Meine Nochnichtehefraubesaß eine Taschenlampe. Wir kreuztenschließlich gegen einen ganz leichten, südlichenWind unter Land in finsterster Nacht.Einmal passierten wir überraschend einekleine Untiefentonne. Damit kannten wir(enttäuscht, wie weit es noch zum Zielhafenwar) unsere Position und begriffen, dass wires nur knapp verfehlt hatten, mit ihr zu kollidieren!Im Stockdunklen meinten wir, dieBucht von Kerteminde anzusteuern, und daswar korrekt. Mit der beginnenden Morgendämmerungerreichten wir die Molenköpfe.Es war so flau, dass wir bis zum geeignetenLiegeplatz paddelten. Wir machten fest, bautenPersenning. Es wurde hell. Gegen sechsUhr morgens krochen wir in die Schlafsäcke,um noch Erholung zu finden. Das Ganze warnicht in dem Sinne körperlich anstrengend,weil viel Wind uns zum sportlichen Segelnnötigte, aber die angespannte Krabbelei inder schmalen Jolle und die völlige Finsternisim unbekannten Gewässer hatten anunseren Nerven gezerrt und sicher auch inden Gebeinen. Am Tag wachten wir gegenMittag auf. Die Sonne knallte geradezu vomHimmel. Ein Oststurm nahm seinen Anfang,bis zu sieben Beaufort wehten jetzt fürdrei Tage durch. Wir blieben deswegen inKerteminde: So lang dauerte auch meineanfänglich unerträglichste Migräne, die ichbis dahin erlebte.Dann Backnang, dorthin fahren wir regelmäßig.Ich erinnere dieses bekannte Fußballdisastergegen Schweden. Das findet manleicht bis heute im Internet.# Es sah alles nach einem perfekten Tag fürdie deutsche Nationalmannschaft aus. Vorexakt (…) Jahren führte man am 16.10.2012im Berliner Olympiastadion mit 4:0 gegenSchweden und dasbereits nach 56Minuten. Es schienso, als hätte manden Sieg sicher,doch da hat mandie schwedischeMannschaft umSuperstar ZlatanIbrahimovićunterschätzt. DasDFB-Team legteab dem 4:0 denRückwärtsgangein und dadurchbekamen sie dannden ganzen Willen der Schweden zu spüren.Nach den Toren von Ibrahimović (62.), Lustig(64.) und Elmander (76.) hat man sich in der93. Minute durch ein Tor von Elm wirklichnoch den Ausgleich eingefangen. BittererAbend für Deutschland, doch es war derAnfang einer Erfolgsgeschichte, denn beidem Spiel handelte sich um ein Qualifikationsspielfür die Weltmeisterschaft 2014in Brasilien – Ergebnis bekannt. (Webseite:Fumsmagazin).Dez 22, 2021 - Kein Fisch an Heiligabend 152 [Seite 149 bis 156 ]

Die fiesesten Kopfschmerzen, die ich andiesem Abend und der folgenden Nachtentwickelte, entsprachen denen von Kerteminde.Ich erinnere mich so gut daran, weilich noch durch die Stadt gelaufen bin und ineiner Bar mit Sportbegeisterten ferngesehenhabe. Die Migräne hatte todsicher nichtsmit dem Versagen der Nationalmannschaftzu tun. Aber bemerkenswert daran ist,dass dieses bis dahin mehr als einmal proJahr belastende Phänomen anschließendzunächst schwächer wurde, schließlich nichtmehr aufgetreten ist. Ich kann mich an keineAttacke seitvielen Jahrenerinnern. MosheFeldenkraisund anderepubliziertenAnsätze, dieeine guteBasis sind,weitergedachtzu werden:Warum nur vonKopfschmerzenreden, von Rückenbeschwerden und psychischeKrankheiten woanders verordnen?Ein Tabuthema mit diffusen Einschätzungenund unzähligen Diagnosen aus der Ecke derQuacksalber zu holen, bedeutet Fische inLandtiere zu wandeln und gestaltet sich entsprechendlangwierig. Es ist aber möglich.# Stress ist ein Wort für alle …… bedeutet aber ganz individuelle Problemezu haben. Es ist wie mit der Intelligenz, wassoll das denn sein? Nur weil jeder ein Wort,einen Begriff verwendet, heißt es nicht zuverstehen. Wiemit der Elektrizitätoder demDarknet, dassind zunächstKrücken für dieeinfache Kommunikation.Ichweiß nicht, wasdas ist: „Darknet“,und vonder Elektrizitäthabe ich in derSchule gehört.Strom kommtaus der Steckdose,ist meineErklärung. Ichkaufe keineillegalen Dingeauf Plattformen,die ich im Internetnicht erreiche. Diese zunächst nichtsmiteinander gemein habenden Dinge verdeutlichen,dass es sich mit der Intelligenzund dem Stress gleichermaßen verhält: Wirerklären uns die Dinge weg, können überetwas reden, müssen aber genau genommenUnwissen eingestehen. Kopfschmerzen sindder einfache Zugang, zu begreifen, dassStress die Ursache sein kann, wenn etwasweh tut. Andere verbinden Stress mit Fressattackenund haben keine Kopfschmerzen.Insofern ist das ein dehnbarer Begriff, derdie Probleme zwischen Körper und Geistindividuell verhäkelt, aber kaum hilft, diesezu lösen.Psychische Belastungen werden für gewöhnlichnicht mit Schmerzen in Verbindunggebracht. Ein krankes Gehirn tut nicht weh.Ist das das Knie lädiert, achten wir nur aufdie Mechanik. Manche wissen, dass sie ihreorthopädischen Beschwerden dem Verhaltenzuzurechnen haben. Untrainiert einen Marathonmitzumachen, wäre ein Beispiel, woDummheit und psychische Egomanie sichdie Hand reichen mit dem Ergebnis einesMeniskusschadens. Intelligenz ist ebenfallshilfreich, näher gedeutet zu werden, weildiese dann undeutlicher wird, bei genauerBetrachtung. Aus diesem Grunde wurde die„emotionale Intelligenz“ als Begriff etabliert.Das entspricht dem Paradox, von „positivemStress“ zu sprechen. Bald fallenweitere Blödheiten auf, die „gefühlteTemperatur“ ist ebenfallsmit Vorsicht zu bewerten, wasihre Aussagekraft betrifft. EinStuhl ist einer, ein Auto kannman fahren. Ein Gedächtnisist aber erst einmal nur einWort, wie auch Beschleunigungnur ein Begriff ist, denwir nicht ohne ein Fahrzeugverwenden können, das Gasgibt oder ein Gehirn haben,das sich erinnert. Eine Erinnerung kannman nicht anfassen: Dinge und Begriffevermischen sich gern auf eine ungesundeWeise des Halbwissens. PsychischeKrankheiten sind real, verursachen Leid, aberdie Behandlung der Patienten übersieht oft,dass ein Gehirn den entsprechenden Körperin die Psychose, Depression oder eine derunzähligen anderen Störungen manövriert.Der ganze Mensch entwickelt sich problematisch,bevor eine psychische Störungihren Namen bekommt.# Das Gehirn erkrankt nicht isoliert vomMenschenDie These hier ist, dass wir ein Bild derUmgebung gewinnen und Anpassungenkreieren, die unserem Naturell zu passenscheinen. Dazu kommt, dass der Menschindividuelle Lösungen anstrebt. Es wäresicher einfacher, wenn allen das Ziel, wo sieeigentlich hin möchten klar wäre. Auf denersten Blick haben Tiere es dahingehendbesser, weil sie weniger spezielle Wünscheentwickeln dürften als der Mensch. Sie werdensich deswegen je nach Gattung gleichbewegen, während Menschen etwa meinen,das Haltungsmuster anderer nachzuahmen,die ihnen imponieren. Tatsächlich wurdeMobbing bei Gänsen schon von KonradLorenz thematisiert. Könnten Tiere neidischsein und den Wunsch entwickeln, Artgenossenzu imitieren? Es dürfte noch schwierigersein, das nachzuweisen und Belege dafüranzuführen, als es dem Menschen als grundsätzliches,sich auf diePsyche auswirkendesProblem zu postulierenund überzeugenddarzulegen,wie der Körper dieseAbnormen individuellim Bewegungsmusterabbildet. Ich glaubefest daran, dass diesder Fall ist. Ich vermuteeine eindeutigeRelation.Je mehr ein Gehirndem zu leitendenMenschen Anweisungengibt, seinemSystem mittels der Muskulatur dauerhaftein Korsett zu formen, um unangenehmenGefühlen Ausdruck zu verleihen, nähert sichdieser Organismus einer fatalen Entgleisung.Beispiele: Die Rückmeldungen der Muskulaturvom Körper an die Zentrale oben, essei nun gut, täte schon weh am Rücken, dasBecken weiterhin zu penetrieren um dasGemächt wie präsentiert in Stellung zu bringen,damit die anwesende Weiblichkeit es jamitbekomme oder umgekehrt bei der Frau,das einengende Gefühl, es reiche, den Busenverstecken zu wollen, indem die Schulternvorgerollt würden, die Wirbelsäule zu krümmen,kommen schließlich nicht mehr an. Wirgewöhnen uns an unsere Muster. Einen Zugin das Gesicht zu bringen, der gewohnheitsmäßignicht mehr weg geht, bedeutet, demgesamten Körper nicht unerhebliche Verwindungenzu befehlen. Es gibt keine Reste,insofern zieht ein Muskel am anderen – vomAugenlied bis zum kleinen Zeh. Das ist eineMaske für den Menschen, eine Rüstung, dieeigene Haltung; sie gibt uns das Gefühl ganzindividueller Kleidung, und wir gewöhnenuns an die Einbildung, dass es Stärke sei.Niemand mit einer ausgeprägt ungewöhnlichenHaltung macht wirklich Eindruckdamit. Im Gegenteil, Menschen, die sichleicht und symmetrisch bewegen, könnenalles besser tun. Diese nehmen ihre Ängstewahr, und die anderen verstecken sich, bisernsthafte Beschwerden auftreten. Es istfalsch, den schmerzenden Rücken anders zuinterpretieren als eine Psychose, aber genaudas tut der Mensch.Es geht wohl nicht an, zu behaupten, werschief lächle sei krank. Wer aber nicht anderskann, als melancholisch oder einschleimendandere anzugrinsen, könnte erfahren, wiebefreiend spontanes Lachen ist. Es scheintnicht haltbar oder kausal darzulegen, wieeine Asymmetrie krank oder gar psychischkrank macht. Wer zwanghaft gestört unterden selbstgeschaffenen Verhaltensweisenleidet, die gerade ihm eingefallen sind,kann neue Wege zu gehen lernen, körpereigene,eingefleischte Muskelkontraktionenerkennen und auflösen. Darzulegen, warumalles mit dem Gefühldes Neides zusammenhängt,dürfteschwierig werden.Ein Versuch lohntdennoch. Zunächsteine Anekdote; icherinnere eine kleineAngeltour in Dänemarkund möchtedavon erzählen.# Herr Doktor?An anderer Stellewar ich offen, einigeProbleme meinesLebens zu verschrift-Dez 22, 2021 - Kein Fisch an Heiligabend 153 [Seite 149 bis 156 ]

typische, aber falsche Denkweise „krank im

Kopf, im Körper normal“, umgekehrt und

effektiv zur Selbstbehandlung angewendet

werden. Bewusstheit ist besser als ein Arzt,

der uns Ratschläge erteilt. Ein System, dem

es möglich ist, eigenverantwortlich seine

Funktion mit dem gewünschten Verhalten

abzugleichen, handelt autark. Selbstkritik

und die Kontrolle, ob gewollte Einmischung

ins Ego zielführend ist, Vorbildern ähnlich

wird, diese sich überhaupt lohnen, nachgeahmt

zu werden, trennt Individualisten und

abnorme Menschen voneinander. Gesunder

Menschenverstand: Wir benötigen die Überprüfung,

ob es uns eigentlich nützt?

# Mehr als Kopfschmerzen

Es kann nicht bestritten werden, dass manche

Menschen diesem Ideal, falls es eines

ist, symmetrischer Selbstverwendung, nahe

kommen und andere weniger. Schneide ich

ein Blatt Papier heute mit der rechten Hand,

morgen nehme ich die Schere links, ohne

groß darauf zu achten; es könnte Menschen

geben, die das machten. Einen Anhaltspunkt,

ob jemand die Angewohnheit hat, Dinge

nur auf eine Weise zu tun, also nicht nur

Rechtshänder zu sein, sondern viele Dinge

sehr speziell ausführt, müsste sein Gesicht

zeigen. Zu individuell an Aufgaben heranzugehen,

kann nachteilig sein. Während wir

das Besondere bewundern, schauen wir auf

das Absonderliche herab. Das betrifft auch

das Gesicht unseres Gegenübers; symmetrische

Gesichtszüge werden von manchen

als vollkommen, schön empfunden, während

andere sich an geringen Abweichungen

erfreuen, die eine lebhafte Mimik bereichert.

Ein einseitiges, übertrieben schiefes Lächeln,

gewohnheitsmäßig hingezerrt, mögen die

wenigsten.

Das wurde zu meinem persönlichen Problem!

Ich sah mich dazu gezwungen, es zu

lösen, zumindest Besserung musste sein. Mir

fiel das mit den Jahren auf, und es hat mich

nicht nur

gestört, es

wurde zum

Gradmesser

für

emotionale

Probleme.

Wie

stark ich

zwanghaft

eine Gesichtsseite

zusammengezogen

halte, das kontrolliere ich heute oft. Dazu

helfen entsprechende Anwendungen, die ich

lernte, meine Bewusstheit zu schärfen. Durch

die Verbesserung, diese mehr als lästige

Angewohnheit abzumildern, sind nicht nur

extreme Kopfschmerzen zurückgegangen.

Ich möchte behaupten, dass gern gesagt

würde, Symmetrie sei langweilig, aber ausgeglichene

Selbstverwendung viele Leiden

bessern kann.

Für die Kopfschmerzen immerhin kann ich

einen Beleg anführen. (Für anderes auch,

möchte es aber an dieser Stelle nicht tun).

Ich bin seit der Jahrtausendwende verheiratet.

Während ich früher mit Freunden unterwegs

war, später mit der heutigen Ehefrau,

die Ostsee mit dem Boot zu erkunden, wurden

allmählich mit dem Auto angesteuerte

Urlaubsziele typisch. Nach jeder Anreise am

Ferienort verbrachte ich die folgende Nacht

mit heftiger Migräne. Das versaute noch

den ersten Urlaubstag, bis sich das Ganze

allmählich normalisierte, die Schmerzen

nachließen.

Das war auch beim Segeln passiert. Nach

dem harten Regattawochenende vielleicht

oder auf einer Sommerreise. Ich erinnere

eine anstrengende Episode über Nacht mit

unserem vergleichsweise winzigen Boot

ohne Motor. Wir entschlossen uns, von etwa

dem nördlichen Ausgang des kleinen Belts,

Strib, in einem Rutsch die Nordspitze Fünens

zu umsegeln. Es war ein schöner Tag mit

leichtem oder zunächst sogar mittleren

Wind. Das Wetter sollte schlecht werden,

sehr windig. Wir entschieden nördlich Korshavn,

einfach weiterzumachen.

Als wir Fünen dort

oben umsegelten,

wurde es dunkel – und

flau. In die beginnende

Nacht hinein tasteten

wir uns südlich in

den großen Belt.

Wir bändselten die

Petroleumlampe an

den Großbaum, wo sie

beständig schaukelte,

dass es schon Angst

machte, sie würde

deswegen verlöschen;

Feuerhand-Sturmkappe

geht nicht aus.

Gelegentlich zogen

wir die Karte zu Rate. Meine Nochnichtehefrau

besaß eine Taschenlampe. Wir kreuzten

schließlich gegen einen ganz leichten, südlichen

Wind unter Land in finsterster Nacht.

Einmal passierten wir überraschend eine

kleine Untiefentonne. Damit kannten wir

(enttäuscht, wie weit es noch zum Zielhafen

war) unsere Position und begriffen, dass wir

es nur knapp verfehlt hatten, mit ihr zu kollidieren!

Im Stockdunklen meinten wir, die

Bucht von Kerteminde anzusteuern, und das

war korrekt. Mit der beginnenden Morgendämmerung

erreichten wir die Molenköpfe.

Es war so flau, dass wir bis zum geeigneten

Liegeplatz paddelten. Wir machten fest, bauten

Persenning. Es wurde hell. Gegen sechs

Uhr morgens krochen wir in die Schlafsäcke,

um noch Erholung zu finden. Das Ganze war

nicht in dem Sinne körperlich anstrengend,

weil viel Wind uns zum sportlichen Segeln

nötigte, aber die angespannte Krabbelei in

der schmalen Jolle und die völlige Finsternis

im unbekannten Gewässer hatten an

unseren Nerven gezerrt und sicher auch in

den Gebeinen. Am Tag wachten wir gegen

Mittag auf. Die Sonne knallte geradezu vom

Himmel. Ein Oststurm nahm seinen Anfang,

bis zu sieben Beaufort wehten jetzt für

drei Tage durch. Wir blieben deswegen in

Kerteminde: So lang dauerte auch meine

anfänglich unerträglichste Migräne, die ich

bis dahin erlebte.

Dann Backnang, dorthin fahren wir regelmäßig.

Ich erinnere dieses bekannte Fußballdisaster

gegen Schweden. Das findet man

leicht bis heute im Internet.

# Es sah alles nach einem perfekten Tag für

die deutsche Nationalmannschaft aus. Vor

exakt (…) Jahren führte man am 16.10.2012

im Berliner Olympiastadion mit 4:0 gegen

Schweden und das

bereits nach 56

Minuten. Es schien

so, als hätte man

den Sieg sicher,

doch da hat man

die schwedische

Mannschaft um

Superstar Zlatan

Ibrahimović

unterschätzt. Das

DFB-Team legte

ab dem 4:0 den

Rückwärtsgang

ein und dadurch

bekamen sie dann

den ganzen Willen der Schweden zu spüren.

Nach den Toren von Ibrahimović (62.), Lustig

(64.) und Elmander (76.) hat man sich in der

93. Minute durch ein Tor von Elm wirklich

noch den Ausgleich eingefangen. Bitterer

Abend für Deutschland, doch es war der

Anfang einer Erfolgsgeschichte, denn bei

dem Spiel handelte sich um ein Qualifikationsspiel

für die Weltmeisterschaft 2014

in Brasilien – Ergebnis bekannt. (Webseite:

Fumsmagazin).

Dez 22, 2021 - Kein Fisch an Heiligabend 152 [Seite 149 bis 156 ]

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